Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochwertiges Mikrofon


von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Guten Abend zusammen,

ich habe mir ein angeblich "kompromisslos hochwertig gefertigtes 
Mikrofon" für'n "Fuffi" gekauft. Von außen macht es tatsächlich einen 
hochwertigen Eindruck. Ich habe aus Neugier Bilder vom Innenleben 
gemacht und hoffe, dass die Profis hier eventuell etwas zur Qualität der 
Elektronik sagen können...

https://w1.minpic.de/i/74bq/1l7kz7
https://w1.minpic.de/i/74br/1ig8b5

Vielen Dank schon mal für eure Mühe!
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

LG,
Thomas :)

: Verschoben durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Billige Jubelelektronik die die Umsetzung von XLR an die Kapsel macht.

Aber wie gut das Mikro ist, steht und fällt mit der Kapsel. Die 
Elektronik kann es dann höchstens noch verschlechtern. Dabei muss 
diskrete Elektronik nicht schlechter sein als ICs. Sinnvoll ist 
jedenfalls der Hochpass, der unter 100Hz dämpft, dürften auch unter 250 
oder 400Hz sein.

Immerhin, diese Elektronik enthält wohl einen 1GigaOhm Widerstand, der 
auf Epoxy wohl eher wenig Sinn macht.

Für Sprache will man gar kein Messmikrophon mit aalglattem Frequenzgang, 
Aufnahmen mit begrenztem Frequenzbereich klingen oftmals besser. Aber 
man will wenig Klirr und weiten Aussteuerungsbereich.

AKG C2000B (200 Ohm, fuer 2k Eingangswiderstand, bis 30m Kabel, 20mV/Pa 
Empfindlichkeit mehr als dynamisches Mikro, Phantomspeisung)
Behringer ECM 8000 (preiswert), Behringer M1 Grossmembrammikro an 
INA103, Sennheiser MKH 50 (extrem rauscharm), SCHOEPS (ab 11 dBA), Rode 
NT1000 (4dBA Grossmembranmikro 134dB Dynamikumfang)
teure Messmikrophon: 
http://www.thomann.de/de/schoeps_schoeps_cmc64_set.htm?sid=c2998b54e4bac9d294d7d12773e3ce6a 
, Haun MBC550
Ultraschall-Mikrophon: SPM0404UD5: 
http://www.knowles.com/search/prods_pdf/SPM0404UD5.PDF

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Ein „Kompromisslos hochwertiges Mikrofon“ für ein fuffi? Da brauchst du 
gar nicht nachfragen. Die wirklich guten fangen ab 400€ an. Kommt 
natürlich auf dein Anwendungsgebiet an.

von Audiomann (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Billige Jubelelektronik die die Umsetzung von XLR an die Kapsel macht.
Ja, sehr billig. Nicht sauber symmetriert, hochohmig und zudem nicht 
sauber geschirmt. Eines der vielen Billigmikros aus China, das unter 
diversen Namen verkauft wird.

Leider ist es so, dass heute so ein gewaltiger Preisdruck herrscht, dass 
auch namhafte Hersteller, die in früheren Zeiten noch gute Qualität 
lieferten, wie Audiotechnica, mehrere Billigdrecksdinger in ihrem 
Programm haben. Generell wird versucht, zu sparen wo man kann. Selbst 
AKG und Neumann haben ihre Produkte verbilligt und Sennheiser hat 
nachgezogen.


Peter schrieb:
> Ein „Kompromisslos hochwertiges Mikrofon“ für ein fuffi? Da brauchst du
> gar nicht nachfragen. Die wirklich guten fangen ab 400€ an. Kommt
> natürlich auf dein Anwendungsgebiet an.

Selbst 400,- Mikros sind noch nicht kompromisslos, sondern rangieren 
noch im mittleren Preissegment.

Wer sich was ordentliches kaufen möchte, sollte mal OKTAVA, MBHO und 
GEFELL ins Auge fassen. Das sind die Duplikate von NEVATON, SCHOEPS und 
NEUMANN. Unter Duplikate verstehe ich die gleiche Qualität zu 
günstigerem Preis, hergestellt von Entwicklern der ehemaligen 
Originalfirmen.

