Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Startup Finanzierung einer GmbH durch Kredit


von Böppele (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Böppele schrieb:
>> Die KK wollte den Satz aber nicht anpassen
>
> Was hat denn die Krankenversicherung mit dem deutschen Staat, seinen
> Steuern, Gesetzen und Politikern zu tun? Genau, nicht das Geringste.
Aah ja, genau. Ist nicht dein Ernst, oder? Warum kommt gleich nochmal 
die Sportgruppe mit den geladenen Spielzeugen in voller Montur zu dir 
als AG auf die Baustelle oder als Gaststättenbetreiber oder sonstwas zur 
Kurzübung auf 'nen Kaffee vorbei, nur wenn die Vermutung besteht, daß du 
SV-Beiträge der GKV unterschlagen haben könntest ? Was hat eine 
gesetzliche KV gleich nochmal mit Gesetz und Staat zu tun? Hat alles 
nichts mit gar nichts zu tun.
https://www.sueddeutsche.de/geld/gesetzliche-krankenversicherung-kassen-schicken-den-zoll-zu-saeumigen-zahlern-1.1339246
https://www.deutschlandradio.de/wenn-der-zoll-zum-inkassounternehmen-wird.331.de.html?dram:article_id=211146
https://www.welt.de/wirtschaft/article106217757/Krankenkassen-jagen-Beitragsschuldner-mit-Inkasso.html
Der Zoll macht heute auf Inkassounternehmen für die GKV. Ich sagte doch: 
Moskau Inkasso wäre neidisch darauf.

Absoluter Top-Ingenieur bist du. Hans Dampf in allen Gassen. Alles nur 
Experten hier unterwegs.


Dieter F. schrieb:
> Doch - wieder mal ein H4-Thread :-)
Humbug, es war nie die Rede davon. Pauschalierungen?

von Böppele (Gast)


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War ja auch vollkommen klar. Beschwichtigungen, Relativierungen, 
Schuldzuweisungen, Vorverurteilungen. Wo bleibt die Unschuldsvermutung 
? Was habt ihr für ein verkommenes Menschenbild? Wie sieht es nur in 
eurem Inneren aus? Was ist nur aus D geworden?

Arbeitet euch erstmal an den Fällen ab, die ich weiter oben schon 
gebracht habe. Die beiden sind jahrelang unschuldig in den Knast 
gegangen und Leute wie ihr haben nachgetreten. Jeder an den staatl. 
Stellen hat nur seinen Job gemacht. Alles rechtens. Dann sitzt ihr drin 
und keiner hilft euch. Jahrelang. Leben und Lebensjahre dahin. Schiebt 
ihr den beiden auch die Schuld daran selber zu?

Oder arbeitet euch mal hierdran ab:
https://www.cicero.de/wirtschaft/gesundheit-wie-die-krankenkassen-selbststaendige-betruegen/57489
"Die Kasse hatte ihn trotz seines Widerspruchs pfänden lassen. Sie hatte 
ein Jahr lang nicht auf seine geänderte Einkommenssituation reagiert. 
Stattdessen verlangte sie weiterhin eine monatliche Beitragssumme von 
650 Euro inklusive Pflegeversicherung. Diese Summe errechnete sich 
anhand seines letzten Einkommensteuerbescheids."
"Der Handwerker aber konnte die zu hohe Beitragssumme auf Dauer nicht 
stemmen. Die Kasse schickte den Zoll, der inzwischen als 
Gerichtsvollzieher der gesetzlichen Krankenkassen tätig ist. Elf Monate 
später erhielt er einen fünfseitigen Bescheid der Kasse: „Der 
Widerspruchsausschuss ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Dem 
Widerspruch wird nicht abgeholfen.“ "

So sieht die Sache aus. Geht schneller als gedacht.

Ich glaube - bin mir aber nicht sicher - daß der mir bekannte Fall 
ähnlich abgelaufen ist (schon fast 10 Jahre vergangen). Die GKV hat 
einfach nicht reagiert. Belege und Fristen spieln da gar keine Rolle. 
Seht euch auch die Kommentare unter dem Artikel an. Erleben alle 
Ähnliches.

Oder hier:
https://www.swp.de/politik/inland/beitraege-zahlen-bis-zum-ruin-19524265.html
"Fast ein Jahr benötigte Sippels Kasse, bis sie den Widerspruch 
ablehnte. Nachfragen beschleunigten das Verfahren nicht. Keine Sekunde 
zögerte die Kasse beim Eintreiben. Sie verlangte bevor der Widerspruch 
abgewiesen war, fünf Prozent Säumniszuschlag pro Monat, schickte den 
Gerichtsvollzieher, teilte mit, dass sie außer 
Früherkennungsuntersuchungen und akute Behandlungen bis zum Ausgleich 
der Außenstände keine Kosten mehr übernimmt."

