Forum: Haus & Smart Home Wieviel Instandhaltungsrücklage legt ihr zurück?


von Altbausanierer (Gast)


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Inspiriert durch diesen Thread, würde mich mal interessieren wieviel die 
hiesigen Immobilienbesitzer hier für Instandhaltung zurücklegen. Ein 
Posten der ja gerne in mancher Finanzierung etwas ausgeblendet wird.

Beitrag "Wohnung aus 1963"

Interessant zu wissen wäre auch, in welcher Art von Immo ihr lebt 
(freistehendes EFH, Reihenhaus/Doppelhaushälfte, ETW, …), um die Summe 
etwas einordnen zu können.

Bei mir sind es 400€ / Monat, die ich für rund ums Haus zurücklege. 
(60er Jahre, freistehendes EFH, 2 Vollgeschosse, KG+DG)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich habe bei uns 1,20€/m Monat veranschlagt. Das sind bei uns ca. 
4000€/Jahr
Damit sind wir bisher gut ausgekommen. Das Dach wurde davon saniert und 
der Hof neu angelegt. (Ffm, MFH Bj 1909, 4 Parteien).
Allerdings wird das Haus von uns selbst verwaltet und wir machen 
eigentlich nicht, womit nicht alle einverstanden sind. So gesehen, ist 
das also mit einem EFH vergleichbar.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Für mein Haus (Mehrfamilienhaus mit ca. 25 WE, Bj 1909) sind es 15 k€/a, 
das sind knapp 6€ pro Quadratmeter und Jahr. Lange Zeit hatten wir nur 
die Hälfte davon, aber mit einer Fassadensanierung (bei der wir 
wohlweislich auf den Plastikwahn verzichteten) war dann die angesparte 
Rücklage gründlichst geplündert, und wir entschieden, daß ein 
beschleunigtes Ansparen vorteilhaft wäre.

Die Fassadenaktion war u.a. deswegen so teuer, weil dort einige 
Kriegsschäden, die bei vorherigen Baumaßnahmen nur sehr oberflächlich 
kaschiert wurden, jetzt anständig durchgeführt wurden, und wir Wert auf 
anständig und gut ausgeführte Putzarbeiten legten.

Die restliche Infrastruktur des Hauses ist in den vergangenen 
Jahrzehnten allerdings schon schrittweise erneuert worden; die komplette 
Warm-, Kalt- und Abwasserinstallation und die Heizungsanlage waren auch 
schon fällig.

Ja, sowohl für die Fassade als auch für die Strangsanierung war jeweils 
eine Sonderumlage nötig.

Als Eigentümer einer ETW muss man prinzipiell immer auf eine 
Sonderumlage vorbereitet sein und zusätzlich zur von der WEG 
organisierten Instandhaltungsrücklage eigene Rücklagen aufbauen.

Das ist beim Einfamilienhaus nicht anders, wer so etwas ohne Puffer für 
Eventualitäten finanziert, ist mindestens mutig.

von Claus M. (energy)


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Reihenhaus, Null Euro.

Ich sehe nicht den Sinn speziell eine rücklage für das Haus zu bilden. 
Wichtig ist, dass man rücklagen hat. Wofür man die dann verwendet bei 
Bedarf ist doch Wurst.

von Arno (Gast)


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Eigentumswohnung: Wir legen ziemlich genau 11€/m^2/a zurück. Das reicht 
nicht für große Sprünge.

In den letzten fünf Jahren waren zusätzliche 25€/m^2 Sonderumlage fällig 
für neue Heizung und Dachgaubensanierung+Isolierung und nochmal rund 
3€/m^2 für Kleinkram (Toilettensitz zum Beispiel) am Teileigentum. 
Allerdings habe ich dafür (ebenso wie Claus) keine separate Rücklage, 
sondern zahle das aus meinen allgemeinen Rücklagen.

MfG, Arno

von Matthias H. (matthiash)


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Mehrfamilienhaus, BJ ~1900, 5 Wohnungen, Gesamt: ~400m²
Selbst bewohnt: 2 Wohnungen (Bruder und ich), zusammen 200m²
Wir zahlen uns selbst für Rücklagenbildung eine Miete die 25% unter 
derer der Mieter liegt.
Wir sparen so trotz ständiger kleinerer Modernisierungsmaßnahmen
(hier mal ein Bad neu, da mal ein wenig Trockenbau, mal neue Fenster, 
neue Haustür, neue Fassade)
etwa 12 bis 15 Tausend Euro pro Jahr an. Wenn das genug ist wird 
zusätzlich eine ETW gekauft.

von Rockefeller (Gast)


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Ich erzähle dazu eine kleine Geschichte und versuche sie so stark wie 
möglich zu komprimieren sprich, verkürzen.

Ich habe 1987 eine Eigentumswohnung gekauft, zur Eigennutzung.
40 Wohneinheiten, kurz WE genannt.
Neubau, ich war einer der ersten Bewohner.
Bauwerk im Winkels gebaut, im Inneren des Winkels ein Parkdeck mit 
darunterliegender Tiefgarage.
Zu dieser Zeit war ganz gross in Mode, das Bauherrenmodell, welches 
staatlich subventioniert war.
Selbiges bestand im Wesentlichen darin, dass der Erwerber einer solchen 
Immobilie als Gewerbetreibender auftrat, somit nicht selbst bewohnte und 
die Immo zur Weitervermietung an einen Verwalter unter Mietpreisgarantie 
abtrat.
Alle anfallenden Kosten konnten steuerlich abgesetzt werden.
Diese Mietpreisgarantie und auch die staatliche Subvention endeten nach 
7 Jahren.

Was daraus wurde:
Keiner der Bauherren war daran interessiert ein adäquate 
Instandhaltungsrücklage zu bilden, jeder wollte nach Ablauf der 7 Jahren 
seine Immo wieder gewinnbringend veräussern, war infolgedessen nicht 
interessiert. Der Bauträger war auch gleichzeitig der Verwalter und war 
genausowenig an einer adäquaten Instandhaltungsrücklage interessiert.

Meine Person und einige wenige Selbsnutzer waren anderer Meinung und 
hatten immer auf eine Erhöhung der Rücklagen gedrungen.
Keine Chance bei den Eigentümerversammlungen.

Nun gut, die ersten 10 Jahre war Ruhe.

Die gewerblichen Bauherren hatten mittlerweile ihre Immos abgestossen 
und mehr und mehr Eigennutzer zogen ein.

Jetzt kam was kommen musste, die Heizung, Balkonsanierung, 
Wasserversorgung und zuletzt eine sehr aufwändige Betonsanierung der 
Tiefgarage überstiegen bei Weitem die Rücklagen.

Eine Sonderumlage wurde beschlossen.
Die Hälfte der Mitbewohner hatte aber nicht das Geld dazu.

Waren überwiegend Leute die sich den Kauf der WE geradeso leisten 
konnten, an Instandhaltung wurde dabei überhauptnicht gedacht.

Eigentümerversammlung, ein ganz delikates Thema: Man kam zusammen, um 
etwas grosses zu beschliessen, man ging auseinander und nichts oder nur 
Kleinigkeiten wurden beschlossen.

Was tun?
Für mich gab es nur eine Konsequenz, verkaufen, solange es noch 
verkäuflich ist.

Ich ahbe jetzt ein schönes Einfamilienhaus und freu mich, jder 
Entscheidung alleine treffen zu können.

Amen.
Für

von Rockefeller (Gast)


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Ich muss da noch etwas entsprechendes anhängen:

Der Staat hat das sogen. Baukindergeld beschlossen, um jungen Familien 
mit Kindern zum Wohneigentum zu verhelfen.

Gut gedacht, schlecht gemacht....wie alles was der Staat angreift.

Jungen Familien wird vorgegaukelt, mit dem staatl. Zuschuss könne man 
sich eine Immobilie leisten.
Die Banken spielen mit und gewähren grosszügig Kredite, im Moment 
besonders verlockend niedrig.

Aber schon in der Bauphase kann die Falle zuschnappen, dann wenn die 
Baukosten aus unerwarteten Gründen die Kalkulation sprengen.