Die Entwickler der ersten OKTAVA Duo-Mikros kamen von NEVATON, die 
wirklich sehr gute Mikros machen. Der Entwickler von MBHO stammt von 
Schöps, welches die deutsche Spitzenmarke darstellt und Gefell ist das 
remake der alten und ersten Georg Neumann.

Bei der neuen Neumann muss man heute etwas Aufpassen, weil sie schon 
seit >10 Jahren zu Sennheiser gehören und es dort neue Marktstrategien 
gibt und Sennheiser nicht generell gut ist. Mit den dynamischen 
Spitzenmikros allerdings ist das schon so - besser als der Shure-Kram 
aus den 50ern. Mit den alten Neumannmikros liegt man immer gut. Die als 
gebraucht sind sehr empfehlenswert. Generell gut bedient ist man mit 
Gefell M300, MBHO 603 und den alten Oktava MK012.

Sehr aufpassen muss man bei AKG! Die gehören schon lange zu Harman 
Kardon, die brutale amerikanische Marktpolitik fahren. JBL haben die 
mittlerweile zu einer Billigmarke gemacht und auch AKG leidet. Die guten 
alten AKG Mikros haben aber echte Qualtität. Die 3900er z.B. schlagen 
die SM58 und Sennheiserkollegen um Längen!!! Die neueren dynamischen 
sind nicht mehr so dolle, aber immer noch empfelenswert.

Wer unbedingt USB haben will, sollte das nicht zusammen mit dem Mikro 
kaufen, sondern sich eine USB-Interface zulegen. Gute Interfaces liegen 
bei 300,- aufwärts. Rechnet man nun für 2 Mikros und ein Stereo 
USB-Interface zusammen, liegt man bei 1000,- und mehr.

Es ist leicht abzuschätzen, was man für "einen Fuffi" bekommt.

von Mein Senf (Gast)


Lesenswert?

50 Euro für den bissel Müll!!!
Irre. Einfach irre. Und zwar kompromisslos.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Was willst Du eigentlich in welcher Umgebung womit und zu welchen Zweck 
aufnehmen? Es gibt zahllose 'hochwertige' Mikrofone für die 
unterschiedlichsten Zwecke mit Preisen für die man auch einen Kleinwagen 
kaufen könnte. 50 Eur sind da eher ein Indiz für Spielzeugklasse. Das 
bedeutet aber noch lange nicht, dass Dein Mikro für Deinen 
Anwendungsfall ungeeignet sein muss oder das schwächste Glied in der 
Kette sei.
Erfahrungsgemäß macht bei Leuten, die in der Preisklasse kaufen, die 
Anwendung, der Umgang mit Akustik 100x mehr Unterschied zwischen guter 
und schlechter Tonqualität.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

vielleicht sollte ich auch anfangen Micros zu bauen

so kann ich das auch...

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
> vielleicht sollte ich auch anfangen Micros zu bauen
>
> so kann ich das auch...

Du hast nur eine Platine gesehen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der 
Kunst ein Mikrofon zu bauen. Da geht viel mehr Know How in den Bau der 
Kapsel und des Gehäuses. Das bestimmt wesentlich wie es klingt, wie die 
Richtcharakteristik ist, wie Handhabungsgeräusche übertragen werden, wie 
empfindlich es ist, welche Schalldrücke es verarbeiten kann und vor 
allem (und deswegen ein zweites mal genannt) wie es klingt! All das kann 
man mit Elektronik vielleicht verhunzen - aber kaum kompensieren.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Du hast nur eine Platine gesehen.

Ich sehe gerade jetzt aber auch Micros,
die vorher vom Markenhersteller kamen und dann
nach BWl-Überlegungen plötzlich Modelle aus China
zu 10% des vorherigen Preises sind.

zig dB Abweichungen, Mechanisch instabil, schlampig gefertigt.
Zu letzterem:
Wenn Schwanenhälse nicht mal am Ende versiegelt sind,
bröselt da Metallabrieb heraus. Das darf man als Kunde dann 
nachfertigen.

mechnisch nachfertigen und zusätzlich
macht man auch noch Messreihen, welche Dinger denn nun gut sind.

wie gesagt ...BWL...
früher sassen die Betonköpfe im Politbüro.

: Bearbeitet durch User
von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Meine Wahrnehmug ist da fast gegenteilig.

