Wenn ich meinen Standort mit einem GPS Empfänger ermittle (egal jetzt eiPhone oder was), zeigt das mir so auf +- 10 Meter genau meinen aktuellen Standort wenn die Amis nicht gerade wieder irgendwo Weltpolizei spielen. Soweit so gut. Aber die Erde dreht sich ja mit, demzufolge müssten die Satelliten sich ebenfalls auf +- 10 Meter mitdrehen, wie machen die das? Weiss das jemand? Klar, die drehen sich mit der Umlaufbahn mit, aber irgendein Mechanismus muss doch die ständig nach positionieren. Ich meine, wie weiss ein Satellit da oben wo er ist, in Bezug auf die Erde und das Koordinatensystem? Auf eiPhone gucken kann er nicht ;)
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Interessante Fragestellung. Aus dem Stegreif würde ich mal darauf tippen, dass auf einem GPS-Satelliten auch Empfänger drauf sind und von Basisstationen auf der Erde gesendet wird. Durch Triangulation kann dann der Satellit seine Position berechnen und das Timing/die GPS-Signale entsprechend korrigieren. Wo die Basisstationen auf der Erde stehen ist ja bekannt.
Es gibt weltweit verteilte Bodenstationen, von denen immer mind. 3 die Signale eines Satelliten empfangen können. Somit wird die Funktion der Positionsbestimmung quasi umgedreht - d.h. mehrere Bosenstationen empfangen einen Satelliten. Damit und mit der Kenntnis der festen Position der Bodenstationen werden entsprechende Korrektursignale errechnet. Sind die Positionsabweichungen der Satelliten rel. klein, wird per Software korrigiert, wird eine gewisse Grenze überschritten, müssen die Korrketurdüsen der Satelliten ran. Deren Gasverbrauch ist einer der Faktoren, die die Lebensdauer der Satelliten begrenzen.
Philipp G. schrieb: > Klar, die drehen sich mit der Umlaufbahn mit, aber > irgendein Mechanismus muss doch die ständig nach positionieren. Das sind aber keine Synchronsatelliten, sondern unterscheiden sich in den Umlaufzeiten deutlich von der Erdumdrehung, deswegen wandern sie ja über den Himmel. TV Satelliten z.B. sind synchron. GPS Satelliten haben von der Bodenstation genaue Daten über ihre Umlaufbahn und den Standort zu jeder Zeit (Ephemeriden) und senden diese auch mit. https://de.wikipedia.org/wiki/Ephemeriden Die speichert der GPS Empfänger und kann damit nach dem Warmstart recht schnell die Position anzeigen bzw. zuerst extrapolieren. Bei einem Kaltstart sammelt der Empfänger erstmal minutenlang Ephemeridendaten.
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Philipp G. schrieb: > Klar, die drehen sich mit der Umlaufbahn mit, aber > irgendein Mechanismus muss doch die ständig nach positionieren. Nein, global wirksame Navigationssatelliten nutzen die Walker- oder leicht abgewandelte Konstellationen. https://de.wikipedia.org/wiki/Walker-Konstellation#Die_Walker-Konstellation Wie der einzelne Sat seine Bahn erfährt hat Frank schon beschrieben.
