Forum: HF, Funk und Felder Abgleich und Anpassung der Keramik- und Quarzfilter


von Gästchen (Gast)


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Hallo,
hier ein neuer Thread damit anderes Thema nicht zweckentfremdet wird.

Karl B. schrieb:
> Habe einmal versucht, das preiswerte Filter im Bild mit der Hand am
> Testgenerator-Frequenzeinstellungsknopf "durchzustimmen."
> Angeblich sind das 3,5 kHz Filter.
> Das ist so schmalbandig, dass ich es mit der manuellen
> Frequenzeinstellung des "Voltcraft" nicht hinkriege, erst beim Wobbeln
> mit geringer Wobbelfrequenz sehe ich eine sehr schöne Glockenkurve. Die
> Spulen-Filter müssen davor und dahintergesetzt werden, sonst wird das
> nichts.
>
> So, das nur zum Thema Abgleich als blutiger Laie, der ich auf dem
> AFU-Gebiet bin.
>
> ciao
> gustav

Hallo Gustav,
meinst du mit Wobbelfrequenz die "Sweep Time"? Dann klingt es logisch.
Ich dachte dass die einstellbaren Spulen auf deinem Bild Schwingkreise 
wären, du schreibst es sind Spulen. Ich nehme hierfür oft sehr große 
Drosseln, besser bedrahtet mit höherer Güte, aber dann sind sie riesig, 
100µH-2mH, meist um 1mH, manche Filter sind völlig krank und brauchen 
die Kompensation bei der niedrigen ZF-Frequenz. Weil im Regelfall diese 
Filter (2nd ZF 455kHz) in einer zu niederohmigen Umgebung sitzen, da 
musst man schauen welche Impedanz sich durch die Schaltung ergibt. Sieht 
man an einer etwas "nach unten gedrückten" Kurve.

Gruß.

von Ralph B. (rberres)


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schmale Filter Insbesonders Quarzfilter müssen  am Ein und Ausgang mit 
der richtigen Impedanz abgeschlossen sein ( nicht nur mit dem 
Realanteil, sondern auch mit dem Imaginäranteil ).

Desweiteren haben schmale Filter oft eine schlechte Weitabselektion.

Es wären also noch zusätzliche Selektionsmittel notwendig.

Gruppenlaufzeitprobleme lassen wir mal außen vor.

Man braucht für sowas zu wobbeln stabile Wobbler mit sehr geringen 
Phasenrauschen und guten Oberwellen bzw Nebenwellenunterdrückung.

Ein Wobbeldurchgang dauert bei 3KHz breite Filter bereits Sekunden wenn 
sie genügend Zeit zum Einschwingen des Filters lassen sollen.

Übliche Fernsehwobbler wie die Polyskopfamilie von Rohde&Schawrz ( 
Swob1-5 ) eignen sich dafür eher nicht.
Wobbler für 3KHz breite Filter  müssen schon explizit für 
Schmalbandanwendungen konstruiert sein.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Desweiteren haben schmale Filter oft eine schlechte Weitabselektion.

Hallo Ralph B, danke für interessanten Beitrag.
Ich glaube dass aus dem Grund zwei Quarzfilter hintereinander verbaut 
werden, oder noch besser ist es zwei verschiedene Quarzfilter zu nehmen. 
In meinen Tests habe ich dadurch eine starke Verbesserung gesehen.

von Ralph B. (rberres)


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Gästchen schrieb:
> Hallo Ralph B, danke für interessanten Beitrag.
> Ich glaube dass aus dem Grund zwei Quarzfilter hintereinander verbaut

Wenn zwei gleiche Quarzfilter hintereinander hängen verbessert sich die 
Selektion, bzw die Flankensteilheit.
Quartfilter haben oft in einigen 10 Kiloherz Abstand nochmal die gleiche 
Kurve mit 20-30db Dämpfung.
Um diese weg zu bekommen hat man in dem Verstärkerzweig zusätzliche LC 
Bandfilter die natürlich nicht die Selektion haben wie die Quarzfilter 
selber, aber genügend Selektion haben um die Nebenresonanzen zu 
unterdrücken.

Die LC-Filter selbst sind im allgemeinen frei von Nebenressonanzen.

Ich habe vor kurzen ein 15KHz breites 8poliges Quarzfilter 
durchgemessen.

Erstaunlich was in 30KHz Abstand noch so durch kommt.

