Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATmega32 noch zeitgerecht?


von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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Ich bin gerade am überarbeiten eines Designs und frage mich ob der 
ATmega32 heutzutage noch zeitgerecht ist.

Ich hatte im letzten Projekt mit ATtiny gearbeitet und die sind echt 
toll im Stromverbrauch.

Wie lange wird es den ATmega32 noch geben?

Viele Grüße!
 Marko

von Einer K. (Gast)


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Der Hersteller sagt dir, wie lange der Baustein noch verfügbar ist.

von Cyblord -. (cyblord)


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Zeitgemäß: Nein
Verfügbarkeit: Sicher noch ne Weile.

von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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Habe ich angefragt.

Ich bin hier noch der letzte DinoSaurier der 8Bit-Kontroller einsetzt 
wenn sie reichen. Alle anderen nehmen Standardmäßig einen SAM32, auch 
wenn die Aufgabe mit einen Flip-Flop machbar wäre...

Marko

von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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Was wäre denn zeitgemäß in dieser Pin/Speicher/Periferie-Klasse?

Marko

von Curby23523 N. (Gast)


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Marko R. schrieb:
> Alle anderen nehmen Standardmäßig einen SAM32, auch
> wenn die Aufgabe mit einen Flip-Flop machbar wäre...

Das ist natürlich Wahnsinn. Aber einen z.B. STM32F0 in TSSOP für < 1,50€ 
würde ich heute bei Neuprojekten einem AtmegaX immer vorziehen.

von Walter T. (nicolas)


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Beim letzten Projekt, bei dem ich einen ATmega32 eingesetzt habe, habe 
ich mich tüchtig geärgert. Nicht, weil die Leistung irgendwann zu klein 
wurde, sondern einfach, weil ich mich an die Debug-Möglichkeiten der 
ARMe gewöhnt hatte.

Mein persönlicher ATmega32-Ersatz ist irgendein STM32Lxxx (stromsparend) 
oder ein STM32F10x, meist ein STM32F103C8 (auch nicht mehr zeitgemäß, 
aber sehr gut erhältlich).

von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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STM32F0 bedeutet aber sofort Eclipse? Das habe ich nie so schön am 
laufen gehabt wie dsa Atmel-Studio.

Marko

von S. Landolt (Gast)


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Ist wohl auch die Frage, wie aufwändig das Redesign sein soll/darf. 
Vielleicht tut's ja auch ein uC aus der Gruppe ATmega324/644/1284.

von Walter T. (nicolas)


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EmBitz (auch nicht mehr zeitgemäß, ich weiß :-) ) läßt sich ähnlich 
handlich wie Atmel Studio installieren. Für einen schnellen Test würde 
ich das als die IDE der Wahl bezeichnen.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Der AtXMega war damals auch für mich der Grund mit STM32 anzufangen. Für 
Kleinkram setze ich aber auch immernoch AtTiny 13/84/85 bzw. AtMega328 
ein. Aber ich bin auch jemand der lieber einen Tiny13 als einen NE555 
verbaut...

von Curby23523 N. (Gast)


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Marko R. schrieb:
> STM32F0 bedeutet aber sofort Eclipse? Das habe ich nie so schön am
> laufen gehabt wie dsa Atmel-Studio.

Atollic Studio installieren, es läuft und fertig - wo ist das genaue 
Problem?

von Peter D. (peda)


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Marko R. schrieb:
> Wie lange wird es den ATmega32 noch geben?

Der wird wohl auslaufen, man sollte auf den ATmega32A umsteigen.
Pinkompatibel ist auch der ATmega324PB (3 UARTs, 3 Timer 16Bit).

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Curby23523 N. schrieb:
> Marko R. schrieb:
>> Alle anderen nehmen Standardmäßig einen SAM32, auch
>> wenn die Aufgabe mit einen Flip-Flop machbar wäre...
>
> Das ist natürlich Wahnsinn. Aber einen z.B. STM32F0 in TSSOP für < 1,50€
> würde ich heute bei Neuprojekten einem AtmegaX immer vorziehen.

Ah ja, Umstieg auf einen Atmel-ARM ist „Wahnsinn“, aber einen STM32 
würdest du „immer vorziehen“.

