Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RISC-V: Wird das was?


von John Doe (Gast)


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Was genau hat Euer China-Google-Gesülze mit RISC-V zu tun?

Bitte klärt mich auf!

von Stefan F. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Es ist ja nicht so das
> Du die völlig problemlos von einem Tel. aufs Andere kopieren könntest.

Wieso nicht?

Ich kann APK Dateien über Bluetooth, USB-Kabel, Email, Web-Download und 
SD Karte auf mein Smartphone übertragen. Die Installation geschieht dann 
teils automatisch, teils per Dateimanager. Es gibt sogar noch den 
eigentlich sinnlosen App-Installer, der das ganze Smartphone nach 
installierbaren APK's durchsucht.

Über die gleichen Wegen kann ich die APK Dateien auch an andere Android 
Smartphones senden. Ich verstehe nicht, wo da da Problem sein könnte.

von Holm T. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es ist ja nicht so das
>> Du die völlig problemlos von einem Tel. aufs Andere kopieren könntest.
>
> Wieso nicht?
>
> Ich kann APK Dateien über Bluetooth, USB-Kabel, Email, Web-Download und
> SD Karte auf mein Smartphone übertragen. Die Installation geschieht dann
> teils automatisch, teils per Dateimanager. Es gibt sogar noch den
> eigentlich sinnlosen App-Installer, der das ganze Smartphone nach
> installierbaren APK's durchsucht.
>
> Über die gleichen Wegen kann ich die APK Dateien auch an andere Android
> Smartphones senden. Ich verstehe nicht, wo da da Problem sein könnte.

Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe 
schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner 
Frau zu finden.

Gruß,

Holm

von Joerg W. (joergwolfram)


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> Was genau hat Euer China-Google-Gesülze mit RISC-V zu tun?

Vielleicht sollte man dafür einfach einen neuen Thread aufmachen. Denn 
nachdem ich dazu "gedrängt" wurde, mir ein NEUES Smartphone zuzulegen 
kämpfe ich auch gegen die ganze "Google-Seuche". Vielleicht lassen sich 
ja ein paar Tipps austauschen...

Jörg

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Memory Map des VF103 ist bis aufs letzte i-Tüpfelchen identisch mit dem
> F103. Die Peripherals scheinen auf den ersten Blick identisch zu sein.
> Das ist 1:1 ein F103-Klon mit RISC-V Kern.

Ich hab mir jetzt auch mal das User Manual und Datasheet angeschaut. 
Wenn ich das richtig sehe, dann hat der GD32VF103 die Peripherie vom 
STM32F105, denn der hat gegenüber dem F103:
2x CAN
DAC
USB OTG

von Stefan F. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe
> schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner
> Frau zu finden.

Wenn du mit der Google Play App installierst, wird das APK nur temporär 
gespeichert und danach gelöscht.

von Maxe (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Maxe schrieb:
> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
> Sparkasse, ja.
>
> ...Die bekommste aber von dort auch nicht.
> Ich habe das Problem mit der Hypovereinsbank, große Klappe "..download
> in allen App-Stores.." die sind aber genau 2, einer bei Apple und einer
> bei Google, keinen von den Beiden will ich. Dafür gibts aber eine
> prasslige Begründung mit Geschwurbel über Sicherheit...
Na klar, dank Monopolist.
Haette jeder Handyhersteller seinen eigenen Appstore, dann wuerde die 
Sparkasse natuerlich die APK direkt anbieten, allein aus Gruenden der 
Aufwandminimierung. Und du koenntest dir als Kunde raussuchen, ob du dem 
Samsung- oder Motorola-Appstore mehr vertraust.

von Bernd K. (prof7bit)


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Joerg W. schrieb:
> kämpfe ich auch gegen die ganze "Google-Seuche".

Konfuzius sagt: "Wenn Du Dich einer Vergewaltigung nicht entziehen 
kannst dann lehne Dich zurück und genieße sie."

von Bernd K. (prof7bit)


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Christopher J. schrieb:
> Ich hab mir jetzt auch mal das User Manual und Datasheet angeschaut.
> Wenn ich das richtig sehe, dann hat der GD32VF103 die Peripherie vom
> STM32F105, denn der hat gegenüber dem F103:
> 2x CAN
> DAC
> USB OTG

Ja, ich hab geschummelt. Ich hab ihn mit dem GD32F103 verglichen, nicht 
mit dem STM32F103. Da hier die Tabellen in den Datenblättern gleich 
formatiert sind lässt sich das einfacher vergleichen.

Und da der GD32F103 zum ST32F103 laut verschiedenen Quellen vollkommen 
binärkompatibel (abwärts) ist und somit als Drop-In-Replacement 
funktioniert hab ich den GD32F103 kurzerhand als Drop-In-Replacement in 
meinen Vergleich verwendet.

Wenn man genau hinschaut sind noch mehr Sachen beim GD anders oder 
besser:

* 108MHz Takt
* Flash controller kann 16 oder 32 bit schreiben, STM32F103 nur 16
* wahrscheinlich andere Kleinigkeiten die ich noch nicht entdeckt habe

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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>* 108MHz Takt
>* Flash controller kann 16 oder 32 bit schreiben, STM32F103 nur 16

Wobei natürlich die interessanteste Frage das Ergebnis eines 
Rechenleistungsbenchmarks wäre.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
>>* 108MHz Takt
>
> Wobei natürlich die interessanteste Frage das Ergebnis eines
> Rechenleistungsbenchmarks wäre.

Die wird schon deutlich höher sein, allein schon aufgrund der fehlenden 
Waitstates weil sämtlicher Code immer aus dem RAM ausgeführt wird.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Die wird schon deutlich höher sein, allein schon aufgrund der fehlenden
> Waitstates weil sämtlicher Code immer aus dem RAM ausgeführt wird.

Ist das dann auch beim GD32V so wie beim GD32, dass der den NOR-Flash 
huckepack dabei hat und beim Start alles ins RAM geladen wird?

von Holm T. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe
>> schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner
>> Frau zu finden.
>
> Wenn du mit der Google Play App installierst, wird das APK nur temporär
> gespeichert und danach gelöscht.

..genau.
Und wie kopiert man eine gelöschte Datei auf ein anderes Handy? Wie 
unterbindet man das Löschen? _Ich schrub doch "ist nicht so einfach.."

Wir sollten wirklich einen Android/Lineage OS Thread aufmachen.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Maxe schrieb:
>> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
>> Sparkasse, ja.
>>
>> ...Die bekommste aber von dort auch nicht.
>> Ich habe das Problem mit der Hypovereinsbank, große Klappe "..download
>> in allen App-Stores.." die sind aber genau 2, einer bei Apple und einer
>> bei Google, keinen von den Beiden will ich. Dafür gibts aber eine
>> prasslige Begründung mit Geschwurbel über Sicherheit...
> Na klar, dank Monopolist.
> Haette jeder Handyhersteller seinen eigenen Appstore, dann wuerde die
> Sparkasse natuerlich die APK direkt anbieten, allein aus Gruenden der
> Aufwandminimierung. Und du koenntest dir als Kunde raussuchen, ob du dem
> Samsung- oder Motorola-Appstore mehr vertraust.

Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.

Laß gut sein jetzt hier mit Handy, mich interessiert die RISC-V Sache 
mehr.

Gruß,

Holm

von Bernd K. (prof7bit)


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Christopher J. schrieb:
> Ist das dann auch beim GD32V so wie beim GD32, dass der den NOR-Flash
> huckepack dabei hat und beim Start alles ins RAM geladen wird?

Die Zeitangaben für Löschen/Schreiben (im direkten Vergleich zum STM32) 
deuten zumindest darauf hin. Und die Angabe "zero waitstates" im 
Datenblatt. Ich warte darauf daß bald irgendjemand das Ding mal aufmacht 
und Fotos vom Innenleben präsentiert.

: Bearbeitet durch User
von Maxe (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.
Ja, sind auch super seriös.
Das Problem sind auch nicht Appstores von Dritten, sondern der eine 
"Offizielle". Ohne den würden die Anbieter ihre APKs selbst 
veröffentlichen. Halt wie bei Windows.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen...

von homa (Gast)


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John Doe schrieb:
> Wer mal mit einem RISC-V spielen möchte, kann hier einen bestellen:
>
> 
https://www.seeedstudio.com/Sipeed-Longan-Nano-RISC-V-GD32VF103CBT6-Development-Board-p-4205.html
>
> Doku und Tools sind hier:
> http://dl.sipeed.com/LONGAN/Nano/

Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf 
kommt?

von homa (Gast)


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von Holm T. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.
> Ja, sind auch super seriös.

Würdest Du die Lehman Bros. als seriös betrachtet haben?


> Das Problem sind auch nicht Appstores von Dritten, sondern der eine
> "Offizielle". Ohne den würden die Anbieter ihre APKs selbst
> veröffentlichen. Halt wie bei Windows.
> Ist doch nicht so schwer zu verstehen...

Wie lange gibts schon Prüfsummen wie MD5 oder SHA256?

Gruß,
Holm

von Harald (Gast)


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Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem 
anderen Thread weiter führen.
Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

von Holm T. (Gast)


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Harald schrieb:
> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
> anderen Thread weiter führen.
> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

Schön, endlich ist eine mal "für" Etwas und nicht nur dagegen.

