Hallo erstmal,
ermutigt von vielen tollen Antworten hier im Forum habe ich mich als
neues Mitglied angemeldet.
Vorweg: Als Elektrotechniker bin ich Autodidakt, die AFU-Lizenzprüfung
war hilfreich, ich verstehe jedenfalls die Grundprinzipien, kann aber
keinen Schaltplan lesen. Ich recherchiere aber ausgiebig und lange im
Internet und eigne mir über Lesen und Probieren vieles an.
Jetzt habe ich mir für ganz wenig Geld einen alten Elin 1 Phasen
Synchrongenerator zugelegt. Stand viele Jahre in einer Scheune neben
einem Fluss, feucht. Sollte als Wasserkraftwerksbestandteil mal dienen.
Den Vorbesitzer verliess irgendwann mal die Kraft, die Scheune wurde
geerbt und ausgeräumt, 150kg Metall (geschätzt) wechselten den Besitzer.
*Zu den Daten:* Am Typenschild (Bild) steht:
D-Synchron Gen.
F.Nr.:741 053 T
Type: EB FFW 65
231 V 11.5 A
Leistg 8KVA cos phi 0.8
1500 U 50 Per/s
Erregung V A
Die Schrauben zu öffnen war schon eine Herausforderung, die einen ganzen
Tag in Anspruch genommen hat. So viel habe ich schon mal herausgefunden:
Stromabnahme über die Kohlen / Schleifringe des Läufers (Kohlen und
Kohlenhalter bekommt man noch neu); Das ist schon mal ungewöhnlich, weil
durch diese Anordnung die Kohlen weit mehr belastet werden, als wenn sie
"nur" den Erregerstrom weitergeben müssen. Kohlen und -halter habe ich
ausgebaut, waren zwei der vier Halter in den Schenkeln gebrochen. Habe
aber nicht ich gebrochen, weil das Aluminium war schon dunkel oxidiert.
Wurden viel zu fest angezogen, neue aus Messing werden von mir verbaut.
Hier Widerstandswerte, von Schleifring zu Schleifring (Bild, Ohm):
1
1-2: 3.2
2
1-3: 3.2
3
1-4: 1.8
4
2-3: 3.2
5
2-4: 1.8
6
3-4: 1.8
Kein Schluss zu Masse.
Stator (Bild) dient der Erregung. Die einzelnen Packete (4) sind mit
einander verbunden, Leitungen von A und D werden an eine kleine Klemmbox
nach außen geführt. Der Widerstand beträgt 8 Ohm, kein Schluss zu Masse.
Im Generator außer Spulen, Kabeln, Lüftungsrad, Lagern keine Elektronik;
Keine Widerstände, Gleichrichter, Dioden, etc. nichts. Nur massives
Metall.
Ich habe vor das Teil zum Leben zu erwecken. Ich habe über ein halbes
Jahr einen Standmotor aus 1934 zum perfekt Laufen gebracht, der soll den
Generator antreiben. Es geht mir nur um die Freude etwas neues zu lernen
und am basteln. Ich möchte das Teil nicht gewinnbringend verkaufen.
Daher meine Fragen:
1. Auf der Klemmbox außen neben den Schleifringen waren drei Kabel
gleicher Farbe mit Schleifring 1, 2 und 3 verbunden (die mit 3.2 Ohm),
eines in einer anderen Farbe an Schleifring 4 mit 1.8 Ohm). Angeblich
ist das eine im Stern geschaltete Drehstromwicklung und 4 der
Sternpunkt. Kann ich durch geeignetes verbinden bereits hier L1 und N /
230V abgreifen, wie muss ich die Kontakte verbinden?
2. Es gibt keine Angabe zur erforderlichen Erregerspannung und -strom.
Kann man aus den Widerstandswerten von Stator und Läufer (Stator ist der
Erreger! ungewöhnlich!) etwas zu der vermuteten Erregerspannung sagen?
Den Hersteller / Nachfolger habe ich angeschrieben mit der Bitte um
Infos, bin aber skeptisch dass hier etwas zurückkommt.
