Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik suche Brummfreies USB-Netzteil für Bluetooth Receiver


von Dieter S. (nirwana)


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Hallo,
ich suche ein brummfreies Lade/Netzteil für einen 
Bluetooth-Audioadapter. Der hängt an einem Verstärkereingang und an 
einem USB-Ladestecker. Nach ca. 4 Stunden Betrieb zieht das Teil mal für 
ca. 1 Stunde Ladestrom. Das Ladegerät hängt aber ständig dran. Und der 
Verstärker brummt so leise vor sich hin.

Seltsamerweise brummt es nur im Ruhemodus, bei aktiver 
Bluetooth-Übertragung nicht, auch nicht bei Sprech- bzw. Musik-Pausen. 
Nun kam mir der Gedanke, dass es wohl am Netzteil liegen muss, und ich 
wollte mal ein paar andere probieren, aber zufällig hatte ich schon mein 
"allerleisestes" Netzteil (SONY ERCSSON EP800) angeschlossen. Alle 
anderen brummten richtig laut. Oder kennt jemand eins, wo richtig glatt 
gebügelte Gleichspannung rauskommt, und das eine sehr gute Netzisolation 
hat?

Ich habe eine ziemlich fette 5V Powerbank, die liefert brummfreie 
Gleichspannung, auch wenn ich sie gleichzeitig mit dem o.g. Netzteil 
auflade (das geht bei der). Daher kann ich eine Netzbrummschleife glaub 
ich ausschließen. Diese Powerbank brauche ich aber für verschiedene 
mobile Verbraucher.

Hat es (macht es, stiftet es) vielleicht Sinn, einfach mal einen dicken 
Elko parallel zu schalten? Und wie dick ist DICK?

lg
Dieter

von Brummbär (Gast)


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Dieter S. schrieb:
> Daher kann ich eine Netzbrummschleife glaub
> ich ausschließen.

würde ich nicht. Das "Brummen" vom Schaltnetzteil liegt im Bereich 
vieler kHz bis MHz, normalerweise (Steinalt-Konstruktionen mit MC34063 
u.Ä. mal aussenvor) weit ausserhalb des hörbaren Bereichs.


Was sein kann: Bei inaktivem Bluetooth wird der Ausgang des Empfängers 
hochohmig, und koppelt so leicht Störungen ein. Zwei Pull-Down 
Widerstände dran und Ruhe ist.

Dieter S. schrieb:
> Hat es (macht es, stiftet es) vielleicht Sinn, einfach mal einen dicken
> Elko parallel zu schalten? Und wie dick ist DICK?

Wenn du die 50/100Hz Brumm wirklich am Schaltnetzteil-Ausgang hast: Dann 
das SNT primärseitig auf Vollbrückengleichrichter umrüsten (falls da nur 
eine einsame 1N4007 drinnen ist), primär-Elko vergrößern.

von Tom (Gast)


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Brummbär schrieb:
> Das "Brummen" vom Schaltnetzteil
kann auch Gleichtakt sein, also auf beiden Leitungen gegen PE. Das 
bekommt man nicht einfach am Ausgang weggefiltert umd fließt durch die 
Audioverbindung durch den Verstärker ab (gerade beim HF-Dreck aus dem 
SNT auch kapazitiv durch Streukapazitäten im Netztrafo etc.) , wobei es 
zur berühmten Masseschleife kommt.

Ich würde mal einen Trennübertrager (Reichelt  "KFZ NF-FILTER" oder was 
besseres) zwischen Bluetoothding und Verstärkereingang probieren.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter S. schrieb:

> ich suche ein brummfreies Lade/Netzteil für einen
> Bluetooth-Audioadapter.

Ja, typisches Brummschleifenproblem. Am Netzteil liegt das nur
indirekt. Allerdings sollte es dieses Problem bei normalen
Netzteilen mit 50Hz-Trafo und erdfreiem Ausgang nicht geben.

von Joachim B. (jar)


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Brummbär schrieb:
> Was sein kann: Bei inaktivem Bluetooth wird der Ausgang des Empfängers
> hochohmig, und koppelt so leicht Störungen ein. Zwei Pull-Down
> Widerstände dran und Ruhe ist.

sehe ich auch so, kaum das sich mein 5.1 Decoder am USB schlafen legt 
brummen die Aktivboxen, ich tippe auch auf offene Eingänge.

