Forum: Fahrzeugelektronik Magnetsich gekoppelter Ethernetstecker


von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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Hallo Zusammen :)

Das ist mein erster Beitrag hier: ich bin eigentlich ein Maschinenbauer, 
also ist das alles ein bischen Neuland für mich.

Ich baue eigentlich Eisenbahnkupplungen.
Hier ein Beispiel wie die kuppeln:
https://youtu.be/gKQKcx2k2Pc?t=63

Ich möchte nun über meine Eisenbahnkupplung ein Ethernetkabel führen. 
Heutzutage macht man das über spezielle Kontakte hinter einem aufwendig 
abdichtenden Türsystem (sichtbar im Video und bei Kabelkupplung.png).

Mir ist das aber alles zu filigran und Schmutzanfällig.

Jetzt bin ich zufällig auf sogenannte LAN Netzwerk-Isolatoren gestoßen. 
Ich habe mir gedacht, wenn man die Impulstransformatoren darin in der 
Mitte durchteilen würde, ginge das Signal ja magnetisch über die 
Trennstelle, sprich, man bräuchte keinen (sauberzuhaltenden) Kontakt 
mehr (siehe Bild Trennung)

Nun ist mir klar, dass man üblicherweise bei Impulstransformatoren die 
beiden Wicklungen übereinanderwickelt. Wenn man aber zwei nimmt, den 
Rückschluss abbricht/abfeilt und dann die beiden Teile aneinanderhält, 
würde das funktionieren? (Siehe Bild Trennbarer_Impulstrafo.png)
Wie schlimm wäre ein bischen Schmutz im Spalt?

Ich würde die Teile dann natürlich irgendwie in Harz eingießen und 
Planschleifen. Aber hat das irgendwie Aussicht auf Erfolg, oder reicht 
die magnetische Kopplung nicht?

Beste Grüße, Tristan

: Verschoben durch User
von TestX (Gast)


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Als rein passive Komponente geht es wahrscheinlich nicht weil die 
Kopplung zu niedrig ist. Mit aktiven Komponenten kein 
Problem...allerdings kann man sich dann gleich einen HF Koppler 
bauen...das wird zuverlässiger...

von Philip S. (Firma: ueberblick industries) (ueberblick)


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Ich würde das optisch lösen. Ein Linsenstecker nach diesem Vorbild:

http://www.euromicron-fiberoptic.com/produkte/stecker-und-kupplungen-fuer-media-und-militaertechnik/linsenstecker-eurolens/

Vorteil: Erprobte Technik und auch relativ schmutzunempfindlich.

: Bearbeitet durch User
von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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TestX schrieb:
> weil die
> Kopplung zu niedrig ist
Konkret geht es um eine Anwendung im Güterverkehr. Daher muss es

-Passiv sein, um das Signal einen "toten" wagen ca. 35meter 
durchübertragen zu können
-höchstens einmal im Jahr bei extrem staubger Umgebung gereinigt werden

HF ist Funk? Das scheidet auch aus Sicherheitsgründen aus, weil man dann 
alles mögliche nachweisen muss wenn man da sicherheitsrelevante infos 
drüber überträgt. Zur Optsichen Lösung: ich glaube nicht dass die Linsen 
nach 1 Jahr noch sauber sind...


Vielleicht denke ich auch zusehr in bekannten Bahnen (ethernet). 
Vielleicht gibt es einen standard der niedrigere Datenraten und mehr 
Streuverluste verträgt... Hat jemand eine Idee? LON oder so?

von Harald W. (wilhelms)


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Tristan S. schrieb:

> Vielleicht gibt es einen standard der niedrigere Datenraten und mehr
> Streuverluste verträgt.

RS232?

von Alex G. (dragongamer)


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Tristan S. schrieb:
> Vielleicht denke ich auch zusehr in bekannten Bahnen (ethernet).
> Vielleicht gibt es einen standard der niedrigere Datenraten und mehr
> Streuverluste verträgt... Hat jemand eine Idee? LON oder so?

Wie wärs mit CanBus?

von Udo A. (aus)


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OSI-Layer 8 Problem?
LON per "Ethernet" ist spezifiziert,
"Ethernet"(als TCP/IP) per LON wird wohl nix werden
;-)

Kannst Du Deine Anforderung nicht etwas spezifizieren?
- Warum muß es ein "Ethernetkabel" sein?
- Geht es überhaupt um "TCP/IP über Ethernet"?
- Irgend wo müssen da aktive Komponenten kommen?!
  Bei normalen Ethernet ist nach so ca. 100m Schluß,
  das wäre bei 3x 35m...
- Welche Datenmengen sollen über das Ethernetkabel geführt werden,
  was ist der Zweck dieser Datenübertragung per Ethernetkabel...
usw.usw.