Oder lest euch das hier durch (muß leider zitieren, verlinken geht nicht 
direkt):
https://www.testberichte.de/r/produkt-meinung/techniker-krankenkasse-tk-beratung-und-service-112153-1.html
[Zitat]
Techniker Krankenkasse pfändet rechtswidrig Beiträge
14.01.2019 von Irmaladouce
Die Techniker Krankenkasse fordert RECHTSWIDRIG in 2018 Beiträge eines 
Selbständigen rückwirkend aus 2016. Obwohl Widerspruch über einen Anwalt 
eingelegt wird und bis heute kein Bescheid der Krankenkasse erstellt 
wurde, pfändet das Hauptzollamt Kiel einfach so ohne weitere Ankündigung 
den Betrag mit einem saftigen Aufschlag (über 20 (!) %) vom Konto. Das 
Konto ist trotz eines ausreichenden Guthabens zunächst einmal gesperrt, 
das heißt, die Bonität ist dahin! Obwohl deutlich mehr als ausreichend 
Guthaben vorhanden ist, wäre die Lastschrift für eines unserer Autos 
morgen zurückgegangen, da das Konto gesperrt ist. Unfassbar! Die 
Krankenkasse ignoriert die Briefe des Anwalts einfach und „stellt sich 
tot“.

Wie kann es sein, dass eine Krankenkasse einfach ohne einen 
rechtsfähigen Bescheid, trotz Schreiben meines Anwalts Geld über den 
Zoll pfänden lassen kann? Wie kann es sein, dass der Staat (in Form 
Zoll) OHNE Prüfung diese Pfändung durchführt? Es ist einiges faul im 
Staate Deutschland!
[/Zitat]

Klingt das nicht alles gleich oder ähnlich? Ist das alles nur erlogen? 
Was ist nur los mit euch?

von Ingenieur (Gast)


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Böppele schrieb:
> Klingt das nicht alles gleich oder ähnlich? Ist das alles nur erlogen?
> Was ist nur los mit euch?

Das sind doch alles nur Einzelfälle, von denen wir die andere Seite gar 
nicht kennen, wer warum etwas falsch gemacht hat. Fehler können auf 
allen Seiten passieren, da arbeiten auch überall nur Menschen. Das 
ändert aber nichts daran, dass der Rechtsstaat in Deutschland sehr gut 
funktioniert. Ausnahmen von der Regel wird es aber immer geben.

von Böppele (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Böppele schrieb:
>> Klingt das nicht alles gleich oder ähnlich? Ist das alles nur erlogen?
>> Was ist nur los mit euch?
>
> Das sind doch alles nur Einzelfälle,
Genau, Anderes ist von dir wieder mal nicht zu erwarten. Runterspielen. 
Schnell sind es immer Einzelfälle. Jahrelang. Bis es dich selber trifft. 
Woher kennt man das mittlerweile auch? Experte.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Die Techniker Krankenkasse fordert RECHTSWIDRIG in 2018 Beiträge eines
> Selbständigen rückwirkend aus 2016. Obwohl Widerspruch über einen Anwalt
> eingelegt wird und bis heute kein Bescheid der Krankenkasse erstellt
> wurde, pfändet das Hauptzollamt Kiel einfach so ohne weitere Ankündigung
> den Betrag mit einem saftigen Aufschlag (über 20 (!) %) vom Konto.

Ich war bei der TK gesetzlich freiwillig versichert, als ich sintemalen 
noch Gesellschafter in einer früheren Firma war. Bei der kleinsten 
Zahlungsunregelmäßigkeit (Zahlung um 10  bzw. 20 Tage verspätet) haben 
die Genossen sofort den Zoll vorbeigeschickt. Bei den 10 Tagen war 
einfach mal nicht genug Geld in der Kasse, bei den 20 Tagen waren 
Zahlungen in Höhe von ca 200 k DM von der Deutschen Bank nachrichtenlos 
zurückgehalten worden, d.h. sie erschienen nicht als Umsätze auf dem 
Kontoauszug. Erst auf eindringliches Insistieren bei der Bank (Kunde: 
"Ja wir haben bereits vor drei Wochen bezahlt") wurde der 
Zahlungseingang vom Kunden bestätigt. Der Grund war angeblich das damals 
gerade neu eingeführte Geldwäschegesetz.
Bei den zweimal 10 Tagen resultierte der Ärger daraus, dass die Deutsche 
Telekom bzw. T-Systems als Kunde wiedermal erst ca. acht Wochen später 
zahlte.

Der Zoll war somit innerhalb eines Jahres dreimal bei uns. Die sind erst 
nach Barzahlung gegangen. Eine Wumme hatten sie allerdings nicht dabei.

Also mal kein Fall vom Hörensagen, wo der Onkel des Bekannten etwas 
gehört hatte, sondern etwas in Echt, das ich direkt erlebt habe. 
Insofern sind die o.g. Beispiele glaubwürdig, zumindest für mich.

Das war übrigens für mich der Anlass zum Wechsel in die PKV. Ich bereue 
es bis zum heutigen Tage nicht.

von Bürovorsteher (Gast)


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> gesetzlich freiwillig

Quatsch: muss heißen "freiwillig"

von Np R. (samweis)


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Böppele schrieb:
> Rechtsstreit jahrelang selber bezahlen.
Ja so ist das. Seine eigenen Streitereien muss man selber bezahlen. Wer 
sollte das auch sonst für einen machen?
Eine Versicherung vielleicht, aber die muss man auch vorher bezahlt 
haben.

Böppele schrieb:
> Wo bleibt die Unschuldsvermutung

Ja, genau. Wo bleibt eigentlich die Unschuldsvermutung in Bezug auf die 
KK und den KK-Sachbearbeiter?
Du hörst eine Seite und vertraust blind.
Da gibt ein Kunde seine ganz persönliche Version der Geschichte bei 
testberichte.de ab, und Du weißt schon, dass es nichts als die Wahrheit 
ist.

