Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Nach einmal löten nicht mehr zu gebrauchen


von Timo G. (Gast)


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Hi,

Ich habe eine Platine gelötet mit etwa 40 Kontaktstellen und danach sah 
die Spitze so aus.

Schon während des Lötens hat man gemerkt dass man immer mehr suchen 
musste um eine Stelle zu finden, an der das Lot auch schmilzt.

Die Spitze war spitz, was sie jetzt auch nicht mehr ist, es ist 
soggesehen ein Teil abgebrochen, eher es hat sich aufgelöst.

Ist das normal bei Lötspitzen?

wie lange halten eure Lötspitzen?

Kennt ihr einen empfehlenswerten Lötkolben zum SMD löten?

Muss kein Hightech Ding sein, ich möchte nur ein paar LED auf eine 
Platine löten.

Gruß

von Onkel Tom (Gast)


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Timo G. schrieb:
> wie lange halten eure Lötspitzen?

Meine aktuelle Lötspitze ist über 30 Jahre alt.

Timo G. schrieb:
> Kennt ihr einen empfehlenswerten Lötkolben zum SMD löten?
>
> Muss kein Hightech Ding sein, ich möchte nur ein paar LED auf eine
> Platine löten.

Irgendwas von Weller.

von michael_ (Gast)


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Wie war das doch?
Ach ja, heut ist Freitag.

von Theor (Gast)


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Darf ich mal sarkastisch sein?

Sieht aus wie 'ne Baumarkt-Brate.

Vielleicht hilft ja etwas Salmiak und/oder mal gründlich den Zunder 
abbürsten. Aber für "Elektronik", oder was ich dafür halte, ist das 
nichts.

OK. Mein allererster Lötkolben sah auch nicht viel anders aus. :-)

Seitdem, hält mich auch immer noch der selbe Satz von Weller Löstspitzen 
schon warm. WTCP-S: Ich liebe das Ding.

Für SMD habe ich mir dann mal was von Ersa (Digital 2000 A) angeschafft. 
Eigentlich, weil mir der schlanke Griff gefallen hat und er mir im 
Vergleich zur WTCP für SMD ergonomischer vorkam.

von Timo G. (Gast)


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Theor schrieb:
> Sieht aus wie 'ne Baumarkt-Brate.

Genau das ist es auch. Ebenfalls der erste.

Danke für den Tipp gucke ich mir mal an

von René F. (Gast)


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Bevor der nächste Fanboy kommt:

Es gibt abgesehen von Weller auch noch andere gute Lötkolben Hersteller, 
JBC hat zum Beispiel eine riesige Fangemeinde. Noch zu erwähnen wären 
auch ERSA, Metcal, PACE und Hakko.

von Lurchi (Gast)


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Das Verhalten ist normal für die alten Spitzen aus Kupfer. Je nach 
Lötzinn -variante löst dich Kupfer im Lötzinn mehr oder weniger schnell.

Die besseren Lötkolben haben beschichtete Lötspitzen, die viel länger 
halten können. ggf. gibt es auch für den billigen Kolben auch eine 
passende Spitze.

So super spitz muss der Kolben auch nicht sein für SMD.

von Gandalf (Gast)


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Timo G. schrieb:
> Die Spitze war spitz, was sie jetzt auch nicht mehr ist, es ist
> soggesehen ein Teil abgebrochen, eher es hat sich aufgelöst.

Solche Spitzen kann man nachfeilen oder mit einem speziellen Werkzeug 
bearbeiten (ohne Gewähr)
https://www.ebay.de/itm/Spitzmaschine-Metall-455-CARAN-dACHE-Anspitzer-/171360022650

von Timo G. (Gast)


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Ich hatte diese Lötspitze:

https://www.obi.de/zubehoer-fuer-loetgeraete/lux-loetspitze-fuer-loetpistole-30-w/p/2087567

Für meinen Lötkolben gibt es noch diese hier:

https://www.obi.de/zubehoer-fuer-loetgeraete/lux-loetspitze-fuer-loetkolben-30-w-bleistiftfoermig/p/2814051

Die sieht beschichtet aus.

Lohnt sich der Kauf oder direkt einen neuen Lötkolben?

von michael_ (Gast)


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Lasst euch doch nicht veralbern!
Die 40. SMD Lötstelle will er mit dieser Lötspitze gelötet haben?

Wers glaubt wird seelig.

Dieser Lötkolben mit mindestens 60W hat stundenlang vor sich hin 
gebrutzelt.

Kein Mensch, der eine SMD-Platine lötet, nimmt so ein Brenneisen.

von Nettes Mann (Gast)


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Timo G. schrieb:
> Lohnt sich der Kauf

Nein.

> oder direkt einen neuen Lötkolben?

Nein.

Kauf dir eine geeignete Lötstation.

Lötkolben != Lötstation

von michael_ (Gast)


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Nettes Mann schrieb:
>> oder direkt einen neuen Lötkolben?
>
> Nein.

Wenn man Ahnung hat, kann man damit gut löten.
Hab ich Jahrzehnte gemacht. Als es noch keine geregelte Lötkolben gab.

Man muß nur wissen, wie man Lötspitzen bearbeitet.

Im Gegensatz zu seinem Beispiel sind Lötspitzen meist abgesetzt.
Das was aus dem Lötkolben herausschaut ist dicker.

Die Lötspitze vom TO, damit hat sein Opa Gitter für die Karnickel 
gelötet.

von Nettes Mann (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn man Ahnung hat, kann man damit gut löten.
> Hab ich Jahrzehnte gemacht. Als es noch keine geregelte Lötkolben gab.
>
> Man muß nur wissen, wie man Lötspitzen bearbeitet.

Nur frage dich mal selber, muss man sich das in der heutigen Zeit (wo es 
Lötstationen in allen Preislagen für Jedermann und Jederfrau wie 
geschnitten Brot gibt) noch antun? Insbesondere bei SMD?

Ergibt für mich keinen Sinn.

