Hi. Ich habe ein Gerät, welches ein Bussystem für die Anbindung der Komponenten besitzt und würde gerne wissen, um welches Bussystem (Elektrisch) es sich handelt. Es werden 3 Adern für den Bus sowie die Spannungsversorgung genutzt. 1: Ub +12V 2: Data 3: 0V Im Ruhezustand hat der Bus Ub/2 also etwa 6V Die Referenzspannung für die Datenübertragung ist ebenfalls Ub/2, erzeugt durch einen Spannungsteiler. Die Datenübertragung erfolgt, in dem die Datenleitung entweder auf Ub oder 0V gezogen wird und die Differenz der Datenleitung zu Ub/2 betrachtet wird. Auf der Platine befindet sich ein RS485 Transceiver. Aber das Signal ist wie gesagt "Single Ended" herausgeführt. Es gibt intern allerdings 3 Jumper, mit denen man auf "normales" RS485 umstellen kann. Auch die /D Leitung ist zumindest als Lötpad vorhanden und hat das invertierte Signal von D. Jedoch ist RS485 offiziell noch nicht unterstützt, sondern für "Zukünftige Verwendung". Bei neueren Komponenten ist die selbe Schaltung vorhanden, allerdings ohne die Jumper, sondern nur "unbestückte" SMD Widerstands Pads. Bei älteren Komponenten ist die B-Leitung intern nicht vorhanden und auch kein RS485 Chip. LG
Könnte eine Untermenge von RS485 sein. Was auch wahrscheinlich ist. EIA-422.
Hi. Der Bus wird von Honeywell/Novar/Telenot (Und evtl noch anderen) benutzt. Der Markenname ist BUS-1 bzw. BUS-2. Bei den alten Komponenten gibt es wie gesagt nur die 3 Anschlüsse. Bei den neuen Hauptplatinen sind 4 Anschlüsse vorhanden, sowie die Jumper um auf RS485 umzustellen, + RS485 Chip auf der Hauptplatine Auch das Bedienteil hat 4 Anschlüsse. Trotzdem wird nur 3-Adrig verdrahtet und BUS-2 statt RS485 genutzt. Es gibt Komponenten, die dann wiederum von Bus-2 auf RS485 umsetzen, wie z.B. spezielle Porterweiterungen oder für die Anlagenkopplung. Oder in der IK3 Auswerteeinheit die Leitung zum RFID Leser. (Da gehen dann auch Leser von Drittanbietern per RS485) Mich interessiert nun, wie der Bus-2 sozusagen elektrisch funktioniert, wie man das Konstrukt bezeichnen könnte. Vermutlich ist es "elektrisch" ziemlich nah an RS485 oder vielleicht auch RS232 dran. Also könnte es möglich sein sein, da was mitzulesen, eine eigene Busschaltung nachzubauen und die Melder oder das IK3 für eigene Zwecke zu nutzen. Ansonsten gibt es noch Jablotron/Indexa. Dort wird für die kabelgebundenen Komponenten eine 4-Draht Verbindung genutzt, vermutlich ist das "echtes" RS485. Dort ist es aber so einfach gestrickt, da muss man sich keine Mühe geben, irgendwas "auszulesen" sondern man nimmt einfach die vorhandenen Analogsignale aus den Meldern, dort sind Melder und Busmodul 2 separate Platinen. Auch sonst sind fast alle Kabelgebunden Anlagenteile so, dass man irgendwo "Konventionell" was abgreifen kann.
F. F. schrieb: > Könnte eine Untermenge von RS485 sein. Was auch wahrscheinlich ist. > EIA-422. Vielleicht RS423, was ich nicht glaube, da es ja keine Direktverbindung ist. Auf jeden Fall scheint es relativ stabil über größere Distanzen zu funktionieren, obwohl es keine echte differentielle Verbindung ist. Trotzdem kann man sagen, dass die beiden Versorgungsspannungsleitungen und die Datenleitung zueinander dann doch wieder eine Art differentielle Übertragung ergeben. Und gerade das macht es irgendwie interessant.
Dieses VDCP, schau dir das Schaltbild an, funktioniert eigentlich so. Das erkennt nur den Wechsel zwischen high und low. Schau dir das Schaltbild an!
ja genau. Das VDCP erkennt ob A<B oder A>B ist. Die Übertragung ist dennoch mit 2 Leitungen
Ben schrieb: > Mich interessiert nun, wie der Bus-2 sozusagen elektrisch funktioniert, > wie man das Konstrukt bezeichnen könnte. > Vermutlich ist es "elektrisch" ziemlich nah an RS485 oder vielleicht > auch RS232 dran. Ich würde anhand Deiner Beschreibung folgendes vermuten: - Im Idle wird der Bus durch Spannungsteiler auf Ub/2 gehalten - Ähnlich wie bei RS485-Transceivern gibt es ein Driver Enable - Wenn der aktiv ist, treibt eine CMOS-Stufe die Datenleitung entweder auf Ub oder 0V - Der Bus hat damit das selbe Problem wie RS485 mit 2 gleichzeitig sendenden Teilnehmern und muss das auf Protokollebene verhindern - Beim Empfänger sind 2 Komparatoren, für z.B. > Ub/0.75 und < Ub/0.25 um High, Low und Idle zu erkennen. Evtl. reicht auch einer für < Ub/0.25 wenn kein separater Idle-Zustand erkannt werden muss und Idle==High.
