Hallo zusammen, Ich hab für eine kleine Messschaltung zum ersten mal eine OPV-Schaltung aufgebaut. Ich möchte den OPV als Nicht-Invertierenden Verstärker nutzen. Die Schaltung hab ich in den Anhang gepackt. Da es sich nur um positive Messwerte handelt, habe ich den V- an 0V angeschlossen. Die Schaltung verstärkt die Eingangsspannung wie gewünscht um den Faktor 2. Wenn ich die Eingangsspannung jedoch auf Werte unterhalb 1V stelle, steigt die Ausgangsspannung direkt auf den Maximalwert. Da ich eigentlich vorhatte im Millivolt-Bereich zu verstärken nutzt mir die Schaltung durch den Fehler recht wenig. Ich hoffe ihr könnt mir helfen, Danke.
> Wenn ich die Eingangsspannung jedoch auf Werte unterhalb 1V stelle, steigt die Ausgangsspannung direkt auf den Maximalwert. Das muss so sein. Das steht auch freundlicherweise im Datenblatt. Bild 27 auf Seite 30 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl072.pdf Du musst einen Single-Supply Opamp oder einen Rail-to-Rail-input Opamp nehmen. Diese zwei Opamp-Typen erlauben eine Eingangsspannung bis herunter zu 0V. Um am Ausgan wirklich 0V zu bekommen, müsste man allerdings einen Lastwiderstand nach Masse schalten.
Edwin B. schrieb: > Da ich eigentlich vorhatte im Millivolt-Bereich zu verstärken Es ist immer kritisch mit einem OP an den Begrenzungen zu den Versorgungsspannungen messen zu wollen. Auch bei Single Supply oder Rail to Rail OPs kanns da ungenau werden. Im Zweifel dann doch eine negative Hilfsspannung benutzen z.B. mit einem, 7660 oder einem kleinen DC/DC Wandler erzeugt und ggf durch einen zusätzlichen RC oder LC Filter glätten.
Danke für die schnelle Hilfe. Ich werdes es erstmal mit einem DC/DC-Wandler testen und von meinen Erfahrungen berichten.
Edwin B. schrieb: > steigt die Ausgangsspannung direkt auf den Maximalwert. phase reversal, du kannst froh sein, daß es erst unter 1V auftritt, das Datenblatt erlaubt Fehlfunktion des 30 Jahre alten TL071 ab 3V. Keine Ahnung warum niemand Datenblätter liest, daber dafür die steinzeitältesten OpAmps nimmt die es so gibt. Entweder eine Versorgungsspannung von zumindest -3V an den OpAmp, oder einen single supply OpAmp wie LM324 (Genauigkeitsabfprderung scheint bei dir ja nebensächlich zu sein, wie sonst käme man auf TL071) nutzen, oder gleich ein R2R rail-to-rail OpAmp wie LMC6482. Edwin B. schrieb: > Da ich eigentlich vorhatte im Millivolt-Bereich zu verstärken Je nach dem wie wenig Millivolt, kann das völlig im Fehler des TL071 untergehen.
Und vergiß nicht, parallel zur Betriebsspannung des OPV einen z.B. 100nF-Kondensator einzubauen. MfG
Je nachdem, woher das Eingangssignal kommt, wie dieses beschaffen ist und was mit dem Ausgangssignal geschehen soll, gibt es evtl. auch noch weitere Möglichkeiten, das Problem anzugehen.
Die Tipps sind sehr hilfreich. Habe jetzt einen DC/DC-Wandler zur Spannungsversorgung gewählt. 10V an V+ und -10V an V-. Die Verstärkung ist im Millivoltbereich nun auch möglich. Die relative Abweichung ist nun natürlich viel höher aber ich hoffe das mit einstellbaren Widerständen hinzukriegen. Danke.
Michael B. schrieb: > Die steinzeitältesten OpAmps nimmt die es so gibt. Du kennst den 702 nicht? :-)
Edwin B. schrieb: > Die relative Abweichung ist nun natürlich viel höher aber ich hoffe das > mit einstellbaren Widerständen hinzukriegen. Dabei solltest du aber beachten, dass für Fehler nicht nur die Widerstände zuständig sind, sondern auch die Offsetspannung und der Offset- und Biasstrom des OPV. Das siehst man daran, dass bei Uin=0 Uout ungleich 0 ist. Je nach Anforderung kann es dann sinnvoll oder nötig sein, einen anderen OPV zu verwenden, der hier bessere Daten hat.
Christian S. schrieb: > Und vergiß nicht, parallel zur Betriebsspannung des OPV einen z.B. > 100nF-Kondensator einzubauen Könnte mir jemand erklären wieso der Kondensator noch an die Betriebsspannung angeschlossen wird?
Edwin B. schrieb: > Die Verstärkung ist im Millivoltbereich nun auch möglich. > Die relative Abweichung ist nun natürlich viel höher aber ich hoffe das > mit einstellbaren Widerständen hinzukriegen. Mit dem TL071 & Co hatte ich auch sehr gerne gearbeitet. Da Du im Millivoltbereich arbeiten möchtest, solltest Du Offset und Drift beachten. Der TL071 war zwar früher gut, aber es gibt heute auch Zero Drift OPV. Edwin B. schrieb: > Könnte mir jemand erklären wieso der Kondensator noch an die > Betriebsspannung angeschlossen wird? In den aktuelleren Datenblätter findest Du Hinweise zum optimalen Layout. Mit den 100 nF Kerkos von +UB zu Masse und -UB zu Masse können Störspannungen abgeblockt werden. Thema: EMI. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa189.pdf Figure 52. Operational Amplifier Board Layout for Difference Amplifier Configuration, Seite 33. mfg klaus
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