Hallo, ich habe eine kleine Schaltung entworfen, die den Klingelstrom ("Rufwechselstrom", 32V~ 25Hz) an einer analogen Telefon-Nebenstellenanlage auswertet und ein kleines 24V-Relais anziehen lässt, das den Türöffner betätigt. Nun besteht der Klingelstrom aus einer Folge von Rufen und Rufpausen. Zuerst ca. 1 Sekunde Klingeln, dann ca. 1 s Pause und danach jede Sekunde ein kurzes Doppelklingeln (weil es ein interner Anruf ist). Eigentlich könnte ich den ersten Impuls für den Türöffner durch einen großen Ladekondensator ein wenig verlängern und auf die nachfolgenden Doppelklingel-Impulse verzichten. Dafür habe ich mir die beiliegende Transistorschaltung überlegt. Sie soll der Fritzbox vorgaukeln, der Telefonhörer wurde abgehoben. Dann hört das Klingeln auf, und der Transistor "legt den Hörer wieder auf die Gabel", d.h. er schaltet nach einer R-C-Zeitkonstante den Telefon-Schleifenstrom wieder ab, und der Vorgang ist beendet. Währenddessen hat das Relais in der oberen Gleichrichterschaltung einmal angezogen und die Tür geöffnet. Die Schaltung habe ich mit LtSpice gezeichnet. Jetzt würde ich gern Simulationen fahren, bräuchte aber noch ein wenig Starthilfe. Z.B. wie speise ich 35V Gleichspannung und 32V/25Hz Wechselspannung gleichzeitig am a-b-Eingang ein? Ich habe nicht einmal eine programmierbare Spannungsquelle gefunden. Gibt es hier vielleicht ein paar LtSpice-Erfahrene? lg, Dieter
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Dieter S. schrieb: >Z.B. wie speise ich 35V Gleichspannung und 32V/25Hz Wechselspannung >gleichzeitig am a-b-Eingang ein? Ich habe nicht einmal eine AC-Quelle >gefunden. Gibt es hier vielleicht ein paar LtSpice-Erfahrene? Durch Reihenschaltung Gleichspannung mit einer Wechselspannung. Deine 35V muß strombegrenzt sein, etwa 25mA bis maximal 50mA. Also bei Kurzschluß von a/b höchstens 50mA. Entweder mit einem Widerstand, Drossel, oder einer Relaiswicklung. Bei echten Telefonanlagen waren das Relaiswicklungen. Bei abgehobenen Hörer lag dann auf a/b etwa 12V. Bei Ortstelefon- zentralen war die Rufspannung 60V 25Hz und die Gleichspannung auf a/b bei aufgelegten Hörer 60V.
Hatten wir dazu nicht gerade einen anderen Thread? Beitrag "Funkenlöschung für Reedrelais an Wechselstrom-Türöffner"
Ja, aber jetzt geht es um die Schaltung vor dem Relais. Die Funkenlöschung funktioniert schon, ich kann ja das Thread-Thema nicht nachträglich ändern?
Günter Lenz schrieb: > Durch Reihenschaltung Gleichspannung mit einer Wechselspannung. Ja, aber wo finde ich die Spannungsquellen im LtSpice? > Deine 35V muß strombegrenzt sein, etwa 25mA bis maximal 50mA. Hast du den 600 Ohm Widerstand ("600R") gesehen? Der zieht genau 20 mA an 12 V. Die Leerlauf- und Ruf-Spannungen am Nebenstellenanschluss, AC + DC, habe ich glaube ich auch erwähnt.
Spannungsquellen usw. verbergen sich bei LtSpice XVII hinter einem NAND Gate-Symbol. Muss man ja auch erst mal drauf kommen ;-)
Ich habe versucht, einen Simulationlauf meiner Schaltung https://www.mikrocontroller.net/attachment/377598/Telefon-Tueroeffner.png (s.o.) zu starten .tran 0 5s 0.1s 0.01s steady nodiscard Fatal Error: Don't know how to detect this circuit's steady state. Kann ich meine LtSpice-Schaltung nach KiCad transferieren? Mit EESchema komme ich inzwischen ganz gut zurecht. Hab aber leider keine Möglichkeit gefunden.