Nach einpaar Jahren treten erste Reparaturen auf, welche nicht 
eingerechnet waren.

Man hat sich bis zum Kragen verschuldet um überhaupt die Immo erwerben 
zu können und jetzt das.

Nach Ablauf der Zinsbindung sieht die Abzahlung auch nochmal ganz anders 
aus.

Na Mahlzeit

von Claus M. (energy)


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Rockefeller schrieb:
> Ich ahbe jetzt ein schönes Einfamilienhaus und freu mich, jder
> Entscheidung alleine treffen zu können.

Ja, dazu passt der Spruch, dass eine etw die Nachteile von Eigentum mit 
denen der Miete verbindet.

von MaWin (Gast)


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Altbausanierer schrieb:
> wieviel die hiesigen Immobilienbesitzer hier für Instandhaltung zurücklegen.

Betriebswirtschaftlich rechnet man mit 1/(50*12) = 1/600 der Baukosten 
bzw. des Kaufpreises der neuwertigen Immobilie pro Monat. Damit lassen 
sich erfahrungsgemäss (d.h. im Durchschnitt aller Immobilien) alle 
Sanierungskosten bezahlen.

Da dank aktueller Gesetzgebung aber viele Sanierungen mit satten 10% auf 
die Miete umgelegt werden können, rechnet ein Vermieter nicht mehr so. 
Für die restlichen, nicht-umlegbaren Sanierungen reicht weniger als 1/4 
der oben genannten Summe.

von Rolf Stutz (Gast)


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Interessanter Thread. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht :)

MaWin schrieb:
> Betriebswirtschaftlich rechnet man mit 1/(50*12) = 1/600 der Baukosten
> bzw. des Kaufpreises der neuwertigen Immobilie pro Monat.

Das stimmt auch fast mit der Petersschen Formel überein 
(Herstellungskosten x 1,5 / 80 Jahre), welche wohl hauptsächlich für die 
Berechnung herangezogen wird.

Aber weiß jemand, wie das für einfache Lagerhallen berechnet wird? Eine 
Berechnung habe ich dafür leider nicht gefunden. Würde sowas gerne für 
meinen Hof berechnen, da wir hier gute 2000 m² überdachte Fläche (ohne 
Wohnhaus) haben...

von sdfghjkl (Gast)


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Altbausanierer schrieb:
> Bei mir sind es 400€ / Monat

Solange das Haus nicht abbezahlt ist, kann sich das fast niemand 
leisten.(EFH)


sdfghjkl

von Andreas B. (bitverdreher)


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sdfghjkl schrieb:
> Altbausanierer schrieb:
>> Bei mir sind es 400€ / Monat
>
> Solange das Haus nicht abbezahlt ist, kann sich das fast niemand
> leisten.(EFH)

Na ja, 2 Vollgeschosse. Da werden auch 2 (hoffentlich) zahlende Familien 
drin wohnen. Macht also 200€/Monat. Bei eine alten Hütte kann das 
durchaus angemessen sein.

An diejenigen, die glauben, man bräuchte so etwas nicht:
Für das eigene Haus ist es das private Problem.
Anders sieht es bei Wohneigentümergemeinschaften aus. Hier greift §31 
WEG:


§ 31. (1) Die Wohnungseigentümer haben eine angemessene Rücklage zur 
Vorsorge für künftige Aufwendungen (§ 32) zu bilden. Bei der Festlegung 
der Beiträge zur Bildung der Rücklage ist auf die voraussichtliche 
Entwicklung der Aufwendungen Bedacht zu nehmen.

(2) Die Rücklage ist für die Deckung von Aufwendungen zu verwenden. Sie 
ist entweder auf einem für jeden Wohnungseigentümer einsehbaren 
Eigenkonto der Eigentümergemeinschaft oder auf einem ebenso einsehbaren 
Anderkonto fruchtbringend anzulegen.

(3) Bei Beendigung eines Verwaltungsvertrags hat der Verwalter ohne 
Verzug über die Rücklage Rechnung zu legen und den Überschuss an den 
neuen Verwalter oder bei Fehlen eines solchen an die 
Eigentümergemeinschaft herauszugeben. Wird der Verwaltungsvertrag durch 
das Gericht aufgelöst, so ist dem Verwalter die Herausgabe des 
festgestellten Überschusses binnen 14 Tagen bei Zwangsvollstreckung 
aufzutragen.

(4) Für abweichende Abrechnungseinheiten und gesondert abzurechnende 
Anlagen (§ 32 Abs. 6) können gesonderte Rücklagen gebildet werden.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Andreas B. schrieb:
> An diejenigen, die glauben, man bräuchte so etwas nicht:
> Für das eigene Haus ist es das private Problem.
> Anders sieht es bei Wohneigentümergemeinschaften aus. Hier greift §31
> WEG:

Claus M. schrieb:
> Ja, dazu passt der Spruch, dass eine etw die Nachteile von Eigentum mit
> denen der Miete verbindet.
Damit trifft er den Nagel auf den Kopf.

Und je größer das MFH ist, desto mehr wollen mitreden und desto mehr 
stehen bei sinnvollen Entscheidungen im Weg, weil es Geld kosten könnte.

So nett so einen Eigentumswohnung auf den ersten Blick auch sein mag...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Sven L. schrieb:
> So nett so einen Eigentumswohnung auf den ersten Blick auch sein mag...

Deshalb wird auch überall empfohlen, sich vor den Kauf einer ETW mal mit 
den Miteigentümern zu treffen.
Ich würde auch nie etwas mit mehr als 5 max. 10 Eigentümern kaufen. Bei 
uns sind es 4 und wir haben alle ein gutes Verhältnis miteinander. Wobei 
die Toleranz manchmal auch etwas ausgereizt wird.

Ein Haus hat halt den Nachteil, daß man sich in der Freizeit meist nur 
noch mit dem Haus beschäftigt. Der Baumarkt als 2. Wohnzimmer....
Ich habe kein Haus mehr und bin froh drum.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Andreas B. schrieb:
> Deshalb wird auch überall empfohlen, sich vor den Kauf einer ETW mal mit
> den Miteigentümern zu treffen.
Ja das klingt logisch und gelingt wahrscheinlich auch nur dann, wenn das 
ganze nicht über Makler läuft.

So wie ich das oft mitbekommen habe, musst Du am besten bei der 
Besichtigung direkt zu sagen.


> Ich würde auch nie etwas mit mehr als 5 max. 10 Eigentümern kaufen. Bei
> uns sind es 4 und wir haben alle ein gutes Verhältnis miteinander. Wobei
> die Toleranz manchmal auch etwas ausgereizt wird.
10 Eigentümer sind ne Menge, wenn das alles Paare sind und da dann beide 
im Grundbuch stehen, dann hast Du 20 die mitreden wollen. Wenn dann noch 
Erben irgendwo im Spiel sind, wird es ganz lustig.

Ganz toll soll es auch immer sein, wenn eine Hauserwaltung im Boot ist.
>
> Ein Haus hat halt den Nachteil, daß man sich in der Freizeit meist nur
> noch mit dem Haus beschäftigt. Der Baumarkt als 2. Wohnzimmer....
> Ich habe kein Haus mehr und bin froh drum.
Nunja ich bin genau den Weg gegangen, habe einen Garten dabei, 
Parkplätze, Garage ähhhh Werkstatt und hier gibt es nur 4 Nachbarn. Das 
das Ganze sich ändert ist von der Toplogie her ausgeschlossen.

Das der Baumarkt das zweite Wohnzimmer ist, ich weiß nicht.
Klar jetzt wird gerade einiges umgebaut, allerdings Stück für Stück.

Mein Nachbar sagte: Sieh es als Hobby und weniger als Pflicht und was 
soll ich sagen, er hat Recht.

Klar nerven Staub und Dreck etwas, allerdings ist es auch ein tolles 
Gefühl zu wissen für wen man sich in die Finger schneidet.