Gruß,
Holm

von es reicht auch mal (Gast)


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Bitte hör auf diesen Thread weiter zu vertiffen!
Danke im Vorraus!

von Bernd (Gast)


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Harald schrieb:

> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
> anderen Thread weiter führen.
> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

Wenn du diese Trolle im Thread hast, dann hat sich jede weitere 
sinnvolle Diskussion erledigt.

von S. R. (svenska)


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A. K. schrieb:
>> Du kaufst dein Telefon weder von "Google" noch von "China", damit geht
>> dein Argument komplett am Kern der Sache vorbei.
>
> China selbst verkauft keine Telefone, Google aber schon.

Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der 
Android-Nutzer, kein Pixel hat. Zumal die Pixel-Geräte (zumindest in 
meiner Wahrnehmung) einen teilweise anderen Zweck erfüllen als andere 
Smartphones.

Alex G. schrieb:
> Richtig, wenigstens bin ich für Google Mittel zum Zweck Gewinn
> zu erwirtschaften, und nicht um Macht für Bürger eines anderen
> Landes zu erlangen.

Ob ich nun an den Gelben Spieler oder an den Blauen Spieler verkauft 
werde, ist mir relativ egal... das Problem ist das Wort "verkauft".

>> Alex G. schrieb:
>> Hast du zufällig mitbekommen, wieviel Einfluss die amerikanische
>> Regierung auf Unternehmen wie Qualcomm, ARM oder Google hat? Nicht?
> BEI WEITEM nicht so viel wie die chinesische! Dort dürften die
> CEOs sich nicht mal negativ äussern, wie es die ameriaknsichen
> gemacht haben.

Warum ist dir das so wichtig, was ein Chef sagen oder nicht sagen darf? 
Viel wichtiger ist doch, ob die Firma spurt, wenn sie Befehle von oben 
bekommt oder nicht - und die letzten Monate haben recht deutlich 
gezeigt, dass das bei den USA auch wunderbar funktioniert.

Aus meiner Sicht gibt es nur einen wesentlichen Unterschied:
- Die Russen bescheißen mich und sagen es mir.
- Die Chinesen bescheißen mich, lächeln und schweigen.
- Die Amerikaner bescheißen mich und lügen mir Gesicht.

von Jack V. (jackv)


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S. R. schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der
> Android-Nutzer, kein Pixel hat.

Gut. Und was hat das mit RISC-V zu tun? Der ist weder in Pixels, noch 
läuft derzeit Android drauf.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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homa schrieb:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/5-Dollar-Entwicklerboard-mit-RISC-V-Sipeed-Longan-Nano-4509949.html
>
> Bin über diese Meldung darauf gekommen ...

Kann jetzt N$A oder CN diese Hardware überwachen oder ist es vor 
Cyberüberwachung geschützt?

Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird, was kommt dann dabei raus? Die 
Unterschiede?

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Helmut V. schrieb:
> Kann jetzt N$A oder CN diese Hardware überwachen oder ist es vor
> Cyberüberwachung geschützt?

Die Bauformen im QFN-Gehäuse sind mit einem Hochsicherheits-Groundpad 
ausgestattet welches die Cyberüberwachung ausreichend abschirmt. Und 
nicht vergessen: alle unbenutzten Pins auf GND damit er nicht damit 
winken kann!

Spaß beiseite: Meinst Du daß sie eine Hintertür um die Lockbits herum 
eingebaut haben damit sie alle westlichen Devices (die dann alle mit 
GD32 ausgestattet sein werden) in 1 Sekunde klonen können? Das wäre in 
der Tat ein teuflischer Plan!

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Helmut V. schrieb:
> Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird,

Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5956116 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5956120 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bla (Gast)


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Hier ist noch ein RISC-V:

https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html

Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Bla schrieb:
> Hier ist noch ein RISC-V:
>
> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>
> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.

Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium 
verzichten?

von Alex G. (dragongamer)


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Helmut V. schrieb:
> Bla schrieb:
>> Hier ist noch ein RISC-V:
>>
>> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>>
>> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.
>
> Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium
> verzichten?
Steckt sicherlich noch in den Kinderschuhen, aber dass es immerhin schon 
mehr Transistoren hat als die ersten Röhrenrechner ist ein echt 
vielversprechendes Zeichen.

Wenn die Technik sich durchsetzt, wird es aber natürlich nicht nur bei 
Risc-V Architekturen bleiben.

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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Profibit
>Helmut V. schrieb:
>> Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird,
>Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.

Das wage ich zu bezweifeln. Die ARM-Prozessoren sind sehr gut optimiert. 
Alleine schon die Grundidee, den Barrel-Shifter separat an den Akku zu 
koppeln und dabei die geometrischen Möglichkeiten des Chiprouting zu 
optimieren, war genial.

Hier die Geschichte von ARM erzählt von dessen Entwicklerin, Sophie 
Wilson
https://www.youtube.com/watch?v=re5xAqgKqc0

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Harald schrieb:
> Barrel-Shifter separat an den Akku zu
> koppeln

Du hast keine allzugroße Ahnung von ARM oder?
Das ist keine Akkumulatorarchitektur.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
>>Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.
>
> Das wage ich zu bezweifeln.

Das BluePill hat einen ARM mit 72MHz und 2 Waitstates, das neue Board 
hat einen RISC-V mit 108MHz und null Waitstates. Ich habe nicht den 
geringsten Zweifel daß es wenn nicht doppelt so schnell dann zumindest 
fast doppelt so schnell sein wird.

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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>Du hast keine allzugroße Ahnung von ARM oder?

Sorry, vertippt: ALU

>Ich habe nicht den
>geringsten Zweifel daß es wenn nicht doppelt so schnell dann zumindest
>fast doppelt so schnell sein wird.

Der CPU-Takt ist nicht alles. Auf die Zyklenzahl und die Befehle kommt 
es an.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
> Der CPU-Takt ist nicht alles. Auf die Zyklenzahl und die Befehle kommt
> es an.

Glaubst Du die haben ihren RISC-V versehentlich gedrosselt weil sie so 
schusselig sind damit er mehr als 1 Takt pro Befehl braucht oder was?

von Holm T. (Gast)


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es reicht auch mal schrieb:
> Bitte hör auf diesen Thread weiter zu vertiffen!
> Danke im Vorraus!
Ich gebe die Hoffung nicht auf, das Dir mal aufgeht, das es nicht ich 
bin der hier den Thread "vertifft", sondern so anonyme Dunkelhüte wie 
Du.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Harald schrieb:
>
>> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
>> anderen Thread weiter führen.
>> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.
>
> Wenn du diese Trolle im Thread hast, dann hat sich jede weitere
> sinnvolle Diskussion erledigt.

Jetzt beherrsche Dich mal, ich habe auch in den Posts darum gebeten das 
sein zu lassen, es sind andere (Stefanus, und anonymlinge die zu feige 
ihren Namen zu nennen) die das hoch holen, gehe Denen auf den Kranz und 
nicht mir.

Gruß,
Holm

von temp (Gast)


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Der STM32F103 kann ja auch gegen einen STM32F303 getauscht werden.

https://robotdyn.com/catalog/development-boards/stm-boards-and-shields/stm32f303cct6-256-kb-flash-stm32-arm-cortexr-m4-mini-system-dev-board-3326a9dd-3c19-11e9-910a-901b0ebb3621.html

Das ist ein F4 mit fpu und deutlich moderner. Ob der GD32xx dagegen eine 
Chance hat ist fraglich. Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht 
genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung 
würde ich um nichts in der Welt tauschen. Nicht mal geschenkt, weil die 
Kosten des Chips nur für Massenproduktion eine Rolle spielt. Im 
Hobbybereich spielt das aber ein ehr untergeordnete Rolle. Eventuell 
kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken wenn der erste Hype 
vorbei ist.

von John Doe (Gast)


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Jack V. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der
>> Android-Nutzer, kein Pixel hat.
>
> Gut. Und was hat das mit RISC-V zu tun? Der ist weder in Pixels

Das ist doch falsch. Natürlich ist bei den Pixels RISC-V onboard.
Hat Google doch ausführlich vorgestellt.

von Jack V. (jackv)


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John Doe schrieb:
> Natürlich ist bei den Pixels RISC-V onboard.

Gerade geschaut, Pixel Visual Core. Ist komplett an mir vorübergegangen 
– sorry.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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von John Doe (Gast)


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temp schrieb:
> Der STM32F103 kann ja auch gegen einen STM32F303 getauscht werden.
>
> 
https://robotdyn.com/catalog/development-boards/stm-boards-and-shields/stm32f303cct6-256-kb-flash-stm32-arm-cortexr-m4-mini-system-dev-board-3326a9dd-3c19-11e9-910a-901b0ebb3621.html
>
> Das ist ein F4 mit fpu und deutlich moderner. Ob der GD32xx dagegen eine
> Chance hat ist fraglich.

Dann schauen wir mal auf die Fakten:
STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
GD32VF103: 153 DMIPS

Ziemlich eindeutig.

Gleiches Bild beim Stromverbrauch. Der STM32 hat keine Chance.

> Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht
> genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung
> würde ich um nichts in der Welt tauschen.

Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

> Nicht mal geschenkt, weil die
> Kosten des Chips nur für Massenproduktion eine Rolle spielt. Im
> Hobbybereich spielt das aber ein ehr untergeordnete Rolle. Eventuell
> kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken wenn der erste Hype
> vorbei ist.

Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen 
verkauft.
Demnächst auch am obersten Ende der Skala: EuroHPC (European 
High-Performance Computing Joint Undertaking).

