Forum: HF, Funk und Felder SDR als Spektrumanalysator?


von Funkenflug (Gast)


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Hallo zusammen, auf diesem Gebiet bin ich sehr neu und daher würde mich 
die Einschätzung von ein paar Profis interessieren. Selber möchte ich 
mich aus reinem Interesse am basteln und am Thema damit beschäftigen.

Taugt ein SDR als Spektrumanalysator? Die Echtzeit Bandbreite ist meißt 
gering, da könnte man doch sicher ein Software Skript schreiben welches 
den Bereich durchläuft und die Stücke aneinander klebt.
Eine Vorstellung meinerseits wäre z.b. einen LimeSDR zu verwenden und an 
einen der Eingänge einen Frequenzhochsetzer zu verwenden (Spyverter 
z.b.) um  eine gute Abdeckung des Spektrums zu haben.

Sind die Signalhound Spektrumanalysatoren nicht auch sowas ähnliches wie 
SDRs?

Danke schon mal und Grüße :)

von Lothar M. (Gast)


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Funkenflug schrieb:
> Hallo zusammen, auf diesem Gebiet bin ich sehr neu und daher würde mich
> die Einschätzung von ein paar Profis interessieren. Selber möchte ich
> mich aus reinem Interesse am basteln und am Thema damit beschäftigen.

Bin zwar kein Profi, aber auch an diesem Thema interessiert und wenn es 
nur ums Basteln geht, dann schau mal bei https://forum.redpitaya.com/ 
vorbei.

Der RedPitaya ist für dein Unterfangen geradezu prädestiniert.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Brauchst Du den Sende-Teil zum wobbeln oder geht auch ein reiner 
Empfänger?

https://www.rtl-sdr.com/spektrum-new-rtl-sdr-spectrum-analyzer-software/
^^ Spielkram, ich weiß! Aber kostet nix und kann man immer gebrauchen.

Ansonsten ist da noch der Hack-RF, auch mit Sende-Teil:

https://www.rtl-sdr.com/hackrf-sweep-spectrum-analyzer-windows/

: Bearbeitet durch User
von Funkenflug (Gast)


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Danke Torsten, diesen gibt es demnächst ganz sicher, allein um mit der 
Materie etwas vertrauter zu werden und einen Defekt verschmerzen zu 
können.

Ein Ausgang ist später dann bestimmt sehr nützlich. Ich denke dann kann 
man auch einen Netzwerkanalysator aufbauen, was sicher spannend sein 
sollte.

von Lothar M. (Gast)


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Funkenflug schrieb:
> bin ich sehr neu und daher würde mich
> die Einschätzung von ein paar Profis interessieren.

Ich dachte, du meinst das ernst...

von Funkenflug (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich dachte, du meinst das ernst...

So ist es. Wieso sollte es nicht so sein?

von eRFrIeD (Gast)


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Nur Laien können sich einen SDR als Spektrumanalyzer schönreden.

Das geht beim Impedanzverlauf des Eingangs los.


Wer einen richtigen Specki hat, der weiss das.

von Funkenflug (Gast)


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eRFrIeD schrieb:
> Nur Laien können sich einen SDR als Spektrumanalyzer schönreden.
>
> Das geht beim Impedanzverlauf des Eingangs los.
>
> Wer einen richtigen Specki hat, der weiss das.

Guter Hinweis! Was gibt es noch für große/Problematische Unterschiede?

von Lothar M. (Gast)


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Funkenflug schrieb:
> Guter Hinweis! Was gibt es noch für große/Problematische Unterschiede?

Der Unterschied ist in etwa so, wie zwischen Polprüfer (sogen. 
Lügenstift) und einem Duspol.

Du hast nach der Meinung von Profis gefragt, dann beschäftige dich nicht 
mit Spielzeug.

von Ralph B. (rberres)


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Funkenflug schrieb:
> Taugt ein SDR als Spektrumanalysator?

Nein. Es fängt schon mit der Eingangsanpassung an, geht mit dem 
intermodulationsfreien Dynamikbereich weiter und scheitert am nicht 
glatten Frequenzgang. Zumindestens wenn man diese ganzen USB Sticks 
betrachtet.

Ein ausgewachsener SDR Empfänger wie z.B. der IC7610 von Icom mag das 
zumidestens für den Kurzwellenbereich besser aussehen. Aber hier bewegen 
wir uns auch nicht mehr im Hobbybudgetbereich.


