Forum: Markt [S] Defekten Fluke 335A/B/C/D-Kalibrator


von Steffen I. (echo)


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Ahoi

ich benötige die Präzisionswiderstände die auf einigen Leiterkarten im 
Fluke 335 verbaut wurden, zum Bau eines eigenen Geräts.
Falls also jemand einen solchen defekten Fluke besitzt und diesen bzw. 
nur bestimmte Leiterkarten verkaufen wollen würde, wäre ich 
interessiert. Bitte um Fotos und Preisvorschläge in diesem Fall.
Der Kauf eines defekten Fluke 335 aus den USA ist inklusive Porto und 
Zoll leider ein bisschen mehr als ich ausgeben will für die Widerstände.

Danke,

Steffen

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Hä, dann kauf dir die Widerstände doch einfach neu.

Falls mein Fluke 335D defekt wäre, würde ich ihn reparieren, anstatt zu 
schlachten.

von Steffen I. (echo)


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Schau mal nach was neue Widerstände in der Genauigkeit und sehr nierigem 
Temperaturkoeffizienten kosten. Dann weißt du warum ich diesen Weg gehe.

von Luca E. (derlucae98)


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Steffen I. schrieb:
> Schau mal nach was neue Widerstände in der Genauigkeit und sehr nierigem
> Temperaturkoeffizienten kosten.

Wäre äußerst schade, einen Fluke 335D nur der Widerstände wegen zu 
schlachten...

von Steffen I. (echo)


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Deswegen schrieb ich "defekten" Fluke.
Kommt im Titel und Beschreibung 3 mal vor das Wort.
Damit meine ich wirtschaftlich nicht reparabel, es fehlen kritische 
Ersatzteile oder die Fehlersuche dauert zu lang.

von Sven P. (Gast)


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Steffen I. schrieb:
> es fehlen kritische
> Ersatzteile
Etwa die Widerstände? :-D

von Steffen I. (echo)


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Ich glaube ihr seid hier falsch abgebogen. Ich suche im Nachbarthread 
nach Negativbewertungen, fehlendem Textverständnis und Flachwitzen.
Dort wo sich auch schon Wilhelm bereitmacht, Paul Baumann gedenkend.
In diesem Thread suche ich Teile zu einem Gerät, zu dem ihr euch nicht 
mal die Mühe gemacht habt zu gucken wie es aussieht, bevor ihr die 
Finger zum Tippen gestreckt habt.

von N. A. (bigeasy)


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Der einzig falsch abgebogene bist Du mit Deiner bescheuerten Suchanfrage 
im Marktforum. Das grenzt schon an "Röhrengeier", kannst Dich auf einer 
Stufe mit dem hier stellen:

https://www.youtube.com/user/maxkoschuh

Herzlichen Glückwunsch!

Niemand wird Dir mit solchem Verwendungszweck auch nur eine Baugruppe 
des Kalibrators überlassen.

: Bearbeitet durch User
von Steffen I. (echo)


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Hätte ich lügen sollen und meine Anfrage wäre "Suche totalgeschrotteten, 
nie mehr reparierbaren Fluke 335D, bei dem eventuell noch die 
A2-Leiterkarte ganz ist um meinen eigenen Fluke zu reparieren."?
Könnte ich tun und ich könnte auch so nett wie Ned Flanders hier im 
Forum und trotzdem wäre das Ergebnis: keine Angebote und nur Kommentare 
warum ich nicht was anderes mache oder Witze.

Ich habe durchaus Respekt vor Messequipment, besitze ich doch selber 
einen Haufen von alten Geräten wie dem 720A, K148 oder dem K155.
Das Fluke ist ca 50 jahre alt und ich möchte mit dem Widerständen einen 
DIY-Hammon-Divider bauen, in der gleichen Art wie das Fluke 752A.
Ich denke nach 50 Jahren Dienst, ist es in Ordnung einen 
totaldefekten(!) Kalibrator für einen anderen Zweck wiederzuverwerten, 
der mir wertvolle Erahrung liefert und bin der Meinung der damalige 
Gerätebauer würde mir zustimmen.
Stell dir einen vom LKW gefallenen 335D vor, Rahmen verzogen, Trafo 
rausgerissen, Frontplatte eingedellt bis zum gehtnichtmehr: sowas suche 
ich. Aber ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen das ich das nicht 
endlos detailliert benennen muss und mein Projekt von euch für gut 
befinden lassen muss.

