Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RISC-V: Wird das was?


von Open Source rockt (Gast)


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Kurz und knapp: Wird RISC-V die Open Source-Revolution in der Hardware 
einläuten, mit dem Resultat, dass proprietäre Prozessorarchitekturen das 
selbe Schicksal ereilt wie ihre Pendants auf Seite der Betriebssysteme?


Dem Kopf hinter der Architektur hat große Pläne:
https://www.golem.de/news/cpu-architektur-risc-v-soll-dominierende-architektur-werden-1702-126022.html

Wäre das nicht was: EIN Betriebsystem für alle Geräte, vom smarten 
Rasenmäher bis hin zur Serverfarm. Und ebenso EINE Prozessorarchitektur.

: Verschoben durch User
von Dennis (Gast)


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Open Source rockt schrieb:
> Kurz und knapp: Wird RISC-V die Open Source-Revolution in der
> Hardware einläuten, mit dem Resultat, dass proprietäre
> Prozessorarchitekturen das selbe Schicksal ereilt wie ihre Pendants auf
> Seite der Betriebssysteme?
>
> Dem Kopf hinter der Architektur hat große Pläne:
> https://www.golem.de/news/cpu-architektur-risc-v-s...
>
> Wäre das nicht was: EIN Betriebsystem für alle Geräte, vom smarten
> Rasenmäher bis hin zur Serverfarm. Und ebenso EINE Prozessorarchitektur.

Nein Schuss in den Ofen und ich kennen mich aus

von Falk B. (falk)


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@ Open Source rockt (Gast)

>Wäre das nicht was: EIN Betriebsystem für alle Geräte, vom smarten
>Rasenmäher bis hin zur Serverfarm. Und ebenso EINE Prozessorarchitektur.

Das nennt sich dann Monokultur. Wollen wir heute nicht in allen 
Lebensbereichen Buntheit, Vielfalt und Diversity?
Inklusion, auch für BO8?

von yesitsme (Gast)


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Haben wir nicht schon in anderen Bereichen eine Monokultur, und das 
irgendwie erfolgreich? Oder gibt es ein Lebewesen auf diesem Planeten 
das keinen DNA-Interpreter verwendet?

von Tim  . (cpldcpu)


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Es ist irrelevant, darüber zu spekulieren.

Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter 
Geschwindigkeit ausbreiten.

Niemand in China will Lizenzgebühren an ARM entrichten. Gleichzeitig ist 
das Fehlen von Toolchains ein Hauptproblem von alternativen ISAs.

Was glaubt ihr wohl, was die ganzen Startups mit den Mrd an 
Regierungssubventionen machen werden?

von Tim  . (cpldcpu)


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https://www.digitimes.com/news/a20181022PD206.html

Consortium formed in China to rev up development of RISC-V processors



More than 50 IC designers, academic units and research bodies in China 
have recently established the China RISC-V Industry Consortium, seeking 
to develop the country's independent intellectual property rights for 
core IC technologies and ushering in a new development stage for China's 
RISC-V industry.

RISC-V is an open instruction set architecture (ISA) based on the 
established reduced instruction set computing (RISC) principles, and can 
be freely used for any purpose, allowing anyone to design, manufacture, 
and sell RISC-V chips and software.

Members of the new consortium include China IC designers, such as 
VeriSilicon, Espressif Systems, Ingenic Semiconductor, UNISOC 
(Spreadtrum & RDA), Zhaoxin Semiconductor, Horizon Robotics, and C*Core 
Technology, yet excluding Hisilicon and C-Sky Microsystems.

Consortium chairman Dai Weimin, currently chairman of VeriSilicon, said 
at the inauguration ceremony for the new organization that the largest 
opportunity RISC-V will bring to China is to place the country and the 
rest of the world on the same starting line.

Based on a recent market research report issued by GSMA, the global IoT 
market scale including connections, applications, platforms and services 
will amount to US$1.1 trillion by 2025, with commercial applications to 
command some 50% of the market. GSMA also estimates that there will be 
1.8 billion IoT connections done by 2025, and China will become a huge 
market for IoT technologies and applications, which will naturally drive 
the birth of RISC-V ISAs.

China IC players are strong in application-type SoCs but weak in IP and 
fabrication ends, vice consortium chairman Hu Zhenpo said, adding that 
RISC-V can help address the processor IP weakness and build independent 
ecosystems to materialize more technology innovations and 
differentiations for the China semiconductor industry.

China IC designers are actively developing processor chips based on 
RISC-V architectures. Andes Technology, for instance, has launched four 
CPU cores - N25F, A25, NX25F and AX25 - featuring the architectures. At 
the moment, the company is teaming up with SiFive to develop more RISC-V 
ISAs, pioneering the development of such RISC-V chips in China.

On September 17, Huami also released Huangshan MHS001 chip, touted as 
the world's first RISC-V processor for wearable devices with a computing 
performance 38% higher than ARM Cortex-M4.

von Alex G. (dragongamer)


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Der Vergleich mit Linux ist nicht ganz korekt.
Linux ist daran gescheitert, ein gutes Endkundenprodukt zu werden. Als 
Produkt für professionelle Anwendungen ist es aber in vielen Bereichen 
das Maß der Dinge.
Risc-V dagegen ist eine Prozessor-Architektur. Also sicherlich nicht 
dafür gedacht, irgendwie ein Endkundenprodukt zu sein. Erst Geräte auf 
Basis von Risc-V sind die Endprodukte.

Zudem ist die Entwicklungshürde wohl erheblich höher wodurch nicht jeder 
Hobbyist aus seinem Keller heraus, das Ganze bis ins Unendliche 
aufbranchen kann, wie bei Linux.

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


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Alex G. schrieb:
> Der Vergleich mit Linux ist nicht ganz korekt.
> Linux ist daran gescheitert, ein gutes Endkundenprodukt zu werden.

Aha?

Android ist ein Linux.

Wie viele Android-Smartphone gibt es? Wie viele Fernseher?

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Der Vergleich mit Linux ist nicht ganz korekt.
> Linux ist daran gescheitert, ein gutes Endkundenprodukt zu werden. Als
> Produkt für professionelle Anwendungen ist es aber in vielen Bereichen
> das Maß der Dinge.

Huh? Kein gutes Endkundenprodukt? Mit was läuft Dein Handy, mit was Dein 
DSL Router?
Windows ist im Vergleich dazu an dieser Stelle eher völlig tot.

Gruß,

Holm

von Neverever (Gast)


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yesitsme schrieb:
> Haben wir nicht schon in anderen Bereichen eine Monokultur, und das
> irgendwie erfolgreich? Oder gibt es ein Lebewesen auf diesem Planeten
> das keinen DNA-Interpreter verwendet?

Ja, etliche Viren.

von Neverever (Gast)


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Tim  . schrieb:
> Es ist irrelevant, darüber zu spekulieren.
>
> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
> Geschwindigkeit ausbreiten.
>
> Niemand in China will Lizenzgebühren an ARM entrichten. Gleichzeitig ist
> das Fehlen von Toolchains ein Hauptproblem von alternativen ISAs.


In der Sache hast Du Recht, allerdings ist das keine Frage der 
Lizenzgebühren.

von Bloßnich (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Inklusion, auch für BO8?

NIEMALS! Alles, aber nicht BO8!

von Neverever (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Der Vergleich mit Linux ist nicht ganz korekt.
> Linux ist daran gescheitert, ein gutes Endkundenprodukt zu werden.


Also ich finde, Milliarden Mobiltelefone, Fernseher, NAS-Geräte sprechen 
eine ganz andere Sprache...

von Alex G. (dragongamer)


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Na gut, Android ist ein Argument. Allerdings laufen auf dem Großteil der 
Handies und auf all den Fernsehern, Builds von Android die von einem 
bestimmten Hersteller so verpackt sind. Das hat kaum etwas mit der 
Freiheit von Open Source bzw. dessen Grundgedanken (bei Bedarf 
anpassbar) zutun.
Den Play Store darf z.B. niemand ohne Googles Erlaubniss implementieren 
und ohne ist Android erheblich weniger sinnvoll.
Lineage und alternative Stores gibt es, aber entweder auch unter einem 
Branchenriesen (Amazon) oder eine Niesche (wie Linux auf Desktops).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bloßnich schrieb:
> NIEMALS! Alles, aber nicht BO8!

Seit den letzten Befehlssatzänderungen und der Einführung eines 
synchronen Resets sollte der Durchbruch von bo8 nicht mehr aufzuhalten 
sein, siehe:

Beitrag "Re: 8bit-Computing mit FPGA"

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das sind ja tolle Aussichten. Die Toolchain auf chinesisch ...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Zitronen F. schrieb:
> Das sind ja tolle Aussichten. Die Toolchain auf chinesisch ...

Viele Datenblätter gibt es auch nur noch in chinesischer Sprache. 
Glücklicherweise sind aber die Zahlen in arabischen Ziffern dargestellt, 
so dass man mit etwas kombinatorischem Geschick durchaus wichtige 
Parameter entziffern kann.

von Andreas Rückert (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Zitronen F. schrieb:
> Das sind ja tolle Aussichten. Die Toolchain auf chinesisch ...

Das ist die Zukunft. Ein Ing, der kein chinesisch kann, hat gerade so 
viel Chancen wie heute einer, der kein Englisch kann.

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


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Schauen wir mal, wann es MCUs von Mainstream-Firmen wie Renesas, NXP, 
TI, ST oder Microchip gibt.
Preiswert und verfügbar.
Irgendwelche exotischen 64-Bit dual-core Monster mit Megabytes an RAM 
für FreeRTOS buche ich nicht unter Mikro-Controller.

von fsdf (Gast)


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Rudolph R. schrieb:
> Irgendwelche exotischen 64-Bit dual-core Monster mit Megabytes an RAM
> für FreeRTOS buche ich nicht unter Mikro-Controller.

nicht?

ich höre das aber bei uns ..
warum einen µC nehmen wenn man fürs gleiche geld einen quadcore Ax 
nehmen kann...
Das Linux ist viel stabiler und die SW ist auch quasi fertig.
man muss ja nur die paar Module zusammenstricke...

von Rolf M. (rmagnus)


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Andreas Rückert schrieb:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/RISC-V-50-Dollar-Entwicklerboard-aus-China-4198639.html

"Die AES- und SHA-Einheiten sind vor allem dazu gedacht, verschlüsselte 
und signierte Firmware auf dem K210 auszuführen."

So ist also der "OpenSource-Prozessor" gleich von Grund auf schon dafür 
gedacht, dass alles verrammelt und abgeschlossen ist, damit ja keiner 
dran kommt.

von Erik (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> So ist also der "OpenSource-Prozessor" gleich von Grund auf schon dafür
> gedacht, dass alles verrammelt und abgeschlossen ist, damit ja keiner
> dran kommt.

Klar, denn auch die Chinesen wollen nicht, dass jemand ihre Appl SW 
kopiert.
Ironisch, nicht?

von Dr. Sommer (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das ist die Zukunft. Ein Ing, der kein chinesisch kann, hat gerade so
> viel Chancen wie heute einer, der kein Englisch kann.

Ob es wohl Chinesisch-Kurse gibt, bei denen es (hauptsächlich) ums 
Leseverständnis von Fachliteratur geht und dafür Aussprache und 
Hörverstehen vernachlässigt werden?

fsdf schrieb:
> warum einen µC nehmen wenn man fürs gleiche geld einen quadcore Ax
> nehmen kann...
Man muss die China-SoC's ja auch mit China-µC vergleichen. Und die gibt 
es (angeblich) für ab 3ct...

von Falk B. (falk)


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@A. K. (prx)

>> Das sind ja tolle Aussichten. Die Toolchain auf chinesisch ...

>Das ist die Zukunft. Ein Ing, der kein chinesisch kann, hat gerade so
>viel Chancen wie heute einer, der kein Englisch kann.

Kann sein, muss nicht.

Ich wage dir These, daß die chinesische Sprache sich NICHT weltweit so 
durchsetzen wird wie es Englisch bisher geschafft hat. Warum? Erstens 
weil es deutlich schwerer zu lernen ist und 2. die Chinesen selber mit 
ihrer Sprache viele Probleme haben. Daran ändert auch das simplified 
chinese nichts. Und der Kapitalismus bzw. die Globalisierung suchen 
immer nach möglichst einfachen, massentauglichen Lösungen. Eine davon 
heißt Englisch. Chinesisch ist es eher nicht.

Aus der japanischen Dominanz in der Elektronikwelt in den 1980er Jahren 
ist auch keine weltweite Verbreitung des Japanischen erfolgt. Auch die 
haben gelernt, englische Datenblätter zu schreiben und zu lesen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Open Source rockt schrieb:

> Wäre das nicht was: EIN Betriebsystem für alle Geräte, vom smarten
> Rasenmäher bis hin zur Serverfarm. Und ebenso EINE Prozessorarchitektur.

Und der Konzern mit dem meisten Geld+Interesse kauft es dann auf,
lass mich raten, fängt mit "G" an und hört mit "oogle" auf?

Es reicht schon, dass auf PCs das LINUX in 2 Dutzend Arten ständig gegen 
einen einzigen Konkurrenten kämpfen muss.

von Linux T. (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Und der Konzern mit dem meisten Geld+Interesse kauft es dann auf,
> lass mich raten, fängt mit "G" an und hört mit "oogle" auf?


Es ist eine OpenSource ISA. Also eine Spezifikation. Nix mit Aufkaufen.
Jeder kann daraus eine Mikroarchitektur basteln.


> Es reicht schon, dass auf PCs das LINUX in 2 Dutzend Arten ständig gegen
> einen einzigen Konkurrenten kämpfen muss.


Nö, es gibt nur EIN Linux.

von Linux T. (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> So ist also der "OpenSource-Prozessor" gleich von Grund auf schon dafür
> gedacht, dass alles verrammelt und abgeschlossen ist, damit ja keiner
> dran kommt.


Es ist kein "OpenSource-Prozessor".
RISC-V ist eine freie und offene ISA.
Daraus kann dann jeder eine offene oder auch geschlossene 
Mikroarchitektur basteln. Das ist ja das Schöne daran.

von Bernd K. (prof7bit)


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Linux T. schrieb:
>> Es reicht schon, dass auf PCs das LINUX in 2 Dutzend Arten ständig gegen
>> einen einzigen Konkurrenten kämpfen muss.
>
> Nö, es gibt nur EIN Linux.

Und es muß auch nicht kämpfen. Es tut einfach das was es tut, ganz 
zwanglos und locker aus dem Handgelenk. Und das tut es weil es das kann, 
nicht weil es irgendwas "muß".

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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fsdf schrieb:
> Das Linux ist viel stabiler und die SW ist auch quasi fertig.
> man muss ja nur die paar Module zusammenstricke...

Solche naiven Entscheidungsträger mag ich sehr gerne. Sobald sich 
herausstellt, dass die Sache doch nicht so einfach ist, werden sie meine 
Kunden.

von Dr. Sommer (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Sobald sich
> herausstellt, dass die Sache doch nicht so einfach ist, werden sie meine
> Kunden.

Und dann darfst du vermurkste Linux-basierten Konzepten retten, wo mit 
haarsträubenden Frickeleien Echtzeitfähigkeit herbeigeschummelt 
(vorgetäuscht) wird?

von M.A. S. (mse2)


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Neverever schrieb:
> Ja, etliche Viren.

Viren leben nicht direkt selber sondern werden gelebt. Sprich: sie sind, 
wenn man das mit der Datentechnik vergleicht, keine CPUs sondern 
Programme.
Und als solche durchaus mit dem DNA-System der Lebewesen kompatibel 
(sonst könnten die Lebewesen sie nicht ausführen (sprich: vermehren).

von Linux T. (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> Neverever schrieb:
>> Ja, etliche Viren.
>
> Viren leben nicht direkt selber sondern werden gelebt. Sprich: sie sind,
> wenn man das mit der Datentechnik vergleicht, keine CPUs sondern
> Programme.
> Und als solche durchaus mit dem DNA-System der Lebewesen kompatibel
> (sonst könnten die Lebewesen sie nicht ausführen (sprich: vermehren).


Das ist Humbug. Es gibt sowohl RNA- als auch DNA-Viren. Erstere sind in 
der Überzahl.
Und Viren brauchen keine Wirts-DNA zum Vermehren. Sie nutzen die 
restliche Zellinfrastruktur (z.B. Enzyme) für Vermehrungszwecke.

Also: Neverever hat Recht.

von Johnny B. (johnnyb)


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Tim  . schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Der Vergleich mit Linux ist nicht ganz korekt.
>> Linux ist daran gescheitert, ein gutes Endkundenprodukt zu werden.
>
> Android ist ein Linux.
>
> Wie viele Android-Smartphone gibt es? Wie viele Fernseher?

Naja, das Frontend für den Endkunden bzw. das GUI für alle diese Geräte 
ist aber fast nie etwas standardmässiges von Linux oder Android, weil es 
dafür nachwievor unbrauchbar ist.
Fast jeder Hersteller implementoiert oder erweitert da selber was. Bei 
Samsung, dem Branchenführer, z.B. TouchWiz, welches dann noch abgelöst 
wird durch Samsung Experience.
https://en.wikipedia.org/wiki/TouchWiz
https://en.wikipedia.org/wiki/Samsung_Experience

Google selbst verwendete wohl ihren "Google Now" Launcher, welcher auch 
anderen Herstellern zur Verfügung gestellt wurde, die stellen aber wohl 
auf den "Pixel Launcher" um.

von Bernd K. (prof7bit)


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Johnny B. schrieb:
> Naja, das Frontend für den Endkunden bzw. das GUI für alle diese Geräte
> ist aber fast nie etwas standardmässiges von Linux

Linux hat überhaupt kein GUI. Auch auf dem Desktop ist das GUI eine 
komplett separate Komponente von komplett anderen Leuten entwickelt als 
denen die Linux entwickeln. Was Du da vorbringst ist also ein 
Null-Argument.

von Klaus (Gast)


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Linux ist in einigen Bereichen zwar der Marktführer, aber da wo es mal 
hin wollte ist es letzentlich an Opensource gescheitert.
Warum?:
Weil jeder Depp das Rad neu erfinden musste anstatt das alle mal eine 
Version fertig gemacht hätten und damit damals Windows das Wasser 
abgegraben hätten.

Gut inzwischen gibt es gute Pakette, aber das sind eigentlich zu viele 
und damit zu viel verschwendette Zeit.

Bei dem RISC-V sehe ich da zum Glück nicht so eine Fehlentwicklung und 
erwarte 2019 die ersten kaufbaren Prozessoren.
Wer als erstes damit auf den Markt kommt wird sich Zeigen, aber am Ende 
werden es alle grossen sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Ich wage dir These, daß die chinesische Sprache sich NICHT weltweit so
> durchsetzen wird wie es Englisch bisher geschafft hat.

Da gehe ich mit.

Nur was heisst das? Heisst es, dass Englisch weiterhin linga franca sein 
wird und die Chinesen wie bisher Englisch sprechen?

Oder heisst es, dass jene Nicht-Chinesen, die keinerlei Chinesisch 
können, in diesen Berufen wenig Chancen haben? Und mit der Zeit die 
meisten "harten" Ings Chinesen sind.

Ok, das ist jetzt bewusst ein wenig ins Extrem gezogen.

von Linux T. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Linux ist in einigen Bereichen zwar der Marktführer, aber da wo es mal
> hin wollte ist es letzentlich an Opensource gescheitert.


Wo wollte "Linux" denn hin???
Linux ist nichts weiter als ein Kernel. Und als solcher hat er, wenn man 
schon in diese Richtung argumentiert, gesiegt.
Denn oberhalb der Mikrocontroller-Klasse wird die grosse Mehrheit an 
Geräten mit einem Linux-Kernel betrieben.


> Warum?:
> Weil jeder Depp das Rad neu erfinden musste anstatt das alle mal eine
> Version fertig gemacht hätten und damit damals Windows das Wasser
> abgegraben hätten.


Nein, das ist doch nicht die Ursache. Wenn dem so wäre, dann hätte sich 
auch die x86-ISA nicht durchgesetzt.


> Bei dem RISC-V sehe ich da zum Glück nicht so eine Fehlentwicklung und
> erwarte 2019 die ersten kaufbaren Prozessoren.


Gute Nachricht für Dich: Es gibt sie schon!

von S. R. (svenska)


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Linux T. schrieb:
> Denn oberhalb der Mikrocontroller-Klasse wird die grosse Mehrheit an
> Geräten mit einem Linux-Kernel betrieben.

Wobei gerade Android ein äußerst schlechtes Beispiel ist, weil außer dem 
Kernel (der zudem auch noch von Google geforkt und maintained wird, mit 
einem Mainline-Kernel kommt man nicht weit) ziemlich genau nichts an das 
erinnert, was man landläufig unter "Linux" versteht.

So eine Router- oder NAS-Firmware ist da schon wesentlich näher dran, 
ebenso wie ChromeOS.

von Rolf M. (rmagnus)


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Klaus schrieb:
> Linux ist in einigen Bereichen zwar der Marktführer, aber da wo es mal
> hin wollte ist es letzentlich an Opensource gescheitert.
> Warum?:

Weil viele Hersteller populärer proprietäerer Software bei Windows 
geblieben sind und weil Microsoft es durch Ausnutzung seines Monopols 
und durch Knebelverträge geschafft hat, dass praktisch jeder neue PC mit 
vorinstalliertem Windows ausgeliefert wird.

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Linux ist in einigen Bereichen zwar der Marktführer, aber da wo es mal
> hin wollte ist es letzentlich an Opensource gescheitert.

Wo wollte es denn hin, und woher weist du das?

Ich habe jedenfalls ein Buch von Herrn Linus Torvalds gelesen und dem 
entnommen, dass Linux zum Selbstsläufer geworden ist, dass seine 
kühnsten Vorstellungen übertroffen hat.

> Weil jeder Depp das Rad neu erfinden musste anstatt

Was der Sinn von Open-Source ist. Man greift eine Idee von jemandem auf 
und verändert sie nach eigenem Gusto. Und Linux ist dazu schlichtweg 
etwas besser geeignet, als Windows.

Auch in der Windows Welt werden viele Räder immer wieder neu erfunden. 
Ich sage nur Office, Web Browser, Email Programme, Text Editoren, 
Entwicklungsumgebungen und so weiter.

Was die GUI angeht, da müsstest du dich bei Microsoft beschweren, dass 
die alle paar Jahre umgestaltet wird. Im Gegensatz zu Linux kannst du 
bei Windows nicht einfach die GUI nach deinen Vorlieben auswählen. Da 
gilt eher die Regel: Friss oder stirb.

von Adapter (Gast)


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Naja, die Idee einer one size fits all platform for all computing needs 
war schon seit zwanzig Jahren der feuchte Traum jedes Schlipses. In 
meiner Firma wird alle 5 Jahre eine neue ELWMS durchs Dorf getrieben, 
und zur Zeit denkt jeder Hersteller, den Markt in der Hand zu haben, 
wenn sich nur "sein" Ökosystem durchsetzt...

was sollte heute Anders sein als vor 20 Jahren, dass es auf einmal 
klappt? Als vor knappen 10 Jahren die ARM Cortex PODs begannen, sich 
richtig breit zu machen, schien die Akte endlich und endgültig 
geschlossen: Da und nirgendwo Anders liegt die Zukunft.

Und nun? Pustekuchen. Zu denken, dass sich eine Plattform (Hart oder 
Weich) flächendeckend durchsetzen wird ist so naiv wie anzunehmen, dass 
sich die gesamte Modebranche auf nur eine Kollektion und eine Grösse 
beschränken würde. Klappt nicht.

Schon deswegen nicht, weil die Anforderungen an Embedded Systeme 
(Hardware wie Software) niemals auf eine kleine Zahl von Anwendungen 
zusammendrücken lässt. Selbst wenn das "Super Board" noch so billig zu 
haben sein wird - wenn es auf Consumeranwendungen feingetrimmt ist, wird 
da mindestens ein TouchController und ein Audiointerface dabei sein, und 
das wird Niemals in Messfühlern oder medical systems einfach nur als 
totes Gewicht mitgetragen werden. Wenn nicht, braucht es mindestens ein 
HMI Expansion board und damit einen Controller, der die dafür benötigten 
Pins herausführen muss - was für die meisten kleineren Anwendungen ein 
kompletter overkill ist. Dazu kommt, dass ein weit verbreitetes System 
umso anfälliger für Attacken ist und umso verletzlicher da steht, wenn 
wirklich mal eine Lücke aufgemacht wird. So manche auf Sicherheit 
bedachte Firma setzt deswegen bewusst auf Nischenplattformen, die zu 
knacken einen komplett neuen Werkzeugsatz erfordert.

Das nächste, was man an eine Universalplattform herankommt, ist ein hoch 
skalierbarer Prozessorkern wie der Cortex oder eben ein RISC V Kern. 
Aber obwohl momentan ARM Cortex den Markt enorm dominiert, ist trotzdem 
(vermutlich gerade deswegen) noch Platz für Andere 
Prozessorarchitekturen. Analoges gilt für den RTOS und Middleware Markt.

Also ich gehe jede Wette ein, dass in 10-20 Jahren der Markt noch genau 
so bunt und fragmentiert ist wie jetzt.

von Stefan F. (Gast)


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Ob die RISC-V Architektur (oder irgendeine andere) die µC Welt 
dominieren wird ist mir ziemlich egal, sofern man sie in C programmieren 
kann. Als Programmierer befasse ich mich zu 99% der Zeit ohnehin mit der 
Peripherie, nicht mit der CPU. Das ist je gerade das schöne an 
Hochsprachen.

von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Linux ist in einigen Bereichen zwar der Marktführer, aber da wo es mal
>> hin wollte ist es letzentlich an Opensource gescheitert.
>
> Wo wollte es denn hin, und woher weist du das?
Interessant zu wissen dass "es" da nicht hin wollte und der Erfinder 
auch nicht.
Tatsache ist aber dass immer wieder behauptet wird, Linux sei besser als 
Windows und müsste es ablösen.
An jeder Ecke, auch hier im Forum liest man von typen die es besser als 
Windows darstellen wollen und es überhaupt nicht verstehen wieso alle 
Microsoft anhängen ;)
Dabei heisst es auch immer "Linux", nicht ein bestimmtes Derivat. 
Entsprechend ist "Linux" für viele offenbar doch das Betriebssystem 
inkl. einer GUI, nicht nur der Kernel.

von Stefan F. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Entsprechend ist "Linux" für viele offenbar doch das Betriebssystem
> inkl. einer GUI, nicht nur der Kernel.

Sicher ist es das. Wer hier darauf beharrt, das Linux nur den Kernel 
bezeichnet, der korrigiert auch anderer Leute Rechtschreibfehler.

von S. R. (svenska)


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Alex G. schrieb:
> Entsprechend ist "Linux" für viele offenbar doch das Betriebssystem
> inkl. einer GUI, nicht nur der Kernel.

Stichwort GNU/Linux.

von Dr. Sommer (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ob die RISC-V Architektur (oder irgendeine andere) die µC Welt
> dominieren wird ist mir ziemlich egal, sofern man sie in C programmieren
> kann.

Kann man z.B. die Rockchip RK3... CPUs auch, aber nur wenn man einen 
angepassten alten Linux Kernel mit binary Blobs, einen angepassten 
U-Boot und undurchsichtige Programme zur Erstellung des Flash Abbilds 
nutzt. Da überhaupt keine Doku existiert hat man keine andere 
Möglichkeit. Ist das die Art wie dann alles programmiert wird?

Bei ARM ist ja immerhin der Prozessorkern sehr ausführlich auf Englisch 
dokumentiert, d.h. man könnte sich eigene RTOS programmieren. Wenn dann 
aber alles von ultrabilliger chinesischer Massenware dominiert wird 
deren Dokumentation, selbst wenn man sie bekäme auf chinesisch wäre, 
könnte man das nicht mehr. Dann können nur noch große reiche Konzerne 
echtzeitfähig programmieren, weil nur die die Doku bekommen und sich die 
Übersetzer bzw. chinesische Programmierer leisten können, um ohne ein 
vermurkstes China-Linux arbeiten zu können. Schöne neue Welt?

von Rolf M. (rmagnus)


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S. R. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Entsprechend ist "Linux" für viele offenbar doch das Betriebssystem
>> inkl. einer GUI, nicht nur der Kernel.
>
> Stichwort GNU/Linux.

So wünscht sich Stallman, dass man es nennt. Passt aber auch nicht, da 
sehr große Teile der üblichen Linux-Distributionen nicht GNU sind, z.B. 
KDE, Firefox, LibreOffice, X.org u.s.w.

von S. R. (svenska)


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Dr. Sommer schrieb:
> Dann können nur noch große reiche Konzerne
> echtzeitfähig programmieren, weil nur die die Doku bekommen

Auch die bekommen die Doku nicht, höchstens einen Sourcedump.
Hätte ich ordentliche Datenblätter auf Arbeit, käme ich besser voran.

von Dr. Sommer (Gast)


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S. R. schrieb:
> Auch die bekommen die Doku nicht, höchstens einen Sourcedump.
> Hätte ich ordentliche Datenblätter auf Arbeit, käme ich besser voran.

