Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet (Buzz11) zur Steuerung eines 12V-Relais


von Markus S. (max4mikro)



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Hallo,

mein Ziel ist es, mit dem Raspberry Pi 3+ über GPIO 4 ein 12V Relais zu 
schalten.

Hierzu habe ich mich an folgender Anleitung orientiert:

http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11

Ich habe allerdings noch 2 Änderungen vorgenommen:

1. Einen Pulldown-Widerstand 75 kOhm zwischen GPIO 4 und dem Mosfet 
Buzz11;
2. eine Leuchtdiode zur Kontrolle, dass das Signal "high" vom RPI 
anliegt.

Wäre nicht schlecht gewesen, ich hätte auch noch eine zweite LED 
eingeplant, um zu kontrollieren, ob Drain auch "high" ist, also die 
gewünschten 12V ausgibt...

Ich bekomme aber leider gar nichts und fürchte schon, dass ich den 
Mosfet beim Löten gekillt habe (er ist ordentlich heiß geworden); zum 
Glück habe ich Ersatz, aber bevor ich jetzt wild herumrate, fänd ich 
klasse, wenn jemand, der mehr als ich davon versteht, einen Blick auf 
meine improvisierte Platine wirft - ob da ein offensichtlicher Fehler 
ist.

Ganz klar sind mir die Anschlüsse nämlich auch nicht:

Mit R+ und R- wollte ich die Anschlüsse des 12V Steuerspannung des 
Relais (dort +A1 und -A2) verbinden, nämlich so:

R+ ----- +A1
R- ----- -A2

Aber das macht keinen Sinn, denn R- ist ja Drain (also die 12V-Ausgabe), 
also muss ich stattdessen wohl verbinden:

R- ----- +A1

Nur weiß ich dann nicht, was ich mit -A2 machen soll - einfach zum GND 
des Netzteils zurückführen? So funktioniert es aber auch nicht...

CU Markus

: Verschoben durch User
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von *.* (Gast)


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Datenblatt vom BUZ11: Bei 3V am Gate fängt der gerade mal an minimal zu 
leiten. Der ist nciht geeignet. Und dann schaltest Du auch noch die LED 
parallel zum Gate nach dem Vorwiderstand.

von Markus S. (max4mikro)


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*.* schrieb:
> Datenblatt vom BUZ11: Bei 3V am Gate fängt der gerade mal an minimal zu
> leiten. Der ist nciht geeignet. Und dann schaltest Du auch noch die LED
> parallel zum Gate nach dem Vorwiderstand.

Also besser keine LED an der Stelle oder gar keine?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und wo ist der ESD-Schutz? Im Gegensatz zu vielen ICs hat der BUZ11 
keine internen Schutzdioden.

von michael_ (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Hierzu habe ich mich an folgender Anleitung orientiert:
>
> http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11

Auch wenn die Seite von 2013 ist, wie kam man da auf den mausealten 
BUZ11?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> Also besser keine LED an der Stelle oder gar keine?

Das ist egal. Der MOSFET schaltet bei 3V eh nicht zuverlässig durch.

von Markus S. (max4mikro)


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michael_ schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Hierzu habe ich mich an folgender Anleitung orientiert:
>>
>> http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11
>
> Auch wenn die Seite von 2013 ist, wie kam man da auf den mausealten
> BUZ11?

Wozu würdest Du denn raten?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> Wozu würdest Du denn raten?

Zu einem der Typen, die nach erfolgter parametrischer Suche bei den 
einschlägigen Herstellern übriggeblieben sind.

Hast Du das Relais überhaupt mit einer Freilaufdiode versehen? Falls 
nicht, sollte der MOSFET schon sehr spannungsfest sein.

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (max4mikro)


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Andreas S. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Wozu würdest Du denn raten?
>
> Zu einem der Typen, die nach erfolgter parametrischer Suche bei den
> einschlägigen Herstellern übriggeblieben sind.
>
> Hast Du das Relais überhaupt mit einer Freilaufdiode versehen? Falls
> nicht, sollte der MOSFET schon sehr spannungsfest sein.

