Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Frage zu Zahnrad Guss


von Alugiesser (Gast)


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Frage an Form und Gussprofis

Problem: Das Zahnrad für den Allesschneider ist nicht mehr lieferbar:

https://www.bosch-home.com/de/shop/00029923

vor vielen Monden war ich in einer Bronzegiesserei und half beim 
hantieren  - äusserste Vorsicht mit Restfeuchte usw. ist klar.

Sah auch einmmal geschmolzene Reste einer Alukanne auf einer 
Eisenheizplatte und dachte deswegen jetzt an Metallguss.

Was käme denn als Metall in Frage? - Hab zwar keinen Schmelztiegel, aber 
einen ausgedienten Edelstahltopf könnte ich zum Aufheizen schon opfern, 
ggf. schließ ich eine 1000W Altplatte an zwei Drehstromphasen an, die 
darf danach auch gern entsorgt werden.

Am liebsten wär mir ein Kaltguss, aber gibt die Chemie die Festigkeit 
für ein Zahnrad überhaupt her?

von W.S. (Gast)


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Alugiesser schrieb:
> Problem: Das Zahnrad für den Allesschneider ist nicht mehr lieferbar:

Dann bau es nach - aber nicht per Guß, sondern aus gekauften 
Metall-Zahnrädern. Ich schätze mal, daß beide Verzahnungen normgröße 
haben, vermutlich Modul 1 oder höchstens 1.5. Dafür gibt es fertige 
Zahnräder. Also brauchst du nur noch das Zwischenstück zu drehen und die 
Zahnräder dranzuschrauben oder (wenn du nen passenden Bund drehst) 
dranzukleben.

W.S.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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schau bei maedler und stückl dir was zam oder such dir einen Freund mit 
Drehbank und oder fräse :)

von Fragender (Gast)


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Alugiesser schrieb:
> https://www.bosch-home.com/de/shop/00029923

Irgendwie musste ich gerade bei der Boschwebseite lachen

Oben steht "Bosch Technik fürs Leben" und dann beim Zahnrad "nicht mehr 
lieferbar"

Aber wahrscheinlich bringe ich da was durcheinander...

von gar nicht lustig (Gast)


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Fragender schrieb:
> Irgendwie musste ich gerade bei der Boschwebseite lachen
Ich musste eben das Messer schleifen

von Michael B. (laberkopp)


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Alugiesser schrieb:
> Am liebsten wär mir ein Kaltguss, aber gibt die Chemie die Festigkeit
> für ein Zahnrad überhaupt her?

Siehe

Beitrag "Gussteile aus 2K-Epoxy/PUR/Polyester"

Wie lange das hält ? Keine Ahnung.
Die Kosten für Epoxy und Silikon sind jedenfalls immens.

von Dr.Who (Gast)


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Alugiesser schrieb:
> Das Zahnrad für den Allesschneider ist nicht mehr lieferbar:

Dann würde ich mich mal in der Bucht auf die Lauer legen, bis
ein identisches Gerät mit einem anderen Defekt findet, z.B.
durchgebrannten Motor o.a., wo man das Ersatzteil ausschlachten
kann.

Das mit Selbstgießen ist eine Nummer zu groß und nur was für
Könner mit Erfahrung. Da wäre eine Rekonstruktion aus Messing
von einem Feinmechaniker schon zielführender, sofern eine
Drehbank und Fräse mit geeignetem Teilkopf zugänglich wäre.
Bei Metallguss müsste man sehr hohe Temperaturen erreichen,
was mit Hausmitteln kaum erreichbar wäre.

Eine Alternative wäre es, so ein Teil in 3D zu drucken, aber
das ist auch was für Könner mit viel Erfahrung.

von L. H. (holzkopf)


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Alugiesser schrieb:
> Problem: Das Zahnrad für den Allesschneider ist nicht mehr lieferbar:

Kauf Dir einen neuen Allesschneider.
Dürfte die preisgünstigste Lösung sein.

