Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ambitioniertestes Lochraster-Projekt (und meine AlarmSau)


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mich interessiert mal, was eure ambitioniertesten Lochrasterprojekte 
sind oder waren.

Ich stelle für den Anfang mal mein derzeitiges vor, meine AlarmSau, die 
gerade noch auf die Programmierung wartet. Das Ding wird eine 
Alarmanlage mit ein paar kleinen Extras... soll es jedenfalls mal 
werden.

- Akkubetrieb mit Akkuladung aus dem Netz
- 6 Alarmschleifen, 3 Alarmausgänge
- SMS für Alarme oder Betriebsstatus via GSM-Modul
- Schleifen- und Netzausfallüberwachung

Der Zugang zur Zentrale ist nur über den USART möglich, dadurch kann man 
die Zentrale nicht zerstören um eine Alarmauslösung zu verhindern. Die 
Alarmschleifen sind durch eine Impedanzmessung gesichert, wenn sich wer 
an den Kabeln zu schaffen macht, bemerkt die Zentrale das. Deswegen 
entschuldigt auch bitte den abgedeckten Bereich oben links im Bild, 
darunter liegen die Bauteile für die Impedanzmessung. Falls sich 
tatsächlich mal wer daran zu schaffen machen möchte und zufällig diesen 
Beitrag hier gelesen hat, soll er trotzdem selber ausknobeln wie das 
aufgebaut ist.

Das zugehörige Terminal lohnt sich nicht richtig vorzustellen, das ist 
nur ein ATMega88, der sich mit seinem USART um ein LCD-Display, 12 
Tasten und eine RGB-LED kümmert.

Die Stromaufnahme ohne Alarmschleifen, ohne Akku und Display im Standby 
liegt bei 0,6W aus der Steckdose. Wenn die Alarmschleifen genutzt 
werden, kommt da ein wenig was dazu und bei Akkuladung sinds etwa 16W 
maximal. Ohne die Akkuverluste sollte die Anlage aber unter 1,5W im 
Normalbetrieb erreichen.

Mal sehen wie lange ich noch brauche um die Sau fertig zu bekommen und 
in welche Fallen ich noch hineinlaufe. Bislang sieht aber alles gut aus, 
das Terminal ist bereits weitgehend fertig programmiert und die Zentrale 
kann immerhin schon ihren Akku laden.

von Florian W. (florenzw)


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Irgendwann vom Anfang der 90er:
Frequenzzähler komplett aus TTLs bis 10MHz.
Da war ich noch cool drauf - und jetzt total verweichlicht. Ohne 
Platinenlayoutprogramm geht gar nichts mehr :-)

von Stefan F. (Gast)


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Florian W. schrieb:
> Irgendwann vom Anfang der 90er:
> Frequenzzähler komplett aus TTLs bis 10MHz.
> Da war ich noch cool drauf - und jetzt total verweichlicht. Ohne
> Platinenlayoutprogramm geht gar nichts mehr :-)

So arbeite ich heute immer noch gelegentlich. Ich komme dabei mit 
Lackdraht allerdings besser zurecht. Die Art, wie du die Stromversorgung 
verlegt hast entspricht auch meinem Stil.

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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...eine Nixie-Uhr

von Stefan F. (Gast)


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Ah, noch einer mit Lackdraht. Sehr schön.

von Florian W. (florenzw)


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Stefanus F. schrieb:
> Ah, noch einer mit Lackdraht. Sehr schön.

Lackdraht habe ich noch nie ausprobiert. Ist das der gleiche, den man 
auch zum Wickeln von Spulen verwendet? Bruzzelt da der Lack von selbst 
weg?

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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Florian W. schrieb:
> Lackdraht habe ich noch nie ausprobiert. Ist das der gleiche, den man
> auch zum Wickeln von Spulen verwendet?

ja

Florian W. schrieb:
> Bruzzelt da der Lack von selbst
> weg?

jein ;-): bevor man den Draht anlötet, die Enden verzinnen. Aber man 
bekommt mit der Zeit Routine.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn der Lackdraht dünner ist, als auf dem obigen Foto und du deinen 
Lötkolben auf 400°C bis 450°C stellen kannst, dann brennt der Lack meist 
von selbst weg. Ich finde das sehr praktisch.