Ich entnehme Deiner Antwort, dass die Anleitung, die ich befolgt habe, 
offenbar nicht besonders seriös ist, wenn sie so grundlegende Dinge 
nicht beachtet...

Schade, dass es im Netz keine besseren Anleitungen gibt: Die 
Kontrolldioden und Freilaufdioden hätte ich ja gerne eingebaut, wenn sie 
von meinem Vorbild denn bedacht worden wären :-/

Was nun?

von michael_ (Gast)


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von Falk B. (falk)


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Markus S. schrieb:
> Hallo,
>
> mein Ziel ist es, mit dem Raspberry Pi 3+ über GPIO 4 ein 12V Relais zu
> schalten.

Dann muss dein MOSFET bei 3,3V SICHER schalten. Der BUZ11 tut das nicht.

FFSD-05-D-08.00-01-N

>
> Hierzu habe ich mich an folgender Anleitung orientiert:
>
> http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11

Da fehlt ein Schaltplan. Typisch Arduino-Gefrickel!

> Ich habe allerdings noch 2 Änderungen vorgenommen:
>
> 1. Einen Pulldown-Widerstand 75 kOhm zwischen GPIO 4 und dem Mosfet
> Buzz11;
> 2. eine Leuchtdiode zur Kontrolle, dass das Signal "high" vom RPI
> anliegt.

Spar dir und uns die Lyrik und zeig uns einen vollständigen Schaltplan.

> Wäre nicht schlecht gewesen, ich hätte auch noch eine zweite LED
> eingeplant, um zu kontrollieren, ob Drain auch "high" ist, also die
> gewünschten 12V ausgibt...

Willst du ein Relais ansteuern oder eine Lichtorgel bauen?

Relais mit Logik ansteuern

Nimm einen NPN-Transistor ala BC337 und einen 1k Vorwiderstand, dann 
paßt das auch mit der 3,3V Ansteuerung.

> Nur weiß ich dann nicht, was ich mit -A2 machen soll - einfach zum GND
> des Netzteils zurückführen? So funktioniert es aber auch nicht...

Tja, auch hier wäre ein Schaltplan Gold wert. Und ja, bei deine 12V 
Netzteil muss GND, sprich, der Minuspol mit GND vom Raspberry Pi 
verbunden werden.

von Markus S. (max4mikro)


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@Falk:

Ok, das werde ich mir genau ansehen und entsprechend nachbauen. Ich 
melde mich sobald ich das erfolgreich hinbekommen habe oder aber auch 
auf neue Probleme gestoßen sein sollte.

Vielen Dank für die wertvollen Hinweise!

LG Markus

von Falk B. (falk)


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von Markus S. (max4mikro)


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Falk B. schrieb:
> https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Gate-Source_Threshold_Voltage

Heisst, dass ich den Buz11 soeben mit 5V abgefackelt haben könnte 
(allerdings lagen konkret "nur" 4,8V an, jedenfalls als ich nachgemessen 
habe)...

Egal, so läuft es sowieso nicht, hab ich kapiert; und ob der nun 
abgefackelt ist oder nicht, das ist nunmehr auch egal.

von Markus S. (max4mikro)


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Falk B. schrieb:
> Nimm einen NPN-Transistor ala BC337 und einen 1k Vorwiderstand, dann
> paßt das auch mit der 3,3V Ansteuerung.

Woran erkenne ich das mit den 3V3 im Datasheet des BC337? Ich habe das 
versucht herauszufinden, aber nichts passendes gefunden...

von Stefan F. (Gast)


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Sehe ich das richtig, dass die kupfer-farbenen Drähte nicht isoliert 
sind?

von Falk B. (falk)


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Markus S. schrieb:

> Falk B. schrieb:
>> https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Gate-Source_Threshold_Voltage
>
> Heisst, dass ich den Buz11 soeben mit 5V abgefackelt haben könnte

Eher nicht.

> (allerdings lagen konkret "nur" 4,8V an,

Wo denn? Am Gate eher nicht, den da kommen bestenfalls 3,3V vom 
Raspberry Pi an.

von Falk B. (falk)


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Markus S. schrieb:
> Woran erkenne ich das mit den 3V3 im Datasheet des BC337?

