Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tiefpass oder RC Glied für Behebung von Störungen durch Rundsteuersignale?


von Chris (Gast)


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Hallo Leute!

Ich habe in er Suche leider nicht das passende gefunden..


Kurz zu meinem Problem:

Ich habe in meinem Haus dimmbare 230V Hochvolt LED Spots verbaut, welche 
mit einem phasenAnschnitt LED Dimmer gedimmt werden.

Es funktioniert alles wunderbar, die LEDs lassen sich super dimmen und 
es gibt auch dabei keine Probleme, aber sobald die Energeiversorger die 
Rundsteuersignale senden, welche mit 740 HZ auf das Stromnetz 
aufmoduliert werden beginnen die LEDs wie wild zu blinken.

Es ist täglich zur selben Uhrzeit zu erkennen auf die Sekunde genau ab 
ca. 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr und ín der Früh ab 7.00 Uhr.


zur Klarstellung was ich und mein Elektriker schon alles probiert haben:

# Es wurden schon verschiedene 230V LED Spots probiert (Osram, Philips 
und Noname) alle wirklich als dimmbar gekennzeichnet!

# Es wurden auch schon verschiedene Dimmer probiert (Jung, Kopp, sogar 
der teure Loxone Dimmer) auch alles PhansenAnschnitt bzw. 
PhasenAbschnitt Dimmer speziell für LEDs)

# Sogar wenn ich das ganze mit einem dimmbaren 12V LED Trafo und 12V 
LEDs probiere, ist es zu erkennen, zwar nicht so extrem eher ein 
bisschen gedämpfter.

# Es wurden schon verschiedene Phasen probiert.

# Wir wissen dass es die Rundsteuersignale der Energieversorger sind, da 
ich mit einem Dimmer und LED zum Energieversorger gefahren bin, den 
Dimmer und LED an das Stromnetz angeschlossen wurde und nach der Bitte 
einmal kurz so ein Rundsteuersignal zu senden dasselbe Blinken bzw. 
Blitzen zu erkenn war. Der Energieversorger sieht sich als nicht 
schuldig und kann bzw. will mir in diesem Fall nicht helfen.

# Habe schon mit Technikern von Jung kontakt aufgenommen und das Problem 
erklärt, das Problem ist bekannt und sogar in der Beschreibung eines 
Jung LED Dimmers beschríeben.

Text in der Beschreibung des Jung Dimmers -> "Rundsteuersignale der 
Elektrizitätswerke können sich durch Flackern bemerkbar machen. Dies 
stellt keinen Mangel des Dimmers dar."

Im Netz ist das Problem auch nicht unbekannt nur leider gibt es keine 
Lösung dafür.

Es gäbe Tonfrequenzsperren welche in den zu fílternden Stromkreis 
verbaut werden und somit die 740 HZ absaugen, leider ist mir diese 
Lösung zu teuer, da so ein Filter mehr als 300,- Euro kostet und für nur 
für 1 Stromkreis ausgelegt ist, ich aber 5 Stromkreise zu filtern habe.


Habe gehört es würde auch ein RC Tiefpass das Problem lösen, da dieser 
alles über z.b. 50 HZ filtern würde und somit der Dimmer nicht durch die 
740 HZ der Rundsteuersignale gestört würde und somit auch das Blinken 
weg wäre.

Wo kann ich soetwas kaufen? bzw. da es soetwas ja nicht auf der "Stange" 
gibt wie kann ich soetwas bauen lassen?

Kurz zur Last pro Dimmer:
Es sind pro Dimmer 8 LEDs mit 9 Watt also 72 Watt.

Würde mich über eine Lösung freuen, da mich dieses Thema schon über 1 
Jahr verfolgt und mir niemand so richtig helfen kann.

Danke bereits im Voraus!
LG Christian

: Verschoben durch Moderator
von Günter Lenz (Gast)


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Chris schrieb:
>Habe gehört es würde auch ein RC Tiefpass das Problem lösen,

Ein LC Tiefpass ist wirksamer.

>wie kann ich soetwas bauen lassen?