Klar, Möchtegernklone von 'berühmten' Mikros gibt es - vielleicht auch 
noch mehr. Aber die gab es schon immer. Auch ich habe noch aus den 90ern 
so einen billigen Pseudo-SM58-Klon auf dem Dachboden. Sieht aus wie ein 
SM58, fühlt sich so an und klingt wie ein SM58 - unter einen Stapel 
Bettdecken.

Aber andererseits hat Rhode mal den Mikrofonmarkt ziemlich aufgemischt 
mit günstigen, ziemlich guten Mikros z.B. dem NT1-A. Da mussten auch 
andere Hersteller nachziehen und es entstanden teilweise sogar noch 
bessere und billigere Mikros wie z.B. das AT2035. Da hat man wirklich 
professionelle Audioqualität in den Händen, wie es vor 20 Jahren zu so 
einem Preis unmöglich war!

Auch die berüchtigten China Mikros sind manchmal besser als ihr Ruf. 
Allerdings oft mit größerer Serienstreuung. Früher konnte man über alles 
wo sowas wie t-Bone oder Fame als Marke drauf steht, nur die Nase 
rümpfen. Das war zwar billig aber so schlecht, dass man nicht mehr von 
preiswert reden durfte. Dieses Vorurteil gilt heutzutage nicht mehr 
uneingeschränkt, da ist vieles besser geworden.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:

> unter einen Stapel Bettdecken.

Was für Geräusche willst Du denn da aufnehmen? :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Auch die berüchtigten China Mikros sind manchmal besser als ihr Ruf.

mag sein, nur dann verstehe ich nicht,
warum man in einer gewissen Firma dann nicht weiter sucht,
sondern durch Eigenarbeit diese Mic NOCH teurer als die Vorgänger macht.

von harry (Gast)


Lesenswert?

Was für eine Kapsel ist denn verbaut? Ist dort eine Typenbezeichnung 
eingraviert?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> ich habe mir ein angeblich "kompromisslos hochwertig gefertigtes
> Mikrofon" für'n "Fuffi" gekauft

wie bitte?
das sieht aus wie ein MIC Vorverstärkermodul für nen Appel & Ei, bei 
50,-€ kein Wunder.

In der Telefonprüftechnik kostete ein MIC Vorverstärker mit künstlichem 
Ohr von Bruel & Kjear https://www.bksv.com/de-DE/ im Bereiche von 
300Hz-3000Hz (nicht ganz HiFi) mit 0,1 dB ca. 10.000,-DM

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Das man für 50 Euro kein Gefell oder Schoeps erwarten kann, dürfte ja 
klar sein. Aber wenn man mal die Kirche im Dorf lässt und das Mikrofon 
so anschaut, wie man ein Mikro für 50 Euro anschaut, dann ist das schon 
nicht grottenschlecht, sondern oft besser, als der Preis erwarten lässt.

Wimre, haben wir neulich hier mal die Elektronik eines solchen 
'Großmembran' Mikros diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, das 
man die durch was besseres ersetzen könnte, um die Symmetrie und den 
Klang deutlich zu verbessern und das Rauschen zu vermindern. Die Kapsel 
und das Gehäuse sind nämlich gar nicht schlecht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Das man für 50 Euro kein Gefell oder Schoeps erwarten kann, dürfte ja
> klar sein. Aber wenn man mal die Kirche im Dorf lässt

dann nimmt man bessere Titel als "Hochwertiges Mikrofon"

gutes Mikrofon mit ? hätte genügt

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> dann nimmt man bessere Titel als "Hochwertiges Mikrofon"

Die Portion Satire in meinem Beitrag haben wohl leider nicht alle 
erkannt. Wobei: Das äußere Material und dessen Verarbeitung würde ich 
durchaus als hochwertig bezeichnen. Ich war nur etwas irritiert, als ich 
die Platine mit den Lötklecksen und dem hochgebogenen Transistor-Bein 
gesehen habe. Das sah für mich eher nach chinesischer 
Hinterhof-Werkstatt aus und da wollte ich dann doch lieber nochmal wegen 
der inneren Werte hier nachfragen.

Es handelt sich übrigens um ein Fame Audio C05.

Thomas M. schrieb:
> Was willst Du eigentlich in welcher Umgebung womit und zu welchen Zweck
> aufnehmen?