Gar nicht. Denn das ist kein MOSFET ;-) Bipolartransistoren brauchen nur 
ca. 0,7V zwischen Basis und Emitter und einen Basiswiderstand. Die 
1k sind schon OK, zumal der Raspberry Pi nicht so starke IOs hat.

von Markus S. (max4mikro)


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Stefanus F. schrieb:
> Sehe ich das richtig, dass die kupfer-farbenen Drähte nicht isoliert
> sind?

Das ist Kupferlackdraht, also ein mit einer speziellen Lackschicht 
geschützter Kupferdraht, welcher beim Löten an den Lötstellen verdampft, 
so dass relativ einfach isolierte Drahtverbindungen möglich sind - was 
im Niedervoltbereich auch kein Problem sein sollte - zumindest habe ich 
das so in anderen Kontexten gelernt (hoffentlich nicht falsch ;-) LG 
Markus

von Markus S. (max4mikro)


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Falk B. schrieb:
> Wo denn? Am Gate eher nicht, den da kommen bestenfalls 3,3V vom
> Raspberry Pi an.
Nö, ich hab dann versuchsweis mal nicht einen normalen GPIO, sondern 
einen der 5V Ausgänge angeschlossen, das waren gemessene 4,88V.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Das ist Kupferlackdraht

Gott sei dank, ich dachte schon an das undenkbare.

Für Lackdraht sind die Lötstellen ausgesprochen sauber geworden. Darf 
ich fragen, um welche Produkt es sich handelt. Den würde ich mir gerne 
in die Vorratskiste legen.

von Εrnst B. (ernst)


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Markus S. schrieb:
> Heisst, dass ich den Buz11 soeben mit 5V abgefackelt haben könnte
> (allerdings lagen konkret "nur" 4,8V an, jedenfalls als ich nachgemessen
> habe)...

ist er heiß geworden und hat seinen magischen Rauch rausgelassen?

Bei zu niedriger Gatespannung steigt die Verlustleistung, aber nicht ins 
unermessliche ... dein Relais limitiert den Strom durch die Source-Drain 
Strecke, und so 1-2 Watt packt das TO220-Gehäuse auch ohne Kühlkörper.

d.H.: Zu niedrige Gatespannung: Geht einfach nicht oder: langsamer und 
qualvoller Tod des FETs.

bei zu hoher Gatespannung (> 20 V, wird gerne erreicht wenn man mit zwei 
Netzteilen arbeitet und GND nicht verbindet) hingegen ist der FET sofort 
tot,  die Isolationsschicht unter dem Gate wird durchschlagen.

von Schlauberger (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Sehe ich das richtig, dass die kupfer-farbenen Drähte nicht isoliert
> sind?

Nur das innere Atomgitter vom Kupfer leitet. Die äußere kupferfarbene 
Hülle leitet keinen Strom, sonst würde man das ja sehen können.   :)

von Donnerstag (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Nimm einen NPN-Transistor ala BC337 und einen 1k Vorwiderstand, dann
>> paßt das auch mit der 3,3V Ansteuerung.
>
> Woran erkenne ich das mit den 3V3 im Datasheet des BC337? Ich habe das
> versucht herauszufinden, aber nichts passendes gefunden...

Dieses Datenblatt:

https://www.onsemi.com/pub/collateral/bc337-d.pdf

Seite 2, Base−Emitter On Voltage V BE(on) − − 1.2 Vdc

Allerdings ist diese Angabe relativ unwichtig, es handelt sich um einen 
Bipolartransistor - ein solcher hat (im Gegensatz zu FETs) immer eine 
Basis-Emitter Spannung von meist unter einem Volt, Darlingtons das 
Doppelte.

