Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lösung für Füllstandsmessung gesucht


von Bert 4. (b42)


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Hallo, liebe Foristen,

ich habe gerade meine automatische Blumengießlösung fertiggestellt und 
sie arbeitet so weit auch ganz gut. Das einzige, was nicht funktioniert, 
ist die Füllstandsmessung der Vorrats-Tanks. Ich habe
- einen 10-Liter-Kanister als Wasser-Tank und
- eine 1-Liter-Flasche für (verdünnten) Flüssigdünger
und würde gerne deren Füllstand in Software erfassen. Die Messung muss 
nicht supergenau sein, es wäre sogar eine grobe Abstufung (0-10%, 
10-20%, ..., 90-100%) ok.

Es soll natürlich so billig wie möglich sein, also kein industrieller 
Füllstandssensor für 50€. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass der 
Platz beengt ist: zum einen muss sich der Sensor die 
Kanister-/Flaschenöffnung mit dem Schlauch teilen, zum anderen befindet 
sich das ganze in einer Behausung, die nach oben nur sehr wenig Platz 
(~1,5cm lässt).
Ich weiß, dass es schon viele Threads zu "Füllstandmessung" gibt, aber 
die betreffen fast alle andere Konfigurationen (riesige Zisternen oder 
so).

Folgendes habe ich bereits (erfolglos) probiert:

1.) Kapazitive Messung mit zwei Streifen Kupferklebeband auf der 
Außenseite. Das war leider zu störanfällig. Liegt vermutlich daran, dass 
sich jede Menge andere Elektronik in unmittelbarer Nähe befindet. 
Vielleicht würde es helfen, die Messung ins Innere zu verlagern, so dass 
das Wasser als Abschirmung dient. Mir fehlt aber eine clevere Idee, wie 
ich eine solche Sonde kompakt bauen könnte. Das übliche "spanne einen 
Draht in einem Metallröhrchen" ist wahrscheinlich zu dick und ich 
bekommt Probleme am oberen Ende, wo der Innere Draht dem Rohr nicht zu 
nahe kommen darf.

2.) Flachbandkabel, bei dem die einzelnen Enden auf verschiedene Längen 
getrimmt sind. Hat innerhalb weniger Tage den Geist aufgegeben, ich 
nehme an durch Korrosion. Mir ist auch etwas unwohl bei dem Gedanken, 
dass ich meine Pflanzen mit Rostwasser gieße.


Jetzt hätte ich noch folgende Ideen, jede mit dicken Fragezeichen:

3.) Druckmessung. Scheint mir ziemlich fehleranfällig zu sein. Ich 
möchte nicht nachjustieren müssen und eine Tankfüllung reicht im Winter 
mehrere Monate. Wenn in diesem Zeitraum der Fehler durch Diffusion o.Ä. 
nicht minimal bleibt, ist es relativ sinnlos. Außerdem recht teuer.

4.) Irgendwas mit Schwimmer (Reed-Kontakte etc.). Scheitert an den 
beengten Platzverhältnissen und ein Schwimmer könnte auch leicht am 
Schlauch hängen bleiben.

5.) Kraftsensor, der das Gewicht des Tanks misst. Aus Platzgründen kämen 
nur Dünnschicht-Drucksensoren in Frage, die es z.B. bei eBay günstig 
gibt. Ich könnte unter jeden Behälter drei Füße kleben und diese auf die 
Sensoren setzen. Was mir jedoch Sorgen macht, ist, dass diese Sensoren 
meist für 10^5 bis 10^6 "Betätigungen" spezifiziert sind. Bei mir wären 
sie jedoch unter Dauerlast. Ist das ein Problem? Kann ich mit 
jahrelanger Haltbarkeit rechnen oder gehen sie unter solchen Bedingungen 
schnell kaputt?


Im Moment tendiere ich zu Nummer 5. Hat jemand Erfahrungen damit oder 
weitere Vorschläge? Danke!

von Edward M. (ingrimmsch)


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Heyho :)

Ich habe soetwas ähnliches schon mit minimalstem Aufwand erfolgreich 
abgeschlossen.

Ich habe einen HC-SR04 Ultraschall sensor oben eingebaut und nach unten 
gerichtet.

Bei einer Abfrage bekam ich den Abstand zur Flüssigkeit und damit mehr 
als genug Information den füllstand zu bestimmen. ;)

Grüße

von Olaf (Gast)


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> Ich habe einen HC-SR04 Ultraschall sensor oben eingebaut und nach unten
> gerichtet.