Und ein paar Spielerreien ala Smarthome kommen auch mi rein. Wobei ich 
wenn ich da andere Blogs im Internet so lese noch recht knädig bin, da 
vieles was da gemacht wird am Ende wirklich nur Spielerei ist.

Okay am Ende muss jeder seinen für sich passenden Weg finden...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Sven L. schrieb:
> So wie ich das oft mitbekommen habe, musst Du am besten bei der
> Besichtigung direkt zu sagen.

Ja, logisch, wann denn sonst?

> Ganz toll soll es auch immer sein, wenn eine Hausverwaltung im Boot ist.

Für mich ein no go.

> Okay am Ende muss jeder seinen für sich passenden Weg finden...

Man muß halt nur wissen auf was man sich da einläßt.
Für mich war das mit dem Haus zu viel Arbeit. Mein Traum war immer ein 
großer Garten bis ich selbst einen hatte. Im Sommer hatte ich jedes WE 
einen Wagen voll Grünschnitt schneiden + wegbringen müssen. Als Rentner 
mag das ja ok sein aber nicht für einen AN.

von Altbausanierer (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> sdfghjkl schrieb:
>> Altbausanierer schrieb:
>>> Bei mir sind es 400€ / Monat
>>
>> Solange das Haus nicht abbezahlt ist, kann sich das fast niemand
>> leisten.(EFH)
>
> Na ja, 2 Vollgeschosse. Da werden auch 2 (hoffentlich) zahlende Familien
> drin wohnen. Macht also 200€/Monat. Bei eine alten Hütte kann das
> durchaus angemessen sein.

Nein, wir bewohnen das als eine Familie, aber ja prinzipiell könnte man 
es auch als ein ZFH betreiben, der Grundriss gibt's her.
Und natürlich sollte man sich Instandhaltung auch leisten können wenn 
man noch Raten am abbezahlen ist, sonst ist es zu teuer.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Ich würde auch nie etwas mit mehr als 5 max. 10 Eigentümern kaufen.

Das ist in Städten dann ein bisschen schwierig. Hier sollte man auf 
einen großen Selbstnutzeranteil achten, denn von dem hängt in erster 
Linie ab, wie mit dem Haus umgegangen wird.

Ein überwiegend aus vermieteten Wohnungen bestehendes Haus wird wie ein 
normales Miethaus betrieben - Kosten drücken, Geld sparen, Gewinn 
optimieren. Und so sieht so ein Haus dann auch aus. Vor allem wohnt dann 
durchaus "irgendwer" dort, und wenn einer der Vermieter eher einen 
Ferienwohnungsbetrieb organisiert, freuen sich die anderen.

Bei überwiegenden Selbstnutzern aber steht der Werterhalt oder sogar die 
Wertsteigerung im Vordergrund, da wird durchaus mal für eine 
Renovierungs- oder Umbaumaßnahme etwas mehr ausgegeben, damit etwas 
schöner und besser wird, als es vorher war.

Allerdings gibt es auch hier eine problematische Ausnahme, wenn die 
Eigentümer nämlich früher Mieter ihrer eigenen Wohnungen waren. Die 
haben dann oft Probleme, ihre "Mietersichtweise" zu verlassen (Es darf 
nichts kosten, und die anderen sind zuständig).

Meine WEG besteht gut zur Hälfte aus selbstnutzenden Eigentümern (mich 
eingeschlossen), und von einer Ausnahme abgesehen (die vor der 
Umwandlung in Eigentumswohnungen schon Mieterin war), funktioniert die 
WEG ziemlich gut. Die selbstnutzenden Eigentümer haben genug "Tragweite" 
in den WEG-Versammlungen, daß Renovierungsmaßnahmen am Haus genutzt 
werden, um das Haus dauerhaft aufzuwerten (ein Beispiel: Der mit 
hässlichem Noppen-PVC ausgelegte Boden des Hauseingangs wurde durch 
Naturstein ersetzt, das passt besser zum späten Jugendstil, der in den 
Stuckornameten des Hauseinganges auch noch gut zu erkennen ist).

Die Ausnahme bestand nach einem Wasserschaden darauf, daß die WEG selbst 
ihr für die Zeit, in der sie in ihrer Wohnung nicht wohnen konnte, das 
Wohngeld stunden sollte (die Renovierungsmaßnahme und eine Ersatzwohnung 
wurden natürlich von der Hausversicherung gezahlt), mit der Begründung, 
sie könne ja ihre Wohnung nicht nutzen. Auf die Frage, was wir (der Rest 
der WEG) denn für ihren Wasserschaden könnten, war nur der Hinweis auf 
ihren Rechtsanwalt zu hören, der das "so gesagt" haben soll.

Ja, lustig ist das WEG-Leben.

von Frank W. (frank_w)


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Wie und wo legt ihr Eure Rücklagen an?

Gruß Frank

von Rockefeller (Gast)


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Da die Rücklagen unter Umständen von jetzt auf gleich benötigt werden, 
gibt es natürlich keine fristgebundene Anlagemöglichkeit. Da kannst du 
zur Zeit froh sein, wenn du keinen Negativzins zahlen musst.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Frank W. schrieb:
> Wie und wo legt ihr Eure Rücklagen an?

"Anlegen" im Sinne von Geldmehrung ist schon seit längerem nicht mehr 
möglich - ansonsten kümmert sich die von der WEG beauftragte Verwaltung 
darum. Das Geld landet halt auf irgendeinem Konto.

Früher, als es noch Zinsen gab, konnte dafür ein Tagesgeldkonto 
verwendet werden, heute muss man froh sein, nicht Zinsen zahlen zu 
müssen.

von Axel L. (axel_5)


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Geld, welches ich nicht brauche, landet auf dem Depotkonto. Da wird es 
in Aktien angelegt, sobald sich das anbietet (so wie jetzt).

Wenn ich mal Geld brauche, wird entweder das Depotkonto genutzt, oder es 
werden Aktien verkauft.

Spezielle Rücklagen halte ich dann für sinnlos.

Allerdings lege ich 300€/Monate für Heizöl und die Versicherungen/KFZ 
Steuer etc. zurück.

Gruß
Axel

von Rockefeller (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Da wird es
> in Aktien angelegt

Wenn du morgen eine neue Heizung brauchst, oder das Dach muss repariert 
werden weil es undicht geworden ist, kann es passieren, dass deine 
Aktien gerade unter Einstandspreis gehandelt werden.

Kein so gutes Geschäft.

von A. K. (Gast)


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Also..ich finde, dass ein Eigenheim OHNE Mitmieter usw. die einzige 
wahre Lösung ist...hätte keinen Bock mich mit evtl. 
faulen,nervigen,lauten usw. Nachbarn um die finanzierung von xy zu 
streiten.

LG

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Da wird es in Aktien angelegt, sobald sich das anbietet (so wie jetzt).

Tut es sich das ? Seltsamerweise waren die minimalen Verluste bei 10%, 
eher mehr. Obwohl es der wirtschaft gut geht. Die Aktien kommen gleich 
wieder, oder sollte man besser noch ein Viertel Jahr zuwarten ?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Arno K. schrieb:
> Also..ich finde, dass ein Eigenheim OHNE Mitmieter usw. die einzige
> wahre Lösung ist.

Das ist halt bei steigender Besiedlungsdichte nur noch schwer 
umzusetzen. Ich wohne ganz gerne an einem Ort, wo ich problemlos zu Fuß 
zum nächsten Supermarkt, Bäcker, Fleischer, Arzt, Restaurant oder auch 
Elektronikhändler etc. gehen kann, und wo ich auf einen halbwegs 
funktionierenden ÖPNV zurückgreifen kann, und in recht überschaubarer 
Zeit zu meinem Arbeitsplatz kommen kann (zu Fuß: Halbe Stunde, mit dem 
halbwegs funktionierenden ÖPNV: ca. 10 Minuten).

von Andreas B. (bitverdreher)


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Arno K. schrieb:
> Also..ich finde

Die Bedürfnisse sind halt verschieden. Da muß jeder für sich das beste 
finden. Da würde ich auch mieten davon nicht ausschließen.

von L. H. (holzkopf)


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Denke, die Voraussetzungen und auch Erwartungen dessen, was man sich mit 
der Realisierung von Eigentumswohnung, REFH, EFH (freistehend) usw. 
erfüllen können will, sind dermaßen unterschiedlich, daß man nur sehr 
schlecht etwas generalisieren kann. :)

Arno K. schrieb:
> Also..ich finde, dass ein Eigenheim OHNE Mitmieter usw. die einzige
> wahre Lösung ist...hätte keinen Bock mich mit evtl.
> faulen,nervigen,lauten usw. Nachbarn um die finanzierung von xy zu
> streiten.

