Hallo, Ich suche zuverlässige Informationen zu Kontaktwiderständen von verzinnten und vergoldeten Kontakten. 1. Es geht darum, einzuschätzen, wie zuverlässig verzinnte Batteriekontakte bei 1,55V oder 3V über einen längeren Zeitraum (> 3 Jahre)sind. Es gibt z.B. verzinnte SMD-Batteriehalter, die ich gerne nutzen möchte, weil bei vernickelten TH-Haltern Bestückungsprobleme aufgetreten sind. Wenn der Batteriehalter verzinnt ist, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, auch den negativen Kontakt als Zinn-Oberfläche auszuführen - oder? 2. Kleine Steckverbinder (z.B. von JST) sollen über eine hohe Anzahl an Steckzyklen zuverlässig funktionieren. Es werden vergoldete Kontakte sehr wahrscheinlich eine höhere Zuverlässigkeit bieten. Doch Herstellerangeben, die ich bisher gefunden habe, lassen keine Aussage zu, wie sehr die Zahl an Steckzyklen verbessert wird, wenn vergoldete Kontakte statt verzinnten eingesetzt werden. (z.B. verzinnt 30 - vergoldet 300 Steckzyklen bei einem Kontaktwiderstand von weniger als xxx Mikro-Ohm.)
Ich erkenne das Problem nicht... Wenn bei verzinnten Kontakten 30 Wechsel garantiert werden, sind das bei 3 Jahren Batterielebensdauer 90 Jahre Gesamtlebensdauer, bei 2 Jahren noch 60. Wird Dein Gerät so lange benutzt werden? Wenn Du Angst vor Kontaktwiderständen hast, löte die Batterie doch einfach ein. Gruß - Werner
Verzinnte Kontakte funktionieren nur zuverlässig, wenn hohe Kontaktkräfte wirken. Die Zinnoberfläche bildet ein nichtleitendes Oxid aus, das durchbrocchen werden muss. Das geht soweit, dass bei zu niedrigen Kontaktkräften schon der Transport (Rütteln) zu Problemen führt. Daher gibt es verzinnte Kontakte auch nur mit wenigen Kontakten. Stickwort: Fretting Corrosion. Die Steckerhersteller haben da zuverlässige Infos. Gold mag eher niedrige Kontaktkräfte, sonst reibt es sich ab, und bringt in Verbindung mit Zinn keinen Vorteil. Nickel ist gut und günstig, aber chemisch nicht so beständig wie Gold.
Danke für die Antworten, ich muß wohl etwas präzisieren: Es sind zwei „Baustellen“ einer Baugruppe. Die eine Problemstelle ist die Batteriehalterung. Die Batterie wird kurz vor dem Verschließen der Baugruppe eingesetzt, die BG ist dann sozusagen „scharf“ und geht an den Kunden. Ähnliche Baugruppen haben aufgelötete Batterien. Dort wird eine Lötbrücke zum Aktivieren genutzt. Das ist bei dieser Baugruppe jedoch nicht möglich. Die Kontakte werden nur beim Einsetzen der Batterie etwas abgerieben. Deshalb sollte eine Zinnoberfläche ausreichen. Vernickelte Halter und besonders die kleinen negativen Kontakte haben bei verschiedenen Bestückern immer wieder zu schlechten Lötstellen geführt. Wird der negative Batterie-Kontakt als Zinn-Fläche ausgeführt, wäre die Problemzone „vernickelte Oberfläche löten“ beseitigt. Ich vermute, daß eine verzinnte Oberfläche ausreicht, weil auch Schaltkreis-Kontakte oder viele Steckkontakte auch nur verzinnt sind, so gut wie nie bewegt werden und trotzdem sehr lange funktionieren. Aber vielleicht habe ich ein Detail übersehen? Wo finde ich Untersuchungen bzw Belege für die Funktion? Die zweite Baustelle ist der Steckverbinder. Hier sind Steckverbinder mit verzinnten Kontakten durch solche mit Goldkontakten zu ersetzen - wenn es sich lohnt. Diese Steckverbinder werden je nach Anwendung bzw Kunden sehr selten oder sehr oft getrennt und wieder verbunden. Ich habe versucht, für kleine Steckverbinder verschiedener Hersteller vergleichbare Daten zu der Anzahl von Steckzyklen zu finden. Oft gab es gar keine nutzbaren Informationen. Die Preise für Stecker und Buchsen liegen jedoch weit auseinander. In einigen Fällen ist die Goldversion überhaupt nur in sehr hohen Stückzahlen lieferbar. Es geht mir also darum, abzuschätzen, wann sich der Aufwand für Gold-Kontakte lohnt. Die Aussage eines Vertreters war, Goldkontakte würden mit Faktor 10 länger für einen sicheren Kontakt sorgen. Es muß doch Untersuchungen oder Belege geben?
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Klar, gibt es... warum fragst du nicht bei den renomierten Herstellern an? Im Anhang zwei Referenzen vomm Amp, In der Uni Bibliothek findest du dicke Bücher dazu. Bei verzinnten Batteriekontakten (und generell bei allen verzinnten Kontakten) in langlebigen Produkten würde ich sehr vorsichtig sein. Da kann man leicht am falschen Ende sparen. Wenn es Probleme beim Löten macht: Es gibt aus selektive Verzinnung. Grüße, Udo
Matthias K. schrieb: > Die Aussage eines Vertreters war, Goldkontakte würden mit Faktor 10 > länger für einen sicheren Kontakt sorgen. Wenn Brühe aus der Batterie läuft bezweifle ich das.
Danke Udo, Ich fragte: Es muß doch Untersuchungen oder Belege geben? Udo K. schrieb: > Klar, gibt es... warum fragst du nicht bei > den renomierten Herstellern an? Ich habe die Vertreter gefragt, die unsere Firma besucht haben. Da mir die Antworten nicht aureichten, habe ich ja hier gefragt. > Im Anhang zwei Referenzen vomm Amp, genau sowas habe ich gesucht. Die „TIN COMMANDMENTS“ sind ein Volltreffer. „Fressen“ oder „false Brinelling“ hätte ich nur von harten Werkstoffen erwartet - von Zinn eher Fließ-Effekte. > Bei verzinnten Batteriekontakten (und generell bei > allen verzinnten Kontakten) in langlebigen Produkten > würde ich sehr vorsichtig sein. Deshalb frage ich hier. > Wenn es Probleme beim Löten macht: Es > gibt aus selektive Verzinnung. Es werden von uns schon jahrelang Keystone-Batteriehalter verwendet. Doch immer wieder mal gibt es Probleme mit den vernickelten Teilen. Da wir auch eine Sorte von Batteriehaltern einsetzen, die verzinnt ist. Erscheint mir der verzinnte andere Pol naheliegend. Allerdings hat hier niemand Langzeiterfahrungen mit verzinnten Kontakten. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als könnten wir die AMP-Gebote (Contact-Physics-Research) einhalten.
Matthias K. schrieb: > Langzeiterfahrungen mit verzinnten Kontakten. Verzinnte CPUs habe ich massenweise fest eingelötet wegen Kontaktproblemen mit dem Sockel. Mit Goldkontakten hatte ich keine Oxydationsprobleme, dafür aber bei Drehschaltern etwas mehr Verschleiß. In Deinem Fall kann man ja auch nicht davon ausgehen, daß die nächste Batterie 100% die gleichen Kontaktmaterialien hat?
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