Würde man einen DIY-Hammon-Divider aus neuen teuren Vishay-Widerständen 
bauen, läge der Preis jenseits von Gut und Böse und das Forum würde 
sagen "das kann ja keiner nachbauen, hätteste mal einen 752A bei ebay 
gekauft".
Würde ich besagten Divider aus alten Teilen einer Leiterkarte bauen, 
würde man schreiben "das kann ja keiner nachbauen, du Leichenschänder! 
pfui". Belanglos ob besagte defekte Kalibratoren in nassen Lagerhallen 
oder in zugemüllten Werkstätten korrodieren würden, hauptsache sie 
existieren und werden nicht für etwas sinnvolleres verwendet?

Würde ich in den USA leben, hätte ich mir dort einen defekten gekauft, 
die Leiterkarten ausgebaut und ihn günstig an jemanden weiterverkauft 
der damit seinen eigenen reparieren kann. Aber da es hier keine gibt, 
ist es ein Sakrileg auch nur eine Forenanfrage zu stellen ohne dabei zu 
lügen.

Am Ende bleibt nur Resignation meinerseits und die Freude der Gestalten 
die auf den Negativbeitrag-Button klicken können.

von A. K. (Gast)


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Um welche Widerlinge (Werte) gehts denn?
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es sich lohnt ein so großes Gerät 
einer normalerweise überzahlten Marke wie Fluke nur für ein paar 
Bauteile zu kaufen.
Außerdem weiß auch keiner wie es um die Gesundheit der Kandidaten steht, 
das Gerät ist auch nicht unbedingt neu.


LG

von Steffen I. (echo)


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Es geht um die hermetischen Präzisionswiderstände die man z.B. hier auf 
der untersten Leiterkarte hinter bzw rechts neben den Spindeltrimmern 
sieht: 
https://www.eevblog.com/forum/repair/fluke-335d-trips-on-higher-voltages/?action=dlattach;attach=315009;image
Diese Widerstände sind höchstwahrscheinlich nicht so gut wie sehr teure 
aktuell verfügbare hinsichtlich Temperaturkoeffizient und Toleranz. 
Allerdings sind sie durch ihren hermetischen Aufbau und die bereits 
vollzogene Alterung immernoch sehr gut für Präzisionsaufbauten geeignet.

Ich habe am 17.03 leider eine genau passende Auktion verpasst, dort 
sieht man die Widerstände auf dem letzten Bild auch nochmal auf der 
darüber liegenden Leiterkarte:
https://www.ebay.de/itm/Fluke-335A-DC-Voltage-Standard-Kalibrator-ERSATZTEILSPENDER-/202621048499?hash=item2f2d27d6b3%3Ag%3AR6wAAOSwAPxchXpm&nma=true&si=XidhvTQkosUUzeKqS9cfCxEvhXI%253D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557
Leider hat sich der Käufer bei ebay nicht gemeldet auf meine Anfrage.

http://userequip.com/files/specs/60/FLUKE%20335D%20Instruction.pdf 
Leiterkarte A2 und A4 wären für mich relevant.

von Peter M. (r2d3)


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Steffen,

nenn' doch mal die von Dir benötigten Widerstandswerte inklusive aller 
für Dich wesentlichen Parameter!