> Die Echtzeit Bandbreite ist meißt
> gering, da könnte man doch sicher ein Software Skript schreiben welches
> den Bereich durchläuft und die Stücke aneinander klebt.

Es gibt Spektrumanalyzer die über eine bestimmte Bandbreite eine FFT im 
Basisbandbereich machen und somit in Echtzeit arbeiten ( meist zwischen 
10 und 100 MHz je nach Gerät ). Alles was über dem Basisbandbereich 
liegt , wird blockweise ins Basisband gemischt und diese 
runtergemischten Abschnitte aneinander gehängt.

Der alte Tek3026 macht das z.B. so. Der Vorteil macht sich bei sehr 
kleinen Spans und hoher Frequenzauflösung bemerkbar. Unter diesen 
Bedingungen ist die FFT Methode ganz klar schneller als der 
durchstimmbare Empfänger.

> Eine Vorstellung meinerseits wäre z.b. einen LimeSDR zu verwenden und an
> einen der Eingänge einen Frequenzhochsetzer zu verwenden (Spyverter
> z.b.) um  eine gute Abdeckung des Spektrums zu haben.

Man wird sicher irgendwas auf dem Schirm sehen. Ob das was mit der 
Realität zu tun hat ist Glückssache.

Ralph Berres

von GHz-Nerd (Gast)


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Um das Spektrum eines billigen SDRs korrekt zu interpretieren braucht es 
von meiner Meinung nach noch einiges mehr an Erfahrung als bei einem 
richtigen SA, da das angezeigte Spektrum so voll von 
Intermodulationsprodukten und intern generierten Signalen ist...

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Der RedPitaya ist für dein Unterfangen geradezu prädestiniert.

Als erstes muss ich fragen: Welchen Bereich des Spektrums möchtest Du 
untersuchen?

Der Red Pitaya kann bis ca. 150 Mhz eingesetzt werden, (wenn man nicht 
von Unterabtastung ausgeht.) Die Idee mit dem Aneinanderreihen von 
Teilspektren, die jeweils eine FFT verwenden,  ist durchaus umsetzbar. 
Da hast Du mich auf eine neue Variante gebracht, "Funkenflug"! Denn ich 
habe ein Projekt am Köcheln (DiscoRedTRX), das wieder mal eine Neuerung 
nötig hat:
http://www.wkiefer.de/x28/Red%20Pitaya.htm

Übrigens kann ich mir vorstellen, dass auch ein "Billig- RTL- Stick", 
mit einer Eichkurve versehen, eine brauchbare Lösung ergeben kann. Die 
Software dafür ist nicht überaus schwierig...
Wolfgang

von Ralph B. (rberres)


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DH1AKF W. schrieb:
> Übrigens kann ich mir vorstellen, dass auch ein "Billig- RTL- Stick",
> mit einer Eichkurve versehen, eine brauchbare Lösung ergeben kann. Die
> Software dafür ist nicht überaus schwierig...

Den Frequenzgang kann man sicherlich durch eine Korrekturtabelle glatt 
bügeln. Dafür ist dann das Grundrauschen mit dem Frequenzgang versehen.

Was man nicht so einfach korrigieren kann sind die ganzen 
Geistersignale, die im Frontend auftreten. Das geht zwar auch in dem man 
mehrmals mit etwas versetzten LO drüberlaufen lässt. Doch das ist 
ziemlich aufwendig.

Bei den Handheld SAs wird das oft so gemacht.

Ralph Berres

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Was man nicht so einfach korrigieren kann sind die ganzen
> Geistersignale, die im Frontend auftreten.

Welches Frontend? Hast Du dazu einen Link?

Ich dachte, dass man das selber basteln hätte müssen.

von Funkenflug (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Das geht zwar auch in dem man mehrmals mit etwas versetzten LO
> drüberlaufen lässt.

Das ist eine sehr gute Idee! Also, setzt man nicht nur Teilstücke 
aneinander sondern überlappt diese mehrmals, quasi Mittelwertbildung?

