Hallo, ich möchte eine abstimmbare Ferritantenne für 160m mit 50-Ohm-Ausgang aufbauen (eventuell umschaltbar für 80m). Nachdem ich das Thema gegoogelt habe, würde ich es so aufbauen: Empfangs- 50-Ohm- spule (prim.) Spule (sek.) ================================================= <-grauer Ferritstab 20cm | | | | +-Drehko-+ 50 Ohm out Die Empfangsspule sitzt dabei eher am Kopfende des Ferritstabs und die Sekundärwicklung für den 50-Ohm-Ausgang eher mittig (verschiebbar, um den 50-Ohm-Punkt fein einstellen zu können). Dabei sind zwei Fragen offen. a) Kann man für die Empfangsspule die alte Spule der Mitttelwellenantenne verwenden (aus HF-Litze gewickelt) oder besser neu wickeln? b) Welches Übersetzungsverhältnis sollten die beiden Wicklungen zueinander haben? (wenn das Übersetzungsverhältnis zu klein ist, wird wahrscheinlich die Resonanz-Güte stark verschlechtert)
Hier noch mal die Skizze ohne die Beschriftung des Ferritstabs: Empfangs- 50-Ohm- spule (prim.) Spule (sek.) ================================================= | | | | +-Drehko-+ 50 Ohm out
Eine Ferritantenne wird mit einem Kondensator auf Resonanz gebracht. Dann misst du den Resonanzwiderstand. Den transformierst du dann runter auf 50 Ohm. Die Widerstandstransformation ist quadratisch mit den Windungszahlen. Die beiden Wicklungen kannst du fest koppeln, die brauchen also keinen Abstand.
Zu a: Besser neu wickeln, da die Induktivität der MW-Spule recht hoch ist. Zu b: ca. 10:1, alternativ mit S-FET direkt an den Schwingkreis Für 80m sind die Verluste im Ferrit schon recht hoch, da gehen nur spezielle Materialien
Gibst du die Kapazität des Drehko noch in cm an? 20cm werden für eine so niedrige Frequenz aber zu wenig sein, weil schon die Eigenkapazität einer dazu passenden Schwingkreisspule höher sein wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t
Zwei getrennte Wicklungen mit einigen cm Abstand haben einen zu geringen Koppelfaktor. Bei einer Ferritantenne, die ich zuvor hier vermessen habe, hatte ich einen AL-Wert von 70 nH/N^2 ermittelt. Darauf würde ich ca. 24 Windungen wickeln und bei 2, 3 und 4 Windungen jeweils eine Anzapfung vorsehen. Die richtige Anzapfung kann später ausprobiert werden. Die ganze Spule hat dann eine Induktivität von ~40µH deckt mit einem handelsüblichen Drehkondensator 20-340pF einen Bereich von 1,5-4MHz ab. Die Wicklung nicht direkt auf die Ferritantenne wickeln, sondern auf ein Trägerröhrchen aus Karton oder Kunststoff. Die Litze der MW-Spule kann dafür wiederverwendet werden. Wird ein JFet als Vorverstärker verwendet, kann das Gate direkt mit dem heißen Ende des Schwingkreises verbunden werden. Eine Anzapfung wird dann überflüssig.
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Dank an euch! Die Idee mit dem FET direkt am heißen Ende gefällt mir vom Prinzip gut. Wie hoch ist denn dabei die Übersteuerungsgefahr? Und wie muss der FET hierbei beschaltet werden? (BF245A?) Kann er über einen Source-Widerstand 50 Ohm liefern?
Hallo Tim Im Prinzip kannst du die Schaltung der Mini-Whip verwenden. http://radioaficion.com/cms/pa0rdt-mini-whip/ Der Schwingkreis wird über einen kleinen Kondensator 1-10nF an das Gate angekoppelt. Falls du den Verstärker nicht fernspeisen möchtest, kannst du die Induktivität 470µH weglassen und die Betriebsspannung oben direkt einspeisen. Die Gefahr der Übersteuerung ist nicht sehr groß, da das Ausgangssignal einer Antenne mit kleinen Abmessungen nicht gerade riesig ist. Außerdem reduziert sich das Frequenzgemisch schon durch die Selektivität der Antenne. Gruß, Bernd
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http://radioaficion.com/cms/pa0rdt-mini-whip/ Hallo Bernd, eine gute Idee! Kann der exotische 2N5109 durch BC548C oder BF199 ersetzt werden? (so hoch ist die Antennenfrequenz nicht, höchstens 80m ~ 4MHz)
Ein BF548C als Emitterfolger könnte funktionieren, ebenso ein BF199 von CEDIL. Die BF199 von anderen Herstellern halten jedoch teilweise nur 25mA Emitterstrom aus.