Welche Vishay-Widerstände würdest Du denn kaufen, wenn Du müsstest?

von Steffen I. (echo)


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Der 752A verwendet im 10:1-Modus 10x 40kR-Widerstände. Die 
100kR-Widerstände auf der A2-Leiterkarte sind hinreichend ähnlich vom 
Wert um sie zu verwenden, falls man im Aufbau auf saubere Isolation 
achtet.
Die Widerstände könnte man dann sinnigerweise, wie im F5440B in einen 
Alublock stecken und thermostatieren um den Thermokoeffizienten-Einfluss 
nochmal stark zu minimieren.
https://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/images/Fluke5442A_5_Sample_String_Oven_assy.jpg
Bei Vishay böten sich VHA/VHP-Typen an, wobei sicherlich auch im 
Verhältnis günstigere Widerstände nutzbar wären, wenn man das 
Hammon-Divider-Prinzip bedenkt wo die Kurzzeitstabilität entsprechend 
gut sein muss.
http://www.vishaypg.com/docs/63006/hmetlab.pdf
Letzten Endes würden die dann aber trotzdem Hunderte von Euro kosten.
Genaue Spezifikationen für die benötigten Widerstände hinsichtlich 
PCR/TCR/Langzeitdrift habe ich bisher nicht gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Steffen,

Steffen I. schrieb:

> http://www.vishaypg.com/docs/63006/hmetlab.pdf
> Letzten Endes würden die dann aber trotzdem Hunderte von Euro kosten.
> Genaue Spezifikationen für die benötigten Widerstände hinsichtlich
> PCR/TCR/Langzeitdrift habe ich bisher nicht gemacht.

mit welchem Multimeter willst Du denn den Teiler abgleichen?
Wie lange soll die Messung am Teiler dauern?
Wie stabil soll der Teiler während der Messzeit sein?

: Bearbeitet durch User
von Steffen I. (echo)


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Der 752A behält 8h seine Spezifikation nach Selbstkalibrierung innerhalb 
+-1°C Umgebungstemp. Das strebe ich auch in etwa an.
Die Selbstkalibrierung erfolgt mit einem Nullmeter statt einem DMM 
(zuviel Input-Bias-Strom/Common-Mode-Störungen übers Netz), während die 
Hammon-Divider-Widerstände in eine Wheatstone-Brücken-Konfiguration 
geschaltet werden.
In meinem Fall würde ich mein Keithley 155 benutzen, welches das 
niedrigste Eigenrauschen aller kommerziellen Nullmeter (bis auf 
AVM-2000) besitzt.
Eingangsspannung sollte etwa max 20V sein, also ist keine große 
Belastung der Widerstände gegeben.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Steffen,

leider hast Du keine direkte quantitative Aussage über die 
Teilerstabilität gemacht, das ist doch die Kerngröße des Teilers!

Steffen I. schrieb:
> Der 752A behält 8h seine Spezifikation nach Selbstkalibrierung
> innerhalb
> +-1°C Umgebungstemp. Das strebe ich auch in etwa an.

Schau' mal genau hin, da steht nichts von 8h sondern nur von "bis zu 
8h".
Mein Auto fährt auch bis zu 400 km/h.

Garantiert werden bei dem Teiler 1ppm/K von 18°C bis 28° (die typischen 
0,1ppm/K ignorieren wir mal).

Die genannten 0,2ppm Unsicherheit sind schon erreicht, wenn sich die 
Messwiderstände um 0,22ppm parallel bewegen, sprich sich die Temperatur 
im ungünstigsten Fall nur um 0,22K verändert.
Das schaffen die Widerstände locker in unter 8h.

=>
Solange Du nicht zahlreiche Messungen am Stück machen musst, würde ich 
an Deiner Stelle Deine Ansprüche von 8 Stunden auf 5 Minuten 
herunterschrauben (Faktor ~0,01).

Wenn Du Dir anguckst, was Vishay für seine Edelwiderstände beim TK 
spezifiziert, dann ist klar:

Einfach nur viel Geld für Edelwiderstände ausgeben erscheint nicht 
zielführend zur Lösung dieses Problems.