Die Frage des Frequenzbereiches ist durchaus eine Gute. Nach etwas 
stöbern habe ich die BladeRF Platten gesehen, 6GHz sind schon 
beeindruckend. Die scheinen vielversprechend, sind preislich deutlich 
drüber. Wie gesagt, ich werde erst mit dem RTL SDR Erfahrung sammeln.

von Ralph B. (rberres)


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Funkenflug schrieb:
> Also, setzt man nicht nur Teilstücke
> aneinander sondern überlappt diese mehrmals, quasi Mittelwertbildung?

Nein!!

Wenn man zweimal den Frequenzbereich scannt und zwar versetzt, sind die 
gültigen Linien an der richtigen Stelle. Die ungültigen störenden 
Produkte wandern aber nicht mit dem Versatz mit sondern entweder 
schneller oder langsamer nach links oder rechts, je nach dem wie diese 
Störprodukte entstanden sind.

Die Störlinien stehen frequenzmäßig nicht an der selben Stelle , wie 
beim ersten Durchlauf.

Also wenn ich nach dem ersten Scan den Localoszillator um 100KHz nach 
oben versetze, wandert die gültige Linie auch um genau 100KHz in genau 
die selbe Richtung, alle anderen nicht gültige Linien wandern entweder 
in die andere Richtung, und  oder um einen anderen Betrag als 100KKz.

Softwaremäsig müsste man sich den ersten Durchlauf merken und im zweiten 
Durchlauf alle Linien die nicht mit dem ersten Durchlauf plus Versatz 
übereinstimmen nicht zur Anzeige bringen.

Dadurch kann man sie unterscheiden. Bei den Mikrowellenspektrumanalyzer, 
welche über keinen Mitlauffilter am Eingang verfügen gab es genau dafür 
eine Taste.

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Torsten C. schrieb:
> Welches Frontend?

Erster Mischer im SA.

von B. G. (golf2010)



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solche unerwünschten internen Signale sieht man z.b. bei einem früher 
gebauten Eigenbau-Tuner, wenn der Eingang an 50 Ohm liegt. Der Scan wird 
über FFTs berechnet mit je 8 Mhz Bandbreite. Bei den üblichen 
Empfängersticks mit TV-Tunern wirds vermutlich noch viel mehr sein.
Der wüste Test-Aufbau des Prototyps anbei.

von Ralph B. (rberres)


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B. G. schrieb:
> solche unerwünschten internen Signale sieht man z.b. bei einem früher
> gebauten Eigenbau-Tuner, wenn der Eingang an 50 Ohm liegt.

dann lege mal statt einen 50 Ohm Widerstand ein diskretes Signal an den 
Eingang. Dann sieht das Spektrum vermutlich noch viel interessanter aus.

Ralph Berres

von B. G. (golf2010)


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da  muss ich leider passen. Das sind Bilder von 2014. Die Platine gibst 
nicht mehr.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Die Störlinien stehen frequenzmäßig nicht an der selben Stelle, wie
> beim ersten Durchlauf.

+1

Das sieht man z.B. auch schon auf dem ersten Blick im 
Wasserfall-Diagramm: Einige Ausschläge wandern mit, andere bleiben 
stehen, wenn die Mischer-Frequenz langsam verschoben wird.

von Ralph B. (rberres)


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Torsten C. schrieb:
> andere bleiben
> stehen, wenn die Mischer-Frequenz langsam verschoben wird.

Das sind vermutlich Frequenzen welche direkt hinter dem Mischer 
aufgenommen werden, was für einen nicht genügend geschirmten ZF-Teil 
spricht, oder es ist der ZF Durchschlag des ersten Mischers.

von B. G. (golf2010)



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B. G. schrieb:
> Bei den üblichen
> Empfängersticks mit TV-Tunern wirds vermutlich noch viel mehr sein.

Ich hab ja auch mal so einen TV-Tuner (MAX3543) verbaut und hab den 
nochmal getestet. Das Spektrum an 50 Ohm ist eigentlich doch besser als 
ich vermutet habe.

Hab hier im Zimmer auch mal eine kleine Aktiv-Dipolantenne mit 14cm 
angeschlossen. Im Spektrum sieht man gut die Belegung mit Rundfunk bei 
100Mhz, die DAB Sender bei 200 Mhz (ca 1,5M breit), die DVBT2-Sender 
z.b. bei 500 Mhz (8M)  und bei 800 2 LTE-Sender(ca 9M) sowie bei 940 Mhz 
GSM.
Kleinere Spektrallinien z.b. bei 390 Mhz sind irgendwelche Tetra oder 
sowas.

von OS (Gast)


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eRFrIeD schrieb:
> Nur Laien können sich einen SDR als Spektrumanalyzer schönreden.
>
> Das geht beim Impedanzverlauf des Eingangs los.
>
> Wer einen richtigen Specki hat, der weiss das.