Die Inder haben RISC-V defacto zur zukünftigen National-Architektur 
deklariert, China ist nach den Trump-Manövern auch dabei, die EU fängt 
auch an, sich endlich wieder unabhängig zu machen.
RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge 
hisst.

von John Doe (Gast)


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John Doe schrieb:
> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
> GD32VF103: 153 DMIPS

Sollte:
STM32F303: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
heissen...

von S. R. (svenska)


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temp schrieb:
> Eventuell kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken
> wenn der erste Hype vorbei ist.

Der erste Hype fing vor 5 Jahren an, der ist durch.
Inzwischen kann man die Chips kaufen statt nur simulieren.

John Doe schrieb:
> Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge hisst.

Spätestens, wenn sie den ersten RISC V-Core anbieten. Sie wären ja schön 
blöd, wenn sie nicht aus ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Kapital 
schlagen würden...

Ich warte darauf, dass im Android-Baum ein RISC V-Compiler auftaucht.
Dann wird es nämlich sehr schnell sehr interessant.

von John Doe (Gast)


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S. R. schrieb:
> Spätestens, wenn sie den ersten RISC V-Core anbieten. Sie wären ja schön
> blöd, wenn sie nicht aus ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Kapital
> schlagen würden...
>
> Ich warte darauf, dass im Android-Baum ein RISC V-Compiler auftaucht.
> Dann wird es nämlich sehr schnell sehr interessant.

Mich würde es auch nicht wundern, wenn die Nutzer der grossen 
ARM-Lizenzen wie Apple, Samsung oder Qualcomm nicht schon längst an 
RISC-V Designs für Smartphones arbeiten.
Ich denke, Apple wird in 3-5 Jahren den Vorreiter machen und die anderen 
ziehen dann nach.

von temp (Gast)


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John Doe schrieb:
> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
> GD32VF103: 153 DMIPS

Das will keiner abstreiten. Allerdings kommt es immer drauf an für was 
man den Chip einsetzt. Wenn die fpu ihren Vorteil ausspielen kann 
spielen die DMIPS eine ehr untergeordnete Rolle. Und der Stromverbrauch 
ist für sehr viele Anwendungen auch das letzte was relevant ist, weil 
der Rest drum rum den Kohl fett macht.

John Doe schrieb:
> RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge
> hisst.

totgesagte leben häufig lang.

John Doe schrieb:
> Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen
> verkauft.

Aber nicht in dem Bereich der hier verglichen wird.
Eigentlich ist mir die Architektur auch relativ Wumpe. Für den Anwender 
in C++ spielt das kaum eine Rolle. Welchen Controller man für den 
jeweiligen Einsatzzweck benutzt ist von weit mehr Faktoren abhängig wie 
der Erbsen(DMIPS)-Zählerei.

John Doe schrieb:
> Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

Für dich ja, für mich nein. Außerdem ist das auch vom Gehäuse abhängig. 
Bei 48 Pins stört es vielleicht nicht, im Bereich 8-20 eventuell schon 
deutlich.

Ich finde es gut, dass Arm auch im Bereich Cortex M0-M4 Konkurrenz 
bekommt, aber um mit wehenden Fahnen das Lager zu wechseln, dazu ist es 
mir noch zu früh.

von Christopher J. (christopher_j23)


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homa schrieb:
> Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf
> kommt?

Bestellt noch nicht aber Versand sind 9$ mit Singapore Post und 20$ mit 
DHL.

von John Doe (Gast)


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Christopher J. schrieb:
> homa schrieb:
>> Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf
>> kommt?
>
> Bestellt noch nicht aber Versand sind 9$ mit Singapore Post und 20$ mit
> DHL.

Die "Estimated availability" hat sich in den letzten Tagen von August 
über September bis auf aktuell den 9. Oktober verschoben.
Keine Ahnung, ob das nun bedeutet, dass die Teile weggehen wie warme 
Semmeln oder die Produktion stockt.

von Bernd K. (prof7bit)


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John Doe schrieb:
>> Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht
>> genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung
>> würde ich um nichts in der Welt tauschen.
>
> Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

Da muss man ihm schon recht geben. Ich hab es hier zum Beispiel 
vorwiegend mit fingernagelgroßen Platinen oder kleiner zu tun, da 
drängeln sich de Bauteile so dicht daß man stundenlang um noch einen 
weiteren Quadratmillimeter kämpfen kann und wenn man dann noch zwei 
zusätzliche Pads zusätzlich irgendwo hin basteln muss um den Debugger 
anschließen zu können fühlt sich das ungefähr so an als ob man im 
Wohnzimmer unbedingt noch zwei(!) Tischtennisplatten aufstellen möchte 
ohne dabei auf Couchgarnitur und Esstisch verzichten und noch eine 
Zwischenwand einreißen zu müssen.

Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas 
vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen 
die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für 
Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut 
anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon 
hart an der Grenze des vertretbaren.

Wir können Sonden zum Mars schicken und Implantate ins Gehirn pflanzen 
aber Debugschnittstellen für die modernsten unserer Prozessoren müssen 
immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er 
TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel 
(Übertreibungen erhöhen die Anschaulichkeit). Inakzeptabel!

von Helmut S. (helmuts)


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Helmut V. schrieb:
> Bla schrieb:
>> Hier ist noch ein RISC-V:
>>
>> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>>
>> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.
>
> Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium
> verzichten?

Taktfrequenz: 10kHz

https://arstechnica.com/science/2019/08/16-bit-risc-v-processor-made-with-carbon-nanutubes/
In their paper, the researchers focus on all the ways their existing 
design could be improved. For example, the channel length is the 
distance between the metal contacts bridged by nanotubes. That length 
helps set the clockspeed, and for RV16X-NANO, the clockspeed was only 
10kHz. The metal contacts also had to be very wide in order to ensure 
that there were enough nanotubes bridging them. We know in theory that 
improvements in both are possible, and ramping up the clockspeed is a 
definite option with this approach.

von Harald (Gast)


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>Wir können Sonden zum Mars schicken und Implantate ins Gehirn pflanzen
>aber Debugschnittstellen für die modernsten unserer Prozessoren müssen
>immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er
>TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel
>(Übertreibungen erhöhen die Anschaulichkeit). Inakzeptabel!

Naja, nicht zwingend. Atmel hätte da Debug-Wire im Angebot.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen
> die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für
> Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut
> anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon
> hart an der Grenze des vertretbaren.

Sorry, das ist aber sowas von bull-shit!

JTAG ist nunmal der Standard um mit div. ICs zu "sprechen"

Wenn du zum debuggen wirklich möglichst keine Pins verwenden willst, 
dann bitte nutz doch einen GDB stub am chip selbst. Damit verbrauchst du 
dann überhaupt keinen kostbaren Platz am PCB und kommunizierst über 
irgend eine Schnittstelle die ohnehin am Board drauf ist.

Beispiele dafür:
https://github.com/espressif/esp-gdbstub
https://github.com/mborgerson/gdbstub

für ein CM3 habe ich das schon einmal gemacht. Ist nicht wirklich nicht 
die Tragik.

73

von Holm T. (Gast)


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temp schrieb:
> John Doe schrieb:
>> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
>> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
>> GD32VF103: 153 DMIPS
>
> Das will keiner abstreiten. Allerdings kommt es immer drauf an für was
> man den Chip einsetzt. Wenn die fpu ihren Vorteil ausspielen kann
> spielen die DMIPS eine ehr untergeordnete Rolle. Und der Stromverbrauch
> ist für sehr viele Anwendungen auch das letzte was relevant ist, weil
> der Rest drum rum den Kohl fett macht.
>
> John Doe schrieb:
>> RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge
>> hisst.
>
> totgesagte leben häufig lang.
>
> John Doe schrieb:
>> Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen
>> verkauft.
>
> Aber nicht in dem Bereich der hier verglichen wird.
> Eigentlich ist mir die Architektur auch relativ Wumpe. Für den Anwender
> in C++ spielt das kaum eine Rolle. Welchen Controller man für den
> jeweiligen Einsatzzweck benutzt ist von weit mehr Faktoren abhängig wie
> der Erbsen(DMIPS)-Zählerei.


Weil Du gerade DMIPS sagst...MIPS gibts auch schon lange und das wird 
auch verwendet (Router etc) ich sehe nicht das alleine das Vorhandensein 
einer Weiteren Architektur in dem Bereich dermaßen gründlich aufräumt 
das MIPS da verschwindet. Ähnlich wirds bei ARM sein, Performance ist 
nicht Alles.

Gruß,
Holm

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans W. schrieb:
> JTAG ist nunmal der Standard um mit div. ICs zu "sprechen"

Ja, leider. 70er Jahre. Wird zeit für was besseres, SWD existiert ja 
schon, das oder sowas ähnliches (falls ARM ein Patent drauf hat) hätte 
man einbauen können. 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC 
Anwendungen.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC Anwendungen.

Wie gesagt: Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.

Fändest du es eigentlich super, wenn jeder Hersteller sein eigenes 
Süppchen kochen täte?

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.

Das ist doch eine vollkommen exotische Notlösung mit kastrierter 
Funktionalität die nur in ausgewählten Fällen überhaupt praktikabel ist. 
Und null Leitungen braucht die auch nicht, denn per Telepathie wird sie 
die Informationen bestimmt nicht übertragen. Das braucht kilobyteweise 
kostbaren Flash, dann krallt es sich einen UART samt Interrupt (wenn 
überhaupt noch einer frei ist) und wenn der µC jungfräulich ist muss ich 
es erstmal anderweitig drauf flashen, und flashen vor dem Debuggen aus 
der IDE ist dann auch nicht mehr, das wäre ein einziges 
vorsintflutliches Gefrickel!

