Forum: Offtopic Primove-Omnibus ließ sich widerstandslos abschleppen, so eine Blamage


von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo allerseits,

vor knapp 4 Jahren habe ich dieses Thema aus purer Neugier bereits 
angeschnitten:

Beitrag "Primove Elektromobilität - wie funktioniert die Übertragung von 200 KW elektrotechnisch"

Damals habe ich den Bus mal fotografiert.

Vor kurzer Zeit sah ich an einer seiner Haltestellen an einer Kreuzung 
mit Strassenbahn lange andauerndes gelbes Blinklicht und wurde darauf 
aufmerksam. Nach etlichen Minuten erst kam der ganze Zug vorbei: Das 
Begleitfahrzeug voraus, dann der Stalf LKW-Abschlepper, an seinem Haken 
der saubere Elektrobus! Da staunte ich nicht schlecht. Sie fuhren dann 
ganz langsam in Richtung Depot, damit sich der Primove-Bus von seinen 
jahrelangen Strapazen erholen kann. Es waren etwa 5°C also nicht weit 
unter Null.

Im lokalen Online-Magazin kann man nachlesen, daß keine weiteren 
Elektobusse mehr angeschafft werden sollen aufgrund ihrer 
eingeschränkten Verfügbarkeit im Gegensatz zu den nahezu immer 
verfügbaren dieselgetriebenen Bussen, wie man sie kennt.
Der genaue Grund blieb mir verborgen.
Ob einfach der Akku leer war? Nungut, dann hätte er länger an der 
Ladestation verweilen können.
Ob die Ladestation defekt war und deshalb nicht geladen werden konnte? 
Gibt es kein Kabel zur Not?
Oder war es ein interner Defekt innerhalb der der Buselektronik?


https://www.heise.de/newsticker/meldung/Induktives-Laden-Mannheim-will-keine-weiteren-Primove-Elektrobusse-4060084.html

Leider scheint sich das gewählte Konzept nicht wirklich bewährt zu 
haben.
Der Abschleppeinsatz dürfte nicht gerade billig gewesen sein.
Vielleicht weiß jemand genaueres.

Was wird aus den aufwändigen Ladestationen werden? Kann man dann endlich 
das Segway und Hoverboard unterwegs aufladen? Oder werden sie 
umfunktioniert in PKW-Ladestationen, z.B. für den Tesla, zumal ein 
dickes Stromkabel bereits liegt und die Nähe zum GKM zur Stromabnahme 
animiert?

Mit freundlichem Gruß

: Verschoben durch Moderator
von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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von Jemand (Gast)


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Hallo

man heizt aber auch nicht elektrisch aus einen Akku wenn man logisch 
denken würde.
Wenn allerdings Ideologie vorrangig bedient werden (müssen?) und 
technisch, physikalische Gegebenheiten hinten angestellt werden, handelt 
man sich zusätzlich und relevante Probleme ein.

Standheizungen sind schon lange erfunden und haben sich bewährt - aber 
wenn das ach so böse Diesel (Heizöl) verbrannt werden muss und 
prinzipbedingt dabei etwas an Geräuschentwicklung stattfindet dann ist 
das natürlich nicht vertretbar, lieber wird noch ein Geräuschmodul 
verbaut damit das Elektrofahrzeug bloß nicht zu leise wird...

Lasst doch bitte mal die Ingenieure, Physiker und vor allem die 
Instandhaltungs- und Wartungstruppen im Betrieb entscheiden und eben 
nicht die Presseabteilung, die Kommunalpolitik oder gar indirekt 
unwissende, ideologisch gefärbte Bürger (Hauptsache Nullemission Vorort 
und man sieht die Technik nicht, sonst wird ja das "schöne" Stadtbild 
verschandelt - wobei letzter Punkt aber auch schon vor über 100 Jahren 
schon Thema war der viel unnötige Kosten und Probleme verursacht 
hatte...)