Was meiner Meinung nach das größte Problem dabei ist, es gibt keine 
Kalibrierung, die Angezeigten Pegel werden irgend welche Hausnummern 
sein.

Aber besser als gar nichts zu haben ist so ein Stick mit RTL Chip auf 
alle Fälle.

von Ralph B. (rberres)


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B. G. schrieb:
> Ich hab ja auch mal so einen TV-Tuner (MAX3543) verbaut und hab den
> nochmal getestet. Das Spektrum an 50 Ohm ist eigentlich doch besser als
> ich vermutet habe.

sieht garnicht mal schlecht aus.

Hast du einen HF Signalgenerator?

Wenn ja schließe den mal an den Eingang an, stelle den Pegel so ein, das 
er den maximal zulässigen Betriebspegel am Mischer nicht überschreitet ( 
bei professionellen älteren Spektrumanalyze sind das oft -30dbm )erhöhe 
die Generatorfrequenz von 1MHz an kontinuierlich und beobachte ob auser 
der Grundfrequenz ( und den nun mal vorhandenen Oberwellen des 
Generators )sonst noch Signale auftauchen dessen Herkunft sich nicht 
erklären lassen.

Wenn solche Geistersignale auftauchen reduziere mal den Generatorpegel 
um 10db und beobachte welche Linien sich dabei um 20db reduzieren. Das 
sind dann Geistersignale die durch zu hohen Pegel im Mischer entstehen.

Sollte bei deinen TV-Tuner wirklich nur die eine Linie ( Plus Oberwellen 
des Generators ) auftauchen, Gratulation! Der Tuner wäre direkt als 
Frontend für einen SA brauchbar.

Erkennen kann man das daran, das die Grundwellenlinie exakt mit der 
Erhöhung der Generatorfrequenz nach rechts wandert, die erste Oberwelle 
doppelt so schnell nach rechts wandert die zweite Oberwelle dreimal so 
schnell nach rechts wandert usw. Dabei dürfen nicht zwischenzeitlich 
zusätzliche Linien erscheinen.

Ralph Berres

von B. G. (golf2010)



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ich wollte nur mal sehen, wie viele Geistersignale das Teil erzeugt. Und 
wenn  der Eingangspegel nicht zu hoch wird, dann ist das Spektrum mit 
dem MAX3543 ganz ordentlich über den ganzen Frequenzbereich.
Ich hab auch noch irgendwo eine kleine Platine mit den R820 Tuner, 
vielleicht mach ich da mal Vergleichsmessungen
Für genaue Messungen nehme ich natürlich meinen E4407B mit 
Trackinggenerator. Aber sonst nutze ich immer lieber meine Eigenbauten, 
da diese keinen Lüfter brauchen, denn da bin ich sehr empfindlich.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Naja ca -45dbm Nutzpegel minus den ca -90dbm an Störlinien die über dem 
Gras auftauchen sind ca 45db IM-freier Dynamikbereich.

Schon die alten analogen Kisten erreichen da immerhin mindestens 70db 
moderne Premiumkisten bis zu 100db.

Klar zum abschätzen kann man das schon nehmen. Aber wenn ( wie es mir 
passiert ist ) man tagelang in seinen 2m TRX einen Fehler sucht, weil 
die erste Oberwelle laut Messung mit dem HP8555 nur 50db beträgt.

Mit einen anderen SA waren es dann 70db Oberwellenabstand.

Das hat mich darauf bewogen den HP8555 umzubauen.

http://df6wu.de/Bauanleitungen%20Messtechnik/UKW-Berichte%20Bauanleitungen/

das war aber auser dem Tek491 der einzige SA der so schlecht war.

Ralph Berres

von B. G. (golf2010)


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wie gesagt, der SDR ist auch für mich nur zum groben Überblick. Anbei 
nochmal eine Messung. Die Oberwelle vom Generator / SDR hat ca 60 dB 
Abstand.

von SDR Noob (Gast)


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DH1AKF W. schrieb:

> Übrigens kann ich mir vorstellen, dass auch ein "Billig- RTL- Stick",
> mit einer Eichkurve versehen, eine brauchbare Lösung ergeben kann.

