Hallo Forum Mal eine ganz grundsätzliche Frage zu DMX: Im Internet findet man an vielen Stellen die Empfehlung, am Ende der DMX Leitung einen Abschlusswiderstand von 120Ohm anzubringen (z.B. in einen Stecker einlöten, der am letzten Gerät angesteckt wird). Nun lautet mein Verständnis von Busleitungen aber, dass ich an BEIDEN Enden einen Abschlusswiderstand setzen müsste. Somit ergäben sich für mich zwei Stecker mit jeweils 220Ohm. Liege ich da falsch? Grüße FireHeart
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An einem Ende hast du ja das Pult oder einen Splitter, genau da sollte bereits ein Abschlusswiderstand drin sein. Und nein, es sind offiziell 110 Ohm auf jeder Seite.
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Wenn Du an beiden Enden der 120 Ohm-Leitung jeweils (völlig korrekt) einen 120 Ohm-Widerstand anbringst, dann hast Du sie (für Gleichspannungen) parallel geschaltet. Es ergibt sich so ein Gesamtwiderstand von 60 Ohm.
Urmel schrieb: > Es ergibt sich so ein > Gesamtwiderstand von 60 Ohm Genau. Es geht bei der Busleitung aber um die Impedanz und nicht den Gleichstromwiderstand. Ein offenes Kabelende ist bei hochfrequenten Signalen eben nicht einfach ein offenes Ende, sondern kann zu Reflexionen und damit zu Störungen des Signals führen.
Sebastian R. schrieb: > Genau. Es geht bei der Busleitung aber um die Impedanz und nicht den > Gleichstromwiderstand. Ein offenes Kabelende ist bei hochfrequenten > Signalen eben nicht einfach ein offenes Ende, sondern kann zu > Reflexionen und damit zu Störungen des Signals führen. In der Praxis fangen hier bei DMX Deine Probleme ab etwa 5 bis 10 Meter Leitungslänge an.
Da DMX im Normalfall nur unidirektional ist, reicht ein Abschlußwiderstand am Ende der Leitung, wenn der Sender am Anfang sitzt. Eine Terminierung auf beiden Seiten ist nur nötig, wenn auf einem allgemeinen RS485-Bus jeder Teilnehmer auch senden kann. Siehe Wellenwiderstand.
Falk B. schrieb: > Eine Terminierung auf beiden Seiten ist nur nötig, wenn auf einem > allgemeinen RS485-Bus jeder Teilnehmer auch senden kann. Was dann bei modernen DMX-Systemen mit RDM schon der Fall ist. Aber wie gesagt, da sollte dann der Sender schon einen Widerstand drin haben.
Sebastian R. schrieb: > Was dann bei modernen DMX-Systemen mit RDM schon der Fall ist. Aber wie > gesagt, da sollte dann der Sender schon einen Widerstand drin haben. Obwohl das selbst in Datenblättern von Treibern mancher Hersteller anders behauptet wird, kann ich das voll unterschreiben. Ich habe bei Aufbauten ohne diesen Widerstand schon sehr leidvolle Erfahrungen gemacht. (Shows mit ca. 1000 Zuschauern wurden unterbrochen.)
>An einem Ende hast du ja das Pult oder einen Splitter, genau da sollte >bereits ein Abschlusswiderstand drin sein. Da bin ich mir eben nicht so sicher, weil das Pult ebenfalls zwei Buchsen, genau wie jedes Feldgerät hat. Ich hab's auch schon mal mitten in die Leitung gesetzt und das hat funktioniert. Ich könnte natürlich mal mit dem Multimeter an das ausgeschaltete Pult drangehen. >Genau. Es geht bei der Busleitung aber um die Impedanz und nicht den >Gleichstromwiderstand. Ein offenes Kabelende ist bei hochfrequenten >Signalen eben nicht einfach ein offenes Ende, sondern kann zu >Reflexionen und damit zu Störungen des Signals führen. Ja, das ist mir schon klar...es geht um den Wellenwiderstand und um den korrekten "Abschluss", damit nichts reflektiert wird. Deshalb sollte das Kabel ja auch 110Ohm Wellenwiderstand haben ... was es bei mir sicher nicht hat, weil ich ein ganz normales LIYCY 2x0.34mm² Kabel verwende. >In der Praxis fangen hier bei DMX Deine Probleme ab etwa 5 bis 10 Meter >Leitungslänge an. Zerstört mir bitte nicht meine Illusionen! Was ist mit den 1000m für RS485 Leitungen? Die nutzbare Leitungslänge sinkt klarerweise mit der Frequenz ... 250kBit sollten ja noch erträglich sein...Profibus fährt mit 12MBaud (zumindest auf 10m). Ich hätte ja doch ganz gerne 20m mit 7 Endgeräten geschafft. Soll ich schon mal nach dem Lötkolben greifen und einen Repeater bauen? Grüße FireHeart
Fire H. schrieb: > Zerstört mir bitte nicht meine Illusionen! Was ist mit den 1000m für > RS485 Leitungen? Bei korrekter Terminierung und Kabel mit 110R-Wellenwiderstand (keine Mikrofonleitung) kein Problem.