Die Frage sollte lauten welche LS aber nicht LS oder ungeregelter 
Lötkolben.

von Günter Lenz (Gast)


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Die Spitze herausnehmen und spitzschmieden und
mit einer feinen Feile noch etwas nachbearbeiten,
dann kann man sie wieder gut benutzen. Muß man
zwar nach einiger Zeit immer wieder machen, kann
man aber etwas hinauszögern wenn die Spitze nicht
zu heiß wird. Ich mache das mit einen Stelltrafo
oder Dimmer für Lampen. Eine frisch bearbeitete
Spitze lasse ich dann erstmal richtig heiß
werden, so daß die Oberfläche oxidiert. Danach
abkühlen lassen und ganz vorne an der Spitze
blankmachen. Dann wieder einschalten und verzinnen.
Die Oxidschicht verhindert das seitliche hochlaufen
des Zinns an der Spitze. Mit so einer Spitze läst
sich dann prima arbeiten. Beschichtete Spitzen
sollen sich ja eigentlich nicht abnutzen, aber
wenn man sie zu heiß werden läst und nach längeren
gebrauch passiert es dann aber doch. Mir kommt es
so vor, als ob unbeschichtete Spitzen einen besseren
Wärmekontakt liefern.

von A. K. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Die Spitze herausnehmen und spitzschmieden und
> mit einer feinen Feile noch etwas nachbearbeiten,
> dann kann man sie wieder gut benutzen. Muß man
> zwar nach einiger Zeit immer wieder machen, kann
> man aber etwas hinauszögern wenn die Spitze nicht
> zu heiß wird. Ich mache das mit einen Stelltrafo
> oder Dimmer für Lampen. Eine frisch bearbeitete
> Spitze lasse ich dann erstmal richtig heiß
> werden, so daß die Oberfläche oxidiert. Danach
> abkühlen lassen und ganz vorne an der Spitze
> blankmachen. Dann wieder einschalten und verzinnen.
> Die Oxidschicht verhindert das seitliche hochlaufen
> des Zinns an der Spitze. Mit so einer Spitze läst
> sich dann prima arbeiten. Beschichtete Spitzen
> sollen sich ja eigentlich nicht abnutzen, aber
> wenn man sie zu heiß werden läst und nach längeren
> gebrauch passiert es dann aber doch. Mir kommt es
> so vor, als ob unbeschichtete Spitzen einen besseren
> Wärmekontakt liefern.

Warum sollte man sich so etwas antun?
Das war mal im Jahre 1950-60...da hatt der Bastler auch nicht auf dem 
Niveau von heute gearbeitet.Es gibt Lötststationen von 50-1000 Euro,da 
ist für jeden etwas dabei...empfehlen kann man Weller und JBC...Ersa 
eher nicht.

Sollte dir verständlkicherweise eine neue Weller oder Ersa zu teuer sein 
guggste auf Ebay und schießt dir eine für unter 120 Euro...alles außer 
Magnastat ist zu gebrauchen.Vergiss den ganzen 
Aoyue,Voltcraft.SchingSchong, Müll eine ordentliche Lötstation ist eine 
Investition für ca. 25 Jahre die wenn man das Interesse verliert immer 
noch verkaufbar ist,in zehn Jahren wird keiner eine gebrauchte Aoyue 
oder sonstigen Schrott kaufen.

Empfehlungen:

Neukauf:
https://www.welectron.com/JBC-BT-2BWA-Loetstation Der Preis ist super
https://www.welectron.com/PACE-ADS200-AccuDrive-Loetstation


Gebrauchtkauf:
https://www.ebay.de/itm/Weller-PU-81-mit-Lotkolben-LR-21-und-Lotkolbenstander/132724220794?hash=item1ee6fae37a:g:UbEAAOSwGotbX0dP

https://www.ebay.de/itm/Weller-wsm-1-Professional-Lotstation-digital-50W-WSM-1-100-bis-400-C/192617034844?hash=item2cd8deb45c:g:rf4AAOSwFT9bZJsG

https://www.ebay.de/itm/Lotstation-digital-Weller/292666176413?hash=item442443739d:g:~rkAAOSwtItbY-B8

https://www.ebay.de/itm/Weller-Lotstation-WSD-130-2-Anschlusse-Lotkolben-MLR-20-Clean-o-point/192597901262?_trkparms=aid%3D888007%26algo%3DDISC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D52950%26meid%3D8599a9bb482543ffbd8db5b8d3493b1c%26pid%3D100009%26rk%3D1%26rkt%3D2%26sd%3D183278801647%26itm%3D192597901262&_trksid=p2047675.c100009.m1982

https://www.ebay.de/itm/Doppellotstation-JBC/223031147898?_trkparms=aid%3D888007%26algo%3DDISC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D52950%26meid%3D8599a9bb482543ffbd8db5b8d3493b1c%26pid%3D100009%26rk%3D1%26rkt%3D2%26sd%3D183278801647%26itm%3D223031147898&_trksid=p2047675.c100009.m1982

So.. viel Glück

von A. K. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Nettes Mann schrieb:
>>> oder direkt einen neuen Lötkolben?
>>
>> Nein.
>
> Wenn man Ahnung hat, kann man damit gut löten.
> Hab ich Jahrzehnte gemacht. Als es noch keine geregelte Lötkolben gab.
>
> Man muß nur wissen, wie man Lötspitzen bearbeitet.
>
> Im Gegensatz zu seinem Beispiel sind Lötspitzen meist abgesetzt.
> Das was aus dem Lötkolben herausschaut ist dicker.
>
> Die Lötspitze vom TO, damit hat sein Opa Gitter für die Karnickel
> gelötet.

Wann?
Geregelte Lötstationen gab es schon in den 1950 ern ?!
Noch früher wahrscheinlich auch...

LG

von C. A. Rotwang (Gast)


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Arno K. schrieb:
> michael_ schrieb:

>> Die Lötspitze vom TO, damit hat sein Opa Gitter für die Karnickel
>> gelötet.
Der üblich Vergleich sind Dachrinnen so etwa ".. das ist ein Löteisen 
das bestenfalls für Dachrinnen taugt". Das Hasengitter gelötet werden, 
wäre mir neu, da wird Draht gewickelt.

> Wann?
> Geregelte Lötstationen gab es schon in den 1950 ern ?!
> Noch früher wahrscheinlich auch...

Wenn man Magnastat als Regelung ansieht. Wobei auch an einem 
Magnastat-Kolben "verbrennen" die "falschen" Spitzen zügig.

http://www.berel-am-ries.de/WVSS/Arbeitsvorlagen/Weller_Loetstation.htm
Beitrag "Weller WTCP / Magnastat noch zeitgemäß?"

