Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche eines geeigneten Microcontrollers


von Manuel M. (muella91)


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Guten Tag,

Ich bin relativ unerfahren auf dem Gebiet, hoffe ihr könnt mir helfen. 
Danke schonmal im Voraus.

Anwendung:
Die Daten eines Beschleunigungssensors sollen echtzeitfähig über SPI 
abgefragt werden können. Das ganze soll dann zur weiteren Verarbeitung 
mit Ethernet/EtherCAT weiter gesendet werden.
Zur Konfiguration sollte ein Speicher vorhanden sein, mit dem 
Config-Dateien eingelesen werden können (z.B. je nachdem welchen Sensor 
man gerade verwendet). Denkbar wäre auch einfach ein SD-Card-Shield.
Ziel ist es, die ganze Stromversorgung über das Ethernet/EtherCAT zu 
lösen, sodass es keine großen Verkabelungsthemen gibt.


Bisher hab ich mit einem Arduino Uno gearbeitet, der verfügt allerdings 
weder über Ethernet, noch SD-Card oder sonst irgendwas. Deshalb möchte 
ich auf ein anderes Board wechseln.
Das Board sollte möglichst weit verbreitet sein, also nichts super 
spezielles, sodass man leicht Hilfe findet, bzw. es einfach zu 
programmieren ist.

Ich hoffe ihr habt ein paar Vorschläge :)
Falls ihr weitere Daten benötigt reich ich die natürlich nach.

Vielen Dank und Gruß!

von Johannes S. (Gast)


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Ethernet und EtherCAT sind schon zwei sehr verschiedene Sachen, Ethernet 
ist erstmal deutlich einfacher. Für Arduino gibt es Ethernet Shields, 
kompakter wird es wenn man Cortex-M mit Ethernet Interface nimmt. 
LPC1769 wäre so einer, bei STM gibt es auch eine grosse Auswahl.
Für EtherCAT hat TI spezielle Prozessoren, die Sitara Reihe. Da musst du 
zum Arduino einiges dazulernen. Bzw. ich habe auch mal was von EtherCAT 
Shields für Arduino gelesen, ich weiss nicht ob die inzwischen lieferbar 
sind.
Angeboten werden die hier:
https://www.bausano.net/shop/en/home/16-arduino-ethercat.html

von fsdf (Gast)


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Cortex M4/M7
mit externem Phy ethernetfähig
genug Speicher und schnell genug mit guter Reserve.

zur versorgung : PoE
gibt einige Schaltkreise von MPS ...

zur Config:
Ich würde das über ethernet machen.
webserver drauf oder client der sich eine config holt( autoprovisioning 
..)

von Stefan F. (Gast)


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Ethernet ist aber nur bedingt Echtzeit-kompatibel, ebenso SD Karten. Wie 
sind deine Anforderungen an das Timing?

von Timmo H. (masterfx)


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Nimm ein Zynq Board, dort kannst du bei Bedarf dann auch nen EtherCAT ip 
core einbauen. Wenn dir das zu teuer ist musst du halt einen LAN9252 an 
einen uC/SoC deiner Wahl flanschen

von Max D. (max_d)


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Ein raspi ist erstmal overkill aber mit poe-hat out-of-the-box Ethernet 
und poe fähig.
Bei einem Einzelstück ist die gesparte Arbeit oft mehr Wert als die 
Teile.

von Alex G. (dragongamer)


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Mit einem Raspi ginge das Programmiertechnisch in der tat am Schnellsten 
und du hättest den größten Support (da viel mehr Leute den für Netzwerk 
Zeugs einsetzen als uC).
Frage ist ob es dir, wie im Text geschrieben, reicht wenn nur die 
Verbindung vom Chip zum Sensor in Echzeit läuft (raspi hat Hardware SPI, 
sogar zwei davon), oder auch der gesamte Netzwerk Stack echtzeitfähig 
sein soll.
Config Daten dann auf einen USB Stick, damit du nicht für jedes Gerät 
das ganze OS auf microSD Karte vorhalten musst.
Wobei sich ein Abruf von diesen Daten auch per Netzwerk recht schnell 
umsetzen ließe. Z.B. mit einem FTP Server.

