Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Potis nach Teslanol t6 schmieren


von Euphor (Gast)


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Hallo liebe Bastler!,

Habe gestern die Potis meines Mackie 1202 mit Teslanol Oszillin 
behandelt. Dabei ist leider das vorhandene Lagerfett ausgespült worden, 
sodass die angenehme Gleitwirkung verloren gegangen ist. Gerne würde ich 
nachhelfen und  erfragen, welches Mittel der Wahl das Poti substanziell 
schont und am geringsten Staub bindet.
Technische Vaseline, oder auch einfach die normale aus der APO? Oder 
Sprühvaseline. Auch Pulmotin wird oft in Foren angeraten.

Wäre sehr über einen Tip dankbar.

Schönen Sonntag noch!

von Alex G. (dragongamer)


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Teslanol Oszillin... das hat wohl jemand gezielt nach dem perfekten 
Namen gesucht um Elektroniker anzusprechen =D

von ishmael (Gast)


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ich gebs zu, ich bin nur zufällig hier (und warte auf weitere 
kommentare).

mit erstaunen habe ich festgestellt, dass es alle o.g. produkte wirklich 
gibt - habe das ganze zuerst für einen trollversuch gehalten.

sorry, dass nix zum thema dabei ist...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Reines Schlangenöl scheint es hingegen nicht zu sein, da es trotz des 
unerwarteten Namens auch im Nicht-Schlangenölhandel zu bekommen ist.

https://www.buerklin.com/de/kontakt-und-tunerspray-oszillin/p/12l224

Und da gibts sogar ein Sicherheitsdatenblatt.

Wäre das reines Obskurium, hergestellt in Esoterien, sähe das anders 
aus. Und der Preis läge mindestens beim Zehnfachen.

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> https://www.buerklin.com/de/kontakt-und-tunerspray-oszillin/p/12l224
> Und da gibts sogar ein Sicherheitsdatenblatt.

scheint eine günstige Variante vom Tuner600 zu sein, aber egal, in der 
Werkstatt zum reinigen Tuner600 oder das vom TO zum schmieren dann etwas 
Sprühöl88
https://www.google.com/shopping/product/8821449255328908220?q=sprühöl+88

Wenn die Potiflächen zugänglich sind geht auch ein Wattestäbchen 
einsprühen und die Kohlebahn schmieren

von michael_ (Gast)


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Ich würde da mal Kontakt 61 versuchen.

von Euphor (Gast)


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Danke für die ersten Rückmeldungen.

Vor Kontakt 61 schrecke ich ein wenig zurück. Da gehen die Meinungen im 
Netz stark auseinander. Sprühöl 88 kenne ich leider nicht. Wie ist das 
Verhalten des Potis danach? "flutscht" das durch, oder härtet es ein 
wenig aus, sodass ich einen leichten Widerstand erhalte, den ich mir 
z.b. von Vaseline erhofft hatte..

Schlangenöl würde ich jedenfalls ohne Zögern reinkippen! Alleine schon 
wegen der Exklusivität ;)

von Modellbauer zu (Gast)


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Aber der Preis von 6,66€ läßt böses ahnen :-)

Wer hat sich bloß den Namen ausgedacht.

von Euphor (Gast)


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Hab ich bei Sprühöl 88 aber auch gedacht..

Zum Teslanol einfach ein wenig surfen. Steht bei Elektronikern hoch im 
Kurs. Kann die Funktionalität bisher nur bestätigen.

von Joachim B. (jar)


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Euphor schrieb:
> Sprühöl 88 kenne ich leider nicht. Wie ist das
> Verhalten des Potis danach? "flutscht" das durch, oder härtet es ein
> wenig aus, sodass ich einen leichten Widerstand erhalte

???
dazu fehlt mir jeder Vergleich was du als Widerstand oder durchflutschen 
definierst.

Ich habs Jahrzehnte immer so gehalten, im Aussendienst und in der 
Werkstatt und habe nichts festgestellt was nicht sein soll.
Potis ruckelten nicht mehr, liessen sich fein verstellen.

: Bearbeitet durch User
von Euphor (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Euphor schrieb:
>> Sprühöl 88 kenne ich leider nicht. Wie ist das
>> Verhalten des Potis danach? "flutscht" das durch, oder härtet es ein
>> wenig aus, sodass ich einen leichten Widerstand erhalte
>
> ???
> dazu fehlt mir jeder Vergleich was du als Widerstand oder durchflutschen
> definierst.