Um es 'mal anders zu formulieren:
Wenn es wenige Daten sind, genügt ja auch morsen.
Die Stromschleife z.B. als Datenübertragung ist eher auch
keine super neue Raketentechnik, da wären Deine Koppeladern
nur noch 2 Stück (oder z.B. 2 aus 25)...

: Bearbeitet durch User
von Florian (Gast)


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Hallo,
unser Kunde möchte....

von Sven S. (boldie)


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Tristan S. schrieb:
...
>
> HF ist Funk? Das scheidet auch aus Sicherheitsgründen aus, weil man dann
> alles mögliche nachweisen muss wenn man da sicherheitsrelevante infos
> drüber überträgt. Zur Optsichen Lösung: ich glaube nicht dass die Linsen
> nach 1 Jahr noch sauber sind...
>

Grundsätzlich ist dein Signal im Kabel auch HF, hat dort aber einen 
bevorzugten Ausbreitungsweg entlang es Kabels. Es gibt da aber auch 
Möglichkeiten, dies z.B. als Hohlleiter auszuführen oder eine kapazitive 
Kopplung zu nehmen ... das kann man dann mechanisch robust ausführen.

Um welches Ethernet geht es eigentlich? 10 MBit, 100, 1G, 10G?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tristan S. schrieb:
> Ich habe mir gedacht, wenn man die Impulstransformatoren darin in der
> Mitte durchteilen würde, ginge das Signal ja magnetisch über die
> Trennstelle
Das funktioniert (entsprechend EP2802085B1), aber blöderweise nur im 
Laboraufbau. Und bisher ist keiner der "üblichen" Ferritschleifer (Würth 
et al) auf das Thema angesprungen.

> sprich, man bräuchte keinen (sauberzuhaltenden) Kontakt mehr
Das täuscht arg, denn zur zuverlässigen magnetischen Kopplung ohne 
großartige Dämpfung muss die Verbindung der beiden Magnete ziemlich 
flächig ohne Verschmutzungen sein.
Unser Ziel ist da vorrangig die Korrosionsbeständigkeit und die 
Feuchtigkeitsbeständigkeit, weil ja kein metallischer Kontakt beteiligt 
ist.

Sven S. schrieb:
> Um welches Ethernet geht es eigentlich? 10 MBit, 100, 1G, 10G?
Auf dieser Ebene gehe ich von den üblichen etablierten 
Industriefeldbussen mit 100MBit aus.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Je nach Datenrate könnte man das Prinzip der elektrischen Zahnbürste 
nehmen, d.h. eine Spule taucht in die andere ein.
Ohne Verstärker wird das aber wohl auch nicht gehen.

: Bearbeitet durch User
von Martin (Gast)


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1. Welche Datenraten gilt es zu übertragen?
2. Wie viel Verzögerung ist tolerabel? µs, ms, 1/10tel Sek.?
Danach kann man einen geeigneten (Feld-)Bus aussuchen.

von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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Vielen Dank für die Antworten soweit :)

Udo A. schrieb:
> Kannst Du Deine Anforderung nicht etwas spezifizieren?

Hallo, Ja das werde ich mal tun. Also Zeitkritisch sind zwei Signale:

-Zugschlussignal
Für ETCS muss eine Zugtrennung innerhalb von maximal 3 Sekunden erkannt 
werden, also muss der letzte Wagen sich mindestens alle 2 Sekunden 
zurückmelden.


-Bremssignal:

Ich denke die Lok sollte einen Bremssollwert ausgeben, und die Wagen 
sollten alle entsprechend Bremsen und ihren Istwert zurückmelden. Ein 
Zyklus sollte dann also nicht mehr als 1s dauern.
Hintergrund: Derzeit haben wir eine Hauptluftleitung die die Wagen bei 
Druckabfall pneumatisch bremst. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des 
Druckabfalls ist ca. 0.7x Schallgeschwindigkeit, also ca. 240 m/s, 
bedeutet das Signal braucht bei einem 740m Zug 3 Sekunden. Die Bremse 
ist so, dass ab dem Moment wo der Wagen das pneumatsiche Signal bekommt 
es 18-30s dauert bis die volle Bremskraft aufgebaut ist. Im besten Fall 
ist also zwischen Zuganfang und Zugende ein Bremskraftunterschied von 
3/18=16%. In Zukunft sollen Züge länger werden, der 
Bremskraftunterschied zwischen erstem und letzten Wagen sollte aber 
kleiner werden, daher 1s.

