Hallo, ich habe hier ein defektes Netzteil (USB-Steckernetzteil), bei dem die Spannung schon bei der Hälfte des Stroms (0,5A) stark einbricht, welcher ein anderes, baugleiches Netzteil liefert (1A). Für die Fehlersuche habe ich mir den Plan aufgezeichnet. Plan: http://up.picr.de/33675288vy.jpg Oberseite: http://up.picr.de/33675289dx.jpg Unterseite: http://up.picr.de/33675290eg.jpg Mir leuchtet nicht so ganz die Sekundärseite des Optokopplers ein. Nach meinem Verständnis sind dort Emitter und Kollektor vertauscht. Außerdem verstehe ich nicht, wie das Teil scharf auf 5V geregelt wird. Der Optokoppler wird nach meinem Verständnis schon deutlich vor dem Erreichen der 5 V leitend. Die Diode auf der Sekundärseite ist vermutlich eine Z-Diode. Abgesehen davon, dass ich gerne die Wirkungsweise des Schaltung verstehen würde, bin ich auf Fehlersuche. Mir ist aufgefallen, dass der E-Kern des Übertragers sehr locker ist. Er lässt sich um mind. 2 mm seitlich verschieben. Ich bin für jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.
:
Bearbeitet durch User
Lade die Bilder doch besser gleich hier is Forum herauf. Dann sieht sich das eventuell auch einer an!
Mark T. schrieb: > Erledigt Reparaturhinweise gebe ich keine: Diese Netzteile wuerde ich erst gar nicht einsetzen.Sicherheitsabstand nicht gewaehrleistet,keine Sicherung und der Trafo hat wahrscheinlich zwischen Primaer und Sekundaerwicklung noch nicht einmal etwas "Pergamentpapier dazwischen.... Lebensgefaehrlich......
Mark T. schrieb: >Abgesehen davon, dass ich gerne die Wirkungsweise des Schaltung >verstehen würde, bin ich auf Fehlersuche. Ein Transistor schaltet auf der Primärseite ein. Der Strom steigt an, es wird Energie in der Spule gespeichert. Die Diode auf der Sekundärseite ist in diesen Moment gesperrt. Irgendwann steigt der Strom nicht mehr weiter, es gibt kein rückgekoppelten Strom mehr, der den Transistor durchgesteuert hält, der Transistor schaltet schlagartig ab. Die Spannung auf der Sekundärseite wechselt die Polarität, die Diode ist nun in Durchlaßrichtung und die in der Spule gespeicherte Energie läd nun einen Kondensator. Dieser Vorgang wiederholt sich nun und die Spannung am Kondensator steigt immer weiter. Ist die Sollspannung erreicht, fließt ein Strom über eine Z-Diode und Optokoppler, und die Schwingungen auf der Sekundärseit werden zum aussetzen gebracht. Dein Schaltplan enthält Fehler, kann also so nicht funktionieren. https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrwandler
Wenn der Optokoppler altert, neigt das Geraet dazu das die Spannung und Strom steigen. Im Gegenzug werden Widerstaende zu warm und dann faellt die Ausgangsleistung wieder. Nur verlaesslich ist das nicht. Den Glaettungskondensator am Ausgang sollte man pruefen. Zu grosse Ripple konnen das auch verursachen. Keine sehr sichere Schaltung. Der 6R8 und ein weiterer Wid. sind ggf ein Typ der beim Durchbrennen sicher hochohmig wird. Da wird aber auch oft geschummelt.
Die Lötstellen vom Eingans-Elko sehen nicht gut aus. Auslöten und nachmessen, dann ist das gleich mit erledigt. Die vom OK auch mal prüfen.
Der Kondensator vor der Basis des Transistors bestimmt dessen Einschaltdauer und damit die Energiespeicherung im Übertrager. Wenn der C seinen Sollwert nicht erreicht, wird zu wenig Energie gespeichert, um die Soll-Ausgangsleistung liefern zu können. Ansonsten stimme ich Toxic zu: Toxic schrieb: > Lebensgefaehrlich......
Dieter schrieb: > Der 6R8 und ein weiterer Wid. sind ggf ein > Typ der beim Durchbrennen sicher hochohmig wird. Da wird aber auch oft > geschummelt. Die 230V gehen direkt auf den Brueckengleichrichter.Wenn der "hops" geht muss die Haussicherung ihren Dienst verrichten.
