Hi kennt sich jemand aus: Wieviele Man-Monate kostet die Softwareentwicklung eines einfachen automotive CAN Seteuergerätes (vorausgesetzt man kauft Vector AUTOSAR)? Aus wievielen Personen setzt sich typischer weise so ein Projekt zusammen? Einfacher Steuergerät: ECU spezifischer Code-Anteil kleiner 2000 ELOCs. Gibt es da irgendeine statistik was es typischerweise kostet ein neues CAN Steuergerät zu entwickeln (HW+SW)? Sagen wir mal ein Motor Steuergerät. Danke
Lustig. Vector nimmt je nach Stückzahl Lizenzgebühren bei ca. 1Mio z.B. 1Mio Euro - ist Verhandlungssache, wenn du noch kein Vector-Grosskunde bist. Dann ist die Frage, was ist kleines Steuergerät? Sicherheit? EMV? FuSi? Hardware und und... Nicht zuletzt Wartung und Support. Das für die Serie? Ohne genauere Angaben können die Herstellungskosten schon in die Mio gehen.
Die Frage ist viel zu unspezifisch. Ein "CAN-Steuergerät" ist vermutlich in deiner Welt ein Modul mit CAN-Schnittstelle. Das kann von einem Sensor bis zu einem hochkomplexen Steuergerät für Motor, sicherheitskritische Systeme oder Kompfortfunktionen alles sein. "Ein Motorsteuergerät" ist auch völlig unspezifisch. Da muss schon etwas mehr Spezfikation kommen um etwas abzuschätzen.
ohne grobes Lastenheft kann man da garnix seriös schätzen.
Ich will nur eine grobe Schätzung: Kein FuSi, Kein ASIL. EMV und Hardware ignorieren wir mal. Erstmal ohne bootloader. Nehmen wir dann kein Motorsteuergerät, sondern den Instrumententafel. Gibt es da keine Faustregeln?
Instrumententafel kann auch wieder sonstwas sein. Analoge Instrumente, Instrumente mit Schrittmotoren, mit oder ohne TFT, oder komplett als TFT ausgeführt. Interface für Rückfahrkamera o.ä. .. Wenn du nicht weiss was an Funktionalität implementiert werden soll dann kann man auch nichts schätzen. CAN ist erstmal nur de doofe Schnittstelle so wie RS232 oder sontwas. Was für Protokoll da drauf läuft und implementiert werden muss ist ja dann schon die nächste Frage...
Klaus schrieb: > kostet ein neues CAN Steuergerät zu entwickeln (HW+SW)? Sagen wir mal > ein Motor Steuergerät. Also VW traut sich die Finanzierung einer eigenen Entwicklung nicht zu und zahlt lieber Unsummen regelmässig an Zulieferer als dass sie es selbst machen.
Motorsteuergerät: ca. 1000 Leute 3 Jahre macht ca. 300 Mio Ein Display mit CAN-Schnittstelle im Selbstbau für die private Anwendung 1 Person (die das zum Spass macht) max. 3 Tage macht ca. 10€
Auto Motive schrieb: > Motorsteuergerät: ca. 1000 Leute 3 Jahre macht ca. 300 Mio Das ist nun auch Quatsch. lies mal hier Beitrag "Grundlegende Fragen zu SPI mit TPIC8101" die beiträge vom user "Knock"
Klaus schrieb: > neues CAN Steuergerät Unter 6-10 Leuten (HW+SW) brauchst überhaupt nicht anfangen. 2 Jahre Entwicklungszeit werden's bestimmt. Sind summiert ungefähr 2E6 >Vector AUTOSAR Kosten wurden schon mit > 1E6 benannt. Ausstattung Labor und Testabteilung nicht vergessen (oder vorhanden?)
@ Erich: Das ist kein Quatsch, eher zu billig angesetzt. Es geht bis zur Serienreife und das was danach noch kommt.
Zahlen waren gedacht für A- und B-Phase (Funktionsmuster entwickeln). C-Phase beginnt üblicherweise erst wenn Serienentwicklungsauftrag eines OEM vorhanden. Ohne weitere Details kann man wenig schätzen, z.B. ob auch Mechanik dran ist.
phil schrieb: >> Motorsteuergerät: ca. 1000 Leute 3 Jahre macht ca. 300 Mio > > Das ist nun auch Quatsch. > > lies mal hier > > Beitrag "Grundlegende Fragen zu SPI mit TPIC8101" > > die beiträge vom user "Knock" Basteln vs. Serie. 75% von einem modernen Motorsteuergerät sind Diagnosen, OBD, Abgasnachbehandlung, Sicherheit und FuSi.
MaWin schrieb: > Also VW traut sich die Finanzierung einer eigenen Entwicklung nicht zu > und zahlt lieber Unsummen regelmässig an Zulieferer als dass sie es > selbst machen. Warum soll VW das selber machen? HW Entwicklung und Fertigung kann inzwischen jeder, da macht nur noch die Stückzahl das Geld und auf die kommt der Tier1 wenn er seine Standard-HW an mehrere OEM verkaufen kann. Funktions-SW kommt oft vom OEM selber, Basis-SW wird auch teilweise vom OEM beigestellt.
Chris R. schrieb: > Warum soll VW das selber machen Sie wollten, weil das know how ist mit dem man sich von der Konkurrenz differenzieren kann, zudem geht viel Geld an OEM. Sie sind wieder davon abgekommen (lang vor dem Diesel-Skandal) nachdem sie den Aufwand geschätzt haben.
