Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 1,5V Batterie Toleranz


von Batt Erie (Gast)


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Hi,

in welchem Bereich schwanken denn die Spannungen von 1,5V AA-Baterien?
Kann ich davon ausgehen das die 1,5V idealerweise neue Batterien liefern 
und diese durch Altern/Entladen/Kälte real unter den 1,5V liegen?

Gruß

von hinz (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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Batt Erie schrieb:
> Kann ich davon ausgehen das die 1,5V idealerweise neue Batterien liefern
> und diese durch Altern/Entladen/Kälte real unter den 1,5V liegen?

Sicher.

Die Batteriespannung ist(Rest)ladeanhängig und temperaturabhängig und 
belastungsbhängig

Von 1.65V bis runter auf 0.9V, nur dann stimmt die entnehmbare Kapazität 
laut Datenblatt.

von Jim M. (turboj)


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Du musst die Chemie mit berücksichtigen.

Lithium-Eisensulfid-Zelle hat beispielsweise ~1.8V Leerlaufspannung wenn 
fabrikneu. Und ja, die gibt es in AA - aber teuer.

NiMh Akku hat voll geladen dagegen eher 1,45 Volt, hält relativ lange 
die 1,2V und ist zwischen 1,1 und 0.9V leer.

Alkali-Mangan hat neu 1,5 - 1,65Volt,  die aber bei Last relativ schnell 
einbrechen. Entladeschluss: 0,8-1,0V.

Beitrag #5614766 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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>Alkali-Mangan hat neu 1,5 - 1,65Volt,  die aber bei Last relativ schnell
>einbrechen. Entladeschluss: 0,8-1,0V.

Entladeschluß ist bei denen bei 0V ...
Ob die Verbraucherschaltung damit klar kommt, ist dann deren Problem.

von georg (Gast)


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Batt Erie schrieb:
> diese durch Altern/Entladen/Kälte real unter den 1,5V liegen?

Ja, und zwar bis herunter auf 0 V, solange man nicht explizit was gegen 
die Tiefentladung unternimmt. Übrigens geht es unter 1 V dann recht 
schnell abwärts, und die versorgte Elektronik hört irgendwann auf das zu 
tun was sie soll.

D.h. den unteren Grenzwert muss man selbst festlegen.

Georg

von Stefan F. (Gast)


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Vernünftige Geräte sollen mit 0,9V bis 1,6V klar kommen.

von Achim B. (bobdylan)


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Stefanus F. schrieb:
> Vernünftige Geräte sollen mit 0,9V bis 1,6V klar kommen.

Und mit welcher Spannung kommen unvernünftige Geräte klar?

Oder andersrum gefragt: ich kenne Geräte, die "laufen" mit 230V 
AC-Wechselstromspannung pro Steckdose. Zählen diese Geräte zu den 
Unvernünftigen?

von Lehre Baddarieh (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Und mit welcher Spannung kommen unvernünftige Geräte klar?

Super Frage!

Würde sagen, unvernünftige Geräte brauchen exakt 1,45V. Darüber rauchen 
sie schon ab, darunter versagen sie den Dienst.

von Dauerzelle (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Oder andersrum gefragt: ich kenne Geräte, die "laufen" mit 230V
> AC-Wechselstromspannung pro Steckdose.

Thema verfehlt, sitzen 6!

von Manfred (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Vernünftige Geräte sollen mit 0,9V bis 1,6V klar kommen.
> Und mit welcher Spannung kommen unvernünftige Geräte klar?

Typisch wird die Kapazität von Batterien bei Entladung bis 0,85V 
herunter angegeben. Wenn die Elektronik damit nicht klar kommt, beendet 
sie ihre Funktion schon vorher und kann die Nennkapazität der Batterie 
nicht voll ausnutzen.

Ich habe hier eine gepfuschte Wanduhr, die schon bei 1,25V aufhört, da 
darf man halt öfter mal die Batterie wechseln als bei den ordenlich 
entwickelten Uhren.

von Ticktock (Gast)


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Hast du eine uhrenbatterie eingesetzt? Das sind ganz spezielle...

von Stefan F. (Gast)


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Achim B. schrieb:
>> Vernünftige Geräte sollen mit 0,9V bis 1,6V klar kommen.
> Und mit welcher Spannung kommen unvernünftige Geräte klar?