Kann man alle AGC-Schaltungen in den RTL-Sticks ausschalteten oder 
auslesen?

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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SDR Noob schrieb:
> Kann man alle AGC-Schaltungen in den RTL-Sticks ausschalteten oder
> auslesen?

Man kann auslesen und beschreiben. AGC läuft nicht auf dem Stick, 
sondern das macht die Applikation oder der die Treiber-SW.
Also ja, kann man.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Ein RTL-Stick hat nur 45dB Dynamikbereich und da ragen noch 
Geistersignale rein. Ob ein Sender seine 40dB Oberwellenabstand einhält, 
kann kaum ermittelt werden.

Eine Software dafür gibts schon
https://www.rtl-sdr.com/spektrum-new-rtl-sdr-spectrum-analyzer-software/

Aber wie gesagt, mit hat der Dynamikbereich nicht gereicht.

: Bearbeitet durch User
von B. G. (golf2010)


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Ich habe den Dynamikbereich mal voll ausgenutzt mit einem sauberen 10 
Mhz Signal -10 dBm von meinem OCXO. Leider hab ich damals den 
Y-Anzeigebereich nicht einstellbar gemacht. Das Grundrauschen liegt so 
bei -125 dbm (32k FFT).

von B. G. (golf2010)



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Ich habe meinen kleinen Dipol mal aus dem Zimmer raus und vor der 
Hauswand betrieben. Und die Unterschiede zu der früheren Aufnahme sind 
enorm. Da sind sehr viel Rauschen und Störungen von z.b. meinen Rechnern 
weg.
Ich hab dann den SDR so auch mit einem anderen Eigenbau-Tuner betrieben, 
ähnlich dem obigen Prototyp, der ist dann im Vergleich doch etwas besser 
als der MAX 3543 Aufbau.

von Ralph B. (rberres)


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Kann es sein das in dem oberen Schrieb Signale gibt die da nicht 
hingehören?

Wie ist eigentlich der Signalwg nach dem Tuner aufgebaut? Wie schaffst 
du den Dynamikumfang von 120db?

Ich meine mit dem ganzen Gemisch an Signalen die du jetzt damit 
empfängst kann man schlecht beurteilen wie gut dein SDR ist.

Obwohl der Schrieb mit dem 10Mhz OCXO schon beeindruckend aussieht.

Nur wo kommt das Signal 4KHz oberhalb der 10 MHz her?

Wie sieht denn der OCXO aus, wenn du von 1MHz bis 1GHz wobbelst?

Ist da das Signal auch vollkommen geisterfrei?

Bei einer 32K FFT müsste das doch noch gehen.

von Marek N. (Gast)


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Zumindest für SDR# gibt es einige Plugins, die einen einfachen Spectrum 
Analyzer emulieren. [1]

Sicher, bei Dynamikbereich, Großsignalfestigkeit, Phasenrauschen etc. 
kommt ein DVB-T-Stick natürlich nicht an einen SA für einige 10 k€ ran, 
aber es reicht, um sich einen schnellen Überblick über die Bandbelegung 
zu verschaffen und auch seltene Station zu finden.
Außerdem ist ein SDR viel flexibler einsetzbar: Wasserfall-Diagramm, 
variable Filterbandbreite beliebiger Ordnung, Aufzeichnung von 
IQ-Samples, Spektrum von ZF, MPX-Signal und demodulierter NF, 
theoretisch beliebig viele Demodulatoren innerhalb der 
Sampling-Bandbreite, Scheduling, Favouriten, Abgleich mit 
Frequenzdatenbanken, DX-Cluster, Logbuch etc.

Was mit einer leistungsfähigen Software wie SDR-Console [2] geht, zeigt 
uns Nils Schiffhauer regelmäßig [3].

