Hallo, mir ist aufgefallen, dass bei den neueren Arduino boards mit dem SAMD21 (3.3V) Mosfets (2N7002LT1G) zum Schalten von Signalleds benutzt werden, da der Chip nur wenig Strom liefert. Gibt es einen Grund warum man keine Transistoren wie bc817 benutzt? Was sind denn da die Vorteile?
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T.M .. schrieb: > Gibt es einen Grund warum man keine Transistoren wie bc817 benutzt? Was > sind denn da die Vorteile? Vielleicht sind die jetzigen billiger? Übrigens sind auch Mosfets Transistoren.
Wenn die Schaltung im linken Bild der Realität entspricht, hat man bzgl. der Belastung der µC-Ausgänge gar nichts gewonnen, ganz im Gegenteil :)
Mosfets: R109 wegsparbar. Ausserdem Uds fast null, dh an kleinen Versorgungsspannungen funzt der LED-Vorwiderstand besser als "Konstantstrom-Ersatz"; LEDs mit hoeheren Spannungen (kuerzere Wellenlaenge) sicherer ansteuerbar. Allerdings: bc817 ist ja schon sehr weit hochgezuechtet. Solch kleine Ucesat kannte ich garnicht. Bin wohl ein "zu alter Bastler" um die Frage helfend zu beantworten. Immerhin konnte ich jetzt aus der Fragestellung etwas neues lernen. Danke!
Hallo, ja die linke Schaltung ist vom Zero https://www.arduino.cc/en/uploads/Main/Zero_V1.0.pdf beim M0 fehlt der Widerstand allerdings. https://www.arduino.cc/en/uploads/Main/arduino-M0-pro-schematic.pdf Wusste gar nicht, dass man den weglassen kann. Benutze meistens 10k zB beim BSS138
T.M .. schrieb: > ja die linke Schaltung ist vom Zero Manchmal kommt mir der Gedanke, dass diese Arduino-Dinger wild zusammengebastelt sind... > beim M0 fehlt der Widerstand allerdings. Ist auch ein ungeschickte Idee, denn solange der Pin im Reset ist, oder wenn er als offener Eingang konfiguriert ist, dann hängt das Gate des Mosfets in der Luft. > Benutze meistens 10k zB beim BSS138 Besser so.
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Lothar M. schrieb: > Ist auch ein ungeschickte Idee, denn solange der Pin im Reset ist, oder > wenn er als offener Eingang konfiguriert ist, dann hängt das Gate des > Mosfets in der Luft. Macht hier aber ausnahmsweise nichts.
T.M .. schrieb: > Wusste gar nicht, dass man den weglassen kann Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. Mosfets sind leistungslos spannunggesteuert. Lothar M. schrieb: >> beim M0 fehlt der Widerstand allerdings. > Ist auch ein ungeschickte Idee, denn solange der Pin im Reset ist, oder > wenn er als offener Eingang konfiguriert ist, dann hängt das Gate des > Mosfets in der Luft. Nein! Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor ESD-Beschaedigung. Und im Betrieb: WURRRRSCHT mir "RRRR"
Ja man muss dazu sagen, dass beim Zero ja jetzt nichts auf Stromverbrauch optimiert ist bestimmt. Der wird ja über USB oder DC Buchse versorgt. Ich habe mich nur gefragt bei einer Schaltung, die mit Batterie laufen soll, ob es hier einen Vorteil zwischen "normalem" transistor und Mosfet
T.M .. schrieb: > Ich habe mich nur gefragt bei einer Schaltung, die mit Batterie laufen > soll, ob es hier einen Vorteil zwischen "normalem" transistor und Mosfet Wenn die Led die meiste Zeit Leu
chten soll (auch meine Tastatur macht manchmal mittendrin Schluss); egal!
2 Cent schrieb: > Nein! Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor > ESD-Beschaedigung. Darum geht es nicht, sondern darum, dass der Mosfet dann nicht im Schalt- sondern im Linearbetrieb mit höherer Verlustleistung betreiben wird. Aber crazyhorse hat Recht: das macht hier wegen der geringen Leistungen nichts aus. 2 Cent schrieb: > Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. Naja, bei so manchem Schalt-Mosfet müssen die aber rein, weil sonst wegen der steilen Schaltflanken kein Funkempfang mehr drin ist. Insofern passen diese "Grundlage" nicht so universell.