Du wirst es doch wohl schaffen, eine Spule und ein
Kondensator zusammenzuschalten.

von Chris (Gast)


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Hallo Günter!

Danke für deine schnelle Antwort!

Ich bin kein Elektriker aber ich werde einen Freund (Elektriker) fragen 
ob er das machen kann.

Kurz eine Frage zu diesem LC Tiefpass.

Wenn ich diesen Tiefpass dann in die Zuleitung des Dimmers einbauen 
lasse, dann steht das Teil ja dauerhaft unter Strom, da es ja VOR dem 
Dimmer eingebaut ist.

Wird das nicht heiß und verbraucht es dann auch wenn das Licht nicht 
eingeschalten ist Energie? -> Leerlaufverlust?

Danke!
LG

von eProfi (Gast)


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Beitrag "Netzfilter gegen 1350Hz Rundsteuersignale bauen"
Mein Vorschlag: LC-Parallelschwingkreis mit Resonanzfrequenz 740Hz in 
Reihe zum Verbraucher. L z.B. aus einem alten PC-Netzteil mit passiver 
PFC.
C muss mittels einem Frequenzgenerator ermittelt werden und sollte im 
Bereich 0,33 bis 5,6 Mikrofarad liegen.
Der Schwingkreis ist für 50Hz niederohmig und für das Rundsteuersignal 
hochohmig. Bei ausgeschalteter Last braucht er keinen "Strom".

von Chris (Gast)


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Danke eProfi für deine Antwort!

Kannst du mir das bitte ausrechnen? Wärst du so nett?


Würde die Teile dann bei Conrad bestellen und von einem Fachmann 
zusammenbauen bzw. einbauen lassen.

Hab kein altes PC-Netzteil zur Hand..

Um sicher zugehen dass es groß genung ist rechnen wir mal mit 100 Watt 
an Verbrauchern am Dimmer.

Wie groß sollte der Kondensator (R) sein?
Wie groß sollte die Spule (L) sein?

von eProfi (Gast)


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R ist Resistor (Widerstand), Kondensator ist C (Capacitor).
Du brauchst einen Parallelschwingkreis, der in Reihe zum Verbraucher 
geschaltet wird.
Das Produkt aus Induktivität und Kapazität muss für 740 Hz 46,25 µFmH 
sein.
Ideal wäre 1µF und 46,25mH, das habe ich bei Conrad (den ich übrigens 
meide) nicht gefunden.

Notlösung (dauert lange, bis Schwingkreis eingeschwungen ist und die 
Filterwirkung einsetzt),
eignet sich vermutlich für Verbraucher bis ca. 3-4A, da dann die 
Induktivität abnimmt:
das Produkt von 47 ergibt eine Fres von 734 Hz, das passt (Toleranzen 
...).

Monacor LSI Trafokernspule 4,7 mH  LSI-47T 4.7 mH  25 Euro
Bestell-Nr.: 1331875 - 62  Teile-Nr.: LSI-47T |  EAN: 4007754066883

parallel mit Monacor Kondensator 10µF  MKTA-100 10 µF  3,09 Euro
Bestell-Nr.: 1332100 - 62  Teile-Nr.: MKTA-100 |  EAN: 4007754222067

Für die 1350 Hz aus dem Parallelthread muss das Produkt 13,90 µFmH sein.
Also z.B. die oben genannte Spule und ein 2,95 µF Kondensator.

Spulen müssen Speicherspulen mit Luftspalt sein, keine 
HF-Entstördrosseln.
Der Kondensator braucht nur ca. 50VAC aushalten.

Wer ein solches Filter aufgebaut hat, möge bitte einen kurzen Bericht 
hier posten.
Danke. Ich kann es nicht, da es bei uns keine Rundsteuersignale mehr 
gibt, sondern Langwelle 139 kHz.

von eProfi (Gast)


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1
 Die Schwingkreisformel lautet f = 1 / 2 / pi / sqrt (L * C)
2
Das Produkt L * C berechnet sich so:
3
L * C = ( 1 / 2 / pi / f ) ^ 2
4
Windows calc.exe alte Version:
5
Einsetzen von   740 Hz ergibt L * C = 1/2/p/  740=@  (4,6257e-8 Henry Farad)
6
Einsetzen von 1350 Hz ergibt L * C = 1/2/p/1350=@  (1,3899e-8 HF)

Die Monacor LSI gibt es bis 10mH, das sind schon richtige Brummer.
Die etwas kleineren LSIF sind bei großen Werten nur wenig billiger.
Es gibt sie als Variante /1 in kleinerer schwächerer Ausführung.

