Ursprünglich wollte ich nur die Ganggenauigkeit des Uhren-IS RV1805 bestimmen. Dazu habe ich die Sekundenimpulse einer DCF-Uhr und die vom RV1805 einem FF zugeführt, um die Differenz der beiden Flanken zu messen. Die Ergebnisse wurden als Kurve aufgezeichnet. Dabei habe ich festgestellt, dass es nachts viel mehr Empfangsstörungen gibt als am Tag. Bisher war ich der Meinung, dass es nachts störungsfreier laufen sollte, als am Tag. Gibt es für diesen Effekt eine Erklärung? Im Anhang ist zu sehen: Y-Achse = 1/32768 X-Achse = Zeit und Datum a) alle Werte über mehrere Tage b) Ausschnitt am Tag; der „hohe“ Wert entsteht dadurch, dass jede Minute die 59. Sekunde fehlt c) Ausschnitt nachts mit Empfangsstörungen
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..natürlich: Energiewende und hohe Energiepreise, Glühlampenverbot und hunderte Energiesparlampen mit Schaltnetzteilen in der Umgebung.. Kurzwellenempfang als Hobby ist schwierig geworden.. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Kurzwellenempfang als Hobby ist schwierig geworden.. Hier geht es aber um Langwelle 77,5 kHz. Das mit den Stoerungen ist in dem Bereich aber sicher genau so. wendelsberg
Such mal im Internet nach: PTB-Mitteilungen 119 (2009), Heft 3 Es ist bei Langwelle ganz normal, dass du nachts auch bei guten Empfangsbedingungen (ohne Stör-Strahler in der Nähe) größere Störungen hast, als tagsüber. Bei AM-Empfang von DCF darfst du auch nur eine momentane Genauigkeit von +/-0,1 s, oder auch mal schlechter erwarten. Aber die Langzeitgenauigkeit und die jederzeitige Verfügbarkeit ist halt mit so billigen Mitteln schwer zu übertreffen! Deine Kurven verstehe ich nicht so ganz: - Welche Einheit hat die Y-Achse? - Warum wird der fehlende Puls zur 59. Sekunde als Fehler ausgegeben? - Sieht man an der immer breiter werdenden Kurve in Bild a schon die (kleine) Langzeit-Ungenauigkeit des RV1805?
In meiner Wohnung funktioniert der Empfänger meines Funkweckers am Bett gar nicht. Eine selbst gebaute Uhr hat ab und zu mal Empfang, aber auch nicht durchgehend. Die Signal-LED flackert fast jede Minute mal falsch auf, kann man mit bloßem Aufge sehen. Wenn ich dort mal den Stecker ziehe dauert es oft eine ganze Stunde, bis die sich selbst einstellt. Ich habe bei dieser Uhr einen kleinen Trick angewendet: Ich empfange nur die Uhrzeit, alle Bits danach prüfe ich gar nicht. Das hat eine Menge Verbesserung gebracht. Bei Vodafone suchten wir mal das halbe Bürogebäude nach einem Aufstellort für einen DCF-77 Empfänger ab, mit dem wir die Uhren der Server synchronisieren wollten, die gar keine Verbindung zum Internet haben durften. Wir haben es am Ende aufgegeben - bzw. auf GPS gewechselt.