Außerdem muß man wissen daß in Bipolartransistoren(wieder im Gegensatz 
zu FETs) ein Strom in den "Steueranschluss" hinein fließt. Damit dieser 
nicht zu groß wird, ist ein Vorwiderstand erforderlich - die 1Kiloohm 
die Falk erwähnt hat.

von Markus S. (max4mikro)


Angehängte Dateien:

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Stefanus F. schrieb:
> Für Lackdraht sind die Lötstellen ausgesprochen sauber geworden. Darf
> ich fragen, um welche Produkt es sich handelt. Den würde ich mir gerne
> in die Vorratskiste legen.

Um keine unlautere Werbung zu machen hab ich das Teil jetzt einfach 
zufällig mal so abfotografiert wie ich es bei mir auf dem Tisch liegen 
habe, hoffe, das ist ok (ist ja nur als Orientierung gemeint, wie man 
das Teil sicher mit ESD-Schutz auf dem Tisch ablegen kann ;-)

LG Markus

von Stefan F. (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Um keine unlautere Werbung zu machen hab ich das Teil jetzt einfach
> zufällig mal so abfotografiert

Dankeschön!

von Schlauberger (Gast)


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Markus S. schrieb:
> hab ich das Teil jetzt einfach
> zufällig mal so abfotografiert

Jetzt ist es klarer geworden.

von HildeK (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Bipolartransistoren brauchen nur
> ca. 0,7V zwischen Basis und Emitter und einen Basiswiderstand.

Du solltest da einem Anfänger schon richtig erklären!

Der bipolare Transistor benötigt einen Basisstrom. Liefert man den, so 
wird  sich eine Spannung von etwa 0.7V zwischen B und E einstellen.

Der Zusammenhang zwischen dem Basisstrom und dem Kollektorstrom ist im 
Datenblatt unter 'Stromverstärkung', hFE oder B angegeben.
Spannungen >0.7V, die über einen passenden Widerstand den Strom in die 
Basis begrenzen, sind in der Lage, einen solchen Strom zu liefern. Bei 
Spannungen unter 0.7V wird einfach zu wenig oder nichts fließen. Die 
3.3V sind damit schön im grünen Bereich.
Viel mehr wird das an der BE-Strecke aber nicht, denn die verhält sich 
wie eine Diode: weitgehend unabhängig von einem sinnvollen Strom werden 
es so ca. 0.7V bleiben.

Im konkreten Fall:
- da ich das Relais nicht kenne, nehme ich mal einen Spulenwiderstand 
von 240Ω an. Das heißt, im eingeschalteten Zustand fließen an 12V 50mA 
durch das Relais.
- ein Transistor mit B = 200 braucht also für die 50mA einen Strom von 
50mA/200 durch die Basis, also 2.5mA. Da man beim Schalten aber deutlich 
übersteuern will/muss, rechnet man einen Sicherheitsfaktor dazu, hier 
nehme ich mal 4 (kann 3 oder auch 5 oder mehr sein, die 4 sind einfach 
zu rechnen :-) und auch ein sinnvoller Wert). Das gibt also 10mA in die 
Basis.
- soll der Transistor von einem GPIO mit 3.3V eingeschaltet werden, 
müssen also 10mA fließen. (3.3V - 0.7V)/10mA ≅ 260Ω - das wäre dann der 
Basiswiderstand. Ob du jetzt 270Ω nimmst oder 240Ω ist dann in der 
Toleranz drin.
Bei 5V entsprechend (5V-0.7V)/10mA = 430Ω.

Stefanus F. schrieb:
> Für Lackdraht sind die Lötstellen ausgesprochen sauber geworden. Darf
> ich fragen, um welche Produkt es sich handelt.

Würde mich auch interessieren ...

von HildeK (Gast)


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HildeK schrieb:
> einen Strom von
> 50mA/200 durch die Basis, also 2.5mA.

Ok, und wenn ich mich nicht verrechnet hätte, wäre es auch richtig. Es 
sind nur 0.25mA und damit 1mA in die Basis. Die berechneten Widerstände 
verzehnfachen sich damit.
Sorry.

von Markus S. (max4mikro)


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HildeK schrieb:

Super erklärt! Vielen Dank! Ich werde es trotzdem noch ein paarmal 
durchlesen müssen ;-)

Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht? Dann 
bräuchte ich mir morgen nicht den anderen besorgen... Ich versuch das 
mal herauszufinden, aber noch übersteigt das meine Fähigkeiten schon im 
Ansatz...

