Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik preisgünstiges DMM chip - wer kennt dieses Teil?


von Matthias W. (matt007)


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es gibt preisgünstige 5-stellige Voltmeter mit Led Anzeige wie z.B. 
hier:
https://www.ebay.de/itm/1X-Digitale-0-56-Zoll-Led-Anzeige-5-Bit-Dc-0-33-000-V-Voltmeter-Voltmeter-T-Z4D5/382814888351
EUR 3,15

Die Frage ist welches DMM-chip da verbaut ist. Vielleicht ist es auch 
möglich das per uC auszulesen falls keine Schnittstelle zum Auslesen 
vorhanden ist.

Es wäre interessant das Datenblatt des Teils anzusehen. Nur leider ist 
auf den Bildern nicht zu sehen was das für ein Teil ist.

Daher die Frage. Wer kennt das?

von Klaus R. (klaus2)


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...irgend ein 0815 8 Bitter.

Klaus.

von Matthias W. (matt007)


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Klaus R. schrieb:
> irgend ein 0815 8 Bitter

Danke Klaus. Dann muss da ein brauchbarer ADC mit drauf sein. 10 oder 
12bit reichen da nicht.

von Helmut S. (helmuts)


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Vielleicht ist da ein HX711(ADC) plus irgend ein Mikrocontroller drin.

http://image.dfrobot.com/image/data/SEN0160/hx711_english.pdf

von Teo D. (teoderix)


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Matthias W. schrieb:
> Die Frage ist welches DMM-chip da verbaut ist. Vielleicht ist es auch
> möglich das per uC auszulesen falls keine Schnittstelle zum Auslesen
> vorhanden ist.

Da wird wie üblich bei den ChinaTeilen nur ein µC Werkeln.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Matthias W. schrieb:
> es gibt preisgünstige 5-stellige Voltmeter mit Led Anzeige wie z.B.

Hm...mit 5 1/2 Stellen werben und dann mit 25 ppm/K bei ner Range von 
50K um die Ecke kommen hat auch was. Damit verarscht man auch nur Laien, 
oder?

von Jens M. (schuchkleisser)


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M. K. schrieb:
> Hm...mit 5 1/2 Stellen werben und dann mit 25 ppm/K bei ner Range von
> 50K um die Ecke kommen hat auch was. Damit verarscht man auch nur Laien,
> oder?

Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber
- 25ppm/°C
- 10-65°C
heißt 1375ppm.
Oder 0,1375%.
Dann noch
- 2 Digit
- 0,3% Genauigkeit
Das wäre doch alles noch im Rahmen.
Ich glaub auch nicht, das ein mit so einem Billigstpoti abgeglichenes 
Gerät 0,5% schafft...

0,5% von 33V sind gerade mal 165mV.
Von daher wird hier wie üblich Auflösung und Genauigkeit gegeneinander 
ausgespielt, und 5,5 Digits eben primär weil's geht.

Die Leute die so ein dreifuffzich-Gerät kaufen, kennen den Unterschied 
aber nicht, und sooo schlimm daneben isses nun auch nicht.
Ein 3,5er DVM würde es nicht wesentlich genauer hinbekommen, aber man 
kann auf dem 5,5er kleine Änderungen besser sehen.
You get what you pay for, und hier sind Preis und Leistung schon gut 
gegeneinander aufgestellt.

von M. K. (sylaina)


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Jens M. schrieb:
> Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber
> - 25ppm/°C
> - 10-65°C
> heißt 1375ppm.
> Oder 0,1375%.

Ja, alles richtig aber:

5 Stellen bedeutet, also zumindest für mich, dass die auch stabil sind.

Bei aber 0.1375% bedeutet das, dass bereits die 4. Stelle wackelt und 
dann ist IMO die 5 Stellen schon wieder fürn Arsch wenn nur die ersten 3 
Stellen stabil sind.

Jens M. schrieb:
> You get what you pay for, und hier sind Preis und Leistung schon gut
> gegeneinander aufgestellt.

Das ist sicher richtig, für die Leistung ist der Preis völlig OK. Mich 
stört dabei halt nur dass die Zahl der Stellen eigentlich was 
(erheblich) Genaueres suggeriert.

von Teo D. (teoderix)


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M. K. schrieb:
> Bei aber 0.1375% bedeutet das, dass bereits die 4. Stelle wackelt

Nicht wenn ich das Ding programmiere. ;D

M. K. schrieb:
> Das ist sicher richtig, für die Leistung ist der Preis völlig OK. Mich
> stört dabei halt nur dass die Zahl der Stellen eigentlich was
> (erheblich) Genaueres suggeriert.