BTW, das Patent auf den elektrischen Lötkolben datiert auf 1921 von 
einem gewissen *ER*nst *SA*chs.

von Lothar M. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Der üblich Vergleich sind Dachrinnen so etwa ".. das ist ein Löteisen
> das bestenfalls für Dachrinnen taugt"

Nie im Leben lötest du damit eine Dachrinne!

Mit dieser Lötspitze kannst du Löcher in Butterbrot-Folie brennen, mehr 
nicht.

Dachrinnen löten tz...tz...tz...

Da brauchst du schon sowas: 
https://www.amazon.de/Dachrinnenl%C3%B6tkolben-mit-Schlauch-von-CFH/dp/B001DCT1XG/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1533363973&sr=8-3&keywords=dachrinnen+l%C3%B6tkolben+set

von MaWin (Gast)


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Timo G. schrieb:
> Ist das normal bei Lötspitzen?

Ja, bei diesen Billigstmüll schon.

> wie lange halten eure Lötspitzen?

Ewig. Sind Dauerlötspitzen. Da ist das Kupfer beschichtet mit Eisen.

U.B. von ERSA oder ZhongDi.
Weller ist genau so veraltet wie die Schreiberlinge hier.

Wenn du bleifrei löten willst, unbedingt eine temperaturregelbare 
Lötstation, im Billigsegment z.B. Yihua 936

von C. A. Rotwang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Der üblich Vergleich sind Dachrinnen so etwa ".. das ist ein Löteisen
>> das bestenfalls für Dachrinnen taugt"
>
> Nie im Leben lötest du damit eine Dachrinne!
>
> Mit dieser Lötspitze kannst du Löcher in Butterbrot-Folie brennen, mehr
> nicht.
>
> Dachrinnen löten tz...tz...tz...
>
> Da brauchst du schon sowas:
> 
https://www.amazon.de/Dachrinnenl%C3%B6tkolben-mit-Schlauch-von-CFH/dp/B001DCT1XG/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1533363973&sr=8-3&keywords=dachrinnen+l%C3%B6tkolben+set

Nenene, ich mein schon einen "guten" alten elektrischen mit Holzgriff 
und Salmiakstein, ach was mit Salmiakziegel als Lötzubehöhr. So etwa
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/282983865340_/700-Watt-L%C3%B6tkolbengut-erhaltenmit-notwendigen-Zubeh%C3%B6rkein-Rost.jpg

Daneben ist das TO-Gerät aber tatsächlich eher was für Feinstmechaniker 
und Neurochirurgen ;-)

von Lothar M. (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Nenene, ich mein schon einen "guten" alten elektrischen mit Holzgriff
> und Salmiakstein, ach was mit Salmiakziegel als Lötzubehöhr. So etwa
> 
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/282983865340_/700-Watt-L%C3%B6tkolbengut-erhaltenmit-notwendigen-Zubeh%C3%B6rkein-Rost.jpg

Yep, dann damit SMD löten....könnte man mal einen Wettbewerb starten ;-)

von C. A. Rotwang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Nenene, ich mein schon einen "guten" alten elektrischen mit Holzgriff
>> und Salmiakstein, ach was mit Salmiakziegel als Lötzubehöhr. So etwa
>>
> 
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/282983865340_/700-Watt-L%C3%B6tkolbengut-erhaltenmit-notwendigen-Zubeh%C3%B6rkein-Rost.jpg
>
> Yep, dann damit SMD löten....könnte man mal einen Wettbewerb starten ;-)

Jaja SMD .. *S*chönes *M*essing auf'm *D*ach  ;-)

Apropos Schweissen/Löten-Wettbewerbe, das wär mein Favourit:
https://img01.lachschon.de/images/zaccharine-1189625210.jpg

aber wir schweifen ab mit der Schweisserei ...

von Theor (Gast)


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Naja. Man muss nicht das Neueste benutzen. Und nur das etwas "modern" 
ist, heisst nicht, dass es nicht im Vergleich zum Alten auch Nachteile 
hat. Man nehme etwa die NASA-Bratpfanne (Teflon) - da muss man immer 
aufpassen mit was man damit darin herumkratzt.

Die Argumente "zeitgemäß", "modern" bzw. "old-school" sollte man, meiner 
Meinung nach, immer darauf hin untersuchen, ob es sich eher um soziale 
Wertungen oder technische handelt.

Tatsächlich haben die modernen Lötspitzen auch Nachteile. Etwa, dass man 
die Lötspitze eben nicht, oder jedenfalls nicht so einfach, selbst 
wieder "reparieren" kann. Oder sie nicht, nach entsprechender 
Aufbereitung, aus Kupfer-Schrott wieder ersetzen kann. (Sofern man denn 
welchen findet).

Es kommt halt darauf an, Timo welche Nach- und Vorteile für Dich 
entscheidend sind.

Ich versuche das mal zusammen zu fassen:

--- Pro-Brate ---
- Hohe Verfügbarkeit
   - der Lötkolben
   - der Lötspitzen
- Unbrauchbar gewordene Lötspitzen sind relativ einfach und mit 
Hobby-Werkzeugen wieder in den lötfähigen Zustand zu bringen. (Günter 
Lenz)
- Lötspitzen sind vergleichsweise einfach selbst zu bauen, wenn man das 
Rohmaterial findet
   - das kann wiederum ein Baumarkt sein
   - Ausschlachten aus anderen Geräten oder Vorrichtungen (teilweise 
haushaltsüblich)
     - Sperrmüll
   - ggf. auch der Metallverwerter (der Preis dürfte ähnlich wie beim 
Neukauf sein)
   - einfache Wartung und Reparatur des Kolbens selbst
   - Temperatursteuerung (nicht Regelung) einfach und mit für 
Konsumenten handelsüblichen Mitteln (Dimmer - Günter Lenz)
   - Regelung aber auch nicht unbedingt nötig, da konstruktiv bedingt 
rel. hohe Wärmekapazität
   - Individuelle Spitzenformen leicht herstellbar

--- Kontra-Brate ---
   - Keine Temperaturregelung
   - rel. hoher Zeitaufwand für Lötspitzenbearbeitung
   - rel. hoher Zeitaufwand für Herstellung einer Lötspitze
   - rel. hoher Zeitaufwand für die Beschaffung von Ersatzmaterialen - 
bei Ausschlachten/Sperrmüll suchen
   - Zusätzliches Werkzeug und Stoffe für Nachbearbeitung nötig
   - Evtl. nötiger zweiter Lötkolben mit mehr Leistung für Lötungen bei 
hoher Wärmekapazität des Lötgutes.
   - Geringe Auswahl an fertig käuflichen Lötspitzenformen