MaWin schrieb: >> Warum soll VW das selber machen > > Sie wollten, weil das know how ist mit dem man sich von der Konkurrenz > differenzieren kann, zudem geht viel Geld an OEM. > Sie sind wieder davon abgekommen (lang vor dem Diesel-Skandal) nachdem > sie den Aufwand geschätzt haben. Hast Du gelesen was ich geschrieben habe? Funktionsteile der SW machen die OEM und auch VW oft selber. In der Basis-SW und der HW von einem Standard Steuergerät ist inzwischen kein KnowHow mehr drin. Damit der Teil rund läuft haben die OEM die Tier 1 15 Jahre lang geprügelt.
schau Dir doch einfach einen der reichlich im Netz verfügbaren Funktionsrahmen zu Motorsteuergeräten an und schätze selbst wie viel Aufwand nur die Implementierung der Funktionen ist, selbst wenn alles bekannt wäre und keine Funtionsentwicklung/Test/Absicherung/Applikation stattfinden müsste...
Chris R. schrieb: > phil schrieb: >>> Motorsteuergerät: ca. 1000 Leute 3 Jahre macht ca. 300 Mio >> >> Das ist nun auch Quatsch. >> >> lies mal hier >> >> Beitrag "Grundlegende Fragen zu SPI mit TPIC8101" >> >> die beiträge vom user "Knock" > > Basteln vs. Serie. 75% von einem modernen Motorsteuergerät sind > Diagnosen, OBD, Abgasnachbehandlung, Sicherheit und FuSi. einen Teil dieser dinge hat der Fragesteller erstmal ausgeschlossen... Was die ecu 481 kann ist schon beachtlich. Das ist schon irgendwo deutlich über den üblichen Basteleien angesiedelt. Wie dem auch sei. Eine Abschätzung wie sich der Fragesteller wünscht ist meiner Meinung nach mit den aktuellen Infos nicht seriös möglich.
Der Poster soll doch mal den CAN Bus vom PC her ansteuern und ein wenig rumprobieren. Der Aufwand steckt in der Software haette ich gesagt. Aber wenn der Poster seine Funktionalitaet in 2 Tagen hat, sollte die Hardware nicht allzu schwierig sein.
Wenn man den ECU Extract und die Diagnosespec (in importierbarer Form) beigestellt bekommt und man es nicht zum ersten Mal macht, kann man ein ECU-Projekt in einem halben bis dreiviertel Jahr alleine durchziehen. Die reine Applikationsentwicklung ist dabei der geringste Aufwand. Das Testing ist dann aber eher rudimentär. Wenn's gut sein muss, würde ich eher 4+ Leute dransetzen. Einer macht den Stack + RTE (Konfiguration initial 6-8 Wochen + später noch 2-4 Wochen zum nachbessern), einer die Applikation (Implementierung je nach Komplexität z.B. 6 Wochen), einer die Diagnose (Implementierung je nach Umfang z.B. 4-6 Wochen), einer der den Überblick behält (und den Kunden bespaßt) und am besten noch einen der testet (Tests erstellt und durchführt 10+ Wochen). Das Ganze kann man nach belieben skalieren.
Wobei gerade das Testing nicht unterschätzt werden soll. Blocktests bei Soft und Hardware, diverse Funktionstests, Dauerlauftests, Umwelttests, Steckertests, inkl. Dokumentation. Rechne für einen Umwelttest um die 6 Monate. Besorg Dir mal die VW80000. Da hast Du mal den Anfang was an Tests gefordert ist.
Name H. schrieb: > Der Poster soll doch mal den CAN Bus vom PC her ansteuern und ein wenig > rumprobieren. Wenn man AUTOSAR will, ist "den CAN Bus ansteuern" (was auch immer das heißen soll) das geringste Problem. > Aber > wenn der Poster seine Funktionalitaet in 2 Tagen hat, sollte die > Hardware nicht allzu schwierig sein. AUTOSAR - da kann man froh sein, wenn nach zwei Tagen die Toolchain installiert ist und läuft.
Auto Motive schrieb: > Motorsteuergerät: ca. 1000 Leute 3 Jahre macht ca. 300 Mio > > Ein Display mit CAN-Schnittstelle im Selbstbau für die private Anwendung > 1 Person (die das zum Spass macht) max. 3 Tage macht ca. 10€ Kann man eh nicht pauschalisieren, aber sagen wir mal Faktor 20-100 kleiner, je nach Umfang, dann bist du eher in der Region, die dir ein OEM für die Entwicklung bezahlt. Und wenn du da nicht mithalten kannst, macht es eben ein anderer. Es ist ja nicht so, dass man jedes mal die Welt neu erfindet, wenn man ein neues Projekt startet. Sachen, die sich bewährt haben werden ganz einfach aus anderen Projekten übernommen. Auch die Toolchain wird dir der OEM nicht vollumfänglich bezahlen, da das meistens kein projektspezifisches Investment ist. Una auch die Lizenzgebühren, wenn sie Teilespezifisch anfallen, werden dem Teilepreis angerechnet und nicht den Entwicklungskosten.
In den meisten Fällen zahlt der OEM überhaupt keine Entwicklungskosten, sondern die müssen auf den Teilepreis umgelegt werden.
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