Für die Wahrheitsfindung sind aber die Gerichte da, und die machen ihre 
Arbeit i.A. gut. Ausnahmen gibt es auch hier, da auch hier nur Menschen 
arbeiten. Beides habe ich bereits erlebt.
Aber daraus eine großangelegte Verschwörung zu Lasten des Bürgers 
abzuleiten, ist doch ziemlich abwegig.

von Böppele (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Eine Wumme hatten sie allerdings nicht dabei.
Die Zeiten ändern sich eben auch ;)

von Böppele (Gast)


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Np R. schrieb:
> Ja, genau. Wo bleibt eigentlich die Unschuldsvermutung in Bezug auf die
> KK und den KK-Sachbearbeiter?
Ja genau, stimmt. Weil die so dermaßen überlastet sind können die 
nichtmal zeitnah eine Eingangsbestätigung schicken. Dauert eben manchmal 
ein Jahr oder mehr. Der Hörer mit der kurzen Leitung zum Inkasso ist da 
schneller in der Hand. Kurzwahl, versteht sich. Wirklich hart so ein Job 
bei denen. Kohlekumpel ist Urlaub dagegen.

> Du hörst eine Seite und vertraust blind.
Genau, so blind, daß ich die Person, die mir schon fast mein ganzes 
Leben lang bekannt ist, einfach für unzurechnungsfähig abstemple, weil 
du mir das hier im Forum so nahelegst. Genial! Danke für den Tip.

> Aber daraus eine großangelegte Verschwörung zu Lasten des Bürgers
> abzuleiten, ist doch ziemlich abwegig.
Eine einfache Suche im Thread bringt uns zu der Einsicht, wer dieses 
wunderbare und vielstrapazierte "V"-Wort zuerst und repetitiv in die 
Diskussion gebracht hat. Ich finde fast ausschlielich nur dich (oder 
eben Zitate von dir).

Hier:
Np R. schrieb:
> Soso, "das deutsche System" - worunter sich jetzt wieder jeder seine
> eigene verschwurbelte Verschwörungstheorie vorstellen kann.

Hier:
Np R. schrieb:
> nicht fristgerecht Widerspruch einlege, dann hat mir meine schlaue
> Verschwörungstheorie einen bösen Streich gespielt.

Und hier:
Np R. schrieb:
> Und jetzt muss noch einer kommen - natürlich auch anonym - und noch
> einen verschwörungstheoretischen Schwurbel abgeben.

Ach ja, und dann noch jm. anderes:
Alex G. schrieb:
> Und da ist auch der andere, forenbekannte Verschwörungstheoretiker
> angekommen ;)

Mach dir selber einen Reim drauf.

von Np R. (samweis)


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Böppele schrieb:
> Mach dir selber einen Reim drauf.

Klar.
Du hast hast pauschalisiert und auf der Basis von nebulösen, 
unvollständigen Geschichten über den bösen Staat und "das System" (je 
welches denn?) lamentiert (und das auch noch ohne Bezug zum Thema).
Und Andere (und ich) haben das als das benannt, was es ist. Dafür gibt 
es nämlich einen treffenden Begriff.

Mit Details, handfesten Fakten oder Antworten zu den obigen Fragen 
kommst Du immer noch nicht.
Sich darauf einen Reim zu machen, ist nicht so schwer.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Böppele schrieb:
> So sieht die Sache aus. Geht schneller als gedacht.

Ich hatte das immer so verstanden: wenn man nicht in einer speziellen KK 
ist (z.b. lkk), dann muss ein Unternehmer 15.x % bezahlen, wie andere 
auch, aber mindestens von ich glaube 50% der bbg.

Einfach ein Mindestsatz, damit sich niemand mit seiner Familie arm 
rechnet. Dass eine private KK da für einen jungen Single günstiger sein 
kann, geschenkt.

Vielleicht unterschätzen viele die GKK, weil sie doch ein wenig dümmlich 
daherkommt, mit Dingen, die man nicht braucht und Yoga-Rückenschule auf 
Rezept.

von Böppele (Gast)


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A. S. schrieb:
> Böppele schrieb:
>> So sieht die Sache aus. Geht schneller als gedacht.
>
> Ich hatte das immer so verstanden: wenn man nicht in einer speziellen KK
> ist (z.b. lkk), dann muss ein Unternehmer 15.x % bezahlen, wie andere
> auch, aber mindestens von ich glaube 50% der bbg.
Ja, ich glaube das stimmt, bin da aber lange nicht mehr selber am Ball.

> Einfach ein Mindestsatz, damit sich niemand mit seiner Familie arm
> rechnet.
Wobei überzahlte Beiträge im Folgejahr nicht wieder zurückgegeben, 
Nachforderungen allerdings eingefordert wurden. Soll sich ja 
zwischenzeitlich geändert haben. Wie die o.a. Quellen vermelden, ist dem 
aber wohl immer noch nicht so.

