Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Poweroff timer im Batteriebetrieb


von Georg T. (microschorsch)


Lesenswert?

Hi,
brauche mal ne Idee...

ich will eine LED über einer einen Taster einschalten, soll dann 
automatisch nach etwa 10 Sekunden wieder ausgehen.

Das ganze soll über einer Miniatur 12V Batterie gespeist werden.

Das ganze Schaltung darf nicht größer als eine Briefmarke sein :-)

Habe jetzt mal intuitiv eine Schaltung mit einem Monoflop aufgebaut (MOS 
4538), der hat aber einen quiecient current von etwa 450µA bei 12V. Mit 
anderen Worten die Batterie wäre ruck zuck leer.

Vorschläge?

Gibt's Monoflops mit einem winzigen Strombedarf?
Der Monoflop braucht ja eigentlich nur kurz nach dem Tasterdruck an zu 
sein, gibt's da vielleicht ne Schaltungsmöglichkeit?

Danke im Voraus

Gruß Schrosch

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Georg T. schrieb:
> ich will eine LED über einer einen Taster einschalten, soll dann
> automatisch nach etwa 10 Sekunden wieder ausgehen.
> Das ganze soll über einer Miniatur 12V Batterie gespeist werden.
> Das ganze Schaltung darf nicht größer als eine Briefmarke sein :-)
geht auch auf ein Viertel einer Briefmarke und Ruhebedarf gegen Null :-)

Hier findest du eine einfache Prinzipschaltung dafür (oben,ganz rechts):
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED/LED_Schaltungen_Lichteffekte_Sch.pdf

Die Schaltung hat allerdings den Effekt, das die LED nicht schlagartig 
ausgeht sondern in der Endphase langsam herunterdimmt.

Die Leuchtzeit wird dann mit R1 + RV1 eingestellt. Kann auch mit einem 
Festwiderstand erfolgen (Zeitkonstante am besten ausprobieren,ca. 
220k....1MOHm).
Der LED-Strom wird durch einen passenden Vorwiderstand in Reihe zur LED 
D3 festgelegt (z.B. ca. 10k für ca. 1mA). Der Widerstand R3 kann dann 
auch entfallen.

Zu beachten ist noch, das der FET am Gate die volle Spannung von 12V 
sieht.
Die max. Gatespannung sollte also am besten bei 20V liegen
-> z.B. BSS123 oder ähnlich
http://www.onsemi.com/pub/Collateral/BSS123-D.PDF
Beachte, das solche FET super empfindlich gegen ESD sind.

Übrigens, die hellsten LED sind die blauen LED und die grün-blauen im 
Wellenlängenbereich um 530nm. Die leuchten auch bei 1mA schon sauhell.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Tiny10 und irlml2502.

von georg (Gast)


Lesenswert?

Georg T. schrieb:
> mit einem Monoflop aufgebaut (MOS
> 4538), der hat aber einen quiecient current von etwa 450µA bei 12V

Hat er laut Datenblatt nicht, nicht mal ein Zehntel davon.

Georg T. schrieb:
> Gibt's Monoflops mit einem winzigen Strombedarf?

Weniger als CMOS 4000 wirst du nichts finden.

Georg

von Ach Du grüne Neune (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mit einem Darlington-Transistor verbraucht die Schaltung nach 10 
Sekunden gar keinen Strom mehr.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Mit einem Darlington-Transistor...

Braucht's den Pull-Down überhaupt, kann das nicht die Leakage vom Elko 
übernehmen?

von Georg T. (microschorsch)


Lesenswert?

U. M. schrieb:
> http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED/LED_

Kein Zugriff auf diese Seite



Die Schaltung mit dem Darlington-Transistor finde ich eine gute Idee, 
den Sinn des Spannungsteilers verstehe ich aber nicht, genausowenig 
verstehe ich, weshalb man einen Darlington benötigt, tuts ein einfacher 
bipolarer nicht auch??

An nen kleinen µC habe ich auch schon gedacht, ich kenne aber konkret 
keinen, den ich ohne große Bauteile auf annehmbare Spannungen kriege... 
selbsts ne Z-Diode zieht Zuviel Ruhestrom

Danke, werds mal morgen versuchen

Schorsch

Ach... da war ich gerade nicht schnell genug, der Spannungsteiler ist 
ein pulldown

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Braucht's den Pull-Down überhaupt, kann das nicht die Leakage vom Elko
> übernehmen?

Durch den Pull-Down erlischt die LED etwas schlagartiger, sonst würde 
sie noch eine Zeit lang glimmen. Auf die Elko-Leckage würde ich mich 
nicht verlassen.

Georg T. schrieb:
> weshalb man einen Darlington benötigt

Die Entladespannung vom Elko rauscht schneller an 1,4 Volt vorbei, als 
an 0,7 Volt (Entladekurve). Mit anderen Worten, die LED erlischt 
nochmals etwas schlagartiger. Aber der Hauptvorteil ist, dass der SMD 
Elko mit nur 10µF klein ausfallen kann (Baugröße).

1M * 10µF = 10 sek.
100k * 100µF = 10 sek.

Georg T. schrieb:
> Die ganze Schaltung darf nicht größer als eine Briefmarke sein

: Wiederhergestellt durch Moderator
von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Georg T. schrieb:
> selbsts ne Z-Diode zieht Zuviel Ruhestrom

ATtiny10, Power down Mode @,1,8V < 0,1uA.
Von all den anderen Vorteilen noch gar nicht gesprochen.

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


Lesenswert?

