Hallo alle zusammen, Ich habe eine Platine welche durch ein 5V Netzteil versorgt werden soll. Im EMV Labor sind wir hierbei bei den leitungsgebundenen Störungen durchgefallen. Zur Zeit haben wir einen EMI-Messempfänger + Netznachbildung als Leihgerät in der Firma. Leider ist hier keine Stromzange dabei. Aktuell habe ich folgende 3 Netzteile im Hause: mdr10-5 hdr15-5 (besitzt keinen PE) rs25-5 Beim messen der leitungsgebundenen Störungen konnte ich folgendes feststellen: mdr10-5 mit Ferrit auf Sekundärseite --> Keine Änderung der Störung mdr15-5 mit Ferrit auf Sekundärseite --> Störungen nehmen deutlich zu rs25-5 mit Ferrit auf Sekundärseite --> Störungen nehmen ab Bei allen Netzteilen mit Ferrit auf Primärseite --> keine Änderung Wie kann man sich dies erklären? Ich weiß dass es Gegentakt- und Gleichtaktstörungen gibt und das ein Klappferrit nur bei Gleichtakt etwas bewirkt. Aber wieso verhält sich das bei jedem Netzteil so unterschiedlich? Habe ich hier möglicherweise bei jedem Netzteil andere Störungen? Wie kann es sein, das die Störungen bei einem Klappferrit stärker werden? Wieso bringt der Klappferrit nur auf der Sekundärseite etwas? Habe ich hier möglicherweiße Gleichtaktstörungen auf der Sekundärseite und Gegentaktstörungen auf der Primärseite? Leider passt nur das hdr15-5 in mein Gehäuse. Das heißt ich muss entweder ein ähnlich kleines Netzteil finden, welches die Prüfung besteht, oder ich muss irgendwie einen Filter realisieren. Ein ähnliches Netzteil wäre mir lieber.
Und weshalb wird die Leiterplatte nicht linear versorgt ? Falls die Leiterplatte standalone ist, wuerd ich sie linear testen. Wenn der Kunde sie im Betrieb dann mit Schaltregler betreibt - so dann. Falls das Netzteil im Geraet eingebaut sein muss ... sollte man sich ein PI Filter primaer goennen. Die gibt's auch grad mit einem Sicherungshalter und Kaltgeraetedose zusammen. Eine Frage der Stueckzahl. Wieviele Netzfilter kannst du verbauen, bis sich eine eigene Loesung rechnet.
Hallo Matthias, bitte versuche mal deine Platine über eine Batterie zu versorgen und so die EMV zu messen. So ein billiges MEAN WELL Netzteil liefert keine saubere bzw. störungsfreie Spannungsversorgung. Wenn der EMV-Test mit Batterie in Ordnung ist, dann solltest du ein vernünftiges Netzteil kaufen (z. B. das ML15.051 von PULS). Matthias F. schrieb: > Wie kann es sein, das die Störungen bei einem Klappferrit stärker > werden? Damit kann sich ein Schwingkreis ausbilden. Grüße Nomis
Hallo Matthias, ich nehme mal an, dass das Netzteil alleine geprüft die Funkstörspannungsanforderungen einhält. Dann ist zu empfehlen, beide DC-Ausgangsleitungen mit Stabkerndrosseln (ca. 1 mH) zu versehen. Durch diesen Test bekommst du erstmal raus, ob die Sekundärseite das Problem ist Hast du das Netzteil alleine (mit Widerstandslast) noch nicht vermessen, so solltest du das unbedingt nachholen. Weiterhin, bei welchen Frequenzen wird die Grenzwertlinie gerissen und um wieviel dB? Stelle doch die Messdiagramme hier rein. Gruß Uwe
Warum wollen Hersteller oft Metallgehäuse einsparen? Metallgehäuse sind doch die wirksamste Methode um Störungen zu unterdrücken, siehe Schaltnetzteile beim Computer. Alle Leitungen die da rein und rausgehen mit Tiefpässe versehen, und es gibt keine Probleme.
