Forum: Offtopic Bleiakku Tiefentladen und hat lange gestanden noch laden?


von Felix N. (felix_n888)


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Moin Moin,
Bin mir nicht sicher ob dieses Thema in diesen Abschnitt(Offtopic) 
passt, falls nicht wäre ein Mod so nett mein Thema zu schieben? Danke.

So also ich habe eine Blei Batterie vor ca. 3 Jahren gekauft. Damals 
hatte ich die relativ häufig genutzt dann wurde sie lange nicht 
gebraucht ca. 1,5 Jahre. Jetzt ist es aber so das ich sie wieder brauche 
:)

Das Problem ist halt das der Akku nur noch 5,9 Volt Restspannung hat, 
also Tiefentladen ist ich bin mir nicht sicher ob ich diesen Akku noch 
mal wieder laden soll(falls er sich noch laden lässt). Es ist ein 12 
Volt 4 Amperestunden Akku.

Kurz zu den Füllständen des Akku die habe ich wieder aufgefüllt, drei 
Kammern waren knapp unter dem Minimum Limit. Zwei weitere waren deutlich 
drunter(pi mal Daumen 1,5cm) und eine sehr weit unten so 3-4 cm. Habe 
sie alle mit destillierten Wasser wie in der Betriebsanleitung die bei 
der Batterie dabei war(Ja ich habe den Karton sogar noch davon) 
aufgefüllt.

Dann ohne Verschlussschrauben ca. 3/4 Stunde offen draußen stehen lassen 
damit eventuelle Gase entweichen können. Danach nochmal die Füllstände 
Kontrolliert und die Schrauben wieder drauf geschraubt.

Wenn man von oben in eine Kammer rein schaut sieht man ja das Blei, was 
man auch sehen kann ist ich sage mal weißer Pilz auf dem Blei, kann das 
durch den zu niedrigen Füllstanden über den längern Zeitraum kommen?

Geladen habe ich sie immer mit meinem Labornetzteil 13,8V Spannung und 
0,5A Stromlimit(Max. Wert aus der Betriebsanleitung) dann mit CC-CV.

Bin mir nun nicht mehr sicher ob ich diesen Akku noch gefahrlos laden 
kann sofern es überhaupt noch geht. Oder sollte ich die lieber zur 
Entsorgung zum Händler zurück bringen und mir eine neue Kaufen?

Mfg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Felix N. schrieb:
> in mir nun nicht mehr sicher ob ich diesen Akku noch gefahrlos laden
> kann sofern es überhaupt noch geht.

Gefahr hast du (außer dem ohnehin üblichen Knallgas) keine, aber es ist 
stark anzuzweifeln, dass das Teil noch nennenswertes „Leben“ in sich 
hat. Bleiakkus mögen es ganz und gar nicht, wenn sie entladen 
herumstehen, und generell mögen es offene (also nicht gasdichte) Akkus 
nicht, wenn Zellen teilweise trocken gehen.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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Dürfte ein Fall für den Wertstoffhof sein.
https://www.amazon.de/Batterie-wartungsfrei-passend-Aprillia-Malaguti/dp/B004SUA8GE

Ist jetzt auch nicht so der Kostenfaktor

von Felix N. (felix_n888)


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Jörg W. schrieb:
> außer dem ohnehin üblichen Knallgas

Ähmm ja das kenne ich es ist mir zwar noch keine Batterie um die Ohren 
geflogen, aber ich habe einige Videos gesehen ...

Ich habe die Dinger mit einer 1N4007 in Reihe in der Plus Leitung 
geladen(Spannung dann um ca. 0,7V zusätzlich erhöht), und die 
Verschlussschrauben öffne ich immer wenn ich Sie lade damit eventueller 
Wasserstoff entweichen kann. Wenn dann der Ladevorgang so gut wie 
Beendet ist, drehe ich die Spannung am Netzteil auf 0V runter und ziehe 
die Bananenstecker aus dem Netzteil raus so das beim Abnehmen der 
Klemmen an der Batterie kein Funke entstehen kann und eventuell 
vorhanden Wasserstoff entzünden kann. Aus Sicherheitsgründen steht mein 
Labornetzteil mit ca. 1 Meter Abstand zur Batterie.

Jörg W. schrieb:
> Bleiakkus mögen es ganz und gar nicht, wenn sie entladen
> herumstehen

Thomas G. schrieb:
> Dürfte ein Fall für den Wertstoffhof sein.

Ok. Müsste mein Händler wo ich die Batterie herhabe die nicht auch 
zurück nehmen? Ich meine da mal was von "Batterie Pfand" gehört zu 
haben?

Thomas G. schrieb:
> Ist jetzt auch nicht so der Kostenfaktor

Jor, die hat glaubig auch nur 20 oder 25 Euro damals gekostet.

Was macht man denn am besten wenn die Batterie mal länger nicht 
gebraucht wird und in Vergessenheit gerät?

Mfg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Felix N. schrieb:
> Ich meine da mal was von "Batterie Pfand" gehört zu haben?