Grüße

von Andre (Gast)


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Dein Problem wird die Nachbearbeitung sein, du musst es sofort "perfekt" 
gießen. Das schaffen selbst Profis nicht und spannen das Gussteil auf 
die Drehbank.

von vomo (Gast)


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Wen Du in der Lage bist, ein passgenaues Modell fürs Gießen 
herzustellen,
bist Du auch in der Lage das Teil selbst herzustellen (ohne Guss).

von Alex G. (dragongamer)


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Dr.Who schrieb:
> Eine Alternative wäre es, so ein Teil in 3D zu drucken, aber
> das ist auch was für Könner mit viel Erfahrung.
Das würde ich auch am ehesten versuchen.
Dann professionell im SLA Verfahren drucken lassen (Druck aus Harz). Das 
ergibt glatte Oberflächen wie man sie für Zahnräder braucht und es ist 
relativ stabil.
Wenn das Kunststofforiginalteil so lange gehalten hat, werden wohl keine 
extremen Kräfte wirken.

Theoretisch gäbe es noch 3D-Sintern wo Metallteile rauskommen, aber das 
ist recht teuer und glaub nicht ohne Nachbearbeitung glatt.

Fragender schrieb:
> Oben steht "Bosch Technik fürs Leben" und dann beim Zahnrad "nicht mehr
> lieferbar"
>
> Aber wahrscheinlich bringe ich da was durcheinander...
Willst du wirklich das selbe Stück Technik dein ganzes Leben? ;)
Das Produkt für das das Zahnrad ist, ist scheinbar von 2001.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Alex G. schrieb:
> Willst du wirklich das selbe Stück Technik dein ganzes Leben?

Ähm, ja.

Was hat dein Allesschneider an neuer Technik, ein Laserschwert ?

Meiner Meinung nach hat sich technisch nichts verbessert, nur die 
Produktion ist billiger und die Dinger sind weniger haltbar geworden.

Wennn einer von 2001 kaputt geht, kauft man danach besser einen von 
1960.

Denn besser wird's nicht, nur schlechter.

Alex G. schrieb:
> Wenn das Kunststofforiginalteil so lange gehalten hat, werden wohl keine
> extremen Kräfte wirken.

Lange ? Keine 20 Jahre. Er wird ja kein Fleischereifachbetrieb sein, 
sondern nur gelegentliche häusliche Verwendung haben. In einer Firma 
wäre das Ding also nach nicht mal 6 Monaten kaputt gewesen.

Deine Einstellung zu modernem Schrott scheint mit ein Ergebnis der 
ewigen Berieselung mit Marketingaussagen und Werbepräsentationen zu 
sein, also völlig aus der Spur. Eine Bevölkerung, die denkt wie du, ist 
verantwortlich für Umweltruinierung und mangelnde Nachhaltigkeit, dafür 
immer das 'moderne' iPhone kaufen als Statussymbol.

: Bearbeitet durch User
von Röhry (Gast)


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Umweltruinierung? Nein! Umwelturinierung!

von Alugiesser (Gast)


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Mäedler ist eine gute Idee, mit dem Messchieber kann ich umgehen.

Falls ich im Katalog zwei passende Räder finde, (eins ist 
schrägverzahnt) reichte dann ein Auflöten mit Sanitärlot z.B. auf eine 
passende Hohlachse?

Alternativ frag ich Bekannte mit Drehbank, ob die auch eine Fräse haben 
und mir das nachbauen,

Vielen Dank für die Tipps,

von Dieter W. (dds5)


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Schrägverzahnt klingt nach Schneckenrad, da ist das Angebot naturgemäß 
stark eingeschränkt.

von asdf (Gast)


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> Falls ich im Katalog zwei passende Räder finde, (eins ist
> schrägverzahnt) reichte dann ein Auflöten mit Sanitärlot z.B. auf eine
> passende Hohlachse?

Nur zur Sicherheit frage ich - sehr möglich, daß es nicht so ist:
Ich hab ein Siemens MS.. welches wohl messerkompatibel mit irgendeinem 
Bosch MAS.. ist. Bei dem ist auch das Antriebszahnrad für das Messer 
schrägverzahnt. Ich erkenne es nur, wenn ich genauer hinschaue.

So ähnlich sieht meins aus
https://www.ebay.de/itm/172283391949

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Vielleicht gibt es noch einen Ersatzteilhändler in Polen oder auf dem 
Balkan, da wird noch fleißig repariert, wo man bei uns nur noch 
wegwirft. Ich habe schon oft solche Diskussionen eher in einem Forum aus 
dem Osten gefunden (und Googles Übersetzer sei Dank auch einigermaßen 
kapiert).