Frank E. schrieb: > Korrketurdüsen der Satelliten ran. Deren Gasverbrauch ist einer der > Faktoren, die die Lebensdauer der Satelliten begrenzen. 1) Danke, das wäre meine nächste Frage gewesen. Strom von der Sonne gibt es ja genug, aber wie aktivieren die ihre Schubdüsen? Für eine exothermische Reaktion braucht es Sauerstoff und Gas, aber das wäre ja schlecht in Druckflaschen mitzuführen weil es früher oder später ausgehen würde. Komprimieren die das Gas aus der Umlaufbahn? 2) Es gibt ja noch Glossnas, die Chinesen haben ihr eigenes plus Wetter, TV, Internet, Spionage, NASA, und zig weitere Satellitensystem. Plus hunderte tote russische Satelliten, wie gehen die GPS Satelliten mit Kollisionen um? Ich meine, ich muss jetzt da hin, aber da vorne hockt schon ein russischer? ;) 3) Meine Position wird durch Triangulation berechnet, d.h mindestens 3 Satelliten empfangen, besser 4 wegen der Zeit. ABER. Die Erde ist ja rund, besser gesagt elliptisch, die Oberfläche uneben durch Berge und Täler. Woher weiss mein GPS Empfänger, ob ich mich in er nördlichen oder südlichen Hemisphäre befinde? Ich könnte doch genau dieselben aus der Triangulation hervorgehenden berechneten Daten genauso gut in Neuseeland empfangen? Woher weiss die Software, auf welcher Seite der Erde ich mich befinde, wenn nur der zeitliche Verzug bekannt ist? Matthias S. schrieb: > Das sind aber keine Synchronsatelliten, sondern unterscheiden sich in > den Umlaufzeiten deutlich von der Erdumdrehung, deswegen wandern sie ja > über den Himmel. TV Satelliten z.B. sind synchron. Jetzt verstehe ich gar nix mehr. Wie bekommt meine Software das mit?
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Philipp G. schrieb: > 1) > Danke, das wäre meine nächste Frage gewesen. Strom von der Sonne gibt es > ja genug, aber wie aktivieren die ihre Schubdüsen? Für eine > exothermische Reaktion braucht es Sauerstoff und Gas, aber das wäre ja > schlecht in Druckflaschen mitzuführen weil es früher oder später > ausgehen würde. Das Gas wird mitgebracht und irgendwann ist es alle. > Komprimieren die das Gas aus der Umlaufbahn? Nein. Ionentriebwerke könnten aber eine Alternative werden. > 2) Es gibt ja noch Glossnas, die Chinesen haben ihr eigenes plus Wetter, > TV, Internet, Spionage, NASA, und zig weitere Satellitensystem. Plus > hunderte tote russische Satelliten, wie gehen die GPS Satelliten mit > Kollisionen um? Ich meine, ich muss jetzt da hin, aber da vorne hockt > schon ein russischer? ;) Grundlegend sind die Bahnen abgestimmt und die Bahnen unerwünschter großer Objekte werden überwacht. Mit kleinen Partikeln (Millimetergröße) muss der Satellit klar kommen. Solarpaneele werden regelmäßig von solchen Objekten durchlöchert. > 3) Meine Position wird durch Triangulation berechnet, d.h mindestens 3 > Satelliten empfangen, besser 4 wegen der Zeit. > > ABER. > > Die Erde ist ja rund, besser gesagt elliptisch, die Oberfläche uneben > durch Berge und Täler. Woher weiss mein GPS Empfänger, ob ich mich in er > nördlichen oder südlichen Hemisphäre befinde? Ich könnte doch genau > dieselben aus der Triangulation hervorgehenden berechneten Daten genauso > gut in Neuseeland empfangen? Woher weiss die Software, auf welcher Seite > der Erde ich mich befinde, wenn nur der zeitliche Verzug bekannt ist? Der Empfänger kennt die Bahndaten (Almanach) aller Sats und aktualisiert sie regelmäßig. > Matthias S. schrieb: >> Das sind aber keine Synchronsatelliten, sondern unterscheiden sich in >> den Umlaufzeiten deutlich von der Erdumdrehung, deswegen wandern sie ja >> über den Himmel. TV Satelliten z.B. sind synchron. > > Jetzt verstehe ich gar nix mehr. Wie bekommt meine Software das mit? Wenn der Almanach Deines Empfängers leer ist muss er warten, bis er die Informationen wieder empfangen hat. Wenn er grob weiß wo er ist (welcher Kontinent...) gehts schneller, weil dann früher Mehrdeutigkeiten aufgelöst werden können.