Tagsüber hat man nur Bodenwelle, Nachts kommt die Raumwelle hinzu. Auf MW zwar ausgeprägter, als auf LW aber auch dort noch bemerkbar. Konnte man früher ganz gut beobachten, als z.B. nach Mitternacht der Deutschlandfunk auf 153 kHz von Antena Satelor aus Rumänien übertönt wurde: https://youtu.be/gsmjLobdcVk Auch hatte ich mich schon mehrfach gewundert, warum mein Funkwecker morgens eine Stunde nachging, weil er sich auf MSF / 60 kHz synchronisiert hatte, bis ich ihm diesen Kanal totgelegt hab: https://www.youtube.com/watch?v=oZ7M-kahqok
Stefanus F. schrieb: > In meiner Wohnung funktioniert der Empfänger meines Funkweckers am Bett > gar nicht. Eine selbst gebaute Uhr hat ab und zu mal Empfang, aber auch > nicht durchgehend. Die Signal-LED flackert fast jede Minute mal falsch > auf, kann man mit bloßem Aufge sehen. Wenn ich dort mal den Stecker > ziehe dauert es oft eine ganze Stunde, bis die sich selbst einstellt. Ich hatte dieselben Probleme schon mal hier Beitrag "Unsere DCF-77 Funkuhren: nach einigen Jahren keine Synchronisation mehr" beschrieben. Die Ursache dafür habe ich trotz SA und Messungen im gesamten Haus bis heute nicht finden können, allerdings synchronisieren unsere Thermometeruhren jetzt doch wieder recht häufig. Passend zu Jackos Beitrag geschieht das aber fast nur tagsüber, dann allerdings ziemlich zufällig: mal hat man 1-2 Stunden Abgleich, dann wieder nix. Naja, immerhin hat man eine Synchronisation. > Bei Vodafone suchten wir mal das halbe Bürogebäude nach einem > Aufstellort für einen DCF-77 Empfänger ab, mit dem wir die Uhren der > Server synchronisieren wollten, die gar keine Verbindung zum Internet > haben durften. Wir haben es am Ende aufgegeben - bzw. auf GPS > gewechselt. Ja, es ist offenbar sehr viel "Müll" im Äther.
Jacko schrieb: > Such mal im Internet nach: > PTB-Mitteilungen 119 (2009), Heft 3 Habe ich mir herunter geladen, aber zunächst nur überflogen > Es ist bei Langwelle ganz normal, dass du nachts auch bei guten > Empfangsbedingungen (ohne Stör-Strahler in der Nähe) größere > Störungen hast, als tagsüber. Marek N. schrieb: > Tagsüber hat man nur Bodenwelle, Nachts kommt die Raumwelle hinzu. Auf > MW zwar ausgeprägter, als auf LW aber auch dort noch bemerkbar. Nun muss nur noch geklärt, WARUM NACHTS der Empfang schlechter ist. Wie wirkt nachts die Raumwelle? > Bei AM-Empfang von DCF darfst du auch nur eine momentane Genauigkeit > von +/-0,1 s, oder auch mal schlechter erwarten. In Heft 3 steht 0,1µs. > Deine Kurven verstehe ich nicht so ganz: > - Welche Einheit hat die Y-Achse? Es wird der Takt des zur Messung verwendeten µC zu Grunde gelegt. y-Achse = 1/32768 Sekunde > - Warum wird der fehlende Puls zur 59. Sekunde als Fehler > ausgegeben? m.E. kein direkter Fehler. Wenn die 59. Sekunde keine Stoppflanke erzeugt, läuft der Zähler entsprechen länger > - Sieht man an der immer breiter werdenden Kurve in Bild a > schon die (kleine) Langzeit-Ungenauigkeit des RV1805? Ja. Man muss die Linie vom Diagramm b verwenden (allerdings über eine längere Zeit). Man konnte sogar einen Temperaturgang erkennen, wenn der Uhren-IS RV1805 von einer Tischlampe angestrahlt wurde. Noch eine kleine Ergänzung: Als Funkempfänger verwende ich immer noch den vor ca.40 Jahren gebauten Geradeausempfänger. Die Ferritantenne (ca 20cm) mit dem ersten Transistor und Schwingkreis muss ca. > 1m von der Uhr aufgestellt werden, um Rückkopplungen zu vermeiden. Das ist zwar Uralttechnik, aber die Uhr läuft und läuft und . . . sogar trotz Schaltnetzteil.
