Hallo liebe Profis, ich versuche, eine SSD eines Wein liebenden Freundes, zu retten. Er hat den Wein mit seinem Laptop geteilt, der fand das nicht so witzig. Falls es nicht klappt, ist es OK, falls doch, wäre es eine schöne Weihnachtsgeschichte. Leider habe ich keine Erfahrung im Einlöten von BGA-Chips (ist das überhaupt einer?, oder heißt so etwas schon anders, ich kann das pure Silizium mit den Strukturen sehen), müsste aber irgendwie diesen 34-poligen, 2,85mmx2,85mm kleinen IC wieder aufs Board bringen. Das 1. angehängte Bild zeigt den ausgelöteten Chip, von dem ich vermute das er durchgebrannt ist. Das 2. angehängte Bild ist der Chip auf einer Spender-SSD des gleichen Typs. Momentan stelle ich mir vor, Lötpaste mit einer Nadel auf die Pads der Platine zu bringen, den Chip zu platzieren, und mit Heißluft zu hoffen, dass sich alles an die richtige Position zieht. Würdet Ihr auch so vorgehen? Es ist alles so klein! :( PS: Welche Funktion erfüllt dieser Chip, was vermutet oder wisst ihr vielleicht. Ich denke mir, dass er vielleicht das Powermanagment erledigt? Vielen Dank für eure Tips und Kommentare, Pierre
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Die Spulen und Kondensatoren drumrum lassen auf Powermanagement schließen, speziell auf einen Schaltregler für 1,5V und 0,8V oder sowas. Wie kommst du auf die Vermutung, dass dieses IC durchgebrannt ist? Auf der Spender-SSD sind doch sicher viele BGA-Dinger vorhanden, mit denen kannst du üben.
Ist dann waver level package. Das mit dem Heißluft sollte klappen. Das auftragen der richtigen Menge mit der Spritze könnte tricky werden. Versuchs halt mal.
Wenn der Inhalt der SSD irgendwie wichtig ist, würde ich von Anfang an jemanden mit Erfahrung an die Aufgabe setzen. Solche Leute findet man vlt. am einfachsten im Handy-Reparatur-Shop.
Alternative ist, den chip zu re-ballen mit ner Schablone und den Kügelchen aus der Dose oder wer ganz gewieft ist macht es mit nem Stück Zinn und dem Lötkolben;) Dann kannste auf die Lotpaste verzichten und musst lediglich ein bisschen Flussmittel aufbringen.
Man könnte sich auch mit diesem Könner in Verbindung setzen: Beitrag "Können Elektroniker löten?" Der braucht nicht mal eine Heißluftstation -die Temperatur erzeugt er mit dem Mund.
Flohzirkus schrieb: > Der braucht nicht mal eine Heißluftstation -die Temperatur erzeugt er > mit dem Mund Das ist dann ein Novum. SSD, 512GB, Mundgeblasen.
Tuxpilot schrieb: > Die Spulen und Kondensatoren drumrum lassen auf Powermanagement > schließen, speziell auf einen Schaltregler für 1,5V und 0,8V oder sowas. Danke > Wie kommst du auf die Vermutung, dass dieses IC durchgebrannt ist? Leider habe ich kein Bild vor dem Auslöten gemacht, ich habe das Forum erst danach entdeckt. Auf dem IC befanden sich Spuren, die ich als Schmauchspuren interpretiert habe. Irgendwie sah es auch so aus, als ob es eventuell auch ein Riss sei. > Auf der Spender-SSD sind doch sicher viele BGA-Dinger vorhanden, mit > denen kannst du üben.
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Wudl schrieb: > Alternative ist, den chip zu re-ballen mit ner Schablone und den > Kügelchen aus der Dose oder wer ganz gewieft ist macht es mit nem Stück > Zinn und dem Lötkolben;) > > Dann kannste auf die Lotpaste verzichten und musst lediglich ein > bisschen Flussmittel aufbringen. Danke, in diese Richtung habe ich auch überlegt. Schablone, Kügelchen hab ich alles nicht, noch nicht mal richtiges Flussmittel. (Ich kann mir gar nicht vorstellen 34 Kügelchen irgendwie sinnvoll auf die 9mm² zu bringen) Momentan habe ich nur übliche Haushaltlötmaterialien, also Bastellötzinn, Lötfett, Salmiakstein und 15W Lötkolben. Flussmittel werde ich mir besorgen. Gibt es da Empfehlungen wonach ich Ausschau halten sollte. Bei meinen Versuchen mit dem Lötkolben neues Zinn auf den Chip zu bringen ist alles Lot an der Lötspitze geblieben. Ich konnte bisher nix auf die Pads des Chips deponieren.