Sonstige Signale wie entkuppeln, Wagennummermeldung, Längenmeldung, 
Gewichtsmeldung, Bremsvermögensmeldung sind eher zeitunkritisch, sollten 
aber nicht länger als 10s dauern.

Sven S. schrieb:
> Es gibt da aber auch
> Möglichkeiten, dies z.B. als Hohlleiter auszuführen oder eine kapazitive
> Kopplung zu nehmen ... das kann man dann mechanisch robust ausführen.

Kann ich mich da irgendwo einlesen?

Udo A. schrieb:
> Irgend wo müssen da aktive Komponenten kommen?!

Ja, also ich gehe mal davon aus dass die Topologie so ist wie im 
angehängten Bild "Fehlertolerant.png", das würde bedeuten wenn der 
Router in Wagenmitte ist und das Sggrss 734 -Wagen sind, dann nach 53m 
wieder ein funktionierender Router ist.
Gibt es eigentlich Router, die bei Ausfall das Signal passiv 
durchleiten?

Beitrag #5622864 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Maff Josi (Gast)


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Wenn ich das so lese, dass die Bremsensteuerung über ein so unsicheres 
Netzwerk wir LAN / ETH geführt werden soll, kriege ich aufgestellte 
Haare!

Wir haben das Thema in der Medizintechnik und dort schickt niemand 
solche kritischen Signale über optische oder gar virtuelle Verbindungen 
wie ETH.

Solche optischen Verbindungen leiden unter den Erschütterungen und die 
sind bei solchen Bahnen extrem kann ich mir vorstellen. Einmal 
verschieben sich die Verbindungen gegeneinander und es gibt andauern 
Körperschall.

Magnetik wie im ETH-Stecker ist zwar eine gute Idee, aber die 
ETH-Koppelung profitiert ebenfalls von einem starren Bezug der beiden 
Windungen. Dort wirken nämlich auch kapazitive Koppelungen. Mit nur 
einer Magnetik die sich von einander entfernt, kriegt man das nicht hin.

Das Einzige was funktioniert, sind Mikrofunkstrecken zwischen den 
Elementen. Die Zulassung dafür kann eigentlich kein Thema sein, weil 
auch Magnet <-> Magnet nichts anderes ist.

Wir haben für ein solches Kabinensystem eine BT-Kopplung installiert.

von clemens (Gast)


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Tristan S. schrieb:
> Ein
> Zyklus sollte dann also nicht mehr als 1s dauern.

also kein stress bei der Datenrate.

warum dann Ethernet?
woher bekommt der Router seine Energie?

ich finde die Idee aber an sich gut, würde aber auch wie Peter

Peter D. schrieb:
> Je nach Datenrate könnte man das Prinzip der elektrischen Zahnbürste
> nehmen, d.h. eine Spule taucht in die andere ein.
> Ohne Verstärker wird das aber wohl auch nicht gehen.

auf konzentrisch eintauchende Spulen gehen. Drei große Spulen (Etwas 
massiver als Zahnbürste) die jeweils Signa + Energie übertragen.

du könntest ja einfach einmal dreimal laut "royer converter" rufen, dann 
taucht normalerweise jemand mit Ahnung von der Sache auf ;)

sg

von Bernd K. (prof7bit)


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Ist das nicht mindestens europaweit genormt wie die Züge mit Druckluft 
bremsen? Wenn Du da jetzt mal fix was neues erfindest muß das doch in 
Millionen von alten rostigen Güterwaggons überall diesseits des 
Atlantiks umgerüstet werden bevor man anfangen kann irgendwo neue 
Waggons mit anderem Bremssystem (oder auch nur anderen Kupplungen) in 
Umlauf zu bringen? Kann man da überhaupt realistisch irgendwas ändern?

: Bearbeitet durch User
von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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Bosk schrieb im Beitrag #5622864:
> Denken heist aber nicht wissen!