Ich fange gerade mit Audio Producing an und das Mikrofon war zusammen 
mit einem Steinberg UR22 MK2 ein grandioser Fehlkauf in einem 
Musikgeschäft. Zu Hause musste ich dann nämlich feststellen, dass das 
Steinberg zu wenig Reserven für den mit gekauften Beyerdynamic DT 880 
Pro hat und auch ziemlich rauscht, wenn man die Eingänge nur halb 
aufdreht.

Mit dem Mikrofon wollte ich sowohl Sprache als auch Gesang aufnehmen. 
Ich bin aber nicht Céline Dion, sondern würde mich eher noch etwas 
schlechter als Guildo Horn einschätzen. :)

Ich suche sozusagen einen rauscharmen Allrounder, gerne auch etwas das 
die menschliche Stimme angenehm klingen lässt, wenn man das nur 
schwierig im Nachgang in der DAW hinbekommt. Dafür wäre ich auch bereit, 
bis zu 250 Euro auszugeben.

Beim Audio-Interface wollte ich versuchen, das Steinberg gegen Aufpreis 
in ein Presonus 68c zu verwandeln. Ich hoffe, das ist etwas besser?

von Michael M. (michaelm)


Lesenswert?

Also... ich hätte die 50 Ocken eher in ein Shure SM58 investiert...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Also... ich hätte die 50 Ocken eher in ein Shure SM58 investiert...

Aber nur als Anzahlung und wenn man ein Mikrofon für Nahbesprechung 
sucht. Das SM58 ist für Gesangsaufnahmen wirklich nur bedingt geeignet. 
Generell fährt man nicht so schlecht, wenn man sich mal bei Thomann in 
der Großmembranecke umschaut.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Hm. Ehrlich gesagt wundert mich dass Du mit dem Steinberg UR22 nicht 
zurecht kommst. Als direkter Konkurrent ist auch das Scarlet 2i2 
beliebt, aber ich glaube nicht, dass da wirklich Welten Unterschied 
dazwischen liegen.

An Deiner Stelle würde ich eher tatsächlich erst mal ein Audio Technika 
AT2035 probebestellen und gucken, ob das DEN Unterschied macht. Das 
dürfte auch Dein Rauschproblem reduzieren, denn laut Spezifikationen 
liefert das fast doppelt soviel Pegel und Du brauchst den Preamp nicht 
so hoch zu fahren. Nur dass Dir Dein UR22 nicht genug Dampf auf den 
Kopfhörer gibt, löst das vermutlich auch nicht. Wundert mich aber dass 
dem überhaupt so ist.

Grundsätzlich halte ich aber Deine Wahl mit Großmembraner + USB 
Interface für einen guten Weg fürs Audio Producing mit Gesang und 
Sprache per Kopfhörer. Sowas wie ein urolles SM58 (oder auch ein 
moderneres, besseres Live Mikro) ist da nicht so ideal. Das wäre eher 
was Robustes für die Bühne, wenn es darum geht ohne Rückkopplungen gegen 
E-Gitarren anzukreischen.

P.S.: Ach ja, zum Thema Rauschen: Alle Preamps rauschen, wenn man sie 
aufdreht. Bei manchem denkt man das sei besonders rauscharm, bis man 
feststellt, dass er einfach kaum Verstärkung hat. Andersrum denkt man 
bei manchem er sei besonders rauschig, dabei hat er einfach nur fett 
Verstärkung und man braucht nur 1/4 aufzudrehen, wo das Rauschen noch 
vernachlässigbar ist.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Aber nur als Anzahlung und wenn man ein Mikrofon für Nahbesprechung
> sucht. Das SM58 ist für Gesangsaufnahmen wirklich nur bedingt geeignet.

Für 50 - 60 € gibt es durchaus gute gebrauchte, s. ebay und Kleinanz.
Wenn's wirklich neu sein muss, naja...

Aber als Allround-Mikrofon taugt das schon sehr gut. Nicht umsonst ist 
es bei Live-Musikern immer noch sehr beliebt.
Zumindest handelt sich Thomas (TO) damit KEINEN Rauschgenerator (wie mit 
dem asiatischen elektronisch verstärkten) ein.

^^

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Für 50 - 60 € gibt es durchaus gute gebrauchte, s. ebay und Kleinanz.