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Das würde ich auch am ehesten versuchen.
Dann professionell im SLA Verfahren drucken lassen (Druck aus Harz). Das
ergibt glatte Oberflächen wie man sie für Zahnräder braucht und es ist
relativ stabil.
Wenn das Kunststofforiginalteil so lange gehalten hat, werden wohl keine
extremen Kräfte wirken."


Ach ist doch alles kein Problem - auch zu Hause mit bezahlbaren FDM 
Druckern ;-)

Zumindest wenn man den Hype in den Medien vor 4-5 Jahren glauben würde - 
da wurde ja der Himmel auf Erden versprochen und (typisch deutsch ?) 
natürlich gleich über Gesetze und Copyright (Urheberrecht...) diskutiert 
und die Pferde scheu gemacht.
Soviel zu Bewertung von Technikhypes in den Medien.

Das 3D-Druck so einige sehr interessante Möglichkeiten bietet ist 
gegeben, aber leider eben nicht für wirklich kleines Geld und mal eben 
Zuhause auf den Hobbydrucker.
Und das schon bei Teilen wo die Anforderungen um einiges geringer sind 
wie z.B. bei Kunststofffunktionselemente aus dem PKW Bereich.
Aber laut den erwähnten Medienhype sollte das ja alles kein Problem 
sein, auch zu hause im Wohnzimmer...

Und was hat das jetzt mir der Frage zu tun?

Wenig, aber ich konnte mir das als Medienkritik nicht verkneifen und zu 
bedenken geben was das wohl bei ganz anderen, wichtigeren, aber eben 
auch nicht in wenigen Sätzen zu erklärenden Technischen Gegebenheiten 
bedeuten mag.
(Elektromobilität, Energienetzausbau, Schadstoffausstoß und 
Schadstoffklassen, Feinstaubdiskussion, Round Up und ähnliches...)

Jemand

von Schlumpf (Gast)


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Mal ganz abgesehen davon, dass ich Guss für ne aufwändige und schlechte 
Idee halte:

Wo würdest du denn das Positiv her nehmen, mit dem du dann die Form 
machst?
Dein Original ist ja offenbar kaputt

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Fragender schrieb:
> Alugiesser schrieb:
>> https://www.bosch-home.com/de/shop/00029923
>
> Irgendwie musste ich gerade bei der Boschwebseite lachen
>
> Oben steht "Bosch Technik fürs Leben" und dann beim Zahnrad "nicht mehr
> lieferbar"
>
> Aber wahrscheinlich bringe ich da was durcheinander...

Du hast gerade bemerkt, wie verlogen der Handel ist.
man könnte das auch legalen Betrug nennen.

von Günni (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> Eine Alternative wäre es, so ein Teil in 3D zu drucken, aber
> das ist auch was für Könner mit viel Erfahrung.

Ein Kunde von uns lässt sich allerlei Einzelanfertigungen günstig in den 
USA 3D-drucken, das meiste aus Metall.
Habe nur leider nicht mehr den Namen des amerikanischen Anbieters im 
Kopf, eventuell hilft Google weiter.

von Alugiesser (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hab Fotos vom defekten Rad gemacht (+ das Fett blieb wegen Kontrast 
dran)

Ich las den Thread Gussteile aus 2K-Epoxy/PUR/Polyester, aber ob das 
hält? Ausserdem fehlt mir ja die intakte Originalform.

Ich glaub ich brauch ein Schrägzahnarzt - Gibts nirgendwo fertige 
Schrägzahnringe zum Aufbrennen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Vergiss die Aktion!

Jeglicher Versuch, hier ein neues Zahnrad herzustellen,
übertrifft die Kosten eines Neugerätes um ein Vielfaches.

