Seit neuestem gibt es auf der ISS Empfangsantennen für Tiersensoren.
https://www.tiersensoren.mpg.de/38126/ICARUS_Flyer.pdf
Mich würde mal interessieren, wie groß die Sender sind und mit welchem
Verfahren genau gesendet wird.
Im Flyer lese ich CDMA.
Quelle:
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10253/361_read-26038#/gallery/29728
Um Energie zu sparen und somit die Lebensdauer zu erhöhen, werden die
Sende- und Empfangsmodule der Tags die meiste Zeit in einen Schlafmodus
versetzt. Da in den kleinen Geräten auch die Daten der aktuellen
ISS-Umlaufbahn gespeichert sind, "wachen" sie erst bei einem Überflug
der Raumstation auf.
Das ist ja mal clever.
Dann senden sie ihre Daten zur Antenne im Orbit. Über den
ICARUS-Computer werden die Informationen dekodiert und zur russischen
ISS-Bodenstation in Moskau weitergeleitet. Von dort werden sie in die
wissenschaftliche Datenbank Movebank.org eingespeist, die vom Max-Planck
Institut und der Universität Konstanz entwickelt wurde. Das
hauptsächlich von deutschen KMU entwickelte Gesamtsystem soll dabei
präziser und zuverlässiger als alle bisherigen Systeme arbeiten, und
zudem fundamental bessere Daten von Tieren liefern.
zum Einlesen:
www.movebank.org
https://www.movebank.org/forums/animal-tracking-equipment-and-methodshttps://directory.eoportal.org/web/eoportal/satellite-missions/i/iss-icarus#69rIM1a2Herb
>Um Energie zu sparen und somit die Lebensdauer zu erhöhen, werden die>Sende- und Empfangsmodule der Tags die meiste Zeit in einen Schlafmodus>versetzt.
Mich wundert, dass es einen Sende- und Empfangsmodus gibt.
Normalerweise braucht der Empfänger immer mehr Aufwand und Energie.
Eigentlich müsste man die Transponder ja viel kleiner bauen können, wenn
man nur sendet. Dann wäre das Tracking auch von kleineren Tieren
möglich.
Falls jemand zufällig einen Link über die genauen Modulationsarten und
CDMA Kodes findet, wäre ich sehr interessiert.
chris schrieb:> Eigentlich müsste man die Transponder ja viel kleiner bauen können, wenn> man nur sendet. Dann wäre das Tracking auch von kleineren Tieren> möglich.
Die Batterie ist nicht ganz unwesentlich. Wenn der Sender nicht weiß,
wann der Empfänger in Reichweite ist, muss er blind senden. Das kostet
auch Strom.
Für den reinen Empfang braucht man kein neues System. Argos läuft sein
1978
http://www.argos-system.org/https://de.wikipedia.org/wiki/Argos_(Ortung)
Hallo,
chris schrieb:>>Um Energie zu sparen und somit die Lebensdauer zu erhöhen, werden die>>Sende- und Empfangsmodule der Tags die meiste Zeit in einen Schlafmodus>>versetzt.>> Mich wundert, dass es einen Sende- und Empfangsmodus gibt.> Normalerweise braucht der Empfänger immer mehr Aufwand und Energie.
Das stimmt. Allerdings ist die ISS nur selten zu sehen. Damit würde man
in etwa 99% der Zeit ins leere senden. Auf der ISS ist zudem eine
Richtantenne vorhanden und die Kommunikation wird möglichst beim
direkten Überflug gestartet. Also wäre beim Überflug und beim blinden
Senden die Empfangswahrscheinlichkeit noch geringer.
> Eigentlich müsste man die Transponder ja viel kleiner bauen können, wenn> man nur sendet. Dann wäre das Tracking auch von kleineren Tieren> möglich.
Gibt es schon. Allerdings ohne ISS. Man möchte aber den Tags ggf. auch
Informationen zusenden können.
> Falls jemand zufällig einen Link über die genauen Modulationsarten und> CDMA Kodes findet, wäre ich sehr interessiert.
Die genaue Modulation ist nicht öffentlich und ich darf dazu nichts
sagen.
Viele Grüße,
Martin Laabs
Hallo,
Baum schrieb:> Dann müsste (könnte) man ja beim überflug der ISS selbst tiere in der> nähe tracken?!