Jemand

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Nach Angaben des Geschäftsführers der Verkehrsbetriebe sind die Busse 
nur zu 80 Prozent verfügbar, Diesel-Busse jedoch zu 99 Prozent."

Da müßte ja für 100 Fahrten 20 Male der Stalf kommen und der fährt 
dieselgetrieben samt Begleitfahrzeug.

OK, 40 Minuten Fahrt ist im flachen Mannheim zu anspruchsvoll. Da fehlte 
wohl der Rückenwind oder das Radio brauchte zu viel Strom.

MfG

von Rick M. (rick-nrw)


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Habe mal bei Primove als Externer gearbeitet.

Jemand schrieb:
> Standheizungen sind schon lange erfunden und haben sich bewährt - aber
> wenn das ach so böse Diesel (Heizöl) verbrannt werden muss

Geht sicher auch über andere brennbare Substanzen.

Aber Heizung über Akku, autsch!

Die induktive Ladetechnik unter den Bussen ist sehr schwer, alternative 
wäre eine Ladung über Stromabnehmer sicher leichter und man hat somit 
mehr Gewicht für Akkukapazität.

OK - dann fällt der Hauptvorteil der (Fast) Unsichtbarkeit der 
Induktiven Ladestationen weg.
Aber das interessiert zumindest den Hauptmarkt für Elektrobusse (China) 
wohl nicht.

Unsichtbare Ladetechnik ist wohl eher ein Nischenmarkt, hat aber mit 
Zukunft von Elektrobussen nichts zu tun.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/elektrobusse-china-startet-ins-zeitalter-der-leisen-riesen-a-1211689.html

In China geht man wohl eher etwas pragmatischer an die Sache ran, als im 
zu perfekten Deutschland.

von Falk B. (falk)


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von Fabian F. (fabian_f55)


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Da hat sich eben wieder jemand den blödsinn mit den Induktiven 
Ladestationen aufschwatzen lassen.
Laden über einen Stromabnehmer auf dem Dach ist viel effizienter, 
leichter und zuverlässiger. Außerdem kann man einen E-Bus auch durchaus 
so bauen, dass er den ganzen Tag mit einer Ladung gefahren wird und nur 
bei den Pausen des Busfahrers geladen wird.
Bei Primove haben die halt lieber an der Batterie gespart.

Abgesehen davon sind alle E-Busse noch im Prototypenstadium. Da ist es 
nicht verwunderlich wenn die öfter mal ausfallen. Wer schon mal das 
innenleben eines Busses gesehen hat weiß, dass Busse ein verhau aus 
Steuergeräten aus 3 verschiedenen Jahrzehnten sind.

von Rick M. (rick-nrw)


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Fabian F. schrieb:
> Da hat sich eben wieder jemand den blödsinn mit den Induktiven
> Ladestationen aufschwatzen lassen.
> Laden über einen Stromabnehmer auf dem Dach ist viel effizienter,
> leichter und zuverlässiger.

Richtig!

Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.

Invisibility - Unsichtbarkeit der Ladestationen an den Haltestelle ist 
der Verkaufsgrund, das Alleinstellungsmerkmal dieses Systems.

Ob das in Mannheim so ein Kaufgrund ist - fraglich.

Es mag historische Orte geben, wo das sinnvoll sein kann.

von Falk B. (falk)


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Rick M. schrieb:

> Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.

Jaja, was wären wir ohne 1st world problems?

> Invisibility - Unsichtbarkeit der Ladestationen an den Haltestelle ist
> der Verkaufsgrund, das Alleinstellungsmerkmal dieses Systems.
>
> Ob das in Mannheim so ein Kaufgrund ist - fraglich.

Nö, es war Zeitgeist und mal sicher eine satte Portion Fördergeld.

von Rick M. (rick-nrw)


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Falk B. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>
>> Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.
>
> Jaja, was wären wir ohne 1st world problems?

Es ist aber eine Lösung für ein "Problem".

Falk B. schrieb:
>> Ob das in Mannheim so ein Kaufgrund ist - fraglich.
>
> Nö, es war Zeitgeist und mal sicher eine satte Portion Fördergeld.