Eben, macht doch was her, wenn man damit seine Eisenbahnanlage 
ausstattet.
Ich glaub kaum, das einer der das kauft, dies Auflösung/Genauigkeit auch 
braucht.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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M. K. schrieb:
> dass bereits die 4. Stelle wackelt

Das ist ja nicht ganz richtig.
Der Fehler ist schon in der Größenordnung 0,1V. Wackeln tut da aber 
nicht unbedingt was, zumindest nicht wegen den 0,1% Fehler.

Das Teil misst daneben, aber relativ wird die letzte Stelle wie üblich 
etwas nervös sein, der Rest steht stabil. Falsch, aber nicht "wacklig".
So schnell ändert sich die Temperatur nicht... ;)

Ich jedenfalls verstehe unter "wacklig" das man sehen kann, das jede 
Messung einen anderen Wert ergibt und eine Ziffer zappelt.
Wobei zugegeben bei 1mV Auflösung die meisten Quellen an die man so ein 
Ding anschließt nicht stabil sind in dem Maßstab. Aber auch das ist kein 
Problem des Messgeräts und erst recht nicht der 0,1375% 
Temperaturabweichung.

von M. K. (sylaina)


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Jens M. schrieb:
> Das ist ja nicht ganz richtig.
> Der Fehler ist schon in der Größenordnung 0,1V. Wackeln tut da aber
> nicht unbedingt was, zumindest nicht wegen den 0,1% Fehler.

DMM haben die Eigenschaft, dass der Fehler sich idR auf den Reading, 
nicht den Messbereichsendwert bezieht ;)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ja, und daher habe ich den Fehler mit dem Messbereichsendwert bestimmt, 
größer als das sollte er ja nicht sein, gesetzt den Fall das die Jungs 
sich an ihre Specs halten.
Zugegeben, das ist nicht immer der Fall, aber mehr haben wir nicht.
Und da steht 0,3% 2 Digit sowie die bestimmten 1375ppm von der 
Temperatur.
Wenn man das zusammenrechnet kommt man auf 0,4375% +-2 Digits, das habe 
ich als pi mal Daumen auf 0,5% vereinfacht.
Im schlimmsten Fall ist das Gerät mit dem 33V-Messbereichsende also 
165mV daneben, und da nicht alle Geräte so stark daneben sein werden, 
kann man genüsslich annehmen das es bei 33V höchstens 0,1V falsch ist, 
ohne damit allzu sehr auf die Nase zu fallen.
Ja, es wird schlechtere geben, aber eben auch bessere.

So oder so heißt "0,1V daneben" aber nicht "schwankt um 0,1V".
Das Display kann am 7812-Präzisionsregler also durchaus irgendwas 
zwischen 11,9400 und 12,0600V anzeigen und wäre voll in den Specs.
Im gesamten Temperaturbereich von 10-65°C und über alle Geräte gesehen 
wohlgemerkt, für perfekte 12,0000V am Eingang.
Was ich für 3,50€ ganz ok finde.

Wie schwankend die Anzeige ist muss man sehen, aber da denke ich kommt 
der +-2Digits-Teil zum Zuge: die letzte Stelle wird ab und an was 
wackeln, also z.B. zwischen 12,0123, 12,0124 und 12,0125 zappeln.
Das tun aber auch teure Tischmultimeter für einen Preis der deutlich 
weiter rechts das Komma hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias W. schrieb:
> Die Frage ist welches DMM-chip da verbaut ist.

Gar keiner, daher ist der IC abgeschliffen. Zu dem Preis gibt es nur 
einen Analogschalter wie CD4066, und Sigma Delta wird vom uC und den 
beiden grossen Keramikkondensatoren gemacht. Damit kann er problemlos 
Zeiten bis 100000 auflösen, die Frage ist nur, welche Ähnlichekeit der 
Messwert mit der Spannung hat. Schon der Kerko reagiert auf Temperatuir 
und Erschütterung und natürlich Alterung.

Das Problem ist nicht die Auflösung, sondern die Genauigkeit: Die ist 
garantiert nicht auf 5 Stellen, also 0.01% genau und stabil.

Die Anzeige wird also mit Umgebungstemperatur, Alterung und 
Betriebspannung schwanken.