3. Meine meiner Meinung nach benötigte finale Anordnung, damit das ganze
funktioniert, wird sein: über kleines Riemenrad an Weille am großen
Generator wird ein DC-Generator, möglichst selbsterregt (wenn ich die
benötigte Erregerspannung mal kenne) angetrieben. Hier muss ich mir noch
ein Teil suchen, der über Remanenz selbsterregend ist UND die
Erregerwicklung nach außen führt. Weil final soll eine AVR den
Erregerstrom für den großen Generator durch Aussteuerung dieses kleinen
DC-Generators regeln. Könnt ihr mir hier
a. einen Link schicken welches AVR hier geeignet wäre? Habe z.B. bei
Aliblabla schon nach "AVR single phase 220V 8VA brush" gesucht aber bin
mir nicht schlüssig welches Teil hier das Richtige sein könnte;
b. hat jemand einen kleinen DC-Generator, wo die Erregerwicklung zur
Ansteuerung durch die AVR abgreifbar ist und möchte den los werden bzw.
könnte das uU auch eine Lichtmaschine aus dem Auto sein (unter der
Annahme, das 14.4V die "richtige" Erregerspannung ist)
So, ich hoffe ihr habt euch ein Bild gemacht und wie sehr ich eure Hilfe
benötige und ihr habt ein paar Tipps für mich. Wenn alles klappt gibts
am Ende (Frühjahr 2019?) hoffentlich zumindest ein Youtube-Video ;)
Danke aus Krems, NÖ.
Johann H. schrieb
>2. Es gibt keine Angabe zur erforderlichen Erregerspannung und -strom.>Kann man aus den Widerstandswerten von Stator und Läufer (Stator ist der>Erreger! ungewöhnlich!) etwas zu der vermuteten Erregerspannung sagen?>Den Hersteller / Nachfolger habe ich angeschrieben mit der Bitte um>Infos, bin aber skeptisch dass hier etwas zurückkommt.
Es wird etwa so wie bei einer Auto-Drehstromlichtmaschine
funktionieren. Die Erregerwicklung bekommt einen Gleichstrom,
deren höhe die Spannung bestimmt, die der Generator erzeugt.
So läßt sich der Generator regeln. Bei langsamer Drehzahl
den Erregerstrom erhöhen und man hat wieder die Ausgangs-
sollspannung. Bei hoher Drehzahl entsprechend den
Erregerstrom verringern damit die Ausgangsspannung nicht
zu hoch wird.
Mit einem AVR regeln? Ist über entsprechende Leistungsstufen sicher
möglich, passt aber überhaupt nicht zu Deinem alten Standmotor und
diesen Generator. Suche Dir noch einen passenden Gleichtromgenerator
dazu und informiere Dich mal wie man damals so etwas geregelt hat. Dann
einen entsprechenden Regler nach bauen.
Wie kommst Du zu der Erkenntnis, dass der Generator einphasig ist?
Alles spricht dafür, dass es ein Drehstromgenerator ist:
1. Typenschild: D-Synchron-Gen. D wie Drehstrom
2. 8kVA bei 231V 11,5A?? 3*231*11,5=7969,5
3. 4 Schleifringe, einer davon ist N
4. die drei Pfeile auf dem Elin-Emblem ;-)
Wir hatten hier im Forum vor kurzem einen Generator mit Stator-Erregung.
Grobe Schätzung der Erregerleistung: 100-500 Watt, bei 8 Ohm wären das
32V 4A 128W
40V 5A 200W
48V 6A 288W
56V 7A 392W
64V 8A 512W
Selvst bauen übersteigt meine Fähigkeiten aber ein Verwandter kann
möglicherweise aushelfen. Wäre Triac-Schaltung ein Weg von damals?
Ansonsten habe ich prinzipiell nichts gegen so ein kleines Stück moderne
Technik
eProfi schrieb:> Wie kommst Du zu der Erkenntnis, dass der Generator einphasig ist?> Alles spricht dafür, dass es ein Drehstromgenerator ist:
Ah, dass macht Sinn. Aber warum sind dann 231V angegeben? Das sollten
dann eher 380 / 400 V sein, oder???
Beitrag "Alter Generator: Verständnisproblem Erregerschaltung"
Nicht verwirren lassen, am Anfang war unklar, wie der einphasige
Generator funktioniert.
230V 2,2kVA <<-- diese ist die Ausgangsspannung/Leistung
Err. 32V/1,5A <<-- diese Angabe gibt die Erregerspannung wieder
dort ist die Erregerleistung 48W bei 2200VA, also 4,4%.
