Forum: HF, Funk und Felder WetterDirekt Wetterstation Basteleien


von Michael M. (do7tla)


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Hallo
Hat sich schon jemand mit den Wetterstationen von WetterDirekt (WD xxxx) 
beschäftigt?
Diese bekommen die Wetterinformationen über das Pagernetz der E*Message 
GmbH.

Die Station soll angeblich auf der Frequenz 465,970MHz die Wetterinfos 
erhalten.

Auch die Frequenzen 466,075MHz und 466,230MHz werden von der E*Message 
GmbH betrieben.

Ich hab mal zum Test mit ein Funkscanner und einer Software die Frequenz 
465,970MHz beobachtet.

Da werden nur Zeit und Datum Informationen übertragen.
Wetterinfos oder andere Verschlüsselte Wetter Nachrichten konnte ich 
bisher noch nicht Empfangen.

Werden neben den Temperaturangaben auch Warnungen und andere 
Wettermeldungen in Klartext übertragen?

Wenn die Übertragungen Verschlüsselt sind dann könnte man an eine 
Wetterstation nach den Decrypter IC die Daten Abgreifen?

von Mike (Gast)


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Das Thema würde mich auch sehr interessieren!

Ich habe seit kurzem eine solche Wetterstation. Die Station liefert eine 
Vorhersage für den aktuellen und die kommenden 3 Tage. Es werden 
Tmperaturminimum und -maximum sowie Bewölkung und Niederschläge 
angezeigt.

Nach Batterieeinlegen wird die Uhrzeit recht schnell angezeigt, die 
Wetterinformation braucht deutlich länger (bis zu 6 Stunden). Da die Uhr 
gegenüber eine Funkuhr um ca. 40 Sekunden vorgeht, wird die Zeit 
vermutlich auch über den Pagerdienst eingestellt und nicht über DCF77.

Ich nehme daher an, dass die Wetterdaten in binärer Form von Zeit zu 
Zeit über die Pagerfrequenz gesendet werden, die Zeit dagegen deutlich 
häufiger.

Hast Du den Scanner mal längere Zeit laufen lassen?

von Michael M. (do7tla)


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Ich hab die Pagerfrequenzen längere Zeit mitgeloggt.
Die 465,970MHz ist es wie vermutet nicht.
Ich denke eher es ist die 466,230MHz.(ehemals Scall)
Dort werden nur Verschlüsselte Daten übertragen.
Seltsamer weise werden mit Abstand Datum und Zeitangaben in Klartext 
übertragen.
Die 466,075MHz scheidet auch aus da dort viel in Klartext übertragen 
wird und nichts mit Wetter zu tun hat.
Die 466,075 wurde damals für die Motorola Skyper Pager verwendet.

Auf mehreren Seiten wird angegeben das die Übertragungen Verschlüsselt 
sind.
Weis jemand mit was die Daten verschlüsselt sind? (AES oder Xor oder gar 
wie bei der BOS IDEA)

Ob es wie bei der DCF77 Variante auf der Platine Testpunkte gibt wo man 
die entschlüsselten Daten abgreifen kann?

Im Netz hab ich noch keine Platinenbilder finden können.
Es werden nur massig Shops gefunden die diese Wetterstationen anbieten.

Es gibt bereits einige Infos zu den ausgelesenen Telegramme der 
Außenfühler.
Diese können problemlos mit Windows oder Linux mitgeloggt werden.


Wäre mal interessant zu wissen ob da jemand anderes schon dran ist und 
schon weitergekommen ist?

von Achim B. (bobdylan)


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Ja, es ist schon ein Kreuz mit diesen Wetterstationen. Man kann 
einstellen, was man will, das Wetter kommt trotzdem genau so, wie es 
ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

> Hat sich schon jemand mit den Wetterstationen von WetterDirekt (WD xxxx)
> beschäftigt?