Und wie kommt der mit Kondenswasser klar?

Olaf

von Bert 4. (b42)


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Edward M. schrieb:
> [...] HC-SR04 Ultraschall sensor [...]

Stimmt, habe vergessen, das zu erwähnen. Das Problem ist, dass meine 
Tanks sehr klein sind (vor allem die Düngerflasche) und der 
Ultraschall-Kegel recht breit. Das würde unweigerlich mit den 
Behälterwänden in Konflikt kommen. Außerdem wird das ganze zum Befüllen 
gekippt und das Wasser schwappt auch mal etwas. Ich fürchte der Sensor 
wird nicht gerne nass.

von chris (Gast)


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Olaf schrieb:
> Und wie kommt der mit Kondenswasser klar?

Einfach den Wasserresistenten nehmen
https://www.ebay.de/i/152878876071?chn=ps&var=452633724813

von Wolfgang (Gast)


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Olaf schrieb:
> Und wie kommt der mit Kondenswasser klar?

Kondenswasser gibt es nur, wenn der Sensor kälter als die Luft ist.
Auf Kühlung solltest du an der Stelle also verzichten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bert 4. schrieb:
> Hat jemand Erfahrungen damit oder weitere Vorschläge?
Mir gefällt diese Schaltung dort unten ganz gut:
http://www.strippenstrolch.de/4-1-1-b-fuellstandssensor-entwerfen.html

Wenn die nur jede Stunde mal kurz zum Messen mit Strom versorgt wird, 
halten die Elektroden sicher lange...  ;-)

von Dieter F. (Gast)


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von Ralph S. (jjflash)


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... die Behälter mit Spule umwickeln und deren Induktivität über 
Messbrücke auswerten?

Oder eben, wie du erwähnt hast, Wägebalken, und das Gewicht messen.

Die auf Wägebalken verklebten DMS sollten schon lange (auch unter 
Drucklast) halten.

von Bert 4. (b42)


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chris schrieb:
> Einfach den Wasserresistenten nehmen
> https://www.ebay.de/i/152878876071?chn=ps&var=452633724813
Interessant, wusste nicht, dass es die Dinger auch in wasserresistent 
gibt. Aber wie gesagt, die Platzverhältnisse lassen das zumindest beim 
Dünger nicht zu.
Außerdem, und das hätte ich im Originalbeitrag schreiben sollen 
(sorry!), habe ich nur 3V3 zur Verfügung. Eine zusätzliche 5V-Versorgung 
extra für diesen Sensor wäre ziemlich aufwändig.

Lothar M. schrieb:
> Mir gefällt diese Schaltung dort unten ganz gut:
> http://www.strippenstrolch.de/4-1-1-b-fuellstandssensor-entwerfen.html
>
> Wenn die nur jede Stunde mal kurz zum Messen mit Strom versorgt wird,
> halten die Elektroden sicher lange...  ;-)

Ich messe maximal 1x pro Stunde, tatsächlich eher 1x am Tag und lege nur 
für wenige Millisekunden Spannung an. Eben so lange wie der ADC des uC 
zum Messen braucht. Die Frage ist, wie bastle ich mit Hausmitteln eine 
sehr kompakte korrosionsarme Sonde, die sowohl mit Leitungswasser als 
auch mit sehr mineralhaltiger Flüssigkeit (Dünger) funktioniert? Mein 
Flachbandkabel tut's jedenfalls nicht.

Oder meinst du die weiter unten beschrieben kapazitive Lösung? Damit 
habe ich bereits experimentiert (siehe oben) und die Ergebnisse waren, 
wie auch auf der von dir verlinkten Seite beschrieben, ziemlich 
unzuverlässig.

Dieter F. schrieb:
> 
https://cse.google.de/cse?cx=partner-pub-1202612203358489%3Ajaffbdxotov&ie=UTF-8&q=F%C3%BCllstandsmessung&sa=Suche
Was möchtest du mir damit sagen? Ich habe doch explizit geschrieben, 
dass ich gesucht habe und ausführlichst erklärt, warum die dort 
diskutierten Lösungen in meiner Anwendung problematisch sind.

Ralph S. schrieb:
> ... die Behälter mit Spule umwickeln und deren Induktivität über
> Messbrücke auswerten?
Ist das zuverlässiger als die kapazitive Methode? In unmittelbarer Nähe 
zu den Tanks befinden sich Pumpen mit Spulen und Magneten; ich fürchte 
die dürften da gewaltig dazwischenfunken.