Grüße Bernd

von Bewerber (Gast)


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Ich bin kein Fachmann, aber ich würde das so machen als Alternative zum 
wegwerfen: das ist nicht einfach für mich, weil das sieht aus wie 
Schneckenrad denn man sieht auch wie die Schnecke das Zahnrad ausgefräst 
hat. Dann würde ich die gute Seite vom Zahnrad benutzen um eine 
Negativform zu machen. Dann würde ich die schlechte Seite so bearbeiten 
daß Masse dort greifen kann vielleicht Ritzen oder Löcher rein. Dann 
würde ich vielleicht mit Masse glasfaserverstärkt(vielleicht gGlasfaser 
auch in die neu gemachten Bohrungen stopfen) die schechte Seite in der 
Form formen. Das würde ich nur aus Spass machen wollen weil die Schnecke 
ist bestimmt aus Stahl und die wird auch abgenutzt durch die Glasfaser. 
Oder weiche Fasern benutzen wie Kevlar. Und vielleicht hält das auch 
nicht. Nur so ein Gedanke falls ich aus Lust und Laune sowas probieren 
würde

von Bewerber (Gast)


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Das würde ich vielleicht oft machen müssen wenn das Rad sich wieder 
abnutzt aber wär ja kein Problem. Aber ich würde aufpassen daß die 
Schnecke nicht sich abnutzt. Und ich würde natürlich bedenken das mei 
Schneckenantrieb viel Reibung und Wärme entsteht

von Michael B. (laberkopp)


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Alugiesser schrieb:
> Problem: Das Zahnrad für den Allesschneider ist nicht mehr lieferbar:

Nimm den
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/bosch-mas-7920-01-metall-allesschneider/1068590188-86-3423
ist am billigsten und du sparst dir den Umbau.

von Bewerber (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Vielleicht gibt es noch einen Ersatzteilhändler in Polen oder auf
> dem
> Balkan, da wird noch fleißig repariert, wo man bei uns nur noch
> wegwirft. Ich habe schon oft solche Diskussionen eher in einem Forum aus
> dem Osten gefunden (und Googles Übersetzer sei Dank auch einigermaßen
> kapiert).

Ja man sieht hier (ist aber ukrainisch) auch irgendwie Steckteile. Ist 
Dein Zahnrad auch zusammengesteckt? Das könnte bedeuten daß die 
vielleicht ein eigenes System haben wo sie quasi eine Komposition 
machen. Das heißt sie brauchen nicht speziell für eine Maschine und 
baugleiche das ganze Zahnrad zu haben. Wenn die das zusammenstellen 
können dann ist die warscheinlichkeit natürlich höher daß die 
unspezielle Einzelteile noch übrig haben oder daß die noch benutzt 
werden. Nur so eine Idee vielleicht bei Polen oder ähnlich anfragen 
kostet ja noch nichts. Oder vielleicht hab ich auch das nicht richtig 
verstanden

http://goodparts.zakupka.com/p/270194361-nabor-shesterney-reduktora-motora-dlya-lomterezki-bosch-2-sht-151728-original/

von Bewerber (Gast)


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von W.S. (Gast)


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Alugiesser schrieb:
> Hab Fotos vom defekten Rad gemacht

Bilder sind ja immer mal was Nettes, aber du solltest dein Zahnrad 
lieber ausmessen.

Also Außendurchmesser des Schneckenrades, dann die Tiefe der 
Schneckenzähne, dazu die Anzahl der Zähne. Gleiches gilt für das kleine 
Zahnrad unten.

Beim Schneckenrad hängt das weitere Vorgehen davon ab, wie groß die 
Abstände der Zähne sind. Wenn die mit der Steigung eines üblichen 
metrischen Gewindes übereinstimmt, dann ist der Selbstbau keine riesige 
Schwierigkeit: Man braucht dazu (ggf. leihweise) einen Gewindebohrer für 
besagtes Gewinde. Den spannt man ins Futter seiner Drehbank ein. Am 
Oberschlitten befestigt man drehbar einen Rad-Rohling obigen 
Außendurchmessers, so daß er in Höhe der Drehachse liegt. Das DREHBAR 
ist essentiell, denn während man die bank langsam laufen läßt, fährt man 
den Oberschlitten langsam an den Gewindebohrer, der sich natürlich in 
den Rohling einfräst und ihn dabei mitnimmt (wegen der Steigung). Damit 
dreht sich der Rohling. Natürlich ist der Umfang des Rohlings zunächst 
etwas zu groß, da ja der genaue Teilungsdurchmesser so etwa in der Mitte 
der Zahnflanken liegt. Also ganz vorsichtig nach einigen Runden weiter 
hineinfahren, dann mittelt sich das bei grobem Gewinde von selbst 
heraus, weil man sich ja mit dem Gewindebohrer dem eigentlichen 
Teilungsdurchmesser nähert.