Georg T. schrieb:
> ich kenne aber konkret
> keinen, den ich ohne große Bauteile auf annehmbare Spannungen kriege...
> selbsts ne Z-Diode zieht Zuviel Ruhestrom

Spannungsregler mit 0.0 uA Eigenverbrauch (BF545C) siehe hier:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Batteriew%C3%A4chter#Spannungsregler

zusammen mit einem 6-pin Prozessor wie z.B. PIC12F202 braucht die 
Schaltung weniger als 1 qcm.

Wobei die Schaltung mit dem Mono-Flop im Ruhezustand auch so gut wie 
nichts verbrauchen sollte wenn alle Eingangspegel richtig gelegt sind. 
Bei 450uA ist da sicher irgend ein Fehler eingebaut.

Gruß Anja

von Route_66 H. (route_66)


Lesenswert?

Georg T. schrieb:
> genausowenig
> verstehe ich, weshalb man einen Darlington benötigt, tuts ein einfacher
> bipolarer nicht auch??

Mit einem MOSFET wird es deutlich kleiner: man benötigt keinen Elko.

von Sherlock (Gast)


Lesenswert?

Route 6. schrieb:
> Mit einem MOSFET wird es deutlich kleiner: man benötigt keinen Elko.

Der Watson meint, man brauche gar keinen externen Kondensator, denn ein 
solcher sei beim MOSFET ja schon eingebaut.
Bei einer Eingangskapazität von zB. 1nF brauche man einen 
Entladewiderstand von ca. 10 GOhm.
Da solche Widerstände teuer sind, hat er stattdessen eine 1N4448 in 
Sperrichtung genommen.
Er hat es aufgebaut mit einem IRF540.
Die LED leuchtet 12 sec. Bei einer Tumg von 24°C.
Die 1N4448 muß vor Licht geschützt werden.
Luftverdrahtung ist angesagt.
Der Sperrstrom einer 1N4448 verdoppelt sich alle 10°C.
Bei einer Tumg von 34°C leuchtet die LED dann also nur noch 6 sec.
Taster, Diode, MOSFET (und LED mit Vorwiderstand).
Stromverbrauch praktisch 0, wenn inaktiv.

Der Watson mal wieder...
Ts ts ts...
Ist natürlich nur zu Demo- und Schulungszwecken.

von Arne (Gast)


Lesenswert?

Welchen Ruhestrom kannst du denn akzeptieren? Wenn < 5 uA gut genug ist, 
waere es mit einem MCP1702, einem uC (z.B. dem bereits empfohlenen 
"neuen" ATtiny10) und ggf. einem MOSFET (z.B. IRLML6244), wenn die LED 
mehr als ~10 mA braucht, schnell geloest.

von Sherlock (Gast)


Lesenswert?

Alternativ, wenn man keinen ATtiny möchte:

Wenn man in das Oevre des Watson den Faktor 1000 einführt,
bekommt man ein passables Ergebnis:
10 MOhm SMD, 1µ 50V X7R SMD, IRLML6244 (zB).
Ruhestrom < 100nA.
Die Platine sollte gereinigt und versiegelt werden.

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
> Georg T. schrieb:
>> U. M. schrieb:
> Kein Zugriff auf diese Seite
Kann ich nicht nachvollziehen. Ist aber möglich, dass ein Server 
zeitweise mal nicht zu ereichen ist. Versuche es bitte noch mal und gebe 
mit mal Bescheid, ob es evtl. doch geht.

-> aber oben in meinem Artikel oder hier (dein kopierter Link ist 
unvollständig):
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED/LED_Schaltungen_Lichteffekte_Sch.pdf
Wenn es gar nicht geht, muß ich den Admin des Servers mal anstoßen.

> Die Schaltung mit dem Darlington-Transistor finde ich eine gute Idee,
> den Sinn des Spannungsteilers verstehe ich aber nicht, genausowenig
> verstehe ich, weshalb man einen Darlington benötigt, tuts ein einfacher
> bipolarer nicht auch??
Prinzipiell ja, aber ein normaler Trans. hat keine so hohe 
Stromverstärkung  (ca. 100...200) und die Schaltung müßte etwas 
niederohmiger aufgebaut werden. Dann bracht es ein größeres C, was auch 
wieder Platz benötigt.

> An nen kleinen µC habe ich auch schon gedacht,
Ist mal wieder ziemliche Overengineering.
Mache Leute wissen nicht, wie es mit 4 analogen BE geht, die brauchen 
dann einen uC und ein Programm dazu.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Arne schrieb:
> Welchen Ruhestrom kannst du denn akzeptieren? Wenn < 5 uA gut genug ist,
> waere es mit einem MCP1702, einem uC (z.B. dem bereits empfohlenen
> "neuen" ATtiny10) und ggf. einem MOSFET (z.B. IRLML6244), wenn die LED
> mehr als ~10 mA braucht, schnell geloest.

Es geht auch ganz ohne Spezialbauteile:
Eine simple Selbsthalteschaltung wuerde den Ruhestrom auf den 
Kollektor-Basis-Reststrom von ca. 15nA begrenzen.
Dabei spielt es keine Rolle ob die Ledschaltung mit einem uC,Opamp,555 
etc aufgebaut ist.

Aber ich denke mal die Schaltung von "Ach Du grüne Neune",sollte den 
Anforderungen des TO's gerecht werden:

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Mit einem Darlington-Transistor verbraucht die Schaltung nach 10
> Sekunden gar keinen Strom mehr.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Toxic schrieb:
> Eine simple Selbsthalteschaltung

Ich frag mich schon die ganze Zeit, ob ein 555er sich selbst halten 
kann, also ohne zusätzlichen Transistor etc? :)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.