Wie schon erwähnt hat das Tunerspray das ganze Achsenfett ausgewaschen. 
Die Potis drehen sich nun sehr leicht und kratzen nicht. Mir fehlt aber 
das ursprüngliche "weiche" Bewegen. Wie man das so von Mixerpotis kennt.

von Bernd K. (prof7bit)


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Euphor schrieb:
> Zum Teslanol einfach ein wenig surfen. Steht bei Elektronikern hoch im
> Kurs. Kann die Funktionalität bisher nur bestätigen.

Hab vor einigen Jahren mal alte kratzige Lautstärke-Potis an meinen 
antiken PC-Brüllwürfeln aus der Gründerzeit damit behandelt. Gehen 
seitdem wie am ersten Tag. Ebenso auch die Drehschalter in einem alten 
Hameg Oszi und auch noch einige andere Sachen.

Von normalem Kontaktspray wird allgemein abgeraten weil es zu aggressiv 
ist und wenn man es nicht danach wieder ausspült entsteht gelegentlich 
eine klebrige grüne Pampe aus Zersetzungsprodukten, Metallsalzen und 
wasauchimmer und das betreffende Bauteil ist dann oft endgültig hinüber.

von Joachim B. (jar)


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Euphor schrieb:
> Wie schon erwähnt hat das Tunerspray das ganze Achsenfett ausgewaschen.
> Die Potis drehen sich nun sehr leicht und kratzen nicht. Mir fehlt aber
> das ursprüngliche "weiche" Bewegen. Wie man das so von Mixerpotis kennt.

das kenne ich nicht und habe es nie vermisst

Bernd K. schrieb:
> Von normalem Kontaktspray wird allgemein abgeraten weil es zu aggressiv
> ist und wenn man es nicht danach wieder ausspült entsteht gelegentlich
> eine klebrige grüne Pampe aus Zersetzungsprodukten, Metallsalzen und
> wasauchimmer und das betreffende Bauteil ist dann oft endgültig hinüber.

deswegen Tuner600

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Wer hat die geraten das Dingens kaputt zu machen? Einfach so ohne 
Begründung? Kopfschüttel.

von Bernd K. (prof7bit)


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Joachim B. schrieb:
> deswegen Tuner600

Teslanol Oszillin hat aber einen wohlklingenderen Namen ;-) Wird 
schätzungsweise im Wesentlichen das gleiche Zeug drin sein.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Bernd K. schrieb:
> Hab vor einigen Jahren mal alte kratzige Lautstärke-Potis an meinen
> antiken PC-Brüllwürfeln aus der Gründerzeit damit behandelt. Gehen
> seitdem wie am ersten Tag. Ebenso auch die Drehschalter in einem alten
> Hameg Oszi und auch noch einige andere Sachen.
>
> Von normalem Kontaktspray wird allgemein abgeraten weil es zu aggressiv
> ist und wenn man es nicht danach wieder ausspült entsteht gelegentlich
> eine klebrige grüne Pampe aus Zersetzungsprodukten, Metallsalzen und
> wasauchimmer und das betreffende Bauteil ist dann oft endgültig hinüber.

Das ist genau meine Erfahrung.
Wenn man z.B. Kontakt60 benutzt, muss es mit Kontakt WL wieder 
ausgewaschen werden.
Als ich dass noch nicht wusste, habe ich auch einige grünspanige Potis 
weggeschmissen.
Aber Oszillin ist besser und muss nicht ausgespült werden.

Euphor schrieb:
> Wie schon erwähnt hat das Tunerspray das ganze Achsenfett ausgewaschen.
> Die Potis drehen sich nun sehr leicht und kratzen nicht. Mir fehlt aber
> das ursprüngliche "weiche" Bewegen. Wie man das so von Mixerpotis kennt.

Warte mal einige Tage.
Das Fett ist nicht unbedingt ausgespült, sondern nur verdünnt worden.
Es dauert eine Weile, bis es aus der Lagerbuchse wieder raus 
"verdunstet" ist.

von michael_ (Gast)


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Euphor schrieb:
> Vor Kontakt 61 schrecke ich ein wenig zurück. Da gehen die Meinungen im
> Netz stark auseinander.

Du verwechselst es sicher mit Kontakt-60.