Wenngleich ich das genau so sehe, begibt man sich natürlich zwangsläufig 
bei anderen Formen von Wohneigentum in Abhängigkeiten, die anfangs evtl. 
total unterschätzt oder gar nicht bedacht werden.

Womit ich ganz konkret externe Zwänge meine, die früher oder später 
auftreten werden. Durch Beschlüsse von Hausverwaltungen und/oder 
Eigentümerversammlungen.
Zwänge, die es so z.B. bei REFH und EFH gar nicht geben kann.

Dem entspr. ergibt sich auch die Notwenigkeit von Investitionsrücklagen 
recht unterschiedlich.
Von absolut notwendig bis gar nicht. ;)

Gar keine Rücklagen zu bilden ist natürlich auch von Voraussetzungen 
abhängig, welche im Wesentlichen die sind:
1) Inwieweit man selbst dazu in der Lage ist, anstehende Reparaturen 
selbst durchführen zu können
2) Für Unvorhergesehenes ein paar Kröten "im Kreuz" zu haben.
Mehr braucht man dazu dann auch nicht, wenn ein Haus laufend "in Schuß" 
gehalten wird/wurde.

Claus M. schrieb:
> Ich sehe nicht den Sinn speziell eine rücklage für das Haus zu bilden.
> Wichtig ist, dass man rücklagen hat. Wofür man die dann verwendet bei
> Bedarf ist doch Wurst.

Halte auch ich so.

Grüße

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> 2) Für Unvorhergesehenes ein paar Kröten "im Kreuz" zu haben.

Den Unterschied zwischen "ein paar Kröten 'im Kreuz' zu haben" und 
"Rücklagen gebildet haben" kannst Du uns sicher noch aufschlüsseln.

von L. H. (holzkopf)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Den Unterschied zwischen "ein paar Kröten 'im Kreuz' zu haben" und
> "Rücklagen gebildet haben" kannst Du uns sicher noch aufschlüsseln.

Naja - thematisiert wurden hier doch sehr spezielle Rücklagen:
Nämlich zweckgebundene für die Instandhaltung von Immobilien.

Manche sind gezwungen, solche bilden zu müssen, während Andere das nicht 
für notwendig halten.
Jeder befindet sich in einer sehr speziellen Lage und handhabt das 
deshalb so, wie er das für richtig hält. :)

Grüße

von Axel L. (axel_5)


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Rockefeller schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Da wird es
>> in Aktien angelegt
>
> Wenn du morgen eine neue Heizung brauchst, oder das Dach muss repariert
> werden weil es undicht geworden ist, kann es passieren, dass deine
> Aktien gerade unter Einstandspreis gehandelt werden.
>
> Kein so gutes Geschäft.

Dann wird die Heizung halt ein bischen teurer.

Wobei: Meine Heizung ist jetzt 18 Jahre. Da hätte man jetzt jahrelang 
Geld zurückgelegt mit Null Zinsen. In Aktien angelegt, hätte man von dem 
Gewinn eine neue kaufen können und hätte die Basissumme noch über, 
selbst mit dem aktuellen Rückgang.

Allerdings kommt hier natürlich der Vorteil des Eigenheims zum tragen. 
Ob das Dach billig repariert oder teuer erneuert wird, entscheide ich 
alleine, das kann man dann durchaus vom aktuellen Stand des Depiots 
abhängig machen.

Gruß
Axel

von oszi40 (Gast)


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L. H. schrieb:
> Naja - thematisiert wurden hier doch sehr spezielle Rücklagen

Es ist ein Unterschied ob die Gemeinschaft ausreichend Rücklagen 
gebildet hat oder bei jeder defekten Dachrinne einer betteln muß. Eine 
kleine Aktion kann viele Folgeschäden vermeiden. Der Einzeleigentümer 
weiß das. Bei Gemeinschaftseigentum sitzt der letzte Eigentümer evtl. in 
Amerika.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Es ist ein Unterschied ob die Gemeinschaft ausreichend Rücklagen
> gebildet hat oder bei jeder defekten Dachrinne einer betteln muß.

Eben. Und daher sollte man, wenn man denn schon Teil einer WEG ist, 
darauf achten, daß die WEG ausreichend große Rücklagen hat, damit es 
eben nur in Ausnahmefällen zu Sonderumlagen kommt.

In "meinem" Haus, in dem ich jetzt bald ein Vierteljahrhundert lebe, gab 
es in der Zeit genau eine Sonderumlage - die war dafür auch heftig (das 
war die von mir weiter oben mal erwähnte Fassadensanierung).

Immerhin hat sich das Haus zwischenzeitlich ganz gut von seinem früheren 
Besitzer erholt (den älteren hier sagt vielleicht der Name Günter Kaußen 
noch etwas).

von michael_ (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> 2) Für Unvorhergesehenes ein paar Kröten "im Kreuz" zu haben.
>
> Den Unterschied zwischen "ein paar Kröten 'im Kreuz' zu haben" und
> "Rücklagen gebildet haben" kannst Du uns sicher noch aufschlüsseln.

Es kommt ja auch darauf an, wie alt man ist und ob man Erben hat.
Vor allem bei einem Eigenheim.

Wenn grob alles gemacht ist, braucht man nur etwas für kleine 
Katastrophen.
Das Schindeldach reicht noch, warum Naturschiefer für 80 Jahre.
Die Gasheizung, 20 Jahre alt, geht auch nach Aussage des Gasmannes noch 
mindestens 10 Jahre.
Wärmedämmung, die sich in 20 Jahren amortisiert, nutzt mir nichts für 
meine 5 Jahre (?) noch.

Wenn man jünger ist, sieht das anders aus.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn grob alles gemacht ist, braucht man nur etwas für kleine
> Katastrophen.

Ein Badumbau kann schon 20k verschlingen. Im Alter wird man öfter Hilfe 
brauchen, als man denkt.

von L. H. (holzkopf)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> In "meinem" Haus, in dem ich jetzt bald ein Vierteljahrhundert lebe, gab
> es in der Zeit genau eine Sonderumlage - die war dafür auch heftig (das
> war die von mir weiter oben mal erwähnte Fassadensanierung).

Damit hast Du dann aber Glück gehabt. :)

Von mehreren WEG kenne ich ganz andere Geschichten.
Es ist keine Seltenheit, daß in Abständen von 5 bis 10 Jahren immer 
wieder etwas anderes daherkommt.

Mal sind es Baumängel-Beseitigungen, vorwiegend bei Balkonen, dann 
Fenster-Auswechselungen (Dreifach-Isolierverglasung), Fassadenarbeiten 
auch mal usw. usw.

Dafür muß natürlich jeder WE Rücklagen bilden bzw. sollte das unbedingt 
tun.

Beim TE sieht das jedoch evtl. ganz anders aus:
Altbausanierer schrieb:
> Bei mir sind es 400€ / Monat, die ich für rund ums Haus zurücklege.
> (60er Jahre, freistehendes EFH, 2 Vollgeschosse, KG+DG)
sowie:
Altbausanierer schrieb:
> Nein, wir bewohnen das als eine Familie, aber ja prinzipiell könnte man
> es auch als ein ZFH betreiben, der Grundriss gibt's her.
> Und natürlich sollte man sich Instandhaltung auch leisten können wenn
> man noch Raten am abbezahlen ist, sonst ist es zu teuer.

Die näheren Umstände kennen wir nicht so genau.
Was sollte man deshalb raten können?