Alternativ Drosseln von Block, Schmidbauer, REO etc. verwenden. Oder 
mehrere hintereinander schalten, um auf die gewünschte Induktivität zu 
kommen.

Die Erklärung von Induktivitäten bei Conrad ist "nicht zu übertreffen":
Expertenwissen - Wissenswertes zu Spulen und Drosseln

Was macht Induktivitäten zu solch wichtigen Bauelementen?

Aus jeder Steckdose kommt ein Wechselstrom mit 230 Volt, aber nicht 
jedes Gerät ist in der Lage diesen hohen Strom zu verarbeiten. Hier 
kommen die Induktivitäten ins Spiel: Sie werden als Vorwiderstand in 
beinahe jedem Netzteil verbaut, da sie in der Lage sind den Strom zu 
regulieren. Oder stellen Sie sich vor, Sie möchten Ihr Hotelzimmer 
betreten. In den meisten Hotels bekommt man nur noch Schlüsselkarten, um 
Zimmertüren öffnen zu können. In diesen Karten sind Spulen verbaut, die 
dank ihrem Magnetfeld als Türöffner dienen. Eine relativ neue 
Entwicklung ist das induktive Laden. Dabei wird z.B. das Smartphone ohne 
direkte Stromverbindung auf die Ladestation gelegt. In der Ladestation 
und im Smartphone werden Spulen verbaut, die dieses induktive Laden 
möglich machen.

Wie Sie sehen, wäre unser derzeitiger technologischer Stand ohne 
Induktivitäten nicht im geringsten möglich. Im Folgenden erklären wir 
Ihnen, was Sie über Induktivitäten wissen müssen.

von eProfi (Gast)


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Korrektur: die LSI-T gibt es nicht bis 10, sondern in 2,2 2,7 3,3 3,9 
4,7 5,6 6,8 8,2 10,0 12,0 15,0.
Von diesen 11 Werten sind 6 bei Völkner lieferbar: 2,2 4,7 6,8 8,2 12,0 
15,0.

Bei der Conrad-Tochter Völkner sind die Spulen deutlich günstiger, die 
oben genannte LSI-47T kostet statt 25 Euro nur 17,60. Die LSI-15T 
(EI-96-Kern 96x82x102) 3,48kg, 15mH, 1,8mm Draht, 0,12 Ohm DC, 11,5 A 
Sättigungsstrom kostet 52,25 und ist vorrätig.
Der C hat bei 740Hz und 12mH 46,25/12 = 3,85µF (3x 1,0 + 0,820 
parallel).
Der C hat bei 740Hz und 15mH 46,25/15 = 3,08µF (3x 1,0 + 0,082 
parallel).

Zu beachten ist auch der Spannungsabfall durch die Impedanz:
15 mH bei 50 Hz sind
1
2*p*0,015*50= 4,71 AC-Ohm plus die 0,12 DC-Ohm sind 4,83 Ohm

Von Block habe ich die NKE 4/7,33 und NKE4/12,75 gefunden (4A 
Sättigungsstrom, 38 Euro, nicht bei Co/Vö).
Der C hat bei 740Hz und  7,33mH 46,25/7,33 = 6,31µF (4,7 + 1,5 + 0,10 
parallel).
Der C hat bei 740Hz und 12,75mH 46,25/12,75 = 3,63µF (3x 1,2 parallel).

Stromkompensierte Drosseln etc. sind ungeeignet.

von Chris (Gast)


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Dankeschön eProfi für deine ausführliche Beschreibung!

Werde es mit einem Freund (Elektro Fachmann) auswerten und wenn wir es 
fertig zusammen gebaut haben und es funktioniert, melde ich mich 
nochmal.