Nur mal so just for fun weil er unterhaltsam ist (und IMHO sinnvolle Dinge erzählt) mal ein Link zu einem der an solchen Sachen rumlötet... https://m.youtube.com/watch?v=_KbIw3cwIW4&t=0s&list=PLkVbIsAWN2lvaOBH2hvsp3Qw8ppxHCC_c&index=5
test schrieb: > Nur mal so just for fun weil er unterhaltsam ist (und IMHO sinnvolle > Dinge erzählt) mal ein Link zu einem der an solchen Sachen rumlötet... > https://m.youtube.com/watch?v=_KbIw3cwIW4&t=0s&list=PLkVbIsAWN2lvaOBH2hvsp3Qw8ppxHCC_c&index=5 Einer der ersten Sätze in diesem Vieo, lautet "Don't reball, get a new chip with the balls on it". Bitte, wenn mir jemand sagen kann, woher ich diesen Chip neu bekommen kann, dann würde ich mich sehr freuen. Diesen Chip zu identifizieren und neu zu bekommen habe ich als erstes versucht, aber es ist mir nicht gelungen. :(
Jetzt häng dich nicht an den ersten Satz auf ;-) Der hat übrigens auch Reball Videos.
test schrieb: > Jetzt häng dich nicht an den ersten Satz auf ;-) > > Der hat übrigens auch Reball Videos. Heh Test, danke!!! für den Link zum Video, viele Infos die mir helfen. Und gerade den ersten Satz finde ich gut, wenn ich jetzt noch rauskriege wo ich den Chip herbekomme, wären meine größten Probleme gelöst. Weil, den Chip heil von der Spender-SSD zu bekommen ist nicht trivial. Der Chip ist mit Epoxidharz gesichert und ich habe nur eine große Heißluftpistole, da kann einiges schief gehen. Drum wäre das meine Traumlösung, neuen Chip kaufen .... Also, nochmal danke für's Video
Als ich den Titel des Threads gelesen habe, war bei mir sofort der Louis Rossmann im Kopf, den ich hier anschließend empfehlen würde. Der erklärt es wirklich gut, und seine Arbeit ist hervorragend! Ich repariere zwar keine Macbooks, schaue aber trotzdem fast jedes seiner Videos an. Evtl kannst es ja nachmachen, Voraussetzung ist natürlich Equipment (gutes Pb-Lötzinn, gutes Flussmittel, guter Lötkolben + Heissluftstation) Evtl kannst du dir den IC neu (bereits be-balled) kaufen, das würde die Sache um einiges einfacher gestallten Viel Erfolg!
Pierre F. schrieb: > Momentan habe ich nur übliche Haushaltlötmaterialien, also > Bastellötzinn, Lötfett, Salmiakstein und 15W Lötkolben. Ich möchte ja kein Spielverderber sein, aber damit kommst Du vermutlich nicht weit. Wie hast du den BGA ausgelötet? Mit dem 15W Lötkolben? Grüsse, René PS: ich möchte keine Anschuldigungen machen, aber mit den Utensilien kommt selbst Angus McGyver nicht so weit. Zumindest nicht zerstörungsfrei.
Ich habe auf Mouser.com unter der Annahme das es sich um einen Powermanagment IC handelt und mit Hilfe des doch etwas ausgefallenen Ball-Layouts folgenden Chip gefunden. LM10504 - Link zum PDF: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm10504.pdf Wie könnte ich den nun sicher sein, dass es sich bei meinem Chip um denselben handelt....??? Auf dem Chip selbst steht ja relativ wenig ....
Pierre F. schrieb: > Lötfett, Salmiakstein Für jede Art von Elektronik-Lötarbeiten ungeeignet.... Bitte lasse diese Reparatur von jemand ausführen, der darin ausreichend Erfahrung hat.