Um sie dann zu wildern? Die Kommunikation Tag<->ISS ist aus diesem Grund
verschlüsselt - da gab es IMHO bei anderen Tags schon unschöne
Überraschungen. Besonders beim Großwild.
Viele Grüße,
Martin Laabs
Martin L. schrieb:> Um sie dann zu wildern?
Ja bestimmt! Ich geh Amseln wildern, hab ja nicht genug im eignen
Garten.
Vielleicht haben Leute einfach nur Interesse an der Technik?
>Das stimmt. Allerdings ist die ISS nur selten zu sehen. Damit würde man>in etwa 99% der Zeit ins leere senden.
Muss man ja nicht. Durch das GPS kennt man die eigene Position und die
Position der ISS dürfte auch ziemlich deterministisch sein.
>Die genaue Modulation ist nicht öffentlich und ich darf dazu nichts>sagen.
Aha, Du bist vom Fach ... Ich werfe mal eine Vermutung in den Raum:
QPSK und CDMA mit 16Bit Pseudorandom-Noise als Codefolge.
>Um sie dann zu wildern? Die Kommunikation Tag<->ISS ist aus diesem Grund>verschlüsselt
Das ist ein ziemlich gewichtiges Argument, welches mir so nicht direkt
eingefallen wäre. Aber klar: In dem Fall muss die Kommunikation auf
jeden Fall unsichtbar sein. Einverstanden.
chris schrieb:> Durch das GPS kennt man die eigene Position und die> Position der ISS dürfte auch ziemlich deterministisch sein.
Bahnkorrekturen. Die Sender sollen über mehrere Jahre funktionieren.
chris schrieb:> ... und die Position der ISS dürfte auch ziemlich deterministisch sein.
Das kommt drauf an, auf welcher Zeitskala du das betrachtest. Immerhin
haben da sowohl die (sonnenaktivitätsabhängige) Restatmosphäre als auch
etliche Tonnen Treibstoff pro Jahr ein gewichtiges Wort mitzureden.
Hallo,
Karl K. schrieb:> chris schrieb:>> Durch das GPS kennt man die eigene Position und die>> Position der ISS dürfte auch ziemlich deterministisch sein.> Bahnkorrekturen. Die Sender sollen über mehrere Jahre funktionieren.
Ja genau: Die ISS macht regelmäßig Korrektur/Ausweich bzw.
Bahnanhebemanöver und die sind nicht für die ferne Zukunft bekannt.
Aber selbst bei Satelliten die das nicht machen bekommt man ja ab und zu
mal neue Kepplerdatensätze.
Viele Grüße,
Martin Laabs
Martin L. schrieb:> Um sie dann zu wildern?
Um eventuelle naturereignisse zu bestimmen!
Paarungsverhalten, Wanderung.....
Welcher Storch kommt wann zurück oder sucht sich ein neues nest?!
Ich wildere nicht!
Oder auf andere weise argumentiert: die forscher die Zugriff auf das
system habenhaben können nur eine begrenzte Anzahl Datensätze sammeln.
Würde man hobbyforschern Zugriff geben wären die Datensätze
umfangreicher und es wären mehr verwertbare Datensätze für präzise
vorhersagen vorhanden.
?!!!
Martin L. schrieb:> Ja genau: Die ISS macht regelmäßig Korrektur/Ausweich bzw.> Bahnanhebemanöver ...
Schön wär's. Die Manöver erfolgen aber gerade nicht regelmäßig ;-)
Wolfgang schrieb:> Schön wär's. Die Manöver erfolgen aber gerade nicht regelmäßig ;-)
Kann ja auch nicht! Abgesehen von weltraumschrott, müssen die bestimmt
auch dem ein oder anderem "Teilchen" ausweichen.
So rein logisch gesehen.
Weder Besatzung noch Technik in der ISS ist unzerstörbar.
Ach Leute, das ist ja alles wieder spannend und geheim! ... vor allem
der Schlüssel für CDMA.
Bevor ich mit dem System anfange, warte ich, bis mir eine Elster so
einen Transponder vor die Füße wirft.
Und trotzdem frage ich mich, wie denn die Ziegen ihre Meldung zum
bevorstehenden Erdbeben übermitteln können, wenn die ISS gerade für
längere Zeit nicht sichtbar ist.
https://www.morgenpost.de/web-wissen/article208300669/Wie-Tiere-mit-Sendern-bald-vor-Katastrophen-warnen-sollen.html
Gruß in die Runde!
Bernd
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