: Bearbeitet durch User
von Flo (Gast)


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Infineon hat z.b. die XMC4xxx Reihe mit fest eingebautem EtherCAT Modul.
Gibt Evalboards dafür.

von Manuel M. (muella91)


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Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Also Raspberry fällt eigentlich raus, weil wir davon quasi weg wollen.
Bisher wurde ein Beschleunigungssensor mit einem Raspberry via Python 
abgefragt, da schaffen wir aber nur ne begrenzte Abtastfrequenz (weil 
Python zu langsam). Da das ganze irgendwann industrietauglich werden 
muss, wollen wir sowieso weg von Raspberry.

Ich hab mir bereits viele MC angeschaut die einen Ethernet Anschluss 
haben, darunter
Arduino Uno + Ethernet Shield
Arduino Ethernet w/o PoE
Infineon XMC4500 Evaluation Board
BeagleBone Black

BeagleBone ist ähnlich dem Raspberry, weshalb das wahrscheinlich 
rausfällt.
Ob Arduino industrietauglich ist, sei auch mal dahingestellt. Außerdem 
benötigen wir min. 2 SPI-Masters, soweit ich weiß hat Arduino Uno nur 
einen.

Vor allem soll das ganze ja echtzeitfähig sein. Die RTC beschränkt sich 
allerdings nur zwischen Sensor und MC, weshalb es egal ist wenn es bei 
Ethernet ein paar Verzögerungen gibt.

Scheint, dass ich vor allem auf den Infineon gehen müsste.
Ist das aufwändiger, "nicht so handlich" wie ein Arduino (sorry für die 
noob Frage)? V.a. müsste ich mir wahrscheinlich noch ein RTOS raussuchen 
oder?

von S. R. (svenska)


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Manuel M. schrieb:
> da schaffen wir aber nur ne begrenzte Abtastfrequenz
> Vor allem soll das ganze ja echtzeitfähig sein.

Nur so als Hinweis, "echtzeitfähig" bedeutet nicht "schnell".
Welche Garantien musst du denn einhalten und wie schlimm ist eine 
Nichteinhaltung?

von Stefan F. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Wie sind deine Anforderungen an das Timing?

von Neverever (Gast)


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Manuel M. schrieb:
> Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
> Also Raspberry fällt eigentlich raus, weil wir davon quasi weg wollen.
> Bisher wurde ein Beschleunigungssensor mit einem Raspberry via Python
> abgefragt, da schaffen wir aber nur ne begrenzte Abtastfrequenz (weil
> Python zu langsam).


Und auf die Idee, das Ganze in C/C++ zu machen, seid Ihr nicht gekommen?


> Da das ganze irgendwann industrietauglich werden
> muss, wollen wir sowieso weg von Raspberry.


Der Raspberry wird auch in der Industrie genutzt.


> Ich hab mir bereits viele MC angeschaut die einen Ethernet Anschluss
> haben, darunter


Du meinst wohl Boards und nicht MC.


> Vor allem soll das ganze ja echtzeitfähig sein. Die RTC beschränkt sich
> allerdings nur zwischen Sensor und MC, weshalb es egal ist wenn es bei
> Ethernet ein paar Verzögerungen gibt.


Wie wäre es, wenn Du einfach mal die exakten Timinganforderungen 
angibst?
So ist das nur stümperhaftes Stochern im Nebel.


> Scheint, dass ich vor allem auf den Infineon gehen müsste.
> Ist das aufwändiger, "nicht so handlich" wie ein Arduino (sorry für die
> noob Frage)? V.a. müsste ich mir wahrscheinlich noch ein RTOS raussuchen
> oder?


Nein, musst Du nicht.
Aber Du solltest Dich mal ein bisschen mit der ganzen Thematik 
beschäftigen. Offensichtlich kennst Du Dich nur sehr oberflächlich mit 
der ganzen Sache aus.

von DanVet (Gast)


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von Andre R. (ltisystem)


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Warum wollt ihr vom Raspi weg?

von Manuel M. (muella91)


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Hier wird man ja gut zerlegt.

Neverever schrieb:
> Nein, musst Du nicht.
> Aber Du solltest Dich mal ein bisschen mit der ganzen Thematik
> beschäftigen. Offensichtlich kennst Du Dich nur sehr oberflächlich mit
> der ganzen Sache aus.