:)

Danke!
LG

von eProfi (Gast)


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Im Anhang eine LT-Spice-Simulation:
auf die 230Vac wird ab 100ms - 150ms ein 60Vss-1350Hz-Sinus addiert.
Es dauert 2 Schwingungen, bis der Filter ein- und ausgeschwungen ist.
Im Ausgang ist die Restspannung noch 5Vss.
230 Ohm ist die Last.

Beispiele möglicher Kondensator- / Spulenkombinationen:
1
740 Hz:  L*C = (1/2/pi/ 740)^2 = 46,257 µFmH
2
        4,6257µF * 10mH (Einschwingen dauert lange)
3
        3,0838µF * 15mH
4
        2,3129µF * 20mH (2x 10mH in Reihe)
5
        1,8503µF * 25mH (10 + 15mH in Reihe)
6
1350Hz: L*C = (1/2/pi/1350)^2 = 13,899 µFmH
7
        1,3899µF * 10mH
8
        0,9266µF * 15mH
Parallel-Thread:Beitrag "Netzfilter gegen 1350Hz Rundsteuersignale bauen"
Wer hat etwas aufgebaut? Bitte berichten.

von Karl B. (gustav)


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Chris schrieb:
> # Sogar wenn ich das ganze mit einem dimmbaren 12V LED Trafo und 12V
> LEDs probiere, ist es zu erkennen, zwar nicht so extrem eher ein
> bisschen gedämpfter.

Hi @Chris,
zeig doch 'mal die Innenbeschaltung der LED-Vorschaltgeräte.
Eventuell verstärken die nämlich die "Resonanz" auf den 740 Hz selber.
Die Aussage:
> zwar nicht so extrem
deutet doch darauf hin, dass das Problem lösbar ist, weil es nicht immer 
und überall und in der gleichen Intensität auftritt.


Die Aussage...
eProfi schrieb:
> Der Kondensator braucht nur ca. 50VAC aushalten.

...ist äußerst fragwürdig. Alles was am Netz hängt, muss gültigen 
Sicherheitsbestimmungen entsprechen, auch wenn es von der Theorie her 
nicht nötig wäre.

Tendiere eher zu Serien- nicht zu Parallelschwingkreis.
Dann noch vor und hinter den "Saugkreis" je ein niederohmiger Widerstand 
zur Entkopplung. Bei den geringen Lasten bei den Lampen dürfte der 
entstehende zusätzliche Verlust durch die Widerstände nicht so hoch 
sein.

Dann sollen die Steuerfrequenz auch nur so weit abgeschwächt werden, 
dass die Netzteile der LEDs einwandfrei funktionieren.
Man braucht also keine 100%-ige Dämpfung.

ciao
gustav
P.S. Der Landis&Gyr hat eine Spulenkombination drin wie ein Bandfilter.
Pro Spule sogar 10Hy. Also nicht mit den Induktivitäten sparen.

: Bearbeitet durch User
von trythat (Gast)


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Wie sieht es denn damit aus, eine oder mehrere Drosseln von 
Entladungslampen mit dem L-Meter zu messen, und zu benutzen? Sogar eine 
für 58W sollte schon ca. 15mH haben (wenn man den Blindwiderstand grob 
überschlägt) - oder nicht? So etwas gibt's gebraucht teils extrem 
günstig. Ich glaube, ein Kumpel hat sogar noch mehrere auf Halde.

Wäre jemand so freundlich, mal L-Werte von Beispiel-KVGs zu posten?

von eProfi (Gast)


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>Tendiere eher zu Serien- nicht zu Parallelschwingkreis.
Ich nicht, und Reo auch nicht, deren CNW 562/16/xxx-Filter haben einen 
seriell zum Verbraucher geschalteten Parallelschwingkreis (siehe erstes 
Bild im Thread). Die Induktivität ist bei allen 5 Frequenzen mit 1,8mH 
angegeben, also sind die Kapazitäten Cx für f  (1/2/pi/f)^2 /L
  492 Hz 58,134µF
  592 Hz 40,154µF
  725 Hz 26,773µF
  740 Hz 25,698µF   -12,764µF = 12,934µF
1050 Hz 12,764µF
1350 Hz 7,7214µF
Da diese Filter für 16A bemessen sind, haben sie L mit nur 1,8mH 
gewählt.
Für 740 Hz würde ich die 1050 Hz-Variante wählen und 12,934µF parallel 
zu C und L schalten. Na gut, die 725Hz-Variante hätte statt 88 Ohm dann 
80 Ohm Impedanz.