> Oder eben, wie du erwähnt hast, Wägebalken, und das Gewicht messen.
Für Wägebalken habe ich wie gesagt keinen Platz. Bestenfalls für sowas: 
https://www.ebay.de/itm/10kg-Dunnschicht-Dunnfilm-Widerstand-Drucksensor-Durchmesser-Kraftsensor-7-5mm/113531304906

von Peter M. (r2d3)


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von Wolle G. (wolleg)


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Bert 4. schrieb:
> ich habe gerade meine automatische Blumengießlösung fertiggestellt und
> sie arbeitet so weit auch ganz gut. Das einzige, was nicht funktioniert,
> ist die Füllstandsmessung der Vorrats-Tanks.
Ich muss mal dumm fragen: Was ist der tiefere Sinn der 
Füllstandsmessungen?
Was soll aus den Messungen abgeleitet werden?

Beitrag #5733844 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bert 4. (b42)


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wolle g. schrieb:
> Ich muss mal dumm fragen: Was ist der tiefere Sinn der
> Füllstandsmessungen?
> Was soll aus den Messungen abgeleitet werden?

Na zum Beispiel hätte ich gerne eine E-Mail wenn ich demnächst 
nachfüllen muss.

Beitrag #5733853 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wolle G. (wolleg)


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Bert 4. schrieb:
> wolle g. schrieb:
>> Ich muss mal dumm fragen: Was ist der tiefere Sinn der
>> Füllstandsmessungen?
>> Was soll aus den Messungen abgeleitet werden?
>
> Na zum Beispiel hätte ich gerne eine E-Mail wenn ich demnächst
> nachfüllen muss.

Alles klar. Das hätte man sich auch denken können.

von Wolfgang (Gast)


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Ralph S. schrieb:
> ... die Behälter mit Spule umwickeln und deren Induktivität über
> Messbrücke auswerten?

Du glaubst doch nicht ernsthaft, eine Zunahme von 10^-5 bei leerem 
Behälter zuverlässig messen zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetische_Permeabilit%C3%A4t#Klassifizierung

von Patrick (Gast)


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Wenn grobe Infos reichen, versuch es doch mit einfachen, schaltenden 
Sensoren. Eine Dreistabsonde für Min und MinMin auf Leitfähigkeitsbasis 
sollte es tun - in der Feldtechnik kommen hier Edelstahlstäbe zum 
Einsatz, die müsstest du dir dann irgendwo besorgen. Alternativ mal mit 
Bleistiftminen versuchen, die sind auch leitfähig und gammeln nicht (so 
schell) weg wie Kupfer oder andere Metalle und dünn sind sie auch.

von Ralph S. (jjflash)


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Wolfgang schrieb:
> Ralph S. schrieb:
>> ... die Behälter mit Spule umwickeln und deren Induktivität über
>> Messbrücke auswerten?
>
> Du glaubst doch nicht ernsthaft, eine Zunahme von 10^-5 bei leerem
> Behälter zuverlässig messen zu können.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetische_Permeabilit%C3%A4t#Klassifizierung

ist in der Tat wenig (und wohl ein Schnellschuss von mir), aber ich 
werde es ausprobieren (wenn man nur 10 Stützstellen benötigt?).

Meine (zugegeben teure RLC Meßbrücke) sollte das aber erfassen können 
(ob es dann mit preiswerter Elektronik auswertbar ist, ist dann eine 
andere Frage).

von Harald A. (embedded)


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Bert 4. schrieb:
> Aus Platzgründen kämen
> nur Dünnschicht-Drucksensoren in Frage, die es z.B. bei eBay günstig
> gibt.

Wiegen ist vermutlich eine der besten Optionen, allerdings sind die von 
dir verlinkten Dünnschicht-Sensoren IMHO denkbar ungeeignet. Wenn es 
klein, fast unsichtbar und platzsparend sein soll kämen diese Zellen aus 
Küchen- und Badezimmerwaagen in Frage:
https://www.aliexpress.com/wholesale?SearchText=load+cell+half+body

Zusammen mit einem HX711 wird man recht brauchbare Ergebnisse bekommen, 
zumindest in deinem geforderten Genauigkeitsbereich.

von Bert 4. (b42)


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Patrick schrieb:
> [...] kommen hier Edelstahlstäbe zum
> Einsatz, die müsstest du dir dann irgendwo besorgen. Alternativ mal mit
> Bleistiftminen versuchen, die sind auch leitfähig und gammeln nicht (so
> schell) weg wie Kupfer oder andere Metalle und dünn sind sie auch.
Hm, das wäre eine Überlegung. Allerdings hätte ich, wenn möglich, schon 
gerne etwas mehr Auflösung. Bleistiftminen sind zu kurz und etwas zu 
fragil.