Ihh, weisst du, wer da schon alles reingerotzt hat? Und bei 
Kleinanzeigen kriegst du dann eines, bei dem die Kapsel schon verrostet 
ist und kannst es auch nicht zurückgeben. Gerade das SM58 ist zwar ein 
robustes rückkopplungsarmes Mikrofon, ist aber von den technischen Daten 
nicht besonders. Als universelles dynamisches Mikrofon ist z.B. ein 
MD441 wunderbar, wenn es nicht so teuer wäre.
Aber das muss ja alles nicht sein. Wie o.a., gibt es auch im 
Preissegment bis 50 Mäuse recht brauchbare Mikros, selbst wenn sie nicht 
von Behringer sind.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (Gast)


Lesenswert?

Was halt'ma denn vom Shure Beta 87A? Gibt es beim großen T

von Theor (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> [...] Wie o.a., gibt es auch im
> Preissegment bis 50 Mäuse recht brauchbare Mikros, selbst wenn sie nicht
> von Behringer sind.

Ich finde leider den Beitrag nicht, in dem Du oder jemand anders 
brauchbare Mikrophone bis 50 Euro nennt.
Möglich, dass ich da etwas in dem Thread übersehe. Oder das jemand zwar 
ein Mikrophon empfehlen wollte, das nur 50 Euro kostet, aber den Preis 
nicht ausdrücklich genannt hat.

Könntest Du den Beitrag bitte nochmal verlinken? Oder diese Mikrophone 
ausdrücklich nennen? Das wäre sehr hilfreich und nett. Bei dem Thema 
habe ich nämlich wenig Ahnung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ich hatte gesagt bei Thomann -> Großmembranmikrofone und extra keine 
Marke genannt.
Heraus kommt folgender Link:
https://www.thomann.de/de/grossmembran_mikrofone.html?oa=pra

Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Auch Behringer ist zwar 
geächtet unter vielen, ist aber ehrlich gesagt, gar nicht schlecht. Ob 
man ein 'Superlux' mit integriertem USB nimmt, sei jedem selber 
überlassen. Aber es lohnt sich sicher, mal die Rezensionen zu lesen, die 
im Allgemeinen nicht so geschönt sind wie bei Amazon o.ä.

von Michael M. (michaelm)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Ihh, weisst du, wer da schon alles reingerotzt hat? Und bei
> Kleinanzeigen kriegst du dann eines, bei dem die Kapsel schon verrostet
> ist und kannst es auch nicht zurückgeben.

Gerade bei K.A. kannst du zum Anbieter hinfahren, in Augenschein nehmen, 
testen und auch NEIN sagen... Ich würde in dem Fall immer so vorgehen.
Außerdem gibt es auch Möglichkeiten zur Desinfektion ^^

Und Thomas sucht ein einfaches, universell einsetzbares Teil, AAABER 
rauscharm; er sagte selbst "nicht Cel. D." , vielleicht sogar "unter 
G.H."....

Den wohligen Klang der menschlichen Stimme zaubert normal eh der darauf 
folgende Mic-Preamp mit (hoffentlich) parametrischem EQ - evtl. plus FX 
(=Effekte)-  hervor.

Hier für den genannten Einsatzweck mit aktiven Mikes** und Großmembran 
anzufangen, schätze ich als leichten Overkill ein.
Für's Arbeiten im Profistudio dann natürlich JA.

**: Ich habe schon einige Male schlechte Erfahrungen mit 
Phantom-Versorgungen und auch batteriebetriebenen Mikes im Bereich 
Semi-Profi-Technik machen dürfen... :-((

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Und Thomas sucht ein einfaches, universell einsetzbares Teil

Und genau das ist ein SM58 eben nicht. Das ist ein Bühnenmikrofon für 
Nahbesprechung und keineswegs universell einsetzbar. Es gibt einige, die 
nichts anderes kennen, zugegeben, aber es ist eben kein Mikrofon für 
alle Fälle.
U.U. ist auch ein Kleinmembran-Kondensator Mikro für den TE richtig. Die 
meisten haben einen weiten Frequenzgang, sind aber nicht für 
Nahbesprechung geeignet. Aber für Vertonungen, Video und Film, 
Mitschnitte und Umweltaufnahmen, sowie z.B. Konferenzen gibt es da viele 
und auch preiswerte Mikros.
Ich kann mir aber auch vorstellen, das das vorhandene Mikro noch 
Reserven hat, die mit einer besseren Elektronik rauszuholen sind.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Als Einsteigermikrofon durchaus in Ordnung erst mal nicht so viel 
auszugeben.

