Ich habe ein defektes Labornetzteil. Es handelt sich um ein Voltcraft VSP 2405. Den einzig sinnvolle Thread zu dem Gerät habe ich hier im Forum gefunden. Dort ist auch der Schaltplan zum 2405 zu finden. Beitrag "Hilfe: Fehlersuche bei Voltcraft VSP 2653 Labornetzteil" Bei meinem Gerät stellt sich das Schadenbild aber etwas anders dar. Unter anderem ist Q1 defekt. Es ist ein Schluss der drei Pins untereinander vorhanden. Ich nehme an, dass der Schaden damit begonnen hat und die weiteren zerstörten Bauteile eine Folge davon sind. Bislang habe ich im ausgebauten Zustand gemessen: R3 = 99R R8 = 68k R10 = 477k C7 = 316µF C8 = 318µF Die Bauteile scheinen also okay zu sein. Für weitere Messungen reichte die Zeit noch nicht. Die Widerstände am PFC IC sind zum Teil hinüber und müssen noch getauscht werden. Ich nehme an, dass auch das PFC IC hin ist. Auf der Rückseite der Platine ist eine Leiterbahn verdampft, etc. Mein Problem ist aktuell, dass ich über die große Suchmaschine keinen Treffer zu der Bezeichnung von Q1 finde. In der Stückliste des Schaltplans ist dort ein IRFP460N angegeben. Verbaut ist aber einer mit der Bezeichnung "540C" "HFA20N50U" Kann mir jemand sagen, unter welcher Bezeichnung ich einen Ersatz finden kann, bzw. was für einen Vergleichstyp ich nehmen kann? In dieser Leistungsklasse habe ich nur zwei Typen hier liegen. Nur weiß ich nicht, ob die verwendbar sind. 1) 2SK3911 2) IXTP 22N50P (liest sich sehr ähnlich) Ich würde mit dem Austausch von Q1 beginnen, die übrigen Bauteile noch durchmessen und dann anfangen, alle defekten Widerstände (und weiteren Bauteile) zu ersetzen. So wie ich es im anderen Thread verstanden habe, sollte, sofern dann kein anderer Fehler mehr vorliegt das Gerät auch bei defektem PFC IC zumindest rudimentär funktionieren. Aber bis dahin wird des noch etwas dauern. Erst einmal benötige ich die Infos zu Q1.
Frank S. schrieb: > HFA20N50U Das ist eine Bezeichnung, die von einigen Herstellern benutzt wird. Es bedeutet 20Ampere, N-Kanal, 500V. Der IRFP460 ist genau richtig. Von z.B. Unisonic gibt es den 20N50, der auch passen sollte. ONSemi stellt den FDPF20N50 her - du erkennst das System.
@Matthias: Danke für die Info. Dann macht die Bezeichnung Sinn und die Aussage von hinz wäre zutreffend. Prima, dann hätte ich die erste Baustelle geschafft. D3 ist übrigens okay. 0,454V in die eine Richtung und in die andere Richtung sperrt sie. Hat es eigentlich irgendeinen besonderen Grund, dass die Widerstände am PFC IC kleiner dimensioniert (1/8 W) sind als die anderen (1/4 W)? Ich habe die Werte alle hier liegen, aber nur in 1/4 W und frage mich, ob der geringere Wert von 1/8 W evtl. so etwas wie eine Schutzfunktion darstellt (was ich mir aber nicht vorstellen kann).
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Frank S. schrieb: > Hat es eigentlich irgendeinen besonderen Grund, dass die Widerstände am > PFC IC kleiner dimensioniert (1/8 W) sind als die anderen (1/4 W)? Nein, da dürfte der eigentliche Fehler zu suchen sein. Die PFC hat wohl nicht bei 380V aufgehört, und das hat der Zwischenkreiselko so gar nicht mögen.
R10 wäre z.B. sehr verdächtig. Gerade bei dem ist auf ausreichende Spannungsfestigkeit zu achten!