--- pro-Moderner-Lötkolben ---
   - Durch Regelung etwas Reserve bei der Temperaturbelastung (eher für 
Unerfahrene wichtig, die lange herum"braten" müssen um eine gute 
Lötstelle hin zu bekommen)
   - beschichtete Spitzen altern langsamer
   - beschichtete Spitzen sind geringem Aufwand und längere Zeit wieder 
lötfähig zu machen
   - Beschichtung wäre wieder herstellbar
   - Vergleichsweise hohe Beschaffungskosten
   - Beschaffung in Elektronik-Fachhandel nötig
   - Manche Modelle mit eher diskreter Elektronik
   - Manche Modelle leicht zerlegbar

--- contra-Moderner-Lötkolben ---
   - Vergleichsweise teuer
   - Häufig schwer reparierbar - je nach Marke und Herkunft
      - Klick-Schnapp-Plastik- oder "Geheimschrauben"-Gehäuse
      - Keine Schaltpläne oder Quelltexte
   - Wenn die Lotspitze der Form nach hin ist, dann ist sie endgültig 
hin.
   - Rel. hoher Aufwand zur Wiederherstellung von beschichten Spitzen 
wegen Anwendung von Galvanik und Beschaffung von, in Reinform, eher 
seltener Metalle.


Insofern oben relative Kriterien genannt sind, schätze ich sie wie folgt 
ein:

Beschaffung: Brate leichter als Modern
Kosten: Brate billiger als Modern
Pflege Spitze: Modern leichter als Brate
Wiederherstellung Spitze: Brate deutlich leichter als Modern
Relevanz der Regelung: Ungeübt/Selten lötend: Modern besser als Brate, 
aber: Geübt/Häufig lötend: Beides gleich gut.
Wärmekapazität Lötgut: Beides gleich (die Kosten dürften selbst bei 
Anschaffung einer leistungsstärkeren Zweit-Brate insgesamt immer noch 
ungefähr gleich sein)
Reparaturen(Nicht Spitze): Brate leichter als Modern
Zerlegbarkeit: Brate leichter als Modern
Technische Komplexität: Brate geringer als Modern

von Theor (Gast)


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Na super. Ich musste ja was vergessen! :-)
OK. Ob so eine Liste überhaupt je abgeschlossen würde, scheint mir auch 
fragwürdig.


Aber Dein erster Beitrag weist natürlich auf einen Nachteil hin:

--- Kontra-Brate ---
- Rel. geringe Standzeit der Spitzen

bzw.

--- pro-Moderner-Lötkolben ---
- Rel. hohe Standzeit der Spitzen


Wobei ich allerdings vermute, dass es auch recht gute Braten-Spitzen 
gibt, die durch Bearbeitung und gute Behandlung auch länger halten.

Dazu kommt: Man sieht bei Anfängern häufig, dass sie ungeduldig mit der 
Spitze auf der Lötstelle oder an Drahtenden (etwa bei ICs) herum kratzen 
um das Lot schneller zu schmelzen. Das beschädigt oft die Spitzen (und 
ist darüber hinaus sinnlos bis kontroproduktiv).

von Günter Lenz (Gast)


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Geregelte Lötkolben funktionieren beim bestücken
von Platinen gut, habe ich auch schon benutzt.
Aber es gibt Fälle, da geht es mit einer sogenannten
"Brate" besser, weil die Spitze mehr Volumen hat und
dadurch mehr Wärmekapazität und dehalb schneller
Wärme nachliefern kann. Zum Beispiel, Ausschlachten von
Platinen, oder wo die Sachen etwas dicker sind,
Kabelschuh an Litze anlöten. Oder zum Beispiel
RG213-Kabel an PL-Stecker anlöten, wenn da die
Lötkolbenspitze nicht ordentlich Wärmekapazität hat,
geht es gar nicht.

von MaWin (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Aber es gibt Fälle, da geht es mit einer sogenannten
> "Brate" besser,

Nur wenn dein temperaturgeregelter Lötkolben wirklich schlecht ist.
Bei PACE beispielsweise wird die (kurze dicke) Lötspitze per Mikrowellen 
innenbeheizt, so schnell kannst du nicht mal denken, wie da Hitze 
nachgeliefert wird. Kostet halt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Günter Lenz schrieb:
> Aber es gibt Fälle, da geht es mit einer sogenannten
> "Brate" besser, weil die Spitze mehr Volumen hat und
> dadurch mehr Wärmekapazität und dehalb schneller
> Wärme nachliefern kann.

Wenn ich mir das Bild hier im Thread ansehe, dann ist die "Brate" hier 
sehr, sehr weit von dieser Beschreibung entfernt.

Moderne Lötkolben haben einen möglichst kurzen Weg zwischen Lötspitze 
und Heizung, tatsächlich ist die Heizung mittlerweile in der Lötspitze 
selbst untergebracht. Solche Lötkolben können innerhalb von wenigen 
Sekunden ihre Solltemperatur erreichen und haben daher auch kein 
Problem, nach Kontakt mit thermischen Lasten schnell wieder auf 
Temperatur zu kommen. Das wird mit entsprechenden Heizleistungen (oft 
über 100 Watt) erreicht - natürlich mit einer anständigen Regelung 
kombiniert.

Der klassische Lötkolben wie hier im Bild (oder auch meine uralte 
Magnastat) hat viel zu viel Wärmeübergangswiderstand, als daß er dazu in 
der Lage wäre.

Den muss man erst mal eine Weile lang vorglühen und hoffen, daß er nicht 
zu heiß wird.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich habe schon Löspitzen in der Not selbst angefertigt.

Dazu einfach einen Draht uas Kupfer im passenden Durchmesser von der 
Isolation befreit und mit der Lötlampe ausgeglüht, sodass das glänzende 
Kupfer matt wurde. Nach dem abkühlen noch anscgleifen und dann ab in den 
Lötkolben damit. Die Spitze noch verzinnt und fertig.

Soll heissen zur Not kann man sich mal schnell selbst helfen.

von Stefan F. (Gast)


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Kauf Dir einfach eine neue Spitze bei Conrad oder so. Du wirst sehen, 
dass die viel besser ist.

Danach kannst du über eine Lötstation nachdenken. Eine gute Spitze halte 
ich allerdings für wichtiger.

> Lohnt sich der Kauf oder direkt einen neuen Lötkolben?