: Bearbeitet durch User
von Steffen I. (echo)


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Du hast recht, die Angabe "bis zu 8h" hatte ich nicht mehr im Kopf. 5min 
sind für einen Vergleich mit z.B. einer anderen Referenzspannungsquelle 
noch ausreichend.
Schöner wäre natürlich eine längere Vergleichszeit, falls machbar.
Natürlich sind die typischen Vishay-Angaben nicht haltbar, daher mein 
Vorschlag der Thermostatierung in einem Alublock wie beim F5440B, falls 
dann die Isolation noch so hoch ist, das keine Leckströme die 
Gesamtgenauigkeit massgeblich beeinflussen.
Es gibt nicht mehr viele andere Hersteller von Präzisionswiderständen 
dank der Aufkaufmentalität von Vishay, daher bleiben nur andere 
Hersteller wie Edwin Pettis oder General Resistor mit seinen Econistors 
beispielsweise.

Hier übrigens ein sehr lesenswerter Beitrag von Lymex über diverse 
Widerstände incl. deren TCR und Alterungsdrift:
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fbbs.1ppm.cn%2Ftopic%2F15%2Flist-of-precision-resistors-%E7%B2%BE%E5%AF%86%E7%94%B5%E9%98%BB%E6%8E%92%E8%A1%8C%E6%A6%9C

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Hallo Steffen,

Steffen I. schrieb:

> Es gibt nicht mehr viele andere Hersteller von Präzisionswiderständen
> dank der Aufkaufmentalität von Vishay, daher bleiben nur andere
> Hersteller wie Edwin Pettis oder General Resistor mit seinen Econistors
> beispielsweise.

Herrn P. würde ich nach meinen Erfahrungen nicht als Hersteller 
bezeichnen.
Im Rheinland würde man ihn als Frickler bezeichnen.

Schau' mal was P. mir da als 10k+-10ppm verkauft hat:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/377352/12_10k-Praezisionsdrahtwiderstand_mit_10ppm_Toleranz__Pettis_USA__-_2_Jahre_alt_-_40ppm_ausserhalb_der_Spezifikation.jpg

Das Foto ist aus dem Maker Fair-Faden:

Beitrag "Re: PTB auf der MAKER FAIRE"

Dank engagierter Voltnut-Freunde haben sich diese auf der Maker Fair 
gemessenen Werte außerhalb seiner Spezifikation auch in kontrollierter 
und kalibrierter Laborumgebung bewahrheitet.

Von P. habe ich auch Widerstände mit großen Luftblasen im Epoxidharz 
geliefert bekommen, was zeigt, dass er den Produktionsprozess nicht 
wirklich unter Kontrolle hat, aber angeblich "würden die die Funktion 
nicht beeinträchtigen".
Bei Vishay und anderen wäre so etwas in der Qualitätskontrolle 
aussortiert worden.

Von den Problemen mit seinen Widerständen kannst Du auch von branadic 
hören, der verstorbene Lars Walenius hatte mit Pettis dieselben 
Erfahrungen bei Reklamationen gemacht wie ich.

> Hier übrigens ein sehr lesenswerter Beitrag von Lymex über diverse
> Widerstände incl. deren TCR und Alterungsdrift:
> 
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fbbs.1ppm.cn%2Ftopic%2F15%2Flist-of-precision-resistors-%E7%B2%BE%E5%AF%86%E7%94%B5%E9%98%BB%E6%8E%92%E8%A1%8C%E6%A6%9C

Schöner Artikel, danke!

: Bearbeitet durch User
von Steffen I. (echo)


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Der Scanner im Prema 5017 hat ja ein sehr schönes Sinus-Layout.
Zu dem 10ppm-Widerstand kann ich nichts sagen. Möglicherweise übernimmt 
sich Edwin bei der Toleranz-Angabe, da selbst hochwertige alte 
Widerstände im Besten Falle 0.005% angeben und er seine Widerstände 
nicht ausreichend voraltert bzw. sie doch mehr driften als erwartet.

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