Danke. Aber in wiki steht hierzu: >Die Almanach-Daten sind nicht notwendig, aber nützlich, denn sie >beschleunigen die Suche nach den Satellitensignalen beim Einschalten des >Empfängers durch Eingrenzung des Bereichs, in dem gesucht werden muss. Wenn sie nicht notwendig sind, wie dann? und da steht weiter: >Dabei geht es nicht um eine Suche der Satelliten am Himmel, sondern im >zweidimensionalen Raum der Frequenzabweichung durch den Dopplereffekt >einerseits und der zeitlichen Verschiebung zwischen gesendeten und im >Empfänger generierten pseudozufälligen Codefolgen andererseits. Das verstehe ich gar nicht mehr. Welche codefolgen von wem und warum?
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Philipp G. schrieb: > Danke. Aber in wiki steht hierzu: > >>Die Almanach-Daten sind nicht notwendig, aber nützlich, denn sie >beschleunigen > die Suche nach den Satellitensignalen beim Einschalten des >Empfängers durch > Eingrenzung des Bereichs, in dem gesucht werden muss. > > Wenn sie nicht notwendig sind, wie dann? Durch den Almanach weiß der Empfänger welche Sats sichtbar sein müssten bzw. kann helfen Mehrdeutigkeiten zügig aufzulösen. > und da steht weiter: > >>Dabei geht es nicht um eine Suche der Satelliten am Himmel, sondern im >>zweidimensionalen Raum der Frequenzabweichung durch den Dopplereffekt >einerseits > und der zeitlichen Verschiebung zwischen gesendeten und im >Empfänger generierten > pseudozufälligen Codefolgen andererseits. > > Das verstehe ich gar nicht mehr. Welche codefolgen von wem und warum? Gold-Code https://de.wikipedia.org/wiki/Gold-Code#Gold-Folgen
Satelliten führen genug lagerfähigen Treibstoff für Bahnkorrektur während der vorgesehenen Lebensdauer mit. Der ist üblicherweise hypergol, also bei Vermischung selbstzündend.
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Falls Du einen Überblick bekommen willst: Jochen Jirmann hat auf der UKW-Tagung 1995 in einem sehr interessanten Vortrag seinen selbstgebauten GPS C/A Empfänger vorgestellt, diskret aufgebaut für das Messtechnik Praktikum an seiner Hochschule. Im letzten Jahr hat er auf der selben Tagung noch einmal einen Überblick über GPS C/A gegeben. C/A ist ideal zum Verständniseinstieg, es wird noch lange verfügbar sein, alles was später kam ist komplizierter. Falls es Dich interessiert wirst Du vielleicht an die Artikel im jeweiligen Tagungsband kommen können. Wenn Du deutlich tiefer gehen willst ist dies das Buch der Wahl: https://www.wiley.com/en-us/Engineering+Satellite+Based+Navigation+and+Timing%3A+Global+Navigation+Satellite+Systems%2C+Signals%2C+and+Receivers-p-9781118615973
Jörg H. schrieb: > Du vielleicht an die Artikel im jeweiligen Tagungsband kommen können. > Wenn Du deutlich tiefer gehen willst ist dies das Buch der Wahl: > https://www.wiley.com/en-us/Engineering+Satellite+Based+Navigation+and+Timing%3A+Global+Navigation+Satellite+Systems%2C+Signals%2C+and+Receivers-p-9781118615973 Danke. Alles sehr interessant hier. Am weitaus faszinierendem für mich, es gibt kaum Ausfälle als 'User' zu vermerken. Ich meine heutzutage ist ja schon ein Wunder, wenn man drei Monate lang zu Hause Internet hat ohne Ausfälle. Und das Ding funzt seit Jahren einfach so im Weltraum, muss gewartet werden, Gas geht aus, und man bekommt davon nix mit. Schon erstaunlich was die Menschheit so hinbekommt, wenn es darum geht den Feinden einen Schritt voraus zu sein.