Natürlich lohnt es sich.
Der Lötkolben ist ja nicht defekt, die Spitze kostet weniger als eine 
neues Set und beim neuen Set weißt du nicht, welche Qualität da die 
Spitze hat.

Falls du gerne einen neuen Lötkolben kaufen möchtest, aber das Geld 
knapp ist, dann schau Dir den mal an:

https://www.aliexpress.com/item/Meterk-80W-Professional-Soldering-Iron-LCD-Digital-Temperature-Adjustable-Electric-Soldering-Iron-Mini-Soldering-Station-AC220V/32840002706.html

Diesen gibt es auch im Set mit Werkzeug.

Ich habe einen ähnlichen als Zweitgerät gekauft, leider ohne Erdung. Das 
ist nicht so gut, weil er an seiner Spitze kapazitiv eingestreute 
Spannung abgibt, die für SMD Bauteile eventuell gefährlich sein könnte. 
Also wenn du so ein Billig Teil aus China kaufst, dann achte darauf, 
dass der Lötkolben entweder einen Trenntrafo (Kasten) hat oder einen 
Schuko Stecker.

von michael_ (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Kauf Dir einfach eine neue Spitze bei Conrad oder so. Du wirst sehen,
> dass die viel besser ist.

Aber danach nicht wieder mit Salmiak und Lötfett hantieren.
Bei Nichtgebrauch abstecken.

von Stefan F. (Gast)


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Lötspitzen soll man nicht trocken abkühlen lassen. Nach Gebrauch immer 
gut mit Zinn voll machen und dann weg legen.

Das die Spitze korrodiert hatte ich mal massiv mit bleifreiem Lot 
erlebt. Es stellte sich heraus, dass wohl das Lot schlecht war oder 
zumindest inkompatibel.

Aber ich denke auch, dass hier ist das Hauptproblem die fehlende 
Beschichtung der Spitze ist. So etwas habe ich das letzte mal in den 
80er Jahren in Opas Keller gesehen.

von Nettes Mann (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ich habe schon Löspitzen in der Not selbst angefertigt.

Ich kann mir jetzt keine Not Vorstellen, in der ich nicht in der Lage 
wäre auf dem Versandweg innerhalb von 24h Ersatz zu beschaffen oder in 
den sauren Apfel zu beißen, zum nächsten Conrad zu fahren und mir eben 
dort eine (Ersatz) LS zu kaufen.

Wenn alle Stricke reißen holt man sich halt noch am gleichen Tag eben 
mal so eine Toolcraft 100 W
Conrad 791786
aus dem Laden für 69 EUR und gut ist erst mal. Und wenn man später meint 
Weller, ERSA, JBC usw. müsste es werden, dann verkauft man das Teil halt 
wieder. Man muss es nicht ein Leben lang zwangsbehalten müssen.

Auch kann ruhig mal eine Lötspitze kaputt gehen. Dann wird eben mit 
einer anderen Spitze weiter gelötet. Ihr habt doch bezüglich Lötspitzen 
nicht nur EINE EINZIGE oder habt ich auch nur einen Schraubendreher, 
eine Pinzette, eine Feile, eine Handsäge, eine ...

Wenn es wirklich am Geld scheitert sich eine dieser Billigstation 
zuzulegen, dann hat man ganz andere Probleme. Elektronik ist KEIN 
Billig-Hobby für Pfennigfuchser. Dann sollte man besser Bierdeckel 
sammeln oder Papierflieger konstruieren oder ..

von Nettes Mann (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Lötspitzen soll man nicht trocken abkühlen lassen. Nach Gebrauch immer
> gut mit Zinn voll machen und dann weg legen.

Da sagst du etwas sehr wichtiges. Das sollte man sich tunlichst 
angewöhnen. Geht selbst unmittelbar nach dem Ausschalten der Station 
noch. Einfach nochmal ordentlich Lötzinn dran und damit abkühlen lassen.

Kleines OT: Ich hoffe ihr habt alle mitbekommen, dass der 
Sabotage-Thread für Nichtangemeldete vom Admin gesperrt wurde. Mir ist 
es egal. Wenn man meint so die Probleme lösen zu können (Methode 3 
Affen).

von A. K. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Geregelte Lötkolben funktionieren beim bestücken
> von Platinen gut, habe ich auch schon benutzt.
> Aber es gibt Fälle, da geht es mit einer sogenannten
> "Brate" besser, weil die Spitze mehr Volumen hat und
> dadurch mehr Wärmekapazität und dehalb schneller
> Wärme nachliefern kann. Zum Beispiel, Ausschlachten von
> Platinen, oder wo die Sachen etwas dicker sind,
> Kabelschuh an Litze anlöten. Oder zum Beispiel
> RG213-Kabel an PL-Stecker anlöten, wenn da die
> Lötkolbenspitze nicht ordentlich Wärmekapazität hat,
> geht es gar nicht.

1. PL Stecker sind schlecht
2. Man kann mit jeder moderneren Lötstation Koax Stecker 
verarbeiten...habe erst neulich wieder  6 N Stecker an H2000 Flex 
gelötet

Wieso überreißt keiner,dass es das integrierte Heizsystem auch von 
Weller gibt?

Ich bin wirklich erschrocken/erstaunt ,dass man anscheinend noch heute 
selber Spitzeb pfuscht usw.
DAS in der Zeit wo man Lötstation ab 30€ bekommt...nicht gut aber bessr 
als ein Kupferdraht allemal.

Und jetzt die Preisfrage:
Was ist das Problem an einer gebrauchten Weller um 120€?
Das dürfte sich fast jeder leisten können....wenn nicht nimm ich halt ne 
Aoyue um 30€ und gut is..aber um Himmelswillen keine selbstgemachten 
Lötspitzen...

https://m.ebay.de/itm/937D-Digital-Lotstation-Heisluft-Lotkolben-Soldering-SMD-Rework-Station-75W/263528823998?hash=item3d5b8abcbe%3Ag%3A4ScAAOSwx9ZavJts&_nkw=soldering+station&_from=R40&rt=nc
LG

von Simpilicissimus (Gast)


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Arno K. schrieb:

>
> Ich bin wirklich erschrocken/erstaunt ,dass man anscheinend noch heute
> selber Spitzeb pfuscht usw.

Warum? Weil Du es selbst nicht kannst? Weil Du es nie gelernt hast? Weil 
Du ein Steckdosenamateur bist, der außer KAUFEN Nichts selbst kann?