: Bearbeitet durch User
von Karl M. (Gast)


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Hallo Matthias W.,

vor 2-3 hatte ich mal dieses LED Voltmeter gekauft.
Eine mV Anzeige ist dann doch zu "viel", aber zur Überwachung eines 
LiFePO4 Akkusatzes, d.h. auf 10mV, völlig ok.

Es weicht wahrscheinlich von den aktuellen Angeboten ab, ich denke, die 
Bilder sind vielleicht hilfreich.

von Karl M. (Gast)


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Nachtrag,

ich habe die Bauteile nicht nachgelötet, denn dann wäre die Platine auch 
gesäubert worden!

von Michael B. (laberkopp)


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Karl M. schrieb:
> vor 2-3 hatte ich mal dieses LED Voltmeter gekauft.

Offenkundig ein anderes, mit dem MCP3421, steht doch drauf, ist nicht 
abgeschliffen, und qualitativ damit wesentlich besser.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Das Display kann am 7812-Präzisionsregler also durchaus irgendwas
> zwischen 11,9400 und 12,0600V anzeigen

Wo gibts denn 7812-Präzisionsregler? Die haben eine Toleranz von +-5%!

von Jens M. (schuchkleisser)


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Oh jeez
ich meinte einen fiktiven 12,0000V-Regler.
Ich weiß auch das es so einen nicht gibt, daher ist das Problem das das 
Messeisen Mist misst keins, denn die Spannung ist eh nie so genau.

von Alex G. (dragongamer)


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Auf dem Teil ist jedenfalls etwas drehbares zu sehen. Denke damit wird 
man kalibrieren können - jedenfalls bei einer bestimmten Temperatur.
Wenn das spätere Einsatzgebiet des Teils einigermaßen eingeschränkt ist 
und man ein geeichtes Multimeter zum Abgleich besitzt, können die Teile 
durchaus interessant sein.
Schätze aber auch dass die zum Teil wegen dem coolen Effekt verkauft 
werden :)

von W.S. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Da wird wie üblich bei den ChinaTeilen nur ein µC Werkeln.

Wer die Augen aufmachen kann, ist klar im Vorteil. Also ich sehe da auf 
der LP zwei IC's. Allervermutlichst ein µC und ein SigmaDelta-ADC, der 
zumindest 15 Bit erzeugt - damit kann man 0 bis 32.767 Volt mit 3 
Nachkommastellen abbilden. Sind 5 Stellen, gelle? Und wenn man die 
33.000 Volt erreichen will, skaliert man das per ADC + (ADC>>7).

Ähnliche ADC's gibt es 8 pinnig von MicroChip und es ist zu erwarten, 
daß die Chinesen sowas auch können.

Im Prinzip ist so eine Konfiguration schon OK, vorausgesetzt man hat 
eine entsprechend stabile Spannungsreferenz und lötet nicht einen 
offenen Trimmwiderstand auf die Platte.

W.S.

von Teo D. (teoderix)


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Deinem Ton nach zu urteilen, habe ich wenigsten dich, glücklich gemacht.

von Matthias W. (matt007)


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Helmut S. schrieb:
> Vielleicht ist da ein HX711(ADC) plus irgend ein Mikrocontroller drin.

Danke Helmut. Es sind 2 chips zu sehen. Die Beschriftung ist nicht 
lesbar.

von Matthias W. (matt007)


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M. K. schrieb:
> Damit verarscht man auch nur Laien, oder?

keine Ahnung.

als die ICL7107 damals kamen waren die meisten doch wohl zufrieden, 
obwohl die chips nicht gerade preisgünstig waren. Viel genauer als die 
bis dahin meist üblichen Zeigerinstrumenten war es immerhin.

es stand damals im Datenblatt daß man die Grenzen der eingebauten 
Referenz beachten soll. Durch die unterschiedliche Erwärmung des chips 
aufgrund der LED-Treiber und den unterschiedlich vielen aktiven 
Segmenten sprang die Anzeige thermisch bedingt hin und her.

keine Ahnung ob es bei diesem Teil auch so ist. Man könnte das ja 
testen.

teuer ist das Teil jedenfalls nicht.

viele AD-Wandler haben eine eingebaute Referenz mit zum Teil erheblichem 
Temperaturgang. Die Wandler sind oft teurer als hier das ganze Modul mit 
Anzeige und Platine !

von Matthias W. (matt007)