T.M .. schrieb: > ob es hier einen Vorteil zwischen "normalem" transistor und Mosfet Gegenüber dem Strom durch die LED ist der Strom durch R109 vernachlässigbar - vorausgesetzt er hat einen halbwegs vernünftigen Wert, etwa 10..100 kOhm. 330 R ist Hyperpfusch. Das Problem ist einen MOSFET zu verwenden, der mit so geringer Spannung (<3 V) durchgeschaltet werden kann. Georg
Beitrag #5509558 wurde vom Autor gelöscht.
T.M .. schrieb: > Ich habe mich nur gefragt bei einer Schaltung, die mit Batterie laufen > soll, ob es hier einen Vorteil zwischen "normalem" transistor und Mosfet Der bipolare T braucht ein wenig Basisstrom, der MOSFET nicht. Bei Batteriebetrieb verwendet man eine effiziente LED, die schon im unteren mA-Bereich ausreichend hell ist und bei den geringen Strömen ist der Transistor gar nicht notwendig. Man steuert sie direkt mit dem Portpin an.
Es würde ein Widerstand reichen, um die LED direkt mit dem Pin anzusteuern. Ich finde beide Schaltungen voll daneben. In Folge werden dann weltweit LEDs nur noch mit exakt gleicher Beschaltung angesteuert werden. Einer denkt sich nichts und die Anderen denken dann genau so. Ich erinnere an die 47 pF am Reset-Pin :-(
2 Cent schrieb: > Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor > ESD-Beschaedigung. Das ist nicht das Problem, sondern die auftretende Verlustleistung im halbdurchgesteuerten Betrieb. Mit einem SOT23-Winzling kann man problemlos etliche Ampere schalten. Nennenswerte Verlustleistung verkraftet der aber nicht - puff. Also sollte man schon (fast) immer den Widerstand vorsehen. Ist eine Beschädigung (wie hier) gar nicht möglich, kann man den auch weglassen. Kostet aber so gut wie nichts, also ist man auch nicht schlecht beraten, den immer vorzusehen.
Lothar M. schrieb: > Darum geht es nicht, sondern darum, dass der Mosfet dann nicht im > Schalt- sondern im Linearbetrieb mit höherer Verlustleistung betreiben > wird. Aber crazyhorse hat Recht: das macht hier wegen der geringen > Leistungen nichts aus. Nicht nur deshalb. Es ist wurscht, wo die Energie verbraten wird. Im Transi oder R. Aber natürlich muß im linken Bild optimiert werden. Bei 3,3V und gelber LED bleibt nicht viel Luft. Im rechten Bild mit 5V stören die 0,3V (?) des Transistors nicht.
H.Joachim S. schrieb: > Das ist nicht das Problem, sondern die auftretende Verlustleistung im > halbdurchgesteuerten Betrieb. Mit einem SOT23-Winzling kann man > problemlos etliche Ampere schalten. Nennenswerte Verlustleistung > verkraftet der aber nicht - puff. Hier sind es eher ein paar MILLIampere, der schaltet ja nur eine Signal-LED H.Joachim S. schrieb: > Kostet aber so gut wie nichts, also ist man > auch nicht schlecht beraten, den immer vorzusehen. Kostet durchaus etliche tausend Euro, zumindest wenn die Stückzahl sich im Millionenbereich bewegt. Und das wird sie hier vermutlich tun...
Schreiber schrieb: > Hier sind es eher ein paar MILLIampere, der schaltet ja nur eine > Signal-LED Nicht alles gelesen??