Philipp G. schrieb: > Danke. Alles sehr interessant hier. Am weitaus faszinierendem für mich, > es gibt kaum Ausfälle als 'User' zu vermerken. Ich meine heutzutage ist > ja schon ein Wunder, wenn man drei Monate lang zu Hause Internet hat > ohne Ausfälle. Und das Ding funzt seit Jahren einfach so im Weltraum, > muss gewartet werden, Gas geht aus, und man bekommt davon nix mit. nunja, es gibt mehrere GPS Satelliten in Parkposition, um ausfälle zu ersetzen. zudem sind immer deutlich mehr Satelliten empfangbar, als wirklich benötigt. das kannst du dir ja einmal am Handy anzeigen lassen (min wäre 4 ich habe zb gerade 9 drauf) und das Galileo System kämpft(e) zb durchaus mit Problemen: https://science.orf.at/stories/2853056/ sg
Philipp G. schrieb: > Danke. Alles sehr interessant hier. Am weitaus faszinierendem für mich, > es gibt kaum Ausfälle als 'User' zu vermerken. Ich meine heutzutage ist > ja schon ein Wunder, wenn man drei Monate lang zu Hause Internet hat > ohne Ausfälle. Und das Ding funzt seit Jahren einfach so im Weltraum, > muss gewartet werden, Gas geht aus, und man bekommt davon nix mit. Die Satelliten werden regelmäßig erneuert, wegen endlichem Treibstoff, aber auch wegen technischem Fortschritt. Da Du fast immer mehr Satelliten siehst als für einen Fix nötig sind, erst recht bei Mehrsystemempfängern, macht sich ein ausgefallener nicht störend (für den "Normalnutzer") bemerkbar. > Schon erstaunlich was die Menschheit so hinbekommt, wenn es darum geht > den Feinden einen Schritt voraus zu sein. Der damalige Feind (in den 70er Jahren) hat da ebenfalls ein System entwickelt, GLONASS, mit leicht unterschiedlicher Modulation und kürzerem Gold-Code.
Philipp G. schrieb: > Schon erstaunlich was die Menschheit so hinbekommt, wenn es darum geht > den Feinden einen Schritt voraus zu sein. Geostationäre Nachrichtensatelliten haben eine Designlebensdauer von durchschnittlich rund 15 Jahren und die wurden nicht entwickelt, um einem "Feind" eins auszuwischen, sondern um des schnöden Mammons willen.
Die Erddrehung hat keinen Einfluss auf eine Umlaufbahn eines Satelliten. Das macht es auch Geräten wie LandSat möglich, bei jeder Umlaufbahn immer ein Stück versetzt über "neue" Oberfläche umlaufen zu können, bis man irgendwann ein komplettes Bild der Oberfläche erhalten kann. Man muss bei tiefer liegenden Bahnen gelegentlich etwas Schub geben damit ein Sat nicht immer weiter absackt, um irgendwann durch oberste Atmosphärenschichten zu stark abgebrenmst zu werden, dass der dann ganz abstürzt. Das würde selbst in der Höhe der ISS noch passieren.
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● J-A V. schrieb: > Das würde selbst in der Höhe der ISS noch passieren. Die ISS ist nicht sehr hoch (ca 400km). Tatsächlich werden die meissten Satelliten wohl höher sein (GPS z.B. ca. 20.000km). Geostationäre Satelliten sind deutlich weiter "draußen" (35.786km)
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stimmt, die Höhe der GPS Sats ist gut ausserhalb der Atmosphäre
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Beitrag #5544276 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5544287 wurde von einem Moderator gelöscht.
Philipp G. schrieb: > Und das Ding funzt seit Jahren einfach so im Weltraum, > muss gewartet werden, Gas geht aus, und man bekommt davon nix mit. So gut wie alle Satelliten werden aus vielfach geprüften und edlen Bauteilen konstruiert und sind deswegen auch so teuer. Das es sich trotzdem lohnt, so teuer zu bauen, liegt u.a. daran, das ein Start und das Parken auf der vorgesehenen Umaufbahn so schweineteuer ist. Deswegen wird so ein Ding auch auf hohe Lebensdauer und mehrfach redundant gebaut. Nur ein funktionierender Satellit druckt Geld. In den 60er Jahren freute man sich über ein paar Wochen Lebensdauer, in den 70ern war man dann bei Jahren und ab den 80ern sind 12-15 Jahre drin.