Bei 8kVA sind 4% 320W.
Zeno: AVR bedeutet hier Automatic Voltage Regulator
Johann H. schrieb:
>Ah, dass macht Sinn. Aber warum sind dann 231V angegeben? Das sollten>dann eher 380 / 400 V sein, oder???
Früher gab es Drehstromnetze auch mit kleinerer Spannung.
Ich kann mich erinnern, etwa Jahr 1965, mein Zuhause
hatte zwei Phasen vom Drehstromnetz 220V. Ein
Prüfschraubenzieher hatte auf beiden Löchern der Steckdose
geleuchtet. Und der Nachbar hatte Nullleiter und Phase
und sein ganzer Haushalt hatte 110V Lampen und 110V geräte.
eProfi schrieb:> Wir hatten hier im Forum vor kurzem einen Generator mit Stator-Erregung.> Grobe Schätzung der Erregerleistung: 100-500 Watt, bei 8 Ohm wären das> 32V 4A 128W> 40V 5A 200W> 48V 6A 288W> 56V 7A 392W> 64V 8A 512W
Hm, einen DC-Generator mit dieser Breite in Spannung und Strom wird
schwierig. Auto-Generatoren liefern zwar konstant so um 14.4 V aber bei
recht großer Strombreite. Würde das auch gehen die Erregung bei 14.4V
konstant zu halten und nur über den Strom zu regulieren, weil so eine
Auto-LiMa sicher viel einfacher aufzutreiben ist?
eProfi, ich fürchte mir fehlen was die Erregung betrifft doch die
Basics. Die elektrische Feldstärke ist abhängig von der Leistung I und
nicht von der Spannung U. Um also das Erregerfeld dynamisch anzusteuern,
muss ich den Strom variieren, stimmt das?
Ich dachte dass kann mir eine Lichtmadchine aus dem Auto
bewerkstelligen, die liefert so 14.4V bei variablem Strom oder habe ich
da einen Denkfehler?
Anders gefragt, welche Eigenschaft muss den ein DC-Generator, der den
Erregerstrom liefern soll haben???
Leistung P Einheit Watt
Spannung U Einheit Volt
Strom I Einheit Ampere
Widerstand R Einheit Ohm
Ich empfehle Dir, einen Elektriker mit ins Boot zu nehmen.
Die Gefahr, den Generator und die angeschlossenen Geräte zu schrotten,
ist zu groß.
Ob Du die Erregung mit einer Gleichstrommaschine dazubauen willst?
Ich würde es vermeiden. Moderne Regler können die Erregung aus dem
Ausgang erzeugen.
Falls die Remanenz nicht ausreichen sollte, liefert eine kleine Batterie
oder Akku die Startenergie, dann schaukelt sich das Ding hoch.
Die oben genannten Zahlen sind reine Schätzwerte. Der Zusammenhang
ergibt sich allerdings aus dem Ohmschen Gesetz. U=R x I und P = U x I =
R x I x I.
Du musst herausfinden, welche Erregerspannung Dein Generator braucht, um
ohne Belastung die gewünschte Ausgangsspannung zu erhalten, und welche
Erregerspannung er braucht, um bei Voll-Last die Spannung zu erreichen.
In diesem Dynamikbereich muss der Regler arbeiten können.
Eine konstante Spannung wie 14V bringt gar nichts, weil dann die
Erregung konstant ist.
Der Strom ergibt sich aus dem Ohmschen Gesetz: I =U / R = 14V durch 8
Ohm = 1,75A
Leistung 24,5W.
Johann H. schrieb:
> Die elektrische Feldstärke ist abhängig von der Leistung I und> nicht von der Spannung U.
Du meinst warscheinlich die magnetische Feldstärke,
die ist nur abhängig vom Strom und braucht eigentlich
gar keine Spannung. Spannung ist nur deshalb notwendig,
um den ohmischen Widerstand des Drahtes zu überwinden.
>Ich dachte dass kann mir eine Lichtmadchine aus dem Auto>bewerkstelligen, die liefert so 14.4V bei variablem Strom oder habe ich>da einen Denkfehler?