Jetzt ist G. schrieb: > Und weshalb wird die Leiterplatte nicht linear versorgt ? Falls die > Leiterplatte standalone ist, wuerd ich sie linear testen. Wenn der Kunde > sie im Betrieb dann mit Schaltregler betreibt - so dann. Der Kunde erhält das komplett Gerät. Das heißt das Gerät hat ein Gehäuse, welches Netzteil und Platine bereits enthält. > Falls das Netzteil im Geraet eingebaut sein muss ... sollte man sich ein > PI Filter primaer goennen. Die gibt's auch grad mit einem > Sicherungshalter und Kaltgeraetedose zusammen. Eine Frage der > Stueckzahl. Wieviele Netzfilter kannst du verbauen, bis sich eine eigene > Loesung rechnet. Über fertige Netzfilter habe ich auch bereits nachgedacht. Ich hab jetzt einfach mal welche bestellt und teste dass dann. Um zu beurteilen was günstiger ist, muss ich ja erstmal herausfinden was eine eigene Lösung kostet und wie ich diese Aufbaue.
Nomis schrieb: > Hallo Matthias, > > bitte versuche mal deine Platine über eine Batterie zu versorgen und so > die EMV zu messen. So ein billiges MEAN WELL Netzteil liefert keine > saubere bzw. störungsfreie Spannungsversorgung. > > Wenn der EMV-Test mit Batterie in Ordnung ist, dann solltest du ein > vernünftiges Netzteil kaufen (z. B. das ML15.051 von PULS). Das von dir genannte Netzteil ist leider zu teuer :-/ Ich habe allerdings noch ein LS25-5 von TDK gefunden. Bei diesem fallen die Störungen deutlich geringer als bei den anderen aus. Bei Meanhell weiß man wohl nie, ob man ein gutes oder schlechtes Netzteil hat. > Matthias F. schrieb: >> Wie kann es sein, das die Störungen bei einem Klappferrit stärker >> werden? > > Damit kann sich ein Schwingkreis ausbilden. Ah ok. Das heißt das mit dem Schwingkreis kann unabhängig davon passieren ob ich eine Gleich- bzw. Gegentaktstörung habe?
Matthias F. schrieb: > Ein ähnliches > Netzteil wäre mir lieber. Wie wäre es mit diesem Netzteil: https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de/?uri=pxc-oc-itemdetail:pid=2320513&library=dede&pcck=P-22-03-04-01&tab=5&selectedCategory=ALL Wichtig ist, ob bei deinem Einsatzzweck die Sekundärseite des Netzteils irgendwie (direkt oder indirekt) einen Bezug mit dem Schutzleiter oder großen Masseflächen hat. Diese Verbindung kann auch indirekt erfolgen, wenn z.B. das Netzteil eine Schaltung versorgt, die über Ethernet mit einem Schutzklasse I PC verbunden ist. Ist also so eine Verbindung vorhanden, kann sich bei manchen Netzteilen die Funkstörspannung auf der Primärseite deutlich erhöhen. Phoenix ist diese Problematik bekannt, also frage dort nach, ob das Netzteil trotz sekundären Masse- oder Schutzleiterbezug die Funkstörspannungslimits einhält. Die von mir erwähnten Stabkerndrosseln helfen übrigens auch, wenn ein Netzteil Probleme mit einem sekundären Masse- bzw. Schutzleiterbezug hat. Gruß Uwe
Uwe M. schrieb: > Hallo Matthias, > > ich nehme mal an, dass das Netzteil alleine geprüft die > Funkstörspannungsanforderungen einhält. Dann ist zu empfehlen, beide > DC-Ausgangsleitungen mit Stabkerndrosseln (ca. 1 mH) zu versehen. Durch > diesen Test bekommst du erstmal raus, ob die Sekundärseite das Problem > ist Das kann ich mal ausprobieren. Ich werde solche mal bestellen. > Hast du das Netzteil alleine (mit Widerstandslast) noch nicht vermessen, > so solltest du das unbedingt nachholen. Kann ich noch machen > Weiterhin, bei welchen Frequenzen wird die Grenzwertlinie gerissen und > um wieviel dB? Stelle doch die Messdiagramme hier rein. ok, gerne