Lothar M. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. > Naja, bei so manchem Schalt-Mosfet müssen die aber rein, weil sonst > wegen der steilen Schaltflanken kein Funkempfang mehr drin ist. Insofern > passen diese "Grundlage" nicht so universell. Einwand ist 100% OK, Da bin ich bei dir! Abar: Zum Mitdenken an alle Betroffenen (wegen allgemeiner Aussagen wurde ich hier kritisiert). Fragen (bitte nicht hier Antworten schreiben, ist OT, nur Mitdenken) -Wegen des Gatestroms???? -Bei einer Led auf der Platine eines Controllers??? HildeK schrieb: > Bei Batteriebetrieb verwendet man eine effiziente LED, die schon im > unteren mA-Bereich ausreichend hell ist und bei den geringen Strömen ist > der Transistor gar nicht notwendig. Man steuert sie direkt mit dem > Portpin an. Das darf ich toppen: geschlachtete kleine weisse Beleuchtungsleds (Baujahr ca 2016, kaputt nach 3 Wochen, Chinakracher) aus E27-Leuchtmittel "blenden" als Anzeigeled mit nur 100uA. georg schrieb: > Das Problem ist einen MOSFET zu verwenden, der mit so geringer Spannung > (<3 V) durchgeschaltet werden kann. Kleiner als 3V??? Haeh??? Aussrdem muss er ja nicht bis "Werbungsgrenze" durchschalten. georg schrieb: > 330 R ist Hyperpfusch 100% Ack! H.Joachim S. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor >> ESD-Beschaedigung. > > Das ist nicht das Problem, sondern die auftretende Verlustleistung im > halbdurchgesteuerten Betrieb. Mit einem SOT23-Winzling kann man > problemlos etliche Ampere schalten. Nennenswerte Verlustleistung > verkraftet der aber nicht - puff. Also sollte man schon (fast) immer den > Widerstand vorsehen. Ist eine Beschädigung (wie hier) gar nicht möglich, > kann man den auch weglassen. Kostet aber so gut wie nichts, also ist man > auch nicht schlecht beraten, den immer vorzusehen. Gatewiderstand zur Begrenzung der Verlustleistung eines Mosfets? Es ist sehr heiss heute. Puff? Nur mit Klimaanlage :D m.n. schrieb: > Es würde ein Widerstand reichen, um die LED direkt mit dem Pin > anzusteuern. > Ich finde beide Schaltungen voll daneben. > > In Folge werden dann weltweit LEDs nur noch mit exakt gleicher > Beschaltung angesteuert werden. Einer denkt sich nichts und die Anderen > denken dann genau so. Ich erinnere an die 47 pF am Reset-Pin :-( 100% Ack, aber: Kommt auf die Leistung der Led an.
michael_ schrieb: > Im rechten Bild mit 5V stören die 0,3V (?) des Transistors nicht. Datenblatt bc817 wird auch dich erstaunen
Achso, voellig OT, aber wird von Anfaengern auch falsch interpretiert werden: Lothar M. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. > Naja, bei so manchem Schalt-Mosfet müssen die aber rein, weil sonst > wegen der steilen Schaltflanken kein Funkempfang mehr drin ist. Insofern > passen diese "Grundlage" nicht so universell. Wie gesagt, im allgemeinen speziellen 100 ACK! Hinweis: R109 ist nicht(!) zur Gatestrombegrenzung. Bei R109 ging es nur um die Idee, das Gate des Mosfets in einem definierten Ausschaltbereich zu halten (Parallelwiderstand), auch wenn die Pins des uC hochohmig (alsEingang, Resetmoment, abgeschmiert...)sind. Nicht noetige Gatestrombegrenzung war von mir gemeint als "versus Basisstromnbegrenzung" (Basisvorwiderstand) am BJT, also Bauteilaufwand. Ein Widerstand zur Gatestrombegrenzung findet sich in keinem der Schaltbilder. Wie gesagt: alles voellig OT