von Uwe B. (boerge) Benutzerseite


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...ach so, bevor einer anmerken will, dass die 
100nF-Abblockkondensatoren an den ICs fehlen: die sind natürlich 
vorhanden und befinden sich jeweils unter den ICs in den Aussparungen 
der IC-Fassungen...

von Flo (Gast)


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Microchip ICD2 nachbau auf Lochraster.

von Florian W. (florenzw)


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Mit den Abblock-Cs habe ich es in meinen Anfangsjahren nicht all zu eng 
gesehen, zu mehr als 6 Tantalis für 23 ICs konnte ich mich nicht 
durchringen. Hat trotzdem funktioniert. Die 74LSXX haben halt einiges 
verziehen :-)

von Thomas W. (diddl)


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Final Expansion für einen Commodore VC-20.


Software konfigurierbare Speicher Erweiterung.
Mit einem 5V CPLD von Atmel: ATF1504

Im Endausbau (FE3) hatte die 512KB RAM und 512 KB Flash und 2GB SD 
Karte.


.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Florian W. schrieb:
> Bruzzelt da der Lack von selbst weg?

Nur sehr, sehr schlecht. Dafür aber gibt es lötbaren CuL-Draht, der 
auch als Fädeldraht verkauft wird/wurde, afaik von Vero und Siemens.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Eine Mutteruhrsteuerung (doppelstöckig) für 200 Uhren a 24V / 6mA. Unter 
den Platinen ist noch eine große Netzteilplatine und CuL-Draht 
untergebracht.

von Harry L. (mysth)


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Steuerung für Show-Laser (Z80 ca. 1987)

Die Bustreiber sitzen auf extra-flachen Sockeln unter den 40-poligen.
Der Fädeldraht wurde nach Fertigstellung mit Plastik-Spray fixiert.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Steuerung für Show-Laser (Z80 ca. 1987)

Ach ja, damals hatten die Kondensatoren noch lange Beine. (siehe links 
im unbestückten IC Sockel).

Ist das eine 12-Layer Platine :-)

Was mich mal interessieren würde: Wie oft gehen diese 
Fädeldraht-Konstrukte bei euch kaputt? Mir ist es noch nie passiert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Alles sehr schick. :) Bin ich also doch nicht der einzige Verrückte...

>Microchip ICD2 nachbau auf Lochraster.
Das sieht ja richtig schön aus mit den gebogenen Drähten. So 
kerzengerade bekomme ich meine nie hin. :)

> unter den ICs in den Aussparungen der IC-Fassungen...
Dort verstecke ich bei großen Controllern wie in der AlarmSau immer die 
Entstörkondensatoren an den Eingängen, das macht sich sehr gut. Manchmal 
verschwindet auch der Keramik-Resonator da drunter, oder die 
Reset-Beschaltung, die Spule für die Entstörung von AVCC...

Wegen den 230V bei mir auf der Platine nochmal: zwischen Primär- und 
Sekundärseite verläuft eine geerdete Leiterbahn über die gesamte Länge. 
Alle Kühlkörper sind geerdet und der Trafo wurde von einem alten 
PC-Monitor-Netzteil gespendet. Generell sind da nur wenige gekaufte 
Teile drauf, das meiste kommt von Platinen aus der Restekiste. Kaum zu 
glauben, daß das ganze Geraffel mit so hoher Energieeffizienz zusammen 
läuft.

von Harry L. (mysth)


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Stefanus F. schrieb:
> Was mich mal interessieren würde: Wie oft gehen diese
> Fädeldraht-Konstrukte bei euch kaputt? Mir ist es noch nie passiert.

Bei mir auch nicht.

von Horst M. (horst)


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Mein ambitioniertestes Lochraster-Projekt?
Wohl immer noch das hier 
Beitrag "Re: Alte_Elektronik_Basteleien" bzw. das 
Beitrag "Re: Alte_Elektronik_Basteleien".
Es gab noch mehr - Funkuhr mit Sprachausgabe (2 Z80), ein grafisches 
Subsystem mit GDC U82720 und 256 Graustufen, ein portabler Player für 
Amiga-MOD-Files mit 1 MByte SRAM (MC 68000 und mehrere Einzel-RAMs, 
alles in DIP/PLCC, aber sehr dicht gepackt). Ist mittlerweile aber 
größtenteils verschrottet...

: Bearbeitet durch User
von Mathias H. (mathias)


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Ein Testgerät für einen Kunden.
Es gab noch einiges mehr, aber leider verschrottet.

von Stefan F. (Gast)


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Topsauber verarbeitet, echt schön!