Da geb ich doch lieber Morsezeichen an ner LED aus.

SWD hätte man schon noch mit einbauen können (und wird man 
wahrscheinlich noch irgendwann) aber wahrscheinlich hatte man noch nicht 
die kleinen µC mit wenigen Pins auf dem Schirm als man RISC-V erfand, 
wahrscheinlich weil noch keine Praktiker mit im Boot waren die das am 
Ende auch vernünftig benutzen können wollen.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Mach dich doch mal schlau was da alles geht!

Das ist eigentlich ziemlich Standard... also ein Linux Kernel der sich 
"nebenbei" selbst debuggen kann ohne JTAG interface auf der CPU (nennt 
sich kgdb).

Programmieren ist doch auch kein Problem mehr. Die allermeisten uCs 
haben doch irgendeinen Bootloader drauf der per USB oder UART Daten 
annimmt.

Ich habe übrigens geschrieben:

Hans W. schrieb:
> und kommunizierst über
> irgend eine Schnittstelle die ohnehin am Board drauf ist.

Also wenn du z.B. USB verwendest, dann mach einfach einen weiteren 
Serial Endpoint auf und du bekommst deinen Debugger fast 4free :)

Mich stört JTAG eigentlich gar nicht.

Siehs doch mal so, wenn ich neben dem µC noch einen CPLD drauf habe, 
dann will ich JTAG haben und nicht SWD weil ich so beides ansprechen 
kann.

Außerdem finde ich, dass die RISC-V leute ziemlich coole und praktische 
ideen habe.

Aus der RISC-V debug spec:

There may be multiple DTMs in a single platform. Ideally every component 
that communicates with the outside world includes a DTM, allowing a 
platform to be debugged through every transport it supports.  For 
instance a USB component could include a DTM. This would trivially allow 
any platform to be debugged over USB. All that is required is that the 
USB module already in use also has access to the Debug Module Interface.

Also ich fände das Beschriebene schon innovativ.
Bisher ist eben nur ein JTAG Modul spezifiziert.

Dagegen stört mich, dass man bei der Peripherie sich nicht auf 
quasi-standards hat einigen können.

z.B. einfach einen 16550 UART und nicht etwas verkrüppeltes wie bei 
SiFive 
(https://sifive.cdn.prismic.io/sifive%2F834354f0-08e6-423c-bf1f-0cb58ef14061_fu540-c000-v1.0.pdf 
=> nur 8 datenbits! ich nutze oft 9-bit zum synkronisieren) oder einen 
STM32 Nachbau bei Giga Devices (aber gottseidank nicht etwas komplett 
eigenes).

Aber gut. Der Core skaliert eben von mini bis riesig und die 1. echten 
chips sind eher größer.
Wenn die Chipfläche wirklich so klein ist wie behauptet sehe ich aber 
gute chancen 8-pinner mir RISC-V zu bekommen.

Und da sehe ich dann den wirklichen Vorteil der ISA. Sie ist frei. Es 
gibt fertige Toolchains und sie skaliert.

Wenn jetzt noch freie Perepherie-Standards kommen würden wär das die 
Krönung.

73

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt!

Ich denke nicht, dass das "verpennt" wurde, sondern eher, dass es auf 
der Prioritätenliste nicht so weit oben stand und ganz sicher noch 
nachgeliefert wird. Viel wichtiger - und das wurde bereits geliefert - 
ist doch die eigentliche Spezifikation für die Debugfunktionalität des 
Kerns.

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans schrieb:
> Mach dich doch mal schlau was da alles geht!
>
> Das ist eigentlich ziemlich Standard... also ein Linux Kernel der sich
> "nebenbei" selbst debuggen kann

Hör auf. Hier gehts um nen kleinen µC mit wenig ressourcen und kein 
Multicore Linux Monster. Der hat Hardware eingebaut damit man bestimmte 
Sachen nicht in Software machen muss. Zum Beispiel die 
Debug-Schnittstelle.

Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist bestimmt 
nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert. Dieser Vorschlag 
ist vollkommen grotesk und grenzt schon an Trollerei! Dann schon lieber 
noch 2 weitere Pins für JTAG freischaufeln und die Pads dafür noch 
irgendwo unterbringen falls noch irgendwo ein Platz auf der Platine ist, 
ansonsten Arschkarte gezogen, nicht geeignet für diese Anwendung 
aufgrund unerreichbarer Debugschnittstelle.

Das was ich hier in der Praxis machen muss (und erfolgreich und bequem 
mache mit swd) bekomm ich mit solchen lächerlichen Krücken nicht 
abgebildet. Es fängt schon damit an daß ich keinen zweiten UART 
erübrigen kann und die Unterbrechungen für dessen IRQ auch nicht. Und 
wenn dann hängt er garantiert am falschen Pin. Und dann noch J-Scope, 
wie stellt Du Dir das vor?

Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig 
und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein 
muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen 
Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen! 
Nicht solche! Es muss schon besser sein als bisher oder mindestens 
genauso gut, nicht schlechter! Also warten wir auf den zweiten Versuch.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Hier gehts um nen kleinen µC mit wenig ressourcen

Ähm... die GD32V ist bei weitem kein kleiner µC... aber gut

Bernd K. schrieb:
> Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist bestimmt
> nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert. Dieser Vorschlag
> ist vollkommen grotesk und grenzt schon an Trollerei!

Ähm...den kgdb gibts seit über 10 jahren... wenn du das als Trollerei 
ansiehst... naja

73

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans schrieb:
> Ähm...den kgdb

Raffst Du es nicht? Hier gehts um nen kleinen Miokrocontroller! Bare 
metal! Nix Linux.

Da soll ich irgendwelche wackeligen Ungetüme in den UART-Interrupt 
reinfrickeln damit ich irgendwas debuggen kann, nur leider nicht mehr 
den eigenlichen UART-Interrupt selbst samt meinem ganzen IO-Link Stack 
der dran hängt? Was soll ich dann noch groß debuggen wenn meine halbe 
Firmware davon lahmgelegt ist? Und wie kann ich damit nen leeren µC 
flashen? Oder meine Änderungen reinladen wenn ich in der IDE auf den 
grünen Käfer klicke? Und wo kann ich das J-Scope anschließen? Erklär 
mal!

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen
> die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für
> Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut
> anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon
> hart an der Grenze des vertretbaren.

Bitte? Wie willst du sonst vernünftig In-Circuit debuggen?

Wie oben schon genannt: der JTAG-Standard ist m.E. der einzig vernünftig 
gangbare Weg, um robust und non-intrusiv zu debuggen. Alle Ansätze mit 
gdbstubs sind heilloser Murks im Sinne der quantenmechanischen Messung: 
Das System wird durch den Debugger schon beeinflusst. Typischerweis 
debuggt man genau dann per ICE, wenn Exceptions auftreten und der stub 
schon längst nicht mehr tut.
Ansätze mit SWD oder SBW oder wie sie es alle nennen: Meinetwegen, wenn 
nur ein uC auf der Platte sitzt. Aber für Massenproduktion? Naja.

Bei den sog. 'Verbesserungen' der Debugschnittstellen geht der Schuss 
des öfteren in die Hose, darum fasse ich schon keinen Chip mehr an, der 
das nicht nachweislich sauber nach Standard implementiert hat.

Ich sehe das Problem nicht, vier Traces irgendwo hin zu ziehen und auf 
einen Nadeladapter zu exportieren. Oder TagConnect, oder irgendwas 
produktionstaugliches.

Ich sehe überhaupt den Grund für die Diskussion nicht, da es auch für 
den RISC-V einen sauber definierten TAP-Standard (Test access port) 
gibt. Der tut auch. Es gibt dafür einen gdbproxy und m.W. ein 
entsprechend funktionierende Unterstützung bei OpenOCD (nicht getestet).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> fühlt sich das ungefähr so an als ob man im
> Wohnzimmer unbedingt noch zwei(!) Tischtennisplatten aufstellen möchte
> ohne dabei auf Couchgarnitur und Esstisch verzichten und noch eine
> Zwischenwand einreißen zu müssen.

Das ist ein sehr schöner Vergleich!

Wenn man bei einer halbwegs fertigen, dicht gepackten Leiterplatten noch 
eine Befestigungsbohrung für M3 einbringen muss, fühlt sich das auch so 
an, als ob man das Hauptrohr für ein Wasserkraftwerk nachträglich quer 
durch das Wohnzimmer verlegen muss.

> immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er
> TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel

Debug-Schnittstellen sind keineswegs an so klobige Steckverbinder 
gebunden, aber ein einfacher Pfostenstecker im 2,54mm-Raster ermöglicht 
es eben, sehr einfach einen prüflingsspezifischen Adapter zu bauen.

Interessant finde ich die Idee, einen ggf. vorhandenen SD- oder 
MicroSD-Steckplatz umzuschalten und für Debuggingzwecke zu verwenden:

https://www.lauterbach.com/frames.html?ad3787.html
https://www.lauterbach.com/frames.html?ad3883.html

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und noch ein Hinweis: die Debug-Funktionalität dient ja primär für 
Entwicklungszwecke durch den Gerätehersteller (oder eine von ihm 
beauftragte Entwicklungsbude). Aus Fertigungssicht interessiert wieder 
vor allem, wie man möglichst schnell und zuverlässig Firmware in das 
Gerät hineinbekommt und wie man einen Funktionstest (und möglicherweise 
In-Circuit-Test) durchführen kann.

