Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PSD Sensor vorspannen.


von Gustl B. (-gb-)


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Hallo, wie der Titel schon sagt geht es um einen PSD Sensor. Der hat 4 
Anschlüsse (2D) und besteht grob aus zwei Photodioden. Derzeit hängen da 
OPVs dran die mit +-15 V betrieben werden. Wir würden den aber gerne mit 
etwas höherer Spannung vorspannen, so 30 V - 50 V. Wie macht man das? 
Braucht man da auch OPVs die dann mit einer hohen Spannung versorgt 
werden/diese aushalten?

von Helmut S. (helmuts)


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Gustl B. schrieb:
> Hallo, wie der Titel schon sagt geht es um einen PSD Sensor. Der hat 4
> Anschlüsse (2D) und besteht grob aus zwei Photodioden. Derzeit hängen da
> OPVs dran die mit +-15 V betrieben werden. Wir würden den aber gerne mit
> etwas höherer Spannung vorspannen, so 30 V - 50 V. Wie macht man das?
> Braucht man da auch OPVs die dann mit einer hohen Spannung versorgt
> werden/diese aushalten?

Die Versorgungsspannung der Opamps hat doch überhaupt nichts mit der 
Vorspannung der PSD-Dioden zu tun es sei denn ihr habt die Dioden hart 
mit einer der Versorgungsspannungen des Opamps verdrahtet.

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von karadur (Gast)


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Hallo

die PSDs die ich kenne haben 5 Anschlüsse. Jeweils für die 
Bahnwiderstände in X und Y und den gemeinsamen Gegenpol der Diode. Die 
Sperrspannung kann man da unabhängig von den OPs wählen. Die TIAs sorgen 
ja für virtuell GND.

von Gustl B. (-gb-)


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So, ich habe mir von einem Schaltplan mal ein Foto machen lassen, das 
ist hier im Anhang. Die Schaltung ist von einem Hersteller (von dem 
haben wir eine Platine 
www.lasercomponents.com/fileadmin/user_upload/home/Datasheets/sitek/2l4_ 
su66_spc01.pdf  ), aber wir hätten gerne mehr Vorspannung.

Uns reichen die 4 einzelnen Signale, die Differenzen und Summen brauchen 
wird nicht, also im Schaltplan reichen die 4 Verstärker links.

: Bearbeitet durch User
von karadur (Gast)


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Vr ist mit 15V angegeben. Wenn die OPs mit +/- 15V betrieben werden sind 
die 15V schon erreicht. ( BIAS +/- 7,5V )

von Raph (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Wir würden den aber gerne mit
> etwas höherer Spannung vorspannen, so 30 V - 50 V. Wie macht man das?

Ich behaupte mal ganz frech: gar nicht! Laut Datenblatt stehen da +-15V.
Das Datenblatt kommt vom Hersteller. Der Hersteller weis es am besten! 
Würden +-30V gehen, würde der Hersteller (der es am besten weis) es ins 
Datenblatt schreiben...

von -gb- (Gast)


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Klar, daher wollen wir ja eine neue Hardware bauen. Der PSD hält 
deutlich über 15 V aus. Also brauchen wir opvs die auch mehr Spannung 
vertragen?

von karadur (Gast)


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Woher weist du das der mehr Sperrspannung aushält? Im DB steht Vr= 15V.

von Lurchi (Gast)


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Ich sehe nur ein begrenzten Nutzen in einer höheren Vorspannung. Normal 
nimmt die Kapazität nur noch recht wenig ab aber der Dunkelstrom nimmt 
zu. Eine zu hohe Spannung kann ggf. auch den Detektor schädigen oder 
zusätzliches Rauschen verursachen.

Für mehr Geschwindigkeit würde ich eher nach schnellen und rauscharmen 
OPs suchen. Die 2 D PSDs haben i.A: eine hohe Kapazität und sind damit 
empfindlich auf das Spannungsrauschen.

Wenn man für die OPs an den Anoden und Kathoden eine getrennte 
Spannungsversorgung wählt können die OPs auch mit weniger Spannung 
laufen. Also etwa 0 und + 20 V für die Kathodenseite und -20 V und 0 V 
für die Anodenseite.

von Gustl B. (-gb-)


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Gar nicht dumm die getrennten Versorgungen. Der Hersteller der Platine 
hat als OPV die 
https://www.mouser.de/datasheet/2/389/tl084ac-1383769.pdf verbaut wenn 
ich mich recht erinnere.