> Vielleicht unterschätzen viele die GKK, weil sie doch ein wenig dümmlich
> daherkommt, mit Dingen, die man nicht braucht
Oder Versicherte sind 50+ und / oder kommen nicht in die PKV bzw. ist 
diese dann zu teuer.

von Böppele (Gast)


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Np R. schrieb:
> Du hast hast pauschalisiert und auf der Basis von nebulösen,
> unvollständigen Geschichten über den bösen Staat und "das System" (je
> welches denn?) lamentiert (und das auch noch ohne Bezug zum Thema).
Vor mir waren da auch schon ein paar andere neben der Kappe, du 
eingeschlossen.

> Mit Details, handfesten Fakten oder Antworten zu den obigen Fragen
> kommst Du immer noch nicht.
Ich verstehe nicht, was du (und andere) hier permanent rumdiskutierst 
und mir den schwarzen Peter zuschiebst mit unvollständigen Angaben usw. 
Fakt ist: Es gab begründeten Widerspruch der versicherten Person gegen 
unverschämt überhöhte (Zwangs-)Versicherungsbeiträge. Darauf wurde 
seitens der KK unangemessen lange Zeit nicht reagiert (bin mir mtw. 
recht sicher, daß es so war), sondern unverzüglich auf das Konto der 
Person zugegriffen und dieses dann auch gesperrt. Ganz so wie im 
zitierten Fall oben. Es folgte ein mind. 8 jähriger Rechtsstreit vor 
Gericht(en), wonach der Klage der versicherten Person vollumfänglich 
stattgegeben wurde (d.h. die "Details" haben alle gestimmt). Wieviel 
Instanzen spielt hier auch keine Rolle. Auch die fiktiven Forderungen 
der KK erreichten währenddessen fast die 20k Marke, was die vers. Person 
hätte zahlen müssen, falls sie nicht den Klageweg bis zum Schluß 
durchgehalten hätte. Wer kommt für den kaputten Score auf? Für den 
unverschuldeten Ärger über die Jahre? Die nicht bezifferbaren, sinnlos 
hervorgerufenen Kosten?

Der Punkt ist nicht, ob die vers. Person letztlich Recht bekam und nach 
deiner Deutung doch nun voll und ganz zufrieden sein kann. Der 
eigentliche Punkt ist vielmehr, daß diese das auf eigene Rechnung mit 
klammer Kasse fast 10 jahre durchzuhalten hatte, denn die KK hat eigene 
Anwälte, Manpower, Zeit und Geld ohne Ende, denn das bezahlen letztlich 
ja alles nur die (Zwangs-)Versicherten. Und die KK sitzt das einfach 
aus, weil sie es eben kann. Auch sämtliche Verfahrenskosten, die der 
unterlegenen KK letztlich auferlegt werden, bezahlen wiederum die 
(Zwangs-)Versicherten mit. Was gibt es daran schönzureden, daß doch 
alles 'im großen und ganzen' so toll läuft? Was gibt es da noch an 
verschwurbelten Details nachzufragen und permanent darauf herumzureiten, 
nur um nicht zugeben zu müssen, daß staatl. Stellen mit aller Härte 
kleine Bürger, die sich oft nicht angemessen wehren können, auspressen, 
wenn sie das wollen? Nur weil es nicht in deinen persönlichen 
Erfahrungshorizont paßt, kann die Sache so überhaupt nicht gelaufen 
sein? Und der Staat verhält sich immer anständig, nur weil du es noch 
nie selber anders erlebt hast?

> Und Andere (und ich) haben das als das benannt, was es ist. Dafür gibt
> es nämlich einen treffenden Begriff.
Nimm doch mal bitte Stellung zu den hinlänglich bekannten Sachverhalten 
der Cum-Ex Geschichten, einem der größten Raubzüge in der Geschichte der 
BRD zum Nachteil des Steuerzahlers (und damit auch dir). Wenn die 
Aufklärung nunmehr in die Verjährung geht und Fälle schon verjährt sind, 
selbst die Medien das vermelden, warum schreitet kein FA, 
Steuerfahndung, Staatsanwaltschaft oder wer da zuständig ist, zur Tat? 
Ach ja, mit Unschuldsvermutung bei den Beamten kommst du bestimmt gleich 
wieder. Wie war das nochmal mit den beiden kaltgestellten 
Steuerfahndern, die an so einer Sache dran waren? Stimmt, da fehlen dir 
wieder Details. Und das Fin.Ministerium wußte das bereits vor Jahren.

Mir fehlt mindestens so sehr die Lust daran mit dir so 
weiterzudiskutieren wie dir die Einsicht dabei.

von Kastanie (Gast)


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@Böppele

Es ist immer leicht, "Aufreger" zu finden. Das ist Futter für die Presse 
und wird gerne aufgeschnappt (Klarstellung: Gottseidank wird das 
aufgeschnappt. Ich bin Fan der freien Presse und jede Aufdeckung von 
Ungerechtigkeit, Willkür, Misswirtschaft ist unermesslich wichtig).

Aber du und Dreamer alias Daniel versucht hier Einzelfälle als generelle 
Willkür des ach so bösen Staates breit zu treten.
Es ist doch erstaunlich, wie Millionen von Menschen hierzulande keinen 
Streß mit dem FA und der KK haben? Dazu findet man aber nicht wirklich 
"Erfahrungsberichte", weil das schlichtweg normal ist und nicht des 
Schreibens wert.
Ihr versucht hier das ach so böse Deutschland als puren Bananenstaat 
darzustellen. Das finde ich widerlich und verwerflich.
Wer es hier nicht aushält, der hat, dank der deutschen Verfassung, die 
Möglichkeit, das Land jederzeit zu verlassen (Straftäter ausgenommen).
Böppele, geh einfach fort, mit allen Konsequenzen (!) und hör mit dem 
Gebashe auf!
Oder geh in die Politik und verändere das, was dich stört zum Besseren.