2 Cent schrieb: > Gatewiderstand zur Begrenzung der Verlustleistung eines Mosfets? Nein, Pulldown gegen floatendes Gate.
Auch OT, auch mein Fehler als "Allgemeinbeschreibung jederzeit". Ausserdem hatte ich es nicht kapiert: 2 Cent schrieb: > H.Joachim S. schrieb: >> 2 Cent schrieb: >>> Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor >>> ESD-Beschaedigung. >> >> Das ist nicht das Problem, sondern die auftretende Verlustleistung im >> halbdurchgesteuerten Betrieb. Mit einem SOT23-Winzling kann man >> problemlos etliche Ampere schalten. Nennenswerte Verlustleistung >> verkraftet der aber nicht - puff. Also sollte man schon (fast) immer den >> Widerstand vorsehen. Ist eine Beschädigung (wie hier) gar nicht möglich, >> kann man den auch weglassen. Kostet aber so gut wie nichts, also ist man >> auch nicht schlecht beraten, den immer vorzusehen. > Gatewiderstand zur Begrenzung der Verlustleistung eines Mosfets? Es ist > sehr heiss heute. Puff? Nur mit Klimaanlage :D Es ist wirklich heiss! Ich bin verwirrt. Du hast natuerlich den Abschaltwiderstand (R109) gemeint. Recht Du hast bei anliegender Versorgungspsannung, Fehlprogrammierung, und fetter LED-Leistung und zB "brummen" auf die "falsche" Spannung am offenen Gate. Tschuldigung!
Lothar M. schrieb: > 2 Cent schrieb: >> Gatewiderstand zur Begrenzung der Verlustleistung eines Mosfets? > Nein, Pulldown gegen floatendes Gate. Jaja. Jetzt. Danke :D
Hallo, darf ich nochmal kurz zum Anfang der Frage zurückkehren.. mir ist nicht ganz klar wie man diese jetzt beantworten kann. Es geht also um LEDS an 3.3V, exemplarisch diese Frage auch gerne für größere Lasten: wie schalten eines Relais, Buzzer, sagen wir max 100mA. (Ja es gibt auch Leds für kleinere Ströme, aber wir nehmen jetzt einmal für da Beispiel eine "normale") Welchen Unterschied machen diese zwei Transistor-Typen? Ist einer zB energiesparender?
T.M .. schrieb: > Ist einer zB > energiesparender? Ja, der FET spart normalerweise Energie gegenüber dem bipolaren Transistor, weil kein Steuerstrom notwendig ist, um ihn durchgeschaltet zu halten (wenn er nicht gerade so unsinnig mit 330 Ohm gegen Masse beschaltet ist, wie Deinem Bild).
Thomas E. schrieb: > (wenn er nicht gerade so unsinnig mit 330 Ohm gegen Masse > beschaltet ist, wie Deinem Bild). Ich halte das für einen Druckfehler. 33K oder auch 330K sind plausibler Aus dem Rest des Schaltplans geht hervor, dass für andere FET 100K und 1M Pulldown verwendet werden. Da wissen die Leute, was sie tun (vermute ich mal) Da ich keinen plausiblen Grund für die 330R erkennen kann, halte ich es für einen Irrtum.
Arduino Fanboy D. schrieb: > Da ich keinen plausiblen Grund für die 330R erkennen kann, halte ich es > für einen Irrtum. R2 mit 100 Ohm ist eben solch ein "Irrtum". Zum Grillen lege ich LEDs einfach in die Sonne. > Aus dem Rest des Schaltplans geht hervor, dass für andere FET 100K und > 1M Pulldown verwendet werden. > Da wissen die Leute, was sie tun (vermute ich mal) Ich denke, das Gegenteil ist der Fall.
T.M .. schrieb: > exemplarisch diese Frage auch gerne für > größere Lasten: wie schalten eines Relais, Buzzer, sagen wir max 100mA. Es ist egal. Was in der Kiste ist, kommt auf die Platine.