Manuel M. schrieb:
> Ich bin relativ unerfahren auf dem Gebiet, hoffe ihr könnt mir helfen.
> Danke schonmal im Voraus.

Ich kenn mich absolut nur oberflächlich damit aus, deswegen frag ich ja.

Stefanus F. schrieb:
> Wie sind deine Anforderungen an das Timing?

Leider habe ich noch keine Anforderungen an das Timing vorliegen, ich 
weiß dass das wichtig wäre.
Akutell wird ein ADXL345 Beschl.-Sensor, mit Python ist da aber bei 1600 
Hz Schluss, 3200 Hz wollen wir allerdings erreichen. Eine Nichterfüllung 
wäre nicht so dramatisch, hängen keine Leben und keine Sachwerte davon 
ab.
Dass wir auch nur auf C/C++ umsteigen könnten ist klar. Allerdings ist 
mein Betreuer der Meinung, dass Raspberry nicht wirklich 
industrietauglich sind, weshalb ich die Aufgabe hab nach Alternativen zu 
suchen.


Was wäre denn der Vorteil vom Raspberry z.B. zum Infineon Evaluation 
Board?

Danke

von Chris (Gast)


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Manuel M. schrieb:
> Allerdings ist
> mein Betreuer der Meinung, dass Raspberry nicht wirklich
> industrietauglich sind

Schwachsinn

von Peter D. (peda)


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Welche großen Entfernungen sollen denn zwischen Beschleunigungssensor 
und PC überbrückt werden, damit Ethernet sich auch lohnt?
Für kurze Strecken wäre ein USB-UART Umsetzer deutlich einfacher zu 
programmieren.

von fchk (Gast)


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Manuel M. schrieb:
> Dass wir auch nur auf C/C++ umsteigen könnten ist klar. Allerdings ist
> mein Betreuer der Meinung, dass Raspberry nicht wirklich
> industrietauglich sind, weshalb ich die Aufgabe hab nach Alternativen zu
> suchen.

Der Raspberry hat genau zwei Vorteile:
1. Er ist billig, weil er durch eine Organisation gespnsort wird
2. Er ist wegen 1. bei Bastlern beliebt, was die Präsenz im Internet 
deutlich erhöht

Aber:
1. Der Prozessor ist nicht nur nicht langzeitverfügbar, was für viele 
Kunden wichtig ist. Er ist vielmehr überhaupt nicht verfügbar, weil 
Broadcom ihn nur an die Raspberry Pi Foundation liefert und an niemand 
anderen sonst.
2. Der Prozessor ist Consumerware und nicht für irgendwelchen 
erweiterten Temperaturbereiche zertifiziert. Auch AEC-Q200 kannst Du 
vergessen.
3. Dem Prozessor fehlen wichtige Schnittstellen, die in der Industrie 
wichtig sind: CAN, Ethernet (das Netzwerk beim Pi läuft über USB 2.0 und 
ist damit kastriert), verschiedene Feldbusse

Für den BeagleBone gelten diese Dinge nicht.

Wenn Du tatsächlich EtherCAT brauchst, scheidet der PI aus. Punkt.

Da wären die Infineon-Prozessoren eine bessere Wahl. Oder die Ti Sitara 
Prozessoren, die auch für den BeagleBone verwendet werden. Wobei der 
BeagleBone selber angeblich aufgrund seiner internen Verschaltung 
EtherCat nicht unterstützt, obwohl der Prozessor selber es könnte.

Siehe http://www.ti.com/lit/wp/spry187h/spry187h.pdf

fchk

von Harald A. (embedded)


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Chris schrieb:
> Manuel M. schrieb:
>> Allerdings ist
>> mein Betreuer der Meinung, dass Raspberry nicht wirklich
>> industrietauglich sind
>
> Schwachsinn

Erkläre mal bitte warum doch tauglich, das würde mich echt 
interessieren.

von Manuel Mueller (Gast)


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Vielen Dank für die hilfreiche Antwort @fchk


Peter D. schrieb:
> Welche großen Entfernungen sollen denn zwischen
> Beschleunigungssensor
> und PC überbrückt werden, damit Ethernet sich auch lohnt?
> Für kurze Strecken wäre ein USB-UART Umsetzer deutlich einfacher zu
> programmieren.