Ich hab jetzt nachgemessen, mein Lichtmischpult hat offenbar keine 120Ohm in der Leitung...ich messe irgendwas mit 2kOhm ... vermutlich die Eingänge der Treiber-ICs. Somit würde es vermutlich Sinn machen, einen zweiten Abschlussstecker zu basteln (mit dem anderen Geschlecht), und an's andere Ende der Leitung zu stecken. FireHeart
Fire H. schrieb: >>In der Praxis fangen hier bei DMX Deine Probleme ab etwa 5 bis 10 Meter >>Leitungslänge an. > Zerstört mir bitte nicht meine Illusionen! Was ist mit den 1000m für > RS485 Leitungen? Die nutzbare Leitungslänge sinkt klarerweise mit der > Frequenz ... 250kBit sollten ja noch erträglich sein...Profibus fährt > mit 12MBaud (zumindest auf 10m). Er meinte, die Probleme gibt es, wenn man die korrekte Terminierung vergißt. > Ich hätte ja doch ganz gerne 20m mit 7 Endgeräten geschafft. Soll ich > schon mal nach dem Lötkolben greifen und einen Repeater bauen? Nein.
Solange du nur sendest und kein RDM betreibst, ist es tatsächlich nicht so wichtig an der Seite, weil du ja Reflexionen nur am vom Sender entfernten Ende hast. Ansonsten: Sind In und Out vom Pult wirklich hart verdrahtet oder erst auf der TTL-Seite verbunden? Manchmal ist dann das Pult schon als Repeater aufgebaut oder es geht sogar durch den Controller, damit man das Pult auch per DMX-In steuern kann.
Fire H. schrieb: > Ich hab jetzt nachgemessen, mein Lichtmischpult hat offenbar keine > 120Ohm in der Leitung...ich messe irgendwas mit 2kOhm ... vermutlich die > Eingänge der Treiber-ICs. Auch das ist zu wenig. Normale RS485 Receiver haben ca. 12 kOhm Eingangswiderstand.
Urmel schrieb: > In der Praxis fangen hier bei DMX Deine Probleme ab etwa 5 bis 10 Meter > Leitungslänge an. Echt? Ich kenne die Praxis in der 10-20 Geräte an bis zu 100m Leitung aus allen möglichen Sorten Kabeln (auch Mikrofonkabel) zusammengesteckt und ohne Terminierung keine Probleme machen.