Beide Vorschläge zu anstregend?
Trotz Ostern keine Eier dazu?
Da ist doch so ein Geschreibsel hier um Äonen einfacher zu erledigen...


(Anmerkung:
dieser Post ist leider gegen die Ansichten von Böppele gerichtet und 
läuft daher Gefahr, sofort gelöscht zu werden. Daher muss noch kurz 
angefügt werden: Böppele und Dreamer alias Daniel haben immer Recht)

Beitrag #5812975 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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Böppele schrieb:
> Wobei überzahlte Beiträge im Folgejahr nicht wieder zurückgegeben,
> Nachforderungen allerdings eingefordert wurden.

Wobei mir, zumindest bei der Frau, die vors BVG will, nicht klar war, ob 
sie dabei Fälle meint, die unter den Mindestsatz rutschen. Irgendwie 
taucht der gar nicht auf, es wird nebulös unterstellt, man zahle von 
beliebigem Einkommen 15,x%.

Auch die BBG fehlt, glaube ich. Dann wäre aber so ein Artikel, zumal 
Buch und Verein, eher tendenziös als sachlich. Wenn nicht gar fiese 
Werbung in eigener Sache oder (fahrlässige) naive Dummheit.

von Markus H. (mnet_ip)


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Um der Frage des TE mal zu antworten:
- Businessplan ist wichtig und sollte komplett sein
- Dieser sollte auch die benötigten Finanzen etc. für die kommenden 3 
Jahre sowie die zu erwartenden Umsätze und Gewinne beinhalten. 
Zusätzlich sollte der Plan erklären, wie man z.B. welche Kosten 
finanzieren will. Alles auf Pump wird schwierig.
- Man sollte 100%, besser 120%ig hinter der Idee stehen.
- Es gibt einige Förderprogramme für Leute, die sich selbstständig 
machen wollen.KfW, Wi-Bank, Länder-Förderprogramme etc.. Hier kann eine 
gute, vertrauensvolle Bank weiterhelfen.
- Bei der IHK nachfragen. Die unterstützen einen bei der Gründung gern.
- Die Banken werden auch bei einer neu gegründeten GmbH die Hauptkredite 
von Dir persönlich absichern lassen. Das heisst, dass nur die 
Finanzierungen von der Wi-Bank zum Teil vom Land bzw. Bund abgesichert 
werden. Um diese zu bekommen, benötigst Du aber 30-40% Eigenkapital 
(entweder wirklich eigenes, von Freunden oder der Familie oder über 
einen Privatkredit).
- Um 350T€ finanziert zu bekommen, wirst Du viel mit Banken etc. 
sprechen müssen. Rechne mit einer Bewilligungszeit von mehreren Monaten, 
da verschiedene Banken daran beteiligt sind.

Fazit: Du kannst das Risiko für Dich minimieren, ganz auf 0 wirst du es 
nie bekommen. Aber das ist der Unterschied zwischen einen Angestellten 
und einem Selbstständigen. Als Selbstständiger trägst Du das Risiko, 
erhältst aber auch die Gewinne.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Klaus S. schrieb im Beitrag #5812975:
> Jetzt haltet doch mal alle die Schnauze hier. Es gibt nichts mehr
> beizutragen zum eigentlichen Thema.

Bei dem TO, OK. Der will mit mehreren 100k klotzen und schaut nicht auf 
Peanuts.

Es gibt aber genügend, die einfach leben, ein paar k angespart haben und 
es einfach mal probieren, viel Zeit und Herzblut in eine 
Selbstständigkeit stecken. Eine vergessene KK haut die dann völlig um. 
Das ist oft mehr als das, was jemand sich insgesamt zum Leben gönnt.

von Ingenieur (Gast)


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A. S. schrieb:
> Eine vergessene KK haut die dann völlig um.

Wie kann man denn so blöd sein, die Krankenversicherung "vergessen" zu 
bezahlen?

Beitrag #5813309 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5813330 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter F. (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Wie kann man denn so blöd sein, die Krankenversicherung "vergessen" zu
> bezahlen?

Wenn man das tolle neue (Luxus-) Auto abstottern muss, muss man halt 
Prioritäten setzen.

von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Eine vergessene KK haut die dann völlig um.
> Das ist oft mehr als das, was jemand sich insgesamt zum Leben gönnt.

Jeder Selbständige muss (mit Angestellten - im Zweifel sie/er selbst) 
eine Lohn-/ Gehaltsabrechnung erstellen - es sei denn, er/sie ist 
Freiberufler. Man möge mich korrigieren, falls ich da falsch liege.

In diesem Fall liegt (sofern nicht privat versichert) eine KV-Pflicht 
vor. Dann sollte man auch an der Lohn-/Gehaltsabrechnung erkennen 
(können), dass die KV (neben RV und ALV und ...) auch Geld haben möchte 
(was man ja auch abgerechnet und zum Teil vom Lohn/Gehalt der/des 
Angestellten abgezogen hat).