Die Kommunikation zwischen Board und Sensor ist nicht mit Ethernet 
realisiert, nur die Kommunikation nach außen mit einem IPC, auf dem dann 
weiterhin Python läuft, der dann die Daten analysiert. Dies muss nicht 
echtzeitfähig geschehen, weshalb auch EtherCAT nicht zwingend 
erforderlich.

DanVet schrieb:
> Du solltest dich mal mit sowas auseinander setzen:
>
> https://www.phytec.de/produkte/texas-instruments/a...

Sieht auch sehr vielversprechend aus.
Das und die Infineon XMC4xxx Kit Reihe kommen wohl am ehesten für in 
Frage.

von Peter D. (peda)


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Manuel Mueller schrieb:
> nur die Kommunikation nach außen mit einem IPC

Diese meinte ich auch.
"unerfahren" und "Ethernet" halte ich für keine gute Kombination.
Ich hab auch viele kommerzielle Produkte gesehen, die zwar über USB 
angeschlossen werden, jedoch auf dem PC als COM erscheinen.

von Stefan F. (Gast)


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Verstehe ich dich richtig, dass du im Grunde genommen nur 3200 Messungen 
pro Sekunde über SPI von einem Sensor abrufen willst? Die Aufgabe des 
Mikrocontrollers wäre dann, das die Intervalle festzulegen und die Daten 
zu puffern, damit sie etwas unregelmäßiger an den PC weiter gereicht 
werden können?

Darauf ergäbe sich die Frage nach der gewünschten Puffergröße.

von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> Darauf ergäbe sich die Frage nach der gewünschten Puffergröße.
Ergibt die sich nicht aus der maximalen Verzögerung des Netzwerks bzw. 
des abrufenden Programms?

EDIT: Btw. hier hat jemand bis zu 20k Abrufe eines SPI ADCs mit dem 
Raspi realisiert in C++: 
https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?t=83877

: Bearbeitet durch User
von Manuel Mueller (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Verstehe ich dich richtig, dass du im Grunde genommen nur 3200
> Messungen
> pro Sekunde über SPI von einem Sensor abrufen willst? Die Aufgabe des
> Mikrocontrollers wäre dann, das die Intervalle festzulegen und die Daten
> zu puffern, damit sie etwas unregelmäßiger an den PC weiter gereicht
> werden können?
>
> Darauf ergäbe sich die Frage nach der gewünschten Puffergröße.

Absolut. An sich also eigentlich keine RT Application.
Mit Puffergröße meinst du den RAM des Boards?

Alex G. schrieb:
> EDIT: Btw. hier hat jemand bis zu 20k Abrufe eines SPI ADCs mit dem
> Raspi realisiert in C++:
> https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?t=83877

Vielen Dank, ich schau mal drüber.

von Stefan F. (Gast)


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> Mit Puffergröße meinst du den RAM des Boards?

Ja genau. Wenn wir mal von einem durchschnittlichen Windows PC ausgehen, 
auf dem noch ein paar andere Programme laufen, wäre ein Puffer von 
vielleicht 3 Sekunden nicht schlecht. Also 3 Sekunden mal 3200 
Messungen. Wie viele Bytes eine Messung belegt, weist du hoffentlich 
selbst.

Ich denke, damit kommst du in den Bereich einiger zig Kilobytes, womit 
8bit AVR schon einmal raus sind. Ich hätte dafür ohnehin einen µC 
bevorzugt, der schon Ethernet dabei hat.