Auch nicht wenn man große Stückzahlen p.a. abnimmt? Heißt das, dass die 
Treiber für diese SoCs ausschließlich von den Leuten geschrieben werden, 
welche den SoC entwickelt haben, und sonst kann das niemand?

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Ich halte es durchaus für möglich, dass sich RISC-V durchsetzen wird. 
Allerdings vermuteich, dass wohl Nischen für andere Architekturen (z.B. 
im 8-bit-Bereich, oder bei GPU) bleiben.

RISC-V ist ja bei den µC schon halbwegs dabei, und wird da wohl ARM 
verdrängen. Und auch am gegenüberliegenden Ende der Performanzskala 
nimmt RISC-V Fahrt auf:

https://insidehpc.com/2018/05/mateo-valero-risc-v-can-play-major-role-new-supercomputer-architectures/

Philipp

von Dr. Sommer (Gast)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> RISC-V ist ja bei den µC schon halbwegs dabei, und wird da wohl ARM
> verdrängen.

Wie finanziert sich eigentlich das ganze Ökosystem um RISC-V herum, also 
Compiler, IDEs, Doku & Literatur? Bei ARM wird das ja über die Lizenzen 
gehen, sodass man vieles vom Drumherum gratis herunterladen kann.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rolf M. schrieb:

>> Stichwort GNU/Linux.
>
> So wünscht sich Stallman, dass man es nennt. Passt aber auch nicht, da
> sehr große Teile der üblichen Linux-Distributionen nicht GNU sind, z.B.
> KDE, Firefox, LibreOffice, X.org u.s.w.

Stallman hatte früher ein Betriebssystem ohne Kernel, Torvalds einen 
Kernel ohne Tools.
Was macht eigentlich der Hurd-Kernel?

von Johnny B. (johnnyb)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich habe jedenfalls ein Buch von Herrn Linus Torvalds

Wobei gemäss Aussage von Terry Davis (RIP) der Herr Torvalds kein 
professioneller Programmierer ist, da er nie in seinem Leben einen 
eigenen Compiler programmiert hat.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael X. schrieb:
> Was macht eigentlich der Hurd-Kernel?

Wikipedia: "After years of stagnation, development picked up again in 
2015 and 2016, with four releases during these two years."

Die Version 0.9 von Ende 2016 ist der letzte Stand.

von (prx) A. K. (prx)


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Johnny B. schrieb:
> Wobei gemäss Aussage von Terry Davis (RIP) der Herr Torvalds kein
> professioneller Programmierer ist, da er nie in seinem Leben einen
> eigenen Compiler programmiert hat.

Dieser Terry Davis? (Wikipedia) `After being in direct communication 
with God, God told him the operating system he built was for God's third 
temple, and that TempleOS is of "divine intellect" due to the inspired 
nature of the code.´

: Bearbeitet durch User
von Johnny B. (johnnyb)


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A. K. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Wobei gemäss Aussage von Terry Davis (RIP) der Herr Torvalds kein
>> professioneller Programmierer ist, da er nie in seinem Leben einen
>> eigenen Compiler programmiert hat.
>
> Dieser Terry Davis? (Wikipedia) `After being in direct communication
> with God, God told him the operating system he built was for God's third
> temple, and that TempleOS is of "divine intellect" due to the inspired
> nature of the code.´

Ja genau dieser Terry.
Wohl aufgrund seiner psychichen Krankheit und deren Auswirkungen nahm er 
sich aber vor kurzer Zeit das Leben.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Ist das die Art wie dann alles programmiert wird?

Leider ja

Wird bereits so weit, dass Endkunden nicht mehr die volle Kontrolle über 
ihre eigenen Geräte haben. Schlimmer noch, immer mehr Geräte werden von 
externen Diensten abhängig. Versuche z.B. mal eine Playstation 4 zu 
benutzen, während die zugehörigen Server von Sony ausgefallen sind. Dann 
geht fat nichts mehr!

So wird es bald auch den Entwicklern gehen. Google geht da mit 
Meilenstiefeln voran. Die meisten Entwickler haben keinen Schimmer, was 
sie sich und ihren Kunden mit den Google Services an Bein hängen. Selbst 
bei Mikrocontrollern (Espressif) ist das schon angekommen.

Heute verstehen einmal mehr die Entwickler ihrer eigenen Produkte. Ich 
finde das schade. Den damit verbundenen Kontrollverlust finde ich sogar 
ziemlich gefährlich.

Vielleicht sollten wir alle mal darüber nachdenken, ob es wirklich 
überall eine gute Idee ist, Lichtschalter ans Internet zu hängen - um 
nur ein Beispiel zu nennen.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefanus F. schrieb:
> Vielleicht sollten wir alle mal darüber nachdenken, ob es wirklich
> überall eine gute Idee ist, Lichtschalter ans Internet zu hängen - um
> nur ein Beispiel zu nennen.

Für manche könnte es eine gute Idee sein. Als Hersteller von Kerzen 
würde ich mir überlegen, eine Tochterfirma zu gründen, die Lichtschalter 
vertreibt, die sich per Netz steuern lassen. Dann profitiert man von 
Fehlern in der Technik, statt unter ihnen zu leiden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Johnny B. schrieb:
> Wobei gemäss Aussage von Terry Davis (RIP) der Herr Torvalds kein
> professioneller Programmierer ist, da er nie in seinem Leben einen
> eigenen Compiler programmiert hat.

Jeder hat da halt seine anderen Kriterien. Fakt ist immerhin auch, das 
er den Linux Kernel ursprünglich nur für sich selbst entwickelte, weil 
er keine Lust hatte, auf Zugang zum Rechner der Uni zu warten.

Es war also von Anfang an eine Bastelei. Ich verstehe nicht, warum dies 
immer wieder als Schlecht herausgestellt wird. Was ist daran schlecht, 
wenn ein Bastler seine Software an andere Bastler verschenkt und diese 
daran weiter arbeiten?

Wenn Linux verbastelt ist, dann ist Windows professionell vermurkst. 
Beide Systeme sind über lange Zeit gewachsen und werden fortlaufen 
aufgeräumt. Jetzt schneiden die Linux Entwickler etwas schneller alte 
Zöpfe ab, als Microsoft und schon wird wieder herum gemeckert dass das 
nicht akzeptabel sei. WTF?

Frei nach dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Und nicht vergessen: Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

von vn nn (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das nennt sich dann Monokultur. Wollen wir heute nicht in allen
> Lebensbereichen Buntheit, Vielfalt und Diversity?

Nö, gerade die Linuxwelt ist alles andere als eine Monokultur, obwohl 
alles im Kern das gleiche ist, während es bei Windows tatsächlich 
Monokultur gibt, dess es gibt halt nur das eine Windows.
Bei Prozessoren genau das gleiche: Monokultur von Intel und ARM, wohin 
man blickt, während eine offene Architektur, die einen gemeinsamen Kern 
aufweist, aber jeder erweitern kann, dieses Problem nicht hat.
Einfaches Beispiel die Intel Management Engine: Ein eigenes 
Betriebssystem integriert in jedem Intel-Prozessor, von dem keiner 
(außer Intel und der NSA) so genau weiß, was es so tut, und welche 
Lücken es aufreisst (absichtlich oder unabsichtlich). Weder einsehbar, 
noch austauschbar, jeder mit Intel-Prozessor hat es und muss es 
verwenden.

von Dr. Sommer (Gast)


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vn nn schrieb:
> Bei Prozessoren genau das gleiche: Monokultur von Intel und ARM

Und die meisten Anwendungsprozessoren sind praktisch ausschließlich mit 
dem Linux-Kernel nutzbar (s.o.), weshalb es hier eine Linux-Monokultur 
gibt... Nur weil jeder dieser Prozessoren auf eine andere veraltete 
Linux-Version festgenagelt ist, ist das keine Diversität ;-)

von Rudolph (Gast)


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fsdf schrieb:
> Rudolph R. schrieb:
>> Irgendwelche exotischen 64-Bit dual-core Monster mit Megabytes an RAM
>> für FreeRTOS buche ich nicht unter Mikro-Controller.
>
> nicht?

Nein, es gibt ja auch genug Anwendungen bei denen der *Mikro*-Controller 
nur mit ein paar Pins wackeln muss.
Dafür klemme ich doch keinen Task in ein OS damit das vielleicht 
irgendwann mal passiert - schauder.

> ich höre das aber bei uns ..
> warum einen µC nehmen wenn man fürs gleiche geld einen quadcore Ax
> nehmen kann...

Bekommt man das wirklich? Vor allem wenn man so ein überflüssiges Detail 
wie die Leiterplatte dazu berücksichtigt?
Am oberen Ende dessen was inzwischen noch als MikroController durch geht 
und noch kein Applikations-Prozessor ist mag das gelten.
Aber man braucht auch kein 300MHz BGA um zum Beispiel einen 3D-Drucker 
zu steuern, da sind die 16MHz AVR immer noch sehr stark verbreitet.
Rechenpower geht dann drauf für Komfort-Funktionen mit dem RaspberryPi 
neben dem Drucker der das Ding per WLAN steuerbar macht und Bilder von 
seiner Kamera ins Netzt wirft - Luxus, Auswege aus dem Dilemme den 
Hintern aus dem Sessel bewegen zu müssen.
Und direkt den AVR ersetzen geht mit dem RaspberryPi nicht mal.

Also RISC-V, schauen wir mal wo die Reise hin geht, das wird sich aber 
noch ein paar Jahre hin ziehen bis das richtig Fahrt aufgenommen hat, 
nicht nur auf dem Papier.

von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Das Hauptargument für Linux :)

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Dr. Sommer schrieb:
> Philipp Klaus K. schrieb:
>> RISC-V ist ja bei den µC schon halbwegs dabei, und wird da wohl ARM
>> verdrängen.
>
> Wie finanziert sich eigentlich das ganze Ökosystem um RISC-V herum, also
> Compiler, IDEs, Doku & Literatur? Bei ARM wird das ja über die Lizenzen
> gehen, sodass man vieles vom Drumherum gratis herunterladen kann.

GCC und LLVM gibt es auch für Architekturen, bei denen die 
Hardwarehersteller kein Geld geben. SDCC erst recht¹.

Und auch wo keine Lizenzgebühren für die Architektur fällig werden, 
finanzieren Hardwarehersteller trotzdem oft teils die 
Compilerentwicklung.

Philipp

¹ Mir ist keinerlei durch Hardwarehersteller bezahlte Arbeit an SDCC 
bekannt. Allerdings haben SDCC-Entwickler kostenlose Entwicklungsboards 
von ST erhalten.

von Johnny B. (johnnyb)


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Rudolph R. schrieb:
> Monster mit Megabytes an RAM
> für FreeRTOS buche ich nicht unter Mikro-Controller.

Also ich nehme sehr gerne auch für kleine/einfache Anwendungen FreeRTOS, 
weil man jederzeit mit sehr kleinem Aufwand weitere Funktionalität in 
seine Software einbauen kann.

LED blinken lasssen in einem Task z.B. so:
1
while(1)
2
{
3
  ToggleLED();
4
  osDelay(1000);
5
}

Später sagt der Chef, es braucht noch eine andere LED, welche im 13ms 
Takt blinkt; nichts leichter als das, macht man halt einfach noch einen 
zweiten Task. Den ersten kann man völlig unberührt lassen.
1
while(1)
2
{
3
  ToggleLED2();
4
  osDelay(13);
5
}

Auf einem STM32F1 oder STM32F3 benötigt das nackte FreeRTOS meiner 
Erfahrung nach ca. 14kB. Das klingt zwar nach sehr viel, aber es kann 
dann auch schon sehr viel und um sagen wir mal weitere 10kB zu füllen, 
programmiert man dann schon sehr viel Funktionalität.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Dr. Sommer schrieb:
>> Auch die bekommen die Doku nicht, höchstens einen Sourcedump.
>> Hätte ich ordentliche Datenblätter auf Arbeit, käme ich besser voran.
>
> Auch nicht wenn man große Stückzahlen p.a. abnimmt?

Hängt von der Firma ab, mit der man zu tun hat. Die externe 
Dokumentation bekommt man - die kann aber auch reichlich nutzlos sein 
und sich auf "nimm unser Tool, klicke hier, klicke da, speichere die 
Datei ab und lese sie bei jedem Systemstart ein" beschränken. Oder es 
ist ein reines Datenblatt (Abmessungen, Temperaturbereich, elektrische 
Eigenschaften, Pinout).

Manche Firmen kippen auf Nachfrage einfach den Sourcetree aus, in dem 
Zustand, in dem er gerade ist. Muss auch nicht unbedingt bauen.

Andere Firmen haben extensive Dokumentation, die beschreibt, wie man die 
Hardware zum Laufen bekommt und benutzt, aber trotzdem nichts darüber 
verrät, wie sie eigentlich funktioniert. Dann gibt es ein (mehr oder 
weniger funktionierendes und dokumentiertes) SDK und fertig.

Als Unternehmen interessieren mich solche Details auch nicht. 
Hauptsache, die eingekaufte Ware kommt mit Funktionsgarantie, ich kann 
im Problemfall jemanden ankacken, der sich drum kümmert und muss mich 
nur um das kümmern, was mein Produkt gegenüber der Konkurrenz 
auszeichnet.

> Heißt das, dass die Treiber für diese SoCs ausschließlich von
> den Leuten geschrieben werden, welche den SoC entwickelt haben,
> und sonst kann das niemand?

Das ist korrekt. Die GPL hilft da auch nur bedingt, weil die 
veröffentlichten Kerneltreiber zwar die reine Hardware exportieren, aber 
die eigentliche Ansteuerung durch Userspace-Bibliotheken erfolgt. Damit 
kann man sich übrigens auch besondere Features vergolden lassen...

Rate mal, warum Android ausschließlich über wohldefinierte HALs mit der 
Hardware redet und wer die für jeden SoC entwickelt. Android ist kein 
bisschen Linux, auch wenn da ein Linux-Kernel drin steckt.

Wenn man solche SoCs überhaupt kaufen kann (unter Mindeststückzahl reden 
die nicht mit dir), dann bekommt man auch Zugang zum Ticketsystem und 
zur Entwicklungsabteilung vom SoC-Hersteller. Benutzt das eigene Produkt 
aber nicht den absoluten Hot Shit(TM) - also das, was in 6 Monaten zu 
haben sein wird - bekommt man aber nur Zugang zu den Ingeneuren, die für 
"Maintenance alter Chips" zuständig sind.

von Dr. Sommer (Gast)


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S. R. schrieb:
> Manche Firmen

Ja, so hab ich mir das schon  gedacht...

S. R. schrieb:
> Als Unternehmen interessieren mich solche Details auch nicht

Auch wenn du so gezwungen wirst Linux zu verwenden und deine 
Flexibilität eingeschränkt wird? Was, wenn du einen aktuellen Linux 
Kernel brauchst?

Die Befürchtung ist, dass mit RISC-V dann die chinesischen Hersteller 
alles dominieren, alle Chips eine solche Doku-Situation haben und man 
nicht mal mehr einen so gut dokumentierten Core hat wie bei ARM.

von Johnny B. (johnnyb)


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Dr. Sommer schrieb:
> Die Befürchtung ist, dass mit RISC-V dann die chinesischen Hersteller
> alles dominieren, alle Chips eine solche Doku-Situation haben und man
> nicht mal mehr einen so gut dokumentierten Core hat wie bei ARM.

Dieser Fall wird wohl mittel- bis langfristig eintreten, sofern die 
Wirtschaft in Fernost weiterhin so gut läuft.
Europa und die USA befinden sich aus diversen Gründen ja schon viele 
Jahre auf Talfahrt und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht 
ändern.
Man denke nur schon an die ganzen Normen und Richtlinien und die ganze 
Industrie/Politik welche dahintersteckt. Ein gewisses Mass an Normen und 
Richtlinien sind schon ok, aber vieles ist ein wenig aus dem Ruder 
gelaufen und vorallem kleine Firmen haben sehr Mühe, eigene Produkte auf 
den Markt zu bringen.

Mir persönlich ist eigentlich egal welcher Prozessorkern in einem 
Mikrocontroler steckt, solange ich eine vernünftige Programmiersprache 
und Entwicklungsumgebung dafür habe.

von Dr. Sommer (Gast)


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Johnny B. schrieb:
> Mir persönlich ist eigentlich egal welcher Prozessorkern in einem
> Mikrocontroler steckt, solange ich eine vernünftige Programmiersprache
> und Entwicklungsumgebung dafür habe.

Mir wäre halt noch eine komplette Dokumentation sehr wichtig, und 
Unterstützung durch Open Source Compiler. Da wird's schnell eng...

Johnny B. schrieb:
> Europa und die USA befinden sich aus diversen Gründen ja schon viele
> Jahre auf Talfahrt und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht
> ändern.
Tja... Man hat fast das Gefühl das hierzulande keiner mehr weiß, wie die 
ganze Technik funktioniert, auf die sich alle verlassen.

von Stefan F. (Gast)


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Die Chips von Espressif sind jedenfalls kein guter Ersatz für derzeitige 
Mikrocontroller.

von Dr. Sommer (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Die Chips von Espressif sind jedenfalls kein guter Ersatz für
> derzeitige
> Mikrocontroller.

Ach... Obwohl die so viel Speicher und Rechenleistung haben? Das 
Internet liebt die ja geradezu (und die anderen zig sehr ähnlichen 
Systeme überhaupt nicht).

von Stefan F. (Gast)


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> Stefanus F. schrieb:
>> Die Chips von Espressif sind jedenfalls kein guter Ersatz für
>> derzeitige Mikrocontroller.

> Dr. Sommer schrieb:
> Ach... Obwohl die so viel Speicher und Rechenleistung haben?

Die sind eigentlich nur wegen dem WLAN interessant. Das war's dann auch 
schon.

Wenn ich einen schnellen Rechner mit viel Speicher brauche, nehme ich 
etwas PC basiertes mit Linux.

Mikrocontroller nutze ich wegen ihrer Timer, I/O Funktionen und exakt 
berechenbarer Zeiten. Da haben die ESP Chips nu wenig zu bieten.

Dokumentation ist beim ESP nicht so dolle. Glaubwürdigkeit ist auch so 
ein Thema.

Noch ein Aspekt: Ich kann nichts, wo ein ESP Chip drin ist, kommerziell 
verwenden. Weil ich dann nämlich diverse Prüfungen durchmachen muss, die 
ich nicht einmal Ansatzweise überschauen und bezahlen kann.

von S. R. (svenska)


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Dr. Sommer schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Manche Firmen
> Ja, so hab ich mir das schon  gedacht...

Zu zwei großen Herstellern könnte ich was sagen. Einer davon chinesisch.

>> Als Unternehmen interessieren mich solche Details auch nicht
>
> Auch wenn du so gezwungen wirst Linux zu verwenden und deine
> Flexibilität eingeschränkt wird? Was, wenn du einen aktuellen Linux
> Kernel brauchst?

Brauche ich nicht. Wenn ich ein Android-Gerät mit den Google-Services 
verkaufen will, bedeutet das erstens eine bestimmte Android-Version und 
damit auch eine bestimmte Version des Kernels. Was anderes wird von 
Google sowieso nicht zertifiziert, wäre also unverkäuflich.

Die vom SoC-Hersteller gelieferte Kernelversion unterstützt auch 
sämtliche Features der Plattform für den gegebenen Kontext (d.h. die 
Android-HAL einer bestimmten Version wird unterstützt), zusätzliche 
Hardwaretreiber brauche ich also nicht. Die vorgeschriebene Version ist 
immer eine gepflegte LTS-Version, also warum sollte ich - aus 
Unternehmenssicht - einen anderen Kernel wollen?

Die Zwänge liegen bereits an ganz anderer Stelle, die Kernel-Version ist 
vollständig irrelevant.

Und nein, ich finde das auch nicht gut. Aber ich verstehe, warum die 
Situation so ist, wie sie ist.

> Die Befürchtung ist, dass mit RISC-V dann die chinesischen Hersteller
> alles dominieren, alle Chips eine solche Doku-Situation haben und man
> nicht mal mehr einen so gut dokumentierten Core hat wie bei ARM.

Ich sehe da keinen großen Unterschied zu heute. Gut dokumentierte 
Chipsätze wird es auch weiterhin geben, die große industriell gefertigte 
Masse braucht keine öffentliche Dokumentation.

In der großen Masse steht Embedded für Wenigzweckgeräte. Da definiert 
man sich seine Use-Cases, implementiert und testet die, schubst das 
Gerät auf den Markt und geht zum nächsten Gerät über. Wo das nicht so 
ist, wird es passende Chips geben.

Dr. Sommer schrieb:
> Mir wäre halt noch eine komplette Dokumentation sehr wichtig, und
> Unterstützung durch Open Source Compiler. Da wird's schnell eng...

Und wenn der Markt gute Dokumentation will, die Asiaten aber nicht 
liefern, dann wird es auch Firmen in der westlichen Welt geben, die 
diese Bedürfnisse befriedigen.

Guten Tool-Support (Compiler) wird es geben. Die Infrastruktur (GCC, 
LLVM) ist vorhanden und die Chinesen arbeiten daran auch aktiv mit. Und 
wenn nicht, dann findet sich immer jemand, der die in China vom Laster 
gefallenen Codeschnipsel aufräumt und integriert.

> Johnny B. schrieb:
>> Europa und die USA befinden sich aus diversen Gründen ja schon viele
>> Jahre auf Talfahrt und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht
>> ändern.
> Tja... Man hat fast das Gefühl das hierzulande keiner mehr weiß, wie die
> ganze Technik funktioniert, auf die sich alle verlassen.

Stimmt doch.

von Alex G. (dragongamer)


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S. R. schrieb:
>> Tja... Man hat fast das Gefühl das hierzulande keiner mehr weiß, wie die
>> ganze Technik funktioniert, auf die sich alle verlassen.
>
> Stimmt doch.
Wie die gesamte Technik funktioneirt kann ein einzelner auch nicht 
wissen...

Ob es deshalb soweit kommt wie in 
http://archive.ncsa.illinois.edu/prajlich/forster.html ? Denke nicht. 
Dafür ist der Mensch generell zu wissensdurstig und neugierig. Wieso 
Foster meinte das würde irgendwann einfach aufhören, kann ich mir nicht 
so ganz erklären.

von S. R. (svenska)


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Ich empfehle den Wikipedia-Artikel 
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverluste_in_der_Sp%C3%A4tantike 
- Wissen kann innerhalb relativ kurzer Zeit verloren gehen. Außerdem 
sind so ziemlich alle aktuellen Medien zum Wissenserhalt sehr kurzlebig.

von Alex G. (dragongamer)


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S. R. schrieb:
> Ich empfehle den Wikipedia-Artikel
> https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverluste_in_der_Sp%C3%A4tantike
> - Wissen kann innerhalb relativ kurzer Zeit verloren gehen. Außerdem
> sind so ziemlich alle aktuellen Medien zum Wissenserhalt sehr kurzlebig.

Naja, heute wird aber extrem viel dokumentiert und meinte ja Technik die 
wirklich Verwendet wird.
Denke das unrealistsichte an der Geschichte ist, dass die Menschen so 
lange mit der einen Technologie leben würden. Wenn nicht grade die 
Religion dazwischen funkt (Mittelalter), entwickelt sich Technik immer 
weiter.

: Bearbeitet durch User
von H-G S. (haenschen)


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S. R. schrieb:
> Ich empfehle den Wikipedia-Artikel
> https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverluste_in_der_Sp%C3%A4tantike
> - Wissen kann innerhalb relativ kurzer Zeit verloren gehen

Habe ich neulich erst gesehen: die Jugend ist zu dumm geworden um sich 
richtig bei Kälte und Nässe draussen zu kleiden. Rennt im kalten Regen 
kilometerweit im Pullover ohne Mütze oder sowas...

von S. R. (svenska)


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Alex G. schrieb:
> Wenn nicht grade die Religion dazwischen funkt (Mittelalter),
> entwickelt sich Technik immer weiter.

Geschichte wiederholt sich.

von (prx) A. K. (prx)


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> Habe ich neulich erst gesehen: die Jugend ist zu dumm geworden um sich
> richtig bei Kälte und Nässe draussen zu kleiden. Rennt im kalten Regen
> kilometerweit im Pullover ohne Mütze oder sowas...

Hab ich nicht erst neulich gesehen: Leute mit alten Knochen, die zu dumm 
geworden sind, um sich daran zu erinnern, dass man in jungen Jahren 
nicht so empfindlich war wie jetzt.

Es gibt schlicht einige, die zumindest in jungen Jahren gut genug 
heizen, um die nicht so schnell zu frieren. Besonders wenn sie rennen. 
Dumm sind nicht diese, sondern die anderen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5599276 wurde vom Autor gelöscht.
von Dr. Sommer (Gast)


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S. R. schrieb:
> Brauche ich nicht.

Ich sehe eine Plattform als ein System an, das man für alle möglichen 
Dinge nutzen kann, inklusive Dinge die der Ersteller nie im Sinn hatte. 
Linux selbst ist ja wie bereits erwähnt ein gutes Beispiel dafür, aber 
natürlich auch Windows, der 8086-Prozessor usw. CPUs auf denen nur 
Android benutzt werden kann sind also eine sehr eingeschränkte 
Plattform; man kann damit eigentlich nur das 1000. Tablet oder 
Smartphone bauen, aber keine wirklich neue Anwendung.

S. R. schrieb:
> zusätzliche
> Hardwaretreiber brauche ich also nicht.

Manche Geräte haben einen USB-Anschluss, wo man zusätzliche Dinge 
anschließen kann, wenn man dafür einen Treiber hat...

S. R. schrieb:
> Gut dokumentierte
> Chipsätze wird es auch weiterhin geben,

Hoffentlich! Leider sind die jetzt schon so viel teurer (wie teuer ist 
eigentlich das Schreiben einer Doku?), dass der Wettbewerb einem das 
verbietet und man auf Android festgenagelt wird.

S. R. schrieb:
> In der großen Masse steht Embedded für Wenigzweckgeräte.
Aber Android ist ein Vielzweck-System. Möchte man explizit ein 
Wenigzweck-Gerät, welches nur eine Aufgabe optimal erfüllt, muss man 
lange gegen Android/Linux kämpfen um alles loszuwerden, was man nicht 
braucht.

S. R. schrieb:
> Und wenn der Markt gute Dokumentation will, die Asiaten aber nicht
> liefern, dann wird es auch Firmen in der westlichen Welt geben, die
> diese Bedürfnisse befriedigen.
Aber nur wenn die Nachfrage groß genug ist. Da der riesige Markt mit 
0815-Mobilgeräten alles erdrückt, bleibt für Nischen-Anwendungen nicht 
mehr viel Spielraum...

Alex G. schrieb:
> Ob es deshalb soweit kommt wie in
> http://archive.ncsa.illinois.edu/prajlich/forster.html ? Denke nicht.
So war das nicht gemeint. Eher so, dass das Wissen bei der 
"Elektronik-Elite" in China gesammelt ist und der Rest der Welt mit "Ja, 
Amen" die Produkte kauft...
Aber interessanter Text - erinnert an "The Naked Sun"... und Wall-E :-)

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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A. K. schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Was macht eigentlich der Hurd-Kernel?
>
> Wikipedia: "After years of stagnation, development picked up again in
> 2015 and 2016, with four releases during these two years."
>
> Die Version 0.9 von Ende 2016 ist der letzte Stand.

Was ist früher fertg? Die kommerzielle Nutzung der Kernfusion oder der 
Hurd-Kernel? ;-))

von (prx) A. K. (prx)


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Michael X. schrieb:
> Was ist früher fertg? Die kommerzielle Nutzung der Kernfusion oder der
> Hurd-Kernel? ;-))

Der Berliner Airport.

von S. R. (svenska)


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Dr. Sommer schrieb:
> Ich sehe eine Plattform als ein System an, das man für alle möglichen
> Dinge nutzen kann, inklusive Dinge die der Ersteller nie im Sinn hatte.

Das ist richtig, aber als Unternehmen, was die Hardware verkaufen will, 
bin ich der Ersteller und kümmere mich natürlich nur um die Dinge, die 
ich im Sinn habe. Die Hardware ist aus meiner Sicht zweckgebunden.

Wäre dem nicht so, käme ich als Unternehmen schnell in rechtliche 
Probleme.

> CPUs auf denen nur Android benutzt werden kann sind also eine
> sehr eingeschränkte Plattform; man kann damit eigentlich nur
> das 1000. Tablet oder Smartphone bauen, aber keine wirklich
> neue Anwendung.

Das ändert sich auch - siehe z.B. Android TV oder Android Things.