Das verstehe wer will …

Peter D. schrieb:
> Der wird wohl auslaufen, man sollte auf den ATmega32A umsteigen.

Ich würde sogar sagen, dass der schon ausgelaufen ist, aber der 
ATmega32A natürlich ein hinreichender (und billigerer) Ersatz ist.

Marko R. schrieb:
> Ich hatte im letzten Projekt mit ATtiny gearbeitet und die sind echt
> toll im Stromverbrauch.

Wobei „mit ATtiny“ natürlich auch eine außerordentlich breit gefasste 
Aussage ist. :)

von Bernd K. (prof7bit)


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Marko R. schrieb:
> STM32F0 bedeutet aber sofort Eclipse? Das habe ich nie so schön am
> laufen gehabt wie dsa Atmel-Studio.

Du kannst auch VSCode oder Emacs oder Vim oder sogar Notepad nehmen. Die 
Architektur des Zielsystems hat ja wohl keinen Einfluß darauf womit man 
Textdateien mit Quelltext bearbeitet.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wenn du bei 8Bit bleiben möchtest und dir der ATmega32 zu alt ist, dann 
kannste die neue ATmega Serie verwenden. Ob das für dich Sinn macht weiß 
ich nicht. Wenn deine Kollegen alle SAM verwenden, würde es auch Sinn 
machen sich dem anzupassen. Zwecks Austausch bei Problemen. Wenn ich das 
Forum so beobachte sind die STM32 auch beliebt.

von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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Meinst du mit "neuer" ATmega-Serie die ATXmega ?

Marko

von spess53 (Gast)


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Hi

>Meinst du mit "neuer" ATmega-Serie die ATXmega ?

Eher die MegaAVR® 0-Serie:

http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/40002015A.pdf

MfG Spess

[Mod: URL vervollständigt, damit sie als Link angezeigt wird.]

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Da haben sie offenbar die Peripherals der SAMD-Serie mit dem AVR-Core 
verheiratet …

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Sieht garnicht mal so uninteressant aus, wobei der Name natürlich mehr 
als suboptimal gewählt ist.
Wo liegen die denn preislich?

von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> Da haben sie offenbar die Peripherals der SAMD-Serie mit dem AVR-Core
> verheiratet …

Und dieses, ähm Gebilde, soll jetzt irgendwie erfolgreich gegen ARM 
anstinken können? In tausend kalten Wintern nicht.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Da haben sie offenbar die Peripherals der SAMD-Serie mit dem AVR-Core
>> verheiratet …
>
> Und dieses, ähm Gebilde, soll jetzt irgendwie erfolgreich gegen ARM
> anstinken können? In tausend kalten Wintern nicht.

Preisfrage

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim T. schrieb:
> Wo liegen die denn preislich?

Schau doch einfach beim Distri deines geringsten Misstrauens vorbei. Der 
billigste davon bei RS (was bestimmt nicht der billigste Distri ist :) 
ist für weniger als 1 Euro zu haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Und dieses, ähm Gebilde, soll jetzt irgendwie erfolgreich gegen ARM
> anstinken können?

Warum sollte es? Wenn man ARM haben will, kann man ihn aus gleichem 
Hause mit gleichen Peripherals haben (oder aus anderen Häusern mit 
völlig anderen Peripherals).

Da hätten sie sich gewiss nicht selbst Konkurrenz machen müssen.

Wenn es nach dem Anspruch geht, dass es dir gefällt, wird das wohl 
schwer für einen Halbleiterhersteller … aber üblicherweise ist deren 
Anspruch, dass sie Kunden haben, denen es gefällt. Ohne solche leistet 
sich niemand eine Millionen teure Entwicklung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Jörg W. schrieb:
> aber üblicherweise ist deren
> Anspruch, dass sie Kunden haben, denen es gefällt. Ohne solche leistet
> sich niemand eine Millionen teure Entwicklung.

D.h. es gab noch nie Fehlentwicklungen die sich nicht gut verkauft 
haben?

von Einer K. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> aber üblicherweise ist deren
>> Anspruch, dass sie Kunden haben, denen es gefällt. Ohne solche leistet
>> sich niemand eine Millionen teure Entwicklung.
>
> D.h. es gab noch nie Fehlentwicklungen die sich nicht gut verkauft
> haben?