Grüße

von L. H. (holzkopf)


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oszi40 schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wenn grob alles gemacht ist, braucht man nur etwas für kleine
>> Katastrophen.
>
> Ein Badumbau kann schon 20k verschlingen. Im Alter wird man öfter Hilfe
> brauchen, als man denkt.

Aus dem Sinnzusammenhang auszugsweise zitieren und dann eine 
Stellungnahme dazu nehmen?

michael_ verstand ich ganz anders:
Nämlich dahingehend, daß im Großen und Ganzen alles gemacht ist.
Auch incl. Bad.

Ich wage es, zu bezweifeln, daß bereits recht betagte Menschen noch 
irgendwie in Erwägung ziehen, ihr Bad für 20000 Euro umzubauen.
Einerseits deshalb, weil sie ihr Bad schon längst so umbauten, daß es 
ihnen taugt und anderseits deshalb, weil das ihre Erben dann so tun 
können, wie sie lustig sind. ;)

Jede nachfolgende Generation richtet sich so ein, wie es ihr taugt.

Oder meintest Du mit dem Badumbau den Einbau von Hebezeug, das 
Gebrechliche in die Badewanne hieven und auch wieder herausheben kann?

Grüße

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Wir haben einen Wartungs- und Instandhaltungsplan für die nächsten 30 
Jahre, der jährlich revidiert wird. Danach legen wir ein Budget und 
entsprechend werden Rücklagen gebildet.
Den Instanthaltungsplan kann man nach DIN 276 gliedern. 
Instanthaltungsarbeiten die erst in 30+ Jahren fällig werden (z.B. neues 
Dach sind da auch drin - nur halt nicht bepreist und ohne 
Rücklagenbildung.

Für akute Instandhaltung haben wir ca 5 EUR/m2/anno im Budget.

von Axel L. (axel_5)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Es ist ein Unterschied ob die Gemeinschaft ausreichend Rücklagen
>> gebildet hat oder bei jeder defekten Dachrinne einer betteln muß.
>
> Eben. Und daher sollte man, wenn man denn schon Teil einer WEG ist,
> darauf achten, daß die WEG ausreichend große Rücklagen hat, damit es
> eben nur in Ausnahmefällen zu Sonderumlagen kommt.
>

Oha, die WEG soll mein Geld verwalten und möglicherweise auch noch 
anlegen ?

Das tue ich dann schon lieber selber, wenn es tatsächlich mal benötigt 
wird, habe ich es. Und wenn es nicht benötigt wird, bleibt es meins. Und 
wenn ich verkaufe, auch.

Und wenn die Rücklagen erstmal hoch genug sind, findet sich mit 
Sicherheit eine Mehrheit, um das auch auszugeben.

Gruß
Axel

von Axel L. (axel_5)


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oszi40 schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Wenn grob alles gemacht ist, braucht man nur etwas für kleine
>> Katastrophen.
>
> Ein Badumbau kann schon 20k verschlingen. Im Alter wird man öfter Hilfe
> brauchen, als man denkt.

Das Schöne am Eigentum ist ja, dass man sowas kontrollieren kann. Mein 
Bad hat jedenfalls nur ein Bruchteil davon gekostet.

Gruß
Axel

von Olaf B. (omb)


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Bei uns:
Eigentum DHH, Baujahr 2012. Keine Rücklagen für Instandhaltung.
Wenn der Kredit in 6 Jahren abgezahlt ist, kann das dann monatlich freie 
Geld dafür genutzt werden.
Bis dahin rechnen wir nicht mit größeren Reparaturen (>10k€).

von Arno (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Ein Haus hat halt den Nachteil, daß man sich in der Freizeit meist nur
> noch mit dem Haus beschäftigt. Der Baumarkt als 2. Wohnzimmer....
> Ich habe kein Haus mehr und bin froh drum.

Und je kleiner die Wohnfläche sein soll, umso sinnvoller ist eine 
Wohnung ggü. einem Haus. Denn Flächen wie Fahrradkeller, Heizungsraum, 
Kellerabteil, Dachboden... werden meist von der Gemeinschaft und damit 
überproportional von den Eigentümern größerer Wohnungen mitfinanziert, 
während man in einem Haus oft die entsprechende Fläche von der voll 
selbst bezahlten Wohnfläche abknapsen muss.

Ja, es gibt Tiny Houses mit 25-30m^2, aber da kann man idR nichtmal ein 
Fahrrad abstellen, ganz zu schweigen von dem Krempel, den die meisten 
doch gern ansammeln (Weihnachtsbaumschmuck, Gartengeräte, gutes 
Geschirr, Winterreifen, Ski, elektronische Bauteile, alte Computer...) - 
in einem Mehrfamilienhaus eine ETW mit 25-30m^2 kaufen und den Kram im 
Keller oder auf dem Dachboden lagern, das Fahrrad im 
Gemeinschafts-Fahrradkeller oder -schuppen unterbringen, klingt für mich 
wesentlich sinnvoller, da nimmt man den potentiellen Ärger mit den 
anderen Eigentümern doch gern in Kauf.

Der Vorteil ist natürlich am anderen Ende der Skala irrelevant - ob man 
eine 200m^2-Wohnung über zwei Etagen plus Kellerabteil und 
Fahrradkellermitnutzung oder ein 200m^2-Haus plus nicht ausgebautem 
Dachboden (als Lagerfläche) und Gartenschuppen anschafft, ist sicher 
nicht mehr von den Nebenflächen bestimmt :)

Rufus Τ. F. schrieb:
> Das ist in Städten dann ein bisschen schwierig. Hier sollte man auf
> einen großen Selbstnutzeranteil achten, denn von dem hängt in erster
> Linie ab, wie mit dem Haus umgegangen wird.

Und auf die Altersstruktur der Eigentümer. Denn zum einen ist 
Altersarmut ein reales Problem, was irgendwann sinnvolle 
Renovierungsmaßnahmen auf der Eigentümerversammlung scheitern lässt (und 
ein 80jähriges Eigentümerpaar wirst du zu Recht kaum aus ihrer ETW 
bekommen, selbst wenn sie eine beschlossene Sonderumlage oder sogar die 
regulären Hausgeldzahlungen nicht mehr bezahlen können) und zum anderen 
tendieren alte Menschen eher dazu, auf Verschleiß zu wohnen.

Andererseits mache ich gerade sehr gute Erfahrungen - bei uns sind 4/8 
Wohnungen sowie die Arztpraxis im Haus noch in erster Hand (Baujahr 
1977), und die Eigentümer, weit im Rentenalter, stellen weder große 
Ansprüche ("es muss unbedingt ein Aufzug her!") noch widersetzen sie 
sich sinnvollen Ausgaben ("ooch, die alte Ölheizung geht doch noch, da 
darf eben keiner den Warmwasserspeicher auskühlen lassen, dann wird der 
schon nicht undicht").

MfG, Arno

von Knorze (Gast)


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Wir haben vor drei Jahren ein freistehende Einfamilienhaus (170m²) auf 
Erbpachtgrundstück zu vergleichsweise günstigen Konditionen bekommen. Da 
die Banken bei der Finanzierung von Erbpacht-Objekten leider sehr 
pingelig sind, konnten wir am Anfang nicht alle gewünschten 
Modernisierungsarbeiten/Renovierungsarbeiten durchführen. Daher legen 
wir seitdem ~6€/m² zurück. Nächstes Jahr stehen noch Dachsanierung + 
Solarthermie sowie Modernisierung des Badezimmers an, danach ist alles 
Notwendige/Gewünschte durch und wir planen auf ~3€/m² zu gehen.

von oszi40 (Gast)


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L. H. schrieb:
> Oder meintest Du mit dem Badumbau den Einbau von Hebezeug, das
> Gebrechliche in die Badewanne hieven und auch wieder herausheben kann?

Genau, für bedarfsgerechten Umbau ist viel Geld nötig, was man auf Lager 
haben sollte. Denkt nur an Schumis Skiunfall ...

von L. H. (holzkopf)


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oszi40 schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Oder meintest Du mit dem Badumbau den Einbau von Hebezeug, das
>> Gebrechliche in die Badewanne hieven und auch wieder herausheben kann?
>
> Genau, für bedarfsgerechten Umbau ist viel Geld nötig, was man auf Lager
> haben sollte. Denkt nur an Schumis Skiunfall ...