Das mag wohl so sein.

von Helmut K. (hk_book)


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Falk B. schrieb:
> Nö, es war Zeitgeist und mal sicher eine satte Portion Fördergeld.

Volltreffer! Ich war vor ca. 5 Jahren mal mit einer 
IHK-Werksbesichtigung bei Bombardier in Mannheim (dort findet/fand die 
Entwicklung der Ladetechnik statt)und beim Thema Förderung durch den 
Bund hatten die Verantwortlichen ein breites Grinsen im Gesicht...

von Andre (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.

Die kann man doch elegant verstecken: Alle großen Haltestellen (die mit 
Ladepause) bekommen ein ganz modernes, frei tragendes Stahl & Glas Dach 
was sich elegant vom Bürgersteig über die Fahrbahn wölbt.
Dann könnte man endlich mal im Trockenen warten, was diese aktuelle 
modernen verglasten Plakathalter leider nicht hin bekommen.

Im Dach könnte man ein paar Meter Oberleitung verstecken, wo sich der 
Bus selbständig anschließt und die Akkus füllt. Ggf. könnte man darüber 
auch irgend einen Wärmeträger austauschen und so Wärme oder Kälte 
"mitnehmen", die vor Ort z.B. von der Fernwärme oder Geschäften 
angeliefert wird?

von Rick M. (rick-nrw)


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Andre schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.
>
> Die kann man doch elegant verstecken:

Richtig!

Es mag da ein paar Ausnahmen geben, Denkmalschutz etc. , aber das dürfte 
Seltenheitswert haben!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten."

Man könnte doch einen kunstvoll gestalteten Drachen konstruieren, dessen 
Hals die Straße überragt und in Kopfnähe drei Kontakte bietet. Dann 
hätten die Wartenden etwas zum Anschauen. Oder noch besser, eine Säule 
etwa wie eine Straßenlaterne, an die der Bus in 3,50m Höhe von der Seite 
her herangreift, um drei Kontakte zu verbinden.

Andererseits wurde gerade in den letzten Monaten durch die Invasion von 
gelben Mülltonnen jeder erdenkliche freie Platz vor den Häusern 
ausgefüllt, was auch nicht gerade das Stadtbild bereichert.

MfG

von test (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Andererseits wurde gerade in den letzten Monaten durch die Invasion von
> gelben Mülltonnen jeder erdenkliche freie Platz vor den Häusern
> ausgefüllt, was auch nicht gerade das Stadtbild bereichert.

So ganz ohne Mülltonnen sind Städte aber auch nicht wirklich schön. 
Zumindest nach einer Weile ;-)

Ich verstehe das Problem nicht, was haben die Bürger vorher mit ihnen 
Müll gemacht?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Vorher haben sie nur am Abholtag ihren Plastikmüll in Säcken heraus 
gestellt und alle haben überlebt. Jetzt muß man sich dis gelben Tonnen 
immer anschauen.

Hier kritische Stimmen zum Akkubus:
https://m.youtube.com/watch?v=0Gxl-0t-ZMw

Wieder wird erwähnt, daß die Heizung aus dem Akku versorgt wird.


MfG

: Bearbeitet durch User
von test (Gast)


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Und die schwarzen und blauen Tonnen sehen schöner aus? Ich verstehe es 
wirklich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Rick M. schrieb:

> Ob das in Mannheim so ein Kaufgrund ist - fraglich.
>
> Es mag historische Orte geben, wo das sinnvoll sein kann.

Ist Mannheim nicht die Stadt, wo den Stadtgründern noch nicht
einmal ein paar schöne Namen für Ihre Strassen eingefallen sind
und die deshalb die Strassen numeriert haben? Da sollten doch
ein paar Masten an den Strassen nicht stören.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Lösung des Heizungsproblems:
Einen kleinen feuerspeienden Drachen mitfahren lassen und als Minijobber 
entlohnen.