Ich habe eine solche Station schon einige Jahre und bin ganz
zufrieden damit. Vor allen gefällt mir, das ich nicht extra
einen Computer einschalten muß, um einen örtlichen Wetter-
bericht zu bekommen. Die Daten anderweitig zu nutzen, halte
ich für wenig sinnvoll, da ich da andere, leichter dekodier-
bare Quellen benutzen kann.

> Es gibt bereits einige Infos zu den ausgelesenen Telegramme der
> Außenfühler.

Ich habe mir vor kurzen eine weitere DCF-Uhr der Fa. Mebus mit
Tempanzeige gekauft. Interessant fand ich, das diese die vom
"Wetterdirekt"-Aussenfühler gesendete Temperatur auch anzeigte.
Anscheinend verwenden auch unterschiedliche Firmen teilweise
die gleichen Kodieralgorithmen.

von Michael M. (do7tla)


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Mich würde es interessieren ob da noch weitere Wetterinfos übertragen 
werden als das was angezeigt wird?

Ich denke das ich mir mal eine gebrauchte Wetterstation fürn schmalen 
Euro aus der Bucht fische.
Da ist es nicht so schlimm wenn ich die schrotte beim Basteln.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

> Mich würde es interessieren ob da noch weitere Wetterinfos übertragen
> werden als das was angezeigt wird?

Da es die "Wetterdirekt"-Geräte mit unterschiedlichee Ausstattung
zu unterschiedlichen Preisen gibt, wird bei den billigeren Geräten
wohl nur ein Teil der übertragenen Infos angezeigt. Ob diese Zusatz-
infos bei den billigeren Geräten trotzdem dekodiert und nur nicht
angezeigt werden, weiss ich nicht. Vielleicht kannst Du ja mal zwei
preislich unterschiedliche Geräte sezieren und vergleichen.

von Michael M. (do7tla)


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So wie es aussieht scheint sich noch keiner so richtig damit beschäftigt 
zu haben die zu Analysieren.
Aber irgend jemand muß den Anfang machen.

Bei den DCF77 Wetterstation Hack ist es bereits so weit das es eine 
Webseite gibt wo man die Dekodierung der Daten Live zuschauen kann.
Die Dekodierung scheint komplett in Software zu erfolgen.

Mit etwas Googlen doch noch gefunden:

https://www.dcf77logs.de/live

von Michael M. (do7tla)


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Ich hab jetzt eine Wetterstation günstig bei Ebay Schießen können.
So weit Funktioniert diese.
Es handelt sich um die WD 4000.
Allerdings sind viele der ICs direkt auf die Platine gebondet und mit 
ein Harz vergossen.

Es sind jedoch sehr viele Testpunkte vorhanden wo ich eventuell das 
Entschlüsselte Signal abgreifen kann.

Ich hab noch einen Code für einen AVR bekommen.
Mal schauen ob ich damit was anfangen kann.

Dazu muss ich erst mal den AVR Flashen und dann das Signal von der 
466,230MHz einspeisen und schauen was hinten raus kommt.

Der eigentliche Empfänger scheint auf PLL Basis zu laufen.
Da dieser den Außensensor 868 oder 433MHz empfangen muß und auch die 
Wetterdaten von der 466,230MHz.

Platinenbilder stelle ich hier noch ein.

: Bearbeitet durch User
von Martin (Gast)


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Sehr interessant!

von fsdf (Gast)


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Eigentlich müsstest du mal von einem Chip das Epox herunterätzen und mit 
einem Mikroskop anschauen.

Mit hoher Warscheinlichkeit ist es ein PIC/AVR/etc. mit geblockten 
Fuses.

Die haben traditionell oftmals Probleme mit Power Glitching.

Hoffen und beten das die Büchsen kein ROM haben und sie erst im Werk 
geflasht werden.

Eine ähnliche Spielerei gab es auch damals mit den DCF77 
Wetterempfänger, wo AFAIR nur ein paar Bytes im RAM beschreibbar waren.

von Michael M. (do7tla)


Angehängte Dateien:

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Ich hab mal ein Paar Bilder von den beiden Platinen angehangen.

Der Empfänger ist auf eine eigene Platine untergebracht.
Auf der Rückseite der Empfängerplatine befindet sich noch ein 16MHz 
Quarz.