Aber: Wenn mein Firmenprodukt das Telefon XY oder der Fernseher YX sind, 
und der Markt Android haben will (bzw. die Kunden, bzw. die 
Content-Provider), dann kaufe ich einen Android-fähigen Chipsatz mit 
Android-fähiger Software und Android-fähiger Zertifizierung und baue das 
restliche Produkt.

>> zusätzliche Hardwaretreiber brauche ich also nicht.
>
> Manche Geräte haben einen USB-Anschluss, wo man zusätzliche Dinge
> anschließen kann, wenn man dafür einen Treiber hat...

Korrekt, aber irrelevant. Als Unternehmen steht es mir frei, eine 
Kompatiblitätsliste unterstützter Hardware mitzuliefern. Ab einer 
gewissen Unternehmensgröße ist alles andere auch ein unnötiges Risiko.

Davon abgesehen steht es mir (noch) frei, Ressourcen zu investieren und 
die entsprechenden Treiber in den vorhandenen Kernel rückzuportieren.

>> Gut dokumentierte Chipsätze wird es auch weiterhin geben,
>
> Hoffentlich! Leider sind die jetzt schon so viel teurer (wie teuer ist
> eigentlich das Schreiben einer Doku?), dass der Wettbewerb einem das
> verbietet und man auf Android festgenagelt wird.

Einen UART-Treiber für drei Anwendungsfälle schreibt dir ein fähiger 
Ingeneur recht schnell runter. Die Dokumentation für den UART-Block zu 
schreiben, inklusive aller Rand- und Sonderfälle, sowie das Verhalten im 
Fehlerfall kann schonmal ein paar Monate in Anspruch nehmen. Zumindest, 
wenn die Doku auch einigermaßen korrekt sein soll.

Doku schreiben dauert wesentlich länger als die Entwicklung, wenn man 
nicht gerade auf unvorhergesehene Probleme stößt oder die Hardware 
selbst entwickelt hat.

>> In der großen Masse steht Embedded für Wenigzweckgeräte.
> Aber Android ist ein Vielzweck-System.

Ein Router ist kein Vielzwecksystem.
Eine IoT-Haustürklingel ist kein Vielzwecksystem.

Und an sich ist auch Android - das vom Hersteller vorgesehene - auch nur 
ein Ein-Zweck-System: Nämlich "Apps ausführen". Es ist genaustens 
festgelegt, was die Apps können dürfen, welche APIs sie wie benutzen 
dürfen und auch, welche Apps es für dein Gerät überhaupt geben darf 
(ohne Root).

Damit unterscheidet es sich von einer Linux-Distribution, die man 
beliebig anpassen kann. Android ist für den Kunden nicht offen (es ist 
nur konfigurierbar). Auch eine Router- oder Festplattenfirmware ist es 
nicht.

>> Und wenn der Markt gute Dokumentation will, die Asiaten aber nicht
>> liefern, dann wird es auch Firmen in der westlichen Welt geben, die
>> diese Bedürfnisse befriedigen.
> Aber nur wenn die Nachfrage groß genug ist. Da der riesige Markt mit
> 0815-Mobilgeräten alles erdrückt, bleibt für Nischen-Anwendungen nicht
> mehr viel Spielraum...

So ist die Welt nunmal, da kannst du hoch und niedrig hüpfen. Entweder, 
du bezahlst die Dokumentation, du bezahlst jemanden, der sie für dich 
schreibt, oder du verzichtest drauf. Was du - als Unternehmen mit einem 
Produkt - auch kannst.

Internes Reverse-Engineering ist möglicherweise trotz Vertrag billiger, 
als an die Dokumentation zu kommen...

> Eher so, dass das Wissen bei der "Elektronik-Elite"
> in China gesammelt ist und der Rest der Welt
> mit "Ja, Amen" die Produkte kauft...

Ist doch jetzt schon so. Und glaubst du ernsthaft, dass RISC-V daran 
irgendwas ändern wird?

von Stefan F. (Gast)


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H-G S. schrieb:
> Habe ich neulich erst gesehen: die Jugend ist zu dumm geworden um sich
> richtig bei Kälte und Nässe draussen zu kleiden. Rennt im kalten Regen
> kilometerweit im Pullover ohne Mütze oder sowas...

Das liegt eher an der

"Seht her, ich bin der unsterbliche Superheld auf den die Welt gewartet 
hat"

Einstellung einiger Teenager. Das vergeht. Bei manchen dauert das bis 
zum Ü30 Alter.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Manche Geräte haben einen USB-Anschluss, wo man zusätzliche Dinge
> anschließen kann, wenn man dafür einen Treiber hat...

Da sagst du was. In meinem Haushalt hat fast jedes Gerät USB Anschlüsse 
und bei einigen habe ich (mangels Doku) keinen blassen Schimmer, wozu 
der gut ist.

Schlimmer noch: Die Bedienungsanleitung meines TV Receivers fordert mich 
auf, ein Netzwerkkabel anzuschließen. Wozu, steht da aber nicht drin. 
Auch hier konnte ich keine relevante Funktion im Menü und auf der 
Fernbedienung entdecken.

Eigentlich fehlt nur noch, das der nächste Gasherd einen USB-Anschluss 
bekommt und sich per WLAN automatisch vernetzt. Bis dahin sind die WLAN 
Router dazu passend so weit "fortgeschritten", dass sich alle Geräte 
vollautomatisch anmelden können und man das absichtlich nicht mehr 
verhindern kann.

Meine Tochter fand neulich ein buntes Plastik-Tier mit USB Stecker auf 
der Straße und wollte das an ihren Laptop stecken. Ich konnte sie gerade 
noch bremsen.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefanus F. schrieb:
> Schlimmer noch: Die Bedienungsanleitung meines TV Receivers fordert mich
> auf, ein Netzwerkkabel anzuschließen. Wozu, steht da aber nicht drin.
> Auch hier konnte ich keine relevante Funktion im Menü und auf der
> Fernbedienung entdecken.

Das wird auch nicht für dich sein, sondern fürs Gerät und den 
Hersteller. Für Autoupdate, und für die Protokollierung deiner 
Sehgewohnheiten. Sowas muss heute einfach sein.

von Stefan F. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das wird auch nicht für dich sein, sondern fürs Gerät und den
> Hersteller. Für Autoupdate, und für die Protokollierung deiner
> Sehgewohnheiten. Sowas muss heute einfach sein.

Ja, wenn man denn ein Autoupdate bekäme.

Meiner flippte aus, als die Sender damit begannen, Umlaute in ihren 
Namen zu benutzen. Das Update musste ich per Email erbetteln und dann 
über einen seriellen Port installieren. Dazu musste ich mir auch noch 
ein Adapterkabel kaufen (mit RS232 Pegeln).

Heute musst du bei jedem Kauf damit rechnen, Schrott zu bekommen.

von Tim  . (cpldcpu)


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Tim  . schrieb:
> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
> Geschwindigkeit ausbreiten.

Und hier kommen die Produkte auch schon.

Eine RISC-V MCU im STM32F103 Format. Sehr spannend, damit könnte 
Gigadevice endgültig den Ruf als "China-Clonefirma" abschütteln.

https://www.cnx-software.com/2019/08/23/gigadevice-gd32v-risc-v-mcu-development-board

Der Prozessor von Alibaba wurde schon woanders erwähnt:

Beitrag "Xuan Tie 910: Erster 16-Kern RISC-V-Prozessor kommt aus China"

Sehr interessant ist auch der Huangshan No.1 von Xiaomi. Anscheinend der 
erste RISC-V prozessor, der in einem Hochvolumen-Konsumerprodukt 
verwendet wird.

https://www.eefocus.com/consumer-electronics/442089
https://www.gizmochina.com/2019/06/10/xiaomi-mi-band-4-likely-to-use-huamis-risc-v-based-huangshan-no-1-chip/
https://riscv.org/2019/06/eefocus-article-huami-technology-huangshan-no-1-chip-is-currently-using-the-future-or-open-cooperation/

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


Angehängte Dateien:

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Beim Produktmarketing kopiert GD allerdings trotzdem noch STM...

von Harald (Gast)


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>A few years ago, we came across GigaDevice GD32 microcontroller compatible >with 
STMicro STM32F103, but with a higher 108 MHz clock, and zero wait >state internal 
flash. The MCU was also a drop-in replacement for the >STMicro alternative since 
beside being software compatible, it was also >pin-to-pin compatible.

Dem Prozessor die Kennung F103 zu geben ist schon ein wenig frech 
gegenüber STM. Aber zum Glück gibt's wahrscheinlich keine Namensrecht 
auf Zahlen.

Aber: Bewundernswert, wie schnell die Chinesen am Markt sind.

von jemand (Gast)


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Tim  . schrieb:
> Tim  . schrieb:
>> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
>> Geschwindigkeit ausbreiten.
>
> Und hier kommen die Produkte auch schon.
>
> Eine RISC-V MCU im STM32F103 Format. Sehr spannend, damit könnte
> Gigadevice endgültig den Ruf als "China-Clonefirma" abschütteln.

Langsam wird es spannend.

Bisher war ja China-µC immer eher mit Einschränkungen verbunden, aber 
hier reden wir jetzt von einem modernen 32Bitter mit Flash. Fehlt noch 
eine ordentliche Doku in Englisch (bisher nicht die Stärke der 
Chinesen).

Wenn das und der Preis stimmen, wird für "unsere" Hersteller die Luft 
ziemlich dünn.
Vermutlich werden sich die in 10 Jahren auf die ganzen durch Normen und 
Zertifizierungen zernagelten Märkte (Automotive, Medical, Aerospace) 
zurückziehen.

von Holm T. (Gast)


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jemand schrieb:
> Tim  . schrieb:
>> Tim  . schrieb:
>>> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
>>> Geschwindigkeit ausbreiten.
>>
>> Und hier kommen die Produkte auch schon.
>>
>> Eine RISC-V MCU im STM32F103 Format. Sehr spannend, damit könnte
>> Gigadevice endgültig den Ruf als "China-Clonefirma" abschütteln.
>
> Langsam wird es spannend.
>
> Bisher war ja China-µC immer eher mit Einschränkungen verbunden, aber
> hier reden wir jetzt von einem modernen 32Bitter mit Flash. Fehlt noch
> eine ordentliche Doku in Englisch (bisher nicht die Stärke der
> Chinesen).

Du hast Dich als Deutscher daran gewöhnt englische Datenblätter zu 
lesen.
Datenblätter für STM32 in deutsch gibts wohl eher gar nicht, ich würde 
mal vermuten das Du Dich jetzt an chinesische gewöhnen mußt, weil die 
Innovation nicht mehr aus dem englischsprachigen Raum kommt, aus dem 
deutschsprachigen schon gar nicht.

>
> Wenn das und der Preis stimmen, wird für "unsere" Hersteller die Luft
> ziemlich dünn.

Ach?

Was dachtest Du ist mit "Globalisierung" gemeint gewesen?

Gruß,
Holm

von jemand (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Du hast Dich als Deutscher daran gewöhnt englische Datenblätter zu
> lesen.

Englisch ist die internationale Sprache in der Elektronik. Das ist nun 
einemal so, auch wenn ich persönlich auch lieber deutsche Datenblätter 
hätte. Weil man es in der Schule lernt, und ich privat teils englische 
Bücher und Filme sehe, hatte ich auch nie ein Problem damit.

Selbst unsere deutschen Herstelller (Infineon) liefern nur englische 
Datenblätter, und von vielen Asiaten (Taiwan, Japan...) bekommt man auch 
englische Datenblätter in guter Qualität.

Ich weiß ja nicht, wie du dir das vorstellst, soll man als Entwickler 
sich weiger, Produkte mit englischen Datenblättern zu verwenden?
Oder was soll dein anklagender Tonfall sonst aussagen?

von Holm T. (Gast)


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jemand schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Du hast Dich als Deutscher daran gewöhnt englische Datenblätter zu
>> lesen.
>
> Englisch ist die internationale Sprache in der Elektronik. Das ist nun
> einemal so, auch wenn ich persönlich auch lieber deutsche Datenblätter
> hätte.

Du hast Nichts begriffen.

Deutsch war mal die Sprache der Wissenschaft, das ist Geschichte.
Innovation kommt nun auch nicht mehr aus der "alten Welt", fast alle 
Elektronik kommt aus Asien, warum sollten die Chinesen Datenblätter für 
das Zeug das sie zum großen Teil  nur selbst verbauen nach englisch 
übersetzen?

Für irgendwelche Holtec LED/LCD Controller Chips gibts die DBs jetzt 
schon nur in chinesisch.

> Weil man es in der Schule lernt, und ich privat teils englische
> Bücher und Filme sehe, hatte ich auch nie ein Problem damit.

Genau. Ich habe englisch in der Schule nicht gelernt, kanns aber 
indessen verständlich schreiben und problemlos lesen, sprechen kann ichs 
eher schlecht aber auch da verstehen mich die Leute.

Nun lerne halt chinesisch wenn Du was wissen willst, so einfach ist das.

>
> Selbst unsere deutschen Herstelller (Infineon) liefern nur englische
> Datenblätter, und von vielen Asiaten (Taiwan, Japan...) bekommt man auch
> englische Datenblätter in guter Qualität.

Weiß ich, wobei Infinion? Ist das Kunst oder kann das weg? Ich designe 
von Denen Nichts ein, macht zu viel Ärger bei der Beschaffung in 
Kleinmengen, die haben es nämlich irgendwie nicht nötig...wegen Reichtum 
geschlossen.

>
> Ich weiß ja nicht, wie du dir das vorstellst, soll man als Entwickler
> sich weiger, Produkte mit englischen Datenblättern zu verwenden?
> Oder was soll dein anklagender Tonfall sonst aussagen?

Ich habe keinen anklagenden Tonfall, ich versuche Dir nur klar zu machen 
wohin der Hase läuft. Niemanden interessieren Deine Befindlichkeiten 
über die Sprache in der chinesische Controller-DBs abgefaßt sind, lies 
sie oder lasse es. Keine Hände, keine Kekse.

Gruß,

Holm, der auch russische Datenblätter liest.

von jemand (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Deutsch war mal die Sprache der Wissenschaft, das ist Geschichte.

Bedank dich bei den Nazis. Die haben viele Menschen mit Hirn verscheucht 
oder umgebracht. Beispiel gefällig? Lise Meitner, Einstein.

Im Übrigen hindern niemand deutsche Firmen daran, eigene RISC-V-µC zu 
entwickeln. Nur was haben wir in Deutschland? Infineon.

Deren XMC-Serie scheint mir auch ein Rohrkrepierer gewesen zu sein. Der 
Grund war aus meiner Sicht aber nicht, dass die schlecht wären. Wir 
wollten die einsetzen, sie sind definitiv brauchbar. Aber wer zwar 
vollmündig ankündigt aber nicht liefert fliegt halt raus.
Wenn man 10 Jahre nach allen anderen Herstellern kommt, bleibt halt 
nicht mehr viel Markt übrig.

Im Übrigen ist das aggressive Bejammern von vergangener Größe eine 
Eigenschaft, die ich an meinen Landsleuten nicht schätze.

Wie dein Beitrag auf mich wirkt:
https://www.youtube.com/watch?v=kV4vHpqrj6E
Tut mir leid, aber so ist es.

von DPA (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Nun lerne halt chinesisch wenn Du was wissen willst, so einfach ist das.

Englich ist so einfach, das lernt man ja ganz von selbst. Chinesisch ist 
viel komplizierter, das lernt man nie auch nur halb.

von Alex G. (dragongamer)


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Die Geschichte dass Chinesisch die Pflichtsprache der Zukunft wird, 
erzählt man nun allerdings schon seit 15 Jahren...

von (prx) A. K. (prx)


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Alex G. schrieb:
> Die Geschichte dass Chinesisch die Pflichtsprache der Zukunft wird,
> erzählt man nun allerdings schon seit 15 Jahren...

Das reicht nicht. Als Sprache der Zukunft erzählte man sich das im 
Westen schon in der 70ern, als Alternative zu russisch. Wenngleich nicht 
immer bierernst. Ich weiss nur nicht mehr, was davon die pessimistische 
und was die optimistische Variante war.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, es ist nicht so, als würde nur in China Elektronik entwickelt - 
das passiert durchaus auch anderswo - natürlich bevorzugt in Asien.

Allerdings gab es schon bisher von fast allen rein chinesischen 
Produkten annehmbare englischsprachige Datenblätter, was der These 
"Friss oder stirb" deutlich widerspricht.

Natürlich wollen die Chinesen ihre Chips auch an andere liefern und 
sorgen dafür natürlich für englischsprachige DBs.

Die ersten DBs und manche von kleinen Krautern sind schlimm gewesen - 
aber mittlerweile sind die DBs wirklich annehmbar.

Also: selbstverständlich wird es bei entsprechender Nachfrage (und die 
wird kommen) auch englischsprachige DBs geben.

Die Kosten für eine vernünftige englischsprachige Doku gehen doch im 
Rauschen unter - erst Recht bei dem zu erwartenden Umsatz im 
anderssprachigen Ausland.

von Nosnibor (Gast)


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jemand schrieb:
> Im Übrigen hindern niemand deutsche Firmen daran, eigene RISC-V-µC zu
> entwickeln. Nur was haben wir in Deutschland?

Trinamic?
Die verwenden RISC-V aber nur für ihre eigenen ICs, d.h. einen 
RISC-V-Prozessor zum selber Programmieren bekommt man da nicht.

von Bernd K. (prof7bit)


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jemand schrieb:
> Fehlt noch
> eine ordentliche Doku in Englisch (bisher nicht die Stärke der
> Chinesen).

Die Dokus von GD32 sind zum Glück in Englisch.

Beispiel: http://gd32mcu.21ic.com/en/down/document_id/181/path_type/1
oder hier: http://gd32mcu.21ic.com/en/down/document_id/136/path_type/1

Über die Qualität des Englischen kann man streiten, aber immerhin... 
zumindest mal ein Anfang. Was allerdings unter aller Sau ist ist die 
Qualität der mitgelieferten Header bzw. svd-Dateien und die fehlende 
Dokumentation von deren Peripheral Library (nur ein dürres 
Doxygen-Gerüst ohne Fleisch auf den Rippen, alles wesentliche fehlt, 
auch für brandneue Devices wie den GD32F350) bis hin zu Tippfehlern in 
Funktionsnamen ("sofeware" statt "software" und das HABEN die bemerkt 
denn der zeitgleich veröffentlichte Demo-Code benutzt die Funktionen 
samt der Tippfehler)

Der einzige Strohhalm an den man sich klammern kann um die Benutzung der 
Library zu verstehen sind die handvoll Demoprogramme. Oder stundenlanges 
Reverse-Engineering der Library für jedes scheiß Bit das dort noch ein 
zweitesmal unter anderem Namen definiert ist! Im gleichen Namensraum wie 
die CMSIS-Namen, wild gemischt!

Programmierung auf Registerebene geht mit Schmerzen, ist sehr 
anstrengend aufgrund der Struktur ihrer Header und aufgrund der Tatsache 
daß sie die extrem chaotische STM32-Peripherie benutzen bei der man eh 
schon nah am Wahnsinn vorbeischrammt.

Und natürlich null Kundenkommunikation. Ich habe einen schweren Bug in 
der SVD-Datei gemeldet der sie in GNU-MCU unbenutzbar macht und habe 
auch nach Monaten noch keine Ticket-Nummer oder sonstige Bestätigung daß 
es woanders als in Ablage Rund gelandet ist. Die haben wahrscheinlich 
gar kein Ticketsystem und wursteln nur so planlos in der Gegend herum.

Und es gibt keine Community, kein Nutzerforum wo man Fragen loswerden 
kann oder Antworten findet, wenn man nicht gerade einen von deren 
STM32-Klonen benutzt und dann einfach das vorhandene STM32-Ökosystem 
anzapfen kann steht man vollkommen allein gelassen da!

Und es scheint ihnen auch am Arsch vorbei zu gehen daß ihr Zeug (vor 
allem das neue) von Segger nicht unterstützt wird. Segger J-Link ist der 
De-Facto-Standard, wie bitteschön wollen die damit leben daß die Hälfte 
ihrer Produktpalette mit dem J-Link-Adapter nicht verwendet werden kann? 
Man kann Unterstützung neuer Hardware für J-Link als externes Modul 
selbst implementieren damit man nicht auf Segger warten muß, also das 
wär ja wohl das mindeste was sie tun könnten ein J-Link-Plugin 
mitliefern damit der Anwender seinem eigenen J-Link die GD32 Prozessoren 
beibringen kann. Und den Source davon an Segger schicken damit sie es 
irgendwann einpflegen und nicht selber schreiben müssen. Nichts davon 
geschieht!

Ich hab etwas gemischte Gefühle was GigaDevice angeht. Man bekommt zwar 
nen M4 mit 108MHz für nen halben Dollar, was zwar toll ist, vor allem 
für meinen Boss der das will, aber die Arbeit damit echt kein 
Zuckerschlecken, das kann ich euch versprechen!

Ich habe früher jahrelang mit Freescale Kinetis gearbeitet und jetzt 
seit nem halben Jahr mit GigaDevice und ich empfinde die ganze 
Experience jetzt im Vergleich zu früher massiv schlechter. Alles ist 
schlechter geworden. Die Doku, die Header, sogar die Organisation der 
Peripherieregister ist im Vergleich zu Kinetis ein einziges Chaos, die 
Community (nicht existent) die Dokumentation (nur das nötigste) der Spaß 
beim Programmieren ist abhanden gekommen, nur noch Ärger mit dem Mist.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5949216 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Bernd K. schrieb:
> Programmierung auf Registerebene geht mit Schmerzen, ist sehr
> anstrengend aufgrund der Struktur ihrer Header und aufgrund der Tatsache
> daß sie die extrem chaotische STM32-Peripherie benutzen bei der man eh
> schon nah am Wahnsinn vorbeischrammt.

Darf ich mal Fragen was dich dort schmerzt?
Die Registerebene find ich ganich mal so übel bei der STM32 periph.

von Til S. (Firma: SEGGER) (til_s)


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Bernd K. schrieb:
> Und es scheint ihnen auch am Arsch vorbei zu gehen dass ihr Zeug (vor
> allem das neue) von Segger nicht unterstützt wird. Segger J-Link ist der
> De-Facto-Standard, wie bitteschön wollen die damit leben dass die Hälfte
> ihrer Produktpalette mit dem J-Link-Adapter nicht verwendet werden kann?

Einiges an Support haben wir bereits bzw. arbeiten gerade daran.
Hier ist eine List von GigaDevice Cortex-M und RISC-V Devices, die 
bereits vom J-Link unterstützt werden:
https://www.segger.com/downloads/supported-devices.php

Embedded Studio Packages gibt es auch schon und embOS Board Support 
Packages machen wir gerade.

von Bernd K. (prof7bit)


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Bernd K. schrieb:
> Ich habe früher jahrelang mit Freescale Kinetis gearbeitet und jetzt
> seit nem halben Jahr mit GigaDevice und ich empfinde die ganze
> Experience jetzt im Vergleich zu früher massiv schlechter.

Der Vollständigkeit halber muß ich jedoch auch orakeln daß jemand der 
sein ganzes Leben lang STM32 bare metal ohne HAL gemacht hat und somit 
mit allen Wassern gewaschen ist beim Umstieg auf GD32 mit Sicherheit 
keinen derart extremen Absturz in der Produktivität und der 
Gesamterfahrung erleiden wird wie jemand der wie ich von Kinetis kommt, 
immerhin sind auch alle neuen GD32 (auch die nicht-Klone!) vollgestopft 
mit altbekannter Peripherie die aus existierenden STM32 
zusammengesammelt ist, nur die Registernamen und Bitnamen sind 
konsequent anders, die Funktion ist komplett identisch.

Für den angekündigten RISC-V Controller von GD32 (noch dazu wenn er die 
verräterischen Ziffern F103 am Ende seiner Typenbezeichnung hat) erlaube 
ich mir vorherzusagen daß es wahrscheinlich bis aufs i-Tüpfelchen ein 
STM32F103 mit all dessen Peripherie aber mit anderem Rechenkern sein 
wird. So ticken die bei GD.

Wer also von STM32 kommt wird wohl weniger Schmerzen leiden als einer 
der von komplett anderswo kommt.

von Bernd K. (prof7bit)


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Til S. schrieb:
> Einiges an Support haben wir bereits bzw. arbeiten gerade daran.
> Hier ist eine List von GigaDevice Cortex-M und RISC-V Devices, die
> bereits vom J-Link unterstützt werden:
> https://www.segger.com/downloads/supported-devices.php

Ich habe leider den GD32F350

Das ist wohl eins von deren neueren Modellen.

Momentan behelfe ich mir indem ich dem J-Link sage es sei ein GD32F170, 
der hat den selben Flash-Controller und die selbe Sektorgröße aber einen 
M3 statt M4. Das gibt eine Warnung in der Konsole aber ansonsten kann 
ich problemlos flashen und debuggen.

@Eclipse-Nutzer: Deren SVD-Datei hat 2 überflüssige Leerzeichen am 
Dateianfang, wenn man die entfernt kann man auch in Eclipse GNU MCU beim 
Debuggen die Peripherie-Ansicht benutzen, dafür muss in den 
Projekteinstellungen natürlich der richtige Controller stehen, nur in 
den Debuggereinstellungen muss man (falls nötig wie bei mir) die 
gefakete Typenbezeichnung für J-Link eintragen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Mw E. schrieb:
> Darf ich mal Fragen was dich dort schmerzt?
> Die Registerebene find ich ganich mal so übel bei der STM32 periph.

Beispiel Timer:

Bei Kinetis (meine Meßlatte bislang) ist alles in erster Ordnung nach 
Kanal und in zweiter Ordnung nach Funktion sortiert, bei STM ist alles 
es in erster Ordnung nach Funktion und in zweiter Ordnung dann nach 
Kanal (mit unterschiedlichen shifts im selben Register) und das strengt 
tierisch an.

Bei STM32 werden n mal 4 Bit oder n mal 2 bit oder n mal 1 bit in ein 
und das selbe Register gequetscht, als ob zusätzliche Register Geld 
kosten würden, bei einem Timer mit n Kanälen sind dann alle 
Einstellungen für einen Kanale kreuz und quer über alle Register 
verstreut und wechselst Du den Kanal musst Du alle Konfigbits 
austauschen weil die für den anderen Kanal alle andere shifts haben.

Bei Kinetis hatte jeder Kanal eine identische Struktur an 
unterschiedlichem Offset, jedes Config-Bit define gabs nur genau einmal 
und konnte unverändert in jedem Kanal verwendet werden und war nicht für 
jeden Kanal anders geshiftet. Das hat auch die Gesamtzahl der defines 
für bits um gefühlt Faktor 6 reduziert.

Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Periperie.

Bei STM32 findet man auch an etlichen Stellen Werte die sich auf 2 
Register aufteilen, zum Beispiel die niederwertigsten 3 Bits werden hier 
irgendwo mit reingequetscht und die höherwertigen 2 kann man noch 
woanders mit unterbringen.

Insgesamt finde ich den Umgang damit im direkten Vergleich zu den 
großzügig aufgelockerten und nach Kanälen sortierten Registern bei 
Kinetis sehr nervenaufreibend und verkrampft.

Und dazu kommt natürlich noch bei GigaDevice (und das zusammen mit der 
Registerorganisation ist eine sehr unglückliche Kombination) deren 
vollkommen beknackter Header-Stil (nicht struct basiert wie man das 
heute macht) und wenn man sich CMSIS-Header aus dem SVD selber 
generieren will merkt man daß die ein völlig veraltetes SVD-Format 
benutzen das auch nicht ganz den erhofften Effekt erzielt. Die 
Kombination STM32-Registerstruktur und veraltetem GD32 Header Stil und 
dazwischen noch die ganzen Defines für ihre Library mit kollidierenden 
Namenspräfixen macht es echt zur Qual.

Auf einem reinen STM32 mit echten STM32-Headern ist es wahrscheinlich 
wesentlich weniger anstrengend.

Und am wenigsten anstrengend ist Registerprogrammierung auf einem 
Kinetis ;-)

von Holm T. (Gast)


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jemand schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Deutsch war mal die Sprache der Wissenschaft, das ist Geschichte.
>
> Bedank dich bei den Nazis. Die haben viele Menschen mit Hirn verscheucht
> oder umgebracht. Beispiel gefällig? Lise Meitner, Einstein.
>
> Im Übrigen hindern niemand deutsche Firmen daran, eigene RISC-V-µC zu
> entwickeln. Nur was haben wir in Deutschland? Infineon.
>
> Deren XMC-Serie scheint mir auch ein Rohrkrepierer gewesen zu sein. Der
> Grund war aus meiner Sicht aber nicht, dass die schlecht wären. Wir
> wollten die einsetzen, sie sind definitiv brauchbar. Aber wer zwar
> vollmündig ankündigt aber nicht liefert fliegt halt raus.
> Wenn man 10 Jahre nach allen anderen Herstellern kommt, bleibt halt
> nicht mehr viel Markt übrig.

