Hallo Forum Ich habe 50m eines geschirmten 3x0.75mm² Kabels bei mir herumliegen (eigentlich ein geschirmtes Energiekabel mit 2 schwarzen und einer gelb/grünen Ader) und frage mich, ob das nicht auch gut als XLR Mikrofonkabel taugen würde. Die Frage erscheint (mir zumindest) auf den ersten Blick simpler als sie vielleicht ist. Ich würde alle drei Innenleiter von Kontakt zu Kontakt ziehen und die Schirmung auf das Steckergehäuse löten, wobei dies nur auf einer Seite (an der Quelle), um keine Masseschleifen zu bekommen. Was spricht für diese Methode, was dagegen? Grüße FireHeart
Leg den Schirm einseitig mit auf die 1, denn du kannst dich nicht drauf verlassen, dass die Buchsengehäuse in den Geräten auf Masse liegen.
Schirm auf Gehäuse ist in der Veranstaltungstechnik sehr unüblich. In den wenigsten Geräten dürfte das Gehäuse mit Pin 1 verbunden sein, wodurch der Schirm, wenn das Kabel zwischen zwei solcher Geräte steckt, kein Potential hat und damit womöglich mehr Probleme verursacht, als löst. Und wenn das Gehäuse auf Schirm liegt, kann das, sobald der Stecker auf einem geerdeten Metallgegenstand (Caseprofil, Traverse, Metallgehäuse) liegt, zu einer Masseschleife und dem typischen Brummen führen. Fazit: Auf eine Ader verzichten und wie üblich den Schirm auf Pin 1 legen. Lektüre: https://www.rane.com/note151.html https://www.rane.com/note165.html https://www.rane.com/note110.html
Sebastian R. schrieb: > Fazit: Auf eine Ader verzichten und wie üblich den Schirm auf Pin 1 > legen. ACK, und nicht wundern wenn man sich mit einer unverdrillten Leitung mehr Brumm einfängt.
> Schirm auf Gehäuse ist in der Veranstaltungstechnik sehr unüblich.
Bei einfach geschirmten Kabeln, d'accord.
Bei unabhängig doppelt geschirmten Kabeln gibt es sowas. Bessere Lösung
ist aber einen Vorverstärker nach wenigen Metern Kabel einzusetzen.
Bei wirklich langen Leitungen sollte bedacht werden, dass der
Wellenwiderstand eines Stromkabels meistens unterschiedlich zum
Audiokabel ist. Einfach ausprobieren und an den Satz nur erinnern, wenn
die Höhen nicht mehr passen sollten.
Fire H. schrieb: > Ich habe 50m eines geschirmten Energiekabel 3x0.75mm² mit 2 schwarzen > und einer gelb/grünen Ader und frage mich, ob das nicht auch gut als > XLR Mikrofonkabel taugen würde. Nein. Mikrophonsignale sind empfindlich, und brauchen keine 0.75mm2. Falsche Schirmung, Verdrillung, Masseführung führt zum Brummen bzw. Einstreuung von Störungen.
Fire H. schrieb: > Ich frage mich, ob das nicht auch gut als XLR Mikrofonkabel taugen würde. Ist das für diesen Zweck nicht etwas steif?
Hallo Forum
Danke für die vielen Antworten.
Ich muss mich erst mal durch die Links durcharbeiten....die sind
wirklich gut und ausführlich.
>Ist das für diesen Zweck nicht etwas steif?
Ich hatte 50m 3x0.75mm² bestellt, um die leistungsarmen Geräte mit einem
dünnen, handlichen Kabel versorgen zu können. Dummerweise wurde durch
ein Missverständnis daraus ein geschirmtes Kabel. Somit ist es auch für
diesen Zweck nicht mehr wirklich handlich. Andererseits ist es nun mal
da und die Frage erhob sich, ob ich damit nicht ein robustes Audiokabel
(das auch mal Draufsteigen aushält) machen kann.
Grüße
FireHeart
Michael B. schrieb: > Mikrophonsignale sind empfindlich, und brauchen keine 0.75mm2. Ich habe 50m eines (sehr teuren) Monacor- Mikrofon-Kabels, das hat wirklich 0,75. Ist dick wie ein Stromkabel, ist aber keins. Bei Audio mußt schon aufpassen. Bei Lautsprechern kannst jedes Stromkabel nehmen. Aber bei Audio solltest schon ein Audiokabel nehmen. Ich hab den Link momentan nicht parat, selber suchen, wir haben vor einiger Zeit auf µC schon mal lang und intensiv über "Koaxialkabel als Audiokabel" diskutiert. Ich kann Dir generell von 'anderen Kabel-Arten' abraten. Ich hatte vom 'r' einen Packen HQ-Audiokabel bestellt, das waren mordsdicke Trümmer (Foto findest dort) und 'Koaxial'kabel, also eine Art Antennenkabel mit starrem Innenleiter und Alufolienumhüllung. Was soll ich sagen: Diese haben haben ganz einfach die --Stereoinformation-- ausgelöscht. Also das Signal in eine Art Mono-Signal verwandelt. Die techn. Details kannst dort (langatmig) nachlesen :
Fire H. schrieb: > Ich würde alle drei Innenleiter von Kontakt zu Kontakt ziehen und die > Schirmung auf das Steckergehäuse löten, wobei dies nur auf einer Seite > (an der Quelle), um keine Masseschleifen zu bekommen. > Was spricht für diese Methode, was dagegen? Am Besten wäre: du ladest Dir von irgendeinem 'Behringer'-Gerät eine Bedienungsanleitung herunter, da findest immer genaue Angaben zum 'Verlöten'.
Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Am Besten wäre: du ladest Dir von irgendeinem 'Behringer'-Gerät eine > Bedienungsanleitung herunter, da findest immer genaue Angaben zum > 'Verlöten'. Und da steht dann drin, wie mit dem Schirm zu verfahren ist und was man bei 3 Adern zu tun hat und wie das funktioniert? Spannend. Ich dachte, in den Anleitungen stehen immer nur die Steckerbelegungen und vielleicht noch mal einfache Adapter (Asym. Klinke auf XLR,...) drin. Ich wusste nicht, dass da mittlerweile ausführliche Artikel drin stehen!
Sebastian R. schrieb: > Spannend. Ich dachte, in den Anleitungen stehen immer nur die > Steckerbelegungen und vielleicht noch mal einfache Adapter (Asym. Klinke > auf XLR,...) drin. Ich wusste nicht, dass da mittlerweile ausführliche > Artikel drin stehen! Der Uli Behringer ist auch deshalb so groß geworden, weil er 'solchen Kleinkram' ausführlich erklärt hat. Auch wie bei Brumm etc. zu verfahren ist. PS. Heutzutage sind seine 'Erklärungen' aber deutlich geschrumpft. Es gibt Manuale meist nur noch als pdf-Download - und dann oft nicht einmal mehr in Deutsch. Internationale Größe hat offensichtlich auch seinen Preis...
Mit dem Gehäuseschirm(!) verbundene sog. (Signal-)Schirme sind demzufolge nur -einseitig- anzuschließen, am Ausgang, und 'reichen' bis in den Eingangsstecker. Sonst kriegst meist eine Brumm-Schleife. Mikrofonkabel führen bei prof. Kondensator-Mikrofonen eine Phantomspannung von +48V. Der Output von dynamischen Mikrofonen ist überdies recht gering, weshalb bei längeren Strecken besonderes Augenmerk auf diese gelegt werden muß. usw.usw. Ist eine Wissenschaft für sich. Eben!
Dieter schrieb: > Bei wirklich langen Leitungen sollte bedacht werden, dass der > Wellenwiderstand eines Stromkabels meistens unterschiedlich zum > Audiokabel ist. Mag sein, ist für Audio aber irrelevant. Der Pemittivität der üblichen Isolationsmaterialien liegt so im Bereich 3-5. Nehmen wir mal 4 zum Rechnen. Also ist das Licht mit 1.5E+8 m/s unterwegs. Die Wellenlänge bei 20kHz beträgt also roundabout 7,5km. Unterhalb von Lambda/10 sind sämtliche Welleneffekte quasi vernachlässigbar (Und damit auch der Wellenwiderstand). Solange du also nicht gerade 750m Kabel hast (/am Stück/), interessiert der Wellenwiderstand bei Audio nen feuchten Dreck.
Sag mal, Mister Scheiß-auf-der-Stirn, war dein Nick bis vor kurzem noch "Rudi Ratlos"..?
qwerzuiopü+ schrieb: > interessiert der Wellenwiderstand bei Audio nen feuchten Dreck. Ist schon auch interessant meine ich. Aber viel wichtiger sind Skin-Effekte und anderer solcher RUDI-RATLOS- Scheiß. Glaub mir, ein gutes altes billiges dünnes Cinch-Kabel verursacht deutlich weniger AudioProbleme als jedes 'moderne' Kabel aus Recycle-Chinesien. Ich habe das dort drüben ja dargelegt. Nicht nur der Innenleiter sondern auch der Schirm, deren Konstruktion und auch deren Abstand ist wesentlich. Bei diesem 'r' -Kabel war zB der Innenleiter dick isoliert (Antennkabel-like), drumherum ein Alufolien-Schirm und darüber erst ein Kupfergeflecht. Tödlich bei Audio. Achim B. schrieb: > war dein Nick bis vor kurzem noch Gast-Namen werden von Manchen hier auch 'unberechtigt' verwendet. Manche verwenden auch mehrere verschiedene Namen unter denen sie -gleichzeitig- in einem -einzigen- Thread schreiben. Denn sie haben keine Freunde und wollen sich trotzdem gut unterhalten. Dazu gehöre ich NICHT ! Aber: gut beobachtet, lieber Freund 'Achim B.' ! Deine Pleite als Behringer-Händler überwindest wohl nie?
Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Deine Pleite als Behringer-Händler überwindest wohl nie? Da hast du etwas gründlich falsch verstanden... Sonst aber auch... Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Ich habe das dort drüben ja dargelegt. Ja, und auch "dort drüben" haben wir herzlich gelacht. (Bzw. uns fremdgeschämt.)
:
Bearbeitet durch User
Achim B. schrieb: > Ja, und auch "dort drüben" haben wir herzlich gelacht. Freilich. Ist ja ein bekanntes Lach-Forum. Die Wissenden lachen über die Ungläubigkeit der Unwissenden. Die Unwissenden lachen rotverlegen lauthals mit. Alle: .. Immer heiter ... immer weiter ... My baby don´t care for ..
Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Aber viel wichtiger sind Skin-Effekte Und inwiefern soll der relevant sein? Dem Audio dürfte doch egal sein, ob es näherungsweise den ganzen Draht oder nur dessen Oberfläche nutzt. Denn Strom wird da ja sowieso kaum übertragen, sodass der Widerstand egal ist. Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Nicht nur der Innenleiter sondern auch der Schirm, deren Konstruktion > und auch deren Abstand ist wesentlich. Na klar... Beim Lautsprecherkabel für 1kW an 2 Ohm vielleicht.
qwerzuiopü+ schrieb: > Und inwiefern soll der relevant sein? Das war eben die Frage. Fakt ist, daß der Kabelaufbau einen -wesentlichen- Einfluß auf die Stromleitungseigenschaften hat. Mit dem Kabelaufbau kommen also alle negativen Eigenschaften wie Kapazitäten etc zum Vorschein. Bei Audiokabeln brauchst 'da' auch nicht viel herummessen, im Vergleich zu HF- oder Datenleitungen, das hörst ja ohnehin. Manche nehmen die durch fehlerhaften Kabelaufbau verursachten 'Störungen' als 'halt gottgegeben' an, andere kaufen sich ein anderes Kabel. Ich hatte eben das Glück, daß ich seit vielen Jahren mit Effektgeräten meinen Sound aufbessere. Hier: Stereospreize plus Hall. Hätte ich das nicht gehabt, und wäre es nicht gewohnt gewesen, hätte ich nur einen veränderten 'Sound' gehört. Für einen ersten Anhaltspunkt hab ich gegoogelt und bin (wie immer) auf µC.net gelandet. Ich suchte also, im Zuge und wegen der Diskussion, nach einer Erklärung für dieses sonderbare -- Übertragungsverhalten -- dieses als HQ-Audiokabel angepriesenen 'Antennenkabels'. Googeln nutzt da nix mehr, da mußt gleich ordentlich in der wikipedia versumpfen. Warum versumpfst nicht mal du dort und versuchst eine nachvollziehbare Erklärung für uns (oder dich selbst)zu schreiben ? NUR beim erklärenden --SCHREIBEN- lernst auch wirklich was. Deshalb. schreibe ich soviele Seiten !
** Beitrag "Koax als Audiokabel" ** Abdul K. schrieb: > Nun ja, es wäre zu untersuchen ob bei den üblichen extrem > niedrigen THD-Wünschen nicht auch die Reflexion im anhängenden Kabel > dieses hochtreibt. Ich könnte mir vorstellen, daß es unerfreuliche > Erkenntnisse gäben könnte. > > > http://www.firstwatt.com/pdf/art_spk Auch ein lustiger Link für Elektroniker: Ist einer von der 'Linkwitz-Group' (Linkwitz-Riley-Filter) Ich hab zwei Jahre gebraucht, um diese simple Dodel-Theorie "The First Watt is the most important Watt" zu verstehen
Schweiß-auf-der-Stirn schrieb: > Bei Audiokabeln brauchst 'da' auch nicht viel herummessen, im Vergleich > zu HF- oder Datenleitungen, das hörst ja ohnehin. Wenn man es hören kann, kann man es auch messen. Und messen ist besser als hören. Und da es Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ihr Audiophilie-Kabel (sauerstofffrei, auf klassische Musik eingebrannt, kristallin harmonisiert und mit Jungfrauenschamhaar umflochten) ja vieeeel besser klingt als ein Klingeldraht, vertraue ich lieber auf Messwerte als auf das sehr subjektive und von Suggestion getriebene Gehör von selbsternannten Experten.
Sebastian R. schrieb: > Wenn man es hören kann, kann man es auch messen. Freilich. Den Verlust der Side-Information (MS-Matrix) kannst ja eh mit einem --Korrelationsgrad Messer aufschneiden. In feine leckere Scheibchen. Oder alternativ die Verstärkung der Mid-Information: als gourmetkonforme Häppchen genießen.
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