Harald A. schrieb:
> [...] Wenn es
> klein, fast unsichtbar und platzsparend sein soll kämen diese Zellen aus
> Küchen- und Badezimmerwaagen in Frage:
> https://www.aliexpress.com/wholesale?SearchText=load+cell+half+body
>
> Zusammen mit einem HX711 wird man recht brauchbare Ergebnisse bekommen,
> zumindest in deinem geforderten Genauigkeitsbereich.

Danke für den Hinweis, das werde ich mir mal genauer anschauen. Auf den 
ersten Blick finde ich nur eine 50-kg-Variante in diesem flachen 
Formfaktor. Wie ist denn da die Auflösung? Habe ich eine Chance im 
Bereich 0..1kg etwas Vernünftiges zu messen?

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick schrieb:

> in der Feldtechnik kommen hier Edelstahlstäbe zum
> Einsatz, die müsstest du dir dann irgendwo besorgen.

Vielleicht gehts ja mit Fahrradspeichen.

von Harald A. (embedded)


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Bert 4. schrieb:
> Danke für den Hinweis, das werde ich mir mal genauer anschauen. Auf den
> ersten Blick finde ich nur eine 50-kg-Variante in diesem flachen
> Formfaktor. Wie ist denn da die Auflösung? Habe ich eine Chance im
> Bereich 0..1kg etwas Vernünftiges zu messen?

Tja, der Suchbegriff war in diesem Fall "load cell body", da kommen 
natürlich nur 50kg Zellen. Die heißen eigentlich noch anders, ich komme 
gerade nicht drauf. Und dann gibt es auch kleinere Nennwerte. Im 
Thermomix z.B. werden die auch verwendet, da gibt es auch nicht mehr als 
ca. 1kg Gesamtzuladung.

von Bert 4. (b42)


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Harald A. schrieb:
> Tja, der Suchbegriff war in diesem Fall "load cell body", da kommen
> natürlich nur 50kg Zellen. Die heißen eigentlich noch anders, ich komme
> gerade nicht drauf. Und dann gibt es auch kleinere Nennwerte. Im
> Thermomix z.B. werden die auch verwendet, da gibt es auch nicht mehr als
> ca. 1kg Gesamtzuladung.

Ja, den Suchbegriff habe ich natürlich angepasst. Bloß die kleineren 
haben - soweit ich das sehe - dieses "Balken-Format". Die flache 
Variante ist immer 50 kg. Aber vielleicht ist das gar kein Problem. 
Unter den 10-Liter-Kanister würde ich drei oder vier der 50-Kilo-Dinger 
legen. Bei der 1-Liter-Flasche habe ich etwas mehr Platz, da könnte auch 
so ein "Balken" drunter passen.


Mir ist nur gerade etwas anderes aufgefallen, das die Idee der Messung 
per Gewicht womöglich erledigt. Und zwar stecken die Tanks, Pumpen und 
Elektronik in einer maßgezimmerten Holzkiste mit Inneneinteilung für die 
einzelnen Komponenten. Dummerweise habe ich bei deren Bau die Maße des 
leeren Kanisters verwendet. Wenn ich den jetzt aber fülle, dehnt er sich 
einige Millimeter in alle Richtungen aus und berührt die Wände. Ich 
müsste also entweder einen kleineren Kanister verwenden oder die Kiste 
neu bauen. Beides würde ich sehr ungern tun. Ich werde mal drüber 
schlafen und hoffen, dass mir weitere Ideen kommen.
Die Dünger-Flasche hat ein größeres Fach, für die ist die Wiege-Lösung 
auf jeden Fall gut.

von Able Vari (Gast)


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Kapazitive Messung
Flachbandkabel
Druckmessung
Irgendwas mit Schwimmer
Kraftsensor, der das Gewicht des Tanks misst
Dreistabsonde
RLC Meßbrücke
Dünnschicht-Sensoren
HX711
Fahrradspeichen