Exakt das meinte ich, bei denen sitzt Du nicht in der ersten Reihe, 
sondern bist Schütze Arsch im letzten Glied. So lange das denen bekommt 
ist das auch in Ordnung so..anderenfalls würden die sich ja um 
kostenlose Compiler und Support kümmern, oder?

>
> Im Übrigen ist das aggressive Bejammern von vergangener Größe eine
> Eigenschaft, die ich an meinen Landsleuten nicht schätze.

Ich bejammere das nicht, ich habe festgestellt. Ich bin alt genug das 
mir das total Rille ist und wenn es hier so weiter geht kommen 
Neuentwicklungen nur noch in der Form vom Kamel- und Schafsrassen, 
Burkas und fliegenden Teppichen aus Deutschland.

>
> Wie dein Beitrag auf mich wirkt:
> https://www.youtube.com/watch?v=kV4vHpqrj6E
> Tut mir leid, aber so ist es.

Hast Du wirklich das Gefühl ich beklage mich über Irgendwas? Das hast Du 
eindeutig falsch verstanden, nochmal: ich stelle fest, das ist bereits 
Alles. Ich habe nur meine Meinung zu Infinion bekannt gegeben, die 
wollen mich nicht, also will ich die nicht. Ich will denen nichts 
verkaufen und so wie es aussieht die auch mir nicht und damit auch nicht 
meinen Kunden.

Übrigens: Es ist definitiv nicht so das ich mir aus der Meinung eines 
"Jemand" oder "Niemand" oder eines anderen namenlosen Gastes über mich 
irgend Etwas machen würde, die ist mir ganz schlicht egal. Warum sollte 
ich mir Mühe geben irgendwelchen Leuten, die ich nicht kenne und die 
auch nicht wollen das ich sie kenne, gefallen zu wollen? Ist doch ein 
Bisschen viel verlangt meinst Du nicht?

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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DPA schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Nun lerne halt chinesisch wenn Du was wissen willst, so einfach ist das.
>
> Englich ist so einfach, das lernt man ja ganz von selbst. Chinesisch ist
> viel komplizierter, das lernt man nie auch nur halb.

Ja..und?
Glaubst du die Chinesen hebt das vom Sessel? ..aus Mitleid?

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Die Geschichte dass Chinesisch die Pflichtsprache der Zukunft wird,
>> erzählt man nun allerdings schon seit 15 Jahren...
>
> Das reicht nicht. Als Sprache der Zukunft erzählte man sich das im
> Westen schon in der 70ern, als Alternative zu russisch. Wenngleich nicht
> immer bierernst. Ich weiss nur nicht mehr, was davon die pessimistische
> und was die optimistische Variante war.

..das ist auch völlig egal.
Hier wurde bemängelt das den Chinesen englisch fehlt ...zu was 
eigentlich?
Damit sie nach D 3 Controller mehr verkaufen?

"Jemand" wollte das Datenblatt in englisch haben, damit ist doch klar 
wer hier Bedarf an was hat.


Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Ich habe früher jahrelang mit Freescale Kinetis gearbeitet und jetzt
>> seit nem halben Jahr mit GigaDevice und ich empfinde die ganze
>> Experience jetzt im Vergleich zu früher massiv schlechter.
>
> Der Vollständigkeit halber muß ich jedoch auch orakeln daß jemand der
> sein ganzes Leben lang STM32 bare metal ohne HAL gemacht hat und somit
> mit allen Wassern gewaschen ist beim Umstieg auf GD32 mit Sicherheit
> keinen derart extremen Absturz in der Produktivität und der
> Gesamterfahrung erleiden wird wie jemand der wie ich von Kinetis kommt,
> immerhin sind auch alle neuen GD32 (auch die nicht-Klone!) vollgestopft
> mit altbekannter Peripherie die aus existierenden STM32
> zusammengesammelt ist, nur die Registernamen und Bitnamen sind
> konsequent anders, die Funktion ist komplett identisch.
>
> Für den angekündigten RISC-V Controller von GD32 (noch dazu wenn er die
> verräterischen Ziffern F103 am Ende seiner Typenbezeichnung hat) erlaube
> ich mir vorherzusagen daß es wahrscheinlich bis aufs i-Tüpfelchen ein
> STM32F103 mit all dessen Peripherie aber mit anderem Rechenkern sein
> wird. So ticken die bei GD.
>
> Wer also von STM32 kommt wird wohl weniger Schmerzen leiden als einer
> der von komplett anderswo kommt.


Sehe ich ganz exakt genauso und kann nichts Mieses dran finden.

Gruß,

Holm

von ~Mercedes~ (Gast)


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Tja,
Wenn die Chinesen ihren Prozessor billig anbieten,
die Toolchain kostenlos dazuliefern,
Die lizensierung vereinfachen, open Source, keine
Royalities,

dann werden sie den Markt aufrollen und keiner
wird sie daran hindern können.

Übrigens, war die Raketenforschung auch einmal deutschsprachig.

Aber Forschung ist teuer, und die Chinesen habends fast
umsonst übernommen und abgekupfert,
und sie werden bald besser sein als der Rest der Welt...

mfg

von S. R. (svenska)


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jemand schrieb:
> Wie dein Beitrag auf mich wirkt:
> Youtube-Video "mimi muppet"
> Tut mir leid, aber so ist es.

Ich finde den eine angemessene Zusammenfassung der Gesamtsituation.
Ein mimimi sieht anders aus.

Alex G. schrieb:
> Die Geschichte dass Chinesisch die
> Pflichtsprache der Zukunft wird, erzählt
> man nun allerdings schon seit 15 Jahren...

Von der Pflichtsprache ist es weit weg, aber hier in Schweden wird 
Mandarin zunehmend an den Gymnasien als moderne Fremdsprache angeboten - 
und das Angebot wird auch gern angenommen. Deutsch als Fremdsprache wird 
immer unwichtiger.

Chris D. schrieb:
> Allerdings gab es schon bisher von fast allen rein chinesischen
> Produkten annehmbare englischsprachige Datenblätter, was der These
> "Friss oder stirb" deutlich widerspricht.

Logisch, denn Koreaner, Japaner oder Thai können auch kein chinesisch. 
Englisch ist für internationale Waren die übliche Sprache für 
Datenblätter und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben.



~Mercedes~ schrieb:
> Wenn die Chinesen ihren Prozessor billig anbieten,

Das wird passieren.

> die Toolchain kostenlos dazuliefern,

Die kommt aus Europa. Als Open Source und kostenlos.

> Die lizensierung vereinfachen, open Source, keine Royalities,

Welche Lizenzierung? Bisher verkaufen die Chinesen eher Dinge, das fällt 
unter Besitz. Die Amerikaner und Europäer verkaufen die zu 
lizenzierenden Ideen. Wird sich aber wahrscheinlich auch irgendwann 
ändern.

> dann werden sie den Markt aufrollen und keiner
> wird sie daran hindern können.

Kann doch jetzt auch schon keiner. Die Fertigung findet dort statt. 
Selbst, wenn $FIRMA sagt, dass jetzt Schluss ist... weiterproduzieren 
können die Chinesen auch alleine.

Weiterentwicklung ist eine andere Frage, denn das müssen sie 
größtenteils selbst lernen. Und inzwischen sind sie damit 
produktionsreif und teilweise konkurrenzfähig.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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@Bernd K:
Ist mir garnicht so sehr aufgefallen, aber jetz wo dus sagst!
Da meine erste µC Generation der AVR war bin ich an sowas wohl schon zu 
sehr gewöhnt.
Bei den Kinetis scheints da ja echt gut aufgeräumt zu sein, nur gibts 
die wohl nicht in Bastlerfreundlich.

Das erinnert mich aber wieder an die Flag Register des STM32 DMA.
DIE sind widerlich!
Da hab ich ne Funktion drumgebaut um das nie wieder anfassen zu müssen.

Jedenfalls hab ich mal geguckt die RISC-V F103er sind wohl noch nicht 
beim Ali aufgetaucht.

von Le X. (lex_91)


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Open Source rockt schrieb:
> mit dem Resultat, dass proprietäre Prozessorarchitekturen das selbe
> Schicksal ereilt wie ihre Pendants auf Seite der Betriebssysteme?

Was ist denn mit den proprietären OSen passiert?
Hab ich irgendwas verpasst?

von Bernd K. (prof7bit)


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Le X. schrieb:
> Was ist denn mit den proprietären OSen passiert?

Die sind auf dem absteigenden Ast. Von 100% runter auf 98%, Tendenz 
weiter fallend.

von Le X. (lex_91)


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Bernd K. schrieb:
> Le X. schrieb:
> Was ist denn mit den proprietären OSen passiert?
>
> Die sind auf dem absteigenden Ast. Von 100% runter auf 98%, Tendenz
> weiter fallend.


Ja Holla die Waldfee!

von Stefan F. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Periperie.

Bernd, ich kann deine Kritik nachvollziehen. Aber wenn ST das mal 
aufräumen würde, hätten sie keinen Grund mehr, diese sogenannte (Cube) 
HAL zu vermarkten. Und dann wiederum würde es deren Kunden leichter 
fallen, auf andere Marken zu wechseln.

von Maxe (Gast)


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Selbst MS hat doch schon eingeraeumt, dass Win 10 das letzte Windows 
sein wird! Wer sich jetzt nicht umorientiert...

von Stefan F. (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Da meine erste µC Generation der AVR war bin ich an sowas wohl schon zu
> sehr gewöhnt.

Ja, AVR sind in dieser Hinsicht ebenso nervig strukturiert. Die meisten 
jedenfalls. Ab der Xmega Serie sieht es allerdings schon sehr viel 
aufgeräumter aus.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Maxe schrieb:
> Selbst MS hat doch schon eingeraeumt, dass Win 10 das letzte Windows
> sein wird! Wer sich jetzt nicht umorientiert...

Das bedeutet aber keineswegs, dass MS damit Windows abgekündigt hat, 
sondern dass sämtliche Überarbeitungen unter dem Namen W10 erfolgen. 
Dadurch erspart sich MS die umfangreichen und teuren Marketingkampagnen 
für die Einführung einer neuen Produktversion in einem ohnehin 
gesättigten Markt. Und auf Kundenseite gibt es auch weniger Gejammer. 
Vermutlich hat MS erkannt, dass es sich nicht mehr lohnt, Kunden 
Upgrades auf neue Windows-Versionen bei vorhandenen Rechnern zu 
verkaufen, sondern eben Windows-Lizenzen nur noch für Neurechner.

Falls MS das wirklich so konsequent durchziehen sollte, sähe W10 in zehn 
Jahren aber wahrscheinlich gänzlich anders aus als heute. Nach und nach 
werden mehr Funktionen in die Cloud verlagert, damit die Kunden die 
Hoheit über die eigenen Daten verlieren, ohne das durch ein Downgrade 
(oder unterlassenes Upgrade) verhindern zu können.

Derzeit würde so etwas noch zu einem gewaltigen Aufschrei führen, aber 
sobald die politischen Parteien erkannt haben, dass sich durch solch ein 
Vorgehen auch das Volk besser kontrollieren lässt, werden die 
Datenschutzgesetze wieder abgeschafft werden.

von Stefan F. (Gast)


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Technisch muss es aber nach wie vor Versionsnummern geben. Die 
Versionsnummer muss man aber nicht bewerben. Tun andere auch eher 
selten.

Insofern hätten sie es einfach "Windows" nennen können oder "Windows 
1904". Das würde jeder verstehen. "Windows 10 Home OEM Version 1904 
Build 4125125" finde ich hingegen arg anstrengend. Wenn wir mal ehrlich 
sind, ist dieser Versionswirrwarr mit Windows 10 noch komplizierter 
geworden, anstatt einfacher.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Das ist aus technischer Sicht völlig zutreffend, aber so etwas ist aus 
vertrieblicher und Marketingsicht irrelevant. Und wenn es bei größeren 
"einheitlichen" Installationen dann doch zu Versionskonflikten usw. 
kommt, rückt eben eine Horde Berater an, um das ganze wieder in Ordnung 
zu bringen. Und zwei Jahre später erneut, obwohl es sich formal immer 
noch um dasselbe Betriebssystem handelt. Der große Erfolg von SAP kommt 
ja auch nicht daher, dass deren R/3 aus der Tüte fällt und sich in fünf 
Minuten installieren lässt, sondern weil sie es einem ordentlichen 
Ökosystem an Beratern und Systemhäusern ermöglichen, anschließend und 
über sehr lange Zeit viel Geld zu verdienen.

von S. R. (svenska)


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Le X. schrieb:
>> mit dem Resultat, dass proprietäre Prozessorarchitekturen das selbe
>> Schicksal ereilt wie ihre Pendants auf Seite der Betriebssysteme?
>
> Was ist denn mit den proprietären OSen passiert?
> Hab ich irgendwas verpasst?

Es gibt drei proprietäre Betriebssysteme mit großem Marktanteil: 
Windows, MacOS und iOS. Alle anderen sind verschwunden oder auf dem Weg 
in die Versenkung - man denke an die kommerziellen Unixe (Xenix, 
OpenServer, Ultrix, HP/UX, Solaris, etc.), Mobilbetriebssysteme 
(Symbian, Nokia OS, webOS, etc.) oder Desktopsysteme wie OS/2.

Sämtliche Systeme mit steigendem Marktanteil sind Open Source oder zu 
einem gewissen Grad freie Software: Linux, Android, Darwin, OpenSolaris, 
...

Ich weiß nicht, ob du was verpasst hast.
Entweder verschlafen oder nie von gehört?

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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S. R. schrieb:
> Sämtliche Systeme mit steigendem Marktanteil sind Open Source oder zu
> einem gewissen Grad freie Software: Linux, Android, Darwin, OpenSolaris,
> ...
>
> Ich weiß nicht, ob du was verpasst hast.
> Entweder verschlafen oder nie von gehört?

Gehört schon, immerhin benutze ich selbst zuhause ausschließlich 
Linuxoide.

Aber von einer nennenswerten Verbreitung oder einem nennenswerten 
Wachstum derselbigen wüsste ich jetzt nicht. Niedriger einstelliger 
Bereich, Tendenz stagnierend. Von Solaris oder BSD brauchen wir garnicht 
erst reden.
Darwin ist auch nur mit der Apple-Infrastruktur brauchbar.
Die komplett freien Smartphone OSe sterben bisher alle noch vor der 
Marktreife.

von Stefan F. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Niedriger einstelliger Bereich, Tendenz stagnierend.

Entschuldige mal, aber der Linux Kern, auf dem alle Android Geräte 
aufsetzen, ist Open-Source. Ebenso weite Teile des Android 
Betriebssystems.

Android ist jetzt nicht gerade am stagnieren.

von Le X. (lex_91)


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Stefanus F. schrieb:
> Entschuldige mal, aber der Linux Kern, auf dem alle Android Geräte
> aufsetzen, ist Open-Source.

Ja, gleiches Spiel wie bei Darwin.
Ein Kernel ist kein OS sondern nur ein Puzzlestück im Gesamtsystem.

von Stefan F. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Ein Kernel ist kein OS sondern nur ein Puzzlestück im Gesamtsystem.

Ja stimmt. Open-Source ist als Teil-Komponente allgegenwärtig, aber eher 
selten bei kompletten Softwareprodukten.

von Holm T. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Selbst MS hat doch schon eingeraeumt, dass Win 10 das letzte Windows
>> sein wird! Wer sich jetzt nicht umorientiert...
>
> Das bedeutet aber keineswegs, dass MS damit Windows abgekündigt hat,


Doch, es hat den Verkauf eines Betriebssystems für PC abgekündigt und 
verteilt dafür "kostenlos" Trojaner.

> sondern dass sämtliche Überarbeitungen unter dem Namen W10 erfolgen.
> Dadurch erspart sich MS die umfangreichen und teuren Marketingkampagnen

Nicht zuletzt spart die NSA, die Daten werden eingeleifert (Telemetrie) 
statt umständlich irgendwelche Trojaner remote installieren zu müssen.
Freilich ist die Nützlichket dieses Windows 10 für den Nutzer nicht 
immer gegeben, das fährt hoch und runter wie es will und zwingt den 
Nutzer die Datenlieferung an Microsoft zu ermöglichen. Microsoft behält 
sich per AGB vor, mit den Daten des Nutzers zu tun und zu lassen was es 
für richtig hält.

> für die Einführung einer neuen Produktversion in einem ohnehin
> gesättigten Markt.

Du verkennst die Lage völlig, die aktive Spionage ist eine Weltneuheit!

>Und auf Kundenseite gibt es auch weniger Gejammer.

Ich habe früher mal irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr ziemlich 
viele Level Lemmings gespielt, das Verhalten der Nutzer kommt mir 
bekannt vor.

> Vermutlich hat MS erkannt, dass es sich nicht mehr lohnt, Kunden
> Upgrades auf neue Windows-Versionen bei vorhandenen Rechnern zu
> verkaufen, sondern eben Windows-Lizenzen nur noch für Neurechner.

Kein Wunder, als Betriebssystem ist der Kram ja auch eher untauglich,
man fragt sich was zur Hölle mit der im Vergleich zu einem XT 
gigantischen Rechenleistung passiert, die Antwortzeiten in einer 
Textverarbeitung haben sich seit dem nicht verändert.
>
> Falls MS das wirklich so konsequent durchziehen sollte, sähe W10 in zehn
> Jahren aber wahrscheinlich gänzlich anders aus als heute.

-Man muß jedem reverse Engeneering Paroli bieten können, nicht ddas die 
Kunden noch erfahren was mit Ihren Daten da passiert. Demzufolge wird 
gepatcht was das Zeug hält, zwar oft inkompatibel zur Hardware, aber 
wass solls, hat ja "Nichts" gekostet...

> Nach und nach
> werden mehr Funktionen in die Cloud verlagert, damit die Kunden die
> Hoheit über die eigenen Daten verlieren, ohne das durch ein Downgrade
> (oder unterlassenes Upgrade) verhindern zu können.

:-)

Nee, ne? Wo ist der Unterschied zwischen einer Cloud und Windows 10 in 
Bezug auf die Kontrolle über die Daten und deren Sicherheit?

>
> Derzeit würde so etwas noch zu einem gewaltigen Aufschrei führen, aber
> sobald die politischen Parteien erkannt haben, dass sich durch solch ein
> Vorgehen auch das Volk besser kontrollieren lässt, werden die
> Datenschutzgesetze wieder abgeschafft werden.

Indessen schafft das Volk heimlich Windows ab.

Gruß,

Holm

von Le X. (lex_91)


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Stefanus F. schrieb:
> Ja stimmt. Open-Source ist als Teil-Komponente allgegenwärtig, aber eher
> selten bei kompletten Softwareprodukten.

Wenn eine Firma wie Apple oder google OSS einsetzen und weiterentwickeln 
hat das ja auch immer einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Die 
machen das ja nicht weil sie so überzeugte FOSS-Enthusiasten sind.
Und mit ihrem proprietären Userland/Infrastruktur sorgen die schon dafür 
das keiner ausbricht.

Versteh mich nicht falsch, ich bin selber Freund und User von FOSS.
Aber zu behaupten, es fände gerade ein Siegeszug der OS-OSen statt ist 
Wunschdenken, mehr nicht.

von Holm T. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Niedriger einstelliger Bereich, Tendenz stagnierend.
>
> Entschuldige mal, aber der Linux Kern, auf dem alle Android Geräte
> aufsetzen, ist Open-Source. Ebenso weite Teile des Android
> Betriebssystems.
>
> Android ist jetzt nicht gerade am stagnieren.

Mikeysoft jünger wollen Sowas nicht hören. Was ist mit WindowsCE?
Wer verwendet den Schrott noch?

Es gibt eine ganze Reihe Echtzeitkernel für embedded Appilances, oft 
läuft auch ein FreeBSD Abkömmling oder ein Linux. (Playstation, alle 
möglichen Router und Firewalls, ,Receiver, Fernseher etc. pp.)

Gruß,

Holm

von Kassandra (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Maxe schrieb:
>>> Selbst MS hat doch schon eingeraeumt, dass Win 10 das letzte Windows
>>> sein wird! Wer sich jetzt nicht umorientiert...
>>
>> Das bedeutet aber keineswegs, dass MS damit Windows abgekündigt hat,
>
>
> Doch, es hat den Verkauf eines Betriebssystems für PC abgekündigt und
> verteilt dafür "kostenlos" Trojaner.
>
>> sondern dass sämtliche Überarbeitungen unter dem Namen W10 erfolgen.
>> Dadurch erspart sich MS die umfangreichen und teuren Marketingkampagnen
>
> Nicht zuletzt spart die NSA, die Daten werden eingeleifert (Telemetrie)
> statt umständlich irgendwelche Trojaner remote installieren zu müssen.
> Freilich ist die Nützlichket dieses Windows 10 für den Nutzer nicht
> immer gegeben, das fährt hoch und runter wie es will und zwingt den
> Nutzer die Datenlieferung an Microsoft zu ermöglichen. Microsoft behält
> sich per AGB vor, mit den Daten des Nutzers zu tun und zu lassen was es
> für richtig hält.
>

Na ENDLICH sind wir wieder beim MS bashing!

Um es mal richtig zu stellen: Microsoft hat das Data Mining weder 
erfunden noch betreibt Microsoft das Data Mining am ärgsten. Wie alle 
grossen Softwarefirmen stand MS lediglich vor dem Dilemma, dass 
irgendwann mit Software mal kein Geld mehr nachhaltig zu machen ist. Als 
sich dann herausstellte, dass mit Big Data dagegen eine ständig 
sprudelnde Einkommensquelle brach lag, haben sie alle zugeschnappt. Das 
ist aber ein hausgemachtes Problem. Gäbe es nicht den DAU, der arglos 
seine Daten bereit ist in die Weltgeschichte zu spucken und der nicht 
versteht, dass ER die Ware ist, wenn's nichts kostet, ginge das nicht.

Wenn ich es recht erinnere, hat es vor ca. 2 Jahren mal ein Gutachten 
darüber gegeben, wie gewissenhaft die Konzerne darin sind, den Benutzern 
die Option zu geben, der Weitergabe ihrer Daten NICHT zuzustimmen. MS 
hat zwar (wie fast Alle Anderen auch) den transparenten User zum Default 
gemacht, schneidet aber mit am Besten darin in, den user die Türen 
wieder zumachen zu lassen.

Ihre Benutzer nacking ausziehen lassen und die Nacktfotos im Internet zu 
verscheuern ist das Geschäftsmodell JEDER Firma mit einer grossen 
Nutzerbasis. Aber es gehören immer 2 dazu: Die die es tun und die die es 
mit sich machen lassen. Wer also Windows installiert und NICHT als 
Allererstes alles wegklickt, was nach Data Mining riecht, soll sich 
nicht über das böse Data Mining beschweren.

von Harald (Gast)


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Wenn ich das richtig verstehe, gibt's bals eine RiscV Bluepill:

https://twitter.com/SipeedIO/status/1164500325119610887

von S. R. (svenska)


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Le X. schrieb:
> Aber von einer nennenswerten Verbreitung oder einem nennenswerten
> Wachstum derselbigen wüsste ich jetzt nicht.

Schau mal in den Servermarkt oder in die Cloud, da sind 
Linux-Distributionen allgegenwärtig. Eine bekannte Linux-Distribution 
namens "Android" ist Marktführer bei Smartphones und Tablets.

ChromeOS (ebenfalls Linux) wächst auch fröhlich vor sich hin.

> Niedriger einstelliger Bereich, Tendenz stagnierend.

Wenn du ausschließlich an den Desktop-PC denkst, dann ja.

Alles eine Wahl der eigenen Scheuklappen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
> Wenn ich das richtig verstehe, gibt's bals eine RiscV Bluepill:
>
> https://twitter.com/SipeedIO/status/1164500325119610887

Die Ereignisse überschlagen sich ja geradezu (wenn das kein Fake ist). 
Wo bleibt jetzt eigentlich das Reference Manual und das Datenblatt? Wird 
doch langsam mal Zeit das zu veröffentlichen wenn die schon anfangen 
wollen das Produkt zu verkaufen!

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Frag doch per Twitter mal an?

von Alex G. (dragongamer)


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Stefanus F. schrieb:
> Technisch muss es aber nach wie vor Versionsnummern geben. Die
> Versionsnummer muss man aber nicht bewerben. Tun andere auch eher
> selten.
Naja, der große Unterschied ist, dass zumindest wenn die Updates auch 
planmäßig verlaufen, es inkrementelle Updates sind und man das 
Betriebssystem dadurch nicht neu installieren muss wie früher wenn man 
z.B. von XP auf Win 7 umsteigen wollte.
Von Win 7 auf win 10 haben sie schon eine Art Updater angeboten, der war 
allerdings nicht ganz zuverlässig.

von S. R. (svenska)


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Alex G. schrieb:
> Betriebssystem dadurch nicht neu installieren muss wie früher

Das musste man seit Windows 3.0 nie - ein Update mit Übernahme 
verschiedener Einstellungen war immer möglich.

von Alex G. (dragongamer)


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S. R. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Betriebssystem dadurch nicht neu installieren muss wie früher
>
> Das musste man seit Windows 3.0 nie - ein Update mit Übernahme
> verschiedener Einstellungen war immer möglich.
Huh, echt jetzt? Auch für Privatnutzer?
Wurde irgendwie nie so groß komuniziert bzw. beworben.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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@ Alex G
Ähm nö ;)
Vertausche erstmal nicht w10 Updates und Upgrades.
Ein Windoof 10 Upgrade ist eine Neuinstallation.
Die jetzige Installation wird in einen old Ordner gepackt, dann wird neu 
installiert und dann werden die alten Einstellungen aus dem old Ordner 
gezogen.

Also 2 mal im Jahr kannste dirn Räucherstäbchen anzünden und beten, dass 
das gut geht.
(Damit gabs ja nu schon desöfteren Probleme laut diverser PC Seiten)

von Le X. (lex_91)


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S. R. schrieb:
> Alles eine Wahl der eigenen Scheuklappen.

Lass stecken.
Die Android-Thematik hab ich grad schon Stefanus erklärt. Nochmal 
schreib ich das nicht.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Alex G. schrieb:
>> Das musste man seit Windows 3.0 nie - ein Update mit Übernahme
>> verschiedener Einstellungen war immer möglich.
> Huh, echt jetzt? Auch für Privatnutzer?

Ja... wenn das Setup-Programm eine Vorversion gefunden hat, dann hat es 
(mit Bestätigung) die installierte Version aktualisiert. Guckst du z.B. 
den Marathon auf https://www.winhistory.de/more/386/updatem.htm.

Meine Win95-CD ist nur ein Update, die setzt zwingend ein Windows 3.x 
voraus (wenn nicht installiert, dann fragt es die Disketten ab). Die 
OEM-Version mit Windows 95c ist zwar eine Vollversion, kann das Update 
aber auch.

Microsoft war auch vor 25 Jahren nicht komplett doof. :-)

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Le X. schrieb:
>> Alles eine Wahl der eigenen Scheuklappen.
> Die Android-Thematik hab ich grad schon Stefanus erklärt. Nochmal
> schreib ich das nicht.

Musst du auch nicht. Aber festzulegen, dass (a) der "Desktop" das Maß 
der Dinge ist und (b) "Open Source" nur dann gilt, wenn man 
Betriebswirtschaft komplett außen vor lässt, ist schon recht 
scheuklappig, oder?

Ich bin auch nicht begeistert vom aktuellen Vendor Lock-In und ich traue 
Google/Apple nicht weiter, als ich sie werfen kann (was mit juristischen 
Personen ohnehin nicht so gut klappt), aber Android ist effektiv freie 
Software (die Google-Services natürlich nicht).

von Stefan F. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Naja, der große Unterschied ist, dass zumindest wenn die Updates auch
> planmäßig verlaufen, es inkrementelle Updates sind und man das
> Betriebssystem dadurch nicht neu installieren muss wie früher wenn man
> z.B. von XP auf Win 7 umsteigen wollte.

Zweimal im Jahr wird das ganze Windows neu installiert. Von wegen 
inkrementelle Updates.

von qwerty (Gast)


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S. R. schrieb:
> Ich bin auch nicht begeistert vom aktuellen Vendor Lock-In [...],
> aber Android ist effektiv freie Software.

Lies Dir Deinen Text nochmal durch. Den Widerspruch findest Du selbst.

von S. R. (svenska)


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qwerty schrieb:
>> Ich bin auch nicht begeistert vom aktuellen Vendor Lock-In [...],
>> aber Android ist effektiv freie Software.
>
> Lies Dir Deinen Text nochmal durch.
> Den Widerspruch findest Du selbst.

Stimmt. Ersetze Android durch "AOSP" oder "ist" durch "enthält fast 
ausschließlich", dann stimmt's wieder.