Ralph Berres

von Gästchen (Gast)


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Hallo Ralph,

wollte nur kurz Schaltplan zeigen falls es dich interessiert, das ist so 
eine „Quarz-Strecke“ aus einem Empfänger nach dem ersten Mischer, wo 
zwei gleiche Quarze sind. Den zweiten Quarz habe ich gegen 55M15 
getauscht, was bessere Ergebnisse in Unterdrückung all möglicher 
„Schlupflöcher“ gebracht hat. Die richtig abzustimmen hat es in sich, 
weil die Strecke viel zu niederige Impedanz hatte, das sieht man daran 
dass beide Quarze initial auf der niedrigeren Frequenz sitzen. Würden 
die Schwingkreise höhere Güte haben, würden sie auf der etwas höheren 
Frequenz sitzen. D.h. hier musste ich die Güte der Schwingkreise zuerst 
anheben, oft muss man die Spulen selbst wickeln bzw. tauschen, hier 
hatte ich Glück da ein Paar Kondensatoren an T13 und T14 haben schon 
gereicht, und schon war die initiale Frequenz höher, sie 
„runterzuziehen“ ist viel einfacher, geht schon mit Widerständen oder 
mit Drehung am Spulenkern.  Ab da war es schon viel leichter, ich habe 
zuerst den ersten Quarz (links) abgestimmt und zweiten erstmal mit einem 
Kondensator ersetzt. Danach den zweiten reingesetzt, und dann beide, 
aber der Erste (links) gibt halt alles vor und muss perfekt „sitzen“.
Im Schaltplan fehlen ein Paar Widerstände für die Abstimmung der 
Mittenfrequenz der Quarze, und wenn die nicht genau sitzt, hört man dann 
den Unterschied zwischen den geraden und ungeraden Frequenzen, da in so 
einem Doppelsuperhet-Prinzip die 1ZF und 2ZF an Frequenzschritten 
beteiligt ist.

von Gästchen (Gast)


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Habe aber noch was vergessen: den Q1 habe ich ebenfalls tauschen müssen, 
der war auch für niedrige Impedanz verantwortlich. Mit einem besseren 
Transistor klappte auch die Filterform problemloser.

von Ralph B. (rberres)


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Gästchen schrieb:
> wollte nur kurz Schaltplan zeigen falls es dich interessiert, das ist so
> eine „Quarz-Strecke“ aus einem Empfänger nach dem ersten Mischer, wo
> zwei gleiche Quarze sind.

naja die Schaltung ist schon etwas merkwürdig.

Die Quarzfilter welche ich bisher kannte wollten alle mit einen 
Widerstand zwischen 500 Ohm und 3 Kohm je nach Filter und parallel 
einige pf Kapazität abgeschlossen sein.

Warum bei dir eine Induktivität als Abschluss drin ist?


Transistoren mit Emitter, bzw Source an Masse zeichen sich dadurch aus 
das sie sich am Kollektor bzw Drain als Stromquelle verhalten. Das heist 
der Ausgang ist hochohmig. Hier wäre ein Parallelschwingkreis als 
Arbeitswiderstand sinnvoll. Der Sekundärkreis hat dann entsprechend 
weniger Windungen um auf die gewollte Impedanz für das Quarzfilter zu 
kommen.

Dieser Kreis sorgt dann mit für die Weitabslektion des Streifens.

Die Güte des Parallelschwingkreises muss so bemessen sein, das die 
Bandbreite breiter ist als die des Quarzfilters, damit sich die Impedanz 
des Parallelkreises nicht zu krass ändert, aber noch nicht so breit, das 
die Nebenresonanzen des Quarzfilters noch genügend unterdrückt werden.

Gegentaktmischer wie in deinem Falle sind übrigens problematisch, weil 
die Unterdrückung der Oszillatorfrequenz extrem durch die Symetrie des 
Mischers abhängt und damit auch extrem durch den Abgleich des 
Ausgangsfiltes.

Es wurde früher gerne angewandt, weil Diodenringmischer noch nicht so 
verbreitet, oder zu teuer war.

Ralph Berres

von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> naja die Schaltung ist schon etwas merkwürdig.

Oh ja, und rate mal aus welchem Gerät sie stammt? :)
Aus diesem: https://www.wellenjagd.com/radios/tecsun/pl-660/
Es ist also nicht "meine" Schaltung, ich musste sie nehmen wie sie ist, 
inklusive der Güte der vorhandenen Schwingkreise.
Aber abgesehen von Abschlüssen etc., treiben die Chinesen noch mehr 
Schweinereien in diesen Empfängern. Ich habe z.B. festgestellt dass sie 
die 1ZF verschieben/umschalten, um die Mitte des Piezofilters für 2ZF zu 
treffen.
Aber der Gegentaktmischer arbeitet hier gut, es ist praktisch nichts vom 
Oszillatorfrequenz zu spüren.
Der Punkt ist der, wenn man PL660 richtig abstimmt, steht dem nicht 
abgestimmten (Fabrikzustand) stationären Empfänger S2000 im nichts nach. 
Aber es sind mehr Abstimmungen zu machen als nur die Quarze, klar.

von Ralph B. (rberres)


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naja für 133€ sollte man auch nicht mehr erwarten.