Zu diesem Zeitpunkt sind aber die Leiterplatten in den meisten Fällen 
nicht vereinzelt, sondern befinden sich noch im Fertigungsnutzen. Daher 
kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der Leiterplatte 
verwenden. Sofern die Firmware(ladezeit) nicht allzu groß ist, kann man 
bei JTAG auch mehrere Einzelleiterplatte in Reihe schalten, was die 
Anzahl an Kontakten am Nutzenrand minimiert. Man muss nur beim Layout 
entsprechende Vorkehrungen treffen, damit bei der späteren Vereinzelung 
mittels Schere oder Fräser keine Kurzschlüsse durch Späne entstehen 
können.

von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
>> Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.
>
> Das ist doch eine vollkommen exotische Notlösung mit kastrierter
> Funktionalität die nur in ausgewählten Fällen überhaupt praktikabel ist.
> Und null Leitungen braucht die auch nicht, denn per Telepathie wird sie
> die Informationen bestimmt nicht übertragen.

Bitte lerne lesen: "0 zusätzliche Drähte".
Irgendeine Verbindung zur Entwicklungsmaschine wirst du ja schon haben, 
sonst wäre das mit dem Flashen auch relativ schwer.

> Da geb ich doch lieber Morsezeichen an ner LED aus.

Du kannst die Morsezeichen auch binär ausgeben und einen gdb am 
Entwicklungsrechner ranflanschen...

Bernd K. schrieb:
> Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist
> bestimmt nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert.

[ ] Du weißt, um was es geht.

> Dieser Vorschlag ist vollkommen grotesk und grenzt schon
> an Trollerei! Dann schon lieber noch 2 weitere Pins für
> JTAG freischaufeln

Ich wusste es, du kannst doch gute Ideen haben! :-)

> Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig
> und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein
> muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen
> Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen!

Waschen ja, nass machen nein. Kann ich nachvollziehen, denn 
Veränderungen sind immer anstrengend. Aber dann behaupte nicht, du 
würdest gerne auf RISC-V umsteigen.

Im Übrigen schuldest du mir noch eine Antwort auf die Frage:

S. R. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC Anwendungen.
>
> Fändest du es eigentlich super, wenn jeder Hersteller sein eigenes
> Süppchen kochen täte?

Weil JTAG ist weltweit über so ziemlich alle Chipfamilien der Standard, 
und kann im Zweifelsfall auch über den SD-Slot benutzt werden.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd K. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Ähm...den kgdb
>
> Raffst Du es nicht? Hier gehts um nen kleinen Miokrocontroller! Bare
> metal! Nix Linux.

Naja, das Board das da.gaaaanz oben referenziert wird hat eine sifive 
fe310 drauf. Das ist kein 1k Wörter otp.....

Ich gebe zu das so nicht verwenden zu wollen, aber der cortex-m Kern ist 
(irgendwie) "Linux-fähig"
https://github.com/uclinux-cortexm/uclinux

Also ist das mit dem kleineren risc-v cores schon irgendwie 
vergleichbar.

Bei 8pins ist jtag zwar kass, aber in so kleinen packages gibt's den 
core noch gar nicht.

Gib dem core noch 1-2 Jahre und urteile dann.

Ich habe mir jedenfalls eine qemu Session über Weihnachten reserviert um 
die Isa etwas kennenzulernen.

 Nachdem es stabile llvm und gcc gibt hat der core jedenfalls bessere 
Überlebenschancen wie jeder proprietäre Newcomer.

73

von Olaf (Gast)


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> Daher kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der Leiterplatte
> verwenden.

So einfach ist das nicht. Du hast dann unter Umstaenden Kontakte aus dem 
Verguss kucken und haelst Abstaende nicht ein die du vielleicht fuer 
ATEX brauchst. Und wenn die Schaltung mit HF im zweistelligen 
Ghz-Bereich arbeitet dann laeuft sie ohne Verguss nicht wenn sie dafuer 
gerechnet wurde.

Ein vernuenftiges durchdachtes Debuginterface mit wenigen Leiterbahnen 
ist schon toll. Was mich z.B an ARMs stoert sobald da das Interface 
nutzt geht der Stromverbrauch nach oben und bleibt es auch wenn man den 
Debugstecker wieder abzieht. Das kann nervig sein wenn die Schaltung nur 
mit wenigen mA laufen muss.
Es ist auch nervig das man mit dem Anstecken die Potentialtrennung 
aufhebt. Da sind dann moeglichst wenig Leitungen auch von Vorteil wenn 
man sie trennen muss.

Klar, wenn man wirklich will dann gibt es fuer alles eine Loesung. Aber 
in der Industrie ist das nicht immer so einfach wie auf dem Basteltisch 
zuhause.

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Wenn man bei einer halbwegs fertigen, dicht gepackten Leiterplatten noch
> eine Befestigungsbohrung für M3 einbringen muss, fühlt sich das auch so
> an, als ob man das Hauptrohr für ein Wasserkraftwerk nachträglich quer
> durch das Wohnzimmer verlegen muss.

Das haben sie in unserem winzigen Kellerverschlag mit einem 
WC-Abwasser-Rohr gemacht.

Morgens hieß es noch: Wir müssen da mal in ihren Keller, wegen einem 
Rohr.

Als ich von der Arbeit zurück kam, stand mein ganzes Zeug im Hausflur 
verteilt. Auch das Regal, denn dass passt nicht mehr in den Raum, weil 
da jetzt ein Abwasser-Rohr quer durch läuft. Super, ich war hellauf 
begeistert!

Man hätte mich gerne vorher aufklären dürfen. Ich dachte, die reparieren 
nur etwas.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:

>> selbst 2 Pins sind schon
>> hart an der Grenze des vertretbaren.

> Bitte? Wie willst du sonst vernünftig In-Circuit debuggen?

Mit SWD zum Beispiel?

> Wie oben schon genannt: der JTAG-Standard ist m.E. der einzig vernünftig
> gangbare Weg, um robust und non-intrusiv zu debuggen. Alle Ansätze mit
> gdbstubs sind heilloser Murks

Genau das schreib ich doch die ganze Zeit, hast Du es nicht gelesen? 
gdb-Stub ist Murks. Ich will SWD.

> Ich sehe das Problem nicht, vier Traces irgendwo hin zu ziehen

Das habe ich doch weiter oben erläutert anhand der beiden 
Tischtennisplatten im Wohnzimmer. Das kannst Du auf großen Platinen 
machen aber je kleiner die Platine wird und je weniger Pins der µC hat 
desto schwieriger. Ich hab hier mit etlichen Platinen zu tun bei denen 
wären nochmal zwei weitere Pads vollkommen utopisch. Vollkommen! 
Utopisch!

Genau aus dem Grund wurde SWD erfunden, genau aus dem Grund gibts für 
noch kleinere µC sogar Eindrahtlösungen. Die können alles was JTAG kann 
(bis auf Daisy chaining vielleicht aber wir haben es mit 
fingernagelgroßen Platinen zu tun da sitzt nur ein µC drauf im 
kleinsten Package in dem er lieferbar ist) und sparen kostbare Pins und 
kostbaren Platz.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Weil JTAG ist weltweit über so ziemlich alle Chipfamilien der Standard,
> und kann im Zweifelsfall auch über den SD-Slot benutzt werden.

Die kleinen Controller haben alle nur noch SWD weil für 4 Pins gar kein 
Platz mehr ist. Das ist auch standardisiert.

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
>> Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig
>> und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein
>> muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen
>> Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen!
>
> Waschen ja, nass machen nein. Kann ich nachvollziehen, denn
> Veränderungen sind immer anstrengend. Aber dann behaupte nicht, du
> würdest gerne auf RISC-V umsteigen.

Veränderungen... Blödsinn!

Ich war schon so weit mich mit dem Ding anzufreunden, ich hab fast schon 
eine Art von Euphorie verspürt, genau bis zu dem Augenblick als ich das 
mit dem fehlenden SWD gesehen habe, dann war schlagartig Ende [Geräusch 
von kratzender Schallplatte und Ende der Musik hier einfügen]. Auf SWD 
verzichten zu müssen wäre bei allen meinen Anwendungen ein 
unüberwindlicher Showstopper.

Das hat nichts mit "Veränderungen" zu tun und auch nichts mit "mach mich 
nicht nass" sondern mit dem kompletten ersatzlosen Wegfall eines 
essentiellen Features. Da bei mir beim besten Willen kein Platz für JTAG 
ist (hab ich oben erläutert) und SWD dort nicht vorhanden ist wird mir 
ernsthaft vorgeschlagen ich soll mich stattdessen wieder auf 
UART-Debugging beschränken wie in der alten Zeit und den BOOT-Pin 
rausführen und zusätzlich nen UART-Pin und mich dann von allen 
nützlichen Tools und Arbeitserleichterungen verabschieden und den guten 
J-Link wieder im Schrank verstauben lassen zusammen mit all der Software 
die dazugehört. Das ist völlig absurd.

Ich weiß sehr wohl wie man seinen Code instrumentiert wenn man aus 
irgendeinem Grund keinen Debugger hat, ich kenne alle Tricks aus dem 
Buch und noch ein paar mehr, ich bin ja schließlich nicht auf der 
Nudelsuppe dahergeschwommen, ich hab das alles schon durch, aber ich hab 
keine Lust so ein zeitraubendes Gefrickel wieder zum alltäglichen 
Normalzustand werden zu lassen, dazu hab einfach keine Zeit! Ich brauch 
ne vollwertige Debugschnittstelle mit maximal 2 Signalleitungen so wie 
wir es bereits die ganze Zeit hatten in den ganzen letzten zig Jahren 
oder wie lange es SWD schon gibt.