Das Problem sind die Google Services, nicht Android.

von Holm T. (Gast)


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Kassandra schrieb:
[..]
>
> Na ENDLICH sind wir wieder beim MS bashing!
>
> Um es mal richtig zu stellen: Microsoft hat das Data Mining weder
> erfunden noch betreibt Microsoft das Data Mining am ärgsten.

Woher weißt Du das? Hast Du die Quellen einsehen dürfen..oder vermutest 
Du IrgendwaS?

>Wie alle
> grossen Softwarefirmen stand MS lediglich vor dem Dilemma, dass
> irgendwann mit Software mal kein Geld mehr nachhaltig zu machen ist. Als
> sich dann herausstellte, dass mit Big Data dagegen eine ständig
> sprudelnde Einkommensquelle brach lag, haben sie alle zugeschnappt. Das
> ist aber ein hausgemachtes Problem. Gäbe es nicht den DAU, der arglos
> seine Daten bereit ist in die Weltgeschichte zu spucken und der nicht
> versteht, dass ER die Ware ist, wenn's nichts kostet, ginge das nicht.

Ich habt nichts weiter getan als darauf hinzuweisen das Windows 10 
Nutzer DAUs sind wenn sie denken das das Verhalten von dem Zeug so ein 
müsse wie es ist.

>
> Wenn ich es recht erinnere, hat es vor ca. 2 Jahren mal ein Gutachten
> darüber gegeben, wie gewissenhaft die Konzerne darin sind, den Benutzern
> die Option zu geben, der Weitergabe ihrer Daten NICHT zuzustimmen. MS
> hat zwar (wie fast Alle Anderen auch) den transparenten User zum Default
> gemacht, schneidet aber mit am Besten darin in, den user die Türen
> wieder zumachen zu lassen.

Freilich. Bis zum nächsten Zwangsupdate..
>
> Ihre Benutzer nacking ausziehen lassen und die Nacktfotos im Internet zu
> verscheuern ist das Geschäftsmodell JEDER Firma mit einer grossen
> Nutzerbasis. Aber es gehören immer 2 dazu: Die die es tun und die die es
> mit sich machen lassen. Wer also Windows installiert und NICHT als
> Allererstes alles wegklickt, was nach Data Mining riecht, soll sich
> nicht über das böse Data Mining beschweren.

Einfach Windows wegclicken und eine Software verwenden die man selbst 
oder auch Andere einsehen können ist die Lösung.

Was willst Du eigentlich von mir?

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>>> Das musste man seit Windows 3.0 nie - ein Update mit Übernahme
>>> verschiedener Einstellungen war immer möglich.
>> Huh, echt jetzt? Auch für Privatnutzer?
>
> Ja... wenn das Setup-Programm eine Vorversion gefunden hat, dann hat es
> (mit Bestätigung) die installierte Version aktualisiert. Guckst du z.B.
> den Marathon auf https://www.winhistory.de/more/386/updatem.htm.
>
> Meine Win95-CD ist nur ein Update, die setzt zwingend ein Windows 3.x
> voraus (wenn nicht installiert, dann fragt es die Disketten ab). Die
> OEM-Version mit Windows 95c ist zwar eine Vollversion, kann das Update
> aber auch.
>
> Microsoft war auch vor 25 Jahren nicht komplett doof. :-)

Nunja, eine win.com auf der Platte reicht aus damit das Update zufrieden 
ist.


Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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S. R. schrieb:
> qwerty schrieb:
>>> Ich bin auch nicht begeistert vom aktuellen Vendor Lock-In [...],
>>> aber Android ist effektiv freie Software.
>>
>> Lies Dir Deinen Text nochmal durch.
>> Den Widerspruch findest Du selbst.
>
> Stimmt. Ersetze Android durch "AOSP" oder "ist" durch "enthält fast
> ausschließlich", dann stimmt's wieder.
>
> Das Problem sind die Google Services, nicht Android.

Ich habe Lineage OS auf dem Handy, ohne einen Google Account.

Gruß,

Holm

von Harald (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hatten wir das GD32VF103 Datasheet schon?

von (prx) A. K. (prx)


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S. R. schrieb:
>> Betriebssystem dadurch nicht neu installieren muss wie früher
>
> Das musste man seit Windows 3.0 nie - ein Update mit Übernahme
> verschiedener Einstellungen war immer möglich.

2008 pre-R2 ist der letzte 32-Bit Windows Server und da läuft im Januar 
der Support aus. Migration 32- zu 64-Bit ist Neuinstallation.

: Bearbeitet durch User
von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Ah, das DB is raus, danke dafür.
Ließt sich wie von ST, die Bits der Peripherie kann man dann ja im ST 
RefMan zum 103er lesen ;)

Wenn ST jetzt ein Paar STM32 auf RISV-V aufrüstet, wer hat dann wen 
kopiert?

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
> Hatten wir das GD32VF103 Datasheet schon?

Wo hast Du das gefunden? Auf deren Downloadseite find ich immer noch 
nichts! Ich brauch noch das Reference Manual.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wenn ST mit der Produktvielfalt so weiter macht, wie bisher, dann gibt 
es irgendwann nur noch ein kurzes Datenblatt mit Auflistung der Features 
und elektrischen Daten.

Für jede Peripherie-Einheit gibt es separate Referenzhandbücher, 
natürlich in mindestens 6 Versionen.

Dazu kommt eine riesige nicht druckbare Tabelle, wo für alle STM Modelle 
die Versionen der Peripherie-Einheiten und deren Basis-Adressen der 
Register aufgelistet sind.

Das wäre die Hölle :-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Stefanus F. schrieb:

> Für jede Peripherie-Einheit gibt es separate Referenzhandbücher,
> natürlich in mindestens 6 Versionen.

Ich könnte mir vorstellen daß die Reference Manuals auch heute schon 
(oder zumindest bald) automatisch aus den einzelnen Bausteinen 
zusammengefügt werden, im gleichen Rutsch wie die SVD-Datei. Irgendwo 
gibts ne kleine Tabelle in der alle Peripheriegeräte und 
Speicherbereiche für diesen Typ aufgelistet sind und dann klickt jemand 
nen Button und unten fallen Refman, Datenblatt und SVD raus.

von Stefan F. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen dass die Reference Manuals auch heute schon
> (oder zumindest bald) automatisch aus den einzelnen Bausteinen
> zusammengefügt werden

Was dann wahrscheinlich fehlen wird, sind die Querverweise auf andere 
relevante Kapitel. Das wird für Anfänger schwierig.

Ich bin es von AVR gewohnt, dass ich mich mit einzelnen 
Peripherie-Einheiten befassen kann, während ich die anderen unbeachtet 
links liegen lasse. Das ist bei ST ja leider (aber verständlicherweise) 
nicht mehr so einfach.

von Fitzebutze (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Dazu kommt eine riesige nicht druckbare Tabelle, wo für alle STM Modelle
> die Versionen der Peripherie-Einheiten und deren Basis-Adressen der
> Register aufgelistet sind.
>
> Das wäre die Hölle :-)

Och, diese Hölle ist gar nicht so heiss.
Bei den msp430 von TI gibt es auch einen rechten Wildwuchs, 
dementsprechend viele Header-Files. Lässt sich doch heute alles 
automatisch generieren.

Stefanus F. schrieb:
> Was dann wahrscheinlich fehlen wird, sind die Querverweise auf andere
> relevante Kapitel. Das wird für Anfänger schwierig.

Wieso? Auch die Querverweise kann man auflösen. Man muss sich ja sowieso 
bei den Referenzmanuals jeweils an die Struktur des Herstellers 
gewöhnen.
Bei TI ist es zum msp430 so, dass alle Peripherie in einem dicken Manual 
gesammelt dokumentiert ist und die I/O-Verbindungen und verfügbare 
Peripherie im Datenblatt des jeweiligen Chip-Derivats.

von John Doe (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Harald schrieb:
>> Hatten wir das GD32VF103 Datasheet schon?
>
> Wo hast Du das gefunden? Auf deren Downloadseite find ich immer noch
> nichts! Ich brauch noch das Reference Manual.

Hier ist das User Manual:
http://dl.sipeed.com/LONGAN/Nano/DOC/GD32VF103_User_Manual_EN_V1.0.pdf

von John Doe (Gast)


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von Bernd K. (prof7bit)


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Memory Map des VF103 ist bis aufs letzte i-Tüpfelchen identisch mit dem 
F103. Die Peripherals scheinen auf den ersten Blick identisch zu sein.

Das ist 1:1 ein F103-Klon mit RISC-V Kern.

Brillanter Schachzug.

Und dann noch die Marketingstrategie die Dokumente nicht ganz normal zu 
veröffentlichen wie früher sondern sie über "Insider" in sozialen Netzen 
der Nerds "leaken" zu lassen so daß man viel aufwendiger recherchiert 
als üblich bis man das gesuchte Datenblatt endlich hat und das dann was 
"besonderes" ist das man dann irgendwo mirrorn und bookmarken und sharen 
muss und nicht nur irgendein ein weiteres langweiliges PDF von der 
normalen Downloadseite. Die Chinesen haben gelernt wie erfolgreiches 
Marketing geht. Schnallt euch an!

: Bearbeitet durch User
von John Doe (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und dann noch die Marketingstrategie die Dokumente nicht ganz normal zu
> veröffentlichen wie früher sondern sie über "Insider" in sozialen Netzen
> der Nerds "leaken" zu lassen so daß man viel aufwendiger recherchiert
> als üblich bis man das gesuchte Datenblatt endlich hat und das dann was
> "besonderes" ist das man dann irgendwo mirrorn und sharen muss und nicht
> nur irgendein ein weiteres langweiliges PDF von der normalen
> Downloadseite. Die Chinesen haben gelernt wie erfolgreiches Marketing
> geht. Schnallt euch an!



Das ist doch Unsinn. Sipeed ist halt Partner für die Entwicklung der 
Dev-Boards und daher haben die auch Datenblatt/Usermanual/SDK. Von dort 
kommen auch vorgeblichen Leaks.

Abgesehen davon: Anschnallen muss sich jetzt ARM. Deren Geschäftsmodell 
geht jetzt doch schneller den Bach runter, als erwartet.

von Erik (Gast)


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John Doe schrieb:
> Anschnallen muss sich jetzt ARM. Deren Geschäftsmodell
> geht jetzt doch schneller den Bach runter, als erwartet.

Das könnte auch an den aufgerufenen Preisen liegen...

von Bernd K. (prof7bit)


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John Doe schrieb:
> Das ist doch Unsinn. Sipeed ist halt Partner für die Entwicklung der
> Dev-Boards und daher haben die auch Datenblatt/Usermanual/SDK. Von dort
> kommen auch vorgeblichen Leaks.

Naja, wie auch immer. Sipeed ist nicht der Platz wo normalerweise die 
GD-Dokumente veröffentlicht werden oder wo man auch nur im entferntesten 
danach suchen würde oder auch nur von der Existenz dieser Bude eine 
Ahnung hätte wenn man nicht eh schon bis zu beiden Ohren tief in der 
Materie drinsteckt.

Der Effekt ist jedenfalls der selbe: Tagelang diskutieren und 
spekulieren die Leute sich die Köpfe heiß und generieren Klicks und 
bauen Spannung auf bis die Information dann um drei Ecken herum 
eintrudelt, aber nicht aus offizieller Quelle sondern versteckt wie eine 
exklusive Information die für Normalsterbliche noch gar nicht hätte 
erhältlich sein sollen und dadurch scheinbar umso wertvoller wird. 
Marketing!

Und selbst jetzt wo es raus ist hört die Diskussion nicht auf und wir 
streiten uns nun über Meta-Details der Veröffentlichung und kritisieren 
uns gegenseitig in unserer Einschätzung der Medienstrategie und heben 
das ganze Ding auf die nächste Abstraktionsebene. Oder auch nicht. Ich 
bin für letzteres.

von P:S. (Gast)


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> Abgesehen davon: Anschnallen muss sich jetzt ARM. Deren Geschäftsmodell
> geht jetzt doch schneller den Bach runter, als erwartet.

ARM hat schon reagiert:
https://www.elektroniknet.de/elektronik/halbleiter/neues-lizenzierungsmodell-von-arm-attraktiv-fuer-startups-und-smes-167393.html

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist 1:1 ein F103-Klon mit RISC-V Kern.
>
> Brillanter Schachzug.

Das ist in der Tat genial. Der User muss nur den arm-none-eabi-gcc durch 
riscv-none-embed-gcc ersetzen und bekommt ein passendes .elf 
ausgespuckt.

P:S. schrieb:
> ARM hat schon reagiert:
> 
https://www.elektroniknet.de/elektronik/halbleiter/neues-lizenzierungsmodell-von-arm-attraktiv-fuer-startups-und-smes-167393.html

Nicht nur ARM ist unter Druck. IBM hat vor ein paar Tagen seine 
Power-Architektur zu Open-Source erklärt:
https://www.nextplatform.com/2019/08/20/big-blue-open-sources-power-chip-instruction-set/

von Bernd K. (prof7bit)


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Jetzt wäre noch zu klären ob die da auch wieder sowas wie hier gemacht 
haben:

https://zeptobars.com/en/read/GD32F103CBT6-mcm-serial-flash-Giga-Devices

Die Zeitangaben im Datenblatt sagen daß es beim VF schneller geht:


VF103:
word programming: 37.5µs...86µs
page erase: 24ms...300ms
mass erase: 1s...3.2s

F103:
word programming: 200µs...400µs
page erase: 60ms...450ms
mass erase: 3.2s...9.6s

STM32F103:
word programming: 40µs..70µs
page erase: 20ms...40ms
mass erase: 20ms...40ms

Aber sie versprechen immer noch Zero Waitstates für den 
"Flash"-Speicher.

Mass erase ist immer noch extrem langsam.

Über die Zeit zum Einschalten schweigen sich beide Datenblätter 
allerdings aus (hab nichts gefunden).

--

Meine Messungen an nem anderen ARM von denen (F350 mit 64kB):
Einschalten bis reset vektor: 21,5ms

Die Zeiten aus dem Datenblatt hab ich nicht direkt gemessen sondern nur 
was er in meiner Anwendung macht:
Beitrag "Re: "NUCLEO"-Borads von GigaDevice"

--

Wäre mal interessant wie das beim VF103 ist. Und jemand soll den bitte 
mal aufmachen und fotografieren, ob da auch so ein lustiges Sandwich 
zusammen geklebt ist.

Verräterische Hinweise: Es müsste einen merklichen Delay beim 
Einschalten geben vor dem Eintritt in den Reset-Vektor. Es gibt bei 
deren ARMen keinen Bus-Error wenn man ins Leere schreibt, ins "ROM" 
schreibt oder ungültige Adressen liest oder schreibt, deren ARMe laufen 
einfach weiter als ob nichts wäre (machen die STM32 das auch? Ich bin 
das nämlich anders gewohnt).

--

Datenblatt und Refman sind jetzt übrigens online in deren normalen 
Downloadbereich.

: Bearbeitet durch User
von Einer K. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> (machen die STM32 das auch? Ich bin
> das nämlich anders gewohnt)

KA.. vermutlich unterschiedlich... kenne die STM nicht so gut.

Aber:
Ohne MMU gibts keine Chance das zu erkennen.
Und dann muss die MMU auch noch dafür ausgestattet sein.


Über den Kamm geschoren:
Die kleinen ARMe, die µC können das nicht.
Die Großen, für den Betrieb mit einem OS vorgesehenen, die können 
Hardware Exceptions werfen.
Die kennen "Prefetch Abort" und "Data Abort"

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ohne MMU gibts keine Chance das zu erkennen.
> Und dann muss die MMU auch noch dafür ausgestattet sein.

Nein, dafür benötigt man keine MMU. Will man das ganze in 
konfigurierbarer Ausführung haben, genügt eine MPU.

> Über den Kamm geschoren:
> Die kleinen ARMe, die µC können das nicht.
> Die Großen, für den Betrieb mit einem OS vorgesehenen, die können
> Hardware Exceptions werfen.
> Die kennen "Prefetch Abort" und "Data Abort"

Einige ARM-Prozessoren, auch ohne MMU/MPU, sind so realisiert, dass auch 
die normalen Adressdekoder das betreffende Abort-Signal des 
Prozessorkerns aktivieren können. Ich habe es selbst schon erlebt, dass 
das Öffnen eines Speicherdump-Fensters im Debugger (Lauterbach) dazu 
führt, dass dort die Meldung "Data Abort" auftaucht.

Das ist auch eine sehr gute Sache, weil damit ungültige 
Zeigerdereferenzierungen viel schneller bemerkt werden können.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Bernd K. schrieb:
> Es gibt bei
> deren ARMen keinen Bus-Error wenn man ins Leere schreibt, ins "ROM"
> schreibt oder ungültige Adressen liest oder schreibt, deren ARMe laufen
> einfach weiter als ob nichts wäre (machen die STM32 das auch? Ich bin
> das nämlich anders gewohnt).

Der STM32 hats wohl, hier hat ein BusFault zugebissen: 
Beitrag "STM32 - BusFault finden"
Bei manchen ARM Kernen gibts im Speicherbereichmapping im RefMan dann 
"Data Abort Regions". Zb der uralt AT91RM9200 hat das.
Sowas seh ich beim STM32 nicht, eher die ganzen Chipselectbereiche des 
externen Speichercontrollers.
Aber die "Reserved" Bereiche beim STM32 sind wohl bissig.

Zumindest bei nem RasPI2 kannste den ganzen 4G Adressbereich lesen ohne, 
dass es knallt.
Es kommt eben nur Müll zurück wenn da nix is.

von Bernd K. (prof7bit)


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Christopher J. schrieb:
> Nicht nur ARM ist unter Druck. IBM hat vor ein paar Tagen seine
> Power-Architektur zu Open-Source erklärt:
> 
https://www.nextplatform.com/2019/08/20/big-blue-open-sources-power-chip-instruction-set/

Damit ist ja jetzt alles lückenlos abgedeckt, inklusive ausgereifte 
Toolchains und Betriebssysteme, vom kleinsten µC (RISC-V) bis hin zum 
fettesten Supercomputer der Welt (POWER). Und chinesische Firmen können 
nun völlig legal bauen und verkaufen was sie wollen, vollkommen frei von 
jeglicher US-Daumenschraube.

Das ging ja schneller als erwartet.

Intel und ARM schauen in die Röhre und Huawei kann nicht mehr aufhören 
zu lachen. Und Trump springt im Dreieck (falls sich schon jemand getraut 
hat es ihm zu erklären)

von Einer K. (Gast)


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Alles irgendwie logisch...

Den Firmen, ob IBM oder Huawei, ist es im Grunde völlig egal wie und wo 
sie ihr Geld verdienen.

Und der Trump scheint mir kein besonders guter Schachspieler zu sein....
(kann mich aber auch irren)
Denn im Schach gilt die Regel: Zwinge den Gegner niemals zu einem guten 
Zug.


Mir scheint:
Wer Keile treibt, erreicht manchmal das Gegenteil, zwingt die anderen 
zur Kooperation.
Selbst wenn harte Konkurrenten, aber Verluste fährt keiner gerne ein.

Mein Glaskugel sagt:
Das alles wird langfristige Folgen haben!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Mir scheint:
> Wer Keile treibt, erreicht manchmal das Gegenteil, zwingt die anderen
> zur Kooperation.

Ja, definitiv. Johnsons Weigerung, den Backstop in die Brexit-Verträge 
aufzunehmen, hat mittlerweile zu der vor kurzem noch unvorstellbaren 
Situation geführt, dass Irland und Nordirland mittlerweile sogar 
Sondierungsgespräche über eine Wiedervereinigung führen. Das hat in den 
Jahrhunderten zuvor niemand sonst geschafft. Als positiver Effekt stünde 
dann plötzlich die IRA ohne Feind da.

> Mein Glaskugel sagt:
> Das alles wird langfristige Folgen haben!

Die langfristigen Folgen müssen aber nicht unbedingt schlecht sein, 
insbesondere auch bezogen auf den Umgang mit den USA. Früher (vor Trump) 
vertraten US-Diplomaten strikt die zuvor abgestimmte Position des 
US-Präsidenten und hätten es niemals gewagt, eine eigene Meinung zu 
vertreten. Mittlerweile haben aber schon mehrere Diplomaten gesagt: 
"Vergesst, was Trump labert, und lasst uns lieber ordentliche 
Verhandlungen führen."

von Stefan F. (Gast)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> der Trump scheint mir kein besonders guter Schachspieler zu sein....
> Zwinge den Gegner niemals zu einem guten Zug.

Das sehe ich auch so. Die Chinesen hätten es aber auch ohne ihn getan - 
nur vielleicht nicht ganz so schnell.

Beispiel: Huawei arbeitet sicher schon etwas länger an seinem eigenen 
Android Ersatz.

von S. R. (svenska)


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Andreas S. schrieb:
>> Das alles wird langfristige Folgen haben!
>
> Die langfristigen Folgen müssen aber nicht unbedingt schlecht sein,
> insbesondere auch bezogen auf den Umgang mit den USA.

Nun, ein Krieg führt immer zu schneller Weiterentwicklung - scheint auch 
für einen Handelskrieg zu gelten. Mal schauen, ob Europa davon 
profitiert, Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft.

Stefanus F. schrieb:
> Huawei arbeitet sicher schon etwas länger an
> seinem eigenen Android Ersatz.

Eher nicht, dafür ist Android auch in China zu groß. Außerdem ist es 
Open Source und damit frei verfügbar (AOSP). Die Bindung an Google 
geschieht über die Integration mit den Google-Diensten, die aber in 
China ohnehin nicht funktionieren. Daher sind Android-Geräte für den 
chinesischen Markt grundsätzlich anders konfiguriert.

Alternativen für die Google-Dienste existieren in China bereits. Die 
müsste man im Zweifelsfall einfach nur weltweit öffnen. Dazu braucht man 
Android nicht ersetzen.

von (prx) A. K. (prx)


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S. R. schrieb:
> Alternativen für die Google-Dienste existieren in China bereits. Die
> müsste man im Zweifelsfall einfach nur weltweit öffnen.

Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd K. schrieb:
> Damit ist ja jetzt alles lückenlos abgedeckt, inklusive ausgereifte
> Toolchains und Betriebssysteme, vom kleinsten µC (RISC-V) bis hin zum
> fettesten Supercomputer der Welt (POWER).

Der Befehlssatz ist offen. Nicht unbedingt aber eine Implementierung des 
Befehlssatzes.

von S. R. (svenska)


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A. K. schrieb:
> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?

Richtig. Das ist der Knackpunkt.
Ich mag darauf keine Antwort geben müssen.

von Alex G. (dragongamer)


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S. R. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
>> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?
>
> Richtig. Das ist der Knackpunkt.
> Ich mag darauf keine Antwort geben müssen.
Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur 
neigendes Land.
Darum ist die Antwort zumindest für mich eindeutig...

von Agent (Gast)


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Alex G. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> A. K. schrieb:
>>> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
>>> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?
>>
>> Richtig. Das ist der Knackpunkt.
>> Ich mag darauf keine Antwort geben müssen.
> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur
> neigendes Land.
> Darum ist die Antwort zumindest für mich eindeutig...

So ein Schwachsinn.

von mh (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur
> neigendes Land.

Jupp, allerdings bist nicht du der Kunde von google (es sei denn du hast 
ein google pixel?). Kunden sind die, die google Geld für deine Daten 
zahlen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Dr. Sommer schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Sobald sich
>> herausstellt, dass die Sache doch nicht so einfach ist, werden sie meine
>> Kunden.
>
> Und dann darfst du vermurkste Linux-basierten Konzepten retten, wo mit
> haarsträubenden Frickeleien Echtzeitfähigkeit herbeigeschummelt
> (vorgetäuscht) wird?

Ja, warum nicht, wenn der Kunde es bezahlt?

von Maxe (Gast)


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A. K. schrieb:
> S. R. schrieb:
> Alternativen für die Google-Dienste existieren in China bereits. Die
> müsste man im Zweifelsfall einfach nur weltweit öffnen.
> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?
In China gibt es nicht einen zentralen Android-Appstore. Vermutlich 
deshalb sind die Stores 'offen', d.h. man kann APKs ohne Anmeldung 
runterladen. Bspw. der Xiaomi-Appstore:
app.mi.com

Das wuerde m. E. auch unserem System ganz gut tun, insbesondere wenn die 
Anbieter wie im Desktop-Bereich ihre Apps wieder selber veroeffentlichen 
wuerden und nicht ueber einen Monopolisten veroeffentlichen.

Ansonsten ist zu sagen, datenschutztechnisch kennen die chinesischen 
Firmen keine Skrupel, die orientieren sich da gaenzlich an Facebook&Co.

von John Doe (Gast)


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Wer mal mit einem RISC-V spielen möchte, kann hier einen bestellen:

https://www.seeedstudio.com/Sipeed-Longan-Nano-RISC-V-GD32VF103CBT6-Development-Board-p-4205.html

Doku und Tools sind hier:
http://dl.sipeed.com/LONGAN/Nano/

von Alex G. (dragongamer)


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mh schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur
>> neigendes Land.
>
> Jupp, allerdings bist nicht du der Kunde von google (es sei denn du hast
> ein google pixel?). Kunden sind die, die google Geld für deine Daten
> zahlen.
Naja, die besagte Abhängigkeit ist trotzdem da. Würden weniger Leute 
Google nutzen, könnte Google auch keine personalisierte Werbung bzw. 
Daten anbieten.

: Bearbeitet durch User
von mh (Gast)


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Alex G. schrieb:
> mh schrieb:
>> Alex G. schrieb:
>>> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur
>>> neigendes Land.
>>
>> Jupp, allerdings bist nicht du der Kunde von google (es sei denn du hast
>> ein google pixel?). Kunden sind die, die google Geld für deine Daten
>> zahlen.
> Naja, die besagte Abhängigkeit ist trotzdem da. Würden weniger Leute
> Google nutzen, könnte Google auch keine personalisierte Werbung bzw.
> Daten anbieten.

Das Argument lässt sich aber genau so auf "die Chinesen" anwenden.

von Alex G. (dragongamer)


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mh schrieb:
> Alex G. schrieb:
>> mh schrieb:
>>> Alex G. schrieb:
>>>> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein, zur Dikatur
>>>> neigendes Land.
>>>
>>> Jupp, allerdings bist nicht du der Kunde von google (es sei denn du hast
>>> ein google pixel?). Kunden sind die, die google Geld für deine Daten
>>> zahlen.
>> Naja, die besagte Abhängigkeit ist trotzdem da. Würden weniger Leute
>> Google nutzen, könnte Google auch keine personalisierte Werbung bzw.
>> Daten anbieten.
>
> Das Argument lässt sich aber genau so auf "die Chinesen" anwenden.
Nicht wirklich. In anbetracht dessen wieviel Einfluss die chinesische 
Regierung auf Unternehmen wie Xiamoi hat (dort könnten die CEOs es nicht 
im entferntesten wagen sich gegen die Regierung zu stellen, wie es z.B. 
Unternehmen in den USA gegen Trump tun), kann man schon mindestens von 
einer Teilverstaatlichung sprechen.
Entsprechend könnten sie jeder Zeit ihre gewonnene Macht für ihr Land 
ausnutzen, ohne existenzielle Einbußen fürchten zu müssen.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Maxe schrieb:
> Das wuerde m. E. auch unserem System ganz gut tun, insbesondere wenn die
> Anbieter wie im Desktop-Bereich ihre Apps wieder selber veroeffentlichen
> wuerden und nicht ueber einen Monopolisten veroeffentlichen.

Du meinst sowas wie: ich zieh mir auf ner Webseite die ich per 
Suchmaschine grad gefunden habe einen Installer in exe-Form?

von Maxe (Gast)


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Le X. schrieb:
> Du meinst sowas wie: ich zieh mir auf ner Webseite die ich per
> Suchmaschine grad gefunden habe einen Installer in exe-Form?
Anders ausgedrueckt:
Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der 
Sparkasse, ja.

von S. R. (svenska)


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Alex G. schrieb:
>>> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
>>> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?
>>
>> Richtig. Das ist der Knackpunkt.
>> Ich mag darauf keine Antwort geben müssen.
> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein,
> zur Dikatur neigendes Land.
> Darum ist die Antwort zumindest für mich eindeutig...

Du kaufst dein Telefon weder von "Google" noch von "China", damit geht 
dein Argument komplett am Kern der Sache vorbei.

Weder Google noch China sind deinen Wünschen verpflichtet. Den einen 
geht es um ihre eigenen Einwohner, den anderen um den Jahresgewinn. Du 
bist nur Mittel zum Zweck.

Alex G. schrieb:
> In anbetracht dessen wieviel Einfluss die chinesische
> Regierung auf Unternehmen wie Xiamoi hat (dort könnten
> die CEOs es nicht im entferntesten wagen sich gegen die
> Regierung zu stellen, wie es z.B. Unternehmen in den USA
> gegen Trump tun), kann man schon mindestens von
> einer Teilverstaatlichung sprechen

Hast du zufällig mitbekommen, wieviel Einfluss die amerikanische 
Regierung auf Unternehmen wie Qualcomm, ARM oder Google hat? Nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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S. R. schrieb:
> Du kaufst dein Telefon weder von "Google" noch von "China", damit geht
> dein Argument komplett am Kern der Sache vorbei.