Das sind doch die wirklichen Fragen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn man es sich zum Lebensinhalt macht, möglichs umständlich möglichst 
viel zu sparen, dann kann das Lötspitzenselberfeilen sicherlich eine 
erfüllende Tätigkeit sein.

Wenn man zuverlässig funktionierendes Werkzeug haben will, dann nicht.

von Nettes Mann (Gast)


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Simpilicissimus schrieb:
> Das sind doch die wirklichen Fragen.

Ob man sich selbst Lötspitzen zurechtdengeln kann sind für DICH DIE 
wirklichen Fragen?

:)

von Simplicissimus (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn man es sich zum Lebensinhalt macht, möglichs umständlich möglichst
> viel zu sparen, dann kann das Lötspitzenselberfeilen sicherlich eine
> erfüllende Tätigkeit sein.

Die Spitzen werden GESCHMIEDET, um das Material zu verdichten. Wer 
feilt, ist ein Stümper, der sich seine "Arbeit" sparen sollte.

>
> Wenn man zuverlässig funktionierendes Werkzeug haben will, dann nicht.

Ich denke nicht, daß ein Schreibtischathlet ein Urteil über ein Werkzeug 
abgeben sollte, daß er offenbar selbst nicht einaml richtig herstellen 
könnte.

von 2 Cent (Gast)


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OT:
Meine 26 Seiten Text hab ich aus Datensparsamkeit wieder geloescht. 
Sinnlos. Neustart:

Der gesamte Datenbestand im Internet, Text, Bilder, und Videos:
Platz 1: Pr0n. Ca 45%.
Platz 2: Katzen. Ca 25%.
Platz 3: Loetkolben. Ca 15%.
Die restlichen 15% teilen sich auf in Threads ueber DMMs, und belanglose 
Dinge.
Zu den Themen auf Platz zwei und drei werde ich nur noch sehr kurze 
Beitraege veroeffentlichen :D

Timo G. schrieb:
> Lohnt sich der Kauf oder direkt einen neuen Lötkolben?
Kauf dir was geregeltes. Also: Temperatur einstellbar. Solange das Ding 
im Leerlauf viel zu heiss wird kann keine Spitze lange halten. Erst dann 
mach dir Gedanken ueber die Spitzen, selber dengeln kann sinnvoll sein, 
kommt aber auf den Einzelfall an. Mehr schreibe ich dazu nicht, es gibt 
schon genug Glaubenskriege :D


Darf ich hier zwei Billigst-Beispiele einstellen, ohne Werbung machen zu 
wollen?!

https://www.reichelt.de/loetkolben-temperaturgeregelt-30-w-kolben-zd-708-p90924.html?PROVID=2788&gclid=EAIaIQobChMI2Y6u4pzT3AIVDrHtCh3CSQ4nEAQYBCABEgIY2PD_BwE&;


https://www.conrad.de/de/toolcraft-jls-03-loetkolben-230-v-60-w-bleistiftform-200-bis-450-c-588269.html?WT.mc_id=google_pla&WT.srch=1&ef_id=UVcL2wAABQNjJ34S:20180804105151:s&gclid=EAIaIQobChMIwZWUop3T3AIVjxgbCh3BHAXGEAQYAyABEgLKx_D_BwE&hk=SEM&insert_kz=VQ&s_kwcid=AL!222!3!254339639693!!!g!!

von W.S. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn man es sich zum Lebensinhalt macht,...

Rufus, es kommt doch immer auf die Umstände an.

Wer ein einziges Mal in 10 Jahren ne Litze irgendwo anlöten will, für 
den ist so ein 5 Euro Teil völlig ausreichend. Wer hingegen wirklich 
Elektronik bastelt, der tut eben gut daran, sich besseres Werkzeug zu 
gönnen.

Wobei mir JBC für meinen privaten Lötbedarf deutlich zu teuer ist. In 
der Firma haben wir Weller (Magnastat), Ersa und JBC - die nehmen sich 
(fachmännisch richtige Handhabung vorausgesetzt) fast nichts. Bei 
heutigen Löttemperaturen oxidieren die Spitzen bei allen 
Geschmacksrichtungen von Lötkolben, wenn sie in der Entwicklerwerkstatt 
benutzt werden. Lediglich bei den Profis, die unter Stickstoff in der 
"Glasgrabbelbox" löten, passiert das nicht.

Aber solch Aufwand für die paar privaten Basteleien?

W.S.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Wer ein einziges Mal in 10 Jahren ne Litze irgendwo anlöten will, für
> den ist so ein 5 Euro Teil völlig ausreichend.

Was aber macht so jemand in einem Forum wie µC.net und was gibt 
derjenige für tolle schlaue Hinweise, was sein industriearchäologisches 
"Löt"werkzeug doch taugt?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Sorry aber ich muß den TO doch mal in Schutz nehmen. Ich hatte das vor 
Jahren auch einmal mit einer Markenspitze (Longlife vernickelt von 
E..a). Hab damals ein kleines Gehäuse aus Platinen zusammen gelötet und 
danach sah die Spitze genau so aus. Lötkolben war ein 30W Teil auch 
dieser Marke. Da das danach nie wieder vorgekommen ist, vermute ich, daß 
ich ne Montagsspitze erwischt hatte.

: Bearbeitet durch User
von A. K. (Gast)


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Simpilicissimus schrieb:
> Arno K. schrieb:
>
>>
>> Ich bin wirklich erschrocken/erstaunt ,dass man anscheinend noch heute
>> selber Spitzeb pfuscht usw.
>
> Warum? Weil Du es selbst nicht kannst? Weil Du es nie gelernt hast? Weil
> Du ein Steckdosenamateur bist, der außer KAUFEN Nichts selbst kann?
>
> Das sind doch die wirklichen Fragen.

Ja genau...
Selbstbau im Ghz Bereich sowie das verarbeiten von 0402 und QFN und der 
Selbstbau von Wettersonden...da reicht mir die Schaltung...dann muss ich 
es  mir nicht mehr geben meinen Lötkolben zu feilen.

73

von Gustav K. (hauwech)


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Timo G. schrieb:
> ich möchte nur ein paar LED auf eine Platine löten.