Der zu geringe Abstand zwischen Primär- und Sekundärseite und die fehlende Sicherung war mir auch schon aufgefallen. Außerdem kann man das Gehäuse mit relativ wenig Aufwand zerstörungsfrei öffnen. Von anderen Steckernetzteilen kannte ich es bisher nur so, dass die richtig gut verklebt, verschweißt und/oder verschraubt waren. Der Vorteil hier ist, dass ich leichter an die Schaltung heran komme. Ernsthaft einsetzen möchte ich das Ding nicht mehr, sondern ich möchte verstehen, wie es funktionieren soll und warum es nicht richtig funktioniert. Günter Lenz schrieb: > Dieser Vorgang > wiederholt sich nun und die Spannung am Kondensator > steigt immer weiter. Ist die Sollspannung erreicht, > fließt ein Strom über eine Z-Diode und Optokoppler, > und die Schwingungen auf der Sekundärseit werden zum > aussetzen gebracht. So habe ich mir das auch gedacht, aber wie soll das bei dem Aufbau funktionieren? Wenn ich das richtig sehe, dann steigt der Strom durch den Optokoppler in der Nähe der Sollspannung fast linear mit der Spannung. Das muss doch eine extrem weiche Regelung geben. > Dein Schaltplan enthält Fehler, kann also so > nicht funktionieren. > https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrwandler Hast du oder jemand anders einen Tipp, wo der Fehler liegen könnte? Die Wikipedia-Seite und ein paar andere Schaltungen habe ich mir angesehen, aber auf keiner gab es eine Ansteuerung ohne IC. Gerade den Aufbau ohne IC, der aber dennoch sehr einfach gehalten ist, finde ich interessant. Dieter schrieb: > Keine sehr sichere Schaltung. Der 6R8 und ein weiterer Wid. sind ggf ein > Typ der beim Durchbrennen sicher hochohmig wird. Da wird aber auch oft > geschummelt. Ich nehme an, dass man es den Bauteilen nicht ansehen kann, ob sie bei Überlastung hochohmig werden, richtig?
Mark T. schrieb: > Hast du oder jemand anders einen Tipp, wo der Fehler liegen könnte? Soll ich das jetzt Persönlich nehmen? ;) Schau dir diese Seite mal an: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap7_2/Kapitel7_2.html Mark T. schrieb: > Ich nehme an, dass man es den Bauteilen nicht ansehen kann, ob sie bei > Überlastung hochohmig werden, richtig? Nur seeehr selten.
Teo D. schrieb: > Mark T. schrieb: >> Hast du oder jemand anders einen Tipp, wo der Fehler liegen könnte? > > Soll ich das jetzt Persönlich nehmen? ;) Die Frage war auf den/die Fehler bezogen, die in meinem Plan vorhanden sein sollen. Deine praktischen Reparaturtipps habe ich gelesen. > Schau dir diese Seite mal an: > http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap7_2/Kapitel7_2.html Die Seite habe ich inzwischen überflogen. Einen Aufbau, der so einfach wie bei meinem Netzteil ist, ist nicht dabei, sodass mir die die Funktionsweise nicht klar wird. Allerdings zeigt diese Seite in Bild 7.3 A(rechts), dass die sekundärseitige Regelung über einen TL431 läuft und damit ziemlich genau sein dürfte. So etwas vermisse ich bei meinem Netzteil. Dessen Ausgangsspannung muss sehr lastabhängig sein und leitet im Leerlauf womöglich sehr viel Energie unnötig über die Zehnerdiode samt Vorwiderstand ab.
:
Bearbeitet durch User
Mark T. schrieb: > Außerdem verstehe ich nicht, wie das Teil scharf auf 5V geregelt wird. gar nicht. Diese Schaltung ist die aller billigste Variante von Schaltnetzteil und wird über den Optokoppler nur gaanz gaanz grob geregelt. Durch Temperaturschwankungen, Bauteiltoleranzen und Alterung ergibt das heute die eine Spannung, morgen eine andere. Wenn man es besser machen will, nimmt man einen Shuntregler auf der Sekundärseite, der kurz vorm Erreichen der Sollspannung scharf den Optokoppler durchsteuert. Meistens wird das mit einem TL431 gemacht. Das funktioniert recht ordentlich. Selbst wenn ich den TL431 von hier aus in China kaufen würde, kostet der mich nur einen Cent pro Stück. Nen chinesischer Netzteilhersteller wird den noch billiger bekommen. Daran erkennst Du wie da bei dem Teil geknausert wurde. -> Ein Fall für die Tonne.