[1] https://www.rtl-sdr.com/tag/spectrum-analyzer-2/
[2] https://www.sdr-radio.com/
[3] https://dk8ok.org/

von B. G. (golf2010)


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Ja, bei der Aufnahme mit dem OCXO ist auf der Mitte noch ein hier nicht 
abgeglichener IQ-Fehler zu sehen bei ca -92 dBm, der ist bei der 
Cursorlinie.
Das ganze ist alles etwas abhängig von diversen Einstellmöglichkeiten an 
der Software. Bei normalem Empfangsbetrieb ist der IQ-Fehler 
abgeglichen.
Nach dem Tuner, bzw der Tunerauswahl, kommt ein einstellbarer ATT bis 31 
dB, dann ein Vorverstärker, danach gleich der ADC, in dem Gerät ein 
14-bit ADC ADS6148. Ich hab früher auch 16-bit ADCs probiert, aber die 
14-bit waren für mich besser verfügbar und auch nicht schlechter als 
mein Prototyp mit 16-bit. Der war aber noch mit 2-Layer Platine, daran 
kanns auch gelegen haben. Das meiste macht aber eh die Decimation und 
Fir-Filterung mit den DDCs im AD6636, dabei hab ich immer 2 DDC-kanäle 
kaskadiert, Rückführung über die 2 x 74574 Latch im Bild (alter SDR von 
2006). Ausser man will die 4-6 DDCs einzeln nutzen, das geht auch. Ist 
halt alles auch eine Spielwiese, ich hab auch z.b. größere Fifos 
verwendet mit 8M x 16bit, da kann man dann große FFTs berechnen, wenn 
man will. Wichtig war für mich damals nur eine fehlerfreie, breitbandige 
Aufzeichnungsmöglichkeit bis ca 8 Mhz Bandbreite.
Der OCXO wurde ohne einen VUHF-Tuner an den Eingang gelegt, deshalb die 
weit besseren Werte.

von Ralph B. (rberres)


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Der Nachsetzer hinter dem Tuner sieht ja wirklich ordentlich aus.

Da hast du ein tolles Projekt verwirklicht.

Allerdings bleibt dir ja dann nur der Weg wie es moderne 
Spektrumanalyzer auch machen, in dem du 8MHz breite Abschnitte eine FFT 
machst, und die einzelne FFTs aneinander hängst.

Ich nehme an du machst das so und stimmst den Tuner in 8MHz Schritten 
durch.

Bei 1GHz Span ist dann natürlich zu fragen ob man dann für die einzelne 
Abschnitte überhaupt 32000 Punkte benötigt, da kein Bildschirm aine so 
hohe Auflösung hat um 125*32000 Punkte horizontal darzustellen.

Es fragt sich ob man nicht zu Gunsten der Scangeschwindigkeit mit 256 
FFT oder sogar noch weniger auskommt.

Auch würde ich vor dem Tuner einen Stufenabschwächer in 10db Schritten 
vorsehen, um das Frontend ( in deinen Fall einen Tuner ) in einen 
günstigen Pegelbereich zu halten. Es sei denn du benötigst 
ausschließlich die volle Empfindlichkeit.

Ralph Berres

von B. G. (golf2010)


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Da hast Du mit allem vollkomen recht. Die Filterbandbreite und die FFT 
und Average sind auch beim Scan voll einstellbar. Bei Scan nutze ich 
meist 8 Mhz Bandbreite, FFT 256 und Average z.b. von 8. Die einzelnen 
Abschnitte werden dann zu einem Spektrum zusammengefügt. Die meiste Zeit 
geht bei mir drauf beim Darstellen des Ganzen auf dem Bildschirm, bin 
halt nur ein miserabler Delpi-Programmierer. Anfangs hatte ich Super 
Unterstüzung bei der Software, sonst wäre das eh nie soweit gediehen.
 Der Scan selbst geht sehr flott, vor allem beim Eigenbau-Tuner mit 
einem ADF4350 bzw MAX2870 als VCO. Vor dem aktuellen VUHF-Tuner ist ein 
PE43205 als schaltbarer ATT vorhanden. Für mich ist das alles 
ausreichend, hab ja keine größeren Pläne damit vor.

von Tim (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Der RedPitaya ist für dein Unterfangen geradezu prädestiniert.
Wo ist bei dem Ding der Mischer?
Welcher Frequenzbereich und welcher Dynamikumfang wird von der 
Spektrumanalysatorfunktion abgedeckt?

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Wo ist bei dem Ding der Mischer?

Der Red Pitaya verfügt über zwei analog-digital Wandler und zwei 
digital-analog Wandler mit jeweils 125 MHz Abtastrate. Die Auflösung der 
4 Wandler ist 14 Bit ...