Unten Rechts die Kontaktreihen der Hauptplatine scheinen für die 
Programmierung zu sein.

: Bearbeitet durch User
von SchönwetterProggger (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Der Empfänger ist auf eine eigene Platine untergebracht.
> Auf der Rückseite der Empfängerplatine befindet sich noch ein 16MHz
> Quarz.

Und,
wie unterhalten sich die beiden ICs?

> Unten Rechts die Kontaktreihen der Hauptplatine scheinen für die
> Programmierung zu sein.

Ja, sieht etwas das alte JTAG aus..

von Rico W. (bitkipper)


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SchönwetterProggger schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Unten Rechts die Kontaktreihen der Hauptplatine scheinen für die
>> Programmierung zu sein.
>
> Ja, sieht etwas das alte JTAG aus..
Hat aber nur 5 oder 6 Leitungen zum Chip, da sie einseitig aussieht. Da 
würde ich auf 'nen PIC mit ICSP tippen.
Zweites Bild links in der Mitte der Platine könnte ein Footprint vom 
nicht installierten EEPROM sein, woraus die Programmteile bei höheren 
Features der Station nachgeladen werden.

: Bearbeitet durch User
von Rico W. (bitkipper)


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Beim Anblick des Footprint der Empfängerplatine würde ich nicht 
vermuten, daß der Chip direkt gebondet ist, eher normal aufgelötet 
(TQFP-28?) und zugekleckst. Dann könnte das auch beim Hauptchip so sein.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (do7tla)


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Ja auf der Empfängerplatine haben die den Chip mit der Masse so 
zugegloddert das man dessen bezeichnung nicht lesen kann.
Wenn man jedoch die Schaltung aufnimmt dann sollte man recht schnell 
herausbekommen um welcher Chip sich das da handelt.

von Rico W. (bitkipper)


Angehängte Dateien:

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Michael M. schrieb:
> Wenn man jedoch die Schaltung aufnimmt dann sollte man recht schnell
> herausbekommen um welcher Chip sich das da handelt.
Kannst du dir wahrscheinlich sparen. Bin nach einiger Suche auf den 
AX50424 von AXSEM gestoßen.
https://www.cdiweb.com/datasheets/axsem/ax50424_ds_v1_3.pdf
Gehört jetzt zu ON Semi, die nur noch eine Reihe Transceiver von dieser 
Art bieten, keine reinen Receiver mehr. Ähnlich ist nämlich auch der 
AX5243 als TRX. Offenbar wurde später das Package verkleinert von 28 auf 
20 Pins, wenn man die NC und TST1..3 Pins wegläßt. Das Datenblatt ist 
aus 2008, kommt also zeitlich gut hin mit der Technik der Wetterstation.
Die Applikationsschaltung auf Seite 32 im Datenblatt stimmt bis auf 
wenige Kleinigkeiten recht genau mit deiner überein was Antenne, Quarz, 
SPI und Spannungsversorgung betrifft. Einige NC Pins sind bei dir 
allerdings als Testpunkte rausgeführt.
Beim sniffen am SPI kannst du vielleicht die genaue Frequenzeinstellung, 
Bandbreite, Filter usw. rausbekommen. Und natürlich verschlüsselte 
Datenpakete :)

73!

: Bearbeitet durch User
von Rico W. (bitkipper)


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Michael M. schrieb:
> Ich hab noch einen Code für einen AVR bekommen.
> Mal schauen ob ich damit was anfangen kann.
Ist da ein Decoder drin? Dann fröhlich ran an den Empfänger-SPI. Aber 
erst wenn du die Einstellungen mitgemeißelt hast :)
Wenn das alles klappt wäre es mit RFM01 & Co., Arduino, usw. machbar.

von David G. (pronet)


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Hi,

ich weiß es ist schon 4 Jahre her...
Aber bist du noch am rum basteln mit der Wetter Station?