Dieter S. schrieb: > Eigentlich könnte ich den ersten Impuls für den Türöffner durch einen > großen Ladekondensator ein wenig verlängern und auf die nachfolgenden > Doppelklingel-Impulse verzichten. Dafür habe ich mir die beiliegende > Transistorschaltung überlegt. Ist doch Quatsch. Wenn du schon ein Relais hast, dann nimm eins mit einem zweiten Kontakt mit dem du das Abheben des Hörers simulierst. > Sie soll der Fritzbox vorgaukeln, der > Telefonhörer wurde abgehoben. > Dann hört das Klingeln auf, Was eigentlich auch Quatsch ist. Derjenige, der die Tür öffnet hört dann nichts mehr, eine tote Leitung. Lass es doch klingeln. Dann bekommt das Relais länger Spannung, der Öffner wird sicher betätigt, der Benutzer am anderen Ende "hört" die Betätigung in Form das es klingelt, die Schaltung wird einfacher. > Ich habe nicht einmal eine > programmierbare Spannungsquelle gefunden. Die Hilfe von LTSPice lesen ist keine Option? Z.B: Spannungsquelle mit PWL. Dieter S. schrieb: > Kann ich meine LtSpice-Schaltung nach KiCad transferieren? Mit EESchema > komme ich inzwischen ganz gut zurecht. Ja, dass ergibt natürlich richtig Sinn. Mit EESchemas kruder NGSpice-Integration arbeiten ?
Hannes J. schrieb: > Ist doch Quatsch. Wenn du schon ein Relais hast, dann nimm eins mit > einem zweiten Kontakt mit dem du das Abheben des Hörers simulierst. Das muss aber verzögert geschehen, sonst wird der Klingelstrom sofort unterbrochen. > Was eigentlich auch Quatsch ist. Quatsch Quatsch Quatsch - erst mal genau lesen und etwas nachdenken. > Derjenige, der die Tür öffnet hört dann nichts mehr, eine tote Leitung. Es wird nicht telefoniert, es gibt auch keinen Hörer. Derjenige draußen vor der Tür mit dem Handy bin ich. Wenn ich die Tür von drinnen öffnen will, drücke ich einfach den weißen Knopf an der Wand. > Die Hilfe von LTSPice lesen ist keine Option? Nein, da keine Suchfunktion vorhanden und Ausdrucken nur auf Papier erlaubt ist. >Z.B: Spannungsquelle mit PWL. Erklärst du mir bitte, was das ist, und wie ich davon Gebrauch mache?
Dieter S. schrieb: > Ich habe versucht, einen Simulationlauf meiner Schaltung > https://www.mikrocontroller.net/attachment/377598/... > (s.o.) zu starten Gib LT Spice ne chance, häng zumindest die Speisung (z.B 40V über 600 Ohm) an die Schaltung ;-). > Erklärst du mir bitte, was das ist, und wie ich davon Gebrauch mache? Mein Vorschlag wäre sich erst mal ein paar Beispiele von LT Spice anzuschauen und durchlaufen zu lassen. Ohne diese Grundlagen wird es schwierig. Vom Thema her hilft eine Suche im Forum nach "Türsprechstelle" eventuell dabei das Rad nicht nochmal zu erfinden. Insbesondere mit dem Begriff "nachgezeichnet" ;-).