Wozu eine extra Lichtmaschine? Du kannst doch die eigene
Wechselspannung deiner Maschine gleichrichten, und hast
damit dein Erregerstrom. Wie hoch ist denn der ohmische
Widerstand der Erregerwicklung? Wenn der zu niedrig ist
mußt du noch runtertransformieren.
Windungsschluss ist das eine, eine Isolationsprüfung unter Hochspannung
(mindestens 500Vac über eine Minute) das andere.
Deswegen sagte ich zuvor, ein Elektriker muss her.
oszi40 schrieb:> Wenn ich die Fotos so sehe, dann würde ich ERST mal die alten Wicklungen> genauer auf Windungsschluss überprüfen bevor ich große Pläne schmieden> würde.
Habe ich ntl. auf Schluss geprüft, siehe Einleitung. Weder die
Schleifringe untereinander noch die Erregerwicklungen haben Schluss,
Widerstandswerte sind, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass es ein
3-Phasen Drehstromgenerator ist, auch "sinnvoll".
@eProfi Den Hochspannungstest hole ich nach
Günter Lenz schrieb:> Wozu eine extra Lichtmaschine? Du kannst doch die eigene Wechselspannung> deiner Maschine gleichrichten, und hast> damit dein Erregerstrom. Wie hoch ist denn der ohmische> Widerstand der Erregerwicklung? Wenn der zu niedrig ist> mußt du noch runtertransformieren.
An dass habe ich auch gedacht, gibts AVRs die so "Out of the Box"
arbeiten? Mit einer 12v Batterie zum Start, dann bezieht das Teil den
Strom direkt von den Phasenwicklungen UND liefert den geregelten
Erregerstrom. Mit dem extra DC-Generator steigt die Komplexität nämlich
ziemlich.
Innenwiderstand der Erregerwicklung ist 8 Ohm
Also normalerweise laufen die AVR an solchen Generatoren direkt am
Ausgang durch die Remanenz mit geringem Erregerstrom an, der sich dann
selbst verstärkt bis der AVR den Erregerstrom zurücknimmt. Falls das
nicht mehr funktioniert hilft oft ein kleiner Stromstoß durch die
Erregerwicklung.
Manche größeren Generatoren haben auch einen zweistufigen Aufbau. Da
regelt der AVR eine Erregermaschine, welche dann den eigentlichen
Erregerstrom für die Hauptmaschine bereitstellt. So ein Aufbau braucht
keine Bürsten und belastet den AVR mit viel weniger Strom, als die
Erregerwicklung der Hauptmaschine braucht.
Johann H. schrieb:> Habe ich ntl. auf Schluss geprüft, siehe Einleitung.
Mit DMM oder mit Isolationsmessgerät? DMM ist da für die Katz, kann nur
Totalausfall erkennen.
Johann H. schrieb:> Innenwiderstand der Erregerwicklung ist 8 Ohm
Geh mal von 2% der Nennleistung als Erregerleistung aus. Das wären dann
36V.
Zerbröselte Cul-Isolation kommt öfter vor bei alten Geräten.
Johann H. schrieb:> Habe ich ntl. auf Schluss geprüft, siehe Einleitung. Weder die> Schleifringe untereinander noch die Erregerwicklungen haben Schluss,
Wenn z.B. bei 100 Windungen nur 2 nebeneinander ein Problem haben, wird
Du diesen Kurzschluss mit dem Ohmmeter nicht feststellen können.
Induktive Abschaltspannung beobachten, wäre hier ein grober Test.
Isolationsprüfung ist außerdem nötig, wie eprofi schon bemerkte.
Kann man probieren, aber das Teil wird bestimmt nicht ganz billig und
muß in irgendeinen Schaltschrank so halb-offen wie das gebaut ist.
Vielleicht findest Du auch ein Modul, was gleichzeitig die
Drehzahlregelung des Motors übernimmt. Sonst hat Dein Generator
hinterher 230V/20-80Hz.
So, Zeit für ein kleines Update.
Ein bekannter der bei einem großen internationalen Mischkonzern arbeitet
die Dunstabzugshauben und Kraftwerke bauen (er ist u.a. in der letzteren
Sparte) hat mir gesagt, diese Wicklungswiderstandsmessungen sind eher
kontraproduktiv. Das Teil IST alt - es wird sich nicht verhalten wie ein
neuer Generator. Zuerst mal ordentlich trocknen mit Föhn so zwei Tage
lang und dann probieren. 500 Volt eine Minute - wenn dann etwas
überspringt kann man das Teil fix werfen. Erst mal probieren, wenns
läuft dann gut.