Gruß ProNet

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab hier mal einen Thread (von 2009 bis 2012) zum Konkurrenzprodukt 
via DCF77
Beitrag "Re: Was ist aus dem Thread der MeteoData geworden?"

Die aktuellen Geräte des Anbieters WetterDirekt:
http://www.wetterdirekt.com/index.php?key=produkte&subkey=counties
Ich habe ein älteres 5-Tage-Modell.

von Michael M. (do7tla)


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Da bin ich schon lange nicht mehr dabei.
Berufsbedingt hab ich dafür weniger Zeit.

Gibt es mittlerweile allgemein neue Erkenntnisse, auf welcher Frequenz 
die Wetterinformationen empfangen werden?

Ich vermute nach wie vor die 466,230MHz und 512 BPS.
Und dann wäre noch zu klären, ob Alphanumerik oder Numerik verwendet 
wird?
Das kann man wegen der Verschlüsselung nicht erkennen.
Wäre auch interessant, wenn man die RIC der Wetterstation wüsste.
Dann könnte man weitere Versuche durchführen.

von Dieter S. (ds1)


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von Michael M. (do7tla)


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Oh da lag ich mit meiner Vermutung doch richtig!
466,230MHz.
Also doch 1200Bit/s und nicht 512Bit/s wie erst angenommen.

Dann wird es ein leichtes sein, die RICs zu ermitteln.
Da eh dort alles verschlüsselt sendet, kann man die RICs aufzeichnen und 
analysieren, welche am häufigsten gesendet werden.
Die werden sicherlich bei allen Wetterstationen gleich sein?

Mit was da verschlüsselt wird, steht leider nicht in dem Artikel.

von Dieter S. (ds1)


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Ein kurzer Test mit POC32 auf 466,230 MHz liefert unter der Adresse 
0002504 die Uhrzeit (bei 1200 Baud):

1
23.10.2023 14:16:19  1200 Baud   0002504    141529   231023
2
23.10.2023 14:19:07  1200 Baud   0002504    141929   231023
3
23.10.2023 14:19:15  1200 Baud   0002504    141929   231023

Es kann sein dass die PC Uhr nicht ganz exakt stimmt, ausserdem könnte 
es sein dass Messages wegen nicht idealen Empfangsbedingungen fehlen.

Es kommt neben der Uhrzeit noch einiges andere mit 1200 Baud, allerdings 
ohne lesbaren Inhalt (vermutlich verschlüsselt).

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (do7tla)


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Man müsste jetzt schauen, ob auf der Adresse 0002504 neben Uhrzeit und 
Datum auch was Verschlüsseltes gesendet wird?

Wenn man die Batterien neu einlegt, dann wird nach kurzer Zeit die 
richtige Uhrzeit und Datum angezeigt.

Ich könnte mit ein SDR Stick mal ein wenig nur die eine Adresse loggen.

von Dieter S. (ds1)


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Michael M. schrieb:
> Man müsste jetzt schauen, ob auf der Adresse 0002504 neben Uhrzeit und
> Datum auch was Verschlüsseltes gesendet wird?

Da kommt nur die Uhrzeit. Im Netz findet man ebenfalls einen Hinweis für 
die Uhrzeit auf 0002504. Wobei das nicht bedeuten muss dass die 
Wetterstation ihre Uhrzeit aus dieser Meldung holt, die Uhrzeit könnte 
auch zusammen mit den (vermutlich verschlüsselten) Wetterdaten kommen.

Was noch häufig als Adresse kommt ist 0003304, 0003320 und 0013144 
(jeweils ohne lesbaren Inhalt). Die Nachrichtenlänge von 0003304 ist 
allerdings mit 8 Bytes vermutlich zu kurz für die Wetterdaten.

Das Ganze unter Vorbehalt von lediglich einigen Minuten Beobachtung.

von Michael M. (do7tla)


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Meine Idee wäre, wenn man Loggt und die Batterien in die Station einlegt 
und schaut, wann die ihre Zeit bekommt.