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Mit diesem Programmiergerät habe ich in der Vergangenheit parallele 
EPROMs,
AT89C51 und AT89C2051 programmiert.
Auf der Hauptplatine ein 80c51 mit 8k ROM (Monitor), 16k RAM (2 6264 
huckepack), 2 82c55 PIOs, zusammen mit P3, und geschalteter 
Programmierspannung auf den großen Steckverbinder. Den Adapter für 89C51 
hab ich wohl schon entsorgt, weil ich nur noch AT89S52 habe, die mit ISP 
geschrieben werden können. Mit Daten versorgt und gesteuert wird das 
ganze von einer einfachen GUI über V24.
Allerdings nutze ich das Teil in der letzten Zeit nur noch selten.

: Bearbeitet durch User
von Andreas W. (geier99)



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ja, das waren damals noch Zeiten :-) (Ich dürfte so 18 gewesen sein )

Und das EEPROM wurde natürlich mit einem selbstgebauten Programmiergerät 
von Hand programmiert:
- 16 Schalter für das Adresswort
- 8 Schalter für das Datenbyte
- 1 Taster zum Programmieren

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Hier wird ja ein Kunstwerk nach dem Anderen präsentiert!

Am interessantesten finde ich allerdings, dass die fast alle mit 
Lackdraht gemacht wurden. In meinem Umkreis gibt es nur lauter Leute, 
die das unprofessionell finden und es für grob fahrlässig instabil 
halten.

Eure Fotos bestätigen mir, dass diese Methode doch nicht so falsch sein 
kann. Danke dafür.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ging gerade mal schnell zu zerlegen und (halbwegs...) zu fotografieren:

8-Bit 80MHz Logikanalyzer mit 32kB Sampletiefe, benutze ich heute noch 
manchmal, gebaut 2009.
Lochraster ist meine Wahl, sind ja Einzelstücke. Verdrahtung Blankdraht, 
Gewebeschlauch (alte DDR-Ware der leider mittlerweile alle ist, innen 
0,5mm, Außen gut 1mm, nirgends mehr so zu finden) und Wrap-Draht (eine 
Sorte, bei der sich die Isolierung ca. 1mm zurückzieht ohne Wulst o.ä., 
das weiß man leider beim Kauf vorher nicht).
Bild mit Deckel drauf habe ich nicht gemacht...

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Stefanus F. schrieb:
> In meinem Umkreis gibt es nur lauter Leute,
> die das unprofessionell finden und es für grob fahrlässig instabil
> halten.

Völliger Unsinn. Wenn man das ordentlich macht, hält das ewig. Anbei 
eine etwa 30 Jahre alte Baugruppe, die ich aus nostalgischen Gründen 
noch aufbewahre. Das ist eine 64-Kanal-PWM, die einmal in einer 
Modellbahn-Z-Steuerung ihren Dienst getan hat. Hat einwandfrei 
funktioniert. Und das, obwohl ich damals der Verwendung von 
Stützkondensatoren teilweise noch wenig Bedeutung beigemessen habe.

Die Bilder 465-469 und 474 zeigen Ausschnitte des dazugehörigen 
Steuerrechners. Wie sich an der Beschriftung des Eprom-Aufklebers, der 
unter der Blechwand des Floppymoduls hervorlugt, vermuten lässt, handelt 
es sich dabei um einen 32-Bitter.

Zur Verdrahtung habe ich hochwertigen Wire-Wrap-Draht verwendet. 
Verwende ich heute noch. Leider gehen meine Restbestände stark zur 
Neige. Neubeschaffung von Wire-Wrap-Draht ist grundsätzlich kein 
Problem. Hochwertig allerdings schon.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Thomas E. schrieb:
> Die Bilder 465-469 und 474 zeigen Ausschnitte des dazugehörigen
> Steuerrechners. Wie sich an der Beschriftung des Eprom-Aufklebers, der
> unter der Blechwand des Floppymoduls hervorlugt, vermuten lässt, handelt
> es sich dabei um einen 32-Bitter.

schön, ein MC68020 mit 20MHz getaktet.

Gruß aus Berlin
Michael

von S. R. (svenska)


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Ein 4 MHz Z80-System mit CP/M, gebaut 2014.