Derzeit wird ein solches Bremssystem nicht benutzt. Es läuft derzeit 
alles über Pneumatik oder über Ruhestromkreise, und die müssen nun mal 
elektrisch geschlossen werden, was ich ja vermeiden will. Die Bahn war 
da bisher sehr konservativ.  Bisher gibt es als einziges 
Feldbus-Bremssystem den WTB (Wire Train Bus) nach UIC 556. Das 
Kommunikationssystem ist ausgelegt auf Zuglängen bis ca. 860 m und z.Zt. 
maximal 32 Kommunikationsknoten, also für Güterzüge nicht geeignet.

Maff Josi schrieb:
> Wenn ich das so lese, dass die Bremsensteuerung über ein so unsicheres
> Netzwerk wir LAN / ETH geführt werden soll, kriege ich aufgestellte
> Haare!

Meinst Du hier Safety oder Security? Bzgl. Safety: Es muss nur 
sichergestellt werden, dass nicht aus versehen die falsche 
Bremsnachricht verschickt oder die richtige nachricht falsch verstanden 
wird. Generell ist bei Kommunikationsunterbrechung zu bremsen. Was die 
Manipulationssicherheit betrifft: Derzeit kann man nachts am roten 
Signal die Pneumatikhähne an einem Güterzug  hinter der Lok zumachen. 
Der Lokführer wird dies nicht bemerken bis er irgendwann wieder versucht 
zu bremsen, dann ist es zu spät. Gefordert wird mindestens gleiche 
Sicherheit.

clemens schrieb:
> woher bekommt der Router seine Energie?

Die Energie kommt aus einem Pufferakku, der per Nabendynamo, Solar oder 
(nicht immer funktionierender) Energieleitung (AKA Zugsammelschiene, 
diesmal mit Kontakten) den Router aber auch die Magnetventile auf dem 
Wagen betätigt.

clemens schrieb:
> würde aber auch wie Peter auf konzentrisch eintauchende Spulen gehen.

Wie groß dürfen diese sein? Ist nicht die Datenrate schneller je kleiner 
die Übertrager sind? Ich würde die ungern kleiner als Fingerdick bauen. 
Im Gegenloch wird sich natürlich der Schnee sammeln, also sollte man das 
als ring bauen so dass man den durchdrücken kann...

von clemens (Gast)


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Hy,
ich denke eher an einen Öbertragerdödel mit den Abmessungen von 2,5cm 
das sollte auch mechanisch stabil genug sein. zu klein sollte das alles 
nicht werden (Zahnbürste), da sonst die Luftspalte recht klein werden 
müssen.
1mm Platz um den Dödel könnte so ausgeführt werden, dass die sie NIE 
berühren, sondern immer ein kräftiger Führungszapfen alles auf Abstand 
hält.

Wenn man jetzt vollkommen frei rummspinnen darf könnte ja das System ja 
wie folgt aussehen:

Jeder Dödel kann bidirektional doppelt so viel Energie und Daten 
übertragen (braucht vll zwei Spulen) wie er benötigt.
Fällt nun ein Router aus, versorgen die Nachbarwagons die jeweilige 
Kontaktstelle mit. Fallen zwei aus versorgt jede Kontaktstelle den 
ganzen Wagon.

Tristan S. schrieb:
> Wie groß dürfen diese sein? Ist nicht die Datenrate schneller je kleiner
> die Übertrager sind? Ich würde die ungern kleiner als Fingerdick bauen.
> Im Gegenloch wird sich natürlich der Schnee sammeln, also sollte man das
> als ring bauen so dass man den durchdrücken kann...

Du kommst mit der Trägerfrequenz problemlos in den 100kHz+ Bereich

https://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter

Beitrag "Royer Converter Datenübertragung"

und wenn du halbwegs vernünftig bist reichen 1000 Zeichen pro Sekunde 
locker aus.

sg

von Philip S. (psiefke)


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Wenn Ethernet nicht zwingend erforderlich ist, kann man ja ganz andere 
Geschütze auffahren.

Für Sensoren/Aktuatoren in der Industrie gibt es z.B. Induktive Koppler 
für IO-Link:

https://pdb2.turck.de/repo/media/_de/Anlagen/d102053.pdf

https://www.balluff.com/local/de/products/industrial-networking/inductive-couplers/

von Bernd K. (prof7bit)


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Philip S. schrieb:
> Wenn Ethernet nicht zwingend erforderlich ist, kann man ja ganz
> andere
> Geschütze auffahren.
>
> Für Sensoren/Aktuatoren in der Industrie gibt es z.B. Induktive Koppler
> für IO-Link:

IO-Link ist aber kein Bus sondern Punkt-zu-Punkt (Master<->Slave). Wenn 
man da also ne Kette von Mastern und Slaves aufbauen wollte (in beide 
Richtungen denn man kann alle Wagen umdrehen) und irgendwas bis zum Ende 
durchtunneln wollte würde das zwar gehen aber die Verrenkungen die man 
da auf Protokollebene machen würde (wenn man wirklich IO-Link benutzt) 
und das Gesamtkonstrukt das sich ergeben würde aus den üblen Hacks in 
Verbindung mit dem obligatorischen unmenschlichen 
IO-Link-Protokoll-BLOAT(!) würde einer Rube-Goldberg-Maschine epischen 
Außmaßes ähneln!

Dann schon lieber sein eigenes Protokoll erfinden wenn man das da 
transparent über diese Koppler drüberbekommt.

von Jack (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Ist das nicht mindestens europaweit genormt wie die Züge mit Druckluft
> bremsen? Wenn Du da jetzt mal fix was neues erfindest muß das doch in
> Millionen von alten rostigen Güterwaggons überall diesseits des
> Atlantiks umgerüstet werden bevor man anfangen kann irgendwo neue
> Waggons mit anderem Bremssystem (oder auch nur anderen Kupplungen) in
> Umlauf zu bringen? Kann man da überhaupt realistisch irgendwas ändern?

Er sagt er baut Eisenbahnkupplungen. Vielleicht will seine Firma mal was 
Innovatives auf dem Markt anbieten? Ob es gekauft wird ist dann das 
Problem seiner Firma.

Ich würde mich für Inspirationen mal bei den LKW- und 
Trailer-Herstellern umsehen. Da werden Kommunikationsverbindungen immer 
moderner und müssen auch robust sein.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas S. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Rube-Goldberg-Maschine
>
> https://www.youtube.com/watch?v=rtxw01pVu-s

Ja! Das was man da sieht in dem obigen Video ist übrigens eine stark 
vereinfachte aber dennoch gut gelungene Visualisierung des IO-Link 
Data-Storage-Protokolls über alle Protokollschichten hinweg. Sehr 
lehhreich.

Aber wir werden Offtopic.

von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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Bernd K. schrieb:
> Kann man da überhaupt realistisch irgendwas ändern?

Das ist in der Tat nicht ganz einfach, bisher haben sich alle die Zähne 
daran ausgebissen. Zuletzt war 1969 eine initiative, aber das war halt 
noch nicht wirklich in Richtung "Automatisierter Güterverkehr", damals 
war die Frage eher wie kuppel ich schneller. Aber so langsam wird der 
Leidensdruck größer, weil man kaum noch Rangierer findet die den 
Knochenjob machen wollen, ausserdem: die Konkurrenz schläft nicht 
(Platooning, Elektro-LKW).

Ist ein großes Thema. Wer sich einlesen möchte:
http://www.innovative-freight-wagon.de/
https://blog.sbbcargo.com/28624/5l-zug-der-traum-vom-zukunfts-gueterwagen-wird-wahr/
https://blog.sbbcargo.com/32342/5l/
http://wagon40.com/de_DE/

Ich hab halt immer das Gefühl in den diversen Lenkungs- und 
Projektleitunsggesprächen dass keiner wirklich Ahnung hat was da 
hardwaremäßig möglich/nötig ist. Stand der Technik ist beim 
5L-Demonstrator bisher noch gar keine Elektroleitung zu kuppeln, und 
wenn man das macht, was dem Projektcontrolling gefällt (wenig Risiko, 
nur bekanntes verkaufen, bloß keine neuen Entwicklunsgkosten) dann würde 
man die (sauberzuhaltehden) Steckkontakte nehmen. Das geht ja bei 1-2 
kuppelstellen, aber nicht bei 30-60. Ich seh dann schon heransegeln dass 
dann etwas unzuverlässiges dabei rauskommt, das ein riesenproblem macht, 
und dann das ganze Vorhaben von den Pfennigfuchsern wieder 49 Jahre auf 
Eis gelegt wird...

von Tristan S. (Firma: SWK) (tristanswk)


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Bernd K. schrieb:
> Dann schon lieber sein eigenes Protokoll erfinden wenn man das da
> transparent über diese Koppler drüberbekommt.