Hallo
ich grüße die Spezies und die hochspezialisierte elektronische Fachwelt 
;)

Jede Menge sehr gute Vorschläge, prima. Man könnte das sogar für eine 
Badewanne nutzen, in der man drin sitzt. Um zu verhindern, dass das 
Wasser überläuft und alles überschwemmt. Technisch ginge das ganz 
leicht: Ab einem gewissen Wasserstand wird eine Email an das Smartphone 
der Ehefrau des Entwicklers abgesendet. Die Ehefrau kommt dann ins Bad 
und meldet dem in der Wanne sitzenden, dass es Zeit wird, das Wasser 
abzustellen.

Oder eleganter: Sie ruft ihn einfach an. Hier muss natürlich 
sichergestellt werden, dass das Handy des in der Wanne sitzenden auch 
erreichbar ist, weil ja nicht viel Zeit ist, bis die Wanne überläuft. 
Letzteres ist also etwas aufwendiger zu realisieren.

Noch professionellere, dafür aber eine ultimative 100% betriebssichere 
Lösung, schaltet sich im Heizungskeller das Wasser ab, wenn der 
Füllstand erreicht ist. Ein Kraftsensor, der das Gewicht der Badewanne 
(und des darin Sitzenden) misst, ist nur eine Lösung, es gibt bestimmt 
noch andere. Das ist aber hier nicht gefragt und sollte nur ein Beispiel 
sein, wie die Projektierung im Großen stattfinden könnte, und so dann 
auch im kleinen. Ich bin überzeugt, dass einige Leser gedanklich schon 
tüfteln, wie man das Gewicht der Badewanne am leichtesten messen kann.

Leider aber bin ich nur ein einfacher Mensch in äußerst bescheidener 
finanzieller Lage. Für den Blumenwasserkanister müsste ich daher mit 
einer Interimslösung vorlieb nehmen. Ich müsste zwei Löcher in den 
Kanister bohren und dort zwei Edelstahlschrauben mit zwei Mutter und 
vier Gummi-Unterlegscheiben anbringen, an die Schrauben von außen Kabel 
befestigen und die Kabel über einen Widerstand mit µC-Eingängen oder, 
noch billiger, der Basis eines Transistors verbinden. Die eine Schraube 
müsste so tief wie möglich sein, am besten am Kanisterboden, und die 
andere dort, wo der Wasserstand gemessen werden soll. Dann muss man nur 
messen, ob an der oberen Schraube noch Strom rauskommt, wenn man an der 
unteren welchen reinschickt. Strom kommt ja nur an, wenn die obere 
Schraube noch das Wasser berührt.

Aber ich bin wie gesagt nur ein einfacher, arm situierter Mensch von 
noch ärmeren Gedankengängen. Daher verzeiht mir diesen laienhaften 
Lösungsvorschlag. Ich wollte einfach auch nur mal was gesagt haben.

von Maschinenstürmer (Gast)


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Able Vari schrieb:
> Aber ich bin wie gesagt nur ein einfacher, arm situierter Mensch von
> noch ärmeren Gedankengängen. Daher verzeiht mir diesen laienhaften
> Lösungsvorschlag. Ich wollte einfach auch nur mal was gesagt haben.

Es ist mir bewußt, daß Du das eher sehr ironisch gemeint hast und mir 
geht es ähnlich.

Einfach und zuverläßig muß nicht out of date sein und die einfachste 
Lösung die die wirklich notwendigen Vorgaben erfüllt ist der korrekte 
Lösungsansatz. Dein Vorschlag hört sich vernünftig an.

von Andi S. (Firma: Schafsoft) (bleiente)


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Hallo Bert, ich bastel gerade eine Pumpe in einen 1 Meter tiefes 
Schwallbecken für meinen Pool.
Um ein Trockenlaufen der Pumpe zu verhindern messe ich den aktuellen 
Stromverbrauch der Pumpe über einen 0,22 Ohm Shuntwiderstand.

Also, ohne Schlauch zieht die Pumpe 1,3 A.
Lasse ich sie Luft saugen zieht sie 0,5 A.

Wunderbar, die Abschaltung per OP funktioniert, ab, raus in den 
Schneesturm.
Ich hacke die Eisdecke auf und versenke die an einem 4 m Schlauch 
baumelnde Pumpe im Schwallbecken.