Da der Lack nur eher schlecht schmilzt, habe ich an einer Stelle einen 
Draht eingelötet und an dessen Lötstelle die Enden verzinnt. Daher kommt 
das Brandloch auf der Rückseite...

von Florian W. (florenzw)


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Nachdem hier so viele wunderschöne Rechner gepostet wurden, muss ich 
meinen auch herzeigen:
Ein 8052AH-Basic, entstanden Mitte der 90er.
Zum Programmieren diente ein Commodore 128D als Terminal. Seufz.

von G. O. (aminox86)


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Hier mein erster Schritt in Welt der x86-Rechner, Anfang 1990:
Ein 8088 im Minimum_Mode. Besonderheit: Rechnerstart aus !!Pal!!
Programmierung in Assembler und C.

von MOSFET (Gast)


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Klasse Männer !!!!


Endlich mal waschechte LÖTER, super, tolle Arbeiten!

von Mario S. (Gast)


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Ich bin immer noch zu faul eine ordentliche Platine zu machen, aber
auch in SMD geht es und das auch dauerhaft .... bis jetzt jedenfalls.

von Florian W. (florenzw)


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@Mario S.
Also das ist Königsklasse.
Kannst du noch was zu Methode, Material und Werkzeug erzählen?

von Der gemeine Bastler (gast) (gemeine Bastler) (Gast)


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Ben B. schrieb:
> soll er trotzdem selber ausknobeln wie das
> aufgebaut ist.

Wheatstone-Brücke?

von Mario S. (Gast)


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Florian W. schrieb:
> @Mario S.
> Also das ist Königsklasse.
> Kannst du noch was zu Methode, Material und Werkzeug erzählen?

Material:

- Kapton-Folie als Unterlage in Streifen von 
https://www.cmc.de/page/kapton-folie-klebeband

- Kupferlackdraht direkt lötbar von 
https://www.maier-kupferdraht.de/produkte-lieferprogramm/kupferlackdraht/kupferlackdraht-loetbar-v155

Werkzeug:

- bunte Steckpins aus dem Schreibwarengeschäft mit dem jede einzelne 
Leitung auf ihrem Weg als Umleiter geführt wird
- Zahnarztsonde als Verlegewerkzeug für den Draht
- Knippex Seitenschneider
- 0.3mm Lötzinn mit Blei + Silber + Flussmittelseele
- Pinzette mit Keramikspitze zum finalen anlöten
- Eigenbau Lötstation
- Heine Lupenbrille 400mm

Methode:

- Geduld
- Geduld + Ur-Krostitzer
- Geduld + Ur-Krostitzer + Ernte23
- schalldichter Keller zum Fluchen und Rumschreien
- Beim nächsten mal kaufe ich Sprint-Layout (oder doch wieder nicht)

von Taschenrechner (Gast)


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Mario S. schrieb:
> Ich bin immer noch zu faul eine ordentliche Platine zu machen,
> aber
> auch in SMD geht es und das auch dauerhaft .... bis jetzt jedenfalls.

Mit geklauten Bildern kann man leicht angeben ...

von Taschenrechner (Gast)


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von P. W. (deneriel)


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Noch ein Logic Analyzer - Nachbau von Michael U.s um 2010/2011 rum.

Nein, der ist NICHT schön!
Da war seinerzeit die Geduld eher alle, als die Lötstellen.
FTDI wurde nachträglich dran gefummelt. Und hätte ich sauberer 
gearbeitet, würde der vermutlich auch mit 50MHz funktionieren, wie im 
Original.



Nicht so unglaublich anspruchsvoll, aber mit Teilen aus der Bastelkiste 
und besser aufgebaut: Abwärtswandler 48V auf 20V um einen Laptop am 
Akkupack betreiben zu können.

Vom zugehörigen Solarladeregler habe ich kein Bild, aber auch der ist 
auf Lochraster entstanden.

von Klaus R. (klaus2)


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...nun, da bin ich mal gespannt Mario? Bei ELM wundert mich diese 
Kunstfertigkeit nicht.

Klaus.

von Thomas E. (thomase)


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Mario S. schrieb:
> Ich bin immer noch zu faul eine ordentliche Platine zu machen, aber
> auch in SMD geht es und das auch dauerhaft .... bis jetzt jedenfalls.

Geil.