Jaja, die gelben Tonnen kamen neu an und sprengen mittlerweile jeden 
Stellplatz im Hof. Deshalb fallen sie mir besonders ins Auge. An die 
schwarzen und blauen hatte man sich inzwischen gewöhnt.

MfG

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Die Strassen sind nur in den Quadraten numeriert. Sonstwo haben sie die 
üblichen Namen...

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Christian S. schrieb:
> Vorher haben sie nur am Abholtag ihren Plastikmüll in Säcken heraus
> gestellt und alle haben überlebt. Jetzt muß man sich dis gelben Tonnen
> immer anschauen.
>
> Hier kritische Stimmen zum Akkubus:
> Youtube-Video "Irrweg Elektrobus?"
>
> Wieder wird erwähnt, daß die Heizung aus dem Akku versorgt wird.

Euro 3 Diesel für 20k Euro auf Euro 6 umgerüstet! Sauber!

Ale le bleu!!!

von nachtmix (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Lösung des Heizungsproblems:
> Einen kleinen feuerspeienden Drachen mitfahren lassen und als Minijobber
> entlohnen.

Oder man baut einen der erprobten Holzvergaser ein, und der Busfahrer 
bedient sich unterwegs an den Papier- und Wertstofftonnen.
Evtl. könnte man auch die Fahrgäste verpflichten zwecks 
Treibstoffgewinnung ihren Plastikmüll mitzubringen.

Jedenfalls braucht man dafür keine neue Akkutechnologie und wertvolle 
Bodenschätze, sondern die deutsche Automobilindustrie kann ruhig 
weiterschlafen und großvolumige Verbrenner bauen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzgas

Beitrag #5793689 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Heiner schrieb im
> lg. Heiner

Schön, daß Du so nett grüßen kannst!




nachtmix schrieb:

> Oder man baut einen der erprobten Holzvergaser ein, und der Busfahrer
> bedient sich unterwegs an den Papier- und Wertstofftonnen. Evtl. könnte
> man auch die Fahrgäste verpflichten zwecks Treibstoffgewinnung ihren
> Plastikmüll mitzubringen.

Der bekannte Holzvergaser wäre zur Winterzeit sicher ein spektakuläres 
Utensil, das genügend Wärme spenden kann und die Besuche des Stalf 
vermeiden könnte, allerdings nur dann, wenn aus dem Elektrobus ein 
Hybridbus werden würde mit Verbrennungs-Hilfsmotor, falls mal der Akku 
leer sein sollte. Der Holzvergaser würde sicher einen stilistischen 
Kontrapunkt zum modernen Design des Busses abgeben. Trotzdem wäre der 
kleine Drache prädestiniert, um die Holzvergaser der Busflotte morgens 
anzuzünden.


Sammelt der Fahrer oder der neu eingestellte Heizer mit Berufsabschluß 
auf dem Elektro-Hybrid-Bus unterwegs Müll auf, erinnert mich dies an die 
Flaschensammler-Mentalität oder an schlimme Zeiten der Not hier im 
Lande, die eine frühere Generation noch gut kennt.


 Das Verbrennen der Wertstoffe, die die gelbe Tonne so sehr schätzt, 
dürfte ein extremes Kontrastbild zum sauberen Image des Elektrobusses 
abgeben.

MfG

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Nikolaus S. schrieb:
> Vielleicht erhellt
> 
https://www.golem.de/news/primove-mannheimer-e-bus-versuch-nicht-erfolgreich-1805-134628.html
> die Hintergründe.

Viele Worte die man durch Eines ersetzen könnte: Fehlplanung

von Matthias S. (da_user)


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Rick M. schrieb:
> Richtig!
>
> Nur - Stromabnehmer sind Bauten, die das Stadtbild stören könnten.
>
> Invisibility - Unsichtbarkeit der Ladestationen an den Haltestelle ist
> der Verkaufsgrund, das Alleinstellungsmerkmal dieses Systems.
>
> Ob das in Mannheim so ein Kaufgrund ist - fraglich.
>
> Es mag historische Orte geben, wo das sinnvoll sein kann.