W.S.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Bewerber schrieb:
> Bewerber schrieb:
>> http://goodparts.zakupka.com/p/2701
>
> Hier sieht das Teil nicht so defekt aus
> 
https://easyfix.com.ua/nabor-shesterney-reduktora-motora-dlya-lomterezki-bosch-2-sht-151728.html

ISt bei beiden Händler nicht mehr Verfügbar...

Michael B. schrieb:
> Nimm den
> 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/bosch-mas-7920-01-metall-allesschneider/1068590188-86-3423
> ist am billigsten und du sparst dir den Umbau.

Das (bzw. der Gebrauchtkauf eines vergleichbaren Gerätes) dürfte 
Wirtschaftlich die sinnvollste Lösung sein.

Wenn es aber unbedingt die Selbstanfertigung sein soll:
Die Nachfertigung im Gussverfahren ist KEIN großes Ding so lange eine 
der sechs Seiten des TEils nicht ganz perfekt sein muss und ruhig eine 
unebene KAnte bzw. Bearbeitungsspuren haben kann. Und hier sieht es in 
der Tat so aus als wenn die eine Stirnseite des Zahnrades unkritisch 
ist.

Ich mache solche Dinge regelmäßig.
Allerdings nimmt man für so etwas hier natürlich kein Metallguss sondern 
einen Kunststoff. Und dann auch keinen harten/Spröden sondern einen eher 
Zähen.
Metallguss im heimischen Garten ist nicht nur um ettliche 
Größenordnungen komplizierter, zumal wenn man ohne aufwändiges 
Nacharbeiten auskommen will, ein Metallteil würde wie auch ein sehr 
harter Kunststoff wohl in kürzester Zeit die beiden "Partner" dieses 
Zahnrads auch zerstören. Damit wäre nichts gewonnen. Bei einem harten 
Kunststoff würde zudem eine hohe Bruchgefahr bestehen.
Leider ist die Auswahl an Gussmassen für die Heimverarbeitung relativ 
eingeschränkt. PUR würde die Belastung vermutlich vertragen, Mit dem 
richtigen Zuschlagstoff auf jeden Fall. Allerdings sind die 
Oberflächeneigenschaften für den Einsatz als Zahnrad im 
Lebensmittelbereich nicht so toll (Gleiteigenschaften...)
Acrylgussmasse hat bessere Oberflächeneigenschaften, ist aber spröde und 
und beim Aushärten gibt eine starke Schrumpfung...
Aber vielleicht hat ja jemand noch einen guten Tipp!
(Ausserhalb des Lebensmittelbereiches geht PUR durchaus. Mit dem 
richtigen Schmirmittel kein Problem. BTW: Ich habe selbstgegossene PUR 
Zahnräder für meine erste Käsefräse (eher Leiterplattenbohrmaschine mit 
der Möglichkeit Holz oder weichen Kunststoff zu fräsen) für den Antrieb 
der Achsen eingesetzt. Ein Zahnrad mit passenen Abmessungen war 
vorhanden, das Abgeformt und vervielfältigt. Sollte ja noch am selben WE 
fertigwerden...)

Allerdings wurde es ja schon geschrieben: Die Abformtechnik braucht 
Verbrauchsmaterial mit begrenzter Haltbarkeit das zudem nicht billig 
ist.
Für das Silikon (die Gussform) darf man unter beachtung der üblichen 
Vrpackungseinheiten mit 20 Euro rechnen und fpr die Gussmasse selbst 
noch einmal 20 Euro!
Zwar kann man die Silikonform sehr oft wiederverwenden (und hat auch 
noch Material für eine reihe anderer Formen übrig) und bekommt auch 
gleich genug Gussmasse für vermutlich 10-20 Zahnräder oder noch mehr, 
nur was nützt das wenn man nur ein, mit Reserve vielleicht zwei, 
Zahnräder anfertigen will.