: Bearbeitet durch User
von avr (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ich brauch ne vollwertige Debugschnittstelle mit maximal 2
> Signalleitungen so wie wir es bereits die ganze Zeit hatten in den
> ganzen letzten zig Jahren oder wie lange es SWD schon gibt.

Das heißt dann wohl dass du noch nie "vollwertigen" Debugger genutzt, 
wie z.b. einen Lauterbach genutzt. Vollwertig (ETM) ist mit 2 Pins nicht 
drin. Aber da reicht auch jtag nicht aus.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Olaf schrieb:
> Es ist auch nervig das man mit dem Anstecken die Potentialtrennung
> aufhebt. Da sind dann moeglichst wenig Leitungen auch von Vorteil wenn
> man sie trennen muss.

Naja, ich würde lieber zwei unidirektionale, als eine bidirektionale 
Leitung trennen. Jedenfalls halte ich das für bedeutend leichter.

von Fitzebutze (Gast)


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Irgendwie hab' ich den Eindruck, als steht Ihr euch bisschen selber im 
Weg. Passt auch so irgendwie nicht wirklich zum Thema RISCV - aber nun 
gut.

Bernd K. schrieb:
> Genau aus dem Grund wurde SWD erfunden, genau aus dem Grund gibts für
> noch kleinere µC sogar Eindrahtlösungen. Die können alles was JTAG kann
> (bis auf Daisy chaining vielleicht aber wir haben es mit
> fingernagelgroßen Platinen zu tun da sitzt nur ein µC drauf im
> kleinsten Package in dem er lieferbar ist) und sparen kostbare Pins und
> kostbaren Platz.

Du kannst mir jetzt doch nicht wirklich erzählen, dass dir der Platz für 
vier Traces fehlen. Wenn es für Pads nicht reicht, dann eben an den 
Platinenrand damit. Entweder konstruierst du dafür dann eh einen Adapter 
selber, oder machst eine Debug-Extension zum Abbrechen hin.

So einige Eindraht-Lösungen sind leider auch Murks und vom ICE her 
inakzeptabel, aber mag bei einem 8051 grade noch benutzbar sein. Bei 
einem komplexeren RISCV will man das wirklich nicht und den Fehler des 
Wildwuchses bei den ARM-TAPs nicht wiederholen.

Wenn du die Anzahl Pins zum Kriterium machst, dann suchst du dir halt 
einen passenden Chip. Keep it simple. Keiner braucht wirklich unbedingt 
RISCV.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Du kannst mir jetzt doch nicht wirklich erzählen, dass dir der Platz für
> vier Traces fehlen.

Doch. Ich denke daß Dir einfach nicht bewußt ist wie klein eine Platine 
sein kann, ihr baut bei euch halt komplett anderes Zeug als wir hier. 
Bei uns wird mitunter um jeden halben Quadratmillimeter Platinenfläche 
gerungen.

von Bernd K. (prof7bit)


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avr schrieb:
> Das heißt dann wohl dass du noch nie "vollwertigen" Debugger genutzt,
> wie z.b. einen Lauterbach genutzt.

Vielen Dank. Ich bin mit Segger vollkommen zufrieden, der kann alles was 
nötig ist über SWD. Auch tracen (was ich bisher erst einmal gebraucht 
hätte aber dank aller anderen ebenfalls funktionierenden Debugfunktionen 
sparen konnte).

Es gibt immer einen noch teureren Debugger, solange bis man den 
teuersten hat und selbst dann kann man sich noch Sachen ausdenken die 
man gerne auch noch machen würde und die dann unmöglich sind.

Aber das hilft alles nichts wenn man maximal 2 Pins erübrigen kann und 
damit kann man heutzutage schon hervorragend debuggen. Nur halt nicht 
wenn man mit UART herumwürgen soll wie weiter oben von der 
Arduino-Fraktion vorgeschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V 
Varianten heraus, und zwar MIT SWD. Der Ball wurde in deren Seite 
gekickt und hat sie von hinten am Kopf getroffen, jetzt müssen sie sich 
umdrehen und den Ball spielen bevor er von selbst ins Tor rollt!

: Bearbeitet durch User
von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V
> Varianten heraus, und zwar MIT SWD.

Ich denke nicht, dass es RISC-V mit "SWD" geben wird, weil eben SWD von 
ARM spezifiziert ist. Elektrisch ist es aber doch auch nur eine 
half-duplex SPI-Verbindung, womit dann wiederum die Sache prinzipiell 
möglich sein wird, wie Hans schon geschrieben hatte:

Hans schrieb:
> Aus der RISC-V debug spec:
>
> There may be multiple DTMs in a single platform. Ideally every component
> that communicates with the outside world includes a DTM, allowing a
> platform to be debugged through every transport it supports.  For
> instance a USB component could include a DTM. This would trivially allow
> any platform to be debugged over USB. All that is required is that the
> USB module already in use also has access to the Debug Module Interface.

von neuer PIC Freund (Gast)


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> Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V Varianten 
heraus

STM ist "nur" silver-member nach riscv.org. SiFive, NXP und Microchip 
dagegen platin. Kann man da ablesen, wie ernst es die Hersteller nehmen?

von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> Ich will SWD.

Tja, dann musst du wohl auf ewig bei ARM bleiben.
SWD ist schließlich deren Eigentum.

PS: Genau das meinte ich mit Waschen und Nassmachen.

von Hff (Gast)


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Ich finde das ganze steht und fällt mit der Entwicklungsumgebung.

Dazu die IDE, Debugger und sowie wie das CMSIS

Ja Jtag wäre sicher OK.
Auch wenn eine schmalere Schnittstelle oft schöner wäre


Auf serial Debugging setze ich Mal nicht...

von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Doch. Ich denke daß Dir einfach nicht bewußt ist wie klein eine Platine
> sein kann, ihr baut bei euch halt komplett anderes Zeug als wir hier.
> Bei uns wird mitunter um jeden halben Quadratmillimeter Platinenfläche
> gerungen.

Ist mir bewusst. Aber nochmal: auch bei einem 0.3 BGA kriegt man JTAG 
noch auf irgend einem Layer an den Rand geroutet. Wo brauchst du da 
Platinenfläche?

Die Diskussion driftet regelmässig in irgend ein Gejammer ab, irgendwas 
ist immer zu teuer, zu gross, usw.
Wenn Ihr genügend von den Dingern produziert, könnt ihr auch einfach zum 
Hersteller gehen, und euch den Chip so wie ihr in wollt, bestellen. Wenn 
das unbedingt das hirnrissige Coresight per SWD sein muss, dann kauft 
ihr euch das halt als IPCore. Macht einfach IMHO keinen Sinn, wenn man 
einen sauberen JTAG haben kann.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Ist mir bewusst. Aber nochmal

Schon klar, ist anscheinend wirklich nicht leicht zu verstehen, aber es 
ist so wie ich schon sagte: Es ist kein Platz. Punkt. Ich weiche keinen 
einzigen Pin zurück, das lass ich gar nicht erst einreißen. Die Platinen 
sind beidseitig vollgepackt daß man fast kein grün mehr sieht. Es gibt 
keine weiteren Pins, nicht einen einzigen, Ende der Verhandlung!

Außerdem hab ich nicht gejammert sondern nur dem Kollegen beigepflichtet 
der gesagt hat JTAG sind zu viele Leitungen. Da hab ich beigepflichtet, 
gejammert hat niemand. Stattdessen werd ich gegen meinen Willen in ne 
Diskussion reingezogen in der mir jeder erklärt "eine Leiterbahn ist 
keine Leiterbahn" und "Zwischen Keramik-C und Widerstand passt immer 
noch n Kupferband".

Gejammert hat hier niemand, höchstens genervt gestöhnt.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> Es gibt keine weiteren Pins, nicht
> einen einzigen, Ende der Verhandlung!

Du scheinst nur ein einziges Projekt, nämlich dein aktuelles, zu kennen.

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Du scheinst nur ein einziges Projekt, nämlich dein aktuelles, zu kennen.

Nein das ist eine Grundsatzentscheidung basierend auf einem Dutzend 
vergangener Projekte und allen die noch kommen werden. 2 Pins zusätzlich 
lass ich hier nicht einreißen, ich hab nichts zu verschenken, solche 
weitreichenden Fässer mit solchen Zugeständnissen mach ich nicht auf. 
Das hab ich doch klar ausgedrückt? Hör auf mich vom Gegenteil überzeugen 
zu wollen, Du kannst bei Dir selbst meinetwegen 12 Pins anschließen, 
mach Du Dein Ding, ich hab andere Anforderungen, ich mach mein Ding. Ist 
jetzt langsam mal Ende der Debatte?

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Schon klar, ist anscheinend wirklich nicht leicht zu verstehen, aber es
> ist so wie ich schon sagte: Es ist kein Platz. Punkt

Doch. Es ist ganz einfach zu verstehen. Eine Kontaktierung am 
Platinenrand (und zwar direkt auf der Kante) benötigt keinen Platz! 
Dritte Dimension! Aber ich habe jetzt nicht noch Lust, das 
hinzuzeichnen, und ich wette, du möchtest uns dein Layout auch nicht 
zeigen. Das kindische Gestrampel, weil man ein paar Traces nicht 
geroutet kriegt/kriegen will hat allerdings nicht allzuviel mit RISC-V 
zu tun. Aber so kennen wir unser Forum..

von Gnorm (Gast)


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So ist es

Aberirgendwie scheinen das auch wieder nur aufgebohrte 16 bitter zu 
sein,  obwohl Neuentwicklung. 16 bit timer usw.

