Forum: Offtopic Alte Siemenskeramik - Was ist das?


von Tilo (Gast)


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Hallo

Ich habe in einem Museum in Sri Lanka zwischen diversen Tellern und 
Schalen eine alte Keramik von Siemens entdeckt.
Unten hat das Ding noch einen Boden, es sieht tatsächlich wie eine Art 
Becher aus.

Weiß jemand, wofür die Keramik mal verwendet wurde?

Ich vermute irgend eine Art von Isolator?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist zumindest diese Firma hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/Siemens_Brothers

von Heinz R. (heijz)


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von Tilo (Gast)


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Jep, es ist nicht von dem bekannten Werner, aber aus dem selben 
Familien-Clan

von Tilo (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> https://collection.maas.museum/object/1944

Danke für den Link. Allerdings hat "meine" Keramik noch eine Lassur und 
keine poröse Oberfläche. Es könnte aber durchaus in diese Richtung gehen 
...

von L. H. (holzkopf)


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Als Materialien kommen fast nur Steatit od. Porzellan in Frage.
Da glasiert, vermutlich eher Porzellan.

Voltaic battery klingt interessant.
Ist da noch mehr vorhanden als die schnöde Hülse mit Boden?

Irgendetwas, das einen Rückschluß auf die angedachte Funktion erlauben 
würde?
Alte und "vergessene" Technik? ;)

Grüße

von Tilo (Gast)


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Leider gab es da nicht mehr.

Ich habe in Sri Linka ein paar Museen gesehen, bei dem alles mögliche in 
Vitrinen gepackt wurde, dass irgendwie alt aussieht.

Um das Ding war alles mögliche an Geschirr, Teller mit VOC-Logo, Krüge, 
Tassen und eben das gute Stück :)

Mehr habe ich dazu leider nicht gefunden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tilo L. schrieb:
> Allerdings hat "meine" Keramik noch eine Lassur und keine poröse
> Oberfläche.

Du meinst eine Glasur, steht ja auch drauf ("leadless glaze", d.h. 
bleifreie Glasur).

von Simon H. (simi)


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Das ist doch so eine Tasse, die immer wieder gerne als Werbegeschenk an 
Kunden abgegeben wird. :-)

von H. O. (oster)


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Tilo L. schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> https://collection.maas.museum/object/1944
>
> Danke für den Link. Allerdings hat "meine" Keramik noch eine Lassur und
> keine poröse Oberfläche. Es könnte aber durchaus in diese Richtung gehen
> ...

Möglich.

Wäre aber grobschlächtig für Porzellan, als übertopf würde es auch 
billigeres Steingut tun. Gute Kunstsoffe gabs es wohl noch lange nicht 
und Glas bräuchte man nicht lackieren. Oups glasieren ;)


https://www.worthpoint.com/worthopedia/leclanche-cell-battery-siemens-220579249

https://www.gracesguide.co.uk/File:Im19211203IM-SiemensBros.jpg

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> steht ja auch drauf ("leadless glaze", d.h.
> bleifreie Glasur).

Aha.. ROHS-konform

von Tilo (Gast)


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Ganz vergessen:
Auf dem Bild erkennt man die Größe nicht.
Das Ding hat einen Durchmesser von ca. 10cm und eine Höhe von 15-20cm.

von Joachim B. (jar)


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kann das ein Isolator sein?
oder zumindest aus der Isolatorenherstellung ein Kaffeepot als Gag?

In meiner Industriezeit wurden aus dem vollen Holz auch kopiergefräste 
Telefone (in Eiche, Mahagoni, Wurzelholz) für den Vorstand gefertigt und 
mit Originaltechnik bestückt.

von Uhu U. (uhu)


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Joachim B. schrieb:
> oder zumindest aus der Isolatorenherstellung ein Kaffeepot als Gag?

Dazu ist es wohl zu alt…

von Joachim B. (jar)


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Uhu U. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> oder zumindest aus der Isolatorenherstellung ein Kaffeepot als Gag?
>
> Dazu ist es wohl zu alt…

wieso?
auch früher wurde getrunken.

oder es ist en Glockenisolator, man sieht ja nur die Hälfte.

von H. O. (oster)


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Tilo L. schrieb:
> Ganz vergessen:
> Auf dem Bild erkennt man die Größe nicht.
> Das Ding hat einen Durchmesser von ca. 10cm und eine Höhe von 15-20cm.

Kommt doch in etwa hin. Hatte ja auch ein paar hundert Ah.

Zinkbecher und ein 'Sack' Braunstein/Kohle auffüllen mit Salmiakgeist.
Vom Innenleben benutzer Zellen ist wohl selten etwas übrig.


Ich tippe auf 'Primärzellengehäuse' Anno 1921 , Ob es da nun war? ;)
edit: also wenn dann ~"Telegraphenbatterie im Vorkriegsdesign"
ein paar Jahre später war das dann wohl alles vergangen und vergessen.