Da gibt es diese billigen ESP8266 Module mit WLAN, ich bin allerdings 
nicht sicher, inwiefern sich aktives WLAN mit dessen SPI Schnittstelle 
vertragen - also ob das Timing dann noch sauber hinzubekommen ist.

von Manuel Mueller (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> Mit Puffergröße meinst du den RAM des Boards?
>
> Ja genau. Wenn wir mal von einem durchschnittlichen Windows PC ausgehen,
> auf dem noch ein paar andere Programme laufen, wäre ein Puffer von
> vielleicht 3 Sekunden nicht schlecht. Also 3 Sekunden mal 3200
> Messungen. Wie viele Bytes eine Messung belegt, weist du hoffentlich
> selbst.
>
> Ich denke, damit kommst du in den Bereich einiger zig Kilobytes, womit
> 8bit AVR schon einmal raus sind. Ich hätte dafür ohnehin einen µC
> bevorzugt, der schon Ethernet dabei hat.
>
> Da gibt es diese billigen ESP8266 Module mit WLAN, ich bin allerdings
> nicht sicher, inwiefern sich aktives WLAN mit dessen SPI Schnittstelle
> vertragen - also ob das Timing dann noch sauber hinzubekommen ist.


Vielen Dank für deinen Beitrag, hat mich echt zum Nachdenken gebracht.
Wir waren eigentlich soweit, es nochmal mit dem Arduino Ethernet with 
PoE zu versuchen, allerdings hat dieser nur 2 kB SRAM.
Pro Messung bekommen wir 3 floats, also 3x 4 kB, bei 3200 Hz wären das 
38 kB pro Sekunde. Und da sind ja nicht mal lokale Variablen, 
Funktionsparameter usw. eingerechnet. Das scheint definitiv viel zu 
wenig zu sein.

Da mein Betreuer langfristig vom Raspberry weg will, ist es keine Option 
einfach weiter den Pi mit C++ zu nutzen.


Kann mir jemand sagen wie viel Aufwand es Evaluation Boards wie die 
folgenden zu programmieren? Die haben ja ein eigenes OS bzw RTOS.
https://www.phytec.de/produkte/texas-instruments/am335x/#flexible-echtzeitunterstuetzung
https://www.infineon.com/cms/de/product/evaluation-boards/kit_xmc45_relax_v1/

Vielen Dank

von Stefan F. (Gast)


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Bei 38 kB pro Sekunde und drei Sekunden Speicherbedarf ist der ESP8266 
auf jeden Fall auch raus.

von soso... (Gast)


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Manuel Mueller schrieb:
> Kann mir jemand sagen wie viel Aufwand es Evaluation Boards wie die
> folgenden zu programmieren? Die haben ja ein eigenes OS bzw RTOS.
> 
https://www.phytec.de/produkte/texas-instruments/am335x/#flexible-echtzeitunterstuetzung
> https://www.infineon.com/cms/de/product/evaluation-boards/kit_xmc45_relax_v1/
>
> Vielen Dank

Vorsicht. Versteif dich nicht auf konkrete Hardware.

Der Hauptknackpunkt ist hier die Programmierumgebung und die vorhandene 
Software. Unterschätze keinesfalls den Aufwand, Ethernet in Firmware zu 
lösen. Wenn du kein Beispielprojekt für Ethernet für das konkrete Board 
hast, mit dem du zurechtkommst, kannst du dich auf einen langen, 
steinigen Weg einstellen.
Wenn du dagegen ein für dich verständliches gutes Beispielprojekt hast, 
wirst du schnell eine Lösung liefern können.
Was gut ist, hat viel mit dir zu tun: Gut ist, was funktioniert, und was 
du verstehst.

Ich würde mehrere IDEs herunterladen und die Beispielprojekte ansehen. 
Das, mit dem du am Besten zurechtkommst, ist die beste Lösung.

Schau eventuell auch mal in der STM32-Ecke. Ich bin kein Fan der 
STM32-Serie *1) aber du wirst viel Code und Hilfe im Internet finden. 
Viel mehr jedenfalls als für die XMC-Serie.

*1) und das liegt an mir: Ich werde mit CubeMX und der Peripheral Lib 
nicht warm. Andere schon. Gutes Beispiel also ;-)

von Manuel Mueller (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Bei 38 kB pro Sekunde und drei Sekunden Speicherbedarf ist der
> ESP8266
> auf jeden Fall auch raus.