2 Cent schrieb: > Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. > Mosfets sind leistungslos spannunggesteuert. Das stimmt schlicht nicht. Mosfets besitzen eine Gatekapazität. Wenn diese umgeladen werden muss, geschieht das beileibe nicht leistungslos. Dementsprechend entsteht in der Stufe, die den MOSFET ansteuert, eine Verlustleistung, die von der Betriebspannung und der Impedanz der Steuerstufe abhängt. D.h.: bei hinreichend großer Umschaltfrequenz ist natürlich die umgesetzte Verlustleistung zu begrenzen, um im zulässigen Bereich für die ansteuernde Stufe zu bleiben. Nur für Anwendungen, die DC oder knapp daneben sind, kann man diesen Sachverhalt einfach mal so in den Skat drücken... > Lothar M. schrieb: >>> beim M0 fehlt der Widerstand allerdings. >> Ist auch ein ungeschickte Idee, denn solange der Pin im Reset ist, oder >> wenn er als offener Eingang konfiguriert ist, dann hängt das Gate des >> Mosfets in der Luft. > > Nein! Die Klammerdioden des uC schuetzen das Gate jederzeit vor > ESD-Beschaedigung. Und im Betrieb: WURRRRSCHT mir "RRRR" Es ging Lothar sicher nicht darum, das Gate des MOSFET zu schützen, sondern vielmehr darum, den "Verbraucher" vor unkontrolliertem Einschalten des MOSFET zu schützen bzw. den MOSFET vor zu viel Verlustleistung. Und genau dafür ist ein Pullup/Pulldown (je nach MOSFET-Polarität) absolut das Mittel der Wahl. Besonders wichtig ist das natürlich, wenn der "Verbraucher" in erster Instanz ein Induktivität ist, sprich: bei Schaltwandler-Anwendungen. Die funktionieren nämlich nur bestimmungsgemäß, wenn die Einschaltzeit entsprechend der Induktivität und deren maximalen Flux begrenzt ist. Danach fällt der Widerstand des "Verbrauchers" dramatisch und der Strom steigt über alle Grenzen, insbesondere natürlich über die Grenze dessen, was der MOSFET oder die Induktivität verträgt, was auch immer geringer ist...
Hallo, Das ist ja interessant wirklich. Du scheinst dich da ja auszukennen, kannst du noch etwas zur Frage sagen welches man bei einer DC Anwendung bevorzugen sollte?
Arduino Fanboy D. schrieb: > Da wissen die Leute, was sie tun In Anbetracht der Tatsache, daß sie hier einen 2N7002 mit < 3,3V einschalten, bezweifele ich das auch.
Max schrieb: > Das ist ja interessant wirklich. Du scheinst dich da ja auszukennen, > kannst du noch etwas zur Frage sagen welches man bei einer DC Anwendung > bevorzugen sollte? Das hört sich so an, als wenn du das für eine entweder/oder-Entscheidung hältst. Nein, das ist es nicht. Es kann das eine nötig sein, es kann das andere nötig sein, es kann beides nötig sein oder nichts von beidem. Bei einer Quasi-DC Anwendung ist es allerdings relativ wahrscheinlich, dass keine Strombegrenzung benötigt wird. Aber natürlich nicht sicher, das hängt einfach davon ab, was die Steuerstufe für Grenzen hat. Wenn du z.B. mit einem der (z.Z. nicht käuflichen) DCF77-Module von Pollin direkt einen MOSFET ansteuern möchtest, dann musst du dir definitiv auch nahe DC (mit maximal 10Hz Toggle) ernsthaft Gedanken darüber machen, ob der Ausgang den MOSFET abkann. Bei einem AVR8-Ausgang musst du hingegen beim gleichen MOSFET erst bei sehr viel höheren Frequenzen darüber nachdenken. Weil diese Dinger halt viel mehr Strom und Leistung liefern können, ohne Schaden zu nehmen... Ähnlich komplex ist das bezüglich Pullup/Pulldown. Es kommt hier vor allem darauf an, was der MOSFET abkann und was der Verbraucher abkann. Ich würde aber hier immer einen vorsehen, wenn die Leistung der Sache, die der MOSFET steuern soll, oberhalb von einigen zehn Milliwatt liegt und/oder der Verbraucher eine definierte benötigt, um korrekt arbeiten zu können. Also immer dann, wenn irgendwelche Logik nur für einen bestimmten Zeitraum mit Betriebsspannung versorgt werden soll.