Dann kann man sehen, ob zu dem Zeitpunkt ein verschlüsseltes Datenpaket 
gesendet wurde oder in Klartext.

von Dieter S. (ds1)


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Nachtrag zu weiter oben: die Adresse 0003304 ist ebenfalls eine 
Zeit/Datum, POC32 hat sie fälschlicherweise als "Alphanumerisch" 
interpretiert, "Numerisch" ist richtig. Diese Zeit ist sekundengenau und 
hat nicht den konstanten Wert "29" für die Sekunde wie bei Adresse 
0002504.

von Dieter S. (ds1)


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Die Zeit/Datum bekommt die Wetterstation von Adresse 0002504 (das ist 
die Zeit mit dem konstanten Wert "29" für die Sekunde). Das kann man 
prüfen indem man eine eigenen Zeit-Nachricht sendet, dann zeigt die 
Station die Zeit dieser Nachricht an.

Woher die Wetterdaten kommen ist noch nicht ganz klar, mein Gerät (WD 
4005) bekommt alle drei Stunden die Wetterdaten, da muss ich noch öfters 
mitschneiden.

von Michael M. (do7tla)


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Stimmt, warum bin ich nicht drauf gekommen?
Ich hab noch ein Hack RF mit Porta Pack herumliegen.
Damit werde ich mal einige Tests machen.
Vor allem, man kann die Verschlüsselten Nachrichten Aufzeichnen und 
wieder aussenden lassen.
Dann sieht man auf dem Display, welche Symbole und Temperaturangaben 
sich ändern.

von Dieter S. (ds1)


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Die SPI Kommunikation mit dem RF Receiver zeigt ganz gut was die 
Wetterstation nach dem Einschalten macht. Das Gerät ist eine WD 4005, 
der Receiver scheint von AXSEM zu sein (siehe weiter oben), ob es ein 
AX50424 ist kann ich nicht sagen aber zumindest die Register zum 
Einstellen der Frequenz passen.

Nach dem Einlegen der Batterien wird zuerst die Frequenz des 
Außentemperatur Sensors bestimmt, scheinbar gibt es drei mögliche 
Frequenzen.

Wenn der Außentemperatur Sensor empfangen wurde bzw. nach einem Timeout 
wird die Frequenz für die Wetterdaten ermittelt. Dazu werden die 
folgenden Frequenzen empfangen:

1
466,230 MHz
2
466,075 MHz
3
465,970 MHz

Jeder Frequenz wird im Bereich von ca. +/- 8 kHz mit ca. 250 Hz 
Schritten durchlaufen. Das Ganze wird ein paar Mal wiederholt. Damit 
werden vermutlich Toleranzen des Quarzes ausgeglichen.

Wenn die die richtige Frequenz erkannt wurde (ich weiß noch nicht was 
das Kriterium dafür ist) wird nur noch diese Frequenz abwechselnd mit 
dem Außentemperatur Sensor empfangen.

Hier (Region 81) ist die Frequenz für die Wetterdaten 466,230 MHz.

: Bearbeitet durch User
von Rico W. (bitkipper)


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Dieter S. schrieb:
> der Receiver scheint von AXSEM zu sein (siehe weiter oben), ob es ein
> AX50424 ist kann ich nicht sagen aber zumindest die Register zum
> Einstellen der Frequenz passen.
Hehe, das freut mich ja, daß ich damals richtig recherchiert habe. Danke 
für deinen Aufwand!
Kann natürlich sein, daß die da vom Hersteller eine 'customized'-Version 
bekommen haben, wo einzelne Register totgelegt oder andere 
freigeschaltet sind.

> Nach dem Einlegen der Batterien wird zuerst die Frequenz des
> Außentemperatur Sensors bestimmt, scheinbar gibt es drei mögliche
> Frequenzen.
Klingt nach den üblichen Außeneinheiten mit dem 3er Positionsschalter 
und Temperatur + Luftdrucksensor.

von Dieter S. (ds1)


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Rico W. schrieb:
>
> Kann natürlich sein, daß die da vom Hersteller eine 'customized'-Version
> bekommen haben, wo einzelne Register totgelegt oder andere
> freigeschaltet sind.