Jetzt hör doch bitte mit so einem Schmarrn auf! ;)

Die Wahrscheinlichkeit, daß irgendjemand vergleichbare mit Schumis 
Unfall-Folgen erleiden muß, geht tendenziell gegen NULL.

Und selbst, wenn das der Fall sein sollte, kosten Hebezeuge 
(nachträglich in ein Bad "bedarfsgerecht" eingebaut) ganz gewiß niemals 
20000Euro.

Grüße

von oszi40 (Gast)


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L. H. schrieb:
> nie 20000Euro.

Der behindertengerechte Badumbau eines Kollegen hat 20k gekostet. Soviel 
zum Schmarrn. DIN 18040-2 für die barrierefreie Planung: 
https://nullbarriere.de/din18040-2.htm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Der behindertengerechte Badumbau eines Kollegen hat 20k gekostet.

Dann hat sich da entweder jemand, der mit der DIN gewedelt hat, eine 
sehr goldene Nase verdient oder aber da war vorher gar kein benutzbares 
Bad, bzw. da waren schwere Eingriffe in die Bausubstanz nötig (neue 
Türen mit Normbreite in tragenden Wänden o.ä.).

von Micha M. (bavilo)


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Haben in 11 Monaten unseren Altbau von 1963 (150m2) Größtenteils 
Saniert.

Alle Türzargen rausgerissen und neue verbaut (inkl. neue Türblätter)
Neue Rollos
Rollokästen gedämmt
Heizkörpernischen zugemauert
Neue Heizkörper
Bad EG komplett Saniert (inkl. Abdichtung)
Gäste WC Saniert
Ein Raum im OG komplett zu einem Bad umgebaut
Elektroinstallation komplett erneuert (Neuer Zählerschrank, UV, Alle 
Leitungen neu, ca. 120 Steckdosen, etc.)
Dachschrägen mit 170mm 032er gedämmt
Neue Bodenbeläge

Und noch mehr was mir gerade nicht einfällt.

Hat keine 35.000 gekostet. Haben aber alles selber gemacht.


Dieses Jahr kommt noch die Dämmung der obersten Geschossdecke.

von Axel L. (axel_5)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Der behindertengerechte Badumbau eines Kollegen hat 20k gekostet.
>
> Dann hat sich da entweder jemand, der mit der DIN gewedelt hat, eine
> sehr goldene Nase verdient oder aber da war vorher gar kein benutzbares
> Bad, bzw. da waren schwere Eingriffe in die Bausubstanz nötig (neue
> Türen mit Normbreite in tragenden Wänden o.ä.).

Nach dem, was ich so im Bekanntenkreis gehört habe, scheint das aber ein 
ziemlich normaler Preis für eine Badrenovierung zu sein, noch dazu mit 
behindertengerechtem Umbau.

Dass das erheblich billiger geht, ist keine Frage, aber wer zu den 
üblichen Installateuren geht und sich die Armaturen und Keramik in einer 
dieser wunderschönen Badausstellungen aussucht, der zahlt locker so 
viel.

Gruß
Axel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dann aber ist der primäre Kostenfaktor nicht der behindertengerechte 
Umbau, sondern die Luxusrenovierung.

von Micha M. (bavilo)


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Joa das passiert hat wenn die Männer keine Eier in der Hose haben und 
die Frau Badmöbel für 10.000 € kaufen lassen. Die witziger weise 
trotzdem aus MDF oder Presspappe besteht.

von M. (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Haben in 11 Monaten unseren Altbau von 1963 (150m2) Größtenteils
> Saniert.
>
> Alle Türzargen rausgerissen und neue verbaut (inkl. neue Türblätter)
> Neue Rollos
> Rollokästen gedämmt
> Heizkörpernischen zugemauert
> Neue Heizkörper
> Bad EG komplett Saniert (inkl. Abdichtung)
> Gäste WC Saniert
> Ein Raum im OG komplett zu einem Bad umgebaut
> Elektroinstallation komplett erneuert (Neuer Zählerschrank, UV, Alle
> Leitungen neu, ca. 120 Steckdosen, etc.)
> Dachschrägen mit 170mm 032er gedämmt
> Neue Bodenbeläge
>
> Und noch mehr was mir gerade nicht einfällt.
>
> Hat keine 35.000 gekostet. Haben aber alles selber gemacht.

Ich gehe bei diesem Aufwand und der genannten Summe mal davon aus, dass 
entweder sehr "preiswertes" Material verwendet wurde, oder das Material 
halt sehr "preiswert" eingekauft wurde.

Für ein neues Bad mit Platz zum Umfallen sind 20.000€ wenn man alles 
machen lässt sehr schnell ausgegeben. Und da ist nix Luxus. Bedauerlich 
ja, aber ist so. Bsp.: Doppelwaschbecken mit Unterschrank: Da sind 
Ruckzuck 1500€ weg - und noch keine Wasserhähne dran!

von Micha M. (bavilo)



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Wir haben kein "preiswertes" Material verwendet. Ich habe lediglich 
sämtliche Baumärkte und Baustoffhandel vermieden und mir alles Online 
bestellt.

Dämmmaterial von Isover oder Ursa sind keine Billigmarken.
Badezimmer hat Armaturen und Duschsysteme von Hansgrohe.

Abdichtungsmaterial wie z.B.
Abdichtbahn, Flüssigfolie, etc kommt alles von Otto Chemie


Hier mal ein vorher/nachher Bild vom Umbau des Bades im OG. Für unter 
5000€ kann ICH nicht meckern...(Anmerkung, den Estrich musste ich in 
diesem Zimmer komplett rausreißen. Ausgleichsmasse und Trockenestrich 
ist im Preis inbegriffen)

War sehr viel Arbeit und wenn es eine Firma gemacht hätte dann ist es 
schon klar das ich im 5 stelligen Bereich gelandet wäre.

von Karl K. (karl2go)


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oszi40 schrieb:
> für bedarfsgerechten Umbau ist viel Geld nötig, was man auf Lager
> haben sollte. Denkt nur an Schumis Skiunfall ...

Für solche und andere Sonderfälle hat man eine Unfallversicherung.

von Karl K. (karl2go)


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Michael W. schrieb:
> Für unter
> 5000€ kann ICH nicht meckern...

Aber wer hat Dich gezwungen die arme Wanne da so in die Ecke zu 
quetschen? Es wäre doch genug Platz gewesen, die etwas weiter 
vorzuholen...

von Micha M. (bavilo)


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Die Wanne war zuerst in der Mitte der Wand geplant.

Das wollte ich dann aber nicht weil wir dann Links sowie Rechts ein 
wenig Platz hätten mit dem wir nichts anfangen können.

Da die Wanne jetzt aber ganz Links ist, können wir Rechts noch eine 
Kommode hinstellen. ;)

Geschmackssache halt.

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Für unter 5000€ kann ICH nicht meckern...

Respektable Leistung, ich denke da würde niemand meckern. Schön das du 
auch den Rohbau zeigst, da kenne ich "Fachmänner" die heftigsten Pfusch 
einbauen und hoffen dass die Fliesen alles abdecken.
Bloß mit der Wann muss ich zustimmen, die hätte ich 20cm vorgeholt und 
einen Weinglas-Abstellplatz daneben gebaut.

von Micha M. (bavilo)


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Hehe Wein beim Baden ist natürlich auch was feines :-)

Naja nu is Rum.

Habe von meinem Onkel auch wilde Geschichten gehört. Er hat alles machen 
lassen und musste sein Bad 2 Mal rausreißen weil die "Fachmänner" nicht 
richtig abgedichtet haben.