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Matthias S. schrieb: > Nur ein funktionierender Satellit druckt Geld. In den 60er Jahren freute > man sich über ein paar Wochen Lebensdauer, in den 70ern war man dann bei > Jahren und ab den 80ern sind 12-15 Jahre drin. Ist zwar eine Sonde und kein Satellit, aber die 1972 gestartete Pioneer 10 Sonde hat über 30 Jahre lang funktioniert. Schon erstaunlich und sehr beeindruckend, was die Wissenschaftler und Ingenieure da geschafft hatten. https://www.nasa.gov/centers/ames/news/releases/2003/03_13AR.html
Beitrag #5544655 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5544773 wurde von einem Moderator gelöscht.
Einige Erdbeobachtungssatelliten nutzen auch selbst GPS, um ihre genaue Position zu bestimmen bzw. zu korrigieren, zB. TerraSAR-X+Tandem-X.
Johnny B. schrieb: > Schon erstaunlich und sehr > beeindruckend, was die Wissenschaftler und Ingenieure da geschafft > hatten. So isses. Ein noch besseres Beispiel sind die Voyager Sonden, die beide noch immer aktiv sind, wenn auch im Low-Power Modus. Die Dinger gehen nun ins 41. Jahr ihrer Mission: https://voyager.jpl.nasa.gov/
Matthias S. schrieb: > So gut wie alle Satelliten werden aus vielfach geprüften und edlen > Bauteilen konstruiert und sind deswegen auch so teuer. Das es sich > trotzdem lohnt, so teuer zu bauen, liegt u.a. daran, das ein Start und > das Parken auf der vorgesehenen Umaufbahn so schweineteuer ist. Naja, "Servicceingenieur für GPS-Satelliten" wäre doch mal ein interessanter Beruf. Man wäre viel unterwegs...
Johnny B. schrieb: > Schon erstaunlich und sehr > beeindruckend, was die Wissenschaftler und Ingenieure da geschafft > hatten. Naja, es gibt viele mechanische Geräte, die schon über 100 Jahre laufen. Auch frühere Generationen waren nicht dumm.
Harald W. schrieb: > Naja, es gibt viele mechanische Geräte, die schon über 100 Jahre > laufen. die sind dann aber am Boden geblieben und nicht im All von daher finde ich die Voyager-Sonden viel beeindruckender.
● J-A V. schrieb: > die sind dann aber am Boden geblieben und nicht im All > von daher finde ich die Voyager-Sonden viel beeindruckender. Die Tiefsee ist ja ähnlich unzugänglich wie das All. Verstärker für Seekabel sind m.W. auch auf mehrere Jahrzehnte Lebensdauer ausgelegt. Grundsätzlich hast Du zwar recht, mich stört es aber manchmal, das behauptet wird, erst die heutige Generation könne gute Geräte bauen. Ich halte z.B. einen mechanischen Gezeitenrechner für ähnlich kompliziert, wie einen heutigen PC.
Harald W. schrieb: > das behauptet wird, > erst die heutige Generation könne gute Geräte bauen. Ich weiss das ist zwar nicht mit dem Seekabel zu vergleichen aber: mein Toaster ist so alt wie ich und lebt wahrscheinlich auch noch weitere 44 Jahre.
Harald W. schrieb: > Grundsätzlich hast Du > zwar recht, mich stört es aber manchmal, das behauptet > wird, erst die heutige Generation könne gute Geräte bauen. Das konnten schon die Altvorderen in der Steinzeit - deren Werkzeuge halten erstaunlich lange…
Harald W. schrieb: > Naja, "Servicceingenieur für GPS-Satelliten" wäre doch mal ein > interessanter Beruf. Man wäre viel unterwegs... ... und jedesmal durch den Van-Allen-Gürtel durch. Strahlende Aussichten.