Das man diesen Betrag nicht für andere Zwecke nutzen kann (da es ja 
anderen Institutionen gehört - analog der Steuern) sollte man wissen / 
wird in jedem IHK-Grundkurs vermittelt.

Daher habe ich ein grundsätzliches Problem mit Deiner Argumentation.

Beitrag #5813434 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5813453 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Schorsch X. (bastelschorsch)


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KV Pflicht besteht immer in Deutschland, aber keine Pflicht in der 
gesetzlichen bei Selbstständigkeit.  RV + ALV nicht unbedingt.

von Dieter F. (Gast)


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Schorsch X. schrieb:
> KV Pflicht besteht immer in Deutschland, aber keine Pflicht in der
> gesetzlichen bei Selbstständigkeit.  RV + ALV nicht unbedingt.

Informiere Dich mal und berichte dann.

von A. S. (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Das man diesen Betrag nicht für andere Zwecke nutzen kann

Es geht nicht darum, das Geld nicht zu bezahlen. Sondern um Leute, die 
von 1000€ für sich ausgehen und irgendwie die 15% im Kopf haben, und 
dann von 50% KKB "überrascht" werden. Altersvorsorge wird eh auf später 
verschoben, Lohnsteuer fällt auch weg, aber KK bleibt. Und völlig 
überraschend, wo doch sonst die Nachbarin in Teilzeit für 15%/2 vom 
gleichen geld 3 Kinder und den Mann versichert.

von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Es geht nicht darum, das Geld nicht zu bezahlen. Sondern um Leute, die
> von 1000€ für sich ausgehen und irgendwie die 15% im Kopf haben, und
> dann von 50% KKB "überrascht" werden.

Es gibt keine 50 % KKB!

https://www.aok-business.de/aokplus/tools-service/beitraege-rechengroessen-termine/beitragssaetze/

von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Altersvorsorge wird eh auf später
> verschoben, Lohnsteuer fällt auch weg,

Na, da wird es schon klarer. Wieso fällt die Lohn-(Steuer) weg? Die 
nennt sich bei Selbständigen etc. "Einkommensteuer" und fällt auch dort 
an (neben der Umsatzsteuer, die man eingenommen hat und auch weitergeben 
muss).

Wer keine Altersvorsorge (als Selbständiger) betreibt wird (wenn er 
nicht gut verdient und das zurücklegt) später der typische H4-Fall.

von A. S. (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> . Wieso fällt die Lohn-(Steuer) weg? Die nennt sich bei Selbständigen
> etc. "Einkommensteuer" und fällt auch dort an (

Eben nicht. Bei 1000€. Es geht ja nicht um Leute, bei denen 4k oder mehr 
über bleiben. Zumal nach oben gedeckelt.

von Alex G. (dragongamer)


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Es ist trotzdem irgendwie schwachsinn sich darüber zu beschweren.
Oder fändest du es sinnvoll, wenn das Krankenhaus bei "vergessener KK" 
dann einen Abweisen, oder direkt zur Kasse bitten würde wie in den USA?

von Finanzminister (Gast)


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Die Bemessungsgrundlage für die Krankenkasse lag letztes Jahr noch bei 
über 2000 EUR, wer also weniger verdient hat, hat prozentuell gesehen 
mehr bezahlt.
50% sind bei einem geringen monatlichen Einkommen also nicht utopisch.

Dadurch hat der Staat ja auch viele gering-Verdiener in die privaten 
Krankenkassen gedrängt.

von Dieter F. (Gast)


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Finanzminister schrieb:
> Die Bemessungsgrundlage für die Krankenkasse lag letztes Jahr noch bei
> über 2000 EUR, wer also weniger verdient hat, hat prozentuell gesehen
> mehr bezahlt.

Zeig mal bitte.

Nur mal so, als Anreiz:

https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/krankenkasse-beitrag/beitragsrechner/

von Finanzminister (Gast)


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von Dieter F. (Gast)


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Finanzminister schrieb:
> Es geht hier um Selbstständige

Und - weiter? Mit welchem Monatseinkommen rechnen wir denn? Handelt es 
sich um Kleingewerbe?

Als Kleingewerbe gelten solche Unternehmen, die wegen ihres geringen 
Umfangs keinen kaufmännisch eingerichteten Gewerbebetrieb erfordern. 
Dies wird dann angenommen, wenn

der Umsatz des Vorjahres 17.500 € nicht überschritten hat und
der Umsatz des laufenden Jahres nicht mehr als 50.000 € beträgt.

Gesetzliche Krankenversicherung bei Kleingewerbe
Ein Kleinunternehmer kann in der gesetzlichen Krankenversicherung 
freiwillig versichert sein. Die Höhe der Beiträge, die der 
Selbstständige mit Kleingewerbe zur Krankenversicherung entrichten muss, 
ist bundeseinheitlich geregelt und bemisst sich nach seinem Einkommen. 
Der Bemessungssatz beträgt

für eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung ohne Anspruch auf 
Krankengeld 14,9 %,
für eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung mit 
Krankengeldanspruch 15,5 %

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier nur Hörensagen eine Rolle 
spielt. Wenn ich einen schlechten Tag hätte würde ich schreiben " hier 
wird nur geistiger Dünnschiss gelabert " - aber ich habe keinen 
schlechten Tag :-) - das hat aber auf die Qualität der Aussagen hier 
keinen Einfluss (leider).

von Finanzminister (Gast)


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Weiß ich doch nicht was der oben erwähnte Fall verdient hat. Die Karten 
wurden 2019 neu gemischt sodass der Betrag halbiert wurde.