"Große" Fahrzeugbatterien haben sowas, inwiefern das auch auf diese 
kleinen Teile zutrifft, weiß ich gerade nicht.

> Was macht man denn am besten wenn die Batterie mal länger nicht
> gebraucht wird

Zwischendurch laden.

> und in Vergessenheit gerät?

Darf nicht passieren, nicht bei einem Bleiakku.

NiCd durfte man pro Zelle (! - nicht pro Batterie) kurzgeschlossen 
lagern, LiIon finden es am besten, wenn man sie nicht ganz voll geladen 
lagert, aber Bleiakkus brauchen minimale Pflege in Form von 
(Erhaltungs-)Ladung.

von Felix N. (felix_n888)


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Jörg W. schrieb:
> "Große" Fahrzeugbatterien haben sowas, inwiefern das auch auf diese
> kleinen Teile zutrifft, weiß ich gerade nicht.

Achso, ok. Ja ich schaue mal vielleicht bekomme ich da ja noch was :)

Jörg W. schrieb:
> Zwischendurch laden.

Jörg W. schrieb:
> aber Bleiakkus brauchen minimale Pflege in Form von
> (Erhaltungs-)Ladung.

Alles klar.

Ist das bei den heutigen Blei Akkus eigentlich immer noch so das die 
Pole die aus dem Akku rausgefügt werden auch noch aus Blei bestehen? Den 
bei meinem jetzigen Akku sind diese aus Blei wenn man sie mit einer 
Münze anritzt glänzt das wie Omas Silberbesteck. Bzw. sie sind auch 
nicht Magnetisch.

mfg

von Mani W. (e-doc)


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Felix N. schrieb:
> So also ich habe eine Blei Batterie vor ca. 3 Jahren gekauft. Damals
> hatte ich die relativ häufig genutzt dann wurde sie lange nicht
> gebraucht ca. 1,5 Jahre.

Den Akku wirst Du enstsorgen können, ich hatte oft solche, die
ein halbes Jahr schon tiefentladen waren, dann 35 Volt drauf
geknallt und nach einigen Stunden wurden dann ein paar mA aufgenommen,
der Strom stieg dann auf einige hundert mA...

Solche Akkus kannst Du schmeißen!

von L. H. (holzkopf)


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Mani W. schrieb:
> Den Akku wirst Du enstsorgen können, ich hatte oft solche, die
> ein halbes Jahr schon tiefentladen waren, dann 35 Volt drauf
> geknallt und nach einigen Stunden wurden dann ein paar mA aufgenommen,
> der Strom stieg dann auf einige hundert mA...
>
> Solche Akkus kannst Du schmeißen!

Sehe ich im Prinzip genau so wie Du. :)

Felix N. schrieb:
> Wenn man von oben in eine Kammer rein schaut sieht man ja das Blei, was
> man auch sehen kann ist ich sage mal weißer Pilz auf dem Blei, kann das
> durch den zu niedrigen Füllstanden über den längern Zeitraum kommen?

Wenn Du Bleiakkus längere Zeit stehen läßt, sulfatieren sie.
>
> Geladen habe ich sie immer mit meinem Labornetzteil 13,8V Spannung und
> 0,5A Stromlimit(Max. Wert aus der Betriebsanleitung) dann mit CC-CV.

13,8V ist in KFZ eine weitestgehend verbreitete Bordnetz-U, wenn die 
Lima lädt.
Im Grunde genommen ist das aber eine U, die dadurch bestimmt ist, daß 
die Akkuzellen kaum bis gar nicht "gasen" (Knallgas erzeugen) sollen.

> Bin mir nun nicht mehr sicher ob ich diesen Akku noch gefahrlos laden
> kann sofern es überhaupt noch geht.

Vermutlich wirst Du ihn nicht mehr laden können.
Als "letzte Rettungsmöglichkeit" könntest Du noch versuchen, ihn mit 
umgekehrter Polarität zu beaufschlagen.
In der Größenordnung von mindestens 14,4V.
Wenn Du viel Glück hast, könnten dabei an den Elektroden "Verbatzungen" 
von ihnen "abgesprengt" werden.
Die volle Leistung des Akkus nach nachfolgender "normaler Aufladung" mit 
normaler Polarität wirst Du aber nicht mehr erreichen können.

> Oder sollte ich die lieber zur
> Entsorgung zum Händler zurück bringen und mir eine neue Kaufen?

Bei der "Kampf-Klasse" des Akkus (12V/4Ah) dürfte das der beste Weg 
sein. ;)

Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Felix N. schrieb:
> Ist das bei den heutigen Blei Akkus eigentlich immer noch so das die
> Pole die aus dem Akku rausgefügt werden auch noch aus Blei bestehen?

Sieht so aus, scheint die einfachste / sinnvollste Variante zu sein.