China selbst verkauft keine Telefone, Google aber schon.

von Alex G. (dragongamer)


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Maxe schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Du meinst sowas wie: ich zieh mir auf ner Webseite die ich per
>> Suchmaschine grad gefunden habe einen Installer in exe-Form?
> Anders ausgedrueckt:
> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
> Sparkasse, ja.
Njah.. zu nem Teil ist der Wunsch verständlich, andererseits ist das 
nicht wirklich ein realer Sicherheitsgewinn und ein Store bringt 
definitiv Komfortvorteile.

Wenn man den "Developermodus" (o.Ä.) aktiviert (geht einfach in den 
Einstellungen), kann man das übrigens auch mit ansonsten 
Google-gebundenem Android wenn man will.
Nur sind es keine .exe Files, sondern .apk.

S. R. schrieb:
> Alex G. schrieb:
>>>> Und daraus ergibt sich nun die Frage der Fragen:
>>>> Vertraut man Google, oder vertraut man den Chinesen?
>>>
>>> Richtig. Das ist der Knackpunkt.
>>> Ich mag darauf keine Antwort geben müssen.
>> Ein Unterrnehmen ist von seinen Kunden abhängiger als ein,
>> zur Dikatur neigendes Land.
>> Darum ist die Antwort zumindest für mich eindeutig...
>
> Du kaufst dein Telefon weder von "Google" noch von "China", damit geht
> dein Argument komplett am Kern der Sache vorbei.
>
> Weder Google noch China sind deinen Wünschen verpflichtet. Den einen
> geht es um ihre eigenen Einwohner, den anderen um den Jahresgewinn. Du
> bist nur Mittel zum Zweck.
Richtig, wenigstens bin ich für Google Mittel zum Zweck Gewinn zu 
erwirtschaften, und nicht um Macht für Bürger eines anderen Landes zu 
erlangen.


> Alex G. schrieb:
>> In anbetracht dessen wieviel Einfluss die chinesische
>> Regierung auf Unternehmen wie Xiamoi hat (dort könnten
>> die CEOs es nicht im entferntesten wagen sich gegen die
>> Regierung zu stellen, wie es z.B. Unternehmen in den USA
>> gegen Trump tun), kann man schon mindestens von
>> einer Teilverstaatlichung sprechen
>
> Hast du zufällig mitbekommen, wieviel Einfluss die amerikanische
> Regierung auf Unternehmen wie Qualcomm, ARM oder Google hat? Nicht?
BEI WEITEM nicht so viel wie die chinesische! Dort dürften die CEOs sich 
nicht mal negativ äussern, wie es die ameriaknsichen gemacht haben.

von mh (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Richtig, wenigstens bin ich für Google Mittel zum Zweck Gewinn zu
> erwirtschaften, und nicht um Macht für Bürger eines anderen Landes zu
> erlangen.

Frag mal die NSA, was sie dazu sagen. Bei den USA wissen wir, dass sie 
Daten mitlesen und nutzen. Bei China wird es behauptet, hauptsächlich 
von den USA.

von Fitzebutze (Gast)


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mh schrieb:
> Bei China wird es behauptet, hauptsächlich
> von den USA.

In China ist das auch schon längst 'implementiert', zumindest in 
grösseren Städten wie Shanghai ist das totalitäre Tracking schom im 
Gange, und den Rest des 'social credit system' wird die Alibaba-Gruppe 
vermutlich mit einem Staatsdeal abdecken dürfen.
Frage ist bloss, wieviel Interesse die Chinesen an unserem 
Sozialverhalten haben um dem googelschen Datensammeldrang auch 
hierzulande nachzugehen. Vermutlich ist das geringer und der Fokus ein 
anderer, da wir ihnen alle wirtschaftlichen Informationen ja 
bereitwillig liefern. Die Amis müssen dazu wohl noch weiterhin Spionage 
betreiben.

Zurück zum Thema: Den RISCV-Hype kann ich nur begrenzt nachvollziehen, 
die Chinesen setzen seit Jahren schon in Massen MIPS-Derivate ein, für 
die eine Menge der hierzulande unbekannten Firmen gar keine 
Lizenzgebühren für die ISA zahlen müssen. Die Migration zu RISCV ist 
eine kleine.

von (prx) A. K. (prx)


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Fitzebutze schrieb:
> Frage ist bloss, wieviel Interesse die Chinesen an _unserem_
> Sozialverhalten haben um dem googelschen Datensammeldrang auch
> hierzulande nachzugehen.

Als Basis für gezielte Angriffe auf Personen in interessanten Positionen 
von Staat und Wirtschaft sind persönliche Informationen Gold wert.

Chinesen sind ausserdem nicht ehrlicher als andere auch. Wenn man mit 
Informationsbeschaffung Geld verdienen kann, könnte auch der eine oder 
andere Chinese hellhörig werden, und den Bereich von 
Informationsbeschaffung passend ausdehnen.

> da wir ihnen alle wirtschaftlichen Informationen ja
> bereitwillig liefern.

Nein, das ist nicht der Fall.

von Harald (Gast)


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A. K. (prx)
>Als Basis für gezielte Angriffe auf Personen in interessanten Positionen
>von Staat und Wirtschaft sind persönliche Informationen Gold wert.

Nicht nur das. Durch die sozialen Medien und die E-Mail-Verteiler liegen 
alle persönlichen Verbindungen offen. Dadurch lässt sich analysieren, 
wie die verschiedenen Gesellschaftsgruppen organisiert sind und Bedarf 
an der richtigen Stelle Einfluss nehmen. Man kann gut heraus kriegen, 
wer in der Gruppe der "Opinion-Leader" ist und dann entsprechende 
Maßnahmen ergreifen

von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
[..]
>>
>> Das Argument lässt sich aber genau so auf "die Chinesen" anwenden.
> Nicht wirklich. In anbetracht dessen wieviel Einfluss die chinesische
> Regierung auf Unternehmen wie Xiamoi hat (dort könnten die CEOs es nicht
> im entferntesten wagen sich gegen die Regierung zu stellen, wie es z.B.
> Unternehmen in den USA gegen Trump tun), kann man schon mindestens von
> einer Teilverstaatlichung sprechen.
> Entsprechend könnten sie jeder Zeit ihre gewonnene Macht für ihr Land
> ausnutzen, ohne existenzielle Einbußen fürchten zu müssen.

Ich könnte auch im Wissen um diesen Umstand aber eben auch nicht sagen, 
Welchem von Beidem ich mehr mißtraue.

Die dt. Industrie hat sehr wohl wissen müssen was sie tut als sie eine 
Hochtechnologie nach der Anderen nach China ausgelagert hat. Der Umstand
das Kopieren von IP in China eben nicht unter "Verbrechen" einsortiert 
wird (in den Köpfen nicht) war lange vorher bekannt.


Du kannst gerne die Russen als weiteren global Player noch zusätzlich 
mit in Betracht ziehen, dann bekommst Du von mir die Antwort das ich die 
bevorzugen würde, aber im konkreten Falle sind sie wohl nicht relevant.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Du meinst sowas wie: ich zieh mir auf ner Webseite die ich per
>> Suchmaschine grad gefunden habe einen Installer in exe-Form?
> Anders ausgedrueckt:
> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
> Sparkasse, ja.

...Die bekommste aber von dort auch nicht.
Ich habe das Problem mit der Hypovereinsbank, große Klappe "..download 
in allen App-Stores.." die sind aber genau 2, einer bei Apple und einer 
bei Google, keinen von den Beiden will ich. Dafür gibts aber eine 
prasslige Begründung mit Geschwurbel über Sicherheit...

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Alex G. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Le X. schrieb:
>>> Du meinst sowas wie: ich zieh mir auf ner Webseite die ich per
>>> Suchmaschine grad gefunden habe einen Installer in exe-Form?
>> Anders ausgedrueckt:
>> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
>> Sparkasse, ja.
> Njah.. zu nem Teil ist der Wunsch verständlich, andererseits ist das
> nicht wirklich ein realer Sicherheitsgewinn und ein Store bringt
> definitiv Komfortvorteile.

....hmm.. vllt. so lange es da keine Pgflicht zum Anlegen eines Google 
Kontos gibt..anderenfalls verkehrt sich der Vorteil in sein Gegenteil.

>
> Wenn man den "Developermodus" (o.Ä.) aktiviert (geht einfach in den
> Einstellungen), kann man das übrigens auch mit ansonsten
> Google-gebundenem Android wenn man will.
> Nur sind es keine .exe Files, sondern .apk.


...derer Du aber erst einmal habhaft werden mußt. Es ist ja nicht so das 
Du die völlig problemlos von einem Tel. aufs Andere kopieren könntest.


Gruß,

Holm

von John Doe (Gast)


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Was genau hat Euer China-Google-Gesülze mit RISC-V zu tun?

Bitte klärt mich auf!

von Stefan F. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Es ist ja nicht so das
> Du die völlig problemlos von einem Tel. aufs Andere kopieren könntest.

Wieso nicht?

Ich kann APK Dateien über Bluetooth, USB-Kabel, Email, Web-Download und 
SD Karte auf mein Smartphone übertragen. Die Installation geschieht dann 
teils automatisch, teils per Dateimanager. Es gibt sogar noch den 
eigentlich sinnlosen App-Installer, der das ganze Smartphone nach 
installierbaren APK's durchsucht.

Über die gleichen Wegen kann ich die APK Dateien auch an andere Android 
Smartphones senden. Ich verstehe nicht, wo da da Problem sein könnte.

von Holm T. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es ist ja nicht so das
>> Du die völlig problemlos von einem Tel. aufs Andere kopieren könntest.
>
> Wieso nicht?
>
> Ich kann APK Dateien über Bluetooth, USB-Kabel, Email, Web-Download und
> SD Karte auf mein Smartphone übertragen. Die Installation geschieht dann
> teils automatisch, teils per Dateimanager. Es gibt sogar noch den
> eigentlich sinnlosen App-Installer, der das ganze Smartphone nach
> installierbaren APK's durchsucht.
>
> Über die gleichen Wegen kann ich die APK Dateien auch an andere Android
> Smartphones senden. Ich verstehe nicht, wo da da Problem sein könnte.

Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe 
schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner 
Frau zu finden.

Gruß,

Holm

von Joerg W. (joergwolfram)


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> Was genau hat Euer China-Google-Gesülze mit RISC-V zu tun?

Vielleicht sollte man dafür einfach einen neuen Thread aufmachen. Denn 
nachdem ich dazu "gedrängt" wurde, mir ein NEUES Smartphone zuzulegen 
kämpfe ich auch gegen die ganze "Google-Seuche". Vielleicht lassen sich 
ja ein paar Tipps austauschen...

Jörg

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Memory Map des VF103 ist bis aufs letzte i-Tüpfelchen identisch mit dem
> F103. Die Peripherals scheinen auf den ersten Blick identisch zu sein.
> Das ist 1:1 ein F103-Klon mit RISC-V Kern.

Ich hab mir jetzt auch mal das User Manual und Datasheet angeschaut. 
Wenn ich das richtig sehe, dann hat der GD32VF103 die Peripherie vom 
STM32F105, denn der hat gegenüber dem F103:
2x CAN
DAC
USB OTG

von Stefan F. (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe
> schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner
> Frau zu finden.

Wenn du mit der Google Play App installierst, wird das APK nur temporär 
gespeichert und danach gelöscht.

von Maxe (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Maxe schrieb:
> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
> Sparkasse, ja.
>
> ...Die bekommste aber von dort auch nicht.
> Ich habe das Problem mit der Hypovereinsbank, große Klappe "..download
> in allen App-Stores.." die sind aber genau 2, einer bei Apple und einer
> bei Google, keinen von den Beiden will ich. Dafür gibts aber eine
> prasslige Begründung mit Geschwurbel über Sicherheit...
Na klar, dank Monopolist.
Haette jeder Handyhersteller seinen eigenen Appstore, dann wuerde die 
Sparkasse natuerlich die APK direkt anbieten, allein aus Gruenden der 
Aufwandminimierung. Und du koenntest dir als Kunde raussuchen, ob du dem 
Samsung- oder Motorola-Appstore mehr vertraust.

von Bernd K. (prof7bit)


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Joerg W. schrieb:
> kämpfe ich auch gegen die ganze "Google-Seuche".

Konfuzius sagt: "Wenn Du Dich einer Vergewaltigung nicht entziehen 
kannst dann lehne Dich zurück und genieße sie."

von Bernd K. (prof7bit)


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Christopher J. schrieb:
> Ich hab mir jetzt auch mal das User Manual und Datasheet angeschaut.
> Wenn ich das richtig sehe, dann hat der GD32VF103 die Peripherie vom
> STM32F105, denn der hat gegenüber dem F103:
> 2x CAN
> DAC
> USB OTG

Ja, ich hab geschummelt. Ich hab ihn mit dem GD32F103 verglichen, nicht 
mit dem STM32F103. Da hier die Tabellen in den Datenblättern gleich 
formatiert sind lässt sich das einfacher vergleichen.

Und da der GD32F103 zum ST32F103 laut verschiedenen Quellen vollkommen 
binärkompatibel (abwärts) ist und somit als Drop-In-Replacement 
funktioniert hab ich den GD32F103 kurzerhand als Drop-In-Replacement in 
meinen Vergleich verwendet.

Wenn man genau hinschaut sind noch mehr Sachen beim GD anders oder 
besser:

* 108MHz Takt
* Flash controller kann 16 oder 32 bit schreiben, STM32F103 nur 16
* wahrscheinlich andere Kleinigkeiten die ich noch nicht entdeckt habe

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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>* 108MHz Takt
>* Flash controller kann 16 oder 32 bit schreiben, STM32F103 nur 16

Wobei natürlich die interessanteste Frage das Ergebnis eines 
Rechenleistungsbenchmarks wäre.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
>>* 108MHz Takt
>
> Wobei natürlich die interessanteste Frage das Ergebnis eines
> Rechenleistungsbenchmarks wäre.

Die wird schon deutlich höher sein, allein schon aufgrund der fehlenden 
Waitstates weil sämtlicher Code immer aus dem RAM ausgeführt wird.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Die wird schon deutlich höher sein, allein schon aufgrund der fehlenden
> Waitstates weil sämtlicher Code immer aus dem RAM ausgeführt wird.

Ist das dann auch beim GD32V so wie beim GD32, dass der den NOR-Flash 
huckepack dabei hat und beim Start alles ins RAM geladen wird?

von Holm T. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Ich habe mich zwar nicht im Detail damit beschäftigt, aber ich habe
>> schon Schwierigkeiten die apks nachinstallierter Apps auf dem S6 meiner
>> Frau zu finden.
>
> Wenn du mit der Google Play App installierst, wird das APK nur temporär
> gespeichert und danach gelöscht.

..genau.
Und wie kopiert man eine gelöschte Datei auf ein anderes Handy? Wie 
unterbindet man das Löschen? _Ich schrub doch "ist nicht so einfach.."

Wir sollten wirklich einen Android/Lineage OS Thread aufmachen.

Gruß,
Holm

von Holm T. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Maxe schrieb:
>> Wenn ich ne App von der Sparkasse will, dann will ich die direkt von der
>> Sparkasse, ja.
>>
>> ...Die bekommste aber von dort auch nicht.
>> Ich habe das Problem mit der Hypovereinsbank, große Klappe "..download
>> in allen App-Stores.." die sind aber genau 2, einer bei Apple und einer
>> bei Google, keinen von den Beiden will ich. Dafür gibts aber eine
>> prasslige Begründung mit Geschwurbel über Sicherheit...
> Na klar, dank Monopolist.
> Haette jeder Handyhersteller seinen eigenen Appstore, dann wuerde die
> Sparkasse natuerlich die APK direkt anbieten, allein aus Gruenden der
> Aufwandminimierung. Und du koenntest dir als Kunde raussuchen, ob du dem
> Samsung- oder Motorola-Appstore mehr vertraust.

Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.

Laß gut sein jetzt hier mit Handy, mich interessiert die RISC-V Sache 
mehr.

Gruß,

Holm

von Bernd K. (prof7bit)


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Christopher J. schrieb:
> Ist das dann auch beim GD32V so wie beim GD32, dass der den NOR-Flash
> huckepack dabei hat und beim Start alles ins RAM geladen wird?

Die Zeitangaben für Löschen/Schreiben (im direkten Vergleich zum STM32) 
deuten zumindest darauf hin. Und die Angabe "zero waitstates" im 
Datenblatt. Ich warte darauf daß bald irgendjemand das Ding mal aufmacht 
und Fotos vom Innenleben präsentiert.

: Bearbeitet durch User
von Maxe (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.
Ja, sind auch super seriös.
Das Problem sind auch nicht Appstores von Dritten, sondern der eine 
"Offizielle". Ohne den würden die Anbieter ihre APKs selbst 
veröffentlichen. Halt wie bei Windows.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen...

von homa (Gast)


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John Doe schrieb:
> Wer mal mit einem RISC-V spielen möchte, kann hier einen bestellen:
>
> 
https://www.seeedstudio.com/Sipeed-Longan-Nano-RISC-V-GD32VF103CBT6-Development-Board-p-4205.html
>
> Doku und Tools sind hier:
> http://dl.sipeed.com/LONGAN/Nano/

Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf 
kommt?

von homa (Gast)


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von Holm T. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es gibt viele freie Appstores, f-droid z.B.
> Ja, sind auch super seriös.

Würdest Du die Lehman Bros. als seriös betrachtet haben?


> Das Problem sind auch nicht Appstores von Dritten, sondern der eine
> "Offizielle". Ohne den würden die Anbieter ihre APKs selbst
> veröffentlichen. Halt wie bei Windows.
> Ist doch nicht so schwer zu verstehen...

Wie lange gibts schon Prüfsummen wie MD5 oder SHA256?

Gruß,
Holm

von Harald (Gast)


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Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem 
anderen Thread weiter führen.
Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

von Holm T. (Gast)


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Harald schrieb:
> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
> anderen Thread weiter führen.
> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

Schön, endlich ist eine mal "für" Etwas und nicht nur dagegen.

Gruß,
Holm

von es reicht auch mal (Gast)


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Bitte hör auf diesen Thread weiter zu vertiffen!
Danke im Vorraus!

von Bernd (Gast)


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Harald schrieb:

> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
> anderen Thread weiter führen.
> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.

Wenn du diese Trolle im Thread hast, dann hat sich jede weitere 
sinnvolle Diskussion erledigt.

von S. R. (svenska)


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A. K. schrieb:
>> Du kaufst dein Telefon weder von "Google" noch von "China", damit geht
>> dein Argument komplett am Kern der Sache vorbei.
>
> China selbst verkauft keine Telefone, Google aber schon.

Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der 
Android-Nutzer, kein Pixel hat. Zumal die Pixel-Geräte (zumindest in 
meiner Wahrnehmung) einen teilweise anderen Zweck erfüllen als andere 
Smartphones.

Alex G. schrieb:
> Richtig, wenigstens bin ich für Google Mittel zum Zweck Gewinn
> zu erwirtschaften, und nicht um Macht für Bürger eines anderen
> Landes zu erlangen.

Ob ich nun an den Gelben Spieler oder an den Blauen Spieler verkauft 
werde, ist mir relativ egal... das Problem ist das Wort "verkauft".

>> Alex G. schrieb:
>> Hast du zufällig mitbekommen, wieviel Einfluss die amerikanische
>> Regierung auf Unternehmen wie Qualcomm, ARM oder Google hat? Nicht?
> BEI WEITEM nicht so viel wie die chinesische! Dort dürften die
> CEOs sich nicht mal negativ äussern, wie es die ameriaknsichen
> gemacht haben.

Warum ist dir das so wichtig, was ein Chef sagen oder nicht sagen darf? 
Viel wichtiger ist doch, ob die Firma spurt, wenn sie Befehle von oben 
bekommt oder nicht - und die letzten Monate haben recht deutlich 
gezeigt, dass das bei den USA auch wunderbar funktioniert.

Aus meiner Sicht gibt es nur einen wesentlichen Unterschied:
- Die Russen bescheißen mich und sagen es mir.
- Die Chinesen bescheißen mich, lächeln und schweigen.
- Die Amerikaner bescheißen mich und lügen mir Gesicht.

von Jack V. (jackv)


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S. R. schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der
> Android-Nutzer, kein Pixel hat.

Gut. Und was hat das mit RISC-V zu tun? Der ist weder in Pixels, noch 
läuft derzeit Android drauf.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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homa schrieb:
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/5-Dollar-Entwicklerboard-mit-RISC-V-Sipeed-Longan-Nano-4509949.html
>
> Bin über diese Meldung darauf gekommen ...

Kann jetzt N$A oder CN diese Hardware überwachen oder ist es vor 
Cyberüberwachung geschützt?

Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird, was kommt dann dabei raus? Die 
Unterschiede?

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Helmut V. schrieb:
> Kann jetzt N$A oder CN diese Hardware überwachen oder ist es vor
> Cyberüberwachung geschützt?

Die Bauformen im QFN-Gehäuse sind mit einem Hochsicherheits-Groundpad 
ausgestattet welches die Cyberüberwachung ausreichend abschirmt. Und 
nicht vergessen: alle unbenutzten Pins auf GND damit er nicht damit 
winken kann!

Spaß beiseite: Meinst Du daß sie eine Hintertür um die Lockbits herum 
eingebaut haben damit sie alle westlichen Devices (die dann alle mit 
GD32 ausgestattet sein werden) in 1 Sekunde klonen können? Das wäre in 
der Tat ein teuflischer Plan!

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Helmut V. schrieb:
> Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird,

Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5956116 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5956120 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bla (Gast)


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Hier ist noch ein RISC-V:

https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html

Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.

von Zeitjäger  . (forgoden)


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Bla schrieb:
> Hier ist noch ein RISC-V:
>
> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>
> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.

Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium 
verzichten?

von Alex G. (dragongamer)


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Helmut V. schrieb:
> Bla schrieb:
>> Hier ist noch ein RISC-V:
>>
>> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>>
>> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.
>
> Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium
> verzichten?
Steckt sicherlich noch in den Kinderschuhen, aber dass es immerhin schon 
mehr Transistoren hat als die ersten Röhrenrechner ist ein echt 
vielversprechendes Zeichen.

Wenn die Technik sich durchsetzt, wird es aber natürlich nicht nur bei 
Risc-V Architekturen bleiben.

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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Profibit
>Helmut V. schrieb:
>> Wenn das mit TEENSY 4.0 verglichen wird,
>Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.

Das wage ich zu bezweifeln. Die ARM-Prozessoren sind sehr gut optimiert. 
Alleine schon die Grundidee, den Barrel-Shifter separat an den Akku zu 
koppeln und dabei die geometrischen Möglichkeiten des Chiprouting zu 
optimieren, war genial.

Hier die Geschichte von ARM erzählt von dessen Entwicklerin, Sophie 
Wilson
https://www.youtube.com/watch?v=re5xAqgKqc0

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Harald schrieb:
> Barrel-Shifter separat an den Akku zu
> koppeln

Du hast keine allzugroße Ahnung von ARM oder?
Das ist keine Akkumulatorarchitektur.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
>>Vergleich es mit einem Blue-Pill, nur doppelt so schnell.
>
> Das wage ich zu bezweifeln.

Das BluePill hat einen ARM mit 72MHz und 2 Waitstates, das neue Board 
hat einen RISC-V mit 108MHz und null Waitstates. Ich habe nicht den 
geringsten Zweifel daß es wenn nicht doppelt so schnell dann zumindest 
fast doppelt so schnell sein wird.

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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>Du hast keine allzugroße Ahnung von ARM oder?

Sorry, vertippt: ALU

>Ich habe nicht den
>geringsten Zweifel daß es wenn nicht doppelt so schnell dann zumindest
>fast doppelt so schnell sein wird.

Der CPU-Takt ist nicht alles. Auf die Zyklenzahl und die Befehle kommt 
es an.

von Bernd K. (prof7bit)


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Harald schrieb:
> Der CPU-Takt ist nicht alles. Auf die Zyklenzahl und die Befehle kommt
> es an.

Glaubst Du die haben ihren RISC-V versehentlich gedrosselt weil sie so 
schusselig sind damit er mehr als 1 Takt pro Befehl braucht oder was?

von Holm T. (Gast)


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es reicht auch mal schrieb:
> Bitte hör auf diesen Thread weiter zu vertiffen!
> Danke im Vorraus!
Ich gebe die Hoffung nicht auf, das Dir mal aufgeht, das es nicht ich 
bin der hier den Thread "vertifft", sondern so anonyme Dunkelhüte wie 
Du.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Harald schrieb:
>
>> Himmel Hergott, könnt Ihr die Scheiß App-Store-Diskussion in einem
>> anderen Thread weiter führen.
>> Ich bin dafür, dass das hier ein reiner RISC-V Thread ist.
>
> Wenn du diese Trolle im Thread hast, dann hat sich jede weitere
> sinnvolle Diskussion erledigt.

Jetzt beherrsche Dich mal, ich habe auch in den Posts darum gebeten das 
sein zu lassen, es sind andere (Stefanus, und anonymlinge die zu feige 
ihren Namen zu nennen) die das hoch holen, gehe Denen auf den Kranz und 
nicht mir.

Gruß,
Holm

von temp (Gast)


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Der STM32F103 kann ja auch gegen einen STM32F303 getauscht werden.

https://robotdyn.com/catalog/development-boards/stm-boards-and-shields/stm32f303cct6-256-kb-flash-stm32-arm-cortexr-m4-mini-system-dev-board-3326a9dd-3c19-11e9-910a-901b0ebb3621.html

Das ist ein F4 mit fpu und deutlich moderner. Ob der GD32xx dagegen eine 
Chance hat ist fraglich. Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht 
genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung 
würde ich um nichts in der Welt tauschen. Nicht mal geschenkt, weil die 
Kosten des Chips nur für Massenproduktion eine Rolle spielt. Im 
Hobbybereich spielt das aber ein ehr untergeordnete Rolle. Eventuell 
kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken wenn der erste Hype 
vorbei ist.

von John Doe (Gast)


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Jack V. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Ich gehe mal davon aus, dass er, wie die riesige Mehrheit der
>> Android-Nutzer, kein Pixel hat.
>
> Gut. Und was hat das mit RISC-V zu tun? Der ist weder in Pixels

Das ist doch falsch. Natürlich ist bei den Pixels RISC-V onboard.
Hat Google doch ausführlich vorgestellt.

von Jack V. (jackv)


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John Doe schrieb:
> Natürlich ist bei den Pixels RISC-V onboard.

Gerade geschaut, Pixel Visual Core. Ist komplett an mir vorübergegangen 
– sorry.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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von John Doe (Gast)


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temp schrieb:
> Der STM32F103 kann ja auch gegen einen STM32F303 getauscht werden.
>
> 
https://robotdyn.com/catalog/development-boards/stm-boards-and-shields/stm32f303cct6-256-kb-flash-stm32-arm-cortexr-m4-mini-system-dev-board-3326a9dd-3c19-11e9-910a-901b0ebb3621.html
>
> Das ist ein F4 mit fpu und deutlich moderner. Ob der GD32xx dagegen eine
> Chance hat ist fraglich.

Dann schauen wir mal auf die Fakten:
STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
GD32VF103: 153 DMIPS

Ziemlich eindeutig.

Gleiches Bild beim Stromverbrauch. Der STM32 hat keine Chance.

> Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht
> genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung
> würde ich um nichts in der Welt tauschen.

Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

> Nicht mal geschenkt, weil die
> Kosten des Chips nur für Massenproduktion eine Rolle spielt. Im
> Hobbybereich spielt das aber ein ehr untergeordnete Rolle. Eventuell
> kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken wenn der erste Hype
> vorbei ist.

Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen 
verkauft.
Demnächst auch am obersten Ende der Skala: EuroHPC (European 
High-Performance Computing Joint Undertaking).

Die Inder haben RISC-V defacto zur zukünftigen National-Architektur 
deklariert, China ist nach den Trump-Manövern auch dabei, die EU fängt 
auch an, sich endlich wieder unabhängig zu machen.
RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge 
hisst.

von John Doe (Gast)


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John Doe schrieb:
> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
> GD32VF103: 153 DMIPS

Sollte:
STM32F303: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
heissen...

von S. R. (svenska)


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temp schrieb:
> Eventuell kann man ja in 5 Jahren mal darüber nachdenken
> wenn der erste Hype vorbei ist.

Der erste Hype fing vor 5 Jahren an, der ist durch.
Inzwischen kann man die Chips kaufen statt nur simulieren.

John Doe schrieb:
> Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge hisst.

Spätestens, wenn sie den ersten RISC V-Core anbieten. Sie wären ja schön 
blöd, wenn sie nicht aus ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Kapital 
schlagen würden...