Die Problematik mit R10 wurde schon im anderen Thread erwähnt. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind bei meinem NT 330k + 150k in serie geschaltet. Da ich kein Datenblatt zu den Widerständen habe, kann ich nicht sagen, ob sie für die hohen Spannungen ausgelegt sind. Aber ich habe sie durchgemessen. Jeder für sich passt und auch in serie passt der Wert. Welchen Elko meinst Du mit Zwischenkreiselko? Außer den beiden großen Elkos gibt es nur noch C5 und C6. Oder meinst Du die X2? Die drei Stück sind jeweils nur für 275V AC ausgelegt. Noch etwas anderes: Könnte man R26 (0,12R) (das müsste im Schaltplan R12 sein) auch durch einen 0,12R Drahtwiderstand ersetzen? Denn den hätte ich da.
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Frank S. schrieb: > Noch etwas anderes: Könnte man R26 (0,12R) (das müsste im Schaltplan R12 > sein) auch durch einen 0,12R Drahtwiderstand ersetzen? Denn den hätte > ich da. Ist nicht ideal, aber mach halt keinen Volllasttest.
C7 und C8 meinte ich mit den "großen" Elkos. Die wollte ich demnächst eh austauschen. Auf Grund der vorhandenen Kapazität sollten sie aber für einen kurzen Funktionstest noch genügen. Wieso sollte man mit dem Drahtwiderstand keinen Volllasttest machen? Verhalten die sich anders als Kohlewiderstände? Reichelt hat leider keine 0,12R mit 5W und 5% im Angebot. Daher muss ich warten, bis ich genug Teile zusammen habe, damit sich eine Bestellung bei Conrad lohnt. Dann würde ich einen passenden Widerstand mit ordern.
Frank S. schrieb: > C7 und C8 meinte ich mit den "großen" Elkos. Die wollte ich > demnächst eh > austauschen. Auf Grund der vorhandenen Kapazität sollten sie aber für > einen kurzen Funktionstest noch genügen. Sie müssen halt auch die Spannung aushalten. > Wieso sollte man mit dem Drahtwiderstand keinen Volllasttest machen? > Verhalten die sich anders als Kohlewiderstände? Ja, die haben mehr parasitäre Induktivität. Dadurch schaltet der MOSFET etwas langsamer und kann so aus der SOA kommen. > Reichelt hat leider > keine 0,12R mit 5W und 5% im Angebot. Daher muss ich warten, bis ich > genug Teile zusammen habe, damit sich eine Bestellung bei Conrad lohnt. > Dann würde ich einen passenden Widerstand mit ordern. Das mach mal so.
Das wäre auch noch eine Möglichkeit um an den Widerstand zu kommen: https://www.mikrocontroller.net/articles/Sammelbestellungen(Mouser) Gruß Max
Frank S. schrieb: > Noch etwas anderes: Könnte man R26 (0,12R) (das müsste im Schaltplan R12 > sein) auch durch einen 0,12R Drahtwiderstand ersetzen? Denn den hätte > ich da. Woher weißt du denn, dass das augenblicklich KEIN Drahtwiderstand ist? Meiner hier (Anhang) ist jedenfalls einer. Siehe auch https://www.conrad.de/de/hochlast-widerstand-012-axial-bedrahtet-5-w-5-1-st-401668.html
Nettes Mann schrieb: > Woher weißt du denn, dass das augenblicklich KEIN Drahtwiderstand ist? Ein durchgebrannter Drahtwiderstand sieht anders aus.
hinz schrieb: > Nettes Mann schrieb: >> Woher weißt du denn, dass das augenblicklich KEIN Drahtwiderstand ist? > > Ein durchgebrannter Drahtwiderstand sieht anders aus. Mag sein, dass du recht hast, aber ich sehe die Wahrscheinlichkeit hier eher bei Occams Messer. Wenn nicht explizit anders angebenen: Drahtwidertand (weil am billigsten). Und optisch ist die Ähnlichkeit zum Bild von mir auch gegeben. Ich würde ihn einfach gegen einen Drahtwiderstand ersetzen und mal schauen ob's damit läuft.