Ich bin immer noch dabei die Mechanik hinzubekommen. Immerhin,
Kohlen+Kohlenhalter sind raus, Läufer ausgebaut. Sichtkontrolle war sehr
gut. Das viele Scharz der ersten Bilder kommt nicht von Überhitzung
sondern von dem viele Staub (tw. kohlenabrieb) und Dreck. Aber Bilder
sagen mehr als 1000 Worte, daher anbei.
Das nächste nach Grundreinigung ist Kohlen wieder einsetzen und mal mit
12V Batterie Remanenz versuchen aufzubauen. Ein Waschmaschinenmotor, der
die richtige Scheibengröße auf der Welle hat drangebaut und mit einer
AVR im shunt-Betrieb mal checken ob Selbsterregung stattfindet.
Aktuell ist aber bis auf den Läufer (Kühlflügelrad entrostet und mit
Phosporsäure passiviert, Leinöl kommt noch drüber damit Feuchtigkeit
länger keine Chance hat) alles noch ein Rosthaufen.
Hmmm wenn ich mir das so anschaue... Sicher, daß das ein
Einphasen-Generator ist?
Ich glaube, da wird wohl die Ständerwicklung für die Erregung sein und
der Läufer erzeugt den Strom. Die Ringe 1,2 und 3 sind die Phasen und
Ring 4 der Sternpunkt. Sieht nicht wirklich aus wie ein
Einphasen-Generator und mit etwas Pech brauchst Du auch noch einen Trafo
um aus dem 230V 3AC-Netz eins mit 400V zu machen. Ansonsten kannst Du
nur eine Phase nutzen und der Generator erreicht seine Nennleistung
nicht.
Johann H. schrieb:> F.Nr.:741 053 T> Type: EB FFW 65> 231 V 11.5 A> Leistg 8KVA cos phi 0.8
230V 11,5A 8KVA gibt natürlich auch nur bei 3 Phasen einen Sinn. Hat das
hier noch niemand bemerkt?
Im #1 Typenschild steht doch D-Synchron Generator.
Phase L1 gegen L2,L3 = 231v bei synchroner Drehzahl.
Phase L1,2,3 gegen Sternpunkt = 127V.
Der Generator ist halt noch fürs alte DS-Netz hergestellt worden.
50 Hz werden nur bei 1500U/min erreicht,nicht wundern.
Das Typenschild ist auf dem Foto nicht gerade leicht zu entziffern und
heute baut man eigentlich alle Generatoren dieser Leistungsklasse so,
daß der Erregerstrom über die Kohlen geht und nicht der Laststrom.
Ben B. schrieb:> Hmmm wenn ich mir das so anschaue... Sicher, daß das ein> Einphasen-Generator ist?>> Ich glaube, da wird wohl die Ständerwicklung für die Erregung sein und> der Läufer erzeugt den Strom. Die Ringe 1,2 und 3 sind die Phasen und> Ring 4 der Sternpunkt. Sieht nicht wirklich aus wie ein> Einphasen-Generator
Ja da bin ich mir mittlerweile auch sicher. Die Angaben zusammen mit
231V waren für mich nur ziemlich verwirrend
Frank T. schrieb:> Im #1 Typenschild steht doch D-Synchron Generator.> Phase L1 gegen L2,L3 = 231v bei synchroner Drehzahl.> Phase L1,2,3 gegen Sternpunkt = 127V.> Der Generator ist halt noch fürs alte DS-Netz hergestellt worden.
Ich hoffe mal nicht, weil 231 x wurzel(3) ergibt 400 Volt. Vielleicht
haben die auf dem Generator die Spannung Phase gegen N angegeben = 231v
und L1 gegen L2 wäre 400v ?
Aber woher soll ich das wissen, das Typenschild ist da nicht eindeutig.
Was würde passieren wenn ich kurz / langfristig das Erregerfeld einfach
so bestrome, das Phase gegen Sternpunkt 230v ergeben?
81% Überlast. Den Erregerspulen wird ziemlich warm werden, die
Eisenkerne sind auch nicht für so eine hohe Magnetisierung gemacht.