@HyperMario Mit einer Türsprechstelle hat das rein gar nichts zu tun, andere Baustelle. Es wird nicht gesprochen, nur geöffnet, z.B. wenn ich mit meinem Nebenstellen-Mobilteil draußen vor der Haustür stehe und die Nummer des Türöffners wähle. Ich habe noch ein wenig mit LtSpice gespielt, s. Screenshot. Bitte helft mir mal: Wie formuliere ich eine .tran-Anweisung, die folgendes macht: ab T=0 35V Gleichspannung mit 1750 Ohm Innenwiderstand und zusätzlich ab T=1s 32V/25Hz Wechselspannung mit 1000 Ohm Innenwiderstand, Dauer 1s. Den Innenwiderstand der Wechselstromquelle habe ich so ermittelt: bei 32V sollen lt. AVM 10mA fließen können. Ich habe mal versucht Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom am Fritzbox-Analoganschluss (Fon1) zu messen, allerdings reicht die Ruf-Länge für eine stabile Anzeige auf meinen zappeligen Digitalvoltmetern nicht aus. Und bei Kurzschlussstrom schaltet die Fritzbox den Ruf sowieso ab. Schätzmessungung mit 1k Lastwiderstand: 21mA bei 21V. Ri = Δu/Δi = (32V-21V)/(21mA-10mA) = 11V/11 mA = 1000 Ω Wie muss die .tran Anweisung aussehen? LG Dieter @Redaktion/Moderator: Bitte "Transient1.jpg" löschen, falsches Dateiformat, sorry. (Warum darf ich das nicht selbst löschen?)
ps die gelbe Linie ist die Basis-Spannung, blau der Kollektorstrom.
Mir ist eingefallen, ich habe ja noch das kleine Reed-Relais übrig, das ich statt des Transistors verwenden kann, um den "Ruf anzunehmen". neuer Entwurf, s. Screenshot Leider akzeptiert LtSpice XVII offenbar keine Modelle aus der Bauteilbibliothek. *Can't find definition of model ".MODEL"* Component Attribute Editor:
1 | Prefix S |
2 | InstName S1 |
3 | SpiceModel .model Relais2 SW(Ron=.01 Roff=10Meg Vt=3.5 Vh=-.5 Lser=10n Vser=.6) |
4 | Value 5V Relay |
5 | Value2 |
6 | SpiceLine |
7 | SpiceLine2 |
Was nun?
Offenbar muss die Spice Directive ".model" direkt in die Zeichnung geschrieben werden, wie dieses hilfreiche Beispiel zeigt: http://www.eas.uccs.edu/~cwang/ECE5452_SOC/LTC/SwCADIII/examples/Educational/Vswitch.asc Allerdings ist es mir nicht gelungen den spannungsgesteuerten Schalter MYSW in meine Schaltung zu übernehmen. Stattdessen konnte ich aber meine Schaltung in das o.g. Beispiel hinein kopieren und mit dem Schalter verbinden. Jetzt läuft's, s. neue Grafik. Die Spannung an der Relaisspule (grün) steigt in ca. 0,7s auf die Ansprechschwelle des Relais. Blau ist die Spannung am Relaiskontakt (Maßstab 1:20). Da ich nirgends Zeitdiagramme (Kadenzen) des Fritzbox-Klingelstroms finden konnte, habe ich mal einen 25 Ohm Ohrhörer über 100nF angeschlossen und mir den Klingelstrom eines internen Anrufs angehört. Zu meinem Erstaunen war das erste Klingelsignal sehr kurz, ca. 1/4 Sekunde, gefolgt von einem kurzen Modem-Signal für die CLIP-Signalisierung für Analogtelefon-Displays. Nur wenn ich CLIP abschalte, bekomme ich ein langes erstes Klingeln von ca einer 3/4 Sekunde. Danach je 2 x kurz im Sekundenabstand (bei externen Anrufen je 1 x lang + 1 s Pause). Ich brauche ja nur das erste lange Klingeln, danach spricht das Reed-Relais an und die Fritzbox stellt das Klingeln ein. Und gleichzeitig schaltet natürlich auch das Türöffner-Relais. Status: Gelöst! Danke für eure Geduld.
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