wendelsberg schrieb: > Holm T. schrieb: >> Kurzwellenempfang als Hobby ist schwierig geworden.. > > Hier geht es aber um Langwelle 77,5 kHz. > Das mit den Stoerungen ist in dem Bereich aber sicher genau so. > > wendelsberg ..weswegen ich es auch in dem Zusammenhang erwähnte.. Gruß, Holm
Marek N. schrieb: > Deutschlandfunk auf 153 kHz von Antena Satelor aus Rumänien übertönt... Der Sendefrequenz 153 kHz Brasov "gehört" Rumänien. Laut Wellenkonferenz durfte der DLF nur ausnahmsweise und mit tageszeitabhängigen Antenneneinzügen bzw. Leistungsreduzierungen auf 153 kHz senden. Brasov war im Winter sogar in Frankfurt (Nähe Senderstandort Donebach) vor allem bei der Antennenumschaltpause kurz vor 20:00 Uhr sehr deutlich zu hören. Interessanterweise wurde nach Abschaltung des DLF in Donebach der Sender Brasov derart in der Leistung reduziert, dass hier mit normalem Empfänger nur Rauschen zu hören ist. wolle g. schrieb: > Dabei habe ich festgestellt, dass es nachts viel mehr Empfangsstörungen > gibt als am Tag. Es gibt DCF77-Empfänger mit "Schwundregelung". Die gleichen Pegelschwankungen aus. ciao gustav
Karl B. schrieb: > wolle g. schrieb: >> Dabei habe ich festgestellt, dass es nachts viel mehr Empfangsstörungen >> gibt als am Tag. > > Es gibt DCF77-Empfänger mit "Schwundregelung". Die gleichen > Pegelschwankungen aus. Mein Empfänger hat eine derartige Regelung und weitere Einrichtungen, die in der Regel dafür sorgen, dass die angezeigte Uhrzeit immer richtig ist. Wahrscheinlich wäre es sonst „schlimmer“. Eigentlich suche ich vor allem nach einer Erklärung, warum sich zumeist nachts die Empfangsverhältnisse verschlechtern.
Chris D. schrieb: > Die Ursache dafür habe ich trotz SA und Messungen im gesamten Haus bis > heute nicht finden können, allerdings synchronisieren unsere > Thermometeruhren jetzt doch wieder recht häufig. Ich habe eine Eigenbau DCF-Uhr, die immer auf Empfang ist und Fehler direkt im Display zeigt, seit über 25 Jahren in Betrieb. Die zeigt auch "Reserveantenne" und die Umschaltbits an. Weiterhin hängen im Haus diverse analoge DCF-Uhren Marke "Supermarkt". Kurze Ausfälle des DCF bis zu einer Stunde kommen vor, aber am nächsten Tag noch immer kein Empfang ... da muß etwas kaputt sein. Zum Glück hatte ich keinen Bock, zeitnah den Empänger umzukrempeln - dann fiel mir auf, dass auch die Supermarktuhren im Haus mehrere Sekunden Abweichung hatten :-( Also: Da muß ein Störer sein! Ich habe nach und nach im Haus sämtliche Stromkreise abgeschaltet, bis der vom Dachboden mir wieder Empfang bescherte: Das Schaltnetzteil vom SAT-Multischalter! In dem Ding hatte der Ladeelko vom Primär-Schaltnetzteil noch ein paar Nanofarad anstatt 22µF und hat mir im gesamten Haus den DCF-Empfang blockiert.
wolle g. schrieb: >Eigentlich suche ich vor allem nach einer Erklärung, warum sich zumeist >nachts die Empfangsverhältnisse verschlechtern. Ist ja schon geschrieben worden, Beleuchtungen mit schlecht entstörten Schaltwandlern, oft Chinalampen. Mit einem Langwellenkofferradio kann man die Störquelle meistens gut orten und den Verursacher sagen, daß er die Störquelle abschalten soll. Meistens wissen die Leute garnicht das sie einen Störsender betreiben. Wenn das alles nicht hilft, Bundesnetzagentur melden.