Schlimmstenfalls beschädigt die hohe Spannung die Isolation der
Rotorwicklung, dann hast Du einen prima Blitzlichtgenerator mit
integrierter Rauchmaschine. Und einen guten Grund, das Ding für 400V neu
wickeln zu lassen.
Es gibt für CNC Maschinen recht leistungsfähige 3-Phasen Transformatoren
die auch geeignet sind die Leistungen für mehrere Spindelantriebe zu
liefern.
In einer Herford Fräse habe ich Sowas gesehen, die Spindelantreibe waren
auf 100V~ ausgelegt, alter Mitsubishi Kram. Ich würde mich in dieser
Richtung mal umsehen, evtl. bei irgendwelchen Schrottverwertern. Ein
Trafo wird für die 8KW evtl. nicht reichen, die Frage ist aber ob er das
muß..so wie ich die Sache sehe ist das eh nur ein "Spaß an der Freude"
Projekt mit einem alten Stationärmotor (kann der die Leistung überhaupt
liefern?) und eine wirtschaftliche Energieerzeugung steht sowieso nicht
im Vordergrund.
...die Schleifringe würde ich aber mal überdrehen wollen, die haben wohl
schon ein paar Kilometer auf dem Buckel..
Gruß,
Holm
Die Firma Elin scheint ja in Österreich noch zu exsistieren.
Schickt doch mal paar Fotos per Mail.Wenn die nicht helfen können,
wer sonst.(google Elin).
www.elinmotoren.at
moti schrieb:> 230V 11,5A 8KVA gibt natürlich auch nur bei 3 Phasen einen Sinn. Hat das> hier noch niemand bemerkt?
Das hat schon jemand im vierten Beitrag bemerkt ...
Frank T. schrieb:> Die Firma Elin scheint ja in Österreich noch zu exsistieren.> Schickt doch mal paar Fotos per Mail.Wenn die nicht helfen können,> wer sonst.(google Elin).> www.elinmotoren.at
Hab ich, können nicht direkt helfen, haben aber ansprechpartner genannt,
die hilfreich waren (wegen der Kohlebürsten).
Moin,
Johann H. schrieb:> Ich hoffe mal nicht, weil 231 x wurzel(3) ergibt 400 Volt. Vielleicht> haben die auf dem Generator die Spannung Phase gegen N angegeben = 231v> und L1 gegen L2 wäre 400v ?>> Aber woher soll ich das wissen, das Typenschild ist da nicht eindeutig.>> Was würde passieren wenn ich kurz / langfristig das Erregerfeld einfach> so bestrome, das Phase gegen Sternpunkt 230v ergeben?
also ich bin ja eher bei niedrigeren Spannungen unterwegs,
aber wenn ich mir das Typenschild anguck', dann kann das doch nur
bedeuten, dass das Dingens 3 Phasen liefert, jede dieser 3 Phasen hat
gegenueber dem Neutralleiter (4. Schleifring) 231V und kann bis zu 11.5A
liefern.
Zwischen den einzelnen Phasen dann logischerweise 400V. Waere es
irgendwie anders, waeren die 8kVA doch Kappes.
Dergute W. schrieb:> dass das Dingens 3 Phasen liefert, jede dieser 3 Phasen hat> gegenueber dem Neutralleiter (4. Schleifring) 231V und kann bis zu 11.5A> liefern.> Zwischen den einzelnen Phasen dann logischerweise 400V. Waere es> irgendwie anders, waeren die 8kVA doch Kappes.> 3*231V*11.5A=7.9695kVA
Das denke ich auch, ist doch völlig plausibel. Du solltest aus dem Ding
genau das heraus bekommen, was man allg. erwartet. Sobald er läuft (und
das wirst Du irgendwann hinkriegen, denke ich).
Update
So, die Restaurierung schreit nicht so schnell voran wie gewünscht ..
die Realität schlägt zu :) !
Was bisher geschah
* Abdeckungen links und rechts entrostet, passiviert und luftdicht
gestrichen. Rost sollte jetzt über lange Zeit keine Chance haben
* AVR ist eingetroffen. Ist eine AVR wo ich von Bastelprojekten im
Internet (Youtube) auch berichte über deren Funktionieren gefunden habe.