Ich bin immer noch zu faul, mir ein ordentliches Smartphone zu kaufen, 
also bau ich mir die selbst...bis jetzt jedenfalls:

https://heise.cloudimg.io/width/700/q75.png-lossy-75.webp-lossy-75.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/2/4/8/9/3/1/6/urn-newsml-dpa-com-20090101-180614-99-720755_large_4_3-a275d36f67fe1905.jpeg

von HildeK (Gast)


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S. R. schrieb:
> Ein 4 MHz Z80-System mit CP/M, gebaut 2014.

So müsste es eigentlich aussehen - etwas unordentliche Verlegung der 
Fädeldrähte.
Andere Beispiele, die sehr hübsch und ordentlich aussehen haben imho den 
Nachteil, dass man mit deutlichem Übersprechen rechnen muss. Wie z.B. 
auf den Bildern von

Andreas W. schrieb:

von Stefan F. (Gast)


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Andererseits sind nachträgliche Reparaturen und Änderungen schwierig, 
wenn die Lötstellen durch Drähte verdeckt sind.

Ich frage mich, wie der Florian W es in 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/377778/8052AH-BASIC_back.jpg 
geschafft hat, sich nicht schon beim ersten Aufbau den Zugang zu 
verbauen.

von HildeK (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Andererseits sind nachträgliche Reparaturen und Änderungen schwierig,
> wenn die Lötstellen durch Drähte verdeckt sind.

Ich lasse die (Fädel-)Drähte einfach wenige mm länger als notwendig. 
Dann ist kann man den leicht an der verdeckten Stelle ein wenig 
wegschieben.

Bei Daten- und Adressbussen ist allerdings das Nebensprechen eher 
weniger problematisch.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wirklich alte Sachen existieren bei mir nicht mehr, Eingebaute Sachen 
zerlegen nur um Bilder zu machen habe ich keine Lust...

Aus der Abteilung "unvollendete" lagen noch in der Kiste:
SID-Player mit eigenem nahezu kompletten 6502 Emulator.
Spielt (nicht alle) SID-Files auch sauber ab. blieb letztlich liegen, 
dafür wurde der C64 ausgegraben und SD2IEC und Zoom-Floppy 
zurechtgemacht, die liegen auch irgendwo spielfertig.

Webserver nach U.Radig, wurde dann durch ein NetIO abgelöst mit 
angepasster Radig-Software. Inzwischen liegt auch das in der Kiste, 
einige ESp8266 erledigen das heute.

Aktuell noch als Beispiel: Trägerplatine für ESP32-Modul, I2S-DAC oder 
2x I2S-Mini-Verstärker. Oben ein touch-Display.

Gruß aus Berlin
Michael

von Florian W. (florenzw)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich frage mich, wie der Florian W es in
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/377778/8052AH-BASIC_back.jpg
> geschafft hat, sich nicht schon beim ersten Aufbau den Zugang zu
> verbauen.

Das wenn ich noch wüsste...
Irgendeine oberschlaue Strategie hat mich vermutlich geleitet :-)

von Martin O. (ossi-2)


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Auf der Platine waren nur Power-Leitungen. Ansonsten nur Bohrungen für 
die IC-Fassungen. War ein 8080 System ca. 1977

von Stefan F. (Gast)


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Martin O. schrieb:
> Auf der Platine waren nur Power-Leitungen. Ansonsten nur Bohrungen für
> die IC-Fassungen. War ein 8080 System ca. 1977

Der tote Käfer gefällt mir am besten :-)

von Gerhard H. (ghf)


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Die gefädelte Z80-Doppeleurokarte kann ich gerade nicht finden, aber ein 
paar andere Boards schon.

Die xc4005-Karte diente zum Verfizieren von FPGA-Designs mit 
Bitmuster-Generator und Logic-Analyzer. Dem Silos-Simulator habe ich 
nicht so richtig getraut :-)

Der Bustrigger konnte auf memory oder IO des Z80 triggern und den Z80 
notfalls beliebig lange festhalten, damit man in aller Ruhe mit dem 
Scope herummessen konnte.

Die Doppel-Eurokarte mit dem 80186 hatte ein Multibus-Interface, 1 MB 
DRAM (dual-ported), 2 * Z8500 SCC, TMS9914A GPIB/IEEE488-Interface, 
Z8500 CTC, WD2793 Floppy controller. Ausserdem ein paar KB statisches 
RAM, weil ich nicht damit gerechnet habe dass das DualPort-DRAM gleich 
funktioniert. Sie hat im Laufe der Zeit etwas Federn gelassen 
(Ersatzteile).