> Wie wäre es mit diesem Netzteil: > https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de/?uri=pxc-oc-itemdetail:pid=2320513&library=dede&pcck=P-22-03-04-01&tab=5&selectedCategory=ALL Das Netzteil darf leider maximal 15-20€ kosten. > Wichtig ist, ob bei deinem Einsatzzweck die Sekundärseite des Netzteils > irgendwie (direkt oder indirekt) einen Bezug mit dem Schutzleiter oder > großen Masseflächen hat. Diese Verbindung kann auch indirekt erfolgen, > wenn z.B. das Netzteil eine Schaltung versorgt, die über Ethernet mit > einem Schutzklasse I PC verbunden ist. > > Ist also so eine Verbindung vorhanden, kann sich bei manchen Netzteilen > die Funkstörspannung auf der Primärseite deutlich erhöhen. Phoenix ist > diese Problematik bekannt, also frage dort nach, ob das Netzteil trotz > sekundären Masse- oder Schutzleiterbezug die Funkstörspannungslimits > einhält. Die Masse ist über einen 1MOhm Widerstand mit PE verbunden. Kann das wirklich einen so großen Einfluss haben? > Die von mir erwähnten Stabkerndrosseln helfen übrigens auch, wenn ein > Netzteil Probleme mit einem sekundären Masse- bzw. Schutzleiterbezug > hat. Ah ok, na dann könnte ich das ja so herausfinden.
Günter Lenz schrieb: > Warum wollen Hersteller oft Metallgehäuse einsparen? > Metallgehäuse sind doch die wirksamste Methode um > Störungen zu unterdrücken, siehe Schaltnetzteile beim > Computer. Alle Leitungen die da rein und rausgehen mit > Tiefpässe versehen, und es gibt keine Probleme. 1. ist es teurer 2. eine zusätzliche Gefahrenquelle, Stichwort Berührschutz passt alles nicht in die AliBabaGeizIstGeilGesellschaft
Zu den EMV-plots: Was dort zu sehen ist, stellt nach meiner Erfahrung die Normalität dar, wenn man AC-Adapter aus Fernost tatsächlich mal nach mißt. Auch die Steckernetzteile bekannter deutscher Markenhersteller haben da ihre Probleme. Ich selbst habe schon einige solche Wandwarzen unserer chinesischen Zulieferer "nachgebessert" und durch die EMV-Prüfung gebracht. Offensichtlich hast Du ja das Problem bei der Messung auf der Primärseite. Wenn eine Netznachbildung zur Verfügung steht, hat diese üblicherweise einen normgerechten BNC-Ausgang an den Du den SA anschließen kannst, so dass man erstmal auch ohne eine Stromzange auskommt. Bei Störungen unterhalb 1MHz hat man es meist mit symm Störungen zu tun, verursacht durch den primärseitigen Stromripple. Daran zu erkennen dass die Störungen unter Last deutlich zu nehmen. Hier helfen größere X-Kondensatoren und auch größere Ladekondensatoren hinter dem Primärgleichrichter.An diesem Punkt wird gerne gespart. Ab 1MHz herrschen Gleichtaktstörungen vor. Hier kann ein vergrößerter Y-Kondensator (üblicherweise 1nF) helfen mit Werten von 2..5nF. Damit erhöht sich allerdings auch der Ableitstrom. Dies sind so die ersten, einfachsten Möglichkeiten die man in Betracht ziehen kann. Allgemein gibt es hier keine einfachen Antworten, das ganze Thema ist ein Minenfeld.