Das Wasser läuft schön.
Ich lasse sie testweise Luft ziehen, sie schaltet ab. :)

Dann hebe ich den Schlauch um 20 cm an und die Pumpe schaltet ab ???

Ich messe den Strom, mit 4 m Schlauch und ca 1,5 m Pumphöhe zieht die 
Kreiselpumpe nur noch 1,0 A.

Erklärung:
Kreiselpumpen ziehen bei maximalem Durchfluss am meisten Strom.
Hält man die Druckseite zu sinkt der Strom.

Vielleicht hilft's Dir ja, ich spare mir jedenfalls einen winterharten 
Sensor.

Ich will immer 15 cm Wasser über der Pumpe haben damit sie nicht in der 
Eisdecke kaputfriert.

Gruss Andi

von Peter D. (peda)


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Bert 4. schrieb:
> 1.) Kapazitive Messung mit zwei Streifen Kupferklebeband auf der
> Außenseite. Das war leider zu störanfällig.

Ich hab das mit Flachkabel probiert und das sah sehr gut aus. Z.B. 4 
Adern, die wechselseitig die beiden Elektroden bilden. Das Kabel wird 
U-förmig gebogen, so daß beide Enden aus dem Wasser ragen. Die 
Meßelektronik muß aber in unmittelbare Nähe sein, z.B. ein kleiner 
ATtiny25 mit Ladewiderstand. Der kann dann auch gleich die Aufladezeit 
messen und den Wert digital weiterleiten (UART, SPI, I2C, 1-Wire).

Folgende Meßfehler können auftreten:
- beim Eingießen, wenn das Kabel oben benetzt wird, kann ein höherer 
Füllstand angezeigt werden.
- bei Entnahme kann das Kabel noch einige Zeit benetzt bleiben.
Mit etwas Wartezeit lassen sich diese Fehler vermeiden.

von digitalWrite (Gast)


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Andi S. schrieb:
> Ich will immer 15 cm Wasser über der Pumpe haben damit sie nicht in der
> Eisdecke kaputfriert.


Das ist eine gute Anregung. Finde ich jedenfalls.

Wenn dem TE aber der Behälter einfriert, was ist dann mit den Blumen? 
Braucht er die dann überhaupt noch?

von Bert 4. (b42)


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Freut mich, dass ihr so viel Spaß habt, auch wenn mir schleierhaft ist, 
warum ihr nicht vorgeschlagen habt, die Blumen gleich von Hand zu 
gießen.

Nein, ich werde keine Löcher in den Tank bohren. Nennt mich irrational, 
aber in meinem Wohnzimmer möchte ich keine Wassertanks mit Löchern. Auch 
nicht wenn Gummiunterlegscheiben im Spiel sind. Aber danke für den 
Vorschlag!

von Flip B. (frickelfreak)


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2Isolierte drähte aus einem Nym-j 3x1,5 einseitig die isolation 
zuschmelzen, reinhängen, mit portpin und widerstand die kapazität über 
rc-ladezeitkonstante ermitteln, skalieren, ferfig.

von Andi S. (Firma: Schafsoft) (bleiente)


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Hallo Bert,
und wenn Du einen Heizdraht kurz bestromst ?
Der Teil über Wasser wird wärmer und sein Widerstand pro Meter ist höher 
als der Widerstand unter Wasser bzw. unter Dünger.

V4A Draht ? Der gammelt nicht.
Oder 20 Heißleiter in am Schrumpfschlauch in Reihe ?

Hast Du überhaupt Kreiselpumpen zum Dosieren ?
Hab gerade meine Füllstandmessung per Pumpe getestet, funzt auf den cm 
genau. :)

Gruss Andi

von Armin K. (-donald-) Benutzerseite


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Flip B. schrieb:
> Nym-j 3x1,5 einseitig die isolation zuschmelzen, reinhängen...

Wieso die Enden zuschmelzen? Wieso nicht eine doppelt so lange Leitung 
runter und wieder hoch hängen lassen? Dann braucht man nichts 
pfuschmäßig isolieren.

Armin

: Bearbeitet durch User
von Bert 4. (b42)


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Hm, also viele schlagen mir vor, dass ich die kapazitive Methode nochmal 
probiere, nur halt mit einer Sonde im Wasser statt außen auf den Tank 
geklebt.
Sehe ich das richtig, dass der Leiter möglichst dick und die Isolierung 
möglichst dünn sein sollte, um den maximalen Effekt zu erzielen? Dann 
wäre ein Lautsprecherkabel besser als eine NYM-J-Leitung, oder?