Ich habe zum Beispiel Handfunkgeräte mit drei AAA Zellen, die bei 1,2V 
(pro Zelle) Low-Bat anzeigen und sich bei 1,1V abschalten. Dazu kommt, 
dass die Batterien zum Betrieb des Lautsprechers ohnehin knapp bemessen 
sind (Spannungsabfall unter Last).

Diese Geräte kann man weder mit Primärzellen noch mit NiMh Akkus 
sinnvoll betreiben.

von Elektrofan (Gast)


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> Typisch wird die Kapazität von Batterien bei Entladung
> bis 0,85V herunter angegeben.

Ohne Angabe des Entladestroms nützt das wenig.

von Stefan F. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Typisch wird die Kapazität von Batterien bei Entladung
>> bis 0,85V herunter angegeben.
>
> Ohne Angabe des Entladestroms nützt das wenig.

Ich denke, das gilt für die Leerlaufspannung. Unter Last hängt die 
Spannung vom Innenwiderstand der Batterie (bzw des Akkus) ab, und genau 
da gibt es sehr große Unterschiede zwischen den Modellen.

von Richard H. (richard_h27)


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Dauerzelle schrieb:
> Thema verfehlt, sitzen 6!

Wer den Imperativ von "setzen" nicht beherrscht, sollte auch keine 
Zensuren vergeben!

von batman (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Entladeschluß ist bei denen bei 0V ...

Bei Reihenschaltung nicht, da gehts oft noch ins Minus.

von Jens G. (jensig)


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>Bei Reihenschaltung nicht, da gehts oft noch ins Minus.

Das wäre dann schon wieder Laden ;-)

von noips (Gast)


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Hier hat jemand den Lösungsvorschlag für die Batterien, die von nicht 
ganz vernünftigen Geräten als leer "abgewiesen" werden.

https://www.youtube.com/watch?v=1H3Ushqlzt0

von Harald W. (wilhelms)


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Stefanus F. schrieb:

>> Ohne Angabe des Entladestroms nützt das wenig.
>
> Ich denke, das gilt für die Leerlaufspannung.

Bei gering belasteten Primärzellen (AA in Digitaluhren)
ist die Leerlaufspannug oft bis zum bitteren Ende ca. 1,5V.

von Stefan F. (Gast)


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noips schrieb:
> Hier hat jemand den Lösungsvorschlag für die Batterien, die von nicht
> ganz vernünftigen Geräten als leer "abgewiesen" werden.

Eine pauschale allgemeingültige Empfehlung kann es nicht geben.

Manchmal kann man relativ einfach eine zusätzliche Zelle verwenden, also 
die SPannung erhöhen.

von svensson (Gast)


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Moin,
ich klemme mich einfach einmal hier an.
Für ein Handgerät benötige ich eine Versorgung mit 7,5V@100mA aus 6 
Zellen der Bauform AA (Batteriefach schon vorhanden).

Da bieten sich doch vermutlich nur noch die Lithium-Eisensulfid-Zellen 
an, weil die Alkali nach etwa 1000mAh unter die Grenze von 1,25V pro 
Zelle fallen?

von Jobst Q. (joquis)


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svensson schrieb:
> Moin,
> ich klemme mich einfach einmal hier an.
> Für ein Handgerät benötige ich eine Versorgung mit 7,5V@100mA aus 6
> Zellen der Bauform AA (Batteriefach schon vorhanden).
>
> Da bieten sich doch vermutlich nur noch die Lithium-Eisensulfid-Zellen
> an, weil die Alkali nach etwa 1000mAh unter die Grenze von 1,25V pro
> Zelle fallen?

Nach meinen Erfahrungen hat man mit Eneloop NiMh Akkus eine weit längere 
Betriebszeit als mit Alkali. Die meiste Zeit ist die Spannung über 1,3V.
Warum man die Nennspannung bei Primärzellen mit 1,5V angibt und bei 
Ni-Akkus mit 1,2 V, ist mir technisch gesehen ein Rätsel.

von Peter Schwarz (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Vernünftige Geräte sollen mit 0,9V bis 1,6V klar kommen.
>
> Und mit welcher Spannung kommen unvernünftige Geräte klar?
>
> Oder andersrum gefragt: ich kenne Geräte, die "laufen" mit 230V
> AC-Wechselstromspannung pro Steckdose. Zählen diese Geräte zu den
> Unvernünftigen?