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Jens M. schrieb:
> You get what you pay for, und hier sind Preis und Leistung schon gut
> gegeneinander aufgestellt.

man könnte ja leicht mal einen Test machen und eine bekannte 
Referenzspannung anzeigen lassen während man mit dem Fön hinten ein 
wenig warm macht. Dann sieht man ja wie das im Vergleich zu anderen 
Lösungen wegrennt.

von Matthias W. (matt007)


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Jens M. schrieb:
> Was ich für 3,50€ ganz ok finde.

ja. Für das Geld ist das wohl mehr als ok. Wenn man versucht so etwas 
selbst zu bauen . . .

von Matthias W. (matt007)


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Michael B. schrieb:
> Offenkundig ein anderes, mit dem MCP3421..
> und qualitativ damit wesentlich besser.

es wäre interessant diese beiden Module mal in der Praxis zu 
vergleichen.
keine Ahnung ob es das Modul mit dem MCP noch gibt. Laut Datenblatt hat 
die Referenz des MCP einen Temperaturgang der internen Referenz von 
5ppm/°C.

von OS (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wo gibts denn 7812-Präzisionsregler? Die haben eine Toleranz von +-5%!

Es gibt Spannungsregler der 78er Reihe mit 2% und sogar 1% Toleranz.

https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/1384/0900766b8138431b.pdf

Der Link zu 78er mit 2%
Ich 1% gibt es bei OnSemi, zumindest vor paar Jahren, hatte ich mal 
welche verbaut. Kosten aber auch etwas mehr.

von Matthias W. (matt007)


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Michael B. schrieb:
> Zu dem Preis gibt es nur
> einen Analogschalter wie CD4066, und Sigma Delta wird vom uC und den
> beiden grossen Keramikkondensatoren gemacht.

Danke für den Hinweis Michael. Wozu der Analogschalter? Ein fester 
Teiler am Differenzeingang würde doch reichen?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Matthias W. schrieb:
> Vielleicht ist es auch möglich das per uC auszulesen

Falls deine Frage darauf abzielt, welche DMM-Chips mit µC-Schnittstelle 
es für Bastler gibt, das ist so eine Sache ...

Für Bastler sind die typischen DMM-Chips moderner Multimeter von 
Cryustek oder Fortune mit etwas Glück auf Aliexpress zu bekommen, aber 
so ein QFP 100 oder QFP 128 IC will vom Bastler erst mal verarbeitet 
werden.

Was man sonst noch so findet sind die alten 3-½ Digits ICL7106 und 
ICL7107. Die sich allerdings nur schlecht an µCs anbinden lassen. Dafür 
gibt es davon unzählige preiswerte Clones.

Ähnlich alt ist der ICL7135 / TLC7135CN. Der ist bastlerfreundlich. 4-½ 
Digits, in DIP28 erhältlich, je nach Quelle bezahlbar und hat ein 
BCD-Ausgang, der sich an einen µC anschließen lässt. Man braucht so 10 - 
12 Pins. Seine Under- und Overrange-Ausgänge kann man zu Bau eines 
rudimentären Autorange-Systems nutzen

Maxim hat unter der merkwürdigen Kategorie "Display-Oriented ADCs" 
https://para.maximintegrated.com/search.mvp?fam=disp_adc neben 
Secod-Source ICL-ICs das ein oder andere Bauteil, dass sich auch für ein 
DMM mit µC-Anbindung eignet. Allerdings einige nur in QFP 48.

von Matthias W. (matt007)


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Hannes J. schrieb:
> aber so ein QFP 100 oder QFP 128 IC will vom Bastler erst mal verarbeitet
> werden.

Danke Hannes, da hast Du sicher recht. Ich dachte an eine Lösung mit 
viel weniger Pins.

von Helmut S. (helmuts)


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Matthias W. schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> Vielleicht ist da ein HX711(ADC) plus irgend ein Mikrocontroller drin.
>
> Danke Helmut. Es sind 2 chips zu sehen. Die Beschriftung ist nicht
> lesbar.

Wenn man in Google HX711 eingibt, dann findet man unglaublich viele 
preiswerte Boards mit dem HX711. Das cheint ein Standardbauteil in der 
Maker-Szene zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Matthias W. (matt007)


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Hannes J. schrieb:
> die 3-½ Digits ICL7106 und ICL7107.
> Die sich allerdings nur schlecht an µCs anbinden lassen.

ja.

von Teo D. (teoderix)


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Matthias W. schrieb:
> Danke Hannes, da hast Du sicher recht. Ich dachte an eine Lösung mit
> viel weniger Pins.