In unserer Welterbestadt lässt man die Emils einfach unter einer Brücke 
parken. Da kann man dann ganz gut die Ladestation verstecken. Und ich 
finde, die haben sich bei uns echt bewährt. Fahren allerdings wirklich 
nur den Altstadtkern ab.
Ich hoffe immer noch, dass unsere Stadtwerke die Buslinien umstellen und 
hier die eine oder andere Buslinie entsteht, die elektrisch abgewickelt 
werden kann. Bis die angedachte Straßenbahn fertig ist, wird noch die 
eine oder andere Dekade vergehen... *)

Zur Heizung:
Ich kenne E-Autos die heizen mit Ethanol. Natürlich auch nicht die 
Ideallösung. Aber selbst wenn ich hier fossile Brennstoffe verwende, bin 
ich im Gesamtkonzept gegenüber einen Dieselbus wohl immer noch 
ökologischer unterwegs.
Und auch wenn das ganze immer noch nicht Super-Öko ist, hat man doch 
immerhin einen der größten Abgaserzeuger aus den Innenstädten raus was 
dort die Lebensqualität wieder steigert.

Fabian F. schrieb:
> Abgesehen davon sind alle E-Busse noch im Prototypenstadium. Da ist es
> nicht verwunderlich wenn die öfter mal ausfallen.

Das ist glaube ich eines, was die Leute gerne immer vergessen: Wir sind 
hier in der Experimentierphase! Irgendwie erwarten da immer die Leute, 
dass da das fertig entwickelte, Fehlerlose, zu 100% ökologische 
Gesamtkonzept bei irgendjemanden aus dem Ärmel fällt.
Und wenn dem halt nicht so ist, macht man es wie der TE und macht sich 
eher darüber lustig, redet es mehr oder weniger durch die Blume schlecht 
usw. usf.
Ja, und das ganze kostet Geld! Und ja: das sind Steuergelder! Aber ja: 
für so was sind die Steuergelder da!

*) Wobei ja die auch schon wieder Mies geredet wurde, weil da kommen ja 
jetzt bald die selbstfahrenden elektrischen Autos,... hirnklatsch

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Aus dem MM-Artikel weiß ich wenigstens, wo die Versuchsstrecke liegt. 
Vom Hauptbahnhof bis zum Diakonissenkrankenhaus, hier Haltestelle 
"Pfalzplatz".

Wir haben noch eine ältere Versuchsstrecke, damals für einen Spurbus. 
Die ist nur wenige hundert Meter lang (am Aubuckel). Seither müssen 
unsere Stadtväter nicht mehr eine Dienstreise nach Australien (Adelaide) 
machen, um so etwas persönlich anzuschauen. War damals ein größeres 
Thema in der Presse.

von Super G. (Gast)


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Nun,

der Tesla vom Chef ist gefühlt auch häufiger in Norderstedt in der 
Fachwerkstatt als hier auf'n Hof.
Und das Experiment mit den Wasserstoffbussen ist hier in HH auch 
gescheitert.

Irgendwie ist diese ganze Ökonummer beim Verkehr wohl nicht ausgereift. 
Schon scheiße, wenn linksgrünes Wunschdenken auf die raue Wirklichkeit 
trifft.

von Matthias S. (dachs)


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Super G. schrieb:
> Irgendwie ist diese ganze Ökonummer beim Verkehr wohl nicht ausgereift.
> Schon scheiße, wenn linksgrünes Wunschdenken auf die raue Wirklichkeit
> trifft.

Das wird wohl nicht an der "Ökonummer" liegen, sondern daran, dass da 
gefühlt 100 Steuergeräte miteinander reden. Da diese aber Software 
enhalten, die oft das Prädikat "unfertiges Gebastel" verdient, verstehen 
die sich nicht immer.
Neue Serien von Verbrennern enthalten ja u.U. sogar strafbare Varianten 
derselben.
Davon abgesehen fällt ein liegengebliebener neuer z.B. Passat kaum auf, 
fast niemand kann auf Anhieb sagen, ob der aus der neuesten, letzten, 
vorletzten oder 7.-letzten Serie stammt. Ein liegengebliebener Tesla 
fällt auf.