Ich habe nur klargestellt das ein Krankenkassenbeitrag von 50% für 
Selbstständige vor 2019 durchaus möglich war. Nicht mehr und nicht 
weniger.

https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/BMWi-Expertenforum/Persoenliche-Absicherung/Krankenversicherung/Beitragshoehe/Kleingewerbe-Hoehe-des-Krankenversicherungsbeitrags.html

quote:
Bei einer hauptberuflichen Selbstständigkeit, mit geringen Einkommen aus 
dem Kleingewerbe, wie bei Ihnen mit ca. 500 Euro, wird als 
Mindestbemessungsgrundlage für die Beitragsberechnung von einem Betrag 
von 2073,75 Euro ausgegangen.

Stand 2014, der vom anderen erwähnte Fall muss wohl auch in diesen 
Zeitrahmen fallen (2019 wurden die Karten neu gemischt, die 
Mindestbemessungsgrundlage hat sich so gut wie halbiert).

von Dieter F. (Gast)


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Finanzminister schrieb:
> Weiß ich doch nicht was der oben erwähnte Fall verdient hat. Die Karten
> wurden 2019 neu gemischt sodass der Betrag halbiert wurde

Dann sei bitte einfach still.

von A. S. (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Dann sei bitte einfach still.

Weil Du es jetzt verstanden hast?

Sei doch froh über die Klarstellung und Grenzen, zumal in der "Fällen" 
vorher konkrete Zahlen bewusst oder fahrlässig verschwiegen wurden und 
immer wieder auf einem "Prozentsatz" herumgeritten wurde.

von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Weil Du es jetzt verstanden hast?

Was - erkläre das mal - konkret, mit Zahlen. Hier wird einfach nur ohne 
Substanz herumgeschwallt - je vager desto besser.

von A. S. (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Was - erkläre das mal - konkret, mit Zahlen.

Na z.b:

Dieter F. schrieb:
> Es gibt keine 50 % KKB!

Doch, bei 300€ monatliches Einkommen, gemäß deinem eigenen Link.

Ist jetzt natürlich extrem, war letztes Jahr noch bei über 600€ und 
betrifft weder Dich, noch mich oder den TO, aber all jene, die warum 
auch immer (z.b. Pflege)ein Jahr kürzer treten und ggf auch von der 
Substanz leben, .... Und denen ein paar 1000€ KKB dann weh tun.

Beitrag #5815481 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5815489 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5815607 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Doch, bei 300€ monatliches Einkommen, gemäß deinem eigenen Link.
>
> Ist jetzt natürlich extrem, war letztes Jahr noch bei über 600€ und
> betrifft weder Dich, noch mich oder den TO, aber all jene, die warum
> auch immer (z.b. Pflege)ein Jahr kürzer treten und ggf auch von der
> Substanz leben, .... Und denen ein paar 1000€ KKB dann weh tun.

Wieso muss ich selbständig werden, wenn ich einen Angehörigen pflege? 
Das erschließt sich mir nicht. Je nach Pflegegrad gibt es dafür auch 
Pflegegeld. Wenn z .B. (ohne sexistisch werden zu wollen i.d.R. die 
Frau) sich um die Pflege kümmert ist sie immer noch über die 
Familienversicherung des Partners versichert und braucht keine eigene 
Versicherung.

Mit 300 € selbständig - da kann man H4 beantragen (falls es keinen 
Partner etc. gibt) und über die Grundsicherung die KV sicherstellen. 
Aber mal im Ernst: Wer sich mit 300 € Monatsumsatz selbständig macht hat 
irgendetwas nicht verstanden.

Beitrag #5816006 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Scheiß auf D (Gast)


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https://www.welt.de/wirtschaft/plus192244741/Digitalisierung-Wie-ein-Kleinunternehmer-an-der-deutschen-Buerokratie-verzweifelt.html

Auszug:

Anderes Reizthema für Rüdiger: die Verpackungsregeln. Seit Jahren müssen 
Onlinehändler die für den Versand verwendeten Verpackungen und 
Füllmaterialien nicht nur lizenzieren, sie müssen auch die verwendete 
Menge melden. Zuletzt kam noch eine Registrierungspflicht bei einer 
Zentralstelle hinzu. Wobei es, wie so oft, Unterschiede gibt, ob die 
Ware an Privat- oder Geschäftskunden geht. „Soll ich Strichlisten 
führen, an wen ich welche Verpackung geschickt habe?“

Die Antwort wartet Rüdiger nicht ab. Er geht direkt zum größten, für ihn 
entscheidenden Ärgernis über: zur Datenschutzgrundverordnung, kurz 
DSGVO. Als diese sich für Mai 2018 ankündigte, stoppte er das Projekt 
Onlineshop endgültig. Er habe damals die Bremer 
Landesdatenschutzbeauftragte und diverse Politiker gefragt, was das neue 
Gesetz konkret für einen Betrieb wie seinen bedeute, erinnert sich 
Rüdiger: „Das lasse sich noch nicht sagen, war stets die Aussage, das 
würden die Gerichte in den kommenden Jahren entscheiden.“ Er verstehe 
einfach nicht, dass Politiker Gesetze verabschiedeten, aus denen sich 
für Unternehmen keine klaren Handlungsanweisungen ablesen ließen. Auf 
einer derart wackeligen Rechtsgrundlage könne er doch keinen Onlineshop 
aufbauen.