Dass eine höhere Spannung geht hat der Hersteller gesagt. Im Datenblatt 
sind zwar 20 V angegeben, aber es geht auch deutlich mehr.

Tja, was erhofft man sich?
Bisher haben wir diese Herstellerplatine, dann dahinter eine 
Verstärkerbox und danach geht es in die ADCs. Diese Verstärkerbox würden 
wir gerne weglassen und dafür auf die Platine gleich umschaltbare 
Verstärkungen bauen wenn das geht. Ob das sinnvoll ist weiß ich nicht, 
aber diese Verstärkerbox rauscht irre.
Weil der Ort des PSD und der der ADCs recht weit (ca. 2 m) auseinander 
liegen würde ich das Signal auf der Platine bei dem PSD auch 
differentiell machen und dann so zum ADC verkabeln.

von karadur (Gast)


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Wie heisst denn der PSD ohne Elektronik?

von -gb- (Gast)


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Einer von denen. Welcher genau weiß ich gerade nicht.
https://www.lasercomponents.com/de/produkt/zweidimensionale-silizium-psds/

von karadur (Gast)


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In den Datenblättern steht Typ: 15V Max: 20V

von -gb- (Gast)


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Ja, stimmt, ist aber nicht so. Ist auch egal. Ist ja meine Sache ob der 
kaputt geht. Mich interessiert wie ich mehr vorspannen kann. Wenn das 
nur mit OPVs geht die mehr aushalten ist das auch OK, die kann man 
kaufen. Die geteilte Versorgung finde ich auch gut.

von Raph (Gast)


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-gb- schrieb:
> Ist ja meine Sache ob der
> kaputt geht.

Schallendes Gelächter quer durch das uC.Net-Forum...

von karadur (Gast)


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Tip: nimm den OPA10KV  der kann mehr!

von -gb- (Gast)


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Wieso? Ist das zur Beantwortung der Frage wichtig wozu ich das will oder 
ob ich etwas kaputt mache?

von Dieter (Gast)


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Angemerkt sei, dass die Schaltung nicht nur so aus Jux und 
T(D)olle(a)rei als Differnzverstärker mittels 3 Opas aufgebaut wurde.

von Lurchi (Gast)


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Ich sehe nur wenig Vorteile von einer höheren Vorspannung. Ich glaube 
nicht das damit die Linearität deutlich besser wird. Es ist aber schon 
etwas her dass ich mit solchen Sensoren was gemacht habe.

Die oben genannten TL084 rauschen recht deutlich. Da gibt es deutlich 
bessere, insbesondere für den niederfrequenten Bereich. So etwas wie 
OPA2134 oder OPA145 / OPA140 wären z.B. deutlich rauschärmer.

Auch wenn die Kapazität des Detektors schon recht hoch ist lohnt es sich 
den Verstärker relativ dicht am Detektor zu haben.

von Gustl B. (-gb-)


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Ich habe nochmal das Bild der Herstellerschaltung hochgeladen. Da fehlen 
aber recht offensichtlich einige Punkte die Verbindungen kennzeichnen. 
Einige sind Klar, z. B. rechts von C_f. Aber wie ist das bei dem Poti 
und dem Spannungsteiler mit den R_a (unten und R_4 oben)? Sollte da ans 
untere Ende vom Poti auch ein Verbindungspunkt?
Ich habe das ohne simuliert und es funktioniert, aber so ganz verstehe 
ich die Schaltung nicht.

: Bearbeitet durch User
von karadur (Gast)


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V+/V-

von Gustl B. (-gb-)


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So, habe mal da Punkte eingezeichnet wo sie ganz sicher fehlten. Passt 
diese Schaltung so?

von Lurchi (Gast)


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Die eingezeichneten zusätzlichen Punkte sollten alle sein.