Gerd E. schrieb: > Daran erkennst Du wie da bei dem Teil > geknausert wurde. > > -> Ein Fall für die Tonne. Traurig, aber wahr. Das kann mit etwas Hilfe jeder Anfänger besser... Bau Dir lieber selbst mal etwas auf, nimm aber kein diskretes Design. Es gibt Universal-ICs wie TL494, oder man versucht MC34063 oder IR2153. Auf der verlinkten Seite sieht man sehr viele Lösungen, die auch meist in Spannung und Strom recht einfach etwas skalierbar sind. Würde man einige verschiedene aufbauen, würde man wohl sehr schnell sehr viel über Schaltregler lernen. Später könnte man dann evtl. auch mal einen netzgetrennten, primärgetakteten Wandler bauen - könnte. Denn das ist viel Aufwand verglichen mit einem simplen DC-DC. Aber Du erkennst dann solche Schwachsinnskonstruktionen auf der Stelle, das ist viel wert.
Sorry: Natürlich gibt es tausend modernere ICs. Die Seite ist schon ein paar Jahre fast unverändert online. Allerdings sind viele der ICs noch genau so beliebt, weil sie einfach bewährt sind. Und die vielen modernen Schaltregler-Controller-ICs mit hohen Schaltfrequenzen (was für Anfänger schwer beherrschbar ist) kommen also eh nur zum Teil in Frage.
Mark T. schrieb: >bei dem die Spannung schon bei der Hälfte des >Stroms (0,5A) stark einbricht, welcher ein >anderes, baugleiches Netzteil liefert (1A). Der Transistor bekommt von der Rückkopplungswicklung und durch einen Widerstand begrenzten bestimmten Basisstrom. Der Kollektorstrom kann nun, durch die Stromverstärkung des Transistors vorgegeben, bis zu einen bestimmten Wert steigen, dann erfolgt die Abschaltung. Es ist nun eine bestimmte Menge Energie in der Spule Gespeichert, abhängig davon, wie weit der Kollektorstrom vorher war. Davon hängt ab wieviel Leistung maximal übertragen werden kann. Das heißt, die maximal übertragbare Leistung ist von der Verstärkung der Transistoren abhängig, und die streut. Du kannst mit dem an der Basis strombegrenzenden Widerstand darauf Einfluß nehmen.
Hallo, erst mal Danke für die Hinweise. Dass die Schaltung Schrott ist und ich das Ding nicht mehr ernsthaft benutze, ist klar. Es ist für mich, wie die diskret aufgebauten Flip-Flop-Schaltungen. Die sind sehr gut, um die Funktionsweise zu verstehen, aber niemand würde sie einsetzen. Ich habe inzwischen einen Fehler in meinem zuerst angehängten Plan gefunden. Es fehlt eine Verbindung zwischen Basis von T1 und Kollektor von T2. Ich habe das noch mal neu aufgezeichnet, sodass es für mich auch leichter nachvollziehbar wird. Ein paar Fragen habe ich: 1a. Ist es richtig, dass R1 5,1 MOhm hat? 1b. Ist R1 nur zum Anschwingen da, oder ist er auch für den weiteren Betrieb notwendig? 2. Wenn ich das richtig sehe, dann läuft das so: Beim Einschalten schaltet T1 über R1 durch und lädt damit L1 auf. T2 sperrt, und schaltet erst dann durch, wenn der Kollektorstrom von T1 durch R2 fast 1 A erreicht hat. Wenn T2 durchschaltet, zieht er die Basis von T1 runter, sodass T1 sperrt. Die Spannung in L1 kehrt sich um und entlädt sich über L3 auf der Sekundärseite. 2a. Wenn der PC817 zu leiten beginnt, zieht er die Basisstrom von T1 ab und erhöht damit den Spannungsabfall über R3 minimal. Ist es richtig, dass T1 dadurch nicht mehr voll durchsteuert und L1 dadurch langsamer aufgeladen wird? Ohne Last müsste T1 ziemlich warm werden. 3. Die Regelung ist ja nach einhelliger Meinung Murks. Wenn man den PC817 z.B. über einen TL431 ansteuern würde, wäre es dann sinnvoll, die Ausgangsseite parallel zu CE von T2 zu schalten? Damit würde bei erreichter Sollspannung das Aufladen von L1 verhindert werden und auf der Primärseite würden praktisch keine Verluste auftreten, bis wieder Energie benötigt wird.