Ralph Berres

von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> naja für 133€ sollte man auch nicht mehr erwarten.
Im S2000, der mind. das Doppelte kostet, der gleiche Quark.
Aber PL660 hat einen SYNC-Detektor und abgeglichen kann er schon was.

von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Gegentaktmischer wie in deinem Falle sind übrigens problematisch, weil
> die Unterdrückung der Oszillatorfrequenz extrem durch die Symetrie des
> Mischers abhängt und damit auch extrem durch den Abgleich des
> Ausgangsfiltes

Danke für diesen Tipp, Ralph, denn ich habe das Problem in einem anderen 
Empfänger, das könnte nämlich das sein.

von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Gegentaktmischer wie in deinem Falle sind übrigens problematisch, weil
> die Unterdrückung der Oszillatorfrequenz extrem durch die Symetrie des
> Mischers abhängt und damit auch extrem durch den Abgleich des
> Ausgangsfiltes.

Dazu hätte ich eine Frage, folgende Überlegung. Die Oszillatorfrequenz 
(1ZF) ist in dem Fall hoch, 55,plus MHz. Im AM-Betrieb (bis 29MHz) 
sollten die Oberwellen doch nicht stören, oder? Bei FM (UKW, Air) gibt 
es auch keine Probleme, wenn der Oszillator abgeschaltet ist, ist das 
richtig?

von Ralph B. (rberres)


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wenn die erste ZF höher als die höchste zu empfangene Frequenz ist, 
genügt als Selektionsmittel am Eingang ein Tiefpass, weil die 
Spiegelfrequenz weit auserhalb des Empfangsbereiches liegt.

Davon machem Spektrumanalyzer und moderne Messempfänger Gebrauch.

Bei UKW Empfängern hat man meist eine ZF von 10,7MHZ da liegt die 
Spiegelfrequenz sogar im UKW Band selber , so das man hier einen 
mitlaufenden Schwingkreis am Eingang benötigt.

Bei der Berechnung von möglichen Nebenempfangsstellen und 
Eigenpfeifstellen, sollte man auch berücksichtigen dassich auch 
Oberwellen von Oszillatorsignal und Eingangssignal mischen können.

Das kann schnell etwas unübersichtlich werden.

Ralph Berres

von Gästchen (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Bei UKW Empfängern hat man meist eine ZF von 10,7MHZ da liegt die
> Spiegelfrequenz sogar im UKW Band selber , so das man hier einen
> mitlaufenden Schwingkreis am Eingang benötigt.
Wenn ich es sehe, läuft dieser Oszillator nicht im UKW-Betrieb, was bei 
portablen Geräten auch Sinn macht, man spart etwas Strom. Also kann im 
UKW-Betrieb nichts passieren.

Ralph B. schrieb:
> Bei der Berechnung von möglichen Nebenempfangsstellen und
> Eigenpfeifstellen, sollte man auch berücksichtigen dassich auch
> Oberwellen von Oszillatorsignal und Eingangssignal mischen können.
> Das kann schnell etwas unübersichtlich werden.
Daran habe ich auch schon gedacht, aber bezogen auf den Schaltplan oben, 
die Quarzstrecke ist doch dafür um genau solche Probleme zu filtern, 
oder?

von Ralph B. (rberres)


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Gästchen schrieb:
> Daran habe ich auch schon gedacht, aber bezogen auf den Schaltplan oben,
> die Quarzstrecke ist doch dafür um genau solche Probleme zu filtern,
> oder?

Nein das Quarzfilter kann nur Signale filtern dessen Mischprodukte 
auserhalb der ZF liegen.

Wenn aber durch Oberwellenmischung oder Spiegelfrequenzen unerwünschte 
Mischprrodukte entstehen, die ebenfalls auf der ZF liegen, kann das ZF 
Filter das nicht unterscheiden.

Gästchen schrieb:
> Wenn ich es sehe, läuft dieser Oszillator nicht im UKW-Betrieb, was bei
> portablen Geräten auch Sinn macht, man spart etwas Strom. Also kann im
> UKW-Betrieb nichts passieren.

Wenn er niedriger als die höchste zu empfangene Frequenz liegt, können 
dessen Oberwellen massive Probleme bereiten. z.B. als Eigenpfeifstellen.