● J-A V. schrieb: > mein Toaster ist so alt wie ich und > lebt wahrscheinlich auch noch weitere 44 Jahre. Es gibt ja so manche schräge Geschenke bei Geburten, aber Toaster?
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sieh es als Investition in die (damalige) Zukunft.
● J-A V. schrieb: > Harald W. schrieb: >> das behauptet wird, >> erst die heutige Generation könne gute Geräte bauen. > > Ich weiss das ist zwar nicht mit dem Seekabel zu vergleichen aber: > > mein Toaster ist so alt wie ich und > lebt wahrscheinlich auch noch weitere 44 Jahre. Es wurde ja nie bestritten, dass unsere Ahnen nicht auch schon robuste Technik bauen konnten. z.B. manche Pyramiden sind wohl schon > 10'000 Jahre alt und stehen immernoch. Die "Centennial Glühbirne" brennt schon seit 1901 und funktioniert immernoch. http://www.centennialbulb.org/ Dennoch finde ich es viel erstaunlicher, wie lange die genannten Nasa Sonden im Weltraum halten, da dieses Systeme weitaus komplexer sind.
Matthias S. schrieb: >> Schon erstaunlich und sehr >> beeindruckend, was die Wissenschaftler und Ingenieure da geschafft >> hatten. > > So isses. Ein noch besseres Beispiel sind die Voyager Sonden, die beide > noch immer aktiv sind, wenn auch im Low-Power Modus. Die Dinger gehen > nun ins 41. Jahr ihrer Mission: > https://voyager.jpl.nasa.gov/ Wie ist das eigentlich jungs? Sind die Bauteile alles Custom Zeugs oder findet man da auch einen ollen LM2940 in mil spec Ausführung?
Philipp G. schrieb: > Wie ist das eigentlich jungs? Sind die Bauteile alles Custom Zeugs oder > findet man da auch einen ollen LM2940 in mil spec Ausführung? Voyager: https://www.bernd-leitenberger.de/voyager-sonde.shtml Allgemein: https://www.bernd-leitenberger.de/raumfahrt-computer.shtml Satelliten und Sonden arbeiten üblicherweise mit einer Technik, die zum Zeitpunkt der Konzeption bereits als zuverlässig gilt. Sonden mit ihren typischerweise vielen Jahren zwischen Konzeption und Start arbeiten daher mit einer Technik, die schon zum Startzeitpunkt alt ist. PS, bei Viking: "... So musste die relativ umfangreiche Software handkodiert werden in Oktalzahlen. Schlussendlich war sie 20.000 Worte groß und benötigte 1609 Mann Monate zur Programmierung."
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A. K. schrieb: > PS, bei Viking: "... So musste die relativ umfangreiche Software > handkodiert werden in Oktalzahlen. Schlussendlich war sie 20.000 Worte > groß und benötigte 1609 Mann Monate zur Programmierung." Ein Thema dass wir bisher noch nicht beleuchtet hatten, bei all den alten und ur alten Sonden und Satelliten die da rumschwirren, ist die Authentifizierung. Ich denke mal, das grösste Hindernis dürfte an einen genug leistungsfähigen Sender heranzukommen, aber wenn - dann konnte man doch ziemlichen Unfug damit anstellen. Ich gehe zwar davon aus, dass die Kommunikationsprotokolle nicht bekannt sind aber ist die Authentifizierung denn überhaupt (stark?) verschlüsselt? Die Regierungen hatten ja bestimmt starkes Interesse, dass deren Sonden nicht von einer fremden Regierung missbraucht werden.