LG Markus

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Die Platine sieht von oben sehr schön aus!

In der Vorlage wird anscheinend mit 5V versorgt:
"Die Output-Pins des Arduino können nur Ströme bis ca. 20 mA und 5V 
schalten. Die meisten Bauteile, die gerne mit dem Arduino angesteuert 
werden benötigen größere Strommengen. Mit einem MOSFET BUZ11 können in 
einer einfachen Schaltung sehr schnell Ströme bis 50 V und 30 A 
geschaltet werden.

"


Beachtlich, wie man dort Ströme bis 30A schalten möchte bei 5V am Gate.
MfG

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> ist ja nur als Orientierung gemeint, wie man
> das Teil sicher mit ESD-Schutz auf dem Tisch ablegen kann

Du machst Dir Gedanken über den ESD-Schutz von Kupferlackdraht, aber das 
arme Gate des MOSFETs darf unter ESD leiden?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht?

Beide Datenblätter (BC337 und BC547) findet man an unzähligen Stellen im 
Internet. Und Du verschweigst ja weiterhin beharrlich den Relaistyp. Wie 
soll also jemand von uns beurteilen können, ob der BC547 ausreicht?

Vergleiche doch die wichtigsten Parameter in den Datenblättern und 
übrprüfe, ob sie zu der Anwendung passen.

von Markus S. (max4mikro)


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Andreas S. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> ist ja nur als Orientierung gemeint, wie man
>> das Teil sicher mit ESD-Schutz auf dem Tisch ablegen kann
>
> Du machst Dir Gedanken über den ESD-Schutz von Kupferlackdraht, aber das
> arme Gate des MOSFETs darf unter ESD leiden?

Sorry, das war jetzt ironisch gemeint, um davon abzulenken, dass es 
eigentlich um etwas anderes ging (wollte eben keine Werbung für eine 
Firma machen, die mir keine Tantieme zahlt...).

Habe auf Deinen Hinweis hin versucht herauszufinden, wie man in eine 
Platine ESD-Schutz einbaut - habe aber nichts gefunden; will sagen: 
irgendwie scheint das entweder kein Standardprozedere zu sein (was es ja 
nicht besser macht) oder aber ich bin zu blöd das in den üblichen 
Schaltplänen zu erkennen...

Für ein Beispiel, wie man das ordentlich implementiert, wäre ich 
jedenfalls dankbar - dann bastel ich den nächsten Prototyp garantiert 
mit ESD - versprochen!

LG Markus

von Wolfgang (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Das ist egal. Der MOSFET schaltet bei 3V eh nicht zuverlässig durch.

Bei 3.3V ist der BUZ11 so weit vom Schalten entfernt, dass alleine die 
Verwendung des Wortes "schalten" in diesem Zusammenhang völlig 
unabgebracht ist.

Die im Datenblatt angegebene Gate Schwellspannung von 2,1 .. 4V könnte 
einen allenfalls zu der Bemerkung hinreißen, dass er bei 3.3V nicht 
zuverlässig sperrt

von Joachim B. (jar)


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Markus S. schrieb:
> Ich entnehme Deiner Antwort, dass die Anleitung, die ich befolgt habe,
> offenbar nicht besonders seriös ist, wenn sie so grundlegende Dinge
> nicht beachtet...

wer hat was nicht beachtet?

Deine Anleitung gilt für einen Arduino der in dem Beispiel 5V am Port 
ausgibt und pro Port auch bis 40mA liefern kann!

Du nimmst einen PI der nur 3,3V am GPIO ausgeben kann und dazu auch 
nicht soviel Strom wie ein AVR.

von Markus S. (max4mikro)


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Andreas S. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht?
>
> Beide Datenblätter (BC337 und BC547) findet man an unzähligen Stellen im
> Internet. Und Du verschweigst ja weiterhin beharrlich den Relaistyp. Wie
> soll also jemand von uns beurteilen können, ob der BC547 ausreicht?
>
> Vergleiche doch die wichtigsten Parameter in den Datenblättern und
> übrprüfe, ob sie zu der Anwendung passen.