Was ist denn die beste Methode zur Kapazitätsmessung? Konzeptionell ist 
die  Auflandezeit sicher am einfachsten. Bisher habe ich es anders 
gemacht, nämlich nach einer Methode, die ich von den 
Bodenfeuchtesensoren abgekupfert habe: 
https://raw.githubusercontent.com/Miceuz/PlantWateringAlarm/master/schematics.png
Dort wird eine Rechtecksspannung auf das RC-Glied gegeben und dann die 
maximale Spannung des Kondensators per Diode isoliert und im ADC 
gemessen. Ist das irgendwie besser oder schlechter? Ich habe mir da 
bisher wenig Gedanken gemacht, weil ich dachte, der Typ hat lange damit 
herum experimentiert, der wird's schon besser wissen.

Andi S. schrieb:
> Hast Du überhaupt Kreiselpumpen zum Dosieren ?
> Hab gerade meine Füllstandmessung per Pumpe getestet, funzt auf den cm
> genau. :)
Ich verwende (billige) peristaltische Pumpen. Alleine schon, weil ich 
lange Schläuche habe und wenn die leer laufen, könnte ich nicht mehr 
genau genug dosieren.
Wenn ich den Output messe, müsste ich allerdings bei jedem Nachfüllen 
justieren, das ist ziemlich unpraktisch.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Bert 4. schrieb:
> Nennt mich irrational,
> aber in meinem Wohnzimmer möchte ich keine Wassertanks mit Löchern.

Wenn dein Saugschlauch so tief hängt wie der Gefäßboden und ein Leck 
bekommt, dann läuft der Behälter genauso leer.

Dir wurden mindestens ein halbes Dutzend Methoden genannt, entscheide 
dich halt für eine und bastle. Statt dessen kommen nur immer mehr 
Einschränkungen: kein Platz, Keine Stromversorgung, ...

Wenn der Kram Monate mit einer Füllung reicht, dann nimm halt einen eine 
Nummer kleineren Kanister/Flasche, dann hast du Platz.
Irgendwie bist Du so beweglich wie ein Amboss.

Und weil glaube ich noch eine Methode fehlt, die Einperlmethode mit 
Differenzdrucksensor gibts auch noch.

von Robin (Gast)


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Einfach kapazitiv das ganze messen sollte kein Problem sein, gerade mit 
der groben Auflösung.
Einfach nicht wie bei dir die zwei Kupferbahnen nutzen, sondern 10 
dedizierte Sensorflächen nutzen.

Anstelle der Kupferfolie, wenn es wirklich zu viele Störungen gibt, 
könntest du allerdings auf Platinen setzen. Vorderseite mit der 
Sensorfläche und die Rückseite mit einem Gitternetz (hatched plane) die 
entweder auf GND oder besser shield (arbeite mit Cypress psoc, keine 
Ahnung ob es das bei anderen auch gibt) verbinden.

Was man noch machen könnte wäre einen elften Sensor einzubauen, der nur 
die Luft misst. Den kann man nutzen um Temperaturdrifts zu kompensieren 
und auch im befüllten Zustand zu Kalibrieren. Anderenfalls müsste man 
den Tank einmal leeren um das null Level zu bestimmen.

Da sich der Füllstand nicht allzu schnell ändern sollte, kann man da 
auch Recht viel filtern.

Robin

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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https://www.ti.com/tool/TIDA-00317

Ansehen umsetzen, funktioniert, fertig.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Bert 4. schrieb:
> 2.) Flachbandkabel, bei dem die einzelnen Enden auf verschiedene Längen
> getrimmt sind. Hat innerhalb weniger Tage den Geist aufgegeben, ich
> nehme an durch Korrosion. Mir ist auch etwas unwohl bei dem Gedanken,
> dass ich meine Pflanzen mit Rostwasser gieße.

dann waren die Leiter in dem Kabel wohl aus Blumendraht
- mal'n Magnet ran halten.

wen die Enden aus goldbeschichtetem Material bestehen,
sieht das schon anders aus.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bert 4. schrieb:
> Danke für den Hinweis, das werde ich mir mal genauer anschauen. Auf den
> ersten Blick finde ich nur eine 50-kg-Variante in diesem flachen
> Formfaktor. Wie ist denn da die Auflösung? Habe ich eine Chance im
> Bereich 0..1kg etwas Vernünftiges zu messen?