Eigenschaften des C05:
Kondensatormikrofon benötigt 48V Phantomspeisung.
Schallwandlungsprinzip: FET Kondensator-Mikrofon
Membrangröße: 1 Zoll - Großmembran, goldbeschichtet
Richtcharakteristik: Niere
Frequenzbereich: 20 Hz - 20 kHz
Feldübertragungsfaktor: 12 mv / Pa (bei 1 kHz)
Ausgangs-Impedanz: 250 Ohm
Ersatzgeräuschpegel, A-bewertet: 22 dB-A
Grenzschalldruckpegel für K < 0,5 %: 125 dB
Geräuschpegelabstand: 79 dB
Erforderlicher Steckverbinder: XLR3F
Speisespannung: 48V

von Michael M. (michaelm)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Und genau das ist ein SM58 eben nicht......

Aber es wird für DEN Zweck sehr gut funktionieren. 100% sicher. Wie 
gesagt: Den Klang macht eh der Preamp/EQ (bzw. der Mensch, der diesen 
bedient).
Erfahrung eben.... ;-)

von Theor (Gast)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Ich hatte gesagt bei Thomann -> Großmembranmikrofone und extra keine
> Marke genannt.
> Heraus kommt folgender Link:
> https://www.thomann.de/de/grossmembran_mikrofone.html?oa=pra
> [...]

Dankeschön. - Ich habe nicht einmal gewusst, dass Thomann ein Händler 
ist und kein Hersteller. :-)

von MK (Gast)


Lesenswert?

> U.U. ist auch ein Kleinmembran-Kondensator Mikro für den TE richtig. Die
> meisten haben einen weiten Frequenzgang, sind aber nicht für
> Nahbesprechung geeignet.

Manche Mikrofone der oberen Spitzenklasse (Neumann) waren auch in einer 
Version mit Hochpass-Funktion erhältlich. Die Kapsel war so konstruiert,
dass die Frequenzen im unteren Bereich stark gedämpft wurden. So liess
sich der Nahbesprechungs-Effekt kompensieren.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Den Klang macht eh der Preamp/EQ (bzw. der Mensch, der diesen
> bedient).

Öhm - nö. Gerade bei Sprache / Gesang versucht man möglichst ein mit der 
Stimme harmonierendes Mikro zu finden und meidet dann den EQ so gut es 
geht. Allenfalls hängt man einen Hochpass gegen Rumpelgeräusche durch 
Handling rein. Hat man ein unpassendes Mikro gewählt mag es vielleicht 
noch helfen Problemfrequenzen (z.B. penetrante Zischlaute) mit dem EQ zu 
reduzieren. Aber zu versuchen mit dem EQ den Grundklang der Stimme zu 
machen? Anfängerfehler. Nicht machen. Mach das auf Drums oder 
E-Gitarren, aber nicht auf Stimmen.
(Ausnahme: Special FX, z.B. Telefon-/billige Radio-/Megafonstimme 
simulieren)

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

MK schrieb:
> Manche Mikrofone der oberen Spitzenklasse (Neumann) waren auch in einer
> Version mit Hochpass-Funktion erhältlich. Die Kapsel war so konstruiert,
> dass die Frequenzen im unteren Bereich stark gedämpft wurden. So liess
> sich der Nahbesprechungs-Effekt kompensieren.

Hnng, fast, aber nicht so ganz. Der Hochpass dient eher um 
Rumpelgeräusche zu reduzieren, die insbesondere durch Körperschall ins 
Mikro gelangen. Es gibt jedoch Mikros, bei denen man die 
Richtcharakteristik von Niere auf Acht und Kugel umstellen kann. Das hat 
dann i.d.R. auch den Nebeneffekt, dass in Kugelrichtcharakteristik der 
Nahbesprechungseffekt quasi weg ist. Deshalb stellt man durchaus in 
manchen Situationen die Richtcharakteristik um, obwohl es um den Klang 
geht und nicht um das Richtverhalten.

von Achim B. (bobdylan)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Problemfrequenzen (z.B. penetrante Zischlaute)

Dazu hats den De-Esser. Und wenn nicht Behringer draufsteht, 
funktionieren die sogar ziemlich gut.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Öhm - nö.

