Hallöchen! Für unsere Spritzgussmaschine möchte ich gerne eine Teilewaage mit entsprechender Ausschusssortierung ("Gewicht ok? Dann in den rechten Behälter, ansonsten links") implementieren. Als Wägezelle wollte ich eine TAL221 verwenden, die dann an einem HX711 hängt und der dann an unserer BluePill+Raspberry. Der mechanische und elektrische Aufbau ist soweit klar, auch über die Nachteile des HX711 (Temperaturdrift, gemeinsame Masse von Digital- und Analog-Teil usw.) habe ich hier im Forum schon einiges gelesen, aber ich denke, meine Anwendung ist da nicht so kritisch. Ich kann ja im Prinzip nach jedem Wiegevorgang nullen. Zu den Angaben im Datenblatt habe ich noch folgende Fragen: 1.) Für die Zellen bis 200g steht dort 0,6mV/V. Bezieht sich der Wert auf den Vollausschlag? Bei der 100g-Messzelle und 5V hätte ich dann eine Brückenspannung von 3mV? 2.) Was ist mit dem Temperaturkoeffizienten? ZERO dürfte vermutlich die Nullpunktdrift sein, aber SPAN? Ist damit die Bereichsdehnung gemeint? Wenn ich nur 3mV bei Vollausschlag habe, dann nutze ich den Bereich des HX711 mit +/-20mV (bei Maximalverstärkung) nur sehr unzureichend aus, zumal meine zu wiegenden Teile nur im Grammbereich (1-3g) liegen. Auch wenn mir 0,1g Genauigkeit reichen - optimal ist die geringe Aussteuerung nicht. Oder mache ich mir unnötig einen Kopf und mit den 24 Bits des HX711 lässt sich trotzdem ausreichend arbeiten?
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1: so isses 2: SPAN ist die thermische Drift des Messwerts. 3: Der Kennwert ist 0,6 mV/V ± 0,15 mV/V. Wenn du das nicht mit einem Gewicht abgleichen kannst, beträgt der Fehler 25 gr.
dms freak schrieb: > 1: so isses > > 2: SPAN ist die thermische Drift des Messwerts. Ah, besten Dank. > 3: Der Kennwert ist 0,6 mV/V ± 0,15 mV/V. Wenn du das nicht mit einem > Gewicht abgleichen kannst, beträgt der Fehler 25 gr. Ja, stimmt. Das ist natürlich zu viel. Ich müsste die Kurve der Zelle dann also um den späteren Tara-Wert (auf der Zelle sitzt ja noch der Mechanismus zum Ausstoßen der Teile in die jeweilige Kiste) herum aufnehmen und dann mit der Abgleichkurve arbeiten. Genaue Gewichte sowie eine sehr gute Feinwaage sind vorhanden Oder ich schlachte eine ältere, gebrauchte Feinwaage. :-) Gibt es außer dem HX711 noch halbwegs vernünftige Auswertechips im gehobenen Preissegment?
Chris D. schrieb: > Gibt es außer dem HX711 noch halbwegs vernünftige Auswertechips im > gehobenen Preissegment? z.B. ads1231
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich die Nullpunktsdrift ZERO der Messwertdrift SPAN überlagert, es sei denn, man ist in der glücklichen Lage, vor der Messung abtarieren zu können.
Chris D. schrieb: > Gibt es außer dem HX711 noch halbwegs vernünftige Auswertechips im > gehobenen Preissegment? Bin ebenfalls dabei eine Waage zu entwerfen. Bisherige Kanditaten waren MCP3421, ADS1232 und ADS1220. Für die Nullserie habe ich mich für den ADS1220 entschieden.
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@Mehmet, gdjf: Danke für die Infos. Die ICs schaue ich mir mal an - auch wenn es erstmal wohl beim Prototypen bleiben wird ;-)
Chris, als Dankeschön für die Mit-Administration dieses Forums könnte ich Dir 2 PCBs zukommen lassen, mit denen ich meine ersten Gehversuche unternommen hatte. Die Versandkosten aus der Türkei werden mich wohl nicht in den Ruin stürzen :) Als MCU hatte ich den STM32F031 eingesetzt. Aber meine Empfehlung waere, gleich auf den ADS1220 zu setzen. Und entre parenthèses: mit dem HX711 wirst Du nicht glücklich.