Wie außerdem von diversen Händlern in Europa als Supply-Teil verkauft.
Sollte also passen. Positive Überraschung: kostenmäßig sehr günstig!
* Flachriemenscheibe: Das ist ein echt teures Teil, dafür dass es nicht
mehr als ein Stück geschmiedetes Eisen ist
Im Laufen
* Kohlenhalter. Zwei der ursprünglich vier verbauten waren gebrochen,
daher neue organisieren. Hier spezifikationsgleiche zu finden ist
schwieriger als gedacht. Habe eine sehr gute Quelle gefunden, aber die
Lieferzeiten sind wegen tw. Anfertigung recht lange.
Nächste Tätigkeit
* Statorspulen entfernen. Jede Statorspule ist mit einer großen
Ankerschraube im Gehäuse verschraubt. Die konnte ich lösen, der Käfig
auf welchem die Statorspulen montiert sind, bewegt sich aber noch keinen
Millimeter.
* Schleifringe überarbeiten: Die sehen recht gut aus. Hier wird es
reichen sie mit Säure vom Oxid zu befreien.
* Träger: zu 50% fertig. Wird aus dicken Holzbohlen gefertigt. Aber es
fehlen noch Griffe und Standfüße. Griffe werden noch Schweißarbeit.
* Kleinen Elektromotor (~ 500 W) auf Träger als Antrieb für den
Generator montieren. Nur für Testzwecke: Restmagnetismus vorhanden?
Liefern die Erregerspulen > 5 Volt? Zur Einstellung der AVR.
So, nach einiger Zeit tut sich wieder etwas. Nachdem ich jedes Teil des
Generators in meinen Händen hielt, beginnt jetzt der Zusammenbau.
Zu sehen ist die noch offene Abdeckung an der Seite der Schleifkohlen.
Der erste Schleifring ist überarbeitet, die anderen warten noch. Auch zu
sehen ein Teil des recht brauchbar gewordenen Fahrgestells. Wobei so
richtig "mobil" wird der nicht ;)
Aber ich habe eine ganz konkrete Frage an euch: *Wie kann ich mir eine
Sicherungseinheit* bauen?
Für die AVR baue ich mir einen Schalter: Wir der umgelegt, gibt's keinen
Erregerstrom ergo kein Strom wird erzeugt.
Aber:
* Wie bzw. welchen Überlastungsschutz kann ich einbauen? Zur
Erinnerung, der Generator hat 8KVA cos phi 0.8 11KW. Ist dass das selbe
wie ein LS-Schutzschalter
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter im "Haushalt"?
* Ebenso wichtig: Wie kann ich einen Fehlstromschutzschalter
FI-Schalter implementieren? Hier geht es mir um den Erdspies, wo muss
ich hier was anschließen?
Warten auf:
* Schleifkohlen (verfügbar, aber langer Weg aus Ch. vermutlich)
* Metallbox / kleiner Schaltkasten, in den ich die AVR +
Drehstromsteckdose + LS/FI-Schalter integrieren kann
Danke für eure Hilfe!!
Erde den Sternpunkt der Läuferwicklung wo auch der Nullleiter
angeschlossen wird. Irgendwo oben hatte ich geschrieben, welcher Ring
das wahrscheinlich ist. Dann hast Du im Grunde ein TN-S-System und
kannst daran problemlos Sicherungsautomaten und Fehlerstromschalter wie
in einer Hausinstallation (wo heute TN-C-S Standard ist) betreiben.
Den AVR einfach so abzuklemmen würde ich nicht empfehlen, das könnte mit
etwas Pech Spannungsspitzen verursachen, die dann Schaden am AVR oder
angeschlossenen Geräten machen.
Wenn Du eine Art Not-Aus haben willst, dann bau einen 3phasigen
Generatorschütz ein, der nach dem Start angezogen wird. Wenn irgendwo
ein Fehler festgestellt wird (z.B. ausgelöster Fehlerstromschalter oder
was auch immer überwacht werden soll) schmeißt Du den Generatorschütz
raus und schaltest gleichzeitig den Antriebsmotor ab.
Zur Erdung nochmal: Also ich schließe ein ausreichend dimensioniertes
Kabel einfach bei N (im Schaltkasten) an und sorge über Erdspies für
Erdung?
Schema beigefügt.