Manche Annahmen sind so dermaßen falsch, dass noch nicht mal das 
Gegenteil richtig ist.

von Peter D. (peda)


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Marko R. schrieb:
> Ich bin hier noch der letzte DinoSaurier der 8Bit-Kontroller einsetzt
> wenn sie reichen.

Naja, die AVRs haben eben den Langweiligkeitsfaktor. Man schreibt Code 
hin und er läuft einfach. Ich nehme daher auch gerne AVRs.

Beim 32Bitter kann man dagegen manche Überraschung erleben, z.B.:
Beitrag "Riesen Problem: Timer in Timer-Interrupt starten"

Ein Kollege hat mal beim LPC4357 einen Pin als Ausgang gesetzt, der mit 
GND verbunden war. Danach war der Pin tot.
Vom AVR bin ich gewohnt, daß ich zur Fehlersuche mal einen Output mit 
GND/VCC "overdriven" kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Beim 32Bitter kann man dagegen manche Überraschung erleben, z.B.:

Hat aber wohl weniger was mit 32bittern zu tun denn mit diesem 
Codegenerator-Zeug.

von M.A. S. (mse2)


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Marko R. schrieb:
> Ich bin gerade am überarbeiten eines Designs und frage mich ob der
> ATmega32 heutzutage noch zeitgerecht ist.

Es ist doch die Frage, wofür:
- privates Hobby-Bastelprojekt, Stückzahl eins bis zehn,
- komerzielle Kleinserie,
- komerzielle Großserie.

Lustig finde ich immer, wenn Bastler seitenlang solche Fragen 
diskutieren.(Bitte: jedem das seine, aber: macht doch einfach, was Euch 
den meisten Spaß bringt oder was Euch am leichtesten fällt.)

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Marko R. schrieb:
> Ich bin gerade am überarbeiten eines Designs und frage mich ob der
> ATmega32 heutzutage noch zeitgerecht ist.
>
> Ich hatte im letzten Projekt mit ATtiny gearbeitet und die sind echt
> toll im Stromverbrauch.

Ich bin für kleinere Sachen auf PIC24/dsPIC umgestiegen. Das ist 
letztendlich eher noch einfacher zu handhaben, die Peripherie ist 
leistungsfähiger, das Debuggen bequemer, und 5V und DIL-Optionen gibts 
immer noch, wenn ich das unbedingt brauchen sollte. Auf der anderen 
Seite geht diese Serie bis 144 Pins und 200 MHz Dual-Core hoch. Reicht 
also auch.

fchk

von Marko R. (dr_marko_rocznik) Benutzerseite


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Wenn der Bastler halt 100Stk/Jahr über die nächsten 10 Jahre basteln 
will dann denkst man eben doch schon wieder drüber nach...

Marko

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marko R. schrieb:
> über die nächsten 10 Jahre

Da wirst du wohl nicht allzu viele Konstanten finden über solch einen 
Zeitraum. Gut, einen NE555 wird's dann vielleicht sogar noch geben …

von M.A. S. (mse2)


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Marko R. schrieb:
> Wenn der Bastler halt 100Stk/Jahr über die nächsten 10 Jahre basteln
> will

Ambitioniert!  :)

von Jens (Gast)


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Marko R. schrieb:
> Wenn der Bastler halt 100Stk/Jahr über die nächsten 10 Jahre basteln
> will

Mit anderen Worten zwei Stück pro Woche für die nächsten 10 Jahre.
Das nenne ich mal sportlich für einen Bastler. Daumen hoch!

Jens

von Cyblord -. (cyblord)


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M.A. S. schrieb:
> Marko R. schrieb:
>> Wenn der Bastler halt 100Stk/Jahr über die nächsten 10 Jahre basteln
>> will
>
> Ambitioniert!  :)

Du meinst so wie jemand der 1000 Kondome mit Ablaufdatum des gleichen 
Jahres kauft?

von Karl K. (karl2go)


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Jörg W. schrieb:
> Da wirst du wohl nicht allzu viele Konstanten finden über solch einen
> Zeitraum.