Alex G. schrieb:
> Dann professionell im SLA Verfahren drucken lassen (Druck aus Harz). Das
> ergibt glatte Oberflächen wie man sie für Zahnräder braucht und es ist
> relativ stabil.

Also SLA hat super Oberflächen und beinahe perfekte Detailtreue.
Das stimmt. Aber die Druckergebnisse sind extrem Hart und damit spröde. 
Für den direkten Einsatz in Mechanischen Funktionsteilen taugt SLA nicht 
wirklich. Wenn, dann wäre das eine gute Vorlage für ein Abformen.
Aber die Kombination SLA "Original" und dann vervielfältigen würde ich 
nur in Betracht ziehen wenn es einen echten MArkt für die Teile geben 
würde und man beabsichtigt das auch zum Verkauf anzubieten. (Dann sollte 
es schon perfekt sein und es würde sich auch alles relativieren)

Was VIELLEICHT gehen würde, das wäre der Ausdruck auf einem brauchbaren 
FDM Drucker in ABS. Mit sehr hohem Infill-Anteil natürlich.
Die Oberfläche ist dabei nicht 100 Prozent glatt, da die 
Prinzipbedingten Riefen jedoch in Bewegungsrichtung verlaufen würden 
nicht ganz zu dramatisch...
Wenn jemand mit 3D Drucker in Reichweite ist sind die Kosten sehr 
überschaubar und es wäre vielleicht vor der endgültigen Entsorgung einen 
Versuch wert. Selbst wenn es dann nur jeweils 1 Jahr hält. Ersatz kostet 
ja kaum...

Ob es in Frage kommt hängt halt von den individuellen Umständen ab:
Also davon ob man in der LAge ist selbst das 3D Modell (CAD Datei) in 
verträglicher Zeit zu erstellen oder nicht und ob ein 3D Drucker in 
"Reichweite" ist.
Fällt eine der beiden Vorraussetzungen schon aus, ist es mit dem 
"lohnen" schon sehr fraglich, ist gar nichts von beiden gegeben ist es 
sicher sinnlos.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jemand schrieb:
> Ach ist doch alles kein Problem - auch zu Hause mit bezahlbaren FDM
> Druckern ;-)

Der "Hype" vor ein paar JAhren wo es dann auf einmal hieß das in 
absehbarer ZEit (also ungefähr ab jetzt...) in jedem Haushalt die 3D 
Drucker einzug halten würden und wir eine Vielzahl von Dingen des 
täglichen Bedarfs nicht mehr nach Hause tragen müssen bzw. per Post 
geliefert bekommen würden sondern wir einfach nur noch eine Datei laden 
und es wird vor Ort im eigenen Drucker ausgedruckt war und ist natürlich 
Bullshit hoch 10!
Das werden wir in dieser Form vermutlich niemals haben, Und ganz sicher 
nicht in den nächsten 50 Jahren...
DAs Problem ist dabei nicht die Detailtreue o.ä., das ließe sich ja 
alles lösen. Das Problem ist einfach das all die tollen Dinge aus einem 
bunten Materialmix bestehen (müssen) und somit überhaupt nicht als 
Fertigteil gedruckt werden können. Man denke nur an Kleidung 
(Unterschiedliche Eigenschaften Stoff, Knöpfe, REissverschluss, Gummizug 
alleine bei einem Teil) Oder Schuhe (Sohle, Obermaterial, Innenmaterial, 
je nahc Modell/Zielgruppe Dämpfungsmaterial, Absatz usw)

Also bei den "bezahlbaren" Druckern hat sich in den letzten Jahren 
trotzdem enorm was getan. Sowohl bei den FDM Varianten wie auch bei den 
SLA Varianten. FDM Drucker die wirklich VERDAMMT gute Ergebnisse bringen 
bekommt man mittlerweile schon für knapp über 100 Euro, Der gübnstigste 
SLA Drucker liegt schon einiges unter 300 Euro... Mit etwas Glück 
bekommt man brauchbares FDM Filament auch schon für unter 10 Euro/kg.