Matze schrieb: > Urmel schrieb: >> In der Praxis fangen hier bei DMX Deine Probleme ab etwa 5 bis 10 Meter >> Leitungslänge an. > > Echt? > > Ich kenne die Praxis in der 10-20 Geräte an bis zu 100m Leitung aus > allen möglichen Sorten Kabeln (auch Mikrofonkabel) zusammengesteckt und > ohne Terminierung keine Probleme machen. Sinnerfassend lesen VOLLSTÄNDIG zitieren!!! Beitrag "Re: DMX Abschlusswiderstände"
Matze schrieb: > Wie jetzt? Hätte ich sein Zitat auch noch zitieren sollen? JA! Denn nur so erschließt sich der gesamte Zusammenhang und seine Aussage wird wieder eindeutig und korrekt! Denn in deinem Zitat würde man lesen, daß DMX generell über 5-10 Meter Probleme hätte. Das ist eindeutig falsch. Durch das verkürzte Zitat hast du eine richtige Aussage als falsch kritisiert. Allerdings war deine Kritik falsch, denn die Aussage war richtig. Alles klar? ;-)
Nein, nicht klar. Er behauptet durch den hochfrequenten Charakter des DMX Buses in der Praxis bei 5 bis 10m Kabellänge und offenem Kabelende Probleme zu bekommen. Und ich behaupte dass die Praxis was anderes hergibt. Damit ist die Aussage nicht richtig. Ich gebe dir allerdings recht, dass durch das verkürzte Zitat die Problematik des offenen Kabelendes verloren geht - was aber nichts an der Richtigkeit meiner Aussage ändert, zumal ich dort auf die fehlende Terminierung hinweise.
Matze schrieb: > Nein, nicht klar. OK. > > Er behauptet durch den hochfrequenten Charakter des DMX Buses in der > Praxis bei 5 bis 10m Kabellänge und offenem Kabelende Probleme zu > bekommen. Nein. Er behauptet, daß wenn man die Terminierung wegläßt, kommt es ab 5-10m zu Problemen!!! > Und ich behaupte dass die Praxis was anderes hergibt. Damit ist die > Aussage nicht richtig. Nö, du bist auf dem Holzweg. Schrieb ich bereits. > Ich gebe dir allerdings recht, dass durch das verkürzte Zitat die > Problematik des offenen Kabelendes verloren geht Eben, und EXAKT darauf bezog sich die Antwort von Urmel als Ergänzung der Aussage von Sebastian R. > - was aber nichts an > der Richtigkeit meiner Aussage ändert, Doch, deine Kritik geht an der Aussage von Urmel vorbei. > zumal ich dort auf die fehlende > Terminierung hinweise. Das stimmt, aber du kannst ja nicht etwas kritisieren, daß nie behauptet wurde. Urmel sprach nur von Problemen bei DMX ab 5-10m OHNE Terminierung. Du antwortest darauf, daß es MIT Terminierung problmlos 100m und mit 10-20 Geräten funktioniert. Deine Aussage ist zwar an sich korrekt, aber nicht sinnvoll als Gegenrede zu Urmel. Vereinfachtes Beispiel. Urmel sagt, das man Probleme bekommt, wenn man LEDs nicht mit Konstantstrom betreibt. Du antwortest, daß LEDs problemlos mit Konstantstrom laufen. Ist das eine sinnvolle Gegenantwort bzw. Kritik? Capice?
Falk, die forderst von mir ein Sinnerfassend und vollständig zu lesen (das war am 13.02.2019 um 11:58). Dann fordere ich das von dir jetzt auch ein. Ich habe am 13.02.2019 um 11:30 geschrieben: > ohne Terminierung Ich habe am 13.02.2019 um 16:46 geschrieben: > zumal ich dort auf die fehlende Terminierung hinweise Also noch mal: Ich kenne die Praxis in der 10-20 Geräte an bis zu 100m Leitung aus allen möglichen Sorten Kabeln (auch Mikrofonkabel) zusammengesteckt und OHNE (!) (= offenes Kabelende (!)) Terminierung keine Probleme machen. Alles klar ;-)
Matze schrieb: > Ich kenne die Praxis in der 10-20 Geräte an bis zu 100m Leitung aus > allen möglichen Sorten Kabeln (auch Mikrofonkabel) zusammengesteckt und > OHNE (!) (= offenes Kabelende (!)) Terminierung keine Probleme machen. > > Alles klar ;-) Deine Aussage ist und war auch oben schon klar. Dass ein Mix aus den DMX-Kabeln und Mikrofonkabeln wenig ausmacht, hätte ich auch behauptet. 10-20% Ablage im Wellenwiderstand sind erfahrungsgemäß auch an anderer Stelle seltenst ein Problem. Aber ganz ohne Terminierung am Ende von 100m Leitung und ganz ohne Probleme, naja, ich würde sagen, da hattest du auch viel Glück dabei. Darauf würde ich nicht wetten und es bei einer Veranstaltung auch nicht drauf ankommen lassen! Die wenigen Lichttechniker, die mir bisher begegnet sind, schwören sowohl auf den Abschluss als auch auf korrekte Kabel. Ich muss aber gestehen, dass ich kein Licht mache, nur Audio und stehe da gelegentlich mal neben den Leuten und schau zu ...