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Philipp G. schrieb: > Authentifizierung denn überhaupt (stark?) verschlüsselt? Bei einem Gesamtumfang der SW von 20000 Worten? > Die Regierungen > hatten ja bestimmt starkes Interesse, dass deren Sonden nicht von einer > fremden Regierung missbraucht werden. Wozu sollte eine Raumsonde missbraucht werden? Da käme höchstens Sabotage in Frage. Was anderes sind natürlich Spionage- und Nachrichtensatelliten. Erstere brachten in der Anfangszeit ihre belichteten Filme in kleinen Landekapseln zurück, die dann von Flugzeugen abgefangen wurden - auch eine Form der Verschlüsselung…
Es wurde doch mal in den 80-ern ein Fersehsatellit gekapert und der "Hacker" hat seine Heimcomputer Klötzchengrafik übertragen. Eigentlich müsste man auch heute noch nen Lineartransponder kapern können, hm?
Harald W. schrieb: > Johnny B. schrieb: > >> Schon erstaunlich und sehr >> beeindruckend, was die Wissenschaftler und Ingenieure da geschafft >> hatten. > > Naja, es gibt viele mechanische Geräte, die schon über 100 Jahre > laufen. Auch frühere Generationen waren nicht dumm. Ohne jegliche Wartung durch Menschen? Glaube das ist tatsächlich einfacher im All zu erreichen, denn hier auf der Erde macht die Umwelt das Leben der Maschinen schwer.
Uhu U. schrieb: > Wozu sollte eine Raumsonde missbraucht werden? Da käme höchstens > Sabotage in Frage. Ja wozu wohl? Einer Regierung ist jedes Mittel recht um zu behaupten die Amis sind gescheitert. Kann mir kaum vorstellen, dass das nicht versucht wird oder wurde. Auch Deine Email Adresse wird täglich missbraucht oder sabotiert oder wie du das auch immer nennen willst.
Marek N. schrieb: > Es wurde doch mal in den 80-ern ein Fersehsatellit gekapert und der > "Hacker" hat seine Heimcomputer Klötzchengrafik übertragen. > > Eigentlich müsste man auch heute noch nen Lineartransponder kapern > können, hm? Hier, das meinte ich: http://www.spiegel.de/einestages/tv-piraten-verstoerende-botschaften-im-gekaperten-programm-a-1151172.html Ist wohl öfters vorgekommen.
Alex G. schrieb: > Glaube das ist tatsächlich einfacher im All zu erreichen, denn hier auf > der Erde macht die Umwelt das Leben der Maschinen schwer. Du vergisst die enorme Strahlenbelastung durch z.B. den Van Allen Gürtel, Sonnenwind und die kosmische Strahlung. Voyager, Pioneer und z.B. auch Galileo mussten dann noch das aushalten, was der Jupiter so abstrahlt. Das ist nicht so einfach. Deswegen sind oft ganze Boards in Goldfolie eingewickelt und so gut wie alle Bauteile sind 'Radiation hardened', also extra für Strahlenbelastung ohne Fehlfunktion entwickelt. Vom Vakuum mal abgesehen, das die Kistchen ja auch aushalten müssen. Dagegen ist so ein Tiefseekabelverstärker durch die Umgebung gut beschützt.
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Philipp G. schrieb: > Uhu U. schrieb: >> Wozu sollte eine Raumsonde missbraucht werden? Da käme höchstens >> Sabotage in Frage. > > Ja wozu wohl? Einer Regierung ist jedes Mittel recht um zu behaupten die > Amis sind gescheitert. Kann mir kaum vorstellen, dass das nicht versucht > wird oder wurde. Und was ist jetzt der Unterschied zu Sabotage? Theoretisch wäre das möglich, aber praktisch ist es wohl bei echten Raumsonden nicht vorgekommen. Nicht zufällig haben sich Wissenschaftler und Raumfahrer selbst in Hochzeiten des Kalten Krieges über alle Grenzen hinweg prächtig verstanden und tun es auch heute noch, trotz pöhsem Butin und der Gelben Gefahr am Horizont…
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