Du hast ja recht - da kommt die nächste Baustelle und ich habe Angst mir 
hier haue einzuholen, wenn ich das aufdecke.

Also gut: Es ist ein Eltako R12-100 250V/16A - und das blöde Teil 
schaltet nicht einmal wenn ich 12V am +A1 anlege, so dass ich inzwischen 
den Verdacht habe, dass das überhaupt nicht mit einem Steuerstrom von 
12V funktioniert, sondern womöglich deutlich mehr benötigt? Ich habe 
testweise eine Lampe an den 230V-Teil angeschlossen. Wenn ich das Relais 
von Hand betätige, dann leuchtet die Lampe, soweit also alles in 
Ordnung.

Aber wenn ich 12V vom +Pol des 12V-Netzteils an +A1 anlege und -A2 mit 
dem -Pol des 12V-Netzteils verbinde, dann tut sich gar nichts... Ich 
habe vergeblich in den Datasheets des R12-100 nach einer Angabe des 
Steuerstroms gesucht - wieviel V braucht das Ding wohl um 
durchzuschalten? Und wo geht das hervor?

von Markus S. (max4mikro)


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Andreas S. schrieb:
> Beide Datenblätter (BC337 und BC547) findet man an unzähligen Stellen im
> Internet. Und Du verschweigst ja weiterhin beharrlich den Relaistyp. Wie
> soll also jemand von uns beurteilen können, ob der BC547 ausreicht?

Das Problem ist, dass ich diese Datenblätter noch nicht lesen kann (ich 
versuche es immer wieder). Dazu reicht mein Verständnis von bipolaren 
Transistoren noch nicht aus (ja, ich hab schon mehrere Einführungen zu 
Transistoren gelesen, aber das reicht de facto nicht, um diese 
Feinheiten auch nur ansatzweise zu verstehen).

LG Markus

von batman (Gast)


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Ja, der BC547 geht zur Not auch.
Bist du sicher, daß die Source da Kontakt zum Kupferdraht hat?

von Falk B. (falk)


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HildeK schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Bipolartransistoren brauchen nur
>> ca. 0,7V zwischen Basis und Emitter und einen Basiswiderstand.
>
> Du solltest da einem Anfänger schon richtig erklären!

Nö, ich wollte kein Grundlagenwissen vermitteln.

> Der Zusammenhang zwischen dem Basisstrom und dem Kollektorstrom ist im
> Datenblatt unter 'Stromverstärkung', hFE oder B angegeben.
> Spannungen >0.7V, die über einen passenden Widerstand den Strom in die
> Basis begrenzen, sind in der Lage, einen solchen Strom zu liefern. Bei
> Spannungen unter 0.7V wird einfach zu wenig oder nichts fließen. Die
> 3.3V sind damit schön im grünen Bereich.
> Viel mehr wird das an der BE-Strecke aber nicht, denn die verhält sich
> wie eine Diode: weitgehend unabhängig von einem sinnvollen Strom werden
> es so ca. 0.7V bleiben.

Und du glaubst, daß diese Information für den OP wirklic hilfreich ist 
und bei ihm auch ankommt?

> Bei 5V entsprechend (5V-0.7V)/10mA = 430Ω.

Das steht, mehr oder minder, im Artikel Basiswiderstand, den ich 
schon genannt habe.

Der OP will erstmal nur ein Relais schalten und dazu eine Schaltung 
nach- und aufbauen. Die detailierte Theorie interessiert hier erstmal 
nicht.

von Falk B. (falk)


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Markus S. schrieb:
> HildeK schrieb:
>
> Super erklärt! Vielen Dank! Ich werde es trotzdem noch ein paarmal
> durchlesen müssen ;-)
>
> Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht?

Ja, der kann bis ca. 100mA schalten. Schließ ihn aber richtig an. Gerade 
Anfänger verwechseln gern und oft die Ansicht der Pins von oben oder 
unten.

von Wolfgang (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Ich habe vergeblich in den Datasheets des R12-100 nach einer Angabe des
> Steuerstroms gesucht - wieviel V braucht das Ding wohl um
> durchzuschalten? Und wo geht das hervor?