Ich warte darauf, dass im Android-Baum ein RISC V-Compiler auftaucht.
Dann wird es nämlich sehr schnell sehr interessant.

von John Doe (Gast)


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S. R. schrieb:
> Spätestens, wenn sie den ersten RISC V-Core anbieten. Sie wären ja schön
> blöd, wenn sie nicht aus ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Kapital
> schlagen würden...
>
> Ich warte darauf, dass im Android-Baum ein RISC V-Compiler auftaucht.
> Dann wird es nämlich sehr schnell sehr interessant.

Mich würde es auch nicht wundern, wenn die Nutzer der grossen 
ARM-Lizenzen wie Apple, Samsung oder Qualcomm nicht schon längst an 
RISC-V Designs für Smartphones arbeiten.
Ich denke, Apple wird in 3-5 Jahren den Vorreiter machen und die anderen 
ziehen dann nach.

von temp (Gast)


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John Doe schrieb:
> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
> GD32VF103: 153 DMIPS

Das will keiner abstreiten. Allerdings kommt es immer drauf an für was 
man den Chip einsetzt. Wenn die fpu ihren Vorteil ausspielen kann 
spielen die DMIPS eine ehr untergeordnete Rolle. Und der Stromverbrauch 
ist für sehr viele Anwendungen auch das letzte was relevant ist, weil 
der Rest drum rum den Kohl fett macht.

John Doe schrieb:
> RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge
> hisst.

totgesagte leben häufig lang.

John Doe schrieb:
> Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen
> verkauft.

Aber nicht in dem Bereich der hier verglichen wird.
Eigentlich ist mir die Architektur auch relativ Wumpe. Für den Anwender 
in C++ spielt das kaum eine Rolle. Welchen Controller man für den 
jeweiligen Einsatzzweck benutzt ist von weit mehr Faktoren abhängig wie 
der Erbsen(DMIPS)-Zählerei.

John Doe schrieb:
> Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

Für dich ja, für mich nein. Außerdem ist das auch vom Gehäuse abhängig. 
Bei 48 Pins stört es vielleicht nicht, im Bereich 8-20 eventuell schon 
deutlich.

Ich finde es gut, dass Arm auch im Bereich Cortex M0-M4 Konkurrenz 
bekommt, aber um mit wehenden Fahnen das Lager zu wechseln, dazu ist es 
mir noch zu früh.

von Christopher J. (christopher_j23)


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homa schrieb:
> Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf
> kommt?

Bestellt noch nicht aber Versand sind 9$ mit Singapore Post und 20$ mit 
DHL.

von John Doe (Gast)


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Christopher J. schrieb:
> homa schrieb:
>> Hat den schon einer bestellt und weis wie viel Porto da noch drauf
>> kommt?
>
> Bestellt noch nicht aber Versand sind 9$ mit Singapore Post und 20$ mit
> DHL.

Die "Estimated availability" hat sich in den letzten Tagen von August 
über September bis auf aktuell den 9. Oktober verschoben.
Keine Ahnung, ob das nun bedeutet, dass die Teile weggehen wie warme 
Semmeln oder die Produktion stockt.

von Bernd K. (prof7bit)


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John Doe schrieb:
>> Solange jedenfalls sich ein RISC-V nicht
>> genauso komfortabel Debuggen lässt über 2 Leitungen (SWD) + Versorgung
>> würde ich um nichts in der Welt tauschen.
>
> Ob zwei oder 4 Leitungen ist doch wirklich latte.

Da muss man ihm schon recht geben. Ich hab es hier zum Beispiel 
vorwiegend mit fingernagelgroßen Platinen oder kleiner zu tun, da 
drängeln sich de Bauteile so dicht daß man stundenlang um noch einen 
weiteren Quadratmillimeter kämpfen kann und wenn man dann noch zwei 
zusätzliche Pads zusätzlich irgendwo hin basteln muss um den Debugger 
anschließen zu können fühlt sich das ungefähr so an als ob man im 
Wohnzimmer unbedingt noch zwei(!) Tischtennisplatten aufstellen möchte 
ohne dabei auf Couchgarnitur und Esstisch verzichten und noch eine 
Zwischenwand einreißen zu müssen.

Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas 
vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen 
die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für 
Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut 
anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon 
hart an der Grenze des vertretbaren.

Wir können Sonden zum Mars schicken und Implantate ins Gehirn pflanzen 
aber Debugschnittstellen für die modernsten unserer Prozessoren müssen 
immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er 
TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel 
(Übertreibungen erhöhen die Anschaulichkeit). Inakzeptabel!

von Helmut S. (helmuts)


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Helmut V. schrieb:
> Bla schrieb:
>> Hier ist noch ein RISC-V:
>>
>> https://phys.org/news/2019-08-advanced-microprocessor-carbon-nanotubes.html
>>
>> Leider steht da nichts zu Tempo und Wattzahl.
>
> Aus Karbonröhrchen? Also das heisst wir können jetzt bald auf Silizium
> verzichten?

Taktfrequenz: 10kHz

https://arstechnica.com/science/2019/08/16-bit-risc-v-processor-made-with-carbon-nanutubes/
In their paper, the researchers focus on all the ways their existing 
design could be improved. For example, the channel length is the 
distance between the metal contacts bridged by nanotubes. That length 
helps set the clockspeed, and for RV16X-NANO, the clockspeed was only 
10kHz. The metal contacts also had to be very wide in order to ensure 
that there were enough nanotubes bridging them. We know in theory that 
improvements in both are possible, and ramping up the clockspeed is a 
definite option with this approach.

von Harald (Gast)


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>Wir können Sonden zum Mars schicken und Implantate ins Gehirn pflanzen
>aber Debugschnittstellen für die modernsten unserer Prozessoren müssen
>immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er
>TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel
>(Übertreibungen erhöhen die Anschaulichkeit). Inakzeptabel!

Naja, nicht zwingend. Atmel hätte da Debug-Wire im Angebot.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen
> die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für
> Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut
> anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon
> hart an der Grenze des vertretbaren.

Sorry, das ist aber sowas von bull-shit!

JTAG ist nunmal der Standard um mit div. ICs zu "sprechen"

Wenn du zum debuggen wirklich möglichst keine Pins verwenden willst, 
dann bitte nutz doch einen GDB stub am chip selbst. Damit verbrauchst du 
dann überhaupt keinen kostbaren Platz am PCB und kommunizierst über 
irgend eine Schnittstelle die ohnehin am Board drauf ist.

Beispiele dafür:
https://github.com/espressif/esp-gdbstub
https://github.com/mborgerson/gdbstub

für ein CM3 habe ich das schon einmal gemacht. Ist nicht wirklich nicht 
die Tragik.

73

von Holm T. (Gast)


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temp schrieb:
> John Doe schrieb:
>> Dann schauen wir mal auf die Fakten:
>> STM32F103: 90 DMIPs - nur aus dem CCM
>> GD32VF103: 153 DMIPS
>
> Das will keiner abstreiten. Allerdings kommt es immer drauf an für was
> man den Chip einsetzt. Wenn die fpu ihren Vorteil ausspielen kann
> spielen die DMIPS eine ehr untergeordnete Rolle. Und der Stromverbrauch
> ist für sehr viele Anwendungen auch das letzte was relevant ist, weil
> der Rest drum rum den Kohl fett macht.
>
> John Doe schrieb:
>> RISC-V macht das Rennen. Die Frage ist nur, wann ARM die weisse Flagge
>> hisst.
>
> totgesagte leben häufig lang.
>
> John Doe schrieb:
>> Der Hype ist vorbei. RISC-V Produkte werden in Milliardenstückzahlen
>> verkauft.
>
> Aber nicht in dem Bereich der hier verglichen wird.
> Eigentlich ist mir die Architektur auch relativ Wumpe. Für den Anwender
> in C++ spielt das kaum eine Rolle. Welchen Controller man für den
> jeweiligen Einsatzzweck benutzt ist von weit mehr Faktoren abhängig wie
> der Erbsen(DMIPS)-Zählerei.


Weil Du gerade DMIPS sagst...MIPS gibts auch schon lange und das wird 
auch verwendet (Router etc) ich sehe nicht das alleine das Vorhandensein 
einer Weiteren Architektur in dem Bereich dermaßen gründlich aufräumt 
das MIPS da verschwindet. Ähnlich wirds bei ARM sein, Performance ist 
nicht Alles.

Gruß,
Holm

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans W. schrieb:
> JTAG ist nunmal der Standard um mit div. ICs zu "sprechen"

Ja, leider. 70er Jahre. Wird zeit für was besseres, SWD existiert ja 
schon, das oder sowas ähnliches (falls ARM ein Patent drauf hat) hätte 
man einbauen können. 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC 
Anwendungen.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC Anwendungen.

Wie gesagt: Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.

Fändest du es eigentlich super, wenn jeder Hersteller sein eigenes 
Süppchen kochen täte?

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.

Das ist doch eine vollkommen exotische Notlösung mit kastrierter 
Funktionalität die nur in ausgewählten Fällen überhaupt praktikabel ist. 
Und null Leitungen braucht die auch nicht, denn per Telepathie wird sie 
die Informationen bestimmt nicht übertragen. Das braucht kilobyteweise 
kostbaren Flash, dann krallt es sich einen UART samt Interrupt (wenn 
überhaupt noch einer frei ist) und wenn der µC jungfräulich ist muss ich 
es erstmal anderweitig drauf flashen, und flashen vor dem Debuggen aus 
der IDE ist dann auch nicht mehr, das wäre ein einziges 
vorsintflutliches Gefrickel!

Da geb ich doch lieber Morsezeichen an ner LED aus.

SWD hätte man schon noch mit einbauen können (und wird man 
wahrscheinlich noch irgendwann) aber wahrscheinlich hatte man noch nicht 
die kleinen µC mit wenigen Pins auf dem Schirm als man RISC-V erfand, 
wahrscheinlich weil noch keine Praktiker mit im Boot waren die das am 
Ende auch vernünftig benutzen können wollen.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Mach dich doch mal schlau was da alles geht!

Das ist eigentlich ziemlich Standard... also ein Linux Kernel der sich 
"nebenbei" selbst debuggen kann ohne JTAG interface auf der CPU (nennt 
sich kgdb).

Programmieren ist doch auch kein Problem mehr. Die allermeisten uCs 
haben doch irgendeinen Bootloader drauf der per USB oder UART Daten 
annimmt.

Ich habe übrigens geschrieben:

Hans W. schrieb:
> und kommunizierst über
> irgend eine Schnittstelle die ohnehin am Board drauf ist.

Also wenn du z.B. USB verwendest, dann mach einfach einen weiteren 
Serial Endpoint auf und du bekommst deinen Debugger fast 4free :)

Mich stört JTAG eigentlich gar nicht.

Siehs doch mal so, wenn ich neben dem µC noch einen CPLD drauf habe, 
dann will ich JTAG haben und nicht SWD weil ich so beides ansprechen 
kann.

Außerdem finde ich, dass die RISC-V leute ziemlich coole und praktische 
ideen habe.

Aus der RISC-V debug spec:

There may be multiple DTMs in a single platform. Ideally every component 
that communicates with the outside world includes a DTM, allowing a 
platform to be debugged through every transport it supports.  For 
instance a USB component could include a DTM. This would trivially allow 
any platform to be debugged over USB. All that is required is that the 
USB module already in use also has access to the Debug Module Interface.

Also ich fände das Beschriebene schon innovativ.
Bisher ist eben nur ein JTAG Modul spezifiziert.

Dagegen stört mich, dass man bei der Peripherie sich nicht auf 
quasi-standards hat einigen können.

z.B. einfach einen 16550 UART und nicht etwas verkrüppeltes wie bei 
SiFive 
(https://sifive.cdn.prismic.io/sifive%2F834354f0-08e6-423c-bf1f-0cb58ef14061_fu540-c000-v1.0.pdf 
=> nur 8 datenbits! ich nutze oft 9-bit zum synkronisieren) oder einen 
STM32 Nachbau bei Giga Devices (aber gottseidank nicht etwas komplett 
eigenes).

Aber gut. Der Core skaliert eben von mini bis riesig und die 1. echten 
chips sind eher größer.
Wenn die Chipfläche wirklich so klein ist wie behauptet sehe ich aber 
gute chancen 8-pinner mir RISC-V zu bekommen.

Und da sehe ich dann den wirklichen Vorteil der ISA. Sie ist frei. Es 
gibt fertige Toolchains und sie skaliert.

Wenn jetzt noch freie Perepherie-Standards kommen würden wär das die 
Krönung.

73

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt!

Ich denke nicht, dass das "verpennt" wurde, sondern eher, dass es auf 
der Prioritätenliste nicht so weit oben stand und ganz sicher noch 
nachgeliefert wird. Viel wichtiger - und das wurde bereits geliefert - 
ist doch die eigentliche Spezifikation für die Debugfunktionalität des 
Kerns.

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans schrieb:
> Mach dich doch mal schlau was da alles geht!
>
> Das ist eigentlich ziemlich Standard... also ein Linux Kernel der sich
> "nebenbei" selbst debuggen kann

Hör auf. Hier gehts um nen kleinen µC mit wenig ressourcen und kein 
Multicore Linux Monster. Der hat Hardware eingebaut damit man bestimmte 
Sachen nicht in Software machen muss. Zum Beispiel die 
Debug-Schnittstelle.

Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist bestimmt 
nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert. Dieser Vorschlag 
ist vollkommen grotesk und grenzt schon an Trollerei! Dann schon lieber 
noch 2 weitere Pins für JTAG freischaufeln und die Pads dafür noch 
irgendwo unterbringen falls noch irgendwo ein Platz auf der Platine ist, 
ansonsten Arschkarte gezogen, nicht geeignet für diese Anwendung 
aufgrund unerreichbarer Debugschnittstelle.

Das was ich hier in der Praxis machen muss (und erfolgreich und bequem 
mache mit swd) bekomm ich mit solchen lächerlichen Krücken nicht 
abgebildet. Es fängt schon damit an daß ich keinen zweiten UART 
erübrigen kann und die Unterbrechungen für dessen IRQ auch nicht. Und 
wenn dann hängt er garantiert am falschen Pin. Und dann noch J-Scope, 
wie stellt Du Dir das vor?

Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig 
und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein 
muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen 
Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen! 
Nicht solche! Es muss schon besser sein als bisher oder mindestens 
genauso gut, nicht schlechter! Also warten wir auf den zweiten Versuch.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Hier gehts um nen kleinen µC mit wenig ressourcen

Ähm... die GD32V ist bei weitem kein kleiner µC... aber gut

Bernd K. schrieb:
> Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist bestimmt
> nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert. Dieser Vorschlag
> ist vollkommen grotesk und grenzt schon an Trollerei!

Ähm...den kgdb gibts seit über 10 jahren... wenn du das als Trollerei 
ansiehst... naja

73

von Bernd K. (prof7bit)


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Hans schrieb:
> Ähm...den kgdb

Raffst Du es nicht? Hier gehts um nen kleinen Miokrocontroller! Bare 
metal! Nix Linux.

Da soll ich irgendwelche wackeligen Ungetüme in den UART-Interrupt 
reinfrickeln damit ich irgendwas debuggen kann, nur leider nicht mehr 
den eigenlichen UART-Interrupt selbst samt meinem ganzen IO-Link Stack 
der dran hängt? Was soll ich dann noch groß debuggen wenn meine halbe 
Firmware davon lahmgelegt ist? Und wie kann ich damit nen leeren µC 
flashen? Oder meine Änderungen reinladen wenn ich in der IDE auf den 
grünen Käfer klicke? Und wo kann ich das J-Scope anschließen? Erklär 
mal!

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Das ist schon äußerst bescheiden daß man die nicht mit SWD oder etwas
> vergleichbarem debuggen kann, das wurde vollkommen verpennt! Da müssen
> die sich dringend noch was einfallen lassen im Markt für
> Mikrocontroller, 4 Pins zu verschwenden sind hier absolut
> anachronistisch und vollkommen inakzeptabel, selbst 2 Pins sind schon
> hart an der Grenze des vertretbaren.

Bitte? Wie willst du sonst vernünftig In-Circuit debuggen?

Wie oben schon genannt: der JTAG-Standard ist m.E. der einzig vernünftig 
gangbare Weg, um robust und non-intrusiv zu debuggen. Alle Ansätze mit 
gdbstubs sind heilloser Murks im Sinne der quantenmechanischen Messung: 
Das System wird durch den Debugger schon beeinflusst. Typischerweis 
debuggt man genau dann per ICE, wenn Exceptions auftreten und der stub 
schon längst nicht mehr tut.
Ansätze mit SWD oder SBW oder wie sie es alle nennen: Meinetwegen, wenn 
nur ein uC auf der Platte sitzt. Aber für Massenproduktion? Naja.

Bei den sog. 'Verbesserungen' der Debugschnittstellen geht der Schuss 
des öfteren in die Hose, darum fasse ich schon keinen Chip mehr an, der 
das nicht nachweislich sauber nach Standard implementiert hat.

Ich sehe das Problem nicht, vier Traces irgendwo hin zu ziehen und auf 
einen Nadeladapter zu exportieren. Oder TagConnect, oder irgendwas 
produktionstaugliches.

Ich sehe überhaupt den Grund für die Diskussion nicht, da es auch für 
den RISC-V einen sauber definierten TAP-Standard (Test access port) 
gibt. Der tut auch. Es gibt dafür einen gdbproxy und m.W. ein 
entsprechend funktionierende Unterstützung bei OpenOCD (nicht getestet).

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> fühlt sich das ungefähr so an als ob man im
> Wohnzimmer unbedingt noch zwei(!) Tischtennisplatten aufstellen möchte
> ohne dabei auf Couchgarnitur und Esstisch verzichten und noch eine
> Zwischenwand einreißen zu müssen.

Das ist ein sehr schöner Vergleich!

Wenn man bei einer halbwegs fertigen, dicht gepackten Leiterplatten noch 
eine Befestigungsbohrung für M3 einbringen muss, fühlt sich das auch so 
an, als ob man das Hauptrohr für ein Wasserkraftwerk nachträglich quer 
durch das Wohnzimmer verlegen muss.

> immer noch den selben verstaubten Flair ausstrahlen wie 1970er
> TTL-Gräber mit monströsen Steckerleisten und handbreitem Flachbandkabel

Debug-Schnittstellen sind keineswegs an so klobige Steckverbinder 
gebunden, aber ein einfacher Pfostenstecker im 2,54mm-Raster ermöglicht 
es eben, sehr einfach einen prüflingsspezifischen Adapter zu bauen.

Interessant finde ich die Idee, einen ggf. vorhandenen SD- oder 
MicroSD-Steckplatz umzuschalten und für Debuggingzwecke zu verwenden:

https://www.lauterbach.com/frames.html?ad3787.html
https://www.lauterbach.com/frames.html?ad3883.html

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und noch ein Hinweis: die Debug-Funktionalität dient ja primär für 
Entwicklungszwecke durch den Gerätehersteller (oder eine von ihm 
beauftragte Entwicklungsbude). Aus Fertigungssicht interessiert wieder 
vor allem, wie man möglichst schnell und zuverlässig Firmware in das 
Gerät hineinbekommt und wie man einen Funktionstest (und möglicherweise 
In-Circuit-Test) durchführen kann.

Zu diesem Zeitpunkt sind aber die Leiterplatten in den meisten Fällen 
nicht vereinzelt, sondern befinden sich noch im Fertigungsnutzen. Daher 
kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der Leiterplatte 
verwenden. Sofern die Firmware(ladezeit) nicht allzu groß ist, kann man 
bei JTAG auch mehrere Einzelleiterplatte in Reihe schalten, was die 
Anzahl an Kontakten am Nutzenrand minimiert. Man muss nur beim Layout 
entsprechende Vorkehrungen treffen, damit bei der späteren Vereinzelung 
mittels Schere oder Fräser keine Kurzschlüsse durch Späne entstehen 
können.

von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
>> Dann nimm 0 zusätzliche Drähte und einen GDB-Stub.
>
> Das ist doch eine vollkommen exotische Notlösung mit kastrierter
> Funktionalität die nur in ausgewählten Fällen überhaupt praktikabel ist.
> Und null Leitungen braucht die auch nicht, denn per Telepathie wird sie
> die Informationen bestimmt nicht übertragen.

Bitte lerne lesen: "0 zusätzliche Drähte".
Irgendeine Verbindung zur Entwicklungsmaschine wirst du ja schon haben, 
sonst wäre das mit dem Flashen auch relativ schwer.

> Da geb ich doch lieber Morsezeichen an ner LED aus.

Du kannst die Morsezeichen auch binär ausgeben und einen gdb am 
Entwicklungsrechner ranflanschen...

Bernd K. schrieb:
> Der komische GDB-Stub von Github mit 20 Anwendern weltweit ist
> bestimmt nicht der Weg wie man sowas stattdessen implementiert.

[ ] Du weißt, um was es geht.

> Dieser Vorschlag ist vollkommen grotesk und grenzt schon
> an Trollerei! Dann schon lieber noch 2 weitere Pins für
> JTAG freischaufeln

Ich wusste es, du kannst doch gute Ideen haben! :-)

> Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig
> und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein
> muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen
> Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen!

Waschen ja, nass machen nein. Kann ich nachvollziehen, denn 
Veränderungen sind immer anstrengend. Aber dann behaupte nicht, du 
würdest gerne auf RISC-V umsteigen.

Im Übrigen schuldest du mir noch eine Antwort auf die Frage:

S. R. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> 4 Drähte sind vollkommen inakzeptabel für kleine µC Anwendungen.
>
> Fändest du es eigentlich super, wenn jeder Hersteller sein eigenes
> Süppchen kochen täte?

Weil JTAG ist weltweit über so ziemlich alle Chipfamilien der Standard, 
und kann im Zweifelsfall auch über den SD-Slot benutzt werden.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd K. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Ähm...den kgdb
>
> Raffst Du es nicht? Hier gehts um nen kleinen Miokrocontroller! Bare
> metal! Nix Linux.

Naja, das Board das da.gaaaanz oben referenziert wird hat eine sifive 
fe310 drauf. Das ist kein 1k Wörter otp.....

Ich gebe zu das so nicht verwenden zu wollen, aber der cortex-m Kern ist 
(irgendwie) "Linux-fähig"
https://github.com/uclinux-cortexm/uclinux

Also ist das mit dem kleineren risc-v cores schon irgendwie 
vergleichbar.

Bei 8pins ist jtag zwar kass, aber in so kleinen packages gibt's den 
core noch gar nicht.

Gib dem core noch 1-2 Jahre und urteile dann.

Ich habe mir jedenfalls eine qemu Session über Weihnachten reserviert um 
die Isa etwas kennenzulernen.

 Nachdem es stabile llvm und gcc gibt hat der core jedenfalls bessere 
Überlebenschancen wie jeder proprietäre Newcomer.

73

von Olaf (Gast)


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> Daher kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der Leiterplatte
> verwenden.

So einfach ist das nicht. Du hast dann unter Umstaenden Kontakte aus dem 
Verguss kucken und haelst Abstaende nicht ein die du vielleicht fuer 
ATEX brauchst. Und wenn die Schaltung mit HF im zweistelligen 
Ghz-Bereich arbeitet dann laeuft sie ohne Verguss nicht wenn sie dafuer 
gerechnet wurde.

Ein vernuenftiges durchdachtes Debuginterface mit wenigen Leiterbahnen 
ist schon toll. Was mich z.B an ARMs stoert sobald da das Interface 
nutzt geht der Stromverbrauch nach oben und bleibt es auch wenn man den 
Debugstecker wieder abzieht. Das kann nervig sein wenn die Schaltung nur 
mit wenigen mA laufen muss.
Es ist auch nervig das man mit dem Anstecken die Potentialtrennung 
aufhebt. Da sind dann moeglichst wenig Leitungen auch von Vorteil wenn 
man sie trennen muss.

Klar, wenn man wirklich will dann gibt es fuer alles eine Loesung. Aber 
in der Industrie ist das nicht immer so einfach wie auf dem Basteltisch 
zuhause.

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Wenn man bei einer halbwegs fertigen, dicht gepackten Leiterplatten noch
> eine Befestigungsbohrung für M3 einbringen muss, fühlt sich das auch so
> an, als ob man das Hauptrohr für ein Wasserkraftwerk nachträglich quer
> durch das Wohnzimmer verlegen muss.

Das haben sie in unserem winzigen Kellerverschlag mit einem 
WC-Abwasser-Rohr gemacht.

Morgens hieß es noch: Wir müssen da mal in ihren Keller, wegen einem 
Rohr.

Als ich von der Arbeit zurück kam, stand mein ganzes Zeug im Hausflur 
verteilt. Auch das Regal, denn dass passt nicht mehr in den Raum, weil 
da jetzt ein Abwasser-Rohr quer durch läuft. Super, ich war hellauf 
begeistert!

Man hätte mich gerne vorher aufklären dürfen. Ich dachte, die reparieren 
nur etwas.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:

>> selbst 2 Pins sind schon
>> hart an der Grenze des vertretbaren.

> Bitte? Wie willst du sonst vernünftig In-Circuit debuggen?

Mit SWD zum Beispiel?

> Wie oben schon genannt: der JTAG-Standard ist m.E. der einzig vernünftig
> gangbare Weg, um robust und non-intrusiv zu debuggen. Alle Ansätze mit
> gdbstubs sind heilloser Murks

Genau das schreib ich doch die ganze Zeit, hast Du es nicht gelesen? 
gdb-Stub ist Murks. Ich will SWD.

> Ich sehe das Problem nicht, vier Traces irgendwo hin zu ziehen

Das habe ich doch weiter oben erläutert anhand der beiden 
Tischtennisplatten im Wohnzimmer. Das kannst Du auf großen Platinen 
machen aber je kleiner die Platine wird und je weniger Pins der µC hat 
desto schwieriger. Ich hab hier mit etlichen Platinen zu tun bei denen 
wären nochmal zwei weitere Pads vollkommen utopisch. Vollkommen! 
Utopisch!

Genau aus dem Grund wurde SWD erfunden, genau aus dem Grund gibts für 
noch kleinere µC sogar Eindrahtlösungen. Die können alles was JTAG kann 
(bis auf Daisy chaining vielleicht aber wir haben es mit 
fingernagelgroßen Platinen zu tun da sitzt nur ein µC drauf im 
kleinsten Package in dem er lieferbar ist) und sparen kostbare Pins und 
kostbaren Platz.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Weil JTAG ist weltweit über so ziemlich alle Chipfamilien der Standard,
> und kann im Zweifelsfall auch über den SD-Slot benutzt werden.

Die kleinen Controller haben alle nur noch SWD weil für 4 Pins gar kein 
Platz mehr ist. Das ist auch standardisiert.

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
>> Ich steige gerne auf RISC-V um und portiere auch gerne Code falls nötig
>> und lerne sogar RISC-V-Assembler um im Startup rumzuwerkeln wenns sein
>> muss aber Abstriche (noch dazu so extreme die mich bei der täglichen
>> Arbeit behindern, jeden Tag aufs Neue) will ich dafür keine machen!
>
> Waschen ja, nass machen nein. Kann ich nachvollziehen, denn
> Veränderungen sind immer anstrengend. Aber dann behaupte nicht, du
> würdest gerne auf RISC-V umsteigen.

Veränderungen... Blödsinn!

Ich war schon so weit mich mit dem Ding anzufreunden, ich hab fast schon 
eine Art von Euphorie verspürt, genau bis zu dem Augenblick als ich das 
mit dem fehlenden SWD gesehen habe, dann war schlagartig Ende [Geräusch 
von kratzender Schallplatte und Ende der Musik hier einfügen]. Auf SWD 
verzichten zu müssen wäre bei allen meinen Anwendungen ein 
unüberwindlicher Showstopper.

Das hat nichts mit "Veränderungen" zu tun und auch nichts mit "mach mich 
nicht nass" sondern mit dem kompletten ersatzlosen Wegfall eines 
essentiellen Features. Da bei mir beim besten Willen kein Platz für JTAG 
ist (hab ich oben erläutert) und SWD dort nicht vorhanden ist wird mir 
ernsthaft vorgeschlagen ich soll mich stattdessen wieder auf 
UART-Debugging beschränken wie in der alten Zeit und den BOOT-Pin 
rausführen und zusätzlich nen UART-Pin und mich dann von allen 
nützlichen Tools und Arbeitserleichterungen verabschieden und den guten 
J-Link wieder im Schrank verstauben lassen zusammen mit all der Software 
die dazugehört. Das ist völlig absurd.