Kontakt-61 hat auch Schmierwirkung und keine aggresiven Bestandteile.

von Max707 (Gast)


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Für die Welle würde ich molykote nehmen und für die Schleifbahn 
medizinische vaselyne

von herbert (Gast)


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Wer Potis wäscht egal mit was hat den seidenweichen lauf schon verloren. 
Das Zeug ist Firmengeheimnis und ist nicht mal in kleinstmengen für 
"privato" zu bekommen. Wichtige Postis werden zum reinigen der 
Widerstandsbahn und der Schleifer zerlegt. Man achtet dann peinlichst 
darauf,dass diese Spezialschmiere mit der Reinigungslösung nicht in 
Kontakt kommt.
Rettungstip wenn Poti wichtig: Poti zerlegen. Opferpoti besorgen und 
davon die Spezialpaste nehmen....Fertig...:)

von GlückIstBeiDieDummen (Gast)


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Ich hatte vor über 30 Jahren auch durch Kontaktspray das Fett bei meinem 
"guten" Luxman ausgewaschen. Als provisorische Lösung hate ich passende 
Kabelisolation über die Welle gezogen und auf das Potigewinde 
aufgeschraubt. Ob ich zusätzlich Fett aufgetragen hatte, weiss ich nicht 
mehr. Unglaublicherweise hat das bis heute(!) perfekt funktioniert. 
Fühlt sich immer noch gut an.

von 2 Cent (Gast)


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herbert schrieb:
> Wer Potis wäscht egal mit was hat den seidenweichen lauf schon verloren.
> Das Zeug ist Firmengeheimnis...

"geheime Spezialpaste" stark verdünnte Vaseline zum waschen, spülen, und 
schmieren:
Beitrag "Re: Potentiometertyp"
ff

von herbert (Gast)


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2 Cent schrieb:
> "geheime Spezialpaste" stark verdünnte Vaseline zum waschen, spülen, und
> schmieren:
> Beitrag "Re: Potentiometertyp"
> ff

Da könntest auch Kugellagerfett nehmen, aber da bist auch weit weg von 
den Eigenschaften welche diese Spezialschmiere hat mit der das Poti ab 
Werk befüllt ist. Ich habe schon viel probiert und nix hatte in der 
Funktion eine Ähnlichkeit mit den Eigenschaften dieser Spezialschmiere. 
Haargel "extrem" hätte die Konsistenz, leider trocknet das aus und 
bröselt dann.

von Rolf K. (spiky)


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Probier‘s mal mit Plastilube von Henkel Teroson.
Das ist ein zähviskoses Vielzweck-Schmiermittel mit folgenden 
Eigenschaften:
- für Scheibenbremsen, Lager, Ketten, Zahnräder, Sitzschienen, 
Scharniere, Schiebedachführungen und Batteriepole
- schmiert und schützt vor Korrosion
- ABS-geeignet
- nicht leitfähig
- hitze- und druckbeständig und dauerhaft
- absolut tropffrei und wasserfest
- verharzt und altert nicht
- erleichtert Montage und Demontage
- frei von Kupfer und Schwermetallen
- säurefrei
Ich setze Plastilube seit vielen Jahren ein und bin sehr zufrieden 
damit.

von Klaus I. (klauspi)


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Euphor schrieb:
> Technische Vaseline, oder auch einfach die normale aus der APO? Oder
> Sprühvaseline. Auch Pulmotin wird oft in Foren angeraten.

Teslanol ist wirklich gut.
Technische Vaseline hat eine "niedrigere Qualität" als die aus dem 
Drogeriemarkt/Apotheke. Geht beides, Sprühvaseline ist bequemer. 
Ansonsten wie schon hier erwähnt Vaseline in Kohlenwasserstoff (z.B. 
Waschbenzin) auflösen und trocknen lassen.

von Martin L. (makersting)


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Bevor man etwas kauft, könnte man mal Wärmeleitpaste probieren. 
Vielleicht läuft eine Potiachse damit wieder schwergängiger. Hat das mal 
jemand probiert?

Oder etwas Haftfett aus der Sprühdose in ein Behälterchen sprühen und 
warten bis alles Leichtflüchtige verdunstet ist. Mit dem 
zurückbleibenden Fett könnte man es probieren.

von Hättehättefahrradkette (Gast)


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Nimm Kettenöl.

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