Erfahrungsgemäß bekommt man etwa 13 Bit Genauigkeit bei den HX711, wenn 
man die heftige Temperaturdrift mal außer Acht lässt. das wären dann bei 
einer 50kg-Zelle weniger als 10g, was doch ganz in Ordnung ist für deine 
Anwendung.

: Bearbeitet durch User
von Bert 4. (b42)


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Christopher J. schrieb:
> Erfahrungsgemäß bekommt man etwa 13 Bit Genauigkeit bei den HX711, wenn
> man die heftige Temperaturdrift mal außer Acht lässt. das wären dann bei
> einer 50kg-Zelle weniger als 10g, was doch ganz in Ordnung ist für deine
> Anwendung.

Danke, das behalte ich mal im Hinterkopf.

von Harald W. (wilhelms)


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Bert 4. schrieb:

>> Erfahrungsgemäß bekommt man etwa 13 Bit Genauigkeit bei den HX711, wenn
>> man die heftige Temperaturdrift mal außer Acht lässt. das wären dann bei
>> einer 50kg-Zelle weniger als 10g, was doch ganz in Ordnung ist für deine
>> Anwendung.
>
> Danke, das behalte ich mal im Hinterkopf.

Beachte dabei aber den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit.
Die in Personenwaagen o.ä. verwendeten Meßzellen erwarten es, das vor
Beginn der Messung eine Nullmessung gemacht wird. Das wäre bei Deinem
Aufbau schwierig (Anhebevorrichtung).

von digitalWrite (Gast)


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Und sowas hier? 
https://www.ebay.de/itm/Spulkasten-fur-WC-in-Weiss-mit-Spartaste-5-7-Liter-einfache-Montage-Zubehor/271904548291 
Hat neben dem günstigen Preis noch den weitern Vorteil, dass du nie 
wieder Wasser auffüllen musst.

von Harald W. (wilhelms)


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digitalWrite schrieb:

> 
https://www.ebay.de/itm/Spulkasten-fur-WC-in-Weiss-mit-Spartaste-5-7-Liter-einfache-Montage-Zubehor/271904548291
> Hat neben dem günstigen Preis noch den weitern Vorteil, dass du nie
> wieder Wasser auffüllen musst.

Ja, manchmal lohnt es sich wirklich, mal über den Gartenzaun zu schauen.
Dieser mechanische Füllstandsensor plus Regler funktioniert typisch
recht zuverlässig über Jahre hinweg. Den Spülkasten muss man ja nicht
nehmen. Diese Regler gibts auch einzeln im Baumarkt.

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Bert 4. schrieb:
> Nennt mich irrational,
> aber in meinem Wohnzimmer möchte ich keine Wassertanks mit Löchern.

wolle g. schrieb:
> Ich muss mal dumm fragen: Was ist der tiefere Sinn der
> Füllstandsmessungen?
> Was soll aus den Messungen abgeleitet werden?

>>Na zum Beispiel hätte ich gerne eine E-Mail wenn ich demnächst
>>nachfüllen muss.

Wenn die Funktion mit der E-Mail nicht im Vordergrund stehen würde, 
könnte man vielleicht im Wohnzimmer auch einen durchsichtigen Kanister 
nehmen.
Aber dann hat ein Bastler ein Spielzeug weniger. Mist.

von Harald W. (wilhelms)


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wolle g. schrieb:

> Wenn die Funktion mit der E-Mail nicht im Vordergrund stehen würde,
> könnte man vielleicht im Wohnzimmer auch einen durchsichtigen Kanister
> nehmen.

Man könnte ja eine Webcam davor stellen. War die erste Webcam
überhaupt nicht eine, die irgendwo in Oxford den Füllstand einer
Kaffeemaschine anzeigte?

von Rotho (Gast)


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Man könnte auch versuchen, die Kommunikation der Blumen auszuwerten, 
z.B. "ich habe Durst". So schwer kann das heutzutage mit moderner 
Technik nicht mehr sein. Das wäre für mich die Lösung. Hab leider keine 
Blumen.

Anregungen aus der Wissenschaft:

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2013/02/pflanzen-und-bienen-konnten-uber.html

https://www1.wdr.de/wissen/natur/pflanzen-kommunikation-wurzeln-100.html

PS: @Bert 4. Falls positiv, bitte informiere uns über den Stand des 
Projekts.

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