Hallo, für ein ornithologisches Forschungsprojekt würde ich gern Flugaktivitäten von Vögeln (größere Arten wie Bussard, Habicht) erfassen und aufzeichnen. Es kommt dabei nicht auf besonders große Genauigkeit von Position und Höhe an. Bislang wurde das durch einfaches beobachten und einzeichnen der geschätzten Flugroute auf einer Karte gemacht. Ich überlege nun, ob man das nicht mittels Radar machen könnte. Kann mir jemand einen Tipp geben, wo man nach entsprechenden Radarsensoren bzw. -modulen recherchieren kann? Es muss nicht im absoluten low cost Bereich sein, aber sollte auch keine 100k EU kosten. Evtl. könnte man einen Radar aus dem Sportboot Bereich verwenden. Ich weiß nur nicht, ob ich da so einfach an „Rohdaten“ komme. Bei den einschlägigen Marine Shops werden natürlich nur komplette Systeme angeboten. Ich brauche aber Rohdaten die ich in einer selbst zu schreibenden Software weiter verarbeiten kann. Ich könnte mir z.B. vorstellen neben Entfernung, Höhe und Peilung (also in welchen Winkel sich das Objekt befindet) anhand der Radarsignatur durch ein neuronales Netz auch die Vogelart zu bestimmen (zumindest eine Wahrscheinlichkeit). Das System sollte mindestens 1000m (besser 1,5-2km) erfassen können. Danke und MfG Rol
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Warum Radar und nicht Optik?
Rufus Τ. F. schrieb: > Warum Radar und nicht Optik? Ich vermute mal, Optik ist sehr schwierig zu verarbeiten. Radar eher nicht. Wie gesagt, bloss eine Vermutung. Grüsse, René
Also mal schnell gesucht findet einige vergangene und aktuelle Vorhaben zur Untersuchung von Migrationsverhalten (auch mit Geschwindigkeiten, etc): https://www.vogelwarte.ch/en/projects/bird-migration/radar-ornithology-project http://www.enram.eu/ Wie wäre es mit https://www.jstor.org/stable/55684 " Flight Tracks and Speeds of Antarctic and Atlantic Seabirds: Radar and Optical Measurements " https://www.vogelwarte.ch/en/projects/bird-migration/bird-radar-birdscan-mr1 Oder mit Mikrophonen: https://www.wired.com/2009/03/birdmonitors/
Du möchstest also auf rund eine sm ein fliegendes Ziel mit einer Radarrückstrahlfläche kleiner als die eines anfliegenden FK's erfassen? Das wird m.M.n. mit Hobbymitteln nichts. Auch nicht mit Sportboot-Radars. Grüße Michael
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Ich glaube das kannst Du als Heimprojekt vergessen. Die Radar-Rückstrahlfläche eines Vogels ist abhängig von seiner Fluglage verdammt gering. Ein Mensch auf 1,5km ist ja schon ein verdammt kleines Ziel, und der hat keine gute Aerodynamik. Sprich damit man sowas kleines erkennt, muß man mit einer hohen Pulsleistung arbeiten, damit genug zum Empfänger zurückkommt. Militärische Radar-Anlagen verwenden Pulsleistungen von einigen 100kW bis in den Megawatt-Bereich. Ich weiß nicht, ob Du an deren Empfindlichkeit herankommst und die meisten dieser Geräte sind in der Entferungsbestimmung auch nicht soooo sonderlich präzise (vielleicht 100m, um ein Flugzeug anzugreifen reicht das bzw. eine radargelenkte Rakete braucht zur Annäherung an das beleuchtete Ziel nicht mal die Entfernung, die Richtung reicht). Zu guter Letzt bliebe auch noch die Genehmigung zum Betrieb eines so starken Pulssenders. Viel Glück! Noch etwas Literatur: http://www.radartutorial.eu/
Beitrag #5727035 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wenn du deine Vögel in Alufolie einwickelst wird es einfacher, aber so ganz ohne Metall sind das Stealth-Vögel, eher radaruntauglich.