Die 3 Sekunden waren nur ein Beispiel von Stefanus. Trotzdem wäre nach 
<0,05s die RAM vollgeschrieben.

soso... schrieb:
> Vorsicht. Versteif dich nicht auf konkrete Hardware.
>
> Der Hauptknackpunkt ist hier die Programmierumgebung und die vorhandene
> Software. Unterschätze keinesfalls den Aufwand, Ethernet in Firmware zu
> lösen. Wenn du kein Beispielprojekt für Ethernet für das konkrete Board
> hast, mit dem du zurechtkommst, kannst du dich auf einen langen,
> steinigen Weg einstellen.
> Wenn du dagegen ein für dich verständliches gutes Beispielprojekt hast,
> wirst du schnell eine Lösung liefern können.
> Was gut ist, hat viel mit dir zu tun: Gut ist, was funktioniert, und was
> du verstehst.
>
> Ich würde mehrere IDEs herunterladen und die Beispielprojekte ansehen.
> Das, mit dem du am Besten zurechtkommst, ist die beste Lösung.
>
> Schau eventuell auch mal in der STM32-Ecke. Ich bin kein Fan der
> STM32-Serie *1) aber du wirst viel Code und Hilfe im Internet finden.
> Viel mehr jedenfalls als für die XMC-Serie.

Alles klar, danke. Danach werd ich dann wohl gehen. Die STM32 sehen 
vielversprechend aus.

von Dirk B. (Gast)


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Manuel Mueller schrieb:
> Pro Messung bekommen wir 3 floats, also 3x 4 kB, bei 3200 Hz wären das
> 38 kB pro Sekunde.
der angegebene Sensor stellt eigentlich max. 3*13bit(x,y,z) mit 
max.3200Hz bereit und vom Prinzip dürfte der Sensor mit seinem 
'Messung-fertig- Interrupt' besser als Datentaktquelle geeignet sein als 
ein mutmaßliches polling oder auf gut Glück abfragen.
Der Raspberry selbst (oder ein anderer Betreuer kompatibler KleinPc) 
dürfte das zwar schaffen, aber ein zusätzlicher kleinst-µC (bspw. 
16MHz,spi,uart,16byte ram,..) könnte (auch unter 
Komplexitätsreduzierungsgesichtspunkten) eine sinnvolle Ergänzung sein:
kleinst-µC (2MHz Spi/ 2MBaud 8n1) liest auf interrupt-signal vom Sensor 
x,y,z aus und 'verpackt' 3*13-bit -->3*2*7-bit und das letzte Byte 
bekommt als Paketendemarkierung ein gesetztes b7, damit das 
Weiterverarbeitungsprogramm nach der byteweisen sysnc-suche (wenn nichts 
schiefläuft) nur noch für größere C 'bequeme' n*6 Blöcke einlesen muss.
Ob ein KleinPc wie der Rasperry als Middleware für einen 'richtigen' PC 
dann noch nötig ist wäre eine andere Frage.

kurz: es kann sich lohnen zu fragen welches System Datenverarbeitung 
imitiert, ob Sender oder eher Empfänger Buffer eher passen und ob 
zusätzliche Hardware trotz zusätzlicher Fehlermöglichkeiten die 
Komplexität  nicht doch verringern kann.

von Jonny O. (-geo-)


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nimm doch einen µC deiner Wahl (kann ein simpler Atmega sein) dann 
schließe daran ein Ethernet-UART Modul an und fertig ist das Gerät. Die 
Module gibt es als kompakte Bauteile (sieht von außen wie eine 
Ethernetbuchse aus, hat aber den ganzen Ethernet TCP/IP Stack drinn). 
Kläre aber vorher noch ab welche Datenrate sich von deinen 
Beschleunigungssensoren ergibt und was genau unter "Echtzeit" verstanden 
wird. Hier fehlen noch zu viele Angaben

Welche Stückzahlen werden benötigt - kommt es auf jeden Cent an?

https://www.lantronix.com/products/xport/#tab-features

EDIT: Wenn es EtherCAT sein muss gibt es das auch mit UART:

https://www.deutschmann.de/de/produkte/embedded-solutions/unigate-ic/unigate-ic-ethercat/

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Jonny O. schrieb:
> nimm doch einen µC deiner Wahl (kann ein simpler Atmega sein) dann
> schließe daran ein Ethernet-UART Modul an und fertig ist das Gerät.

[ ] Ja, ich habe den Thread nicht gelesen.

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