Matthias

von Super G. (Gast)


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Nun, der Tesla ist tatsächlich sehr häufig in der Werft. Dafür das ein 
Stromer Werkstattbesuche einsparen soll, weil weniger bewegliche Teile 
verbaut sind, ist die Elektronik aber Murks^10.

Zudem habe ich beobachtet, dass hier in HH vor 2-3 Jahren plötzlich 
einge von den Teslas in der City standen. Nun sehe ich die nur noch 
selten. Woran das wohl liegen mag? Ich vermute der Hype war schnell 
vorbei als die stolzen Besitzer merkten welche Einschränkungen die Teile 
tatsächlich mitbringen. Auf vielen der Stellplätze steht nun wieder ein 
klassischer Benz/BMW/Audi als Verbrenner.

Und das Wasserstoff-Ding funzt wohl auch nicht. Daran wird in D ja auch 
erst seit den 80er geforscht. Und dann stellt man 30 Jahre später fest, 
dass Wasserstoff beim Bus nicht taugt. Das Argument in HH ist u.A. die 
gefährliche Lagerung. Ach was, echt?

So wird die Ökowende nicht funktionieren, dass ist den meisten aber wohl 
egal oder wird kleingeredet, oder sie sind zu doof einfache 
Zusammenhänge zu erkennen. Mal sehen wie D ohne Kohle, ohne Atom und mit 
strikten CO2-Vorgaben funktionieren wird. Bislang seind keine auch nur 
ansatzweise praxistauglichen Alternativen vorhanden. Ich werde es 
(leider) noch miterleben.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Tesla hat viele Kinderkrankheiten. ist halt ein hastig 
zusammengeschustertes amerikanisches Auto. Die meisten defekte sind aber 
kosmetisch oder Komfort. echte Liegenbleiber sind sehr selten.
Der Ford Mustang von unseren Nachbarn verbringt auch mehr Zeit auf der 
Hebebühne als auf der Straße. Das ist einfach ein amerikanisches 
Problem.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Vor allem gibts ja schon die Lösung für Elektrobusse:
Oberleitungen!

Warum auch immer das altbewährte Konzept nicht genutzt wird.
Das dürfte doch am Ende günstiger sein als tonnenschwere Akkus mit sich 
rumzuschleppen.

von Matthias S. (da_user)


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Super G. schrieb:
> Bislang seind keine auch nur
> ansatzweise praxistauglichen Alternativen vorhanden. Ich werde es
> (leider) noch miterleben.

Ich denke man kann hier in einigen Punkten sicherlich diskutieren, ob 
die Alternativen nicht Praxistauglich sind, oder nicht wir einfach hier 
und dort unsere Praxis nicht auch umstellen müssen.

Eines behagt mir im Moment allerdings gar nicht:
Wenn es um ökologische Fahrzeuge geht, scheint irgendwie kein Weg an 
Batteriefahrzeugen vorbeizuführen. Irgendwie fangen wir da jetzt im 
Moment an, den gleichen Fehler wieder zu machen: auf eine einzelne 
Technologie zu setzen.
Wenn uns die, aus welchen Gründen auch immer, wegbricht, so wie derzeit 
die fossilen Brennstoffe, stehen wir wieder da...

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Nun ja, seinen Allerwertesten von A nach B schleppen zu lassen war schon 
immer recht energieintensiv. Das Problem dabei ist , dass diese Energie 
(egal in welcher Form) nicht unendlich zur Verfügung steht. Zumindest 
nicht am Verbrauchsort, und diese Energie zum Verbrauchsort zu bekommen 
ist ein kurz oder mittelfristiges Problem.  Das Langfristige ist diese 
Energie überhaupt zu bekommen.

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