Rol schrieb: > anhand der Radarsignatur durch ein neuronales > Netz auch die Vogelart zu bestimmen Um Vögel in der Entfernung zu erfassen müsstest du sie sowieso mit Transponderchips versehen. Dann kannst du auch gleich Art, Geschlecht und Alter mitcodieren. Georg
Michael W. schrieb: > Du möchstest also auf rund eine sm ein fliegendes Ziel mit einer > Radarrückstrahlfläche kleiner als die eines anfliegenden FK's erfassen? Eingangs genannte Greifvögel können bekanntlich mühelos schwere Beute wegtragen. Da kann man ihnen auch einen kleinen Radarreflektor an die Füsse hängen: https://www.amazon.com/NAUTOS-27015-REFLECTOR-OCTAHEDRAL-PLASTIMO/dp/B017DKL59Y/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1549551876&sr=8-11&keywords=radar+reflector > Das wird m.M.n. mit Hobbymitteln nichts. Auch nicht mit > Sportboot-Radars. Mit einem (militärischen) Gefechtsfeldradar könnte es sicherlich funktionieren. Denn Preis hierfür will der TO aber nicht wirklich wissen. :-D
N.L. schrieb: > https://www.amazon.com/NAUTOS-27015-REFLECTOR-OCTAHEDRAL-PLASTIMO/dp/B017DKL59Y/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1549551876&sr=8-11&keywords=radar+reflector Ganz bestimmt kein Störfaktor für gar nichts. Toll.
Ich habe mal eine optisch Lösung überschlagen: Nehmen wir eine 4k-Kamera an. Außerdem: Das Objekt soll in 1000 m Entfernung mind. 4 Pixel groß sein. 50 cm = 4 Pixel -> 4000 Pixel = 1000 * 50 cm = 500 m Sichtbereich. Das ist schon eher ein Weitwinkelobjektiv. Eine Plausibilitätsüberprüfung, ob der kleine Fleck, den man da sieht, ein Insekt in der Nähe oder ein großer Vogel in der Entfernung sein könnte, dürfte nicht schwer sein. Und mit zwei Kameras das ganze stereoskopisch zum machen, dürfte schnell und billig zu präzisen und zuverlässigen Ergebnissen führen. Wenn das Wetter mitspielt... (und Tag ist) DZDZ
Hi, N.L. schrieb: > Denn Preis hierfür will der TO aber nicht wirklich > wissen. :-D woher willst du das wissen? Ich würde mich mal in Israel erkundigen, die sind Pioniere beim Vogelradar. Die Schweizer haben schon in den 1960er Jahren ihr Superfledermaus-Radar umgebaut. Link https://www.ala-schweiz.ch/images/stories/pdf/ob/2012_109/OrnitholBeob_2012_109_157_Bruderer.pdf Grüße
Man muß die entsprechenden Vögel einsetzen, dann ist auch das Radarecho ausreichend. https://browse.startpage.com/do/show_picture.pl?l=deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fshop.metallgestaltung-rhede.de%2FWebRoot%2FWN%2FShops%2F49164336%2F569F%2F53A2%2F4767%2F6981%2FFA37%2FD472%2F5219%2F8416%2Fdachrinnendekoration_Vogel_Zinkvogel_Dachrinnenvogel_Zink_513_519_523.JPG&sp=79d348454f60d497b9eaa8754c55bae6&t=default
hy, schau mal da hin, da sind einige Vorschläge: https://www.nature.com/articles/s41598-018-35880-9 und auch einige weiterführende Links
René H. schrieb: > Ich vermute mal, Optik ist sehr schwierig zu verarbeiten. Radar eher > nicht. Ich würde das Gegenteil behaupten. Bildverarbeitung a la OpenCV ist meiner Meinung nach sogar sehr einsteigerfreundlich.
https://www.intenta.de/de/software-engineering/beispielprojekte.html Kapitel: Vogelschwarm-Frühwarnsystem für den Flughafen in Frankfurt
Die Vogelschwarm-Erkennung dürfte auf Dopplerradar beruhen, da muss man nur Bewegungen erfassen. Die meisten Radarbeobachtungen erfolgen sicher mit am Tier angebrachten Reflektoren. Es gibt sogar Bienenradar, da hat man der Biene eine kleine Antenne und ein Halbleiterbauteil aufgeklebt. Diese Diode (vermutlich) erzeugt aus dem eintreffenden Radarsignal harmonische Verzerrungen, die man leichter erfassen kann als die reflektierte Grundschwingung, wenn ich noch recht weiß. Ich meine dazu gab es hier einen Thread. Beitrag "Bienen tracken? Unmöglich, oder?" Beitrag "Re: Wie funktionieren Peilsender für Vögel" "Der Transponder besteht aus einem Silberdraht, welcher in der Mitte zu einer Drosselspule gebogen ist, in welche ei-ne Schottky Low Barrier Diodegel ̈otet wird. Die Länge der beiden Silberstäbchen des Dipols beträgt jeweils 10mm.[B. Fischer, W. Haaß 2007] Das Primärsignal wird mit der Frequenz f1= 9,4GHz ausgesandt, vom Transponder als 2. harmonischen Frequenz f2= 18,8GHz zurückgeworfen und von der Sekundärantenne empfangen." http://www.inf.fu-berlin.de/inst/ag-ki/rojas_home/documents/Betreute_Arbeiten/Bachelorarbeit-Reiter.pdf Seite 6
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