Bei geringerem Strom würde ich mit der Induktivität raufgehen.
Wie oben beschrieben.

Die Isolierund der Kondensatoren muss Netzspannung aushalten, aber die 
Spannung über dem Kondensator kann nicht über 50V steigen (außer die 
Drossel geht kaputt).

Vorschaltgeräte (kVG) eignen sich nicht, sie haben laut wikipedia bei 
60W 710mH und einen viel zu großen Gleichstromwiderstand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorwiderstand#Beispiel_mit_einem_frequenzabh%C3%A4ngigen_Vorwiderstand
Eine 50Hz-PFC-Drossel aus einem alten PC-Netzteil könnte eher passen.
Habe gerade eine ausgemessen: FSP Group ATX-300GTF(1) hat 2,0 Ohm.
Leider gerade kein L-Meter hier.

von Karl B. (gustav)


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trythat schrieb:
> Wäre jemand so freundlich, mal L-Werte von Beispiel-KVGs zu posten?

Gerne.
Zwei Fliegen mit einer Klappe. Oben rechts ist der DC-R-Wert.
Wurde noch nachgemessen mit anderem DVM.
Das zeigt dann 170,6 Ohm an.

ciao
gustav

von eProfi (Gast)


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Bitte Messwerte immer als Klartext angeben:
2,486H und 171 Ohm DC  gemessen mit Peak LCR45
May&Christe GmbH Drossel für 220V 8W (für 15-16W braucht man 2 parallel)
I = 0,17 / 0,20 A     cosPhi = 0,38 - 0,40

Ich bekomme zwar 3,47 - 3,68 H heraus (Annahme 70V Brennspannung):
Spannung an der Drossel: sqrt(220^2-(171*0,17+70)^2) = 196,5V
/0,17A = 1155 Ohm
1155/2/pi/50= 3,676 H

von trythat (Gast)


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Okay, danke, Leute. Ich hatte schon miese DC-R erwartet, aber nicht
SO miese. Scheint so, als ob man höchstens dickere KVGs (xxxW) noch
entfernt in Betracht ziehen könnte. (Und damit ginge wohl nur heftig 
überdimensioniert, wobei die geringer werdende L mit dem wachsenden
nötigen C wg. des Einschwingens... oh je.)

Auf diese Hiobsbotschaft meinte der Mensch neben mir, man könne bei
Trafos (die vielleicht ansonsten recycelt würden - also nichts, was
man noch braucht) mit verschweißten oder verschraubten E- oder M-
Kernen die Außenschenkel durchtrennen (und damit in den vorher noch
geschl. Magnetkreis einen Luftspalt einfügen) - nur daß dann das
Streufeld gerade dort herumwerkelt.

Hat wohl alles wenig Sinn. Passiv-PFC-Choke - wohl beste Möglichkeit.

von Karl B. (gustav)


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Chris schrieb:
> Kurz zur Last pro Dimmer:
> Es sind pro Dimmer 8 LEDs mit 9 Watt also 72 Watt.

Hi, wie schon oben gefragt, kannst Du bitte die Schaltung der "Dimmer" 
hier zeigen?

Ist der "Fehler", das Flackern, auch bei 100%-Stellung zu sehen?
Mit welcher Frequenz flackert es? (740 Hz wird man ja nicht mehr sehen 
können.)

Wenn es so ein einfache Dimmer wie im Bild ist, dann die "Snubber" 
einmal wertemäßig ausprobieren.