Hmm, vielleicht ist das eine gute Idee. Hat irgendjemand eine Idee wer 
sowas kann?

clemens schrieb:
> Wenn man jetzt vollkommen frei rummspinnen darf könnte ja das System ja
> wie folgt aussehen:
>
> Jeder Dödel kann bidirektional doppelt so viel Energie und Daten
> übertragen (braucht vll zwei Spulen) wie er benötigt.
> Fällt nun ein Router aus, versorgen die Nachbarwagons die jeweilige
> Kontaktstelle mit. Fallen zwei aus versorgt jede Kontaktstelle den
> ganzen Wagon.

Okay. Ich hab ja mal ne Topologie gezeichnet. Deine Topologie kann ich 
mir noch nicht so ganz vorstellen, vllt kannst Du das kurz zeichnen? Ein 
Bild sagt ja mehr als tausend Worte.

: Bearbeitet durch User
von Mach (Gast)


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https://www.iew.uni-stuttgart.de/forschung/kontaktlose-energieuebertragung/cet-fuer-schienenfahrzeuge

Das Institut macht viel mit kontaktloser Energieuebertragung, inkl. 
Daten.

--
Kupplungen sind ja immer symmetrisch, man koennte also den Empfaenger 
und Sender auch symmetrisch plazieren, so dass der Sender des einen 
Wagens immer den Empfaenger des anderen Wagens 'trifft'. Ich denke auch, 
dass fuer diese Anwendung ein eigenes Protokoll sinnvol waere.

Macht aber nicht den Fehler irgendwas zu patentieren, sonst setzt es 
sich garantiert nicht durch...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Vielleicht kann man auch mal versuchen, die alte Idee "Kontakte" neu zu 
denken. Gibts nicht Möglichkeiten, dass diese sich selber säubern oder 
extrem tolerant werden usw.

Ich stelle mir z.B. gerade zwei Drahtbürsten vor, die man 
ineinandersteckt. Sowas verbunden mit einem Übertragungsverfahren, was 
mit nur 2 Polen auskommt ("leitungsgebundenes WLAN") oder eine Variante 
von Powerlan ...

Für den mechanischen Zusammenhalt kann man ja eine selbst-zentrierende 
Bauform (Kegel?) nehmen und Neodymmagnete

von Matthias B. (turboholics)


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Hi!
Wie schon im DSO Forum angemerkt, wäre bei vorhandener Zugsammelschiene 
wohl was in Richtung Powerlan sinnvoll. Ein Kabel zusätzlich zur 
Automatischen Kupplung ist im Gegensatz zur jetzigen Schraubenkupplung 
ja schon ein ziemlicher Fortschritt.

VG

von clemens (Gast)


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Tristan S. schrieb:
> Okay. Ich hab ja mal ne Topologie gezeichnet. Deine Topologie kann ich
> mir noch nicht so ganz vorstellen, vllt kannst Du das kurz zeichnen? Ein
> Bild sagt ja mehr als tausend Worte.

Ich würde intuitiv in Richtung von 2 CAN (ist aber eine 
Bauchentscheidung, da ich noch nicht ausreichend darüber nachgedacht 
habe) Ringen gehen (ja CAN kann Ringterminiert werden und ist nicht so 
ein Drama wie Leute meinen, die noch nie mit Can zu tun hatten). Damit 
hast du ordentlich Reserve. Jeder Stecker hat einen Send Ring für das 
Übertragen von Energie und einen Rec Ring für das empfangen von Energie 
und 3 bidirektionalen Datenringen.

Fällt nun ein Datenring aus können die anderen beiden seine Daten 
weiterleiten.
Fällt die Batterie in einem Wagen aus können über die Send und Rec 
Spulen zumindest so viel Energie übertragen werden, um die 
Datenleitungen aufrecht zu erhalten.
fallen zwei Wagen nacheinander aus können die mittleren immer noch von 
links und rechts versorgt werden. ab drei wird es dann ungut.

das ganze klimborium könnte man ordentlich n ein Übertragungsmodul 
vergießen, dass da nur noch zwei Kabel herauskommen.

Routing und Logik würde ich alles im Stecker unterbringen.

sg

// OT:
finde es immer wieder lustig wie langsam da der Fortschritt passiert.
auf der Uni hatten wir einmal einen Workshop bei dem innovative 
Logistikkonzepte vorgestellt wurden.

so wie zb ein wagon wird beladen und beschleunigt dann selbstständig auf 
150km/h und dockt dann an andere wagons zu einem Konvoi zusammen. und 
solche scherze.

in der Realität werden immer noch Achsen gezählt und Blockabschnitte 
freigegeben und Relais steuern die weichen.

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