Chris D. schrieb: ... > Gibt es außer dem HX711 noch halbwegs vernünftige Auswertechips im > gehobenen Preissegment? http://harerod.de/applications_ger.html#LoadcellADC AD7195 mit entsprechender Außenbeschaltung. Die gezeigte Baugruppe liefert ungeschirmt auf dem Tisch liegend rauschfreie 20bit, wie bei der Abtastrate laute Datenblatt zu erwarten ist. Ich mag die AD71xx-Reihe, weil mit ähnlichem Digitalteil und immer ähnlicher Applikationsstruktur ganz verschiedene Messaufgaben gelöst werden können. Nicht dass Du es hier wirklich bräuchtest, aber bei artgerechter Haltung liefern die Dinger diskussionslos das was im Datenblatt steht. Kunden sind alle begeistert und ich werde schon nervös, weil die Teile so unkompliziert sind. ;)
Mehmet K. schrieb: > Chris, als Dankeschön für die Mit-Administration dieses Forums könnte > ich Dir 2 PCBs zukommen lassen, mit denen ich meine ersten Gehversuche > unternommen hatte. Die Versandkosten aus der Türkei werden mich wohl > nicht in den Ruin stürzen :) Vielen Dank für das Angebot. Ich hatte mir jetzt aber schon ein fertiges PCB mit HX711 inkl. Zelle bestellt - ist ja nicht wirklich teuer. > Aber meine Empfehlung waere, gleich auf den ADS1220 zu setzen. > Und entre parenthèses: mit dem HX711 wirst Du nicht glücklich. Ich probiere es einfach mal aus. Meine Anforderungen sind ja nicht so extrem hoch. Im Prinzip reicht mir die Info: "Wiegt dieses Teil +/-5% soviel wie das Teil, das vor 20 Sekunden gewogen wurde?" @Marcus: Danke für die Infos - das wäre dann mein nächster Kandidat :-) Hach, und noch schön mit 7809 aufgebaut - dass ich das noch erleben darf. Hier verbauen wir fast immer LM317. Bewährt, bekannt, robust und an jeder Straßenecke verfügbar ;-)
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Chris D. schrieb: > "Wiegt dieses Teil +/-5% > soviel wie das Teil, das vor 20 Sekunden gewogen wurde?" Dafür reicht es allemal.
Chris D. schrieb: ... > @Marcus: ... > Hach, und noch schön mit 7809 aufgebaut - dass ich das noch erleben > darf. > Hier verbauen wir fast immer LM317. Bewährt, bekannt, robust und an > jeder Straßenecke verfügbar ;-) Wie, schon integriert? Nicht einfach einen 2N3055 mit ein bisserl externer Verschaltung? :) Naja, vor eine präzise Analogbaugruppe kommt immer ein Linearregler. In diesem Beispiel macht der 7809 einen 9V Zwischenkreis, aus dem bedient sich dann der eigentliche Linearregler des ADCs (Oben rechts, überbrückt die Kriechstromfalle). Als Versorgung für einen 24bit-Wandler wäre ein LM317 doch etwas zu verrauscht. Die MCU versorgt sich aus dem Linearregler oben links. Die ganze Baugruppe braucht so wenig Strom, dass hier eine reine lineare Regelung aus 24V vertretbar ist. An anderer Stelle wird per Schaltwandler ein Zwischenkreis gefüttert, an dem dann die präzisen Linearregler hängen. Das geht natürlich auch andersrum - baue grade an einem Labormesssystem, das eine 6V/100A Versorgung hat. Auch dort werden erstmal Zwischenkreise per Schaltwandler aufgebaut, aus denen dann die Messtechnik gespeist wird. Bei dem Gerät ist dann Designziel Strom/Spannung eines Prüflings mit 10kHz >22bit rauschfrei zu messen.
Marcus H. schrieb: > Naja, vor eine präzise Analogbaugruppe kommt immer ein Linearregler. > In diesem Beispiel macht der 7809 einen 9V Zwischenkreis, aus dem > bedient sich dann der eigentliche Linearregler des ADCs (Oben rechts, > überbrückt die Kriechstromfalle). > Als Versorgung für einen 24bit-Wandler wäre ein LM317 doch etwas zu > verrauscht. Ja, das denke ich mir. Mit hochauflösenden Wandlern hatte ich zumindest schaltungstechnisch noch nicht viel zu tun, hier war bisher bei 14 Bit Schluß, dazu alles sehr träge. Aber darüber ist ein sauberes PCB-Design sowie Spannungsquelle sicherlich Pflicht. > Die MCU versorgt sich aus dem Linearregler oben links. > > Die ganze Baugruppe braucht so wenig Strom, dass hier eine reine lineare > Regelung aus 24V vertretbar ist. > An anderer Stelle wird per Schaltwandler ein Zwischenkreis gefüttert, an > dem dann die präzisen Linearregler hängen. Interessantes Feld. Wie sieht es da mit der Unterdrückung der Schaltfrequenz durch die Linearregler aus? benötigt man dafür besondere Typen? > Das geht natürlich auch andersrum - baue grade an einem Labormesssystem, > das eine 6V/100A Versorgung hat. Auch dort werden erstmal Zwischenkreise > per Schaltwandler aufgebaut, aus denen dann die Messtechnik gespeist > wird. > Bei dem Gerät ist dann Designziel Strom/Spannung eines Prüflings mit > 10kHz >22bit rauschfrei zu messen. Respekt, Respekt! Naja, ich teste es jetzt einfach mal mit dem HX711. Ist ja nicht für einen Kunden sondern für mich, da kann es billig sein ;-) Ich melde mich hier wieder, wenn die ersten Ergebnisse vorliegen. Ist vielleicht für den einen oder anderen interessant.
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