Das ist dann die einfachste aber womöglich wirksamste Lösung.
(Übrigens: Schon einmal an Kontaktprobleme bei den Fassungen gedacht?)


ciao
gustav

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> (Übrigens: Schon einmal an Kontaktprobleme bei den Fassungen gedacht?)
Auf die Sekunde pünktliche Kontaktprobleme?
Denn Chris schrieb:
>>> Es ist täglich zur selben Uhrzeit zu erkennen auf die Sekunde genau

Chris schrieb:
> Text in der Beschreibung des Jung Dimmers -> "Rundsteuersignale der
> Elektrizitätswerke können sich durch Flackern bemerkbar machen.
> Dies stellt keinen Mangel des Dimmers dar."
Das ist ja wohl eine lausige Ausrede für ein fehlerhaftes Produkt. Denn 
auf Rundsteuersignale haben bestenfalls Rundsteuerempfänger zu 
reagieren. Da wünscht man demjenigen bei Jung, der sich diesen Satz 
erfrecht hat, auch ein paar solcher Geräte in seinem Haushalt an den 
Hals...

> eines Jung LED Dimmers beschríeben.
Und wenn du da einen "Nicht-LED-Dimmer" einbaust?

von Karl B. (gustav)


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Lothar M. schrieb:
> Auf die Sekunde pünktliche Kontaktprobleme?

Hi,
klingt unwahrscheinlich, aber bei einer 300 Watt Halogen mit Dimmer 
hatte ich in Köln dieses Problem mit den 1350 Hz auch. Es sirrte sehr 
laut in der Lampe.  Pünktlich zum Einschaltzeitpunkt der 
Nachtstromspeicherheizung.
Dann stellte ich fest, dass die Lampe nicht fest genug in der Fassung 
saß.
Ein wenig hin und herdrehen. Schon war das Sirren wesentlich geringer.
Als weitere Maßnahme hatte ich den Dimmer (der bei solchen Wattzahlen 
irrigerweise als Watt-Reduzierer auf 60 oder 40 Watt Glühbirne 
mißbraucht wird) mit einer besseren Drossel versehen. Mindestens 10 mH. 
Die µH reichen da nicht mehr.

ciao
gustav

von Chris (Gast)



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Hallo Leute!

Entschuldigt bitte die späte Antwort! Im Anhang habe ich ein Paar Bilder 
eingefügt indem zu sehen ist was ich schon alles probiert habe...

Nun habe ich eine Lösung gefunden mit dem ich das Problem in Griff 
bekommen habe nämlich...

...ich verwende keinen PhasenAnschnitt bzw. PhasenAbschnitt Dimmer mehr, 
da die anscheindend zu empfindlich für die Rundsteuersignale sind.

Habe nun auf 12v umgerüstet, aber eben nicht wie vorher mit dem 
PhasenAbschnittdimmer und dem LED Netzteil, sonder mit eineem speziellen 
LED Netzteil indem der Dimmer integriert ist, mitdem werden die 12V 
gedimmt nicht wie die PhasenAbschnittsdimmer die 230v und das dann auf 
das Netzteil weiterleiten...

ich hoffe ich habe das verständlich geschrieben...

hier ein Link zum Hersteller des Dimmers:
https://ltech-led.eu/en/0-10v/1673-led-dimming-driver-0-10v-150w-12v.html


LG Chris

von Chris (Gast)


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kurz zur Erklärung der Bilder im Anhang...

1: all diese Dimmer habe ich getestet und wurden durch die Signale 
gestört.
2: die verwendeten Filter hatten keine Wirkung.
3: Artikelbeschreibung von Jung und Schalk mit der Aussage das die 
Dimmer auf die Signale anfällig wären.

