Bei KiCad ist die Box Mirror in Plot ausgegraut, so dass es nicht möglich ist ein gespiegeltes Gerber-File zu generieren. Bei allen anderen Formaten (HPGL, ..., PDF) ist es möglich. Übersehe ich eine Option/Einstellung oder gibt es einen guten Grund die Spiegelung von Gerber-Files zu unterdrücken?
Ich frag' mal andersrum: warum möchtest du das machen? Ich kenne das Mirror-Feature nur für Haus-Anwendungen wie die Tonertransfer-Methode, und dafür verwendet man vermutlich kein Gerber, sondern Postscript oder so.
Hallo Martin. Martin schrieb: > Übersehe ich eine Option/Einstellung oder gibt es einen guten Grund die > Spiegelung von Gerber-Files zu unterdrücken? Jain. Es ist gefährlich, weil es unüblich ist, einem Leiterplattenlieferanten gespiegelte Gerber Files zu senden. Du weichst von einem Schema ab, das sich etabliert hat, um Missverständnisse und Verzögerungen weitestgehend zu vermeiden. Weil Gerber für den Austausch am weitesten verbreitet ist, haben die Leiterplattenhersteller darin auch oft die meiste Erfahrung und meiste Übung und feststehende Vorgehensweisen im Sinne der Qualitätssicherung. Und das ist auch der Grund, warum Du zu einem Leiterplattenliferanten Gerber und besser nicht Deine Platinendaten aus dem Programm schicken solltest, selbst wenn er das anbietet. Die programmspezifischen Daten enthalten viel zu viele Informationen und können dadurch doppeldeutig und Interpretierbar sein.*) Man schickt im ungespiegelte, 1:1 und nur Lötstoppmasken, Lötpastenmasken, Klebstoffmasken ec. negativ. Das wird gemacht, um den CAM Input zu vereinfachen (das ist sowieso der Hauptgrund für Gerber). Der Leiterplattenhersteller kann so besser alles überprüfen und bereitet die Daten automatisiert auf, wo dann die entsprechenden Lagen automatisch gesspiegelt werden. Beim überprüfen sollte zwar eine von Dir gespiegelte Lage auffallen, aber das jetzt passend einzuordnen kostet Nachdenken und Zeit und hat eine gewisse Fehleranfälligkeit. Darum besser nichts spiegeln. Wenn Du selber Leiterplattenfabrikant bist, hast Du entweder passende Maschinen und Programme, um das zu behandeln, oder aber Du hast eine sehr einfach strukturierte Fertigung zu Hause, wo Du Deine Folien auf einem normalen Drucker ausgibst. Und dann benutzt Du ja auch kein Gerber (welcher normale Bürodrucker kann Gerberformat verarbeiten?) sondern z.B. PDF. Und bei PDF kann KiCad ja spiegeln. An dem Punkt stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, das Spiegeln von Gerber trozdem zu erlauben, mit einer fetten Warnmeldung, wenn Du es machst. Auf der anderen Seite brauchst Du das kaum, siehe oben. Wenn Du aber explizit Gerber selber ausdrucken möchtest, und dazu eine gespiegelte Lage brauchst, geht das im KiCad eigenen Gerberviewer . Wenn Du ausdruckst, kannst Du dort anwählen, ob gespiegelt werden soll. Weitere Info zu Gerber: https://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools Dort ist auch ein link nach Ucamco für aktuelle Gerber Definitionen. *) Beispiel mal mit Eagle: Du steckst irgendetwas in eine der unüberschaubar vielen Lagen von Eagle (Ein Kommentar, eine Hilfszeichnung ec.) Dann ist dem Leiterplattenfabrikant nicht klar, ob er das nun ausgeben soll oder nicht und wenn ja, auf welcher Lage. Meistens wird er dass aber nicht finden, weil er Standardmäßig nur nach Kupferlagen, Bestückungs-, Lötstopplack und Pasten- und Klebstoffschablone schaut. Falls er dass nun hätte verwenden sollen, so ist das nun ein Fehler...... Das gilt so nicht nur für Eagle, sondern eigentlich für jedes Layoutprogramm, weil die Programmdateien sehr viel mehr Informationen enthalten müssen, die nörig sind, um das Board zu entwerfen, als nötig sind um ein Board zu fertigen. Dazu kommt, dass es viele Leiterplattenentwurfsprogramme gibt, und der Leiterplattenhersteller sich mit allen auskennen müsste (oder gar Lizenzen zu benutzung besitzen müsste). Das geht aber nur für die gängigsten, und da ist es schon Grenzwertig. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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