Ich setze seit 15 Jahren ATmega8 in diversen Projekten / Kleinserien 
ein, und stelle einige jetzt auf ATmega328 um. Bisher gab nicht die 
Notwendigkeit.

von Andreas (Gast)


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Zeitgerecht ist immer eine Frage.
Aus klassischer Ingenieurssicht ist die Lösung die optimale, die das 
gesetzte Problem mit minimalem Aufwand löst.
Wenn ein Problem mit einem ATMega erschlagen werden kann ohne dass man 
Verrenkungen machen muss, dann ist der Controller angemessen; da der 
allerdings seit geraumer Zeit durch pinkompatible nachfolger abgelöst 
wird, sollte man zu selbigen greifen.
Ich habe schon mehr als ein großes Projekt gesehen, wo man für 
irgendeinen Käse meinte, einen "zeitgemäßen" LPC oder STM32 oder 
wasauchimmer zu nutzen und sich damit drölf Baustellen ins Nest geholt 
hat, die monatelang gekracht und das Projekt aufgehalten haben.
Wenn ein AVR8 ein Problem ohne Bauteilzoo drum rum, der mit einem 
anderen Controller nicht nötig wäre, löst, gibt es keinen Grund da auf 
Biegen und Brechen einen ARM oder PIC32 (MIPS) reinzudesignen.
Man sollte aber halt ggf prüfen ob der eingeplante Chip eventuell einen 
kompatiblen Nachfolger hat oder etwa ganz abgekündigt ist.
Wer anderes behauptet ist verblendet von der Idee es besser zu wissen 
und glaubt zumeist, nur weil etwas alt ist, sei es schlecht.
Wenn man sonst nur zB ARM Cortex-M einsetzt und irgendwas in der 
Leistungsklasse eines 8Bitters sucht, ist es allerdings das selbe wie 
oben, nur andersrum. Da gibt es wenig Grund eine extra Architektur dafür 
zu nehmen, solange es aus der gleichen Familie was passendes gibt.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du die Eclipse basierten IDEs für STM32 nicht magst, kannst du mit 
CubeMX auch ein Makefile Projekt erstellen und an der Kommandozeile 
compilieren.

Zum Debuggen kommst du Eclipse aber wohl nicht herum - es sei denn du 
kannst Dir Keil leisten.

von Bernd K. (prof7bit)


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Stefanus F. schrieb:
> Zum Debuggen kommst du Eclipse aber wohl nicht herum

Er kann auch den nackten gdb nehmen, evtl mit ddd oder KDbg als 
GUI-Frontend. Nichts anderes macht Eclipse ja im Hintergrund auch (gdb 
verwenden). Eventuell geht auch das Debugger-Plugin von vscode (würd 
mich ehrlich gesagt wundern wenn nicht)

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Stefanus F. schrieb:
> Zum Debuggen kommst du Eclipse aber wohl nicht herum - es sei denn du
> kannst Dir Keil leisten.

EmBitz basiert auf CodeBlocks. VisualGDB auf Visual Studio. Die Welt ist 
manchmal größer, als es auf den ersten Blick aussieht.

von Bernd K. (prof7bit)


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Bernd K. schrieb:
> Eventuell geht auch das Debugger-Plugin von vscode
> (würd mich ehrlich gesagt wundern wenn nicht)

Bitteschön:
https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=marus25.cortex-debug
;-)

von m.n. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Zum Debuggen kommst du Eclipse aber wohl nicht herum - es sei denn du
> kannst Dir Keil leisten.

Von Keil und IAR gibt es kostenlose Demoversionen.

Und von ST gibt es einen neuen STM32G071KBT8 im TQPF32 mit 0,8 mm 
Pinabstand. Wenn einem die ATmegas nicht mehr ausreichen, findet man 
hier einen lötfreundlichen Einstieg in die ARM-Welt.