---

Eine poröse Keramik findet sich in anderen am Leclanche-Design 
orienterten Zellen (Marmeladengläser) an Stelle des im Bild zu sehenden 
'Sack'/Wickels.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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H. O. schrieb:
> Zinkbecher und ein 'Sack' Braunstein/Kohle auffüllen mit Salmiakgeist.
> Vom Innenleben benutzer Zellen ist wohl selten etwas übrig.
>
> Ich tippe auf 'Primärzellengehäuse' Anno 1921 , Ob es da nun war? ;)

Schwer zu sagen, ob es das nun war. ;)

Könnte eben so gut etwas in Richtung der "Säulen" von Ritter oder Volta 
gewesen sein.
Wobei die Ritter-Säule ja bereits eine wieder aufladbare Batterie bzw. 
ein Akku war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Voltasche_S%C3%A4ule
https://www.uni-ulm.de/fileadmin/website_uni_ulm/nawi.inst.251/Didactics/Geschichte_der_Elektrochemie/modern/ritter5.html

Stutzig macht bei dem Teil des TE allerdings das Jahr 1921, das weit 
mehr als 100 Jahre nach Volta und Ritter liegt.
Hinzu kommt, daß es da auch schon längst Bleiakkus gab.
http://www.bahnen-im-rheinland.de/wb/hagen.htm

Wie Du schon sagtest:
Wenn vom Innenleben nichts mehr da ist, bleiben wohl nur noch 
Vermutungen übrig.

Grüße

von Uhu U. (uhu)


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Joachim B. schrieb:
> wieso?
> auch früher wurde getrunken.

Getrunken schon, aber derlei "Gags" sind eine "moderne", vom derzeitigen 
Zeitgeist inspirierte Erscheinung.

von H. O. (oster)


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L. H. schrieb:
>
> Stutzig macht bei dem Teil des TE allerdings das Jahr 1921, das weit
> mehr als 100 Jahre nach Volta und Ritter liegt.
> Hinzu kommt, daß es da auch schon längst Bleiakkus gab.


Die ersten halbwegs brauchbaren Primärzellen ~1836 waren 
Daniell-Elemente.
Die brauchten aber wohl auch zwei Elektrolyte.

So etwa 50 Jahre später kamen Leclanché und Edison-Lelande 
(unterschiedliche Chemie und Konstruktion) diese gabs dann in 
unterschiedlichsten Bauformen runde und eckige Gläser aus Porzellan mit 
Stabelektrode oder auch einen Zinkring, -becher etc ...
Dann auch Trockenzellen in Blech, die Lagerfähigkeit dürfte begrenzt 
gewesen sein. Alles davor bestenfalls experimentell.

Bleiakku ~1863 aber deren Benutzern gings auch auch nicht anders als 
heute, wenn man ihn braucht ist er leer.

Im Anhang, ein Testbericht Nasszelle aus 1923.
Passt schon noch in die Zeit.
www.digitalarchives.bt.com/CalmView/Default.aspx

von L. H. (holzkopf)


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H. O. schrieb:
> Die ersten halbwegs brauchbaren Primärzellen ~1836 waren
> Daniell-Elemente.

Ob wirklich die ersten brauchbaren Primärzellen Daniell-Elemente waren, 
ist bisher noch etwas unklar. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Bagdad-Batterie

> Im Anhang, ein Testbericht Nasszelle aus 1923.
> Passt schon noch in die Zeit.

Ja, zumal das Dokument sich auch auf den Verwendungszweck im 
Zusammenhang mit Siemens Bros.&Co. bezieht.

Könnte man sicher auch noch weiter erhärten, wenn man sich ansieht, was 
Siemens Bros.&Co. alles betrieb.
U.a.:
http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj291/ar291060

Werden wohl auch nach 1893 noch weiter dazugelernt haben, um auch z.B. 
in so einem "Topf", wie vom TE gezeigt, Passendes/Zweckmäßiges 
unterbringen zu können.

Danke Dir für den Hinweis auf in England Digitaliertes.
Solche Werke sind - wie auch Dingler - oft wahre "Fundgruben". :)

Grüße

von Joachim B. (jar)


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Uhu U. schrieb:
> Getrunken schon, aber derlei "Gags" sind eine "moderne", vom derzeitigen
> Zeitgeist inspirierte Erscheinung.

mag sein, ein Kollege hat sogar einen Aschenbecher aus einem 
Siliziumkristall für Wafer.

wenn man so überlegt dessen Fertigung zu einem Quader mit Fräsungen für 
die Kippen, alles nicht so einfach im Silizium.

Form ungefähr so
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71Dm3H5LRDL._SY355_.jpg
wie gesagt aus einem gezogenen Si.Kristall

Ausgangsmaterial
https://img.webme.com/pic/g/gamingamer/pic8.gif

von Uhu U. (uhu)


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Joachim B. schrieb:
> mag sein, ein Kollege hat sogar einen Aschenbecher aus einem
> Siliziumkristall für Wafer.

Aber nicht aus den 1920er Jahren…

von L. H. (holzkopf)


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Joachim B. schrieb:
> wenn man so überlegt dessen Fertigung zu einem Quader mit Fräsungen für
> die Kippen, alles nicht so einfach im Silizium.

Was sollte daran schwierig sein?
Rein technisch ist das gar kein Problem, wenn man Diamantwerkzeug(e) 
einsetzt.
Dauert halt, aber das ist auch schon alles.

Grüße

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