Ich weiß sehr wohl wie man seinen Code instrumentiert wenn man aus 
irgendeinem Grund keinen Debugger hat, ich kenne alle Tricks aus dem 
Buch und noch ein paar mehr, ich bin ja schließlich nicht auf der 
Nudelsuppe dahergeschwommen, ich hab das alles schon durch, aber ich hab 
keine Lust so ein zeitraubendes Gefrickel wieder zum alltäglichen 
Normalzustand werden zu lassen, dazu hab einfach keine Zeit! Ich brauch 
ne vollwertige Debugschnittstelle mit maximal 2 Signalleitungen so wie 
wir es bereits die ganze Zeit hatten in den ganzen letzten zig Jahren 
oder wie lange es SWD schon gibt.

: Bearbeitet durch User
von avr (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ich brauch ne vollwertige Debugschnittstelle mit maximal 2
> Signalleitungen so wie wir es bereits die ganze Zeit hatten in den
> ganzen letzten zig Jahren oder wie lange es SWD schon gibt.

Das heißt dann wohl dass du noch nie "vollwertigen" Debugger genutzt, 
wie z.b. einen Lauterbach genutzt. Vollwertig (ETM) ist mit 2 Pins nicht 
drin. Aber da reicht auch jtag nicht aus.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Olaf schrieb:
> Es ist auch nervig das man mit dem Anstecken die Potentialtrennung
> aufhebt. Da sind dann moeglichst wenig Leitungen auch von Vorteil wenn
> man sie trennen muss.

Naja, ich würde lieber zwei unidirektionale, als eine bidirektionale 
Leitung trennen. Jedenfalls halte ich das für bedeutend leichter.

von Fitzebutze (Gast)


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Irgendwie hab' ich den Eindruck, als steht Ihr euch bisschen selber im 
Weg. Passt auch so irgendwie nicht wirklich zum Thema RISCV - aber nun 
gut.

Bernd K. schrieb:
> Genau aus dem Grund wurde SWD erfunden, genau aus dem Grund gibts für
> noch kleinere µC sogar Eindrahtlösungen. Die können alles was JTAG kann
> (bis auf Daisy chaining vielleicht aber wir haben es mit
> fingernagelgroßen Platinen zu tun da sitzt nur ein µC drauf im
> kleinsten Package in dem er lieferbar ist) und sparen kostbare Pins und
> kostbaren Platz.

Du kannst mir jetzt doch nicht wirklich erzählen, dass dir der Platz für 
vier Traces fehlen. Wenn es für Pads nicht reicht, dann eben an den 
Platinenrand damit. Entweder konstruierst du dafür dann eh einen Adapter 
selber, oder machst eine Debug-Extension zum Abbrechen hin.

So einige Eindraht-Lösungen sind leider auch Murks und vom ICE her 
inakzeptabel, aber mag bei einem 8051 grade noch benutzbar sein. Bei 
einem komplexeren RISCV will man das wirklich nicht und den Fehler des 
Wildwuchses bei den ARM-TAPs nicht wiederholen.

Wenn du die Anzahl Pins zum Kriterium machst, dann suchst du dir halt 
einen passenden Chip. Keep it simple. Keiner braucht wirklich unbedingt 
RISCV.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Du kannst mir jetzt doch nicht wirklich erzählen, dass dir der Platz für
> vier Traces fehlen.

Doch. Ich denke daß Dir einfach nicht bewußt ist wie klein eine Platine 
sein kann, ihr baut bei euch halt komplett anderes Zeug als wir hier. 
Bei uns wird mitunter um jeden halben Quadratmillimeter Platinenfläche 
gerungen.

von Bernd K. (prof7bit)


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avr schrieb:
> Das heißt dann wohl dass du noch nie "vollwertigen" Debugger genutzt,
> wie z.b. einen Lauterbach genutzt.

Vielen Dank. Ich bin mit Segger vollkommen zufrieden, der kann alles was 
nötig ist über SWD. Auch tracen (was ich bisher erst einmal gebraucht 
hätte aber dank aller anderen ebenfalls funktionierenden Debugfunktionen 
sparen konnte).

Es gibt immer einen noch teureren Debugger, solange bis man den 
teuersten hat und selbst dann kann man sich noch Sachen ausdenken die 
man gerne auch noch machen würde und die dann unmöglich sind.

Aber das hilft alles nichts wenn man maximal 2 Pins erübrigen kann und 
damit kann man heutzutage schon hervorragend debuggen. Nur halt nicht 
wenn man mit UART herumwürgen soll wie weiter oben von der 
Arduino-Fraktion vorgeschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V 
Varianten heraus, und zwar MIT SWD. Der Ball wurde in deren Seite 
gekickt und hat sie von hinten am Kopf getroffen, jetzt müssen sie sich 
umdrehen und den Ball spielen bevor er von selbst ins Tor rollt!

: Bearbeitet durch User
von Christopher J. (christopher_j23)


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Bernd K. schrieb:
> Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V
> Varianten heraus, und zwar MIT SWD.

Ich denke nicht, dass es RISC-V mit "SWD" geben wird, weil eben SWD von 
ARM spezifiziert ist. Elektrisch ist es aber doch auch nur eine 
half-duplex SPI-Verbindung, womit dann wiederum die Sache prinzipiell 
möglich sein wird, wie Hans schon geschrieben hatte:

Hans schrieb:
> Aus der RISC-V debug spec:
>
> There may be multiple DTMs in a single platform. Ideally every component
> that communicates with the outside world includes a DTM, allowing a
> platform to be debugged through every transport it supports.  For
> instance a USB component could include a DTM. This would trivially allow
> any platform to be debugged over USB. All that is required is that the
> USB module already in use also has access to the Debug Module Interface.

von neuer PIC Freund (Gast)


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> Ich wette als nächstes bringt STM zu ihren ARMen passende RISC-V Varianten 
heraus

STM ist "nur" silver-member nach riscv.org. SiFive, NXP und Microchip 
dagegen platin. Kann man da ablesen, wie ernst es die Hersteller nehmen?

von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> Ich will SWD.

Tja, dann musst du wohl auf ewig bei ARM bleiben.
SWD ist schließlich deren Eigentum.

PS: Genau das meinte ich mit Waschen und Nassmachen.

von Hff (Gast)


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Ich finde das ganze steht und fällt mit der Entwicklungsumgebung.

Dazu die IDE, Debugger und sowie wie das CMSIS

Ja Jtag wäre sicher OK.
Auch wenn eine schmalere Schnittstelle oft schöner wäre


Auf serial Debugging setze ich Mal nicht...

von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Doch. Ich denke daß Dir einfach nicht bewußt ist wie klein eine Platine
> sein kann, ihr baut bei euch halt komplett anderes Zeug als wir hier.
> Bei uns wird mitunter um jeden halben Quadratmillimeter Platinenfläche
> gerungen.

Ist mir bewusst. Aber nochmal: auch bei einem 0.3 BGA kriegt man JTAG 
noch auf irgend einem Layer an den Rand geroutet. Wo brauchst du da 
Platinenfläche?

Die Diskussion driftet regelmässig in irgend ein Gejammer ab, irgendwas 
ist immer zu teuer, zu gross, usw.
Wenn Ihr genügend von den Dingern produziert, könnt ihr auch einfach zum 
Hersteller gehen, und euch den Chip so wie ihr in wollt, bestellen. Wenn 
das unbedingt das hirnrissige Coresight per SWD sein muss, dann kauft 
ihr euch das halt als IPCore. Macht einfach IMHO keinen Sinn, wenn man 
einen sauberen JTAG haben kann.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Ist mir bewusst. Aber nochmal

Schon klar, ist anscheinend wirklich nicht leicht zu verstehen, aber es 
ist so wie ich schon sagte: Es ist kein Platz. Punkt. Ich weiche keinen 
einzigen Pin zurück, das lass ich gar nicht erst einreißen. Die Platinen 
sind beidseitig vollgepackt daß man fast kein grün mehr sieht. Es gibt 
keine weiteren Pins, nicht einen einzigen, Ende der Verhandlung!

Außerdem hab ich nicht gejammert sondern nur dem Kollegen beigepflichtet 
der gesagt hat JTAG sind zu viele Leitungen. Da hab ich beigepflichtet, 
gejammert hat niemand. Stattdessen werd ich gegen meinen Willen in ne 
Diskussion reingezogen in der mir jeder erklärt "eine Leiterbahn ist 
keine Leiterbahn" und "Zwischen Keramik-C und Widerstand passt immer 
noch n Kupferband".

Gejammert hat hier niemand, höchstens genervt gestöhnt.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Bernd K. schrieb:
> Es gibt keine weiteren Pins, nicht
> einen einzigen, Ende der Verhandlung!

Du scheinst nur ein einziges Projekt, nämlich dein aktuelles, zu kennen.

von Bernd K. (prof7bit)


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S. R. schrieb:
> Du scheinst nur ein einziges Projekt, nämlich dein aktuelles, zu kennen.

Nein das ist eine Grundsatzentscheidung basierend auf einem Dutzend 
vergangener Projekte und allen die noch kommen werden. 2 Pins zusätzlich 
lass ich hier nicht einreißen, ich hab nichts zu verschenken, solche 
weitreichenden Fässer mit solchen Zugeständnissen mach ich nicht auf. 
Das hab ich doch klar ausgedrückt? Hör auf mich vom Gegenteil überzeugen 
zu wollen, Du kannst bei Dir selbst meinetwegen 12 Pins anschließen, 
mach Du Dein Ding, ich hab andere Anforderungen, ich mach mein Ding. Ist 
jetzt langsam mal Ende der Debatte?

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Schon klar, ist anscheinend wirklich nicht leicht zu verstehen, aber es
> ist so wie ich schon sagte: Es ist kein Platz. Punkt

Doch. Es ist ganz einfach zu verstehen. Eine Kontaktierung am 
Platinenrand (und zwar direkt auf der Kante) benötigt keinen Platz! 
Dritte Dimension! Aber ich habe jetzt nicht noch Lust, das 
hinzuzeichnen, und ich wette, du möchtest uns dein Layout auch nicht 
zeigen. Das kindische Gestrampel, weil man ein paar Traces nicht 
geroutet kriegt/kriegen will hat allerdings nicht allzuviel mit RISC-V 
zu tun. Aber so kennen wir unser Forum..

von Gnorm (Gast)


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So ist es

Aberirgendwie scheinen das auch wieder nur aufgebohrte 16 bitter zu 
sein,  obwohl Neuentwicklung. 16 bit timer usw.

Beitrag #5958439 wurde von einem Moderator gelöscht.
von temp (Gast)


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Fitzebutze schrieb:
> Das kindische Gestrampel, weil man ein paar Traces nicht
> geroutet kriegt/kriegen will hat allerdings nicht allzuviel mit RISC-V
> zu tun. Aber so kennen wir unser Forum..

Fakt ist doch eins, nur weil der Kern schneller ist werden nicht gleich 
Heerscharen das Lager wechseln. Und solange man in nur einem Punkt einen 
Rückschritt hinnehmen muss schon gleich garnicht. Für mich ist fehlendes 
SWD (oder ähnliches mit 1 oder 2 Leitungen) auch ein Killerkriterium. 
Und ein einziger Hersteller von Cortex Mx ähnlichen Chips wird nicht 
allen anderen das Fürchten lernen. Was in ein paar Jahren wird weiss 
niemand, kann sein dass wir dann deutlich mehr RISC-V im kleinen! 
Bereich sehen. Dann bewerten wir die Situation eben neu. Im Moment kann 
ich sehr gut mit dem vorhandenen Cortexen leben.

Beitrag #5958466 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958471 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958501 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5958514 wurde von einem Moderator gelöscht.
von S. R. (svenska)


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temp schrieb:
> Fakt ist doch eins, nur weil der Kern schneller ist werden nicht
> gleich Heerscharen das Lager wechseln. Und solange man in nur einem
> Punkt einen Rückschritt hinnehmen muss schon gleich garnicht.

Naja, man tauscht einige Vorteile (schnellerer Kern, ähnliche 
Peripherie) gegen einige Nachteile (kein SWD, kein ARM). Das ist also 
ein klassischer Kompromiss, bei dem jeder die Vor- und Nachteile für 
sich abwägen muss.

Ein Aber-Das-Wird-Doch-Nie-Was-Geschrei hilft da nicht weiter.

temp schrieb:
> Im Moment kann ich sehr gut mit dem vorhandenen Cortexen leben.

Das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern, da braucht man nur 
in Richtung AVR oder 8051 schielen. Die Frage ist, ob man mit den neuen 
Chips besser leben könnte. Die Architektur ist da nebensächlich.

Dennoch finde ich es ein gutes Zeichen, dass RISC-V langsam käuflich 
wird.

von Stefan F. (Gast)


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Leute, es ist hier immer wieder das Selbe. Nur bin dieses mal nicht ich 
das Opfer, sondern Bernd.

Sobald jemand eine Schwäche offenbart, taugt er als Opfer. Dann hackt 
man auf ihm herum, als müsse derjenige zuerst angeprangert und dann 
hingerichtet werden, um die Ordnung wieder herzustellen. Wie im 
Mittelalter bei den Hexen.

Der Bernd hat gemeldet, dass ihm in einem bestimmten Projekt seiner 
Firma wichtig ist, möglichst wenige Pins zu benötigen. Er hat nicht 
behauptet, dass dieses Bedürfnis allgemein für alle gelten soll.

Wenn er in der einen Schaltung keinen Platz hat, dann ist das eben so. 
Es steht euch nicht zu, ihn deswegen zu kritisieren. Ihr kennt die 
Situation nicht und ihr habt auch keinen blassen Schimmer, inwiefern 
Bernd daran Schuld ist.

Jetzt lasst ihn und dieses Thema bitte in Ruhe. Das ist ja wirklich zum 
Fremdschämen hier.

Beitrag #5958634 wurde von einem Moderator gelöscht.
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von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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> Jetzt lasst ihn und dieses Thema bitte in Ruhe. Das ist ja wirklich zum 
Fremdschämen hier.

+1. Bitte beendet dieses Thema. Weitere Diskussionen zu RISC-V sind 
gerne willkommen.

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von Fitzebutze (Gast)


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@Stefanus: Warum es hier jetzt um ein Opfer gehen soll, entzieht sich 
meiner Wahrnehmung, aber es kommt halt nicht so gut, andere als 
'ignorant' zu bezeichnen, wo es eigentlich um gutgemeinte Ratschläge 
geht. Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern ist halt auch 
daneben. Dann gibt's halt Gegenwind.

Zurück zum Thema: Der Grund, warum ein einheitliches Debug-Interface zu 
begrüssen ist: Die Tools werden viel einfacher zu warten. Bei all den 
verschiedenen ARM-Derivaten und Interfaces wurden eine Menge 
Fehler/Verschlimmbesserungen gemacht, das Resultat sieht man im 
dynamisch verschlungenen Spaghetticode eines bekannten 
Opensource-Debuggers, der fast nie 100% zuverlässig funktioniert.
Diese Verstümmelung von Standards, zu denen ich jetzt auch mal SWD und 
einige fehlerhafte JTAG-Implementierungen von TI zählen würde, hat 
einige unserer Kunden schon eine Menge Nerven/Geld gekostet. Für ein 
einfaches Einprozessorplatinchen mit fertigem Adapter ist das nicht so 
das Thema, aber bei komplexeren Systemen eben schon. Die RISC-V würde 
ich auch eher da ansiedeln.

Grundsätzliches Problem: IEEE 1149 (JTAG) definiert mal eben die 
Statemachine und das Verhalten der Schieberegister, aber so einiges 
anderes nicht. Wenn es die RISC-V-Foundation schafft, mit genügend 
Moment auch diesen Wildwuchs bei den TAP (Test-Access-Port)-Standards zu 
beseitigen, dürfte das zu weiterem Erfolg der Architektur führen, und 
auch div. Hersteller davon abbringen, weitere Standardverstümmelung und 
Abhängigkeitsverhältnisse zu erzwingen. So kann man sich ganz auf die 
Entwicklung konzentrieren und (hoffentlich) von ausgehen, dass der 
Debugger bei jedem Derivat tut. Bei MIPS war das mit dem EJTAG schon 
anständig, nur viel zu übergewichtig.

Mich irritiert es jeweils, wenn ich für einen halbgaren Standard bei der 
IEEE oder usb.org usw Brückenzoll zahlen muss und immer noch keinen 
OpenSource-Compliance-Test in der Hand habe. Da hat die RISC-V-Schmiede 
in weiser Voraussicht schon mal gute Arbeit geleistet, allerdings fehlt 
mir noch eine VHDL-Referenzimplementation.
Und so ist's vermutlich genau das, was die RISC-V-Arch schliesslich 
erfolgreich machen wird: Nicht die Technik, sondern die Politik.

von Bernd K. (prof7bit)


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Fitzebutze schrieb:
> Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern

Ich fasse dieses "Wutkonzert" mal auf einer Seite zusammen, anscheinend 
hast Du den wesentlichen Handlungsstrang übersehen:

Jemand: Ich mag kein JTAG, zu viele Leitungen, das nehm ich nicht.
Störer: Das ist doch nicht Dein Ernst, Traces nehmen keinen Platz weg
  Ich: Da muss ich ihm aber beipflichten, ich hab auch so enge Platinen.
Störer: Blödsinn, Leiterbahnen nehmen keinen Platz weg.
  Ich: Doch, bei mir jedenfalls schon
Störer: Mach Doch UART Debugging wie anno Dunnemals
  Ich: Nein, das reicht mir nicht, nicht anwendbar.
Störer: Doch! UART Debugging ist DER heiße Scheiß, mach das!
  Ich: Nein mach ich nicht! Und können wir jetzt mal wieder aufhören?
Störer: Enge Platinen gibt es nicht, 2 Traces gehen immer!
  Ich: Doch das gibt es, ich hab keinen Platz. Ende der Debatte.
Störer: Leg doch noch 2 Leiterbahnen
  Ich: Sag mal gehts noch, ist jetzt langsam Ruhe?
Störer: Du bist nur unfähig Leiterbahnen zu verlegen
  Ich: Nein ich hab keinen Platz und können wir das jetzt beenden
Störer2: Bernd will hier unbedingt seine Probleme auf RISC-V projezieren
  Ich: Nein, ich will daß die aufhören auf meinem Beispiel rumzuhacken,
  das war immerhin nur ein Beispiel, ich weiß gar nicht warum man da
  so einen Aufstand machen muß. Ich will daß das jetzt aufhört.
Helfer: Könnt ihr mal aufhören auf Bernd rumzuhacken, der hat
  schließlich nur ein Beispiel genannt.
Störer: Nein, der macht ein Wutkonzert!

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Du springst aber auch über jedes Stöckchen, oder?

von neuer PIC Freund (Gast)


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"The J-Link and J-Trace support cJTAG for ARM and RISC-V" 
(https://www.segger.com/products/debug-probes/j-link/technology/interface-description)

Die scheinen was zu wissen.

von Holm T. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Fitzebutze schrieb:
>> Und den Thread für sein Wutkonzert zu kapern
>
> Ich fasse dieses "Wutkonzert" mal auf einer Seite zusammen, anscheinend
> hast Du den wesentlichen Handlungsstrang übersehen:
>
> Jemand: Ich mag kein JTAG, zu viele Leitungen, das nehm ich nicht.
> Störer: Das ist doch nicht Dein Ernst, Traces nehmen keinen Platz weg
>   Ich: Da muss ich ihm aber beipflichten, ich hab auch so enge Platinen.
> Störer: Blödsinn, Leiterbahnen nehmen keinen Platz weg.
>   Ich: Doch, bei mir jedenfalls schon
> Störer: Mach Doch UART Debugging wie anno Dunnemals
>   Ich: Nein, das reicht mir nicht, nicht anwendbar.
> Störer: Doch! UART Debugging ist DER heiße Scheiß, mach das!
>   Ich: Nein mach ich nicht! Und können wir jetzt mal wieder aufhören?
> Störer: Enge Platinen gibt es nicht, 2 Traces gehen immer!
>   Ich: Doch das gibt es, ich hab keinen Platz. Ende der Debatte.
> Störer: Leg doch noch 2 Leiterbahnen
>   Ich: Sag mal gehts noch, ist jetzt langsam Ruhe?
> Störer: Du bist nur unfähig Leiterbahnen zu verlegen
>   Ich: Nein ich hab keinen Platz und können wir das jetzt beenden
> Störer2: Bernd will hier unbedingt seine Probleme auf RISC-V projezieren
>   Ich: Nein, ich will daß die aufhören auf meinem Beispiel rumzuhacken,
>   das war immerhin nur ein Beispiel, ich weiß gar nicht warum man da
>   so einen Aufstand machen muß. Ich will daß das jetzt aufhört.
> Helfer: Könnt ihr mal aufhören auf Bernd rumzuhacken, der hat
>   schließlich nur ein Beispiel genannt.
> Störer: Nein, der macht ein Wutkonzert!

Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner 
Aufstellung.

Gruß,

Holm

von ... (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner
> Aufstellung.

Red nicht immer über dich selber.
Wer hat denn hier am Wochenende mit "Arschloch" und weiteren 
Schimpfwörtern um sich getreten?

@mods:
Jetzt sperrt diesen Holm doch endlich mal!
Mehr als um sich treten und andere beleidigen kann er nicht mehr.

Beitrag #5959596 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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... schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Fehlt noch "Bernd kommt anderen Usern persönlich und blöde" in Deiner
>> Aufstellung.
>
> Red nicht immer über dich selber.
> Wer hat denn hier am Wochenende mit "Arschloch" und weiteren
> Schimpfwörtern um sich getreten?
>

Entschuldige bitte.. doch wohl nur als Echo.

> @mods:
> Jetzt sperrt diesen Holm doch endlich mal!
> Mehr als um sich treten und andere beleidigen kann er nicht mehr.

Ach, ich bin Dir wohl in einer Art "..." als Gast lieber?

Die Kompetenz, urteilen zu wollen was ich kann und was nicht, spreche 
ich Dir ganz einfach ab und fertig.

Gruß,

Holm

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
>> Daher kann man auch den Nutzenrand für die Kontaktierung der
>> Leiterplatte verwenden.
>
> So einfach ist das nicht. Du hast dann unter Umstaenden Kontakte aus dem
> Verguss kucken und haelst Abstaende nicht ein die du vielleicht fuer
> ATEX brauchst. Und wenn die Schaltung mit HF im zweistelligen
> Ghz-Bereich arbeitet dann laeuft sie ohne Verguss nicht wenn sie dafuer
> gerechnet wurde.

Aha, nur weil es Baugruppen gemäß ATEX-Norm und ggf. andere im 
GHz-Bereich gibt, soll der Nutzenrand nicht mehr zur Verfügung stehen? 
Interessante Logik.

Die herausgeführten Leiterbahnen müssen übrigens nicht seitlich 
herausstehen, sondern ggf. werden dann an den Stellen beim Vereinzeln 
einfach kleine Kerben hineingefräst.

> Klar, wenn man wirklich will dann gibt es fuer alles eine Loesung. Aber
> in der Industrie ist das nicht immer so einfach wie auf dem Basteltisch
> zuhause.

Ganz genau so ist es. Du solltest eben nicht Deinen eigenen Basteltisch 
als Referenz nehmen. Einige Prüfsysteme, an denen ich mitentwickelt habe 
und die im Großserienbetrieb eingesetzt werden, kontaktieren exakt so 
wie von mir beschrieben ihre Fertigungsnutzen, und zwar weil es der 
Kunde so haben will und es ausgezeichnet funktioniert.

von Tim  . (cpldcpu)


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Tim  . schrieb:
> Es ist irrelevant, darüber zu spekulieren.
>
> Fakt ist: RISC-V wird sich über chinesische Firmen mit unerwarteter
> Geschwindigkeit ausbreiten.
>
> Niemand in China will Lizenzgebühren an ARM entrichten. Gleichzeitig ist
> das Fehlen von Toolchains ein Hauptproblem von alternativen ISAs.
>
> Was glaubt ihr wohl, was die ganzen Startups mit den Mrd an
> Regierungssubventionen machen werden?

https://www.reuters.com/technology/us-china-tech-war-risc-v-chip-technology-emerges-new-battleground-2023-10-06/

Selten war es so einfach, die Folgen eines Technologietrends so 
eindeutig vorherzusehen.

Die "some lawmakers" scheinen wirklich "unter einem Felsen zu leben".

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Selten war es so einfach, die Folgen eines Technologietrends so
> eindeutig vorherzusehen.

Ja, der Umbruch wird gewaltig sein. :-D

Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.
Waere ich China oder ein anderes Land das sich nicht dem grossen 
amerikanischen Bruder unterordnen will, dann wuerde ich dafuer sorgen 
das weitestgehend nur noch Linux genutzt wird.

Genauso wie bei Risc-V gibt es irgendwann den Moment wo alles kippt und 
ARM praktisch ueber nach verschwinden wird. Und der Druck gegen ARM ist 
gewaltig und das eben nicht nur von China sondern eigentlich von jedem 
dicken Halbleiterhersteller der frueher eigene Cores hatte und 
irgendwann vom Markt gezwungen wurde auf ARM umzusteigen. Man schaue 
sich nur an wie der gesamte Markt vom ESP8266 aufgerollt wurde obwohl 
der so einen doedeligen unbekannten Core hat. Allein nur wegen billig! 
Das kann Risc-V genauso, bringt aber noch das Oekosystem mit.
Gibt es eigentlich von ST schon was mit Risc-V? Und wenn nein wie lange 
noch? :-)

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.

Läuft längst, mehrere Anläufe, zurück bis Red Flag Linux 1999. Es wird 
jedoch nicht in der Bevölkerung erzwungen. Regierungsstellen und 
Staatskonzerne sollen nun aber endlich abschwören.
https://www.neowin.net/news/chinese-government-to-dump-windows-in-favor-of-linux/

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
> der so einen doedeligen unbekannten Core hat. Allein nur wegen billig!

Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem eines mit 
brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?

von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
> Mich wundert das aehnliches nicht auch mit Linux passiert.
> Waere ich China oder ein anderes Land das sich nicht dem grossen
> amerikanischen Bruder unterordnen will, dann wuerde ich dafuer sorgen
> das weitestgehend nur noch Linux genutzt wird.

Einige der amerikanischen (und auch deutschen) Firmen agieren halt 
geschickter, um nicht im Fadenkreuz der chinesischen Regierung zu 
landen. Microsoft, Apple, Tesla sind hier prominente Beispiele.

Microsoft erlaubt ja schon seit Jahren die praktische kostenlose Nutzung 
von Windows für Heimanwender. Und mich würde es nicht wundern, wenn sie 
in China "vergessen" kommerzielle Nutzer ohne Lizenz zu verfolgen. Wird 
Office365 auch in China vermarktet? Das ist sicherlich ein schwierigeres 
Produkt...

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem eines mit
> brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?

Warum solltest du eines "bekommen" wollen? Bedenke, bevor sich ARM so
erstaunlich verbreitet hatte, da hatte jeder Hersteller seine eigenen
Cores (AVR, ST6/7, 68k, Z80, 6502, PIC, SH, M16C, MCS48/51, usw)
Lizensieren muss man nur wenn man faul ist oder vielleicht ein paar
Tausend Stueck braucht.

Vanye

von Tim  . (cpldcpu)


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Vanye R. schrieb:
>> Welches westliches Konkurrenzprodukt gab es denn, vor allem
> eines mit
>> brauchbarem Support und Toolchains die man ohne NDA bekommt?
>
> Warum solltest du eines "bekommen" wollen? Bedenke, bevor sich ARM so
> erstaunlich verbreitet hatte, da hatte jeder Hersteller seine eigenen
> Cores (AVR, ST6/7, 68k, Z80, 6502, PIC, SH, M16C, MCS48/51, usw)
> Lizensieren muss man nur wenn man faul ist oder vielleicht ein paar
> Tausend Stueck braucht.

Ich meinte den ESP32/ESP8266. War ungünstig zitiert, sorry.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Microsoft erlaubt ja schon seit Jahren die praktische kostenlose Nutzung
> von Windows für Heimanwender.

Wuerdest du ein chinesisches Betriebssystem nutzen? Als Behoerde? Bei 
der Bundeswehr? Hast du jetzt privat vertrauen in Microsoft das die dich 
nicht aushorchen? .-)

Man kann also schon annehmen das China sich berechtigte Sorgen 
bezueglich des Einsatz von Mikrosoftsystemen machen darf.

Wenn aber dann mal Linux das allgemeine STandardsystem in China sein 
sollte. Etwas das jeder benutzt/kennt und mit dem er jederzeit auch als 
Microsoftnutzer Daten und Anwendungen austauschen muss. Dann wird sich 
irgendwann der Rest der WElt auch fragen: Haeh? Wieso eigentlich noch 
Windows?
China ist gross genug da eine kritische Masse aufzubauen.

Vanye

von (prx) A. K. (prx)


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Vanye R. schrieb:
> Wuerdest du ein chinesisches Betriebssystem nutzen? Als Behoerde? Bei
> der Bundeswehr?

Ob die Bundeswehr wohl Huawei oder andere Chinesen einsetzt? Und sei es 
bloß in privaten aber überall mitgeschleppten Smartphones quer durch die 
Ränge.

: Bearbeitet durch User
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