Aber: solange die ATmegas ausreichend sind, nimm einen neueren Typen mit 
passendem Pinout. Von der MegaAVR® 0-Serie würde ich aber die Finger 
lassen.

von C. W. (chefkoch)


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Marko R. schrieb:
> STM32F0 bedeutet aber sofort Eclipse? Das habe ich nie so schön am
> laufen gehabt wie dsa Atmel-Studio

Wenn Du das Atmel-Studio mochtest würdest Du VisualGDB lieben. Ist zwar 
nicht kostenlos aber jeden Cent wert.

von Horst (Gast)


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Visual Studio Code mit dem Cortex-Plugin, ARM-GCC und OpenOCD machen 
eine ganz gute Figur. Installieren muss man die Komponenten jedoch 
selbst.

von M.A. S. (mse2)


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Cyblord -. schrieb:
> Du meinst so wie jemand der 1000 Kondome mit Ablaufdatum des gleichen
> Jahres kauft?

Ich finde, der Vergleich ist nicht sooo weit hergeholt. :)

von Cyblord -. (cyblord)


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M.A. S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Du meinst so wie jemand der 1000 Kondome mit Ablaufdatum des gleichen
>> Jahres kauft?
>
> Ich finde, der Vergleich ist nicht sooo weit hergeholt. :)

Es heißt ja immer man solle sich große Ziele setzen.

von Nano (Gast)


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Wie sieht's denn mit RISC-V aus?
Gibt's da inzwischen günstige Mikrocontroller?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nano schrieb:
> Wie sieht's denn mit RISC-V aus?

Noch 'ne neue Dose aufmachen?

Das dürfte für diesen Thread keinen Sinn haben.

von Karl K. (karl2go)


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Bernd K. schrieb:
> Er kann auch den nackten gdb nehmen, evtl mit ddd oder KDbg als
> GUI-Frontend.

Lazarus soll auch STM32 können, ich habs selbst noch nicht probiert.

von Johnny B. (johnnyb)


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Nano schrieb:
> Wie sieht's denn mit RISC-V aus?

Diese Frage stellt sich in vielleicht 5 Jahren.
Heute ist das nur spannend, wenn Du selber ein SoC entwickeln möchtest.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefanus F. schrieb:
> Wenn du die Eclipse basierten IDEs für STM32 nicht magst, kannst
> du mit CubeMX auch ein Makefile Projekt erstellen und an der
> Kommandozeile compilieren.

Dafür braucht man kein CubeMX. Ein Makefile ist auch nur Text.

> Zum Debuggen kommst du Eclipse aber wohl nicht herum - es sei denn du
> kannst Dir Keil leisten.

Weder noch. Einfach arm-gdb und irgendein Frontend [1] dafür. Sofern man 
nicht gleich gdb --tui nutzen will. Läuft bei meistens darauf hinaus.


[1] xxgdb, ddd oder irgendeine IDE

von Stefan F. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Dafür braucht man kein CubeMX. Ein Makefile ist auch nur Text.

Stimmt, aber wenn man noch nicht weiss, was da rein gehört, hilft CubeMX 
schon.

von Nokka236 (Gast)


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Die neuen Megas (mega-0/1 Serie) und die neuen Tinys (tiny1 serie), 
explizit nutze ich die ATmega4808 und Tiny1614 (Tiny3217 ist auch toll) 
sind m.E. sehr zeitgemäße und vor allem günstige 8 Bitter. Klar, Ein 
STM32 ist teils weitaus günstiger und hat mehr performance, aber wie 
oben auch geschrieben wurde, ich liebe Visual Studio (und damit Atmel 
studio), Eclipse ist eine Pest, gleiches bei Atollic Stuido. EMBitz war 
noch ok (meine Meinung).

Beim Tiny1614 (gleiches auch bei dem Mega4808), laufen mit int. 20 Mhz 
mit Uart problemlos, man spart sich viel Hühnerfutter bei den Teilen.
Einen "klassischen" Mega/Tiny würde ich nicht mehr nutzen, die neuen 
Serie sind einfach mächtiger und auch viel günstiger wenn man mal auf 
Microchip-Direct die Preise vergleicht mit einem ATtiny84 oder Mega328P 
bspw. Ich kann die sehr empfehlen, vor allem da die Konfig etc.. 
weiterhin weitgehenst genauso einfach ist wie bei den alten Megas/Tinys.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ups. Und ich dachte ich bin modern, wenn ich bei Schaltungen ab 10 
TTL-ICs oder 4 Opamps über Ersatz durch einen Mikrocontroller 
nachdenke...