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Übrigens: Matthias F. schrieb: > Habe ich möglicherweise bei jedem Netzteil andere Störungen? Natürlich. Die Unterschiede können beträchtlich sein. Abhängig von Topologie, Ansteuerung, Bauteilen, Aufbau. Verallgemeinerungen sind nur schwerlich / wenige möglich. Und die man machen könnte, gälten nur für bestimmte Umstände und Randbedingungen. Wenn Du kein Ultra-EMV-Experte diesbezüglich werden willst oder kannst (eine Menge Aufwand), ist gründliches Messen das einzige, was Du tun kannst. Ungeeignetes disqualifiziert sich erst beim Messen dann. (Um Fragen nach Ansätzen "aber, wie, dann?" zuvorzukommen.)
Gerade sehe ich, daß mein Post durch den vorhergehenden von Mark Space völlig sinnlos ist. Ignoriere meinen, hör auf den von @voltwide. Der weiß sehr gut Bescheid.
Metallgehauese sind eigentlich bei industriellen Produkten Standard, und bedingen eine Erdung, also Kaltgeraetedose. Waehrend Consumerprodukte ein Plastikgehaeuse haben, und keine Erdung benoetigen. Die EMV Problematik ist bei Plastikgehaeuse schwieriger zu loesen, speziell die abgestrahlten und eingestrahlten Stoerungen. Deswegen gibt es auch Graphit- und Kupferspray, um den Plastik leitend zu machen. Er muss dann noch kontaktiert werden... Bei metallgehaeusen sind natuerlich Filter fuer alle Leitungen Pflicht, und zwar grad am Durchgang durch das Gehaeuse. Durt die HF direkt ans Gehaeuse ableiten. Ein 2cm langer Draht/Leiterbahn ist schon eine gute Antenne fuer Frequenzen bei 3GHz. Und die EMV Vorschriften gehen bis 3GHz. Daher unbedingt grad beim Durchgang abblocken. Fuer Netz, mit diesen Durchfuehrungsnetzfiltern, fuer Signale mit Caps oder Filtern grad am Stecker. Am Stecker auch grad mit Erde/Schirm verbinden.
Matthias, ich habe mir die Diagramme angeschaut. Dass der Ferrit sekundärseitig einen Einfluss hat, zeigt, dass die Kopplung zur Bezugsmasse des Messaufbaus oder zum Schutzleiter eben nicht nur durch die 1 MOhm besteht. Weiterhin ist die kritische Frequenz auch eine andere als die, auf die laut deinen Messungen der Ferrit einen Einfluss hat. Dies ist auch kein Wunder, weil Ferrite bei einer Frequenz von ca. 650 kHz kaum Wirkung zeigen. Nur bei MnZn-Ferriten würde man bei dieser Frequenz etwas feststellen. Hast du einen MnZn-Ferrit verwendet? Wenn nun die Drosseln auf der Sekundärseite etwas bringen, dann handelt es sich um sekundärseitige Common-Mode-Störungen, und auf der Sekundärseite musst du die Entstörung vornehmen. Bringen die Drosseln hingegen nichts, sind es primärseitige Gegentaktstörungen. Da du sicherlich nicht das Netzteil modifizieren möchtest, bleibt dir nur ein Filter oder ein X-Kondensator auf der Primärseite. Weil das aber auch eine Sicherheitsbetrachtung nach sich zieht, wäre ein anderes Netzteil wohl die bessere Lösung. Gruß Uwe
Es wäre zu überlegen ob ein Tischnetzgerät ähnlich den laptop-AC-Adaptern mit abnehmbarem 3-poligem Kabel hier nicht die bessere Alternative darstellt. Die sind bei EMV-Messungen oft eine Klasse besser als die 2-pol Wandwarzen.