Das letzte Bild ist ein rauscharmer Verstärker, wie von Win Hill in Art 
Of Electronics 3.0 gezeigt. Er schafft tatsächlich die versprochenen 70 
pV / rootHz; die Eingangsimpedanz ist aber doch recht niedrig.


Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Die Doppel-Eurokarte mit dem 80186

Beim betrachten der Unterseite bekommt man ja schon einen Knoten im 
Gehirn. Respekt!

von Zuzel (Gast)


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Hallo

hier gibt es ja einige optische Leckerbissen zu genießen wo man nah zu 
"richt" wie viel Arbeit und wohl auch Fausttoleranz oder perfekte 
Planung bzw. viel Übung (mit viel Schweiß und Tränen) dahinter steht.

Aber fast alles schon "historisch " oder wenn doch mal etwas aktueller 
und mit SMD Komponenten dann SMD fast ausschließlich via break out 
boards.

Gibt es auch Beispiele von aktuellen Projekten und direkten Einsatz von 
SMD Komponenten (nicht jetzt nur der Abblockkondensator zwischen den 
Versorgungsanschlüssen des DIL ICs)?

Oder wird mittlerweile auch beim typischen Einzelprojekt eines 
Hobbyisten die Platine entworfen und in China bestellt?

Zuzel

von S. R. (svenska)


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Stefanus F. schrieb:
> Andererseits sind nachträgliche Reparaturen und Änderungen schwierig,
> wenn die Lötstellen durch Drähte verdeckt sind.

Drähte ziehen ist bei mir kein Problem: Einfach mit einer Pinzette 
beiseite schieben und, wenn sie zu stramm sitzen, mit einem Draht durchs 
Nachbarloch da fixieren.

Außerdem schmilzt mein Lack nicht besonders gut, solange mir also ein 
Draht nicht direkt in das geschmolzene Lötzinn rutscht, passiert da 
auch nix. Auch eine kurze Berührung mit dem Lötkolben hält der locker 
aus... Fluch und Segen zugleich.

HildeK schrieb:
> Bei Daten- und Adressbussen ist allerdings das Nebensprechen eher
> weniger problematisch.

Das ist gut zu wissen, denn gerade die Busse (aber nicht deren 
Steuerleitungen) habe ich der Übersichtlichkeit wegen durch gemeinsame 
Drahtschlaufen gezogen.

von Harry L. (mysth)


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Ich zieh die Fädeldrähte grundsätzlich Chaotisch.
Da wird nix "gebündelt".
Wichtig ist, daß man etwas Luft hat um Die bewegen zu können.
Dafür benutz ich Zahnarzt-Werkzeuge (Sonden, Pinzetten usw.).

Funktioniert perfekt!

Wenn alles funktioniert, werden die mit der flachen Hand 
"plattgedrückt", nochmal getestet und zum Schluss mit Plastik-Spray 
versiegelt.

Danach sind die auch robust und widerstandsfähig.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich staune über die ganzen Fädeldraht-Projekte. Ich gebe mir immer 
größte Mühe, sowas zu vermeiden. Die Alarmsau hat unten drunter keinen 
einzigen Fädeldraht. Aber ich habe auch noch nicht so viel mit 
Bussystemen gebaut, die ansonsten viel zu viel Platz auf Lochraster 
beanspruchen würden, wenn man sie nicht mit Fädeldraht aufbauen würde.

von Mario L. (mlatzig)


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Hier mal kein Fädeldraht ;-)

Dieser Platine (Streifenraster) ist 1996 während meiner Ausbildungszeit 
(Kommunikationselektroniker) entstanden.

6MHz Z80 SBC mit
- 6216 SRAM
- 2865 EEProm
- 4 x 7-Segment LED
- Zifferntastatur (mit Doppelbelegung) und zwei Funktionstasten
- Resettaster, Status LEDs und selbstgebautem 9V-Blockbatterienhalter 
;-)

Darauf lief damals ein Minesweeper-Spiel, soweit ich mich erinnere (um 
die Langeweile bei der Ausbildung zu überbrücken). Es war ein 
Bastelprojekt, kein Projekt der Ausbildung, wohlgemerkt ;-)

Falls jemand fragt: Minesweeper mit nur 4x7-Segement-LEDs? Man musste 
sich das Spielfeld auf Karopapier malen, angezeigt wurden nur die 
Koordinaten.