Max schrieb: > welches man bei einer DC Anwendung > bevorzugen sollte? Das kann man so pauschal nicht sagen - kommt ganz auf die Daten der DC-Anwendung an. Für simple Anzeige-LEDs würde ich bipolare Transistoren bevorzugen. Meistens kommt es auf das bisschen Basisstrom auch nicht an und FETs sind in der Regel doch noch ein wenig teurer. Außerdem lassen sich damit auch ganz simple Konstantstromquellen aufbauen, indem man den LED-Vorwiderstand in die Emitterleitung legt. Dabei kann man sich dann ggf. auch noch den Basis-Widerstand sparen und bei hochohmigem Port bleibt die LED auch ohne Pull-Down aus. Beim FET kann man auf diese Art den LED-Strom nicht so einfach definieren, weil UGS deutlich mehr streut, als UBE beim bipolaren Transistor. Der FET wiederum bietet einen besseren Schutz für den µC, falls an Drain u.U. auch mal versehentlich eine negative Spannungen angelegt wird. Da leitet dann halt die Body-Diode und der µC-Port ist prinzipiell vom Laststromkreis isoliert. Beim bipolaren Transistor führt eine negative Spannung am Kollektor auch zum Einspeisen einer negativen Spannung in den µC-Pin.
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c-hater schrieb: > und/oder der Verbraucher eine definierte benötigt, um korrekt arbeiten > zu können. Mist, hier fehlt das Wörtchen "Spannung", um der Aussage irgendeinen Sinn zu geben. Bitte selber einfügen zwischen "definierte" und "benötigt". Sorry...
c-hater schrieb: > 2 Cent schrieb: > >> Grundlagen: bei Mosfets ist keinerlei Gatestrombegrenzung notwendig. >> Mosfets sind leistungslos spannunggesteuert. > > Das stimmt schlicht nicht. Mosfets besitzen eine Gatekapazität. Wenn > diese umgeladen werden muss, geschieht das beileibe nicht leistungslos. > Dementsprechend entsteht in der Stufe, die den MOSFET ansteuert, eine > Verlustleistung, die von der Betriebspannung und der Impedanz der > Steuerstufe abhängt. > > D.h.: bei hinreichend großer Umschaltfrequenz ist natürlich die > umgesetzte Verlustleistung zu begrenzen, um im zulässigen Bereich für > die ansteuernde Stufe zu bleiben. > > Nur für Anwendungen, die DC oder knapp daneben sind, kann man diesen > Sachverhalt einfach mal so in den Skat drücken... Du willst bei HF-Anwendungen den Gatestrom (den Umladestrom der Gatekapazitaet) der Leistungsendstufe begrenzen, um deren Treiberstufe zu schonen? Seltsame Idee. Dann glueht die Enstufe. Zu deinem naechsten Zitat. Dieses wurde von mir bereits gestern wieder gerade grueckt: Beitrag "Re: Signalled mit Mosfet statt Transistor schalten. Gründe?" Liest du nur jeden fuenften post? c-hater schrieb: > Max schrieb: > >> Das ist ja interessant wirklich. Du scheinst dich da ja auszukennen, >> kannst du noch etwas zur Frage sagen welches man bei einer DC Anwendung >> bevorzugen sollte? > > Das hört sich so an, als wenn du das für eine entweder/oder-Entscheidung > hältst. Nein, das ist es nicht. Es kann das eine nötig sein, es kann das > andere nötig sein, es kann beides nötig sein oder nichts von beidem. > > Bei einer Quasi-DC Anwendung ist es allerdings relativ wahrscheinlich, > dass keine Strombegrenzung benötigt wird. Soweit ich es lese (es ist heute immernoch sehr heiss; ) Max fragt zum Thema: "Signalled mit Mosfet statt Transistor schalten. Gründe?"welches man bei einer DC Anwendung bevorzugen sollte, und c-hater philosophiert daraufhin ueber einen Serienwiderstand am Gate, auweia. c-hater schrieb: > Bei einem AVR8-Ausgang musst du hingegen beim gleichen MOSFET > erst bei sehr viel höheren Frequenzen darüber nachdenken. Weil diese > Dinger halt viel mehr