Allerdings finde ich Atmegas mittlerweile im Elektroschrott (ähnlich wie 
Rechner mit USB3, was vor einigen Jahren noch nicht der Fall war), das 
ist ganz unwissenschaftlich ein gewisses Zeichen dafür daß mindestens 
der Zenit überschritten ist.

von Peter D. (peda)


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Wollvieh W. schrieb:
> Und ich dachte ich bin modern, wenn ich bei Schaltungen ab 10
> TTL-ICs oder 4 Opamps über Ersatz durch einen Mikrocontroller
> nachdenke...

OPV-Schaltungen kann ich nicht durch MCs ersetzen.
Aber >=3 Logik-ICs und sämtliche 555-Schaltungen ersetze ich durch einen 
MC.

Besonders der Ersatz des 555 bringt viele Vorteile (definiertes 
Power-On, Brownout, Entprellung, keine Erholzeit, kein Abgleich, keine 
Mengen an Hühnerfutter nötig).

von Karl K. (karl2go)


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Peter D. schrieb:
> OPV-Schaltungen kann ich nicht durch MCs ersetzen.

Wohl: Analog-Comparator, Gain und differentielle Eingänge beim ADC, PWM 
Erzeugung...

Und viele Sensoren sind heute digital. Meine Heizungssteuerung läuft 
noch mit PT1000, würde ich heute nicht mehr machen. Temp, RH, 
Drucksensoren, Lichtsensoren mit I2C, SPI. Der Bedarf an OPV in dem 
Bereich ist arg zurückgegangen.

Und TTL ICs hab ich das letzte Mal eingesetzt, als ich einen Quarztakt 
10:1 bis 0.01 Hz als Zeitbasis runtergetaktet habe. Hätte man auch mit 
einem uC machen können, aber mir war das saubere Taktverhältnis wichtig.

von Peter D. (peda)


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Karl K. schrieb:
> Wohl: Analog-Comparator, Gain und differentielle Eingänge beim ADC, PWM
> Erzeugung...

Ich kann jedenfalls keinen einzigen OPV durch MCs ersetzen. Ich benötige 
sie z.B. zur Signalkonditionierung vor dem ADC bzw. nach dem DAC.
Einen MC, der z.B. +/-10V liefern kann, kenne ich nicht.
Auch als Transimpedanzverstärker ist ein MC nicht geeignet.

von Stefan F. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Karl K. schrieb:
>> Wohl: Analog-Comparator, Gain und differentielle Eingänge beim ADC, PWM
>> Erzeugung...
>
> Ich kann jedenfalls keinen einzigen OPV durch MCs ersetzen. Ich benötige
> sie z.B. zur Signalkonditionierung vor dem ADC bzw. nach dem DAC.
> Einen MC, der z.B. +/-10V liefern kann, kenne ich nicht.
> Auch als Transimpedanzverstärker ist ein MC nicht geeignet.

Nur zur Info: Die STM32F303 enthalten programmatisch konfigurierbare 
Operationsverstärker.

von Bernd K. (prof7bit)


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Stefanus F. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Dafür braucht man kein CubeMX. Ein Makefile ist auch nur Text.
>
> Stimmt, aber wenn man noch nicht weiss, was da rein gehört, hilft CubeMX
> schon.

Notfalls kann man mal kurz google anwerfen und schauen ob schonmal 
jemand ein minimales funktionierendes Makefile-Projekt für diesen 
Prozessor gemacht hat.

Die am schwierigsten aufzutreibenden Teile sind ein passender 
Startupcode und eine SystemInit. Man kann aber meist vom Hersteller oder 
von Keil die entsprechende .pack Datei herunterladen, selbst für völlig 
obskure fernöstliche ARMs von denen noch nie einer was gehört hat 
bekommt man die, dort drin findet man einen Startup für Keil (den muß 
man auf gcc portieren, oder einen existierenden gcc startup nehmen und 
die Vektortabelle entsprechend austauschen) eine SystemInit und die 
Header für die Peripherieregister (oder zumindest ein SVD aus dem man 
die automatisch generieren kann). Und ein Linkerscript braucht man noch, 
das ist aber auch kein Hexenwerk, da kann man einfach ein existierendes 
und passt es an mit den Werten aus dem Datenblatt. Am Makefile selbst 
ist überhaupt nichts besonderes, das ist völliger Standard. Musst halt 
in Erfahrung bringen welche Optionen der gcc braucht um die Architektur 
festzulegen, das kann man auch leicht nachlesen.