Beitrag #5958439 wurde von einem Moderator gelöscht.
von temp (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Das kindische Gestrampel, weil man ein paar Traces nicht
> geroutet kriegt/kriegen will hat allerdings nicht allzuviel mit RISC-V
> zu tun. Aber so kennen wir unser Forum..

Fakt ist doch eins, nur weil der Kern schneller ist werden nicht gleich 
Heerscharen das Lager wechseln. Und solange man in nur einem Punkt einen 
Rückschritt hinnehmen muss schon gleich garnicht. Für mich ist fehlendes 
SWD (oder ähnliches mit 1 oder 2 Leitungen) auch ein Killerkriterium. 
Und ein einziger Hersteller von Cortex Mx ähnlichen Chips wird nicht 
allen anderen das Fürchten lernen. Was in ein paar Jahren wird weiss 
niemand, kann sein dass wir dann deutlich mehr RISC-V im kleinen! 
Bereich sehen. Dann bewerten wir die Situation eben neu. Im Moment kann 
ich sehr gut mit dem vorhandenen Cortexen leben.

Beitrag #5958466 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958471 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958501 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958514 wurde von einem Moderator gelöscht.
von S. R. (svenska)


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temp schrieb:
> Fakt ist doch eins, nur weil der Kern schneller ist werden nicht
> gleich Heerscharen das Lager wechseln. Und solange man in nur einem
> Punkt einen Rückschritt hinnehmen muss schon gleich garnicht.

Naja, man tauscht einige Vorteile (schnellerer Kern, ähnliche 
Peripherie) gegen einige Nachteile (kein SWD, kein ARM). Das ist also 
ein klassischer Kompromiss, bei dem jeder die Vor- und Nachteile für 
sich abwägen muss.

Ein Aber-Das-Wird-Doch-Nie-Was-Geschrei hilft da nicht weiter.

temp schrieb:
> Im Moment kann ich sehr gut mit dem vorhandenen Cortexen leben.

Das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern, da braucht man nur 
in Richtung AVR oder 8051 schielen. Die Frage ist, ob man mit den neuen 
Chips besser leben könnte. Die Architektur ist da nebensächlich.

Dennoch finde ich es ein gutes Zeichen, dass RISC-V langsam käuflich 
wird.

von Stefan F. (Gast)


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Leute, es ist hier immer wieder das Selbe. Nur bin dieses mal nicht ich 
das Opfer, sondern Bernd.

Sobald jemand eine Schwäche offenbart, taugt er als Opfer. Dann hackt 
man auf ihm herum, als müsse derjenige zuerst angeprangert und dann 
hingerichtet werden, um die Ordnung wieder herzustellen. Wie im 
Mittelalter bei den Hexen.

Der Bernd hat gemeldet, dass ihm in einem bestimmten Projekt seiner 
Firma wichtig ist, möglichst wenige Pins zu benötigen. Er hat nicht 
behauptet, dass dieses Bedürfnis allgemein für alle gelten soll.

Wenn er in der einen Schaltung keinen Platz hat, dann ist das eben so. 
Es steht euch nicht zu, ihn deswegen zu kritisieren. Ihr kennt die 
Situation nicht und ihr habt auch keinen blassen Schimmer, inwiefern 
Bernd daran Schuld ist.

Jetzt lasst ihn und dieses Thema bitte in Ruhe. Das ist ja wirklich zum 
Fremdschämen hier.

Beitrag #5958634 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958636 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958644 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958645 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958650 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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> Jetzt lasst ihn und dieses Thema bitte in Ruhe. Das ist ja wirklich zum 
Fremdschämen hier.

+1. Bitte beendet dieses Thema. Weitere Diskussionen zu RISC-V sind 
gerne willkommen.

Beitrag #5958660 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958714 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958718 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958728 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fitzebutze (Gast)


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@Stefanus: Warum es hier jetzt um ein Opfer gehen soll, entzieht sich 
meiner Wahrnehmung, aber es kommt halt nicht so gut, andere als 
'ignorant' zu bezeichnen, wo es eigentlich um gutgemeinte Ratschläge 
geht. Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern ist halt auch 
daneben. Dann gibt's halt Gegenwind.

Zurück zum Thema: Der Grund, warum ein einheitliches Debug-Interface zu 
begrüssen ist: Die Tools werden viel einfacher zu warten. Bei all den 
verschiedenen ARM-Derivaten und Interfaces wurden eine Menge 
Fehler/Verschlimmbesserungen gemacht, das Resultat sieht man im 
dynamisch verschlungenen Spaghetticode eines bekannten 
Opensource-Debuggers, der fast nie 100% zuverlässig funktioniert.
Diese Verstümmelung von Standards, zu denen ich jetzt auch mal SWD und 
einige fehlerhafte JTAG-Implementierungen von TI zählen würde, hat 
einige unserer Kunden schon eine Menge Nerven/Geld gekostet. Für ein 
einfaches Einprozessorplatinchen mit fertigem Adapter ist das nicht so 
das Thema, aber bei komplexeren Systemen eben schon. Die RISC-V würde 
ich auch eher da ansiedeln.

Grundsätzliches Problem: IEEE 1149 (JTAG) definiert mal eben die 
Statemachine und das Verhalten der Schieberegister, aber so einiges 
anderes nicht. Wenn es die RISC-V-Foundation schafft, mit genügend 
Moment auch diesen Wildwuchs bei den TAP (Test-Access-Port)-Standards zu 
beseitigen, dürfte das zu weiterem Erfolg der Architektur führen, und 
auch div. Hersteller davon abbringen, weitere Standardverstümmelung und 
Abhängigkeitsverhältnisse zu erzwingen. So kann man sich ganz auf die 
Entwicklung konzentrieren und (hoffentlich) von ausgehen, dass der 
Debugger bei jedem Derivat tut. Bei MIPS war das mit dem EJTAG schon 
anständig, nur viel zu übergewichtig.

Mich irritiert es jeweils, wenn ich für einen halbgaren Standard bei der 
IEEE oder usb.org usw Brückenzoll zahlen muss und immer noch keinen 
OpenSource-Compliance-Test in der Hand habe. Da hat die RISC-V-Schmiede 
in weiser Voraussicht schon mal gute Arbeit geleistet, allerdings fehlt 
mir noch eine VHDL-Referenzimplementation.
Und so ist's vermutlich genau das, was die RISC-V-Arch schliesslich 
erfolgreich machen wird: Nicht die Technik, sondern die Politik.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern

Ich fasse dieses "Wutkonzert" mal auf einer Seite zusammen, anscheinend 
hast Du den wesentlichen Handlungsstrang übersehen:

Jemand: Ich mag kein JTAG, zu viele Leitungen, das nehm ich nicht.
Störer: Das ist doch nicht Dein Ernst, Traces nehmen keinen Platz weg
  Ich: Da muss ich ihm aber beipflichten, ich hab auch so enge Platinen.
Störer: Blödsinn, Leiterbahnen nehmen keinen Platz weg.
  Ich: Doch, bei mir jedenfalls schon
Störer: Mach Doch UART Debugging wie anno Dunnemals
  Ich: Nein, das reicht mir nicht, nicht anwendbar.
Störer: Doch! UART Debugging ist DER heiße Scheiß, mach das!
  Ich: Nein mach ich nicht! Und können wir jetzt mal wieder aufhören?
Störer: Enge Platinen gibt es nicht, 2 Traces gehen immer!
  Ich: Doch das gibt es, ich hab keinen Platz. Ende der Debatte.
Störer: Leg doch noch 2 Leiterbahnen
  Ich: Sag mal gehts noch, ist jetzt langsam Ruhe?
Störer: Du bist nur unfähig Leiterbahnen zu verlegen
  Ich: Nein ich hab keinen Platz und können wir das jetzt beenden
Störer2: Bernd will hier unbedingt seine Probleme auf RISC-V projezieren
  Ich: Nein, ich will daß die aufhören auf meinem Beispiel rumzuhacken,
  das war immerhin nur ein Beispiel, ich weiß gar nicht warum man da
  so einen Aufstand machen muß. Ich will daß das jetzt aufhört.
Helfer: Könnt ihr mal aufhören auf Bernd rumzuhacken, der hat
  schließlich nur ein Beispiel genannt.
Störer: Nein, der macht ein Wutkonzert!