Es gibt also keinen gesonderten Mischer. Frequenzumsetzung, Dezimation 
und Filterung finden im FPGA statt.

Problematisch ist der Eingangswiderstand. Durch zusätzliche Übertrager 
kann man ihn auf ca. 50 Ohm bringen.

Tim schrieb:
> Welcher Frequenzbereich

Bis ca. 62 MHz.

von Funkenflug (Gast)


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Hallo nochmal, ich habe mir nun ein ADALM Pluto SDR von Analog besorgt.
Da ist das Preis/Leistungsverhältnis doch ansprechender, eignet sich 
vielleicht auch als rudimentärer Spektrumanalysator.
Ein paar Kleinigkeiten habe ich schon sehen können (LTE, Wifi, ...).

Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist wieso man in der iio Software 
Voltage0 und Voltage1 aktivieren muss. Für mich sieht es so aus als 
wären das zwei Kanäle, aber ich habe ja nur einen RX? Mache ich es 
nicht, sieht das Spektrum irgendwie nicht richtig aus. Komisch finde ich 
auch, dass man eine Bandbreite vom TX angeben kann.
Generell muss ich schauen, dass ich gnu radio zum laufen bekomme. Das 
vereinfacht bestimmt einiges.
Da werde ich mich noch etwas einarbeiten müssen, falls hier jemand ist 
der zufälligerweise eine Antwort auf meine Fragen hat würde ich mich 
sehr über Rückmeldung freuen.

Grüße und danke für eure Hilfe und Einschätzungen!

von Funkenflug (Gast)


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Hier ein paar Ergebnisse. Vielleicht interessiert sich der eine oder 
andere auch für das Thema und könnte diese Infos gebrauchen.

Nach einer kurzen Modifikation kann ich mit dem ADALM Pluto SDR auch von 
70MHz bis 6GHz lauschen. Die Bilder sollten selbsterklärend sein denke 
ich. Auf 6GHz konnte ich nichts erkennen. Der LO scheint sich aber immer 
leicht einzumischen (siehe beim Wifi Bereich die konstante Linie bei 
2.4GHz).

von Thomas S. (doschi_)


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Funkenflug schrieb:
> Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist wieso man in der iio Software
> Voltage0 und Voltage1 aktivieren muss.

voltage0 und voltage 1 entsprechen den beiden Kanälen I und Q.
aus (4)
"Discussing signals as quadrature or complex signal is taking advantage 
of the mathematical constructs that Euler and others have created to 
make analysis easier. We try to refer to signals as in-phase (I) and 
quadrature (Q) since that is actually pedantically correct. As described 
in Section 2.3.1, the in-phase (I) refers to the signal that is in the 
same phase as the local oscillator, and the quadrature (Q) refers to the 
part of the signal that is in phase with the LO shifted by 90°"


AD hat einige gute PDF veröfentlicht, u.a.
(1) 
https://www.gnuradio.org/assets/files/grcon2018/8-Michael_Hennerich.pdf
(2) 
https://archive.fosdem.org/2018/schedule/event/plutosdr/attachments/slides/2503/export/events/attachments/plutosdr/slides/2503/pluto_stupid_tricks.pdf
nicht von AD:
(3) 
https://peer.asee.org/incorporating-plutosdr-in-the-communication-laboratory-and-classroom-potential-or-pitfall.pdf

und m.E. besonders wichtig:
(4) 
https://www.analog.com/media/en/training-seminars/design-handbooks/Software-Defined-Radio-for-Engineers-2018/SDR4Engineers.pdf

edit: weitere Quellen:
https://twitter.com/search?f=tweets&q=pluto%20sdr&src=typd
https://ez.analog.com/search?q=pluto

: Bearbeitet durch User
von Tim (Gast)


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Funkenflug schrieb:
> wasauchimmer.png
Das sind UKW-Radiosender.
Und bei der Anzahl wohnst Du eher nicht abgeschieden auf'm Land, sondern 
im Ballungsgebiet...

von B. G. (golf2010)



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Tim schrieb:
> Das sind UKW-Radiosender.

das stimmt nur nach dem Frequenzbereich. Aber da stimmt was nicht so 
ganz. Der Rundfunkbereich hört normalerweise bei 108 Mhz auf, zusätzlich 
sind da vermeintliche Hopper zu sehen. Evtl mischt da der PlutoSDR 
einiges durcheinander. Ich hab zwar auch einen, komm aber nicht dazu, 
den zu testen. Anbei der Scan mit meinem SDR beim gleichen 
Frequenzbereich 95-115 Mhz. Dazu der GSM-Bereich bei 900, an den 
erinnert mich diese PlutoSDR-Darstellung.

von Funkenflug (Gast)


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B. G. schrieb:
> Evtl mischt da der PlutoSDR einiges durcheinander.