Nein, nur Geräte, die mit 0,9V bis 1,6V klarkommen, zählen zu den 
vernünftigen Geräten! :)

(duck und wech)

von Stefan F. (Gast)


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svensson schrieb:
> Für ein Handgerät benötige ich eine Versorgung mit 7,5V@100mA aus 6
> Zellen der Bauform AA (Batteriefach schon vorhanden).

6x 1,2V = 7,2V
6x 1,3V = 7,8V

Ich denke, handelsübliche NiMh Akkus passen hier schon ganz gut.

von svensson (Gast)


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Dann werde ich das ausprobieren müssen. Die Spannungsregelung benötigt 
wohl schon so um die 2,5V Differenz, damit sie möglichst exakt 5,0V 
ausgibt.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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svensson schrieb:
> Die Spannungsregelung benötigt
> wohl schon so um die 2,5V Differenz, damit sie möglichst exakt 5,0V
> ausgibt.

Noch nie was von Low-Drop Reglern gehoert?

von svensson (Gast)


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Doch, aber ich brauche 0,05% Spannungsstabilität bei 100mA...

von Stefan F. (Gast)


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svensson schrieb:
> Doch, aber ich brauche 0,05% Spannungsstabilität bei 100mA...

Das riecht stark nach einem Workaround für ein Fehldesign an anderer 
Stelle.

von svensson (Gast)


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Kann schon sein, aber immerhin funktioniert das so. Vgl. hier:

Beitrag "Spannungsreferenz - kann ich das so machen?"

von Jobst Q. (joquis)


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svensson schrieb:
> Kann schon sein, aber immerhin funktioniert das so. Vgl. hier:
>
> Beitrag "Spannungsreferenz - kann ich das so machen?"

Wenn du in der Schaltung den 1N4007 weglässt, können die Batterien oder 
Akkus schon ein paar Stunden länger halten. Gegen Falschpolung nimm eine 
Diode parallel zur Schaltung und eine Feinsicherung davor.

: Bearbeitet durch User
von svensson (Gast)


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Gute Idee, wenn ich die Feinsicherung noch untergebracht bekomme.

Zwar habe ich drei Spannungsregler, aber ich gehe davon aus, daß die 
ohnehin Dioden enthalten, die eine Rückspeisung verhindern.

von Harald W. (wilhelms)


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svensson schrieb:

> aber ich gehe davon aus, daß die
> ohnehin Dioden enthalten, die eine Rückspeisung verhindern.

Träum weiter...

von Jobst Q. (joquis)


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svensson schrieb:
> Zwar habe ich drei Spannungsregler, aber ich gehe davon aus, daß die
> ohnehin Dioden enthalten, die eine Rückspeisung verhindern.

Das ist dabei doch egal, es ist doch eine Spannungsversorgung für alle. 
Oder?

von svensson (Gast)


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Ja, ist eine Spannungsversorgung. Bei zwei Reglern ist die 
Ausgangsspannung ziemlich unkritisch, dort stört die Diode nicht, aber 
der dritte ist halt sehr genau.

Ich wollte halt verhindern, daß ein defekt mehrere Baugruppen 
beschädigt. Nicht, daß ich das erwarte, aber sicher ist sicher.

von Jobst Q. (joquis)


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Wenn du eine Sicherung in die Zuleitung der Batterie machst und dahinter 
eine Diode in Sperrrichtung zwischen + und -, dann kann eine verpolte 
Spannung nicht über 0,7V kommen und die Sicherung springt an. Damit ist 
doch die gesamte Schaltung gegen Verpolung gesichert, egal wieviele 
Spannungsregler dranhängen.

: Bearbeitet durch User
von svensson (Gast)


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Klar, gegen Verpolung ist die dann geschützt, sofern die Feinsicherung 
vor der Diode kaputt geht.

Ich dachte eher an einen Defekt in den Spannungsreglern. Da aber ohnehin 
alle von der gleichen Spannungsquelle versorgt werden, können die Dioden 
wohl auch weggelassen werden.

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