Händler fürchten teure Abmahnungen

Beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kennt man 
Geschäftsleute wie Peer Rüdiger. „Das Problem liegt darin, dass die 
Menge der Vorschriften nicht von allen Unternehmen gleich gut bewältigt 
werden kann“, sagt Hildegard Reppelmund, Expertin für Wettbewerbsrecht. 
Beim Verbraucherschutz wird man zwar nicht zwischen kleinen und großen 
Unternehmen unterscheiden können. Die Politik übersehe aber, dass große 
Anbieter mit den vielen Vorschriften leichter umgehen könnten. „Kleine 
Unternehmen sind durch die überbordenden Informationspflichten häufig 
überfordert und dadurch stets einem hohen Abmahnrisiko ausgesetzt. Das 
fördert nicht gerade den Gründergeist“, so Reppelmund.

Wie real die Gefahr einer Abmahnung ist, zeigen die Ergebnisse einer 
bislang noch unveröffentlichten Umfrage des Händlerbunds in Leipzig, 
eines E-Commerce-Netzwerks, unter 726 Onlinehändlern. 22 Prozent der 
Befragten erhielten im vergangenen Jahr eine Abmahnung. Die Mehrheit, 
nämlich 62 Prozent, kostete das Schreiben mehr als 500 Euro, 39 Prozent 
sogar mehr als 1000 Euro. Je nach Umsatz, den ein Händler mit seinem 
Onlineshop macht, können Abmahnungen und spätere Vertragsstrafen, die 
noch sehr viel mehr Geld kosten, die Kalkulation schnell 
durcheinanderbringen.

Als gefährlichstes Abmahnthema wurde von 55 Prozent der Befragten die 
Datenschutzgrundverordnung eingestuft. „Dabei ist nicht einmal geklärt, 
ob Datenschutzverstöße überhaupt abgemahnt werden können“, sagt Sandra 
May, Rechtsexpertin des Händlerbunds. Diese Unsicherheit ist es aus 
ihrer Sicht vor allem, die kleinen Onlinehändlern zu schaffen macht. „Es 
ist die ständige Sorge, ein neues Urteil zu verpassen, ein Gesetz zu 
übersehen“, sagt May.

von A. S. (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Wieso muss ich selbständig werden, wenn ich einen Angehörigen pflege?
> Das erschließt sich mir nicht. Je nach Pflegegrad gibt es dafür auch
> Pflegegeld. Wenn z .B. (ohne sexistisch werden zu wollen i.d.R. die
> Frau) sich um die Pflege kümmert ist sie immer noch über die
> Familienversicherung des Partners versichert und braucht keine eigene
> Versicherung.
>
> Mit 300 € selbständig - da kann man H4 beantragen (falls es keinen
> Partner etc. gibt) und über die Grundsicherung die KV sicherstellen.
> Aber mal im Ernst: Wer sich mit 300 € Monatsumsatz selbständig macht hat
> irgendetwas nicht verstanden.

Was soll denn das?

Wenn jemand als Schreiner, Tippse oder Wanderfriseur ein gutes auskommen 
hat und dann kürzer Tritt um Mama oder Tante zu pflegen, ... dann wird 
er nicht selbstständig, dann hat er nur weniger Zeit.

Und wenn jemand einen Traum verfolgt und Mandalas auf Esspapier auf 
Jahrmärkten anbietet, ... dann kommt er für den Traum ein paar Jahre 
auch mit wenig aus.

Und seit wann jeder H4 beantragen kann, nur weil er ein paar Jahre 
weniger verdient, ... hätte ich auch gern gewusst.

von Dieter F. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Und seit wann jeder H4 beantragen kann

Seit es H4 gibt. Ob er es bekommt wird dann entschieden.

Ansonsten:

https://www.betanet.de/pflegende-angehoerige-sozialversicherung.html

von Alex G. (dragongamer)


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A. S. schrieb:
> Wenn jemand als Schreiner, Tippse oder Wanderfriseur ein gutes auskommen
> hat und dann kürzer Tritt um Mama oder Tante zu pflegen, ... dann wird
> er nicht selbstständig, dann hat er nur weniger Zeit.
>
> Und wenn jemand einen Traum verfolgt und Mandalas auf Esspapier auf
> Jahrmärkten anbietet, ... dann kommt er für den Traum ein paar Jahre
> auch mit wenig aus.
Ja für diese Personen ist die KK finanziell eine höhere Belastung als 
für andere Menschen, aber sind etwa die echten Artztkosten diese 
Menschen denn auch niedriger?
Würde eher sagen nein, also ist es am Ende doch gerecht dass sie auch 
ein gewisses Minimum einzahlen müssen.

A. S. schrieb:
> Und seit wann jeder H4 beantragen kann, nur weil er ein paar Jahre
> weniger verdient, ... hätte ich auch gern gewusst.
In Deutschland gibt es im Endefekt eine Grundsicherung, auch wenn sie 
nich immer so genannt wird.

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