Dann versteife dich nicht auf "DMM-Chips", nimm normale ADCs. Das 
Dilsplaygedöns über nimmt doch eh der µC.
Oder hab ich da was missverstanden?

von Matthias W. (matt007)


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Hannes J. schrieb:
> ICL7135 / TLC7135CN. 4-½ Digits, DIP28 erhältlich, BCD-Ausgang

ja. Danke Hannes.

> je nach Quelle bezahlbar

bei Mouser obsolete. Ebay 3.97 bis 17.27. Amazon EUR 26,49.

Leider scheint das Teil nicht mehr sehr gebräuchlich zu sein obwohl ich 
es nach wie vor als gut ansehe !

1pA Eingangsstrom, kann negativ versorgt werden, kann auch Spannungen 
unter GND. Stabile Anzeige.

DVM-Bausteine die man an uC anschließen kann erscheinen teurer.

von Matthias W. (matt007)


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Teo D. schrieb:
> nimm normale ADCs.

so einfach ist das mit denen oft nicht wenn man Spannungen die ~1V unter 
GND liegen noch brauchbar auswerten will. AD7798 braucht eine externe 
Referenz. Ein analoger levelshifter ist aufwendig und vergleichsweise 
teuer.

von Matthias W. (matt007)


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Helmut S. schrieb:
> Wenn man in Google HX711 eingibt, dann findet man unglaublich viele
> preiswerte Boards mit dem HX711. Das cheint ein Standardbauteil in der
> Maker-Szene zu sein.

es scheint sehr preisgünstig und einfach zu programmieren im Vergleich 
zu Teilen mit diversen Registern wie z.B. AD7714 oder AD7798. Dafür wird 
es wohl andere Nachteile geben.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Matthias W. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> ICL7135 / TLC7135CN. 4-½ Digits, DIP28 erhältlich, BCD-Ausgang
>
> ja. Danke Hannes.
>
>> je nach Quelle bezahlbar
>
> bei Mouser obsolete. Ebay 3.97 bis 17.27. Amazon EUR 26,49.

Gerade mal nachgesehen, für 5 Euro bei Reichelt und für 0,93 Euro bei 
Aliexpress 
https://www.aliexpress.com/item/1pcs-lot-ICL7135CN-TLC7135CN-ICL7135-TLC7135-DIP-28-In-Stock/32965868819.html 
zu bekommen. Wenn du 10 Stück nimmst kommst du auf einen Stückpreis um 
die 80 Cent 
https://www.aliexpress.com/item/Freeshipping-10pcs-lot-ICL7135CN-TLC7135CN-ICL7135-TLC7135-DIP-28-Goodquality/32900477017.html

Original sind die auch China garantiert nicht. Aber hey, die Technologie 
ist alt, nicht sehr kompliziert im Vergleich zu modernen ICs und die 
Rechte von Intersil dürften längst abgelaufen sein. Die 
Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man für seine 80 - 90 Cent ein 
funktionierendes IC bekommt.

Vielleicht auch interessant für den Bastler: 
https://www.aliexpress.com/item/ICL7135-PCB-Board-Four-and-a-Half-Voltmeter/32637775442.html

Matthias W. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> die 3-½ Digits ICL7106 und ICL7107.
>> Die sich allerdings nur schlecht an µCs anbinden lassen.
>
> ja.

Wobei das Leute ja durchaus gemacht haben.

Ansonsten eben ICL7135.

von Michael B. (laberkopp)


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Matthias W. schrieb:
> Danke für den Hinweis Michael. Wozu der Analogschalter? Ein fester
> Teiler am Differenzeingang würde doch reichen?

Welchen Differenzeingang ?

Die Schaltung benötigt keinen Analogwandler im uC. Mit Glück enthält er 
einen Komparator, damit die Analogwandlung per selbst aus den CD4066 
Analogschaltern gebastelte Sigma Delta Wandler genauer wird, mit Pech 
nutzt man das Umschalten eines Digitaleingangs was natürlich noch 
schlechtere Genauigkeit bringt.