Wenn man das einmal im Leben gemacht hat (sollte jeder mal gemacht 
haben) dann wird jedes weitere Mal zum Spaziergang denn danach muß man 
nur noch ein paar Dateien austauschen und ein paar kleine Änderungen 
vornehmen ohne lange rumzurätseln.

Wenn man es noch nie gemacht hat zieht man sich irgenwo ein 
Minimal-Makefile-Blinky von github für den gleichen oder einen ähnlichen 
Prozessor, das simpelst gestrickte das man finden kann, und schaut sich 
gründlich an was da alles drin ist und wie alles zusammengedengelt ist 
und nimmt das als Ausgangspunkt.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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Peter D. schrieb:
> Einen MC, der z.B. +/-10V liefern kann, kenne ich nicht.

Zwei PWM Ausgänge in Reihe schalten... ;-)

Ich behaupte ja nicht, dass sich alle OPV ersetzen lassen, ich verwende 
sie ja auch noch. Aber einige uC enthalten durchaus interne OPV wie die 
Gainverstärkung für ADCs, so dass ich mir den OPV für eine Stromshunt 
sparen kann, wenn ich die Schaltung entsprechend auslege. Ist doch 
nett...

von Walter T. (nicolas)


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Wenn ich mich richtig erinnere - und ich habe mich durch Zurückscrollen 
noch einmal dessen vergewissert - geht es dem TO um einen Ersatz für die 
Kombination ATmega32 und Atmel Studio.

Gesucht scheint also eine Brot- und Butter-Kombination, um mit möglichst 
wenig Einarbeitungsaufwand klein- bis mittelaufwendige Projektchen zu 
stemmen. Leider wurde nicht erwähnt, ob kommerzieller, privater oder 
Hochschuleinsatz.

Aber wir können mit guter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass 
handgeschriebene Makefiles, VIM, RISC-V und exotische Peripherie eher 
nicht Teil der Wunschliste sind.

Eher so Zusammenstellungen wie "STM32F10x-Familie, ST-Link V2 und 
EmBitz" oder "LPC1768, J-Link-Edu und Embedded Studio". Oder so.

Eigentlich ging es auch um die Frage des "Ob". Welchen Vorteil man sich 
verspricht. Die Rechenleistung und Peripherie nicht - die reicht ja 
offensichtlich. Die Verfügbarkeit auch nicht. Mit den (P)A-Typen ist die 
ja noch lange gesichert. Eher so handfeste Vorteile wie "On-Chip 
Debugging" oder integrierte Pull-Down-Widerstände oder "wenn die Pins 
doch mal knapp werden, ist nach oben hin immer noch viel möglich" oder 
so.

Wenn ich da falsch liege, möge der TO mich korrigieren.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Eher so handfeste Vorteile wie "On-Chip Debugging"

Das konnte aber seit dem ATmega16 (und damit auch dem größeren Bruder 
32) jeder „echte“ ATmega ohnehin. :) (ATmega8 und Nachfolger sind in 
dieser Hinsicht keine Mega-AVR-Architektur, weshalb man bei den 
Nachfolgern dann auf das vom ATtiny stammende debugWIRE gesetzt hat.)

Also gibt's auch diesbezüglich eher keinen handfesten Grund zum Wechsel.

Dennoch wäre der TE sicher gut beraten, insgesamt mal einen Blick auf 
ARM zu werfen. Wenn er gern beim Atmel Studio bleiben will, dann wären 
Atmel, ähem, Microchips SAMD und Verwandte die naheliegende Wahl.