Es werden ein paar Register angesprochen die nicht im Datenblatt stehen. 
Das ist aber nicht entscheidend, die Frequenzeinstellung passt und auch 
das Abholen der Datenbits. Sowohl das Sync-Wort für POCSAG als auch das 
Sync-Wort für den Außentemperatur Sensor sieht man in den Bits. 
Eventuell kann man anhand der empfangenen POCSAG Nachrichten erkennen 
was die Wetterstation als Kriterium für die richtige Frequenz verwendet.

Vielleicht lese ich bei Gelegenheit das "Silicon Revision" Register des 
Receivers, eventuell kann man damit identifizieren welcher Chip es genau 
ist.

von Dieter S. (ds1)


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Ein kurzes Update: Die WD 4005 wählt nach dem Einlegen der Batterien die 
Frequenz aus den weiter oben angegebenen drei Frequenzen aus, auf der 
POCSAG Meldungen empfangen werden. Wenn man kontinuierlich eine eigene 
Uhrzeit (Adresse 0002504) schickt wird kurze Zeit nach dem Einlegen der 
Batterien diese Uhrzeit angezeigt.

Das "Silicon Revision" des AXEM Receiver ist 0x86, das ist eins unter 
dem Wert aus dem Datenblatt (0x87). Ich gehe stark davon aus dass es der 
AX50424 ist.

Dann noch etwas zu der "WETTERdirekt 300" Variante: Bei diesen wird im 
Auslieferungszustand nach der Uhrzeit die "Landkreisliste" empfangen, 
aus dieser muss man einen Landkreis auswählen, dann werden die 
dazugehörigen Wetterdaten empfangen. Die Geräte haben außerdem einen 
kleinen I2C EEPROM (256 Byte) in denen die Landkreisliste und die letzen 
empfangenen Wetterdaten gespeichert werden.

von Dieter S. (ds1)


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Die Wetterdaten für die "WETTERdirekt 50" Variante kommen von Adresse 
1208128, die Zeit wie schon geschrieben von Adresse 0002504. Die 
Wetterdaten kommen dabei in mehreren Teilen, vermutlich in drei 
separaten Nachrichten.

Überprüfen kann man das wenn man kontinuierlich eine eigene Uhrzeit und 
Wetterdaten sendet, diese werden dann von der Wetterstation angezeigt.

Zum Testen empfiehlt sich einen aktiven Außentemperatur Sensor in der 
Nähe zu haben, dann fällt die Wartezeit von 90 Sekunden auf den Empfang 
der Außentemperatur Daten nach dem Einlegen der Batterien weg. Es dauert 
dann weniger als 30 Sekunden bis nach dem Einlegen der Batterien die 
eigenen Daten angezeigt werden.

Den Inhalt der Wetterdaten und ob sie tatsächlich verschlüsselt sind 
muss ich mir noch genauer ansehen.

von Michael M. (do7tla)


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Dieter S. schrieb:
> Hier steht ein wenig zum Innenleben der WD 4000:
>
> 
https://www.all-electronics.de/wp-content/uploads/migrated/article-pdf/80423/ei08-06-080.pdf

Aus dem verlinkten Artikel ganz am Ende:

> Als Prozessor wird ein
> 4 Bit Prozessor 16 k aus
> der 63er Familie von
> Seiko mit 16 K-Speicher verwendet,
> der die Grafik LCD direkt ansteuert.


Mit dem Hack RF kann ich schon mal die Uhrzeit beliebig ändern.

RIC 0002504 Uhrzeit und Datum
RIC 1208128 Wetterdaten (Vermutlich verschlüsselt)

Bei der RIC 1208128 werde ich mal mehrere Mitschnitte machen und die an 
die Wetterstation senden.
Dann sieht man, ob sich die Symbole und Temperaturangaben ändern.
Ich hatte scheinbar immer die Falschen RICs gesendet und mich gewundert, 
warum sich nie was geändert hat.