Mark T. schrieb: > Die Regelung ist ja nach einhelliger Meinung Murks. Nein. Du hast sie übrigens falsch gezeichnet. Danke für die aussagekräftigen Bilder, das ist nicht alltäglich hier im Forum. Beitrag "Re: Ringkerntrafo-Sterben?" Der Widerstand liegt parallel zur Opto-LED in Serie mit der Z-Diode. Zuverlässiger geht es nicht. Das ist übrigens das am häufigsten verwendete Sperrwandler-Konzept überhaupt. LG old.
Oh, Mann..., ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass ich wenig Übung in der Sache habe. Mit der geänderten Sekundärseite sieht die Regelung schon sehr viel besser aus. Dann dürfte eine Z-Diode mit 3,9 V verwendet worden sein, richtig? Wie sieht es mit dem Vorschlag aus, den Ausgang des Optokopplers parallel zu T2 zu schalten?
Mark T. schrieb: > Mit der geänderten Sekundärseite sieht die Regelung > schon sehr viel besser aus. Nicht wirklich. Denn Z-Dioden unter etwa 5V haben ein extrem weiches Schaltverhalten. Auch die mit etwas höherer Spannung sind noch ziemlich weich. Die Folge ist, daß der Optokoppler nicht voll durchschaltet, sondern nur teilweise. Das ergibt dann hinterher die stark lastabhängige Ausgangsspannung des Wandlers. Ich hatte früher ein paar Mal bei Schaltungen von mir Ärger mit den weich schaltenden Z-Dioden. In der Simulation sah alles toll aus, in der Praxis war es nicht zu gebrauchen. Seit dem nehme ich TL431 bzw. TLV431 wenn irgendwie möglich. Bei denen kann man bei Bedarf auch leicht noch eine Hysterese hinzufügen.
Mark T. schrieb: > Dann dürfte eine Z-Diode mit 3,9 V verwendet > worden sein, richtig? 3V3 bis 3V9, ich würde das ausprobieren bis die Ausgangsspannung knapp über 5V liegt. Mark T. schrieb: > den Ausgang des Optokopplers > parallel zu T2 zu schalten? Nichts, weil er dann nicht die Schaltschwelle für T2 einstellen kann. Anbei ein Schaltbild vom WYSE RS232 Terminal als typischen Vertreter dieser Gattung. (Hier mit TL431 und Synchronisation aus der Zeile vom Monitor.) LG old.
Gerd E. schrieb: > Die Folge ist, daß der Optokoppler nicht voll durchschaltet, sondern nur > teilweise. Das soll auch so sein. Der Opto arbeitet nicht im Schaltbetrieb. Damit man das erkennt, habe ich Euch das Wyse-Schaltbild gezeigt. Gerd E. schrieb: > Denn Z-Dioden unter etwa 5V haben ein extrem weiches Schaltverhalten. Dafür ist der 100R Widerstand. Damit hat die Z-Diode schonmal 10mA bevor die LED im Opto zu Leuchten anfängt. Keine Sorge, die Schaltung ist extrem einfach und genial. Bei dem Wyse war der TL431 DIE Fehlerursache im Netzteil. LG old.
Meine überschwängliche Bewertung bezog sich auf den Vergleich zur Regelung der fehlerhaften Zeichnung zuvor. Dass Z-Dioden mit kleinen Durchbruchspannungen flache Kennlinien haben, ist hängen geblieben. Mit einer Referenzspannungsquelle geht es bestimmt besser, aber im absoluten Knauserbereich kann man das wohl nicht erwarten, denn neben einem TL431 kämen ja noch weitere Teile hinzu.
Aus der W. schrieb: > Mark T. schrieb: >> den Ausgang des Optokopplers >> parallel zu T2 zu schalten? > > Nichts, weil er dann nicht die Schaltschwelle > für T2 einstellen kann. Ist das denn unbedingt notwendig? Der Optokoppler würde bei Erreichen der Sollspannung verhindern, dass T1 wieder leitend wird. Erst wenn der Optokoppler wieder sperrt, würde L1 wieder aufgeladen werden. Das müsste wie ein Zweipunktregler funktionieren.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.