Mein BF199 kann max. 25mA. Sind US-Typen PN2222A oder 2N2222 besser als BC548C? Für einen 9V-Block sind 50mA viel Holz. Muss man die für 50 Ohm unbedingt investieren? Die Koaxkabel-Länge liegt unter 50cm, der RX-Eingang hat 50 Ohm.
Für die Verwendung mit einem abgestimmten Eingangskreis muss die Schaltung nicht mit so viel Drain- bzw. Kollektorstrom laufen. Die Biasschaltung am JFET kann komplett weg und der Basisspannungsteiler am NPN-Transistor auf eine Emitterspannung von ein paar Volt dimensioniert werden. Dann kann man auch mit der Betriebsspannung runter gehen.
http://radioaficion.com/cms/wp-content/uploads/2013/10/pa0rdt-Mini-Whip-1.jpg Mario M. schrieb: > Die > Biasschaltung am JFET kann komplett weg Bedeutet es, der 1M-Ohm-R von der positiven Versorgungsleitung zum Gate-Spannungsteiler 1M + 1M kann weg? Was soll er eigentlich bewirken? Einen Stromverbrauch bis 10mA fände ich akzeptabel.
Die 1M-Widerstände bilden einen Spannungsteiler, der die halbe Betriebsspannung über 1M ans Gate legt. Dadurch steigt der Drainstrom und der Transistor wird übersteuerungsfester. Für die Anwendung mit einem abgestimmten Vorkreis braucht man das nicht, die Widerstände können alle weg und die Spule sorgt für den Gleichstrompfad nach Masse. Über den Sourcewiderstand wird die Stromaufnahme eingestellt.
Für eine 9V Batterie schlage ich folgende Auslegung vor. Der Stromverbrauch beträgt ca. 7mA. Falls die Schaltung schwingt, müssen R1 und R5 erhöht werden.
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Mario M. schrieb: > Dann kann man auch mit der Betriebsspannung runter gehen. Für mich als Spannungsquelle sehr gut wäre eine Li-Ion-Akku-Zelle 3.7V/2200mA (18650). Davon habe ich einige und sie halten viel länger als ein 9V-Block. Auch die Selbstentladung ist viel niedriger als bei einem 9V-NiMH-Akku Danke B e r n d W. für den Stromlaufplan! Es tut mir leid, dass ich jetzt erst die Li-Ion-Akku-Zelle 3.7V ins Spiel bringe. Könnte der Stromlaufplan auch mit 3,7V funktionieren? Oder ist diese Spannung für so ein Projekt einfach zu klein?
> Li-Ion-Akku-Zelle 3.7V/2200mA (18650). Davon habe ich einige
3,7V sind für den Fet am unteren Limit, am Sourcewiderstand fallen schon
mehr als 2,5V ab. Nimm doch zwei der Li-Ion-Akkus in Reihe, dann sind es
7,4V. Damit sollte die Schaltung gut funktionieren.
Es macht erfahrungsgemäß am meisten Spaß, mit einer einfachen Schaltung zu beginnen und dann fortlaufend zu optimieren, weil man sich damit sozusagen von einem Erfolgserlebnis zum nächsten hangelt. Bevor Du also anfängst, neu zu wickeln und einen Verstärker zu bauen, probier doch erstmal eine kleine Modifikation des vorhandenen Kreises: Die MW-Spule mit einem Drehko ca. 30-350pF überstreicht ca. 500-1650 kHz. 30 pf in Reihe mit dem Drehko verändern den Abstimmbereich auf ungefähr 1720-2330 kHz. Wahrscheinlich ist die Auskopplung für eine wesentlich höhere Impedanz als 50 Ohm bemessen, also wickle die Sekundärseite entsprechend ab. Auf Genauigkeit kommt es beim Empfang überhaupt nicht an.
Ich danke euch für die Antworten und werde mich nun an den Aufbau machen. Das Ergebnis werde ich dann hier vorstellen. Viele Grüße
Die Antenne ist nun fertig. Als Spannungsversorgung wird ein 9V-NiMH-Akku verwendet (der ist kleiner und einfacher zu laden als zwei in Serie geschaltete 18650-Zellen). Dieser Schaltungsentwurf hat auf Anhieb funktioniert https://www.mikrocontroller.net/attachment/384905/Loop_Preamp.jpg Vielen Dank Bernd!!! Ich habe den Ferritstab so bewickelt, daß man nur einen Kondensator zum Drehkondensator parallel schalten muss, um vom 80m-Bereich auf den 160m-Bereich zu kommen. Manche Störer können jetzt durch einfaches Drehen des Ferritstabs ausgeblendet werden (das funktioniert besonders gut im 160m-Bereich). Ich bin sehr zufrieden, die Arbeit hat sich gelohnt. Auch vielen Dank in die Runde hier an alle, die mitüberlegt haben!
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