Erstens braucht man ja ein Material, was beständig gegen Schwefelsäure 
ist.  Da kämen vielleicht noch irgendwelche Edelstähle in Frage, aber 
die sind teurer, in der Leitfähigkeit schlechter, und ein zusätzliches 
Material im Elektrolyten ist sowieso immer ungünstig.

von D. M. (da_miez)


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Jörg W. schrieb:
> Felix N. schrieb:
>> Ist das bei den heutigen Blei Akkus eigentlich immer noch so das die
>> Pole die aus dem Akku rausgefügt werden auch noch aus Blei bestehen?
>
> Sieht so aus, scheint die einfachste / sinnvollste Variante zu sein.
>
> Erstens braucht man ja ein Material, was beständig gegen Schwefelsäure
> ist.  Da kämen vielleicht noch irgendwelche Edelstähle in Frage, aber
> die sind teurer, in der Leitfähigkeit schlechter, und ein zusätzliches
> Material im Elektrolyten ist sowieso immer ungünstig.

Nö, gibts auch ohne Blei ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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D. M. schrieb:
> Nö, gibts auch ohne Blei ;)

Und was ist unter den Stahlklemmen als Pol drunter?

von Norbert S. (norberts)


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Moin,

12V 4Ah, sowas kostet als Fliessakku wartungsfrei gut 10€.
Gibt es sowas noch als Säurebatterie? Also nicht als Fliess gebunden 
oder Gel? Für'n Moped?
Wenn man den wieder hinbekommt hat der sicher keine 2Ah mehr. Weg damit.

Geld gibt es dafür sicher nicht, mach Dich mit der Frage danach beim 
Händler bitte nicht lächerlich.
Das Batteriepfand wurde für Autobatterien eingeführt, damit die nicht im 
Hausmüll oder im Wald landen.

Gruß,
Norbert

von L. H. (holzkopf)


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Jörg W. schrieb:
> D. M. schrieb:
>> Nö, gibts auch ohne Blei ;)
>
> Und was ist unter den Stahlklemmen als Pol drunter?

Wie's aussieht, (runde) Bleipole.

Aber dennoch hat D. M. recht damit:
Die aus einem Bleiakku herausgeführten Pole müssen nicht unbedingt aus 
Blei und rund sein.

Das können auch "Fahnen" aus einem anderen Metall sein.
Auch mit einem Loch drin, damit man Anschlußkabel (sicher) mit den Akkus 
verbinden kann.

Grüße

von D. M. (da_miez)


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Jörg W. schrieb:
> D. M. schrieb:
>> Nö, gibts auch ohne Blei ;)
>
> Und was ist unter den Stahlklemmen als Pol drunter?

Naja, dass die Elektroden technologiebedingt aus Blei sein müssen ist ja 
Fakt, oder?

Irgendwo muss es ja nen Übergangspunkt Blei/Metall_X geben. Wollte damit 
nur sagen, dass die Polklemmen gerade bei größeren Batterien nicht immer 
aus Blei sind. Bei kleinen Bleiakkus sind eh meistens vergossenen kleine 
Flachstecker dran die nicht aus Pb sind.

Ich prüf das mal nach. Direkt sieht man es nicht, da über Minus- und 
Pluspol ein jeweils schwarzer und roter Plastikdeckel sind und kein Blei 
"offen" zu sehen ist.

Glaube aber spontan mal nicht, dass die kleinen Gewinde direkt im Blei 
sind..

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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D. M. schrieb:
> Naja, dass die Elektroden technologiebedingt aus Blei sein müssen ist ja
> Fakt, oder?

Ist halt die Frage, was man unter „Pol“ (danach war ja gefragt) nun 
genau versteht: nur die Polklemme selbst oder eben das ganze Gebilde.

Ist aber wohl nahezu akademisch. :)

von Michael L. (nanu)


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Norbert S. schrieb:

> Geld gibt es dafür sicher nicht, mach Dich mit der Frage danach beim
> Händler bitte nicht lächerlich.

Wenn das eine Starterbatterie, z.B. für Motorroller, ist, dann hat er 
beim Händler 7,50€ Pfand bezahlt, die oft ganz einfach so im Preis 
inkludiert sind. Bei einer 12V 4Ah Batterie können das locker 40% des 
Kaufpreises sein. Wieso sollte er sich die nicht zurückholen und wieso 
würde er sich dabei lächerlich machen? Immerhin ist der Betrag höher als 
das Pfand auf 2 Bierkisten. Empfindest Du es auch als lächerlich, sich 
das Kistenpfand zurückgeben zu lassen und wenn nicht, warum dann 
ausgerechnet bei der Batterie?

In der Praxis wird er das Pfand allerdings vermutlich nur gegen Vorlage 
des Kassenbons bekommen.

MfG

von Percy N. (vox_bovi)


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Michael L. schrieb:

> In der Praxis wird er das Pfand allerdings vermutlich nur gegen Vorlage
> des Kassenbons bekommen.
>

Nein, er wird bei diesem "Umtausch" kein Pfand zu entrichten brauchen. 
Alternativ kann er den alten Akku auch in dem einen Laden gegen Quittung 
abgeben und im anderen Laden bei Neukauf statt Pfand die Quittung 
abgeben.

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