Nimm doch einfach mal die Schaltung auf, sind doch nur eine Handvoll 
Bauteile zum durchmessen und abzeichnen.

von Teo D. (teoderix)


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Matthias W. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> nimm normale ADCs.
>
> so einfach ist das mit denen oft nicht

Schon klar. Ich wollte nur einen eventuellen Tunnelblick vermeiden.

von Matthias W. (matt007)


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Hannes J. schrieb:
> Wobei das Leute ja durchaus gemacht haben.

ja Hannes.

> Ansonsten eben ICL7135.

der 7135 ist nicht komfortabler auszulesen als der 7107. Die Stellen 
werden ja gemultiplext. Man muss also die Digits abwarten und dazu 
passend die BCD-Info erfassen und per Programm zu einer Zahl 
zusammenbauen.

so komfortabel wie mit I2C oder SPI geht es nicht. Man braucht auch mehr 
Pins am uC dazu. Wenn man die Bausteine günstig bekommt kann es den 
Aufwand ggf. wert sein.

von Matthias W. (matt007)


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Teo D. schrieb:
> einen eventuellen Tunnelblick vermeiden.

Danke. Da hast Du sicher recht.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Matthias W. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Wobei das Leute ja durchaus gemacht haben.
>
> ja Hannes.
>
>> Ansonsten eben ICL7135.
>
> der 7135 ist nicht komfortabler auszulesen als der 7107. Die Stellen
> werden ja gemultiplext. Man muss also die Digits abwarten und dazu
> passend die BCD-Info erfassen und per Programm zu einer Zahl
> zusammenbauen.
>
> so komfortabel wie mit I2C oder SPI geht es nicht. Man braucht auch mehr
> Pins am uC dazu. Wenn man die Bausteine günstig bekommt kann es den
> Aufwand ggf. wert sein.

Man kann den 7135 auf mehrere Arten auslesen:

Super-Einfach:

Zitat aus dem Datenblatt:

>> A very simple means for transmitting the data down a single wire pair
>> from a remote location would be to AND BUSY with clock and subtract
>> 10,001 counts from the number of pulses received - as mentioned
>> previously there is one “NO-count” pulse in each reference integrate
>> cycle.

D.h. Den (vom µC erzeugten) Takt für den 7135 zusätzlich auf einen 
µC-Eingang geben, z.B. einen Counter-Eingang. Den BUSY-Ausgang des 7135 
an einen weiteren µC-Eingang. Z.B. einen Interrupt-Eingang. Wenn BUSY 
High den Counter starten. Wenn BUSY auf Low geht den Counter stoppen. 
Das Messergebnis ist Counterwert - 10001.

Dazu noch den Polarity-Ausgang und, wenn gewünscht, die Over- und 
Underrange Ausgänge des 7135 einlesen.

Fertig. Das nenne ich komfortabel.

Eine andere Methode:

STROBE-Ausgang des 7135 an einen Interrupt-Eingang des µC. Mit RUN/!HOLD 
einen Messzyklus starten. Fünf Interrupts mitzählen. Bei jedem Interrupt 
die vier BCD-Ausgänge auslesen. Zahl mit ein bisschen Shift und OR 
zusammensetzen.

Geht so. Auch nicht extrem schwer.

Dann natürlich die komplizierte Methode:

Alle BCD- und Digit-Ausgänge plus STROBE des 7135 in den µC und fleißig 
demultiplexen. Aber warum?

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hannes J. schrieb:
> Was man sonst noch so findet sind die alten 3-½ Digits ICL7106 und
> ICL7107. Die sich allerdings nur schlecht an µCs anbinden lassen.

Für Anbindung an MC gab es die 12bit ICL7109 Version.
mit 2x8bit Datenausgängen.
Mit einem Trick geht es sogar mit 2 Leitungen. Dazu wird der Takt, 
solange das Status Signal High ist, vom MC gezählt. Davon die konstante 
Aufintegrationszeit von 2048 count + 1 count für das interne Latch 
abgezogen ergibt das Ergebnis.

Sehe gerade Hannes hat das für 7135 auch beschrieben. Man kann den Takt 
auch  vom MC generieren lassen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich habe mir fürs Auto ein "High precision" Voltmeter gekauft, das satte 
0,2 bis 0,3V zu viel anzeigt. Voll der Müll, man kann es nicht einmal 
einstellen.

von samstag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich habe mir fürs Auto ein "High precision" Voltmeter gekauft, das satte
> 0,2 bis 0,3V zu viel anzeigt. Voll der Müll, man kann es nicht einmal
> einstellen.