Tom schrieb:
> Ich würde mal einen Trennübertrager (Reichelt  "KFZ NF-FILTER" oder was
> besseres) zwischen Bluetoothding und Verstärkereingang probieren.

das ist ein guter Tipp, probiere ich mal aus.
Ich brauche zwar die Trennübertrager nicht, aber offenen Eingang 
verhindern sie ohne Lötaufwand.

von Dieter S. (nirwana)


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Brummbär schrieb:
> Was sein kann: Bei inaktivem Bluetooth wird der Ausgang des Empfängers
> hochohmig, und koppelt so leicht Störungen ein. Zwei Pull-Down
> Widerstände dran und Ruhe ist.

Ja, das klingt plausibel. Da hätte ich eigentlich selbst dran denken 
müssen, vor allem, weil es erst brummt, wenn der Bluetooth-Empfänger in 
den Standby-Modus geht. Dann hab ich ja heute Abend wieder was zu löten 
:-)

Ich hab mir mal einen Eingangskombinierer aus 3,5mm Klinkensteckerkabeln 
mit Widerständen in jeder Signalleitung gebaut. Den wollte ich sowieso 
noch um ein paar Eingänge erweitern, und da bekommt das Bluetooth-Kabel 
gleich noch die 2 Pulldowns.

Danke für deinen Tipp!

lg
Dieter

ps
leider weiß ich recht wenig über den Bluetooth-Adapter, nicht einmal 
einen Namen, nur was auf dem Beipack-Zettel steht. Dabei kann das Ding 
wohl noch viel mehr als nur Musik abspielen. Z.B. übernimmt es ungefragt 
die Anrufe meines Smartphones. Es hat ein winziges Mikrofon-Loch. Ich 
habe aber keine Lust, jedesmal hinter die Lautsprecher zu kriechen, wenn 
jemand anruft. Gut, da kann ich sicher am Smartphone was einstellen, 
aber ein bisschen unheimlich ist das schon ;-)

Kennt vielleicht jemand das Teil?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:
> leider weiß ich recht wenig über den Bluetooth-Adapter, nicht einmal
> einen Namen

wie meldet es sich denn an der "Gegenstelle" an?

von Dieter S. (nirwana)


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"BT Receiver" - sehr aufschlussreich :-(

Mal sehen, ob ich einen Rechner habe, der mir die MAC anzeigt, mein 
Smartphone kann das nicht.

Zumindest hat meine Beschäftigung mit der Bluetooth-Verbindung dazu 
geführt, dass jetzt nur noch die Audio-Funktion aktiviert ist.

: Bearbeitet durch User
von Brummbär (Gast)


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Dieter S. schrieb:
> Kennt vielleicht jemand das Teil?

zwar nicht exakt das Teil, aber ähnliche. Gibt's bei Ali/ebay für wenig 
Geld und unterscheiden sich vmtl. hauptsächlich in der Gehäuseform.

Vermute: Reference-Design eines Universal-Bluetooth-Chips.
Hatte schon einen, der sich durch langes Volume-Tastendrücken beim 
Power-On in den Selfie-Stick-Fernauslöser-Modus schalten ließ.

Sind ansonsten (auch/hauptsächlich) für den Betrieb an Kopfhörern 
designed, geben mehr oder weniger ungefiltertes Class-D aus, Masse 
Kopfhörer ≠ Masse Batterie, d.H. H-Brücke.

So ein Audio-Übertrager ist da keine schlechte Idee, der hält auch 
gleich noch die Class-D "HF" vom Verstärker fern.

von Dieter S. (nirwana)


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Brummbär schrieb:
> Dieter S. schrieb:
...
> Vermute: Reference-Design eines Universal-Bluetooth-Chips.
> Hatte schon einen, der sich durch langes Volume-Tastendrücken beim
> Power-On in den Selfie-Stick-Fernauslöser-Modus schalten ließ.

interessant - ich hab noch ein paar kaputte Selfie-Sticks von meiner 
Freundin. Bluetooth geht noch. Vielleicht lässt sich ja damit auch Musik 
übertragen? ;-)

...ungefiltertes Class-D

seit ich über 25 bin, höre ich die Class-D Taktfrequenz sowieso nicht 
mehr :-))

...Masse  Kopfhörer ≠ Masse Batterie, d.H. H-Brücke.

musste ich leider auch schon feststellen, als ich versucht habe, den 
Bluetooth-Stick aus den 6 Volt des Vorverstärker-Netzteils aufzuladen...

Wenn ich heute Abend mein (bleihaltiges) Lötzinn wiederfinde, erweitere 
ich meinen Audio-Joiner und der Bluetooth-Kanal bekommt die 
Belastungs-Widerstände.

lg,
D

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