Hardy F. schrieb: > Pierre F. schrieb: >> Lötfett, Salmiakstein > > Für jede Art von Elektronik-Lötarbeiten ungeeignet.... Weiß ich :) > > Bitte lasse diese Reparatur von jemand ausführen, der darin ausreichend > Erfahrung hat. Nein, ich sammle selber gern welche. Und das ist gerade eine Gelegenheit, wie ganz oben erwähnt, ist der Erfolg nicht oberste Priorität. Und einige Informationen der User hier haben mich ja schon zu einem Chip-Kanditaten geführt, damit habe ich ja schon ein erstes Erfolgserlebnis. Danke
Pierre F. schrieb: > Nein, ich sammle selber gern welche. Das würde ich lieber an alten Platinen machen. Kauf Dir vorher aber ordentliches Equipment. Ohne eine temperaturgeregelte Lötstation und einer Heißluftstation wirst Du mit BGAs nicht weit kommen. Und hebe Dir den Salmiakstein und das Lötfett für Deine Dachrinnen auf. Den 15W Lötkolben verwendest Du am besten, um Deinen Kaffee warm zu halten.
Das Ding hat 0.4 mm Pitch. Das wird VERDAMMT schwierig. Ich hab schon einen 0.4 mm von Hand eingelötet, hab aber etliche Versuche gebraucht. Dann hab ich einen anderen Chip gesucht... Ich würde einen neuen Chip besorgen und die Platine gut reinigen und gleichmäßig!! Verzinnen. Dann gut vorwärmen. Mit reichlich flussmittelgel aufsetzen und einlöten. Mit Heißluft natürlich. Die Ausrichtung ist bei diesen Dimensionen schon ein Problem. Das Risiko ist halt gerade bei einem Schaltregler, dass eine nicht korrekte lötung zu hohe Ausgangsspannung verursacht, die noch mehr zerstört als jetzt schon. Auch dazu gibt es von Louis rossman ein Video. Wenn nur dieser ic kaputt ist könnte man evtl. Auch extern versorgen und so die Daten retten. Viel Erfolg.
Pierre F. schrieb: > Wie könnte ich den nun sicher sein, dass es sich bei meinem Chip um > denselben handelt....??? > > Auf dem Chip selbst steht ja relativ wenig .... Genau das ist aber wichtig und auf den verfusselten Bild nicht zu erkennen. Solltest Du die Platine mit deinem Pullover gereinigt haben, ist die Platine sowieso schon hin.
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Pierre F. schrieb: > und ich habe nur eine große Heißluftpistole Die ist für den Job völlig ungeeignet. Damit kannst Du einen Grill anzünden, oder Lack an Türen verkokeln, aber von Elektronik solltest Du damit fernbleiben.
Andreas B. schrieb: > Pierre F. schrieb: >> Wie könnte ich den nun sicher sein, dass es sich bei meinem Chip um >> denselben handelt....??? >> >> Auf dem Chip selbst steht ja relativ wenig .... > > Genau das ist aber wichtig und auf den verfusselten Bild nicht zu > erkennen. Ja, die Bildqualität zeugt von nicht vorhandenem Equipment. Hätte ich ruhig auch als Text mit posten können. Also auf der Spender-SSD steht:
1 | 42JD |
2 | V087 |
auf der defekten:
1 | 52EX |
2 | V087 |
Kann man mit nur diesen paar Zeichen den Chip identifizieren????? > Solltest Du die Platine mit deinem Pullover gereinigt haben, ist die > Platine sowieso schon hin. :) die ist völlig ungereinigt, so wie sie aus dem USA-Päckchen kam, keine Sorge sie funktioniert ...
Pierre F. schrieb: > Kann man mit nur diesen paar Zeichen den Chip identifizieren????? Man braucht sogar nur die untere Hälfte: http://www.smdmark.com/
Da es sich anscheinend um einen normal beschalteten LM10504 Spannungsregler handelt, könnte man überlegen, auf der funktionierenden SSD an den großen Kondensatoren nach den 3V und 1,5V zu suchen und auf die kaputte SSD mit Drähten zu übertragen. Ich würde die Drähte einfach an die Kondensatoren ranlöten. Oder man generiert die 3V und 1,5V gleich selbst mit Labornetzteil und speist sie in die Kondensatoren. Ich glaube nicht unbedingt, dass dabei was kaputt gehen könnte, oder dass diese Buck-Schaltung Überaschungen bietet. Aber erstmal rausfinden, wo diese Spannungen rangehören.
...hast du nicht neulich hier auch deine Grafikkarte reparieren wollen? Klaus.
Pierre F. schrieb: > Wie könnte ich den nun sicher sein, dass es sich bei meinem Chip um > denselben handelt....??? Marking auf Chip mit Angabe im Datenblatt vergleichen???
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