> Dann noch etwas zu der "WETTERdirekt 300" Variante: Bei diesen wird im
> Auslieferungszustand nach der Uhrzeit die "Landkreisliste" empfangen,
> aus dieser muss man einen Landkreis auswählen, dann werden die
> dazugehörigen Wetterdaten empfangen. Die Geräte haben außerdem einen
> kleinen I2C EEPROM (256 Byte) in denen die Landkreisliste und die letzen
> empfangenen Wetterdaten gespeichert werden.

Dieses EEprom ist bei mir nicht bestückt.
Man könnte an dessen Anschlüsse mal schauen, ob da überhaupt irgendwas 
ankommt.
Es kann auch sein, dass es im Prozessor deaktiviert ist, weil es nicht 
genutzt wird.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Michael M. schrieb:
>
> Dieses EEprom ist bei mir nicht bestückt.
> Man könnte an dessen Anschlüsse mal schauen, ob da überhaupt irgendwas
> ankommt.
> Es kann auch sein, dass es im Prozessor deaktiviert ist, weil es nicht
> genutzt wird.

Ich gehe stark davon aus dass die Firmware für die "WETTERdirekt 300" 
Variante eine andere ist als bei der "WETTERdirekt 50" Variante: Einige 
der "WETTERdirekt 300" Varianten haben eine Laufschriftanzeige im 
Display, z.B. für die Regenmenge, Sonnenscheindauer und den UV Index. 
Außerdem ist bei der WD 4005 ("WETTERdirekt 50") gar kein EEPROM auf der 
Platine vorgesehen.

von Dieter S. (ds1)


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Ein weiteres kurzes Update, bei der "WETTERdirekt 300" Variante kommt 
die Landkreisliste von Adresse 1208160.

von Dieter S. (ds1)


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Auf Adresse 1208184 wird alle paar Minuten die Region in einer kurzen 
Nachricht (zwei Zeichen) übertragen.

Es gibt aber auch längere Nachrichten auf dieser Adresse, das könnten 
Informationen darüber sein wann bestimme Nachrichten gesendet werden. 
Man sieht bei der "WETTERdirekt 300" Variante ganz gut dass es 
Informationen über den Sendezeitpunkt geben muss: Wenn auf das Wetter 
gewartet wird wird zuerst alle 10 Minuten der Empfänger für 90 Sekunden 
eingeschalten. Nach einer Weile bleibt der Empfänger aber aus und wird 
erst wieder ein paar Mal kurz eingeschalten wenn die Wetterdaten 
gesendet werden.

Ob der Empfänger eingeschalten ist erkennt man gut an der Stromaufnahme, 
die ist dann mit ca. 29 mA deutlich höher (sonst unter 1 mA).

von David G. (pronet)


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Dieter S. schrieb:
> Ein kurzes Update: Die WD 4005 wählt nach dem Einlegen der Batterien die
> Frequenz aus den weiter oben angegebenen drei Frequenzen aus, auf der
> POCSAG Meldungen empfangen werden. Wenn man kontinuierlich eine eigene
> Uhrzeit (Adresse 0002504) schickt wird kurze Zeit nach dem Einlegen der
> Batterien diese Uhrzeit angezeigt.
>
> Das "Silicon Revision" des AXEM Receiver ist 0x86, das ist eins unter
> dem Wert aus dem Datenblatt (0x87). Ich gehe stark davon aus dass es der
> AX50424 ist.
>
> Dann noch etwas zu der "WETTERdirekt 300" Variante: Bei diesen wird im
> Auslieferungszustand nach der Uhrzeit die "Landkreisliste" empfangen,
> aus dieser muss man einen Landkreis auswählen, dann werden die
> dazugehörigen Wetterdaten empfangen. Die Geräte haben außerdem einen
> kleinen I2C EEPROM (256 Byte) in denen die Landkreisliste und die letzen
> empfangenen Wetterdaten gespeichert werden.