Lieber selber machen, sich Zeit lassen und es beim ersten Mal richtig 
machen.

von Altbausanierer (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Haben in 11 Monaten unseren Altbau von 1963 (150m2) Größtenteils
> Saniert.
>
> Alle Türzargen rausgerissen und neue verbaut (inkl. neue Türblätter)
> Neue Rollos
> Rollokästen gedämmt
> Heizkörpernischen zugemauert
> Neue Heizkörper
> Bad EG komplett Saniert (inkl. Abdichtung)
> Gäste WC Saniert
> Ein Raum im OG komplett zu einem Bad umgebaut
> Elektroinstallation komplett erneuert (Neuer Zählerschrank, UV, Alle
> Leitungen neu, ca. 120 Steckdosen, etc.)
> Dachschrägen mit 170mm 032er gedämmt
> Neue Bodenbeläge
>
> Und noch mehr was mir gerade nicht einfällt.
>
> Hat keine 35.000 gekostet. Haben aber alles selber gemacht.

Respektabel. Kannst du eine Hausnummer geben wieviel Arbeitsstunden 
reingesteckt wurden eurerseits?

Wieviel hat dich die Elektroinstallation gekostet? Selbst geplant oder 
mit Eli geplant und dann selbst ausgeführt?

Wie sieht dein restlicher Dachaufbau aus?

Oberste Geschossdecke Beton oder noch Holz?

von L. H. (holzkopf)


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Michael W. schrieb:
> Haben in 11 Monaten unseren Altbau von 1963 (150m2) Größtenteils
> Saniert...

Wer weiß, was da insgesamt alles zu bewältigen ist, weiß auch, daß das 
allemal eine reife Leistung ist:
Alle Achtung. :)

Wie konntet Ihr das zeitlich bewältigen?
"Aus-Zeit" vom Job genommen?

Rufus Τ. F. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Der behindertengerechte Badumbau eines Kollegen hat 20k gekostet.
>
> Dann hat sich da entweder jemand, der mit der DIN gewedelt hat, eine
> sehr goldene Nase verdient oder aber da war vorher gar kein benutzbares
> Bad, bzw. da waren schwere Eingriffe in die Bausubstanz nötig (neue
> Türen mit Normbreite in tragenden Wänden o.ä.).

Sehe ich auch so.

Ein Hebezeug für z.B. 250kg kostet vielleicht max. 2000Euro - wenn 
überhaupt so viel.

Grüße

von Micha M. (bavilo)


Angehängte Dateien:

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L. H. schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> Haben in 11 Monaten unseren Altbau von 1963 (150m2) Größtenteils
>> Saniert...
>
> Wer weiß, was da insgesamt alles zu bewältigen ist, weiß auch, daß das
> allemal eine reife Leistung ist:
> Alle Achtung. :)
>
> Wie konntet Ihr das zeitlich bewältigen?
> "Aus-Zeit" vom Job genommen?
>

Zum Ende hin war es für uns schon grenzwertig. Aber nach der Arbeit hieß 
es bis mindestens 22 Uhr auf die Baustelle. Samstags auch, Sonntags 
auch, Feiertage auch.

Anfangs waren wir noch zu 5. bis 6. Aber es haben sich dann immer mehr 
von den Helfern zurückgezogen sodass nur noch ich und meine Freundin zu 
Gange waren. Wenigstens wissen wir jetzt das wir in Zukunft auch keinen 
mehr helfen müssen!

Erstaunlicherweise hat sie das gesamte 150m2 Haus alleine Tapeziert. Ich 
habe für sowas keine Geduld :)

Die Küche hat auch eine schöne Veränderung durchgemacht. Wir haben die 
alten Küchenmöbel von 1989 behalten und für ca. 150€ Lackiert. Hat ne 
Menge Geld gespart.

Grüße

von oszi40 (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Menge Geld gespart.

Die Frau solltest Du behalten. :-) Hut ab.

von Arno (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Hehe Wein beim Baden ist natürlich auch was feines :-)
>
> Naja nu is Rum.

Rum ist eh besser ;)

MfG, Arno

von Sven L. (sven_rvbg)


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oszi40 schrieb:
> Die Frau solltest Du behalten. :-) Hut ab.

Ja das habe ich gerade auch gedacht, als ich das gelesen habe.

von Stephan I. (steph77)


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Michael W. schrieb:
> Anfangs waren wir noch zu 5. bis 6. Aber es haben sich dann immer mehr
> von den Helfern zurückgezogen sodass nur noch ich und meine Freundin zu
> Gange waren. Wenigstens wissen wir jetzt das wir in Zukunft auch keinen
> mehr helfen müssen!

Ich finde das nicht ganz fair von dir. Man kann von keinem Freund 
erwarten, dass er 11 Monate beim Umbau hilft.

von Micha M. (bavilo)


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Stephan I. schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> Anfangs waren wir noch zu 5. bis 6. Aber es haben sich dann immer mehr
>> von den Helfern zurückgezogen sodass nur noch ich und meine Freundin zu
>> Gange waren. Wenigstens wissen wir jetzt das wir in Zukunft auch keinen
>> mehr helfen müssen!
>
> Ich finde das nicht ganz fair von dir. Man kann von keinem Freund
> erwarten, dass er 11 Monate beim Umbau hilft.

Nö Freunde habe ich ja auch nicht gemeint. Die waren da als Hilfe 
benötigt wurde.

Die Familie eher nicht so. Sind ja entweder auch gerade erst von der 
Arbeit gekommen und müssen sich "ausruhen" oder müssen gerade den 
Haushalt machen.

Und mal spontan um 20 Uhr was helfen ging auch überhaupt nicht.

Im Endeffekt durften wir auch das was andere gemacht habe nochmals 
anpacken weil es nicht zufriedenstellend ausgeführt wurde. Ihr wisst gar 
nicht wie oft ich den Satz "Ist ja für andere Leute" gehört habe. Auch 
"Ach ist mir jetzt Scheissegal" durfte ich dutzende male hören.

Ich bin froh das wir fertig sind.

Beim nächsten mal frag ich gar keinen mehr!

von Altbausanierer (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Ich bin froh das wir fertig sind.
>
> Beim nächsten mal frag ich gar keinen mehr!

Sorry, das ist aber auch arg vermessen, Dritte in den eigenen Hausumbau 
quasi einzuplanen und sich dann noch beschweren, dass es keine 
Profiqualität hat.
Auf die Idee käme ich garnicht, andere für lau einzuplanen damit sie mir 
mit meiner Hütte, für die ich mich eigenständig entschieden habe, 
helfen. Wenn, dann biete ich von vornherein eine entsprechende 
Kompensation an. Aber von anderen verlangen nach nem Arbeitstag noch 
ihren Feierabend oder ihr Wochenende zu opfern für deinen Haustraum, das 
ist arg drüber.

von Micha M. (bavilo)


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Altbausanierer schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> Ich bin froh das wir fertig sind.
>>
>> Beim nächsten mal frag ich gar keinen mehr!
>
> Sorry, das ist aber auch arg vermessen, Dritte in den eigenen Hausumbau
> quasi einzuplanen und sich dann noch beschweren, dass es keine
> Profiqualität hat.
> Auf die Idee käme ich garnicht, andere für lau einzuplanen damit sie mir
> mit meiner Hütte, für die ich mich eigenständig entschieden habe,
> helfen. Wenn, dann biete ich von vornherein eine entsprechende
> Kompensation an. Aber von anderen verlangen nach nem Arbeitstag noch
> ihren Feierabend oder ihr Wochenende zu opfern für deinen Haustraum, das
> ist arg drüber.

Finde ich nicht. Nicht wenn sie die Hilfe im Vor raus angeboten haben. 
Und das es keine Profiqualität ist ist mir schon klar. Aber wenn man 
sich so GARNICHT Mühe gibt, finde ich das schon schade.

Aber ist ja auch egal jetzt. Haben es ja geschafft und sind im Budget 
geblieben, also alles gut.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Michael W. schrieb:
> Im Endeffekt durften wir auch das was andere gemacht habe nochmals
> anpacken weil es nicht zufriedenstellend ausgeführt wurde.

Uh, das kann ich allerdings auch.

Altbausanierer schrieb:
> Dritte in den eigenen Hausumbau
> quasi einzuplanen und sich dann noch beschweren, dass es keine
> Profiqualität hat.