Strom und Leistung liefern können, ohne Schaden zu > nehmen... Andersrum wird ein Schuh draus. Den AVRs macht der sehr begrenzte Ausgangsstrom nix aus, aber: der Mosfet-Leistungsschalter fackelt doch gerade erst wegen einer (Gate)Strombegrenzung ab. c-hater schrieb: > Ähnlich komplex ist das bezüglich Pullup/Pulldown. Es kommt hier vor > allem darauf an, was der MOSFET abkann und was der Verbraucher abkann. > Ich würde aber hier immer einen vorsehen 100% bei dir! Ich würde auch immer einen vorsehen. Der dann in der Grossserie vom BWLer wegrationalisiert werden wird. Thomas E. schrieb: > Außerdem lassen > sich damit auch ganz simple Konstantstromquellen aufbauen, indem man den > LED-Vorwiderstand in die Emitterleitung legt. Dabei kann man sich dann > ggf. auch noch den Basis-Widerstand sparen und bei hochohmigem Port > bleibt die LED auch ohne Pull-Down aus Sehr gute Sache das! Thomas E. schrieb: > Der FET wiederum bietet einen besseren Schutz für den µC, falls an Drain > u.U. auch mal versehentlich eine negative Spannungen angelegt wird. Da > leitet dann halt die Body-Diode und der µC-Port ist prinzipiell vom > Laststromkreis isoliert. > Beim bipolaren Transistor führt eine negative Spannung am Kollektor auch > zum Einspeisen einer negativen Spannung in den µC-Pin. Dein zweiter Name Tefal? Du denkst an alles! Respekt!
T.M .. schrieb: > Es geht also um LEDS an 3.3V, exemplarisch diese Frage auch gerne für > größere Lasten: wie schalten eines Relais, Buzzer, sagen wir max 100mA. Sind Dir Grundlagen bipolarer Transistoren und Feldeffekttransistoren bekannt? Hast Du versucht, diese zu recherchieren? Ein bipolarer Transistor BC_irgendwas hat eine Stromverstärkung, sagen wir mal, Faktor 30. Soll dieser eine Last von 100 mA schalten, muß die Basis mit einem Strom 100/33 = 3,3 mA versorgt werden. Diesen Strom muß der Controller liefern, vielleicht auch auf 10 Ausgängen gleichzeitig. Ein FET hat keinen Gatestrom, der verhält sich wie ein kleiner Kondensator: Kurz aufladen, Spannung stehen lassen und offen bleibt er, ohne Strom. Schaltet der Controller ab, muß er den Gate-Kondensator natürlich entladen. In meinem Beispiel mit 10 aktiven Ausgängen würde ich also 33 mA Steuerstrom einsparen. Kritisch wird das, wenn man häufig_ und _schnell schaltet. Die Gatekapazität des FETs muß bei jedem Schaltvorgang umgeladen werden, je höher die Schaltfrequenz, desto mehr Leistung fällt dafür an. Für eine LED oder zwei Relais am Controller verwende ich bipolare Transistoren, einfach, weil sie billig und robust sind. Die Entscheidung beruht irgendwo auch auf Erfahrung und Bauchgefühl, unbenommen dieser gibt es jede Menge Glaubenskriege, was jeweils sinnvoll ist. Thomas E. schrieb: > Arduino Fanboy D. schrieb: >> Da wissen die Leute, was sie tun > In Anbetracht der Tatsache, daß sie hier einen 2N7002 mit < 3,3V > einschalten, bezweifele ich das auch. Oh ja, der ist auch schon bei 5 Volt UGS alles andere als toll. Für eine LED dürfte er genügen, dennoch gebe ich Dir recht: Ordentliches Schaltungsdesign geht anders.
Thomas E. schrieb: > Der FET wiederum bietet einen besseren Schutz für den µC, falls an Drain > u.U. auch mal versehentlich eine negative Spannungen angelegt wird. Da > leitet dann halt die Body-Diode und der µC-Port ist prinzipiell vom > Laststromkreis isoliert. > Beim bipolaren Transistor führt eine negative Spannung am Kollektor auch > zum Einspeisen einer negativen Spannung in den µC-Pin. Bei einer LED? Eigentlich ist es doch wurscht. Hauptsache die LED leuchtet irgendwie. Der neue Kollege wollte eben einen FET.