Und gerade bei den FDM Druckern ist der Unterschied in den Ergebnissen 
riesig. Selbst so ein 120 Euro Drucker liefert weit besseres als das was 
vor 5 Jahren für ein Vielfaches dieses Preises auf dem MArkt war.

> Zumindest wenn man den Hype in den Medien vor 4-5 Jahren glauben würde -
> da wurde ja der Himmel auf Erden versprochen und (typisch deutsch ?)
> natürlich gleich über Gesetze und Copyright (Urheberrecht...) diskutiert
> und die Pferde scheu gemacht.
> Soviel zu Bewertung von Technikhypes in den Medien.
 Wie schon geschrieben: War natürlich absoluter Blödsinn.
Von völlig Ahnungslosen für noch Ahnungslosere geschrieben. Aber die 
Zeiten wo ein Journalist sich noch wirklich in die Materie eingearbeitet 
hat bis er es verstanden hat, oder gar die richtige Vorbildung hatte, 
sind leider schon lange vorbei. Und gerade in Zeiten der zahllosen 
Onlineportale bekommt man immer öfter den Eindruck das vieles einfach 
nur schnell von irgendwelchen Praktikanten hingeschustert wurde weil für 
bezahlte Kräfte einfach kein Geld mehr da ist...
>
> Das 3D-Druck so einige sehr interessante Möglichkeiten bietet ist
> gegeben, aber leider eben nicht für wirklich kleines Geld und mal eben
> Zuhause auf den Hobbydrucker.
> Und das schon bei Teilen wo die Anforderungen um einiges geringer sind
> wie z.B. bei Kunststofffunktionselemente aus dem PKW Bereich.
> Aber laut den erwähnten Medienhype sollte das ja alles kein Problem
> sein, auch zu hause im Wohnzimmer...

Also da wiederspreche ich ZUM TEIL!
Auch mit kleinem GEld lässt sich heute schon viel machen. Auch da bietet 
3D Druck sehr tolle Möglichkeiten. Nur halt nicht Hausfrau Erna die ohne 
Spickzettel nicht mal ihr "FaltenBuch" aufgerufen bekommt.
Und schon gar nicht für Allerweltsartikel die man für 99ct. in jedem 
Supermarkt bekommt.

Aber im Bereich Modellbau, Mechanik oder anderen technischen Hobbys mit 
entsprechenden Anteilen (Wie der Selbstbau elektronischer Geräte) ist es 
mittlerweile eine echt tolle Ergänzung.
Es ist halt wie bei jedem anderen WErkzeug auch: Man muss wissen wie man 
damit umgeht, was geht und wo die Grenzen liegen. Und es braucht etwas 
Kreativitität.

Ist das aber gegeben geht vieles. Sei der die Selbstanfertigung von 
"einfachen" Ersatzteilen. Hier mal eine Abdeckung, da ein 
Batteriefachdeckel, dort ein Kunstsoffscharnier. ODer die eine oder 
andere Halterung/Aufhängung im Gerät. ODer auch ein Zahnrad.
Dann noch für Adapter oder Dinge wie passgenaue LCD Rahmen o.ä.
Ganze Gehäuse sind genau so wie Frontplatten möglich.

Oder einfach Muster von mechanischen Teilen die man aufgrund der 
Anforderungen an das Material entweder später produzieren lassen oder in 
wesentlich Arbeitszeitaufwändigeren und vielleicht auch vom Material 
viel teureren Verfahren selbst herstellen will.
Es ist schon deutlich angenehmer einen Fehler (oder auch nur eine 
mögliche Verbesserung) zu bemerken wenn man das unter Einsatz von 5 
Minuten Rüstzeit und Material für 1 Euro im 3D Drucker entstande Muster 
versuchsweise einpasst als das es erst Auffällt nachdem man in mehreren 
Stunden Handarbeit an der Drehbank und Fräse Ausgangsmaterial im Wert 
von zwei bis dreistelligen Eurobeträgen in Späne und einen Block 
unpassenden Schrott verwandelt hat.
Von den Unterschieden bei Fertigungsaufträgen gar nicht erst zu reden.

Und nicht zuletzt dann noch die Möglichkeiten wo man die Drucker nutzt 
um entweder "Originale" für eine spätere Abformung zu gewinnen oder die 
ausgedruckten Dinge, ggf. mit etwas Nachbearbeitung und farblicher 
Gestaltung, direkt Verwendete. Sei es im Modellbau oder als 
Designelement (Manche würden sagen "nippes") in der Wohnung.