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Mark S. schrieb: > Es wäre zu überlegen ob ein Tischnetzgerät ähnlich den > laptop-AC-Adaptern mit abnehmbarem 3-poligem Kabel hier nicht die > bessere Alternative darstellt. Die sind bei EMV-Messungen oft eine > Klasse besser als die 2-pol Wandwarzen. Das würde das Ganze auch flexibler gestalten als ein fest eingebautes Netzteil: - Bei Defekt kann das Netzteil ganz einfach getauscht werden - Die Normen für Netzteile werden regelmäßig alle paar Jahre strenger: PFC, Standby-Verbrauch, EMV, Sicherheit,.... Wenn da dann ne neue Norm kommt, muss man nicht gleich alles wieder neu designen, sondern nimmt einfach ein zur neuen Norm passendes Netzteil von der Stange - in der Regel deutlich günstiger - Die ganze Thematik mit Berührsicherheit, Kabelisolation etc. wird im externen Netzteil gelöst, das eigentliche Gerät gestaltet sich dann wesentlich entspannter - für den Kunden flexibler, da der z.B. auch eine Akku-Powerbank statt einem Netzteil anschließen kann und damit das Gerät netzunabhängig wird Ich plane daher Geräte mit max. Leistungsaufnahme < 80W normalerweise mit externem Netzteil. Von obigen Punkten lassen sich normalerweise auch Produktdesigner, Chefs,... recht schnell überzeugen auch wenn sie es ursprünglich anders geplant hatten.
Irgendwann habe ich das schonmal geschrieben, aber meine Vorgehensweise bei der Auswahl von Schaltnetzteilen ist ungefähr so: - Datenblatt prüfen - Muster bestellen - EMV Prüfbericht anfordern (EU-Händler ist gesetzlich verpflichtet, diesen dem Kunden vorzulegen) - Bericht gegen Datenblatt prüfen - Voruntersuchung Störaussendung mit Lastwiderständen BEI VERSCHIEDENEN LASTZUSTÄNDEN. Hier liegt der Hase im Pfeffer: getaktete Wandler strahlen unterschiedlich, je nach Last. Geprüft wird gern im optimalen Arbeitspunkt, bei Vollmond,... Und dann sind die Teile oft schon marginal. Ich habe hier Bilder aus asiatischen Prüfberichten, da ist das Interessanteste der Gammel an der Wand im Keller. (siehe Anhang) Erst wenn das alles passt, geht's zum richtigen Test, mit dem zu versorgenden Gerät. Der Vorteil ist jetzt, dass man schon weiß, welche Störungen nicht vom Eigenbau kommen...
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Mark S. schrieb: > Bei Störungen unterhalb 1MHz hat man es meist mit symm Störungen zu tun, > verursacht durch den primärseitigen Stromripple. Daran zu erkennen dass > die Störungen unter Last deutlich zu nehmen. > Hier helfen größere X-Kondensatoren und auch größere Ladekondensatoren > hinter dem Primärgleichrichter.An diesem Punkt wird gerne gespart. > > Ab 1MHz herrschen Gleichtaktstörungen vor. Hier kann ein vergrößerter > Y-Kondensator (üblicherweise 1nF) helfen mit Werten von 2..5nF. > Damit erhöht sich allerdings auch der Ableitstrom. > Dies sind so die ersten, einfachsten Möglichkeiten die man in Betracht > ziehen kann. Allgemein gibt es hier keine einfachen Antworten, das ganze > Thema ist ein Minenfeld. Ich habe mir zum testen einfach mal einen fertigen Netzfilter gekauft und davorgeschalten (Siehe Bilder im Anhang). Leider dämpft dieser bei den niedrigen Frequenzen scheinbar nur sehr wenig. Ab einigen kHZ sind allerdings kaum noch Störungen messbar > Wenn Du kein Ultra-EMV-Experte diesbezüglich werden willst oder > kannst (eine Menge Aufwand), ist gründliches Messen das einzige, > was Du tun kannst. Ungeeignetes disqualifiziert sich erst beim > Messen dann. So ist aktuell meine Vorgehensweise xD Trotzdem will ich wenn möglich abe auch etwas lernen dabei.