Oh wow ich danke euch für die letzten Beiträge! Die werde ich mir definitiv mal speichern. Das ist doch ein ganzes Stückchen klarer nun geworden
michael_ schrieb: > Bei einer LED? > > Eigentlich ist es doch wurscht. Bei einer LED direkt auf dem PCB mit dem µC: ja, da ist es wurscht. Da braucht man eigentlich nichtmal einen Transistor - bei der Schaltung im linken Bild des Eingangs-Posts wäre es sogar viel besser, die LED direkt vom Port treiben zu lassen (weniger Last am Port, weniger Bauteile und weniger Energieverschwendung!). Aber es gab ja auch noch das: T.M .. schrieb: > exemplarisch diese Frage auch gerne für > größere Lasten: wie schalten eines Relais, Buzzer, sagen wir max 100mA. Wenn diese Beispiel-Lasten über einen Stecker an das µC-PCB angeschlossen werden, könnte es ja sein, daß man eine gewisse Robustheit gegenüber Vertauschen und Verpolen von solchen Steckverbindungen haben möchte, dann wären solche Überlegungen evtl. nicht mehr wurscht.
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Manfred schrieb: > Ein bipolarer Transistor BC_irgendwas hat eine Stromverstärkung, sagen > wir mal, Faktor 30. Soll dieser eine Last von 100 mA schalten, muß die > Basis mit einem Strom 100/33 = 3,3 mA versorgt werden. Bleib mal auf dem Tisch: ein BC817(-40) hat bei 100 mA eher eine Stromverstärkung von 300. Somit ist Deine Rechnung um Faktor 10 zu pessimistisch. Bezogen auf den 'Wirkungsgrad' ist der Basisstrom eher vernachlässigbar.
Manfred schrieb: > Kritisch wird das, wenn man häufig_ und _schnell schaltet. Die > Gatekapazität des FETs muß bei jedem Schaltvorgang umgeladen werden, je > höher die Schaltfrequenz, desto mehr Leistung fällt dafür an. Handelt es sich nicht hier um Blindleistung?!
BlaBla schrieb: > Handelt es sich nicht hier um Blindleistung?! Nö, die Leistung bewirkt ja etwas, nämlich das Aufheizen der Bauteile. Also ist es Wirkleistung!
m.n. schrieb: > Bleib mal auf dem Tisch: ein BC817(-40) hat bei 100 mA eher eine > Stromverstärkung von 300. Somit ist Deine Rechnung um Faktor 10 zu > pessimistisch. Bei Transistoren als Schalter rechnet man eher mit 30 für eine geringere Ucesat. Als Treiber für eine Signal-LED stört aber eine höhere Sättigungsspannung nicht. Bei dieser Anwendung (Signal-LED) ist es aber wirklich völlig egal, was man da für einen Transistor nimmt.
T.M .. schrieb: > Gibt es einen Grund warum man keine Transistoren wie bc817 benutzt? Was > sind denn da die Vorteile? Logischer ist ein FET. Ein FET ist ein Spannungsgesteuerter Schalter (naja, ok, Widestand). Wenn man mit einer Spannung eine LED schalten will, ist das die logische Wahl. Warum nahm man früher BIP? Das ist historisch bedingt und war eine reine Geldfrage - BIP waren viel billiger. Das ist heute nicht mehr so. FET wie der 2N7002 sind nicht teurer als ein BC817. Das wird wohl der Grund sein. PS: BIP sind damit nicht obsolet oder veraltet, sondern einfach nur bei solchen Schaltanwendungen von FET verdrängt worden.
2 Cent schrieb: > michael_ schrieb: >> Im rechten Bild mit 5V stören die 0,3V (?) des Transistors nicht. > > Datenblatt bc817 wird auch dich erstaunen @IC/IB=10.. Trotzdem bemerkenswert!
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