LG

von Karl B. (gustav)


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Hi,
gut, dass das Problem jetzt gelöst wurde.
Hätte sonst vorgeschlagen, die "Entstörung" nicht in den Ladstkreis zu 
legen sondern in den Zündkreis des Triacs.
Nur noch einmal zur Erinnerung: Die "einfachen" 
Phasenanschnittsteuerungen beruhen auf der mit Hilfe einer 
R/C-Kombination erzeugten Phasenverschiebung, und dadurch wird der 
Zündzeitpunkt des Triacs verschoben. Allen gemeinsamm ist die 
gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Spannungsschwankungen im gedimmten 
Zustand. Und jetzt auch noch gegenüber den 740 Hz Überlagerungen (Es ist 
k e i n e Amplitudenmodulation, sondern eine Überlagerung wohlgemerkt.)
Fazit: Im Steuerkreis entsprechende Maßnahmen ergreifen. Der Aufwand ist 
da bestimmt geringer, da ja dort ein Filter keine große Last aushalten 
muss.
Habe hier Versuche gemacht mit zwei Dimmern in Reihe. Das nimmt einem 
der zweite ganz gewaltig übel. Liegt auch auf der Hand. Er bekommt ja 
auch kein sauberes Sinussignal mehr, das einfach so phasenverschoben 
werden kann. Ab einer bestimmten Einstellung macht er was er will. Das 
erinnert mich hier so ein bisschen daran.

Immer eine zweite Meinung noch einholen.

ciao
gustav

von eProfi (Gast)


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Habe die passiv-PFC-Drossel aus dem 300W-PC-Netzteil genauer vermessen:
DC-Widerstand ist 1,3 Ohm
25W-Glühlampe in Reihe mit der Drossel ergibt eine Spannung von 2,1V an 
der Drossel.
Es fließen 25W / 228V = 0,1096A.
Wechselstromwiderstand (Impedanz) ist 2,1V / 0,1096A = 19,152 Ohm
Gleichstromwiderstand rausrechnen= sqrt(19,152^2 - 1,3^2) = 19,108 Ohm
L = R  2  pi / f = 19,108  2  pi / 50 = 60,822 mH
Kondensator für 740 Hz:
46,25 µFmH / 60,822 mH = 0,760 µF für meine Drossel (andere müssen am 
besten mit einem Frequenzgenerator angepasst werden).

von Patrick B. (p51d)


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eProfi schrieb:
> Wer ein solches Filter aufgebaut hat, möge bitte einen kurzen Bericht
> hier posten.

Ich persönlich habe kein solches Filter, aber einer meiner damaligen 
Mit-Studenten hatte als Bachelor-Arbeit für einen Lampenhersteller das 
Problem untersucht.
Sein Fazit war auch ein LC-Filter zu verwenden. Obwohl das 
Rundsteuersignal nicht komplett zu unterdrücken war, zumindest aber 
nicht mehr sichtbar. Ausserdem war die Baugrösse des Filters riesig im 
Vergleich zur Lampe ;)

Lothar M. schrieb:
> Chris schrieb:
>> Text in der Beschreibung des Jung Dimmers -> "Rundsteuersignale der
>> Elektrizitätswerke können sich durch Flackern bemerkbar machen.
>> Dies stellt keinen Mangel des Dimmers dar."
> Das ist ja wohl eine lausige Ausrede für ein fehlerhaftes Produkt. Denn
> auf Rundsteuersignale haben bestenfalls Rundsteuerempfänger zu
> reagieren. Da wünscht man demjenigen bei Jung, der sich diesen Satz
> erfrecht hat, auch ein paar solcher Geräte in seinem Haushalt an den
> Hals...

Sehe ich auch so. Wenn ich Disco-Beleuchtung möchte, kaufe ich solche. 
Wenn ich aber eine stabile LED Beleuchtung möchte, darf die nicht wegen 
einem Jahrzehnte altem Standard plötzlich "mutieren".

von Matthias (Gast)


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Hallo Chris

Vielen Dank für den wertvollen Hinweis auf das Netzteil mit dem 
integrierten Dimmer. Da wir genau das selbe Problem haben denke ich, 
dass es Sinn macht auf 12V DC umzustellen. Dann dürften die 
Rundsteuersignale ein für alle Mal ausgesperrt sein. Darf ich fragen:
- wo hast du das Netzteil bestellt? Bei mir erscheint nur Aliexress als 
Lieferant...
- welche dazu passenden LED Leuchtmittel hast du gekauft?

Vielen Dank und liebe Grüsse
Matthias

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