Hi,

da ich mich auch schon die ganze Zeit damit beschäftige und ich nun nach 
langer langer Zeit eine WD4000 mit aufgelöteten QFN28 gefunden habe, 
konnte ich den Epoxydharzfleck entfernen und die Bezeichnung des IC und 
dessen Hersteller finden.
Der Receiver ist in Wirklichkeit ein Chip der Firma e-Vision mit der 
Bezeichnung EV5042-1
Den AX50424 habe ich mir gekauft und aufgelötet. Damit macht die Station 
keinen Mucks mehr...
Leider habe ich zu dem EV5042-1 noch kein Datenblatt gefunden.

Vielleicht hilft ja diese Info...

von Dieter S. (ds1)


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David G. schrieb:
>
> Vielleicht hilft ja diese Info...

Das ist dann vermutlich der Vorgänger des AXEM Chip, laut denen hier:

http://www.aufzu.de/semi/evision.html

"Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 als e-vision Inc. von ehemaligen 
Mitarbeitern von Philips Semiconductors gegründet. Im April 2007 folgte 
eine Neugründung als AXSEM AG, um damit den Wechsel von einem Designhaus 
zu einem Fabless-Semiconductor-Hersteller zu reflektieren. Im August 
2015 wurde Axem von On Semiconductor übernommen."

von David G. (pronet)


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Dieter S. schrieb:
>
> Das ist dann vermutlich der Vorgänger des AXEM Chip, laut denen hier:
>

Ja, oder der Nachfolger ist der AX5042-1...

https://www.mouser.de/datasheet/2/308/AX5042_D-1802384.pdf

>
>Es werden ein paar Register angesprochen die nicht im Datenblatt stehen.
>

Vielleicht sind ja in dem die Register drin, die angesprochen werden, 
aber im AX50424 fehlen...

von David G. (pronet)


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Hi,

@Dieter S.

kannst du irgendwie mitloggen ob das Außenthermometer gepairt wird?
Wenn man die Batterien vom Außenthermometer entfernt und wieder einsetzt 
wird keine Temperatur mehr angezeigt.
Man muss von der Station die Batterien entfernen und wieder einsetzen, 
erst dann geht es wieder...

von Dieter S. (ds1)


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David G. schrieb:
>
> kannst du irgendwie mitloggen ob das Außenthermometer gepairt wird?

Das habe ich ja schon weiter oben kurz beschrieben. Nach dem Einlegen 
der Batterien wird auf drei Frequenzen auf ein Signal des 
Außentemperatursensors gewartet, wenn keines empfangen wird dann wird 
später der Außentemperatursensor auch nicht mehr berücksichtigt.

Wenn ein Signal empfangen wurde wird auf der entsprechenden Frequenz 
regelmäßig empfangen.

Vermutlich wird der Empfang der Außentemperatur vollständig eingestellt 
wenn das Signal nicht mehr kommt, das macht Sinn weil der Stromverbrauch 
bei eingeschaltenem Empfänger sehr hoch ist.

von David G. (pronet)


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Moin,

Danke für die Infos.

Nun habe ich aber mal eine Frage zu dieser Verschlüsselung.
Wir wohnen in einer Gegend wo der Empfang nicht so gut ist.
Wenn ich mit HackRF auf dem Dachboden einen Mittschnitt machen und in 
der Nähe der Wetterstationen wieder abspiele werden alle Wetterdaten 
aktualisiert.
Macht man das. nachdem die Batterien eingelegt wurden, wird die 
Wetterstation komplett mit Daten gefüllt. Gehe ich mit dem Hack RF 2 
Räume weiter wird teilweise nur ein Tag und die Tiefst und 
Höchsttemperaturen auch noch falsch aktualisiert.
Wenn der ganze Kram verschlüsselt ist, dürfte doch bei schlechten 
Empfang gar nichts mehr entschlüsselt werden, oder?

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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David G. schrieb:
> Wenn der ganze Kram verschlüsselt ist, dürfte doch bei schlechten
> Empfang gar nichts mehr entschlüsselt werden, oder?

Nicht unbedingt, hängt vom Verfahren ab. Bei einfachen Verfahren werden 
kaputte Daten einfach kaputt entschlüsselt.

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