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Du springst aber auch über jedes Stöckchen, oder?

von neuer PIC Freund (Gast)


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"The J-Link and J-Trace support cJTAG for ARM and RISC-V" 
(https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/technology/interface-description)

Die scheinen was zu wissen.

von Holm T. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Fitzebutze schrieb:
>> Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern
>
> Ich fasse dieses "Wutkonzert" mal auf einer Seite zusammen, anscheinend
> hast Du den wesentlichen Handlungsstrang übersehen:
>
> Jemand: Ich mag kein JTAG, zu viele Leitungen, das nehm ich nicht.
> Störer: Das ist doch nicht Dein Ernst, Traces nehmen keinen Platz weg
>   Ich: Da muss ich ihm aber beipflichten, ich hab auch so enge Platinen.
> Störer: Blödsinn, Leiterbahnen nehmen keinen Platz weg.
>   Ich: Doch, bei mir jedenfalls schon
> Störer: Mach Doch UART Debugging wie anno Dunnemals
>   Ich: Nein, das reicht mir nicht, nicht anwendbar.
> Störer: Doch! UART Debugging ist DER heiße Scheiß, mach das!
>   Ich: Nein mach ich nicht! Und können wir jetzt mal wieder aufhören?
> Störer: Enge Platinen gibt es nicht, 2 Traces gehen immer!
>   Ich: Doch das gibt es, ich hab keinen Platz. Ende der Debatte.
> Störer: Leg doch noch 2 Leiterbahnen
>   Ich: Sag mal gehts noch, ist jetzt langsam Ruhe?
> Störer: Du bist nur unfähig Leiterbahnen zu verlegen
>   Ich: Nein ich hab keinen Platz und können wir das jetzt beenden
> Störer2: Bernd will hier unbedingt seine Probleme auf RISC-V projezieren
>   Ich: Nein, ich will daß die aufhören auf meinem Beispiel rumzuhacken,
>   das war immerhin nur ein Beispiel, ich weiß gar nicht warum man da
>   so einen Aufstand machen muß. Ich will daß das jetzt aufhört.
> Helfer: Könnt ihr mal aufhören auf Bernd rumzuhacken, der hat
>   schließlich nur ein Beispiel genannt.
> Störer: Nein, der macht ein Wutkonzert!

Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner 
Aufstellung.

Gruß,

Holm

von ... (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner
> Aufstellung.

Red nicht immer über dich selber.
Wer hat denn hier am Wochenende mit "Arschloch" und weiteren 
Schimpfwörtern um sich getreten?

@mods:
Jetzt sperrt diesen Holm doch endlich mal!
Mehr als um sich treten und andere beleidigen kann er nicht mehr.

Beitrag #5959596 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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... schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner
>> Aufstellung.
>
> Red nicht immer über dich selber.
> Wer hat denn hier am Wochenende mit "Arschloch" und weiteren
> Schimpfwörtern um sich getreten?
>

Entschuldige bitte.. doch wohl nur als Echo.

> @mods:
> Jetzt sperrt diesen Holm doch endlich mal!
> Mehr als um sich treten und andere beleidigen kann er nicht mehr.

Ach, ich bin Dir wohl in einer Art "..." als Gast lieber?

Die Kompetenz, urteilen zu wollen was ich kann und was nicht, spreche 
ich Dir ganz einfach ab und fertig.

Gruß,

Holm

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
>> Daher kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der
>> Leiterplatte verwenden.
>
> So einfach ist das nicht. Du hast dann unter Umstaenden Kontakte aus dem
> Verguss kucken und haelst Abstaende nicht ein die du vielleicht fuer
> ATEX brauchst. Und wenn die Schaltung mit HF im zweistelligen
> Ghz-Bereich arbeitet dann laeuft sie ohne Verguss nicht wenn sie dafuer
> gerechnet wurde.

Aha, nur weil es Baugruppen gemäß ATEX-Norm und ggf. andere im 
GHz-Bereich gibt, soll der Nutzenrand nicht mehr zur Verfügung stehen? 
Interessante Logik.

Die herausgeführten Leiterbahnen müssen übrigens nicht seitlich 
herausstehen, sondern ggf. werden dann an den Stellen beim Vereinzeln 
einfach kleine Kerben hineingefräst.

> Klar, wenn man wirklich will dann gibt es fuer alles eine Loesung. Aber
> in der Industrie ist das nicht immer so einfach wie auf dem Basteltisch
> zuhause.

Ganz genau so ist es. Du solltest eben nicht Deinen eigenen Basteltisch 
als Referenz nehmen. Einige Prüfsysteme, an denen ich mitentwickelt habe 
und die im Großserienbetrieb eingesetzt werden, kontaktieren exakt so 
wie von mir beschrieben ihre Fertigungsnutzen, und zwar weil es der 
Kunde so haben will und es ausgezeichnet funktioniert.

von Tim  . (cpldcpu)


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Tim  . schrieb:
> Es ist irrelevant, darüber zu spekulieren.
>
> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
> Geschwindigkeit ausbreiten.
>
> Niemand in China will Lizenzgebühren an ARM entrichten. Gleichzeitig ist
> das Fehlen von Toolchains ein Hauptproblem von alternativen ISAs.
>
> Was glaubt ihr wohl, was die ganzen Startups mit den Mrd an
> Regierungssubventionen machen werden?

https://www.reuters.com/technology/us-china-tech-war-risc-v-chip-technology-emerges-new-battleground-2023-10-06/

Selten war es so einfach, die Folgen eines Technologietrends so 
eindeutig vorherzusehen.

Die "some lawmakers" scheinen wirklich "unter einem Felsen zu leben".

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Selten war es so einfach, die Folgen eines Technologietrends so
> eindeutig vorherzusehen.

Ja, der Umbruch wird gewaltig sein. :-D

Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.
Waere ich China oder ein anderes Land das sich nicht dem grossen 
amerikanischen Bruder unterordnen will, dann wuerde ich dafuer sorgen 
das weitestgehend nur noch Linux genutzt wird.

Genauso wie bei Risc-V gibt es irgendwann den Moment wo alles kippt und 
ARM praktisch ueber nach verschwinden wird. Und der Druck gegen ARM ist 
gewaltig und das eben nicht nur von China sondern eigentlich von jedem 
dicken Halbleiterhersteller der frueher eigene Cores hatte und 
irgendwann vom Markt gezwungen wurde auf ARM umzusteigen. Man schaue 
sich nur an wie der gesamte Markt vom ESP8266 aufgerollt wurde obwohl 
der so einen doedeligen unbekannten Core hat. Allein nur wegen billig! 
Das kann Risc-V genauso, bringt aber noch das Oekosystem mit.
Gibt es eigentlich von ST schon was mit Risc-V? Und wenn nein wie lange 
noch? :-)

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.

Läuft längst, mehrere Anläufe, zurück bis Red Flag Linux 1999. Es wird 
jedoch nicht in der Bevölkerung erzwungen. Regierungsstellen und 
Staatskonzerne sollen nun aber endlich abschwören.
https://www.neowin.net/news/chinese-government-to-dump-windows-in-favor-of-linux/

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
> der so einen doedeligen unbekannten Core hat. Allein nur wegen billig!

Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem eines mit 
brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?

von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
> Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.
> Waere ich China oder ein anderes Land das sich nicht dem grossen
> amerikanischen Bruder unterordnen will, dann wuerde ich dafuer sorgen
> das weitestgehend nur noch Linux genutzt wird.

Einige der amerikanischen (und auch deutschen) Firmen agieren halt 
geschickter, um nicht im Fadenkreuz der chinesischen Regierung zu 
landen. Microsoft, Apple, Tesla sind hier prominente Beispiele.

Microsoft erlaubt ja schon seit Jahren die praktische kostenlose Nutzung 
von Windows für Heimanwender. Und mich würde es nicht wundern, wenn sie 
in China "vergessen" kommerzielle Nutzer ohne Lizenz zu verfolgen. Wird 
Office365 auch in China vermarktet? Das ist sicherlich ein schwierigeres 
Produkt...

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem eines mit
> brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?

Warum solltest du eines "bekommen" wollen? Bedenke, bevor sich ARM so
erstaunlich verbreitet hatte, da hatte jeder Hersteller seine eigenen
Cores (AVR, ST6/7, 68k, Z80, 6502, PIC, SH, M16C, MCS48/51, usw)
Lizensieren muss man nur wenn man faul ist oder vielleicht ein paar
Tausend Stueck braucht.

Vanye

von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
>> Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem
> eines mit
>> brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?
>
> Warum solltest du eines "bekommen" wollen? Bedenke, bevor sich ARM so
> erstaunlich verbreitet hatte, da hatte jeder Hersteller seine eigenen
> Cores (AVR, ST6/7, 68k, Z80, 6502, PIC, SH, M16C, MCS48/51, usw)
> Lizensieren muss man nur wenn man faul ist oder vielleicht ein paar
> Tausend Stueck braucht.

Ich meinte den ESP32/ESP8266. War ungünstig zitiert, sorry.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Microsoft erlaubt ja schon seit Jahren die praktische kostenlose Nutzung
> von Windows für Heimanwender.

Wuerdest du ein chinesisches Betriebssystem nutzen? Als Behoerde? Bei 
der Bundeswehr? Hast du jetzt privat vertrauen in Microsoft das die dich 
nicht aushorchen? .-)

Man kann also schon annehmen das China sich berechtigte Sorgen 
bezueglich des Einsatz von Mikrosoftsystemen machen darf.

Wenn aber dann mal Linux das allgemeine STandardsystem in China sein 
sollte. Etwas das jeder benutzt/kennt und mit dem er jederzeit auch als 
Microsoftnutzer Daten und Anwendungen austauschen muss. Dann wird sich 
irgendwann der Rest der WElt auch fragen: Haeh? Wieso eigentlich noch 
Windows?
China ist gross genug da eine kritische Masse aufzubauen.

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Wuerdest du ein chinesisches Betriebssystem nutzen? Als Behoerde? Bei
> der Bundeswehr?

Ob die Bundeswehr wohl Huawei oder andere Chinesen einsetzt? Und sei es 
bloß in privaten aber überall mitgeschleppten Smartphones quer durch die 
Ränge.

: Bearbeitet durch User
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