Hi, eine interessante Webseite: https://dcf77logs.de/logs/DcfLog_20181020/dcf Da sind auch DCF77-bedingte Ausfälle geloggt. Zitat: 0 00110110100100 001001 00101101 1010000 000010 110 00001 000110000 Mi, 10.10.18 05:34:00, SZ 0 11100100001100 001001 10101100 1010000 000010 110 00001 00011____ Mi, 10.10.__ 05:35:00, SZ * Daten wurden unvollständig empfangen. --- Der DCF-Receiver wurde neugestartet, die vorhandene Logdatei wird fortgesetzt --- ciao gustav
Günter Lenz schrieb: > wolle g. schrieb: >>Eigentlich suche ich vor allem nach einer Erklärung, warum sich zumeist >>nachts die Empfangsverhältnisse verschlechtern. > > Ist ja schon geschrieben worden, Beleuchtungen mit schlecht > entstörten Schaltwandlern, oft Chinalampen. Das passt nicht so richtig zum Erscheinungsbild „Neue“ Erkenntnisse: Es gibt m. E. einige Vorgänge, die zu einem schlechten Empfang führen. Da es sich um einen Geradeausempfänger handelt, ist die Empfindlichkeit nicht all zu hoch. Ich habe noch einmal mit Hilfe eines Oszi die Ausrichtung der Antenne den örtlichen Verhältnissen angepasst und dabei festgestellt, dass die optimale Ausrichtung sich knapp um 90° zu früher geändert hat (für mich eigenartige Erscheinung) Danach läuft der Empfang nachts besser. Jetzt muss nur nach einer Erklärung gesucht werden, warum die Feldstärke? nachts geringer ist als am Tag. (Bodenwelle –Raumwelle ??) Kennt sich jemand damit genauer aus?
Innerhalb Deutschland ist die Bodenwelle stärker als die Raumwelle. Ein leitender oder nasser Boden kann die Bodenwelle etwas dämpfen. Da DCF77 ja 1000km reicht und DE innerhalb 250km ist, stimmt es laut Statistik dass in der Nacht der Empfang besser ist. Auch sind Störungen seitens der Industrie oder Transportwesen minimiert. Laut Betreiber: "So werden im Sommer und tagsüber bessere absolute Genauigkeiten erzielt als im Winter oder nachts. Das erklärt sich durch den unterschiedlich großen Raumwellenanteil, der die Bodenwelle überlagert." Hier wird von Genauigkeit und nicht von Signalstärke geschrieben, impliziert jedoch dass sich Bodenwelle und Raumwelle mit ihren 100-300ms Zeitdifferenz sich gegenseitig stören können und so ein decodieren der Daten unmöglich machen, ohne entsprechende Filterung.
zwischen 8 und 16 Uhr ist Bodenwellenempfang mit konstanter Zeitverzögerung, wenn man sich im Bereich der Bodenwelle befindet.
Chris schrieb: > Innerhalb Deutschland ist die Bodenwelle stärker als die Raumwelle. > Ein leitender oder nasser Boden kann die Bodenwelle etwas dämpfen. > Da DCF77 ja 1000km reicht und DE innerhalb 250km ist, stimmt es laut > Statistik dass in der Nacht der Empfang besser ist. Deutlachland ist schon etwas größer. So im Bereich 4-500 km von Frankfurt kann es dann schon passieren dass nachts die Bodenwelle und Raumwelle überlagern und sich ggf. stören. Man hat dann zwar Signalstärke aber auch Störungen. Durch die vielen Schaltnetzteile sind neue Störquellen dazu gekommen, auch wenn die Röhren TVs weitgehend weg gefallen sind. Bei den Empfängern gibt es auch deutlich Unterschiede in der Qualität. Das trifft nicht so sehr die Antenne und den ersten Verstärker, sondern eher die Auswertung über längere Zeit. Im Zweifelsfall kann man über 2-5 Minuten auch noch ein deutlich schwächeres Signal auswerten, als mit der einfache Auswertung nur einer Minute. Damit geht es dann wohl auch noch in Spanien / Portugal.
Der Übergang dass die Bodenwelle gleich stark als die Raumwelle ist befindet sich bei ca 550km, die 250km waren eine falsche Angabe von mir.
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