Nettes Mann schrieb: > Wenn nicht explizit anders angebenen: > Drahtwidertand (weil am billigsten). Kohleschicht ist in Produktionsstückzahlen sogar billiger.
hinz schrieb: > Kohleschicht ist in Produktionsstückzahlen sogar billiger. Aber nicht für den hier gezeigten Ohmwert. Kohleschichtwiderstände fangen üblicherweise bei 1 Ohm an. Ich sehe hier bei 0.12 Ω ausschließlich Drahtwiderstände und Metallfilm (Metal Oxide) Typen: https://www.mouser.de/Passive-Components/Resistors/_/N-5g9n?P=1z0viiqZ1z0z819 Auch bei TME ist das nicht anders (Kohleschicht ab 1 Ω) https://www.tme.eu/de/katalog/kohlewiderstande-tht_112312/ Alles was deutlich < 1 Ω ist sind Drahtwiderstände https://www.tme.eu/de/katalog/widerstande-5w_100292/ und selbst bei Metallfilm wird's bei 120 mΩ bei TME eng, d.h. gibt's nicht. Und da willst du mir was von "billiger" auftischen? Mein Eindruck ist eher, es gibt überhaupt keine Kohleschichtwiderstände in dem niedrigen Ohmbereich um 100 mΩ herum und falls doch irgendwo, dann NIEMALS billiger als der Mainstream Drahtwiderstand, denn DER ist Massenware.
Datenblatt lesen! Ensure that the ISEN and MULTOUT pins do not drop more than 0.5V below the GND pin; accomplished by connecting a Schottky diode (D6) between GND and MULTOUT pins. The local controller GND must be connected to the power circuit at a single point between the source of the power MOSFET and the current sense resistor. Die erste Forderung läßt sich nur mit einem low inductance Metallbandwiderstand und gutem Layout erreichen. Das funktioniert nicht mit billigem wirewound Drahtwiderstand.
Besserwisser schrieb: > Datenblatt lesen! Hier wurde kein Datenblatt gepostet. Worauf also soll man Bezug nehmen? Auf irgendwelche dritten Threads? Nö. hinz schrieb: > https://www.aliexpress.com/item/New-20pcs-5-3W-Met... Nur sind das keine Kohleschicht sondern Metallfilmwiderstände wie ich schon sagte. Die gibt es natürlich in dem Widerstandsbereich. Deswegen verstehe ich dein hinlenken auf Kohleschicht hier nicht: hinz schrieb: > Kohleschicht ist in Produktionsstückzahlen sogar billiger. Natürlich kann man auf niedrige Induktivität achten, wenn das wirklich ausschlaggebend sein sollte.
Nettes Mann schrieb: > hinz schrieb: >> https://www.aliexpress.com/item/New-20pcs-5-3W-Met... > > Nur sind das keine Kohleschicht sondern Metallfilmwiderstände Deshalb steht ja auch so groß "Carbon Film" dran...
Um ein bisschen Licht in die Sache zu bringen, habe ich mir den durchgebrannten Widerstand genauer angeschaut und noch mehr von der Umhüllung entfernt. Es ist meiner Meinung nach kein Drahtwiderstand. Interessant ist auch, dass ich genau den verlinkten Drahtwiderstand von Conrad bereits im Einkaufskorb liegen habe. Aber das hat sich dann wohl erledigt. Ich habe (auch für künftige Projekte) ein Set aller Werte aus dem verlinkten Angebot bestellt. Bis zur Lieferung werde ich den vorhandenen Drahtwiderstand nutzen und dann 2 seriell + 2 parallel installieren, um auf die 5 Watt zu kommen. Die Widerstände rund um das PFC IC habe ich ausgetauscht und nur noch 1/4 W Typen verwendet. Q1 habe ich durch den Vergleichstypen IXTP 22N50P ersetzt. Die Elkos C7, C8 habe ich vorerst wieder eingesetzt. Sie haben einen ESR von 0,9 und 0,75. Das sollte zumindest für einen Probelauf ausreichen. Wenn ich neue Elkos bestelle, werde ich gleichzeitig alle C rund um das PFC IC ersetzen, denn auch diese könnten durch die Überspannung Schaden genommen haben. Im Laufe des Tages werde ich das Gerät wieder zusammen bauen und vom Ergebnis berichten.