Diese Begründung liest man im Netz immer wieder: Ich möchte ab und zu 
paar Gewinde schneiden, da tut es dann der billigste sonnengehärtete 
Gewindebohrer den man im Netz finden konnte, der dann nach dem dritten 
Gewinde abbricht. Dann ist der Schaden groß und die Buben tauchen 
regelmäßig in den Fachforen auf und fragen, wie man nun den abgebrochen 
Gewindebohrer herausbekommt.

Ein ungeregelter Lötkolben wird viel zu heiß, unbeschichte Kupferspitzen 
fließen weg, so schnell kann man gar nicht schauen. Mein Tip: Weller 
WECP20 + Dauerlötspitzen, hält und funktioniert ein Leben lang. Für 
diese Lötstation gibt es auch einen kleinen und feinen Lötkolben namens 
MLR20 oder MLR21.
https://www.ebay.de/itm/Weller-Lotkolben-MLR-20-Intro-vac-Entlotpumpe-Neu/253784604828?hash=item3b16bdc09c:g:mZEAAOSwsR5bTGsf

Stefanus F. schrieb:
> Lötspitzen soll man nicht trocken abkühlen lassen. Nach Gebrauch immer
> gut mit Zinn voll machen und dann weg legen.

Mache ich nicht und die Spitzen halten trotzdem.
Schadet aber sicher auch nicht.

von Rudolph R. (rudolph)


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MaWin schrieb:
> Bei PACE beispielsweise wird die (kurze dicke) Lötspitze per Mikrowellen
> innenbeheizt,

Hast Du mal bitte einen Link zu der Behauptung?
In den Unterlagen zur ADS200 lässt sich PACE zum Beispiel so gar nicht 
direkt darüber aus wie die Spitzen beheizt werden.
Das einzige was da über die Suche bei PACE hoch kommt sind zwei 
Micro-Wave Spitzen für die TD-100, wenn man dann aber sieht, dass es 
Mini-Wave Spitzen gibt, dann ist mit der Bezeichnung wohl eher eine 
spezielle Form der Spitzen gemeint. Mal davon ab, dass diese Produkte 
von 2003 sind.

von michael_ (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Sorry aber ich muß den TO doch mal in Schutz nehmen. Ich hatte das vor
> Jahren auch einmal mit einer Markenspitze (Longlife vernickelt von
> E..a).

Longlife und vernickelt ist ein Widerspruch an sich.

Crazy H. schrieb:
> Lötkolben war ein 30W Teil auch
> dieser Marke.

Mir wäre neu, dass es für solche Lötkolben obige Spitzen gibt.

von Günter Lenz (Gast)


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michael_ schrieb:
>Longlife und vernickelt ist ein Widerspruch an sich.

Was für eine Oberfläche haben die dann?
Und was ist da drunter? Ich vermute mal Kupfer.

von michael_ (Gast)


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Eisen usw.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Natürlich gibt es solche Spitzen. So viele verschiedene Spitzenaufnahmen 
gibt es eh nicht. Entweder rein schieben oder drüber stülpen :-D und das 
in ein paar Durchmessern .... wenn man mal von solch vogelwilden 
Konstruktionen absieht wie Magnete drin oder Heizung in der Spitze 
eingebaut.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Crazy H. schrieb:
> wenn man mal von solch vogelwilden Konstruktionen absieht wie Magnete
> drin oder Heizung in der Spitze eingebaut.

Sprich: Wenn man alle Fortschritte in der Lötwerkzeugtechnik der letzten 
vier Jahrzehnte ignoriert.

von Crazy Harry (crazy_h)


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@Rufus: Du willst echt eine Heizung, die mit jedem Spitzenwechsel 
weggeworfen wird oder Magnastat  als Fortschritt bezeichnen? Beides ist 
aufgrund des höheren Fertigungsaufwandes bzw. der Temperaturfestlegung 
durch die Spitze eine (kleine) Lizenz zum Geld drucken.

von Bernd K. (prof7bit)


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MaWin schrieb:
> Weller ist genau so veraltet wie die Schreiberlinge hier.

Das liegt vielleicht daran daß sie Generationen überdauerten ohne kaputt 
zu gehen.

von A. K. (Gast)


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MaWin schrieb
>> Weller ist genau so veraltet wie die Schreiberlinge hier.

Wieso checkt keiner,dass es auch von Weller das "JBC Prinzip" gibt?
Außerdem..wenn Weller schon verarltet ist was ist dann erst Spitzen 
feilen?

LG

von W.S. (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Was aber macht so jemand in einem Forum wie µC.net

Naja.. OK, das ist ein Argument.

Da wäre es sinnlos, wenn ich hier mal beschriebe, wie ich als Bub vor 
...Jahren gebastelt hatte.

Trotzdem (mir ist grad danach): Leiterplatte per Schnitzmesser 
"graviert", mit abgeschliffener Nähnadel und Hand-Drill-Bohrer gebohrt, 
nen alten Anodenwiderstand als Heizung, draußen das Innenleben aus nem 
alten Glimmer-Kondensator als vermeintliche Thermo-Isolierung und so 
weiter.. und nen dicken Kupferdraht reingesteckt als Lötspitze (diese 
Widerstände waren hohl..) und so weiter. Ist alles Historie so aus der 
Zeit des OC61x und nicht zum nachahmen empfohlen.

Kurzum: Euch allen geht es heutzutage VERDAMMT VIEL BESSER, also seid 
eher dankbar dafür und nicht so hochnäsig.

Andererseits weigere ich mich, zu akzeptieren, daß man als kleiner 
privater Bastler ne Lötstation zum Preis von 450€ und aufwärts erwerben 
muß, um mitreden zu können. Hier versammeln sich nämlich mal wieder die 
Großmäuler, die sich gegenseitig übertrumpfen wollen.

Wer sich so ein teures Geschirre nicht leisten kann oder will, der kann 
sich noch immer nen saubilligen 12V Lötkolben kaufen und sich ne 
Temperaturregelung selbst dranbasteln, von mir aus mit nem heutzutage 
allgegenwärtigen Arduino: Ersatz des Kaufpreises durch eigene 
Bastelbemühungen.

Sowas sollte gehen und für Bastler passable Ergebnisse zeigen.