Wenn man weiss, dass sie bei sich selbst durchaus mehr als Profiqualität 
abliefern, ist das schon ärgerlich.

Und wenn ich anderen helfe, mach ichs doch auch ordentlich und sag 
nicht: Ist ja nur für andere Leute. Selbst wenn ich weiß, dass die 
vielleicht nicht so Wert drauf legen.

von Michael B. (laberkopp)


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M. schrieb:
> Bsp.: Doppelwaschbecken mit Unterschrank: Da sind
> Ruckzuck 1500€ weg - und noch keine Wasserhähne dran

Ähm, nein, 150 EUR pro Stück bzw. 309 EUR Doppelversion
https://www.otto.de/baumarkt/sanitaer/waschtische/
1k5 also nur für Leute die in goldenen Wasserhähnen denken,
z.B. dem (der wirklich einen gutes Eindruck macht aber natürlich 
minimale Haltbarkeit weil Holz nass wird und schnell unansehnlich ist)
https://www.tikamoon.de/art-waschtisch-aus-eiche-165-serena-oak-2024.htm

Interessanterweise lese ich in den Werbebelagen die Prospekte von 
Küchenausstattern und Baudausstattern und sehe dort Küchen und Bäder wie 
sie sich der Verkäufer so vorstellt: Alle 0815 langweilig, alle 2 Jahre 
eine neue unpraktikable Mode, minderwertigste Materialen im Ikealook, 
und frage mich, wer die kauft:

KEINER meiner Bekannten hat solche Bäder oder Küchen. Sondern alle 
kreativ selbst ausgedachte und zusammengestellte und praktikable 
Möblierung, da werden Wände mit Mosaik gefliest, Einrichtungen aus 
Kalksandsteinen gemauert, da gibt es historischen Stil mit Brotbacköfen 
oder Granittränken als Spülbecken oder hypermodernes mit 
hinterleuchteten Glasscheiben und Edelstahl, aber nirgends den Ramsch 
den die Verkäufer in den Wochendblättern wie Sauerbier an den Mann 
bringen müssen.

von Axel L. (axel_5)


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Michael B. schrieb:
> M. schrieb:
>> Bsp.: Doppelwaschbecken mit Unterschrank: Da sind
>> Ruckzuck 1500€ weg - und noch keine Wasserhähne dran
>
> Ähm, nein, 150 EUR pro Stück bzw. 309 EUR Doppelversion
> https://www.otto.de/baumarkt/sanitaer/waschtische/
> 1k5 also nur für Leute die in goldenen Wasserhähnen denken,
> z.B. dem (der wirklich einen gutes Eindruck macht aber natürlich
> minimale Haltbarkeit weil Holz nass wird und schnell unansehnlich ist)
> https://www.tikamoon.de/art-waschtisch-aus-eiche-165-serena-oak-2024.htm
>

Sowas habe ich bei den Kindern verbaut, dass ist aber keine Keramik und 
nach ein paar Jahren austauschreif. Lässt sich auch ziemlich übel 
putzen.

Gruß
Axel

von michael_ (Gast)


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Altbausanierer schrieb:
> Auf die Idee käme ich garnicht, andere für lau einzuplanen damit sie mir
> mit meiner Hütte, für die ich mich eigenständig entschieden habe,
> helfen. Wenn, dann biete ich von vornherein eine entsprechende
> Kompensation an. Aber von anderen verlangen nach nem Arbeitstag noch
> ihren Feierabend oder ihr Wochenende zu opfern für deinen Haustraum, das
> ist arg drüber.

Ja, aber im TV sieht das alles so schön und ideal aus.
Bei angemessener (Schwarz-) Bezahlung macht der Nachbar auch paar Monate 
mit.
Sonst funktioniert das nicht.

von L. H. (holzkopf)


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michael_ schrieb:
> Bei angemessener (Schwarz-) Bezahlung macht der Nachbar auch paar Monate
> mit.
> Sonst funktioniert das nicht.

Dabei spricht doch kein Mensch von anrüchiger (Schwarz-) Bezahlung.
Sondern nur von Nachbarschaftshilfe. ;)

Grüße

von Reinhard S. (rezz)


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Michael W. schrieb:
> Lieber selber machen, sich Zeit lassen und es beim ersten Mal richtig
> machen.

Mh, ich kenns von der Arbeit eher so, das das erste Mal selten perfekt 
wird und man beim zweiten oder dritten Mal erst halbwegs den Bogen raus 
hat, auch vom Ablauf her.

von Arno (Gast)


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Ich glaube zwar nicht, dass Konfuzius das gesagt hat, aber der Spruch 
hat einen wahren Kern: 
http://www.poeteus.de/zitat/Das-erste-Haus-baust-du-f%C3%BCr-deinen-Feind-das-zweite-f%C3%BCr-deinen-Freund-und-das-dritte-f%C3%BCr-dich-selbst/283

MfG, Arno

von Hau Wech (Gast)


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Ein Tag ist kein Tag ,
zwei Tage sind vier Tage ...

Einen Tag oder ein Wochenende machte man wahrscheinlich etwas für 
Unendgiltliches ...

Aber mehr ist in der Regel nur drin , wenn gleichzeitig auch bei den 
Helfern Renovierungen anstünden .

Diese theoretische Geldlose Dienstleistung ist wahrscheinlich 
Christlichen und Kommunistischen Ideologie-Verkündern zuzuschreiben ,
im Mittelalter hätte es "Frondienst" geheißen !

von Claus M. (energy)


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Michael W. schrieb:
> Die Familie eher nicht so. Sind ja entweder auch gerade erst von der
> Arbeit gekommen und müssen sich "ausruhen" oder müssen gerade den
> Haushalt machen.
> Und mal spontan um 20 Uhr was helfen ging auch überhaupt nicht.

Ginge bei mir auch nicht. Lächerlich. Ich würde nie auf die Idee kommen 
Freunde oder Familie sowas überhaupt erst zu fragen. Ziemlich egoistisch 
von dir.

von Stefan (Gast)


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Wir haben ein Haus mit 106qm + 30qm Nutzraum ( Keller ) Haus ist bj 
1998. Wir legen Monatlich 250€ dafür zu Seite, Wohnen jetzt seit 2 
Jahren drinn, bis jetzt waren keine Reparaturen fällig, die Kosten für 
Gasheizung Wartung werden extra bezahlt die ziehe ich von den rücklagen 
nicht ab, die sollen wirklich nur angegriffen werden wenn was kaputt 
geht. Heizung, Dach, Wasserleitung usw...

von M. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> M. schrieb:
>> Bsp.: Doppelwaschbecken mit Unterschrank: Da sind
>> Ruckzuck 1500€ weg - und noch keine Wasserhähne dran
>
> Ähm, nein, 150 EUR pro Stück bzw. 309 EUR Doppelversion
> https://www.otto.de/baumarkt/sanitaer/waschtische/

Gut, ich habe etwas übertrieben. Sind "nur" ca. 1300€ für 
Doppelwaschtisch plus Unterschrank:
https://www.reuter.de/keramag-myday-doppelwaschtisch-b-130-t-48-cm-weiss-mit-keratect-a337619.php
https://www.reuter.de/keramag-myday-waschtischunterschrank-mit-led-beleuchtung-b116-h-41-t-405-cm-front-und-korpus-weiss-hochglanz-a522249.php

Das LED-Gedöns halte ich auch für unnötig, aber sonst: Was soll daran 
Luxus sein? Das ist (hoffentlich) ordentliche Qualität. Und erzähl mir 
nicht, dass das Otto-Zeug genauso wertig ist. Glaube ich nicht. Von der 
Befestigungstechnik, über Beschichtung zu den Systemen haben die 
bekannten Hersteller teilweise schon gute Sachen. Und das lassen die 
sich leider entsprechend teuer bezahlen. Ich lege halt großen Wert auf 
Pflegeleichtigkeit.

Mein Credo (als Extremfall eines Selbermacher) ist: Nur ordentliches 
Material einsetzen. Die Mehrkosten dafür spare ich durchs Selbermachen 
vielfach ein!

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