: Bearbeitet durch Moderator
von Walter T. (nicolas)


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Jörg W. schrieb:
> Das konnte aber seit dem ATmega16 (und damit auch dem größeren Bruder
> 32) jeder „echte“ ATmega ohnehin. :)

Stimmt, ich habe implizit angenommen, dass der TO eher nicht mit 
gehobener Ausstattung (ISP vs. JTAG) vorgeht. Da kann ich natürlich 
grottenfalsch liegen.

von Karl K. (karl2go)


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Dann: Gar nicht.

Ich hatte den ATmega32 in meiner Heizungssteuerung, und jetzt - 
glücklicherweise auf DIL40 Sockel - problemlos durch einen ATmega1284 
ersetzt. Das Programmieren in Pascal macht soviel Spass, dass ich immer 
weitere Menus eingebaut habe und die Displaystrings fressen halt Flash. 
;-)

Das Geniale an den AVRs ist halt, dass man sie mit wenig Code in Betrieb 
nehmen kann und dann wahlweise Peripherie - ADC, Timer, Uart... 
zuschalten kann, ohne erst aufwendige Initialisierungsroutinen 
durchlaufen zu müssen.

Und es gibt Alternativen zur Programmierung, von ASM über C, ADA, 
Pascal, selbst Basic. Und durch die weite Verbreitung dank Arduino 
werden zumindest die dort verwendeten ATmega328... noch eine Weile 
verfügbar sein. Microchip wäre ja bescheuert die einzustellen, und wenn 
da bauen die Chinesen die nach.

Sind eigentlich inzwischen ATmega328 Clone aufgetaucht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Sind eigentlich inzwischen ATmega328 Clone aufgetaucht?

Meines Wissens nur Recycling-Material. Das aber reichlich.

von Karl K. (karl2go)


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Jörg W. schrieb:
> Meines Wissens nur Recycling-Material. Das aber reichlich.

Ja ok. Das gibts auch bei Pollin. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Meines Wissens nur Recycling-Material. Das aber reichlich.
>
> Ja ok. Das gibts auch bei Pollin. ;-)

Dort ist es aber zumindest als solches deklariert … bei den Chinesen 
kannst du „ATmega128A“ kaufen, die sich am Ende als recyclete, alte 
ATmega128 entpuppen, die von völlig verschiedenen Losnummern stammen. 
Das sieht man aber nur, wenn man sich die Rückseiten ansieht, denn die 
haben sie nicht gefaket. Auf der Vorderseite sind sie schön neu 
gelabelt, und sie sind wahre Meister darin, die Pins so sauber zu 
bekommen, dass sie wirklich wie neu aussehen.

von Mob (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> und sie sind wahre Meister darin, die Pins so sauber zu
> bekommen, dass sie wirklich wie neu aussehen.

Wie bekommt man das hin? Chemisch?

Mit viel Gefummel (Schleifpapier, Glasfaserstift und Skalpell) habe ich 
schon ein paar Chips von Lot befreit und in meine "Museum-Sammlung" 
(eine Vitrine) gelegt.
TQFP64 war da der grösste bisher und man sieht deutlich, dass da dran 
herumgepfuscht wurde...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mob schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> und sie sind wahre Meister darin, die Pins so sauber zu
>> bekommen, dass sie wirklich wie neu aussehen.
>
> Wie bekommt man das hin? Chemisch?

Keine Ahnung, ich habe nur Fotos von solchen Teilen gesehen.

von H0 (Gast)


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Mir sind schon etliche ATXMEGA32E5 vom Chinesen untergekommen 
(beruflich), die eine zerschossene Production-Row hatten und demzufolge 
mit falscher Geschwindigkeit liefen, da die OSCCAL-Werte nicht passten. 
Händisch kalibriert liefen sie ohne Probleme. Will sagen, dass Chips, 
die bei der Endkontrolle ´rausfliegen, dennoch gern weiterverkauft 
werden. Die müssen noch nicht mal umgelabelt werden. Bei den Chargen vom 
autorisierten Fachhändler ist das noch nicht vorgekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H0 schrieb:
> Will sagen, dass Chips, die bei der Endkontrolle ´rausfliegen, dennoch
> gern weiterverkauft werden.

Sollten eigentlich nicht, aber wer weiß, auf welch dunklen Wegen sie 
dann doch die Fab verlassen haben.

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