Matze schrieb: > Also noch mal: > > Ich kenne die Praxis in der 10-20 Geräte an bis zu 100m Leitung aus > allen möglichen Sorten Kabeln (auch Mikrofonkabel) zusammengesteckt und > OHNE (!) (= offenes Kabelende (!)) Terminierung keine Probleme machen. Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Es gibt zwar slew rate limited Transmitter mit um die 500ns Anstiegszeit anstatt 20-30ns, aber auch mit 500ns kommt man gemäß Faustformel aus dem Artikel Wellenwiderstand bestenfalls bis ca. 20m. mit Glück vielleicht 50.
Hallo Forum Ich hab jetzt mein Party mit Lichteffekten hinter mich gebracht und hatte folgende Beobachtung: Ich hatte vom Lichtmischpult ausgehend etwa 5m Kabel zur ersten Leuchte, dann jeweils 50cm zu den nächsten drei Leuchten, dann 11m zu einer anderen (größeren) Leuchte. Das Lichtmischpult und die letzte Leuchte hatte ich jeweils mit 120Ohm abgeschlossen. Die vierte der kleinen Leuchten hatte daraufhin - und zwar nur wenn sie grün leuchten sollte - immer wieder mal geflackert. Bei Entfernen des mischpultseitigen Abschlusswiderstands war Ruhe. Dann hab ich an beiden Enden noch einen Moving-Head mit jeweils etwa 3m Kabel angeschlossen und beide wieder terminiert ... war auch alles OK. Also meine Erkenntnis ist ganz klar, dass sich immer wieder mal stehende Wellen ausbilden können (vor allem wenn man kein 110Ohm Wellenwiderstandskabel nimmt) und die Leuchte, die am Wellenbauch sitzt, hat halt Probleme....mit und ohne Abschlusswiderstände, allerdings je nachdem. Meine Konsequenz ist, dass ich mir den einen oder anderen DMX Repeater oder Splitter besorgen werde, um notfalls die Topologie ändern zu können. FireHeart
Fire H. schrieb: > Ich hatte vom Lichtmischpult ausgehend etwa 5m Kabel zur ersten Leuchte, > dann jeweils 50cm zu den nächsten drei Leuchten, dann 11m zu einer > anderen (größeren) Leuchte. Das Lichtmischpult und die letzte Leuchte > hatte ich jeweils mit 120Ohm abgeschlossen. Was schon mal nicht nötig, wenn gleich möglich ist. > Die vierte der kleinen > Leuchten hatte daraufhin - und zwar nur wenn sie grün leuchten sollte - > immer wieder mal geflackert. Bei Entfernen des mischpultseitigen > Abschlusswiderstands war Ruhe. Gut, aber das sagt nix über die Details aus. Da hätte man sauber, hf-gerecht messen müssen. > Also meine Erkenntnis ist ganz klar, dass sich immer wieder mal stehende > Wellen ausbilden können (vor allem wenn man kein 110Ohm > Wellenwiderstandskabel nimmt) Nein, denn dein Sender gibt ja keinen Sinus aus, sondern ein Digitalsignal mit einem eher breiten Spektrum. > und die Leuchte, die am Wellenbauch sitzt, > hat halt Probleme.... Unsinn, die Betrachtung mit Wellenbauch und Tal ist hier weder möglich noch sinnvoll. Ohne gescheite Messung ist das nur Kaffeesatzleserei! > Meine Konsequenz ist, dass ich mir den einen oder anderen DMX Repeater > oder Splitter besorgen werde, um notfalls die Topologie ändern zu > können. Nimm einfach gescheite Kabel und gut. Das Flacken kann auch auf einen arg sensiblen Empfämger hindeuten. Oder andere größere Macken in deiner Verkabelung. Und nochmal, ohne gescheite Analyse ist das alles Mumpitz und Astrologie. PS Von Bob Pease (RIP) gab es den schönen Satz "I like to measure things."
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