Mach den Probelauf aber besser mit einer 60W Glühlampe in Reihe zum Netz.
Frank S. schrieb: > dann 2 seriell + 2 parallel > installieren, um auf die 5 Watt zu kommen. Es gibt auch Filmwiderstände mit 5W, ob Kohle oder Metall ist für die Funktion egal, hauptsache induktionsarm.
Die finde ich aber weder bei reichelt, noch bei Conrad. Daher habe ich sie jetzt im fernen Osten bestellt. Dauert halt etwas länger, aber ich habe es nicht sonderlich eilig. Inzwischen gibt es eine kleine Erfolgsmeldung. (Den Hinweis zum in Reihe schalten der Glühlampe habe ich erst jetzt gelesen und daher nicht befolgt) Das Gerät lässt sich wieder einschalten und die LCDs zeigen etwas an. Das rechte kleine Netzteil (ohne eigenes LCD) läuft. Ebenso das "große" rechte Netzteil. Lediglich das linke Netzteil zeigt im LCD keine Spannung an und gibt auch keine Spannung aus. Da werde ich also wohl noch weiter auf die Fehlersuche gehen müssen. Da im eingebauten Zustand optisch keine Fehler zu sehen sind, werde ich zuerst die auf den großen Kühlkörpern montierten Bauteile durchmessen. Im Schaltplan sind sie als Q1, Q2 (IRF840) und D1(HFA16TA60C) angegeben. Auch U2 (7815) werde ich mir anschauen und dann wieder berichten.
Frank S. schrieb: > Das Gerät lässt sich wieder einschalten und die LCDs zeigen etwas an. Spannung im Zwischenkreis unbedingt messen! Das sollten knapp unter 400V sein.
Da liegen rund 320V DC an. Die Spannung liegt auch am jeweiligen Eingang der beiden "großen" Netzteile an.
Frank S. schrieb: > Da liegen rund 320V DC an. Die Spannung liegt auch am jeweiligen > Eingang > der beiden "großen" Netzteile an. Dann läuft die PFC gar nicht.
Das PFC IC werde ich bestellen. Aber bevor ich eine Bestellung raus schicke würde ich gerne wissen, welche Ersatzteile ich für die Platine des linken NT mit ordern muss, um diese wieder in Stand zu setzen. Die Platine habe ich nun weitestgehend von den Kabeln befreit, so dass ich zumindest einigermaßen an die Unterseite kommen kann. Die FETs und die Diode habe ich ausgebaut und durchgemessen. Ich kann keinen Schluss feststellen. Auch der 7815 liefert 15V im ausgebauten Zustand. Die kleinen Dioden habe ich im eingebauten Zustand durchgemessen. Sie zeigen keinen Fehler. Die Widerstände habe ich ebenfalls im verbauten Zustand gemessen. Auch sie scheinen okay zu sein. Optisch kann ich immer noch keinen Defekt feststellen. Wie sollte man jetzt weiter vorgehen? Die beiden ICs LM324 und TL494 habe ich hier und könnte sie auf gut Glück austauschen.
Ich habe noch einen Schaltplan in einer etwas besseren Auflösung gefunden: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/511142-sp-01-en-Labornetzgeraet_VSP2405HE.pdf Hier noch der Link zum Datenblatt des PFC IC: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1000000-1099999/001015258-da-01-en-IC_PFC_CTRLR_AVERAGE_UC3854N_PDIP_16_TID.pdf
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