Wenns zu viel anzeigt, dann sollte das mit dem Einstellen doch irgendwie 
machbar sein, oder?

von test (Gast)


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Bei zuwenig auch, muss man halt den Spannungsteiler anpassen.
Ist der temp. und Spannungsbereich überschaubar ist das machbar.

von Stefan F. (Gast)


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samstag schrieb:
> Wenns zu viel anzeigt, dann sollte das mit dem Einstellen doch irgendwie
> machbar sein, oder?

Ohne Schaltplan, mit Bauteilen so klein wie in Smartphones und zudem 
auch noch schwer zugänglich, weil das Ding dreidimensional aufgebaut 
ist, war mir das zu schwierig.

von test (Gast)


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Das "High precision" bezog sich bestimmt auf die Abmessungen des 
Gehäuse. Du hast einfach die Beschreibung falsch verstanden ;-)

Wobei, wenn da steht "Bitte erlauben 1-2cm Abweichungen aufgrund 
Messfehler", dann muss man das auch ernstnehmen. Die 15cm Stahllineale 
die ich mal kaufte gingen auf den 15cm knapp einen Millimeter falsch. 
Aber das stand ja auch so in der Beschreibung ;-)

von Teo D. (teoderix)


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test schrieb:
> Die 15cm Stahllineale
> die ich mal kaufte gingen auf den 15cm knapp einen Millimeter falsch.

Oje, ich benutze seit Jahren so eins aus China. Nachgemessen hab ichs 
nie... 8-O
.....
Naja, geht noch. Auf 300mm, nur ~0,3mm zu wenig.
Haben die ihr eigenes Uhrmeter? .-... ähh Urmeter.

von samstag (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> samstag schrieb:
>> Wenns zu viel anzeigt, dann sollte das mit dem Einstellen doch irgendwie
>> machbar sein, oder?
>
> Ohne Schaltplan, mit Bauteilen so klein wie in Smartphones und zudem
> auch noch schwer zugänglich, weil das Ding dreidimensional aufgebaut
> ist, war mir das zu schwierig.

Schon klar. Dachte auch eigentlich daran vor dem Modul einzugreifen. 
Deshalb die Beschränkung auf den Fall "zu viel".

Im pkw könnte man daran denken zunächst 10kΩ parallel zum Meßeingang zu 
schalten, dann 4,7, 10, 22... Ω in Reihe davor bis der Anzeigewert 
ungefähr stimmt.

von test (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Haben die ihr eigenes Uhrmeter? .-... ähh Urmeter.

Ne, die sind nur sehr Umweltbewusst. Anstatt irgendwelchen Ausschuss 
einfach weg zu schmeißen, wird er per Aliexpress an uns Recycler 
verkauft ;-)

von Matthias W. (matt007)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn BUSY auf Low geht den Counter stoppen.
> Das Messergebnis ist Counterwert - 10001.
> Dazu noch den Polarity-Ausgang und, wenn gewünscht, die Over- und
> Underrange Ausgänge des 7135 einlesen.

Danke Hannes für den Hinweis !

von Matthias W. (matt007)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Für Anbindung an MC gab es die 12bit ICL7109 Version.
> mit 2x8bit Datenausgängen.

Danke Hans-Georg !
Der 7109 steht bei Mouser mit 12,29 + Steuer.

von Matthias W. (matt007)


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Michael B. schrieb:
> damit die Analogwandlung per selbst aus den CD4066
> Analogschaltern gebastelte Sigma Delta Wandler genauer wird

hast Du einen Beispielplan für dieses Vorgehen?

> Nimm doch einfach mal die Schaltung auf, sind doch nur eine Handvoll
> Bauteile zum durchmessen und abzeichnen.

ich habe das Voltmeter selbst nicht und will es auch nicht kaufen. Es 
geht mir primär um das Verstehen und das Studieren der Datenblätter.

von OhWeia (Gast)


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Ich habe ein nahezu identisches Meter von Ebay. Da ist ein Holtek 8051 
und ein LM324 drin.

von Matthias W. (matt007)


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OhWeia schrieb:
> Ich habe ein nahezu identisches Meter von Ebay. Da ist ein Holtek
> 8051 und ein LM324 drin.

vielen Dank für den Hinweis !

Das kann dann wohl kein üblicher AD-Wandler sein. Klingt wie ein 
einfacher integrierender Wandler, vielleicht so ähnlich wie ELV das bei 
der EL9000 machte.

Es wäre sicher interessant diese Schaltung näher anzusehen.

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