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Hallo, > Ben schrieb: > Die Datenübertragung erfolgt, in dem die Datenleitung entweder auf Ub > oder 0V gezogen wird und die Differenz der Datenleitung zu Ub/2 > betrachtet wird. Letzlich ist es wohl eine Low-Cost-Lösung einer seriellen Verbindung, ähnlich wie RS485 bzw. abgerüstet. Bei kurzen Leitungen und eher geringer Störintensität reicht es ja auch, da muß der physical Layer nicht zwingend Normkonform sein. > Auf der Platine befindet sich ein RS485 Transceiver. Aber das Signal ist > wie gesagt "Single Ended" herausgeführt. Auch RS485 funktioniert völlig normal, wenn man es so ausführt. Nur die Störsicherheit ist eben nicht mehr ganz so gut.
U. M. schrieb: >> Auf der Platine befindet sich ein RS485 Transceiver. Aber das Signal ist >> wie gesagt "Single Ended" herausgeführt. > Auch RS485 funktioniert völlig normal, wenn man es so ausführt. > Nur die Störsicherheit ist eben nicht mehr ganz so gut. Ich würde aber die Störsicherheit von dem im ersten Post beschriebenen Bus als deutlich höher einschätzen als das verkappte RS485: Da hast Du 12 Vpp. Beim RS485 über eine Ader sind es im schlechtesten Fall nur 1,5V, in der Praxis vermutlich etwas weniger als 5V.
Hi. So wie es aussieht ist es wie folgt gebaut: Im Sendezweig sitzt ein Hex Inverting Schmitt Trigger (HEF4010) der einen BC817 und einen BC807 ansteuert. Der BC807 wird die ganze Sendezeit Zeit durch geschaltet und die Leitung Richtung 12V geschaltet. Mit dem BC817 wird dann das Datensignal erzeugt, in dem dann Richtung 0V gezogen wird. Im Idle liegen 6V an die vom Master gestellt werden. Die Schaltung kann auch analoge Werte ausgeben. Dazu gibt es einen separaten "analogen" Ansteuerpfad für den BC817. So wird die von der Empfängerseite gestellte Busspannung moduliert und dort der fließende Strom ausgewertet. Im Empfangsweg liegt ein LM258. Einer der beiden Opamps als Komparator, der andere verstärkt analog. Der A oder D Ausgang ist umjumperbar zwischen der oben genanten Schaltung und einem RS485 Chip, welcher die selben Daten sendet. Der B Anschluss (/D) ist fest auf dem RS485 Chip angeschlossen. Der Anschluss an der Platine muss somit frei bleiben. Der Hersteller hat also nicht umsonst die Klemme als leer vorgegeben. Wenn auf RS485 umgejumpert wird, werden beide Anschlüsse auf den Chip verbunden und die Transistorschaltung liegt brach. Zusätzlich gibt es dann noch 2 weitere Jumper, um Abschlusswiderstand und RS485 Biaswiderstände zuzuschalten.
Hallo, > Gerd E. schrieb: > Ich würde aber die Störsicherheit von dem im ersten Post beschriebenen > Bus als deutlich höher einschätzen als das verkappte RS485: Da hast Du > 12 Vpp. > Beim RS485 über eine Ader sind es im schlechtesten Fall nur 1,5V, in der > Praxis vermutlich etwas weniger als 5V. Das mag auf den ersten Blick so aussehen, aber die Störfestigkeit ist weniger von dem Spannungshub anhängig, als vielmehr von der Topologie des Busses. Sonst könnte man auch gleich behaupten, dass RS232 störsicherer wäre als RS485. Eine korrekte RS485 wird üblicherweise mit differenziellen Signalen betrieben, deren Adern per Twisted Pairs übertragen werden. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0603191.htm Dazu kommt die Frage einer vernüftigen Busterminierung (Anpassung an die Leitungsimpedanz), was nebenbei auch noch die übertragene Signalleistung erhöht und damit das SNR verbessert. https://de.wikipedia.org/wiki/Bus_(Datenverarbeitung)#Signalreflexion_und_Terminierung Durch diese Maßnahmen werden die relevanten differenziellen Störungen um einen recht großen Faktor reduziert und die Gleichtaktstörungen haben so gut wie keinen Einfluß mehr. https://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Signal%C3%BCbertragung Die Summe dieser Maßnahmen verbessert die Störfestigkeit der RS485 um ein vielfaches mehr, als der größere Spannungshub in der obigen Billiglösung. Gruß Öletronika
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