W.S.

von someone (Gast)


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Meine Erfahrungen:

Selbstgebaute Lötspitzen sind Quatsch. Ordentliche Lötspitzen kosten 
wenig Geld und halten lang. Wenn eine Lötspitze für 5 bis 10 Euro zu 
teuer ist, wird keine Freude aufkommen. Der Rest der Ausstattung 
benötigt nämlich auch eine gewisse Qualität, und die kostet. Wir leben 
glücklicherweise nicht in einer Zeit, in der es notwendig ist, mit 
schlechtem Werkzeug auskommen zu müssen.
Reparierbarkeit ist natürlich immer gut, andererseits gibt es wenig, das 
an einer Lötstation kaputtgehen kann.

Ich löte bleifrei mit einer Magnastat. Ziemlich viel SMD und 
Finepitch-Zeug, das funktioniert vollkommen problemlos mit etwas Übung. 
Verbleit funktioniert es mit weniger Übung vollkommen problemlos. Für 
die Magnastat gibt es Adapter, um die "neuen" Spitzen nutzen zu können. 
Der Adapter bestimmt die Temperatur und kostet ein paar Euro, die 
Spitzen selbst kosten sehr wenig. Da kann man sich eine gute Auswahl 
beschaffen. Natürlich ist die Magnastat kein "moderner" Lötkolben und 
durch den Adapter gibt es zusätzlichen Wärmeübergangswiderstand, aber es 
funktioniert sehr gut und ist meines Erachtens nach eine gute 
Möglichkeit, für ein überschaubares Budget (Magnastat-Gebrauchtkauf) an 
eine sehr große Auswahl von Spitzen zu kommen. Ich verwende die 6 (= 
310°C) für verbleite Lötungen und die 7 (= 370°C) für bleifrei.
Andere Lötstationen sind natürlich auch gut, so ein Hexenwerk ist das ja 
nicht. Spitzen mit integriertem Heizelement gibt es von vielen 
Herstellern, die sind aber teuer. Ob sich das lohnt, muss jeder für sich 
entscheiden. Bei günstigen Spitzen kann man sich leicht einige Spitzen 
kaufen und dann die jeweilige einsetzen, die für das aktuelle Bauteil 
besonders gut geeignet ist. Bei Spitzen mit integriertem Heizelement 
muss man sich dann darauf verlassen, dass die tolle Temperaturregelung 
eine ggf. nicht optimale Spitzenform wieder irgendwie ausgleicht. Oder 
man kauft sich für mehrere hundert Euro eben auch dafür wieder alle 
Spitzen, die man so benötigt.

von Nettes Mann (Gast)


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W.S. schrieb:
> Kurzum: Euch allen geht es heutzutage VERDAMMT VIEL BESSER, also seid
> eher dankbar dafür

Sehe ich genauso.

> Andererseits weigere ich mich, zu akzeptieren, daß man als kleiner
> privater Bastler ne Lötstation zum Preis von 450€ und aufwärts erwerben
> muß, um mitreden zu können.

Es geht auch gut ohne diese teuren Sahnehäubchen. Ich könnte mir anstatt 
mit meiner einst günstig gebraucht gekauften ERSA Station zu löten 
genauso mit einer neu gekauften von Voltcraft die gleichen Ergebnisse 
erzielen. Letztere wird auch Minimum 10 Jahre halten (nicht so lang wie 
ERSA, aber lang genug) und in dieser Zeit Spitzen anbieten. Das wären 
bei 70 Euro dann 7 EUR pro Jahr + ein bisschen noch für Zusatzspitzen. 
Da ist einmal Shopping in der Innenstadt bezüglich der Parkgebühren 
schon fast teurer.

Wir leben bezüglich Lötstationen gegenüber der vor-Internetzeit heute 
quasi im Schlaraffenland mit äußerst üppiger Angebotsvielfalt auch und 
gerade im Niedrigpreissektor.

Lötspitzenselbstdengler wirken da eher wie "Industriegut- oder 
Modernisierungs-Totalverweigerer" Marke Öff-Öff.

Öff-Öff würde wahrscheinlich auch Sicherheits-Zündholzer verweigern, mit 
dem Hinweis, er könne sein Feuerchen auch mit archaischen Zutaten 
zustande bringen und wer das nicht könne, dem würde es halt an 
handwerklichen Fähigkeiten mangeln.

;-)

von Timo G. (Gast)


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Aus welchem Material sind Dauerlötspitzen?

Aus Elektrolytkupfer?

Meine war jetzt aus reinem Kupfer

von Kaltlöter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mit einer Heizung am Lötkolben verrennt man sich nur die Finger.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Kaltlöter schrieb:
> Mit einer Heizung am Lötkolben verrennt man sich nur die Finger.

Da sieht man wie doof manche Medienfutzis und HR und Marketingleute 
eigentlich sind. Bevor man dort mal in der Fertigung schaut, was die 
Leute, die bestücken den ganzen Tag machen...

Beitrag #5510791 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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someone schrieb:
> Ich verwende die 6 (=
> 310°C) für verbleite Lötungen und die 7 (= 370°C) für bleifrei.
> Andere Lötstationen sind natürlich auch gut, so ein Hexenwerk ist das ja
> nicht.

Solche Lötspitzen oder Lötsysteme sind für den Industrieeinsatz gemacht.
Wo dauernd die gleiche Lötung durchgeführt wird.

Beim Bastler oder im Labor sehr unzweckmäßig.

Meine guten alten LS-50 können einen Bereich von 150 - 450°C.
Dazu drei programmierbare Schnelltasten.
Dazu noch solchen Schnulli wie zeitprogrammiertes Standby und 
Temperaturkalibrierung.
Damals 50EUR.
Ersatzkolben und Spitzen gibt es noch.

Das ist doch das Mindeste, was man im Labor oder Hobby haben sollte.
Sowas gibt es auch heute noch von preiswert ( ca. 60EUR) bis oben Ende.

von rh-doc (Gast)


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Ersa erklärt – Richtige Lötspitzenpflege:

von rh-doc (Gast)


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von Tim (Gast)


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Ich habe so ein Blaues Teil vom Conrad für 20 Euro für direkt 230v als 
Backup.

Wenn man gerade nichts besseres hat geht das gar nicht mal so schlecht 
damit

von Nimm (Gast)


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Timo G. schrieb:
> Hi,
>
> Ich habe eine Platine gelötet mit etwa 40 Kontaktstellen und danach sah
> die Spitze so aus.
>
> Schon während des Lötens hat man gemerkt dass man immer mehr suchen
> musste um eine Stelle zu finden, an der das Lot auch schmilzt.
>
> Die Spitze war spitz, was sie jetzt auch nicht mehr ist,
>
> Gruß

Einen Salmiakstein...

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