Sehe ich genauso. Zudem gibt es gerade im portablen Sektor viele Mischer 
und Recorder (Zoom, Sound Devices etc.), die gar keine Klangregelung 
haben, bevor es auf den Speicher geht und das gilt z.B. auch für die 
Cubase Home Recording Software - auch hier gibt es die EQs/Effekte erst 
bei der Wiedergabe.

Ein guter Grundsound bei der Aufnahme lässt einem dann auch alle 
Möglichkeiten, um bei der Wiedergabe dann den EQ für Korrekturen und 
Effekte zu benutzen und nicht etwa, um nur den muffigen Sound eines 
ungeeigneten Mikros bei der Aufnahme zu korrigieren.

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

Wieder mal zurück zur Platine:
Das hochgebogene Transtorbein scheint zu einem Lötpunkt auf einem weißen 
Zylinder zu gehen, ebenso wie der eine Kontakt des mit "1G" bezeichneten 
Widerstand.

Im optimalen Fall handelt es sich bei dem "weißen Zylinder" um einem 
Teflon-isoliertem Stützpunkt, um den gewünschten Isolationswiderstand zu 
erreichen.

Also: Nicht unbedingt schlecht.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Michael W. schrieb:
> Was halt'ma denn vom Shure Beta 87A? Gibt es beim großen T

Thomas M. schrieb:
> An Deiner Stelle würde ich eher tatsächlich erst mal ein Audio Technika
> AT2035 probebestellen und gucken, ob das DEN Unterschied macht.

OK, vielen Dank euch beiden, das wären 2 Vorschläge. Ist das Shure den 
Aufpreis wert? Ich kann mit Begriffen wie "Leerlaufempfindlichkeit: -54 
dBV/Pa (2 mV)" nicht viel Anfangen, ich kannte bislang nur die Impedanz. 
Das Eigenrauschen scheint beim Shure höher zu sein als beim AT, aber 
beim AT steht "SPL" und beim Shure "äquivalenter Schalldruck"? Wieso 
können die das nicht für Laien verständlich schreiben? :)

Das Shure läge zwar etwas über meinem Budget, aber wenn es um Welten 
besser ist und klingt als das Audio Technica, dann würde ich mein Budget 
noch etwas aufstocken. Ich werfe aber nur ungern für den Markennamen 
Geld zum Fenster raus, von mir aus kann da auch Behringer draufstehen 
(da habe ich aber gelesen, dass das von der Qualität her eine Lotterie 
sein soll).

Thomas M. schrieb:
> Nur dass Dir Dein UR22 nicht genug Dampf auf den
> Kopfhörer gibt, löst das vermutlich auch nicht. Wundert mich aber dass
> dem überhaupt so ist.

Das scheint laut meinen Recherchen aber ein verbreitetes Problem bei dem 
Teil zu sein, ich bin offenbar nicht der Einzige mit zu leisen 
Kopfhörern bei entsprechender Impedanz. In Home-Recording-Foren wird das 
Steinberg quasi als Brot- und Butter-Audio-Interface eingestuft und die 
Meinungen über die verbaute Elektronik sind eher ernüchternd.

Achim H. schrieb:
> Im optimalen Fall handelt es sich bei dem "weißen Zylinder" um einem
> Teflon-isoliertem Stützpunkt, um den gewünschten Isolationswiderstand zu
> erreichen.

Wow, das hätte ich nicht gedacht! Also quasi deswegen, weil auf der 
Platine die Leitungen zu dicht beieinander laufen und man nur durch die 
Luft den Isolations-Widerstand erreicht? Dann scheinen sich die Chinesen 
bei dem Mikrofon ja doch ordentlich Gedanken gemacht zu haben?

von Audiomann (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Ich fange gerade mit Audio Producing an und das Mikrofon war zusammen
> mit einem Steinberg UR22 MK2 ein grandioser Fehlkauf in einem
> Musikgeschäft.

Ich nehme an, dass war das Audiotechnica Bundle. Das UR22 ist schon 
nicht das Beste, aber das Mikro ist unterste Schiene. Ein Teil, das 
keine 100,- kostet bietet gerade 10,- für das Material. Was bekommt man 
denn da?

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Also quasi deswegen, weil auf der
> Platine die Leitungen zu dicht beieinander laufen und man nur durch die
> Luft den Isolations-Widerstand erreicht?