Ralph Berres

von Elektrofan (Gast)


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> Bei UKW Empfängern hat man meist eine ZF von 10,7MHZ da liegt
> die Spiegelfrequenz sogar im UKW Band selber ...

UKW reicht von 87,5 MHz bis 108 MHz.

Ja, bei den meisten einfachen Empängern schwingt der Oszillator um
die ZF von 10,7 MHz höher als die Empfangsfrequenz.

Ganz "links" auf der Skala hat man dann eine Spiegelfrequenz von

87,5 MHz + 2*10,7 MHz = 108,9 MHz       ?

von Ralph B. (rberres)


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Elektrofan schrieb:
> 87,5 MHz + 2*10,7 MHz = 108,9 MHz       ?

das ist richtig

aber man muss auch die Harmonischen betrachten.

für 87,5MHz ist eine Oszillatorfrequenz von 98,2MHz erforderlich.

Die zweite Oberwelle des Oszillators 98,2MHz *2 = 196,4MHz -10,7MHz = 
185,7MHZ. Das ist eine Empfangsstelle. Wenn die Mischstufe für die 
Oberwellen verantwortlich ist, dann bilden sich die 185,7MHz als 2 
Oberwelle aus der Grundwelle 185,7MHz :2 = 92,85MHz. Das kann auch aus 
einer überteuerten Vorstufe stammen.

Ein hinreichend starker Pegel am Eingang von 92,85MHz wird bei der 
Einstellung 87,5MHz ebenfalls zu hören sein.

Ralph Berres

von Karl B. (gustav)


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Gästchen schrieb:
> Hallo Gustav,
> meinst du mit Wobbelfrequenz die "Sweep Time"? Dann klingt es logisch.
> Ich dachte dass die einstellbaren Spulen auf deinem Bild Schwingkreise
> wären, du schreibst es sind Spulen.

Hi @G*,
sorry für späte Antwort:
wenn ich mich nicht irre, sind das diese "ZF-Filter" vor und hinter dem 
Murata-Keramik-Filter:
Toko 455KHz 3. ZF schwarz Packet-Radio-Spulen
Abmaße 7,5 x 7,5 x 12 mmToko 455KHz schwarz-Zwischenfrequenz-Spulen
Zwischenfrequenz-Spulen 455KHzFrequenz:455 kHz-Bandfilter,Anwend.: 3. 
ZFKennfarbe: schwarzint. C- 180 pFImpedanz: 20K:5KGüte Q 0=:75Bild- A

Hatte so lange herumprobiert mit den Anschlüssen, bis etwas halbwegs 
Vernünftiges bei herauskam an Signal.

Ralph B. schrieb:
> Bei UKW Empfängern hat man meist eine ZF von 10,7MHZ da liegt die
> Spiegelfrequenz sogar im UKW Band selber ,

OK,
die ursprüngliche UKW/FM Bereich ging von 87,5 bis 100 MHz (nicht ohne 
Grund) dann später in mehreren Stufen von 104 bis 108 MHz.
Störender ist die Oszillator-Störspannung. Hörte ich damals AFN 98,7 MHz 
wurde der mir weggedrückt, wenn ich mit der Zimmerantenne mit einem 
anderen Gerät "unten" den WDR hörte.


ciao
gustav

P.S: Den Tecsun S2000 habe ich auch. Der hat einen ZF-Ausgang, wo man 
einen DRM-Decoder anschließen könnte, wären diese noch lieferbar. Oder 
Sync-Detektor.

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi @G*,
> sorry für späte Antwort:
> wenn ich mich nicht irre, sind das diese "ZF-Filter" vor und hinter dem
> Murata-Keramik-Filter:
> Toko 455KHz 3. ZF schwarz Packet-Radio-Spulen
> Abmaße 7,5 x 7,5 x 12 mmToko 455KHz schwarz-Zwischenfrequenz-Spulen
> Zwischenfrequenz-Spulen 455KHzFrequenz:455 kHz-Bandfilter,Anwend.: 3.
> ZFKennfarbe: schwarzint. C- 180 pFImpedanz: 20K:5KGüte Q 0=:75Bild- A

Hi Karl B.,
ach so, dann ist es anders als ich gedacht habe. Ich hatte ähnlichen 
Aufbau mit LC-Parallelschwinkreisen, wo du kapazitiven oder induktiven 
Teil einstellen kannst um zu kompensieren.