Uwe M. schrieb: > Matthias, ich habe mir die Diagramme angeschaut. > > Dass der Ferrit sekundärseitig einen Einfluss hat, zeigt, dass die > Kopplung zur Bezugsmasse des Messaufbaus oder zum Schutzleiter eben > nicht nur durch die 1 MOhm besteht. > > Weiterhin ist die kritische Frequenz auch eine andere als die, auf die > laut deinen Messungen der Ferrit einen Einfluss hat. Dies ist auch kein > Wunder, weil Ferrite bei einer Frequenz von ca. 650 kHz kaum Wirkung > zeigen. Nur bei MnZn-Ferriten würde man bei dieser Frequenz etwas > feststellen. Hast du einen MnZn-Ferrit verwendet? Nein habe ich nicht. Ich werde als nächstes schauen ob ich eine Gleichstromdrossel für diese niedrigen Frequenzbereiche habe und diese ausprobieren. > Wenn nun die Drosseln auf der Sekundärseite etwas bringen, dann handelt > es sich um sekundärseitige Common-Mode-Störungen, und auf der > Sekundärseite musst du die Entstörung vornehmen. > > Bringen die Drosseln hingegen nichts, sind es primärseitige > Gegentaktstörungen. Da du sicherlich nicht das Netzteil modifizieren > möchtest, bleibt dir nur ein Filter oder ein X-Kondensator auf der > Primärseite. Weil das aber auch eine Sicherheitsbetrachtung nach sich > zieht, wäre ein anderes Netzteil wohl die bessere Lösung. Und woher weißt du dass es zum Beispiel auf der Sekundärseite keine Gegentaktstörung vorhanden ist? Oder ist das einfach ein Erfahrungswert? Im vorherigen Kommentar habe ich etwas über einen Netzfilter mit X und y Kondensatoren beschreiben. Gerd E. schrieb: > Mark S. schrieb: >> Es wäre zu überlegen ob ein Tischnetzgerät ähnlich den >> laptop-AC-Adaptern mit abnehmbarem 3-poligem Kabel hier nicht die >> bessere Alternative darstellt. Die sind bei EMV-Messungen oft eine >> Klasse besser als die 2-pol Wandwarzen. > Von obigen Punkten lassen sich normalerweise auch > Produktdesigner, Chefs,... recht schnell überzeugen auch wenn sie es > ursprünglich anders geplant hatten. wir hatten intern bereits Diskussionen über Steckernetzteil, Hutschienennetzteil oder ähnliches. Leider wurde damals aus Befestigungsgründen und weil für uns eine Einzeladerverrahtung einfacher ist, sich gegen ein Steckernetzteil entschieden. Das Gehäuse wurde bereits entsprechend Berührungsschutz usw. angpasst. Mir persönlich wäre ein Steckernetzteil auch lieber gewesen.
Marcus H. schrieb: > Irgendwann habe ich das schonmal geschrieben, aber meine Vorgehensweise > bei der Auswahl von Schaltnetzteilen ist ungefähr so: > - Datenblatt prüfen > - Muster bestellen > - EMV Prüfbericht anfordern (EU-Händler ist gesetzlich verpflichtet, > diesen dem Kunden vorzulegen) > - Bericht gegen Datenblatt prüfen > - Voruntersuchung Störaussendung mit Lastwiderständen BEI VERSCHIEDENEN > LASTZUSTÄNDEN. Hier liegt der Hase im Pfeffer: getaktete Wandler > strahlen unterschiedlich, je nach Last. Geprüft wird gern im optimalen > Arbeitspunkt, bei Vollmond,... Und dann sind die Teile oft schon > marginal. > Ich habe hier Bilder aus asiatischen Prüfberichten, da ist das > Interessanteste der Gammel an der Wand im Keller. (siehe Anhang) > > Erst wenn das alles passt, geht's zum richtigen Test, mit dem zu > versorgenden Gerät. Der Vorteil ist jetzt, dass man schon weiß, welche > Störungen nicht vom Eigenbau kommen... Der Keller ist ja echt unter aller Sau xD Ich habe das Netzteil welches ich eigentlich mal verwenden wollte mit einem Lastwiderstand getestet (siehe Anhang). Und ja.... fällt durch^^ Ein Netzteil zu verwenden, welches so schon durchfällt macht wahrscheinlich nicht viel Sinn.