Das Problem ist die Leitfähigkeit des Platinen-Basismaterial. Das liegt 
dann als Parallelwiderstand -- zwar mit etlichen GOhm --, den man bei 
1GOhm aber trotzdem nicht mehr vernachlässigen kann.

Deswegen auch:

Michael B. schrieb:
> Immerhin, diese Elektronik enthält wohl einen 1GigaOhm Widerstand, der
> auf Epoxy wohl eher wenig Sinn macht.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Achim H. schrieb:
> Das Problem ist die Leitfähigkeit des Platinen-Basismaterial. Das liegt
> dann als Parallelwiderstand -- zwar mit etlichen GOhm --, den man bei
> 1GOhm aber trotzdem nicht mehr vernachlässigen kann

Ist das echt ein 1G Ohm Widerstand? Was kann man mit einem so hohen 
Widerstand in einem Mikro bezwecken? Das ist doch von einem Isolator 
nicht mehr zu unterscheiden. Hypthese: Da ändert sich schon der Wert 
wenn man im Nachbarzimmer eine feuchte Socke auszieht. Wir reden hier 
von einem Mikro mit Spannungen < 50V.

von Thomas M. (langhaarrocker)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Ist das Shure den Aufpreis wert?

Das kannst nur Du entscheiden, denn da geht es am Ende um 
Geschmacksfragen. Prizipiell sind das Beta 87A und das AT2035 für völlig 
unterschiedliche Einsätze konzipiert. Beta 87A: Bühnenmikro für 
Livesituationen, AT2035: Studiomikro. Es spricht null kommma 
überhauptgarnix dagegen ein Bühnenmikro im Studio zu verwenden. Aber das 
Beta 87A ist da eher ein Spezialist für eine bestimmte Nische und das 
AT2035 mehr ein Generalist. Wenn das Beta 87A nicht wie ein Handschuh 
auf Dich passt, fährst Du mit grundsätzlich mit einem Studio 
Großmbembraner flexibler.

> Ich kann mit Begriffen wie "Leerlaufempfindlichkeit: -54
> dBV/Pa (2 mV)" nicht viel Anfangen,

Diese Werte sollten eigentlich auch nicht wirklich soooo 
kriegsentscheidend sein. Niedrige Empfindlichkeiten erfordern halt mehr 
Gain -> mehr Rauschen. Aber bei normaler Sprech- oder gar Singlautstärke 
darf das keine relevante Rolle mehr spielen, oder der Preamp ist falsch 
bedient (Dämpfungspad aktiviert) oder wirklich schlecht. Die Werte, die 
ich bei Deinem Mikro las (12mV/Pa) würden eigentlich eher zu einem 
Kleinmembraner als zu einem Großmembraner passen. In der Praxis ist das 
vielleicht ein Unterschied, ob Du bei Zimmerlautstärke das Gain auf - 
sagen wir mal - "12 Uhr" oder "14 Uhr" drehen musst.

von Achim H. (anymouse)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Ist das echt ein 1G Ohm Widerstand? Was kann man mit einem so hohen
> Widerstand in einem Mikro bezwecken? Das ist doch von einem Isolator
> nicht mehr zu unterscheiden. Hypthese: Da ändert sich schon der Wert
> wenn man im Nachbarzimmer eine feuchte Socke auszieht. Wir reden hier
> von einem Mikro mit Spannungen < 50V.

Ist wohl der Schaltung eine Kondensatormikrophons (z.B. Neumann KM84) 
geschuldet.

https://www.soundandrecording.de/equipment/pimp-my-mike/

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:

> Ist das echt ein 1G Ohm Widerstand? Was kann man mit einem so hohen
> Widerstand in einem Mikro bezwecken?

Der Membrane ihre Polarisationsspannung zuführen bzw den FET biasen.

> (...) Hypthese: Da ändert sich schon der Wert
> wenn man im Nachbarzimmer eine feuchte Socke auszieht.

Deshalb benutzt man ja diese teflon standoffs. Für normale 
FR4-Leiterplatten gilt genau das von Dir gesagte.

Reine Betauung mit Kondenswasser tut dem GOhm-Widerstand nicht soo viel. 
Aber ein Nikotin-Feinstaub-Film sollte sich da nicht ablagern. Daher 
sind diese Verstärkerstufen oft luftdicht gekapselt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.