Die Widerstände R1 oder Rf links von den OPs sind noch ungewöhnlich. Für 
kleines Rauschen sollte man die eher vermeiden und eine Sinn kann ich 
darin auch noch nicht sehen. An sich sollte man ohne auskommen.

von 2 Cent (Gast)


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Hab noch nie mit PSD Sensoren zu tun gehabt... vielleicht ist folgende 
Herstellerempfehlung zu irgendwas nützlich:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/44612/sitek.pdf
Seite 10

von Lurchi (Gast)


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Die extra Rf am Eingang machen Sinn mit einer zusätzlichen Verbindung 
zur doppelten Biasspannung. Dann verschieben sie den Nullpunkt, so dass 
dann auch die Summe hinkommen kann.

von Gustl B. (-gb-)


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Der Schaltplan ist jetzt doch etwas anders. Also die positiven Eingänge 
liegen mit einem Spannungsteiler an einer festen Spannung, aber die 
negativen Eingänge bekommen jetzt direkt die Versorgungsspannung, also 
durch einen Widerstand. Das in dem Schaltplan von mir nicht der Fall. 
Ich habe tatsächlich keinen Plan was ich nun bauen soll ... eigentlich 
beides und dann vergleichen.

von Lurchi (Gast)


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Die Schaltung ohne den extra Strom zu den Eingängen (d.h. ohne die Rf 
links der OPs) bräuchte dann eine Korrektur für die Summe. Das geht aber 
auch noch relativ einfach. Man verliert auch etwas an Spannungshub für 
die TIAs, was man ggf. durch eine getrennte Versorgung der OPs (oder 
kleinere Rf) ausgleichen könnte / müsste.

von Gustl B. (-gb-)


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Summen und Differenzen brauchen wir nicht. Wobei ich nicht weiß ob das 
nicht sehr unklug ist. Wir geben derzeit die 4 Signale getrennt an 4 
ADCs und bilden die Summen/Differenzen dann in Software. In Hardware 
wäre das vermutlich "fehlerfreier", aber man verliert die Information 
über die einzelnen Intensitäten und die ist gewünscht.

Ich baue jetzt die von mir hier angehängte Schaltung (Foto) auf, aber 
ohne Summen oder Differenzen,, dafür aber mit zusätzlichem OPV der das 
Signals aus dem ersten TIA invertiert. Dann kann ich das schön 
differentiell rausgeben und über lange verdrillte Leitungen zu den ADCs 
führen.

von karadur (Gast)


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Die digitale Division ist genauer.

Habe ich Ende der 80er so gemacht. 16Bit AD und MC68K.

Heute würde ich die AD-Wandler beim PSD lassen und digital übertragen.

von -gb- (Gast)


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Das würde ich auch gerne, aber geht hier baulich nicht. Der PSD kommt in 
ein Mikroskop hinein.

von karadur (Gast)


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Schon mal da geschaut: https://www.analog.com/en/parametricsearch/11008

braucht auch nicht mehr Platz als ein weiterer 4fach OP

von Lurchi (Gast)


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Über verdrillte Leitungen, oder mit Schirm sollte man auch ohne extra 
invertiertes Signal auskommen. In jedem Fall sollte zwischen den OP 
Ausgang und die Leitung noch etwa 100 Ohm, denn die OPs mögen eine 
Kapazitive Last nicht so sehr. Gerade der TIA kann instabil werden, wenn 
Kapazität am Ausgang noch die Phasenreserve reduziert. D.h. den 
Widerstand braucht man auch für OPs, die für größere kapazitive Lasten 
spezifiziert sind.

von Gustl B. (-gb-)


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karadur schrieb:
> braucht auch nicht mehr Platz als ein weiterer 4fach OP

Stimmt. Aber dann bräuchten wir mehr IOs die durch die Durchführung in 
das Mikroskop reingehen, da ist man etwas beschränkt.

Lurchi schrieb:
> Über verdrillte Leitungen, oder mit Schirm sollte man auch ohne extra
> invertiertes Signal auskommen. In jedem Fall sollte zwischen den OP
> Ausgang und die Leitung noch etwa 100 Ohm, denn die OPs mögen eine
> Kapazitive Last nicht so sehr. Gerade der TIA kann instabil werden, wenn
> Kapazität am Ausgang noch die Phasenreserve reduziert. D.h. den
> Widerstand braucht man auch für OPs, die für größere kapazitive Lasten
> spezifiziert sind.

Danke! Werde ich so umsetzen aber auch mit differentiellen Signalen 
testen.

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