Darf ich auch das Gehäuse des Generators (ist aus Metal!) an Erde
anschließen?
Wobei dabei stellt sich mir die Frage: Wenn ich den Generator z.B. nur
auf einer Phase belaste, dann müsste über PE doch jedenfalls Strom
fließen? Also das Gehäuse des Generators zu "erden" wäre dann vmtl.
nicht so gut?
Am Generatorgehäuse müßte bereits eine Schraubklemme für die Erdung
vorhanden sein. Und diese wäre übrigens ein Muß. Wenn noch die
Wehrpflich bei der Bw praktiziert würde, wie vor Guttenbergs
Ministerzeiten, dann würden das noch viele wissen.
Für die andere Erdung ist es notwendig welches TN Netz bei Dir vorliegt.
PE/N getrennt oder PEN um mal zwei Varianten aufzuzählen. Und dann
darfst Du nur einen Inselbetrieb fahren.
Johann H. schrieb:> Aber wird damit nicht auch das Gehäuse des Generators "unter> Strom gesetzt"), weil eben N mit PE verbunden ist und das Gehäuse an PE> hängt?
Naja es gibt schon gewisse Anforderungen an den Erdwiderstand. Je höher
der ist, umso gefährlicher ist der Betrieb (Stichwort: Nasser Sand). Das
THW kämpft auch mit solchen Problemen. Die mal fragen, die können Dir da
bestimmt viel Auskunft geben.
So, mein Projekt ist jetzt zu 95 % abgeschlossen. Kohlebürsten sind
verbaut und AVR inkl. Voltmeter und Frequenzzähler eingebaut. Der erste
Test mit einem 600 Watt E-Motor war erfolgreich.
Ganz fertig ist es erst wenn ich meinen Dieselmotor drangehängt habe und
einen Meter Holz mit der Kreissäge geschnitten habe (nur zu Testzwecken,
macht energetisch natürlich keinen Sinn).
Fotostrecke der finalen Schritten beim Anschließen des E-Verteilers und
Einbau einer CEE Starkstromsteckdose 16A.
Meine 500 Watt Drehstrom-Bandsäge hat fleißig geschnurrt.
Alle Achtung! Das sieht ja schon sehr gut aus!
Schade dass ich den Thread erst jetzt bemerkt habe. Vielleicht wäre es
Dir möglich gewesen, standesgemäß Elektrolacke zum Konservieren zu
nutzen. Z.B. Peters Lacke.
Aber es sieht echt gut aus.
Meinen Respekt! Gute Arbeit.
> Vielleicht wäre es Dir möglich gewesen, standesgemäß Elektrolacke zum
Konservieren zu nutzen. Z.B. Peters Lacke.
Vielleicht mache ich das auch noch. Ich wollte mich auf keine Farbe
festlegen und so habe ich mal mit Leinölfirnis "luft- und wasserdicht"
gemacht. Innen mit Seilfett ausgepinselt. Zuvor alles mit Phosphorsäure
passiviert (Rost dabei absichtlich nicht zu 100% entfernt, damit sich
das haltbare FeO --- Dings, der "schware Rost" bilden kann).
Johann H. schrieb:> Fotostrecke der finalen Schritten beim Anschließen des E-Verteilers und> Einbau einer CEE Starkstromsteckdose 16A.
Respekt dass du es soweit durchgezogen hast! Jetzt versteh mich nicht
falsch, aber hol dir bitte einen Kumpel der Ahnung von E-Technik hat und
den Verteiler aufräumt. Wäre schade drum, jetzt ist der Generator schick
und die E-Technik schlecht.
Klasse Projekt!
Allen Unkenrufen zum Trotz super umgesetzt.
Johann H. schrieb:> * Wie bzw. welchen Überlastungsschutz kann ich einbauen? Zur> Erinnerung, der Generator hat 8KVA cos phi 0.8 11KW. Ist dass das selbe> wie ein LS-Schutzschalter
8kVA ist schon Wirkleistung + Scheinleistung.
Korrekt gerechnet heißt das für dich 0,8 × 8kVA = 6,4kW
Absichern kannst Du aber gerne die 8kVA.
Ich würde dafür einen Motorschutzschalter direkt am Generator einsetzen.
Der läßt sich auf den Nennstrom einstellen.