Das scheint mir auch so, besonders weil der Bereich von 95MHz bis 105MHz 
bei zwei verschiedenen LO Einstellungen sehr Unrerschiedlich aussieht.

von Aron A. (arone)


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Das Pluto SDR hat einen rechteckigen LO. Dadurch werden auch ungerade 
vielfache mit herunter gemischt und tauchen dann im Spektrum auf.

von B. G. (golf2010)


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Aron A. schrieb:
> Das Pluto SDR hat einen rechteckigen LO. Dadurch werden auch ungerade
> vielfache mit herunter gemischt und tauchen dann im Spektrum auf.

ich glaube nicht, daß das die einzige Erklärung ist. Prinzipiell nutze 
ich schon gern die Chips von Analog Devices, wie der AD6636 in meinem 
SDR. Evtl muss man beim PlutoSdr mit den Einstellungen/der 
Programmierung spielen. Wenn ich dazu komme, schau ich mir den mal 
genauer an.

von Funkenflug (Gast)


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Aron A. schrieb:
> Das Pluto SDR hat einen rechteckigen LO. Dadurch werden auch ungerade
> vielfache mit herunter gemischt und tauchen dann im Spektrum auf.

Dem bin ich nachgegangen, und siehe da! Es scheint wirklich so zu sein. 
Auf 945MHz finde ich die Übeltäter die sich ganze 9 harmonische tiefer 
mischen.

Ein für mich als HF Neuling interessanter Effekt, aber nun nicht 
unbedingt Wünschenswert. Was gibt es für Optionen außer externe Filter? 
Rein Softwareseitig dürfte eine Lösung umfangreicher ausfallen, wenn 
nicht unmöglich? Schließlich sind einige Signal sehr kurz.

von B. G. (golf2010)


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das scheint doch so zu sein, dann wird es ohne HF-Filter schlecht gehen.

von Tim F. (Gast)


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Funkenflug schrieb:
> 105MHz_vs_945MHz.png

Was sind das für kurze Pulse bei z.B. 106 MHz?

von B. G. (golf2010)


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Tim F. schrieb:
> Was sind das für kurze Pulse bei z.B. 106 MHz?

das sind die GSM- Sender im Hoppbetrieb

von Tip (Gast)


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Bei einem Spektrumanalysator liegt die 1. ZF oberhalb des 
Eingangssignals.
Das hat unter anderem den Vorteil, dass die Spiegelfrequenzen leichter 
mit einem Tiefpassfilter am Eingang eliminiert werden können.
Des weiteren wird in Kehrlage gemischt, so dass der nötige Oszillator 
besser durch-stimmt werden kann und seine Frequenz Außerhalb der ZF 
liegt.

Bei einem SDR-Frondend mischt man meist auf 0Hz und hat damit Probleme 
den LO aus dem Signal zu beseitigen.

https://www.doovi.com/video/eevblog-587-tektronix-mdo3000-mixed-domain-oscilloscope-teardown/VFX47ZGOn_o

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Das sehr starke Signal bei 108 MHz könnte auch von einem sog. Localizer, 
d.h. Leitstrahl des Instrumentenlandesystems (ILS), eines Flughafen 
kommen. Je nachdem, wo man sich im Leitstrahl aufhält, ist es mit 80 Hz 
bzw. 150 Hz amplitudenmoduliert. Der gesamte Frequenzbereich von 108 - 
118 MHz ist für ILS und VOR (sog. Drehfunkfeuer) reserviert. Bei einem 
Drehfunkfeuer müsste man ein mit 30 Hz gepulstes Signal sowie ein 
weiteres mit 30 Hz amplitudenmoduliertes Signal sehen.

Ab 118 MHz schließt dann direkt der Sprechfunk für den Flugfunk an. Dort 
sollte es aber keine daueraktiven Sender geben.

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