... Oh Wunder, die Platine läuft sogar noch, auch wenn ich das 
Betriebssystem mit seinen Tastenkombinationen nicht mehr verstehe ;-)

Z80 Assembler Parser für einen XT 8086er (DOS) und & EEProm-Brenner habe 
ich damals selbst entwickelt & gebaut dafür.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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S. R. schrieb:
>> Bei Daten- und Adressbussen ist allerdings das Nebensprechen eher
>> weniger problematisch.
> Das ist gut zu wissen

Bei Bussen ändern sich alle Signale typischerweise gleichzeitig und 
werden erst später bei einem Taktimpuls übernommen. Ob die sich zwischen 
den Taktimpulsen gegenseitig beeinflussen ist deswegen ziemlich egal.

von Michael B. (laberkopp)


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Kein PC aber ein XLR->Cinch->XLR Konverter in klassischer 
Lochrastertechnik, keine Fädeltechnik.

von MaWin (Gast)


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Zuzel schrieb:
> wenn doch mal etwas aktueller und mit SMD Komponenten dann SMD fast
> ausschließlich via break out boards.

Es waren in dem Thread ja auch Lochraster gefragt.

Zuzel schrieb:
> Oder wird mittlerweile auch beim typischen Einzelprojekt eines
> Hobbyisten die Platine entworfen und in China bestellt?

Häufig.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

SMD und Lochraster läßt sich selten sinnvoll kombinieren.
Adapterplatinen für SMD-ICs fressen Platz ohne Ende und, wenn verfügbar, 
ist dann eine DIL oder auch PLCC-version besser zu handhaben.

Die break out boards sind da, auch dank Arduino, ein guter Kompromiß.
SMD-ICs in "unmöglichen" Bauformen zusammen mit mehr pder weniger 
nützlicher* Beschaltung drumrum und Lochraster als "backplane" machen 
sich da gut.

* Spannungsregler oder Pegelwandler darf man manchmal erst wieder 
"runterkratzen" wenn man die "Arduino"-Module sowieso in 3,3V Umgebung 
betreiben will.

Gruß aus Berlin
Michael

von Paul H. (powl)


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Harry L. schrieb:
> Steuerung für Show-Laser (Z80 ca. 1987)
>
> Die Bustreiber sitzen auf extra-flachen Sockeln unter den 40-poligen.
> Der Fädeldraht wurde nach Fertigstellung mit Plastik-Spray fixiert.

Also da kann selbst ein modernes Multilayerboard kaum mithalten :-D Hut 
ab!

von G. O. (aminox86)


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Zuzel schrieb:
> Gibt es auch Beispiele von aktuellen Projekten und direkten Einsatz von
> SMD Komponenten (nicht jetzt nur der Abblockkondensator zwischen den
> Versorgungsanschlüssen des DIL ICs)?

Hier eine nicht mehr so aktuelle Lochrastergeschichte, ich schätze etwa 
12 Jahre alt, bei der ich ein SMD-IC verwendet habe. Es ist ein 
DDS-Generator mit dem AD9851, der mit 100MHz getaktet wird.
In Bild 1 sieht man im Vordergrund den Referenzoszillator, dahinter 
unter dem Kleks Heißkleber befindet sich der DDS-Chip und links daneben 
der Tiefpass mit Leistungsverstärker. Über die Buchse im Hintergrund, 
sie wird mit der !parallelen! Schnittstelle meines DOS-Rechners 
verbunden, erhält der DDS-Chip seine Frequenz- und Steuerdaten 
!seriell!.
Der AD9851 ist unter einem Streifen Kupferfolie über Kopf, Bild 2, auf 
der Lochrasterplatte verlötet. Alle Masseanschlüsse des Chips sind zur 
Folie gebogen und dort verlötet. Die übrigen Verbindungen sind mit 
CuL-Draht (D=0,05?) ausgeführt. Weil sie mir häufig abgerissen sind habe 
ich sie irgendwann mit Heißkleber fixiert. Unbenutzte Pins habe ich 
einfach offen gelassen.
Dieser DDS-Generator ist mein erstes und bisher letztes Projekt, bei dem 
ich ein SMD-Bauteil verwendet, den Chip gab´s halt nur in dem 
Gehäuse(Pitch 0,65mm). Lochrasterplatten sind für THT-Bauteile gemacht.

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