Danke!

von Ralph B. (rberres)


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Re: Simulation SRA-1

Autor: Mario H. (rf-messkopf)
Datum: 30.07.2018 22:47
Angehängte Dateien:

    preview image for HF-Receiver_Schematics.pdf
    HF-Receiver_Schematics.pdf | anzeigen
    1,7 MB, 56 Downloads


lade dir mal diese Schaltbilder runter. Da ist ein ZF Filter mit 
umschaltbare Quarzfilter beschrieben. Mit samt den Anpassnetzwerken

Ralph Berres

von Elektrofan (Gast)


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> Elektrofan schrieb:
>> 87,5 MHz + 2*10,7 MHz = 108,9 MHz       ?

> das ist richtig

> aber man muss auch die Harmonischen betrachten.

Kann man ja.
Das Thema war aber Spiegelfrequenz.

von Ralph B. (rberres)


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Elektrofan schrieb:
> Das Thema war aber Spiegelfrequenz.

Nein es war eben nicht nur von der Spiegelfrequenz die Rede.


Gästchen schrieb:
> Dazu hätte ich eine Frage, folgende Überlegung. Die Oszillatorfrequenz
> (1ZF) ist in dem Fall hoch, 55,plus MHz. Im AM-Betrieb (bis 29MHz)
> sollten die Oberwellen doch nicht stören, oder? Bei FM (UKW, Air) gibt
> es auch keine Probleme, wenn der Oszillator abgeschaltet ist, ist das
> richtig?

Er redet hier von Oberwellen.

Das kann auch bei einen Empfänger mit hochliegender ZF  ein Problem 
werden da nützt auch eine Selektion am Eingang nichts wenn der 
nachfolgende Verstärker oder der Mischer zu weit ausgesteuert wird, das 
er Oberwellen erzeugt. Und das geht schneller als man denkt. Erst recht 
bei tiefer liegende ZF.

Deswegen sollte das Oszillatorsignal von hoher spektraler Reinheit sein, 
damit sich nich an dessen Oberwellen das oberwellenreiche Eingangssignal 
wieder in die ZF mischt.

Bei Mischer mit Schalter hat man das Problem erst recht.

Schaue dir mal die Datenblätter von älteren  Spektrumanalyzer an.

Da ist die Rede von maximal -30dbm am Mischer für 80db IM3 aber -40dbm 
um 70db IM2 Abstand zu erhalten.



Mildern kann man das Problem nur mit Hoch austeuerbaren Mischern und 
Verstärkern. Nicht umsonst gab es KW Empfänger mit Mischer, welches 
+27dbm Oszillatorpegel benötigten.

Aber wir kommen vom Thema ab, vielleicht kann man das in einen 
getrennten Thread abhandeln.

Hier ging es um Anpassung von Keramik und Quarzfiltern.

Ralph Berres

von Gästchen (Gast)


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Hallo,

gesprochen wurde genug, um dem Ganzen vielleicht einen praktischen Touch 
zu geben, so sieht die "Vorher-Nachher"-Messung eines schmalen 
Piezifilters des zweiten ZF (455kHz) in einem Empfänger PL660 aus.
Ganz grob erklärt, sitzen solche Filter in der Regel in einer für sie 
viel zu niederimpedanten Umgebung und haben deshalb schlechte 
Filterform. Das Ergebnis ist der dumpfe Klang, wenn man auf den schmalen 
Filter umschaltet. Das Problem betrifft nicht nur portable Geräte, auch 
stationäre Empfänger haben nicht selten diese Macke.
Durch verschiedene Maßnahmen hebe ich die Impedanz etwas an: in dem 
Empfänger war es etwas aufwendiger gewesen: ich musste den 
Eingangsübertrager neu wickeln, ein kleiner Kodensator und zwei SMD 
Drossel(1mH und 0.8mH) waren hier die Anpassung. Meist reichen schon 
zwei Drossel aus für deutliche Verbesserung.
Das Ergebnis ist der volle Klang, mit Bässen und Höhen bei 
schmalbandigen Signalen, wie z.B. bei SSB. Sind beide Filter (schmal und 
breit) angepasst, merkt man beim Umschalten gar keine Klangveränderung, 
nur das Rauschen nimmt ab. Das Problem ist dass die Meisten schon 
vergessen haben wie gut ein Empfänger klingen kann, sebst auf KW, es 
gibt heute nur schlecht abgestimmte Geräte die schlecht klingen.
Solche "handabgestimmte" portable Geräte (auch der Rest wie 1st-ZF 
abgestimmt), kommen schon an die stationäre Empfänger ran und empfangen 
deutlich weniger Störungen.

von Gästchen (Gast)


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Hallo,

hier noch mal ein Vergleich, der etweas breitere Filter: vorher und 
nachher. Die ganze Frequenzeinstellung wird natürlich an den schmalen 
Filter gebunden.

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