Und ja- Es gibt sogar wirklich die Kataloge mit 3D Modellen zum 
Durchblättern und bei Bedarf runterladen. FAST wie damals in der 
spinnerten Presse beschrieben.
Nur halt nicht für alle möglichen Alltagsgegenstände sondern einfach 
Dinge die jemand mal als nützlich erachtet hat und wo er der Meinung ist 
das könnte auch für andere interessant sein. Viele interessante Lösungen 
für ganz spezifische Details genauso wie so einiges an Krimskrams & 
Kitsch

Ich habe letztens bei Thingiverse gleich mehrere Lösungen für das 
Nachrüsten einer Luftdüse für meinen Lasercutter (40w Chinalaser) 
gefunden, mir ein Modell runtergeladen und schon war die Hälfte der 
Arbeit getan...
Klar, Alltagstaugliche Kleidungsstücke oder Dinge des tätglichen Bedarfs 
findet man da natürlich nicht.

Gruß
Carsten

von Bewerber (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Bewerber schrieb:
>> Bewerber schrieb:
>>> http://goodparts.zakupka.com/p/2701
>>
>> Hier sieht das Teil nicht so defekt aus
>>
> 
https://easyfix.com.ua/nabor-shesterney-reduktora-motora-dlya-lomterezki-bosch-2-sht-151728.html
>
> ISt bei beiden Händler nicht mehr Verfügbar...

Bewerber schrieb:
> Nur so eine Idee vielleicht bei Polen oder ähnlich anfragen
> kostet ja noch nichts

Ich hab damit auf die Kompositbauweise gezeigt. Ich hab nicht gesagt daß 
er die dort bestellen kann. Wenn man sich meinen Beitrag durchliest 
sieht man was gemeint ist. Augenrollemoticon

von Alex G. (dragongamer)


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Carsten S. schrieb:
> Also SLA hat super Oberflächen und beinahe perfekte Detailtreue.
> Das stimmt. Aber die Druckergebnisse sind extrem Hart und damit spröde.
Hmm, das ist nicht zwingend so.
Das Harz lässt sich mit verschiedensten Chemikalien versetzen bis hin zu 
gummiartigen Resultaten: https://www.youtube.com/watch?v=ifO6EDCD8aU
Da gibt es auch Zwischenstufen: 
https://www.3dhubs.com/knowledge-base/sla-3d-printing-materials-compared#engineering
Was die online Anbieter genau anbieten weiss ich leider nicht.

: Bearbeitet durch User
von Bewerber (Gast)


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Ach, ich glaub ich muss das wieder erklären. Weil klickt ja nur jeder 
auf meine Links und denken wohl "nicht erhältlich" obwohl die nur zeigen 
sollen was für Systeme die da haben.

Angenommen ich habe nicht viel Hoffnung daß mein Doppelzahnrad noch 
erhältlich ist. Aber dort im Link

Bewerber schrieb:

> 
https://easyfix.com.ua/nabor-shesterney-reduktora-motora-dlya-lomterezki-bosch-2-sht-151728.html

sind quasi zwei verschiedene Zahnräder abgebildet. Die werden 
zusammengesteckt. Das heißt daß so ein Betrieb aus Polen, Ukraine oder 
wo auch immer nicht mein spezielles Doppelzahnrad haben muss sondern 
zwei weniger spezielle Zahnräder haben muss. Versteht ihr? Das 
Doppelzahnrad ist spezieller als zwei weniger spezielle Zahnräder die 
kombiniert werden miteinander. Ein kleines Zahnrad kann zum Beispiel 
kombiniert werden mit einem mittleren Zahnrad oder aber mit einem großen 
Zahnrad.

-Ich sage also nicht daß im Link die Sachen erhältlich sind
-Ich sage auch nicht daß er so ein Teil nehmen kann und auf sein Zahnrad 
draufklicken kann. Das ist ein eigenes System nehme ich an.
-Ich sage wegen ihrem System die warscheinlichkeit höher daß er seine 
passende Kombination kriegen kann

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