> Bringen die Drosseln hingegen nichts, sind es primärseitige > Gegentaktstörungen. Da du sicherlich nicht das Netzteil modifizieren > möchtest, bleibt dir nur ein Filter oder ein X-Kondensator auf der > Primärseite. Weil das aber auch eine Sicherheitsbetrachtung nach sich > zieht, wäre ein anderes Netzteil wohl die bessere Lösung. Bis jetzt habe ich noch keines gefunden, welches gute Ergebnisse liefert und gleichzeitig in mein Gehäuse passt.
Matthias F. schrieb: > Wie kann man sich dies erklären? > Ich weiß dass es Gegentakt- und Gleichtaktstörungen gibt und das ein > Klappferrit nur bei Gleichtakt etwas bewirkt. > Aber wieso verhält sich das bei jedem Netzteil so unterschiedlich? Habe > ich hier möglicherweise bei jedem Netzteil andere Störungen? Hi, gut erklärt: http://www.dg0sa.de/snt.pdf ciao gustav
Matthias F. schrieb: ... > Der Keller ist ja echt unter aller Sau xD Yep, ein sogenannter Markenhersteller. Der deutsche Vertriebsmann wollte das Dokument erst nicht rausrücken, mit den Worten: "da hätten wir ja viel zu tun, wenn wir jedem Kunden diese Unterlagen geben würden". Danach bin sehr höflich geworden und habe unter Hinweis auf die Rechtslage das Papier angefordert. Der Lieferant wurde danach aus der Liste gestrichen. > Ich habe das Netzteil welches ich eigentlich mal verwenden wollte mit > einem Lastwiderstand getestet (siehe Anhang). Und ja.... fällt durch^^ > Ein Netzteil zu verwenden, welches so schon durchfällt macht > wahrscheinlich nicht viel Sinn. Wichtig ist die Messung in mehreren Arbeitspunkten. Erfahrungsgemäß fallen die Netzteile im mittleren Leistungsbereich negativ auf. Also mindestens drei Punkte messen: Leerlauf, 60%, Nennlast. Diese Messung kostet nur eine halbe Stunde im Labor, gibt aber eine Sicherheit für den weiteren Projektlauf. Der technische Hintergrund ist die geänderte Modulation im Schaltelement. Oft ändert sich nicht nur die Einschaltdauer, sondern auch die Schaltfrequenz. Das heißt man hat eine lastabhängige Frequenzmodulation im Störspektrum gewonnen.
Sonderdruck Elektronik 8-9-10/2007 Der Artikel im Anhang wurde zwar schon vor ein paar Jahren geschrieben, gibt aber immer noch einen recht guten Überblick zum Thema. Auch aktuelle Messungen bestätigen meinen Vorschlag, Netzteilkandidaten einem Vortest zu unterziehen.
Ich habe inzwischen noch weitere Netzteile getestet. Beim DRC-5V10W1A von Delta habe ich gute Resultate leitungsgebunden messen könne. Vorraussichtlich werde ich dieses in Zukunft öfter verwenden. Wie sich des Netzteil allerdings gestrahlt verhält kann ich noch nicht sagen. Also das ist ja schon so eine Sache mit den Netzteilen.... Manche sind bei ohmscher Belastung schon nahe am Frenzwert. Manche sehen bei ohmscher Belastung sehr gut aus, aber mit meiner Platine fatal. Auf meiner Platine ist vieles getaktet, deswegen will ich nicht sagen, dass diese keine Störungen auf der Leitung hat. Dennoch verhält sich hier jedes Netzteil grundlegend anderst. Vom Prinzip bleibt nur die Lösung in Zukunft viele verschiedene im Hause zu haben und zu testen, welches mit der gewünschten Beschaltung am besten klar kommt.
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