Spannungen misst man in Volt. Die Angabe findest du im Datenblatt bei 
den technischen Daten unter dem Begriff "Steuerspannung" (8..230 V UC)

https://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/_bedienung/ER12-100_4841_internet_dtsch.pdf

von Falk B. (falk)


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Markus S. schrieb:

> Also gut: Es ist ein Eltako R12-100 250V/16A

Datenblatt?

Das hier?

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjV2Oe03uvhAhUHI1AKHUVmCT8QFjAAegQIABAC&url=https%3A%2F%2Fwww.eltako.com%2Ffileadmin%2Fdownloads%2Fde%2F_bedienung%2FER12-100_4841_internet_dtsch.pdf&usg=AOvVaw0PNHsVWoRpUwcFv4p-kXUA


> - und das blöde Teil
> schaltet nicht einmal wenn ich 12V am +A1 anlege, so dass ich inzwischen
> den Verdacht habe, dass das überhaupt nicht mit einem Steuerstrom von
> 12V funktioniert, sondern womöglich deutlich mehr benötigt?

BINGO! Das Ding ist für 230VAC Steuerspannung gemacht!

> Steuerstroms gesucht - wieviel V braucht das Ding wohl um
> durchzuschalten? Und wo geht das hervor?

Siehe Steuerspannung.

von HildeK (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht? Dann
> bräuchte ich mir morgen nicht den anderen besorgen...

Ich habe leider nicht gesehen, welches Relais du verwendest. 12V ja, 
aber wie groß ist der Strom oder Spulenwiderstand.
Es gibt jedenfalls (viele) 12V-Relais, deren Strombedarf den BC547C 
nicht überfordern. Deshalb mal ein vorsichtiges 'Ja'

von Falk B. (falk)


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OK, es sind 8-230V UC? Was soll UC sein? Tippfehler? Sollte AC heißen? 
Oder Mischung aus DC und AC?

von Markus S. (max4mikro)


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Falk B. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> HildeK schrieb:
>>
>> Super erklärt! Vielen Dank! Ich werde es trotzdem noch ein paarmal
>> durchlesen müssen ;-)
>>
>> Habe hier übrigens einen BC 547C NN E - ob der wohl auch geht?
>
> Ja, der kann bis ca. 100mA schalten. Schließ ihn aber richtig an. Gerade
> Anfänger verwechseln gern und oft die Ansicht der Pins von oben oder
> unten.

Super! Dann werde ich nach dem Sport erstmal mit KiCad einen Schaltplan 
entwerfen, bevor ich wieder Mist produziere - und das Ergebnis morgen 
dann hier zur Diskussion stellen.

Hochmut kommt vor dem Fall...

Dank Euch allen!

LG Markus

von Markus S. (max4mikro)


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Falk B. schrieb:
> OK, es sind 8-230V UC? Was soll UC sein? Tippfehler? Sollte AC heißen?
> Oder Mischung aus DC und AC?

UC heisst Universal Current (Erfindung von Eltako) und heisst wohl in 
der Tat, dass beides gehen soll, also sowohl AC als auch DC, wenn ich 
das richtig verstanden habe.

Und wenn da 8..230V steht, dann müssten doch 12V DC mehr als ausreichend 
sein? Verstehe ich nicht, warum es dann nicht geht.

von HildeK (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nö, ich wollte kein Grundlagenwissen vermitteln.

Das verlange ich auch nicht.
Gefühlt predigt man hier täglich, das bipol. Ts mit Strom angesteuert 
werden und du redest von Basisspannung.
Denk mal drüber nach, wohin das bei Anfängern führt ...

von Markus S. (max4mikro)


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Das Datenblatt des Relais R12-100 230V/16A mit den meisten Angaben, die 
auf mein Relais zuzutreffen scheinen, ist das hier:

https://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/datenblatt/Datenblatt_R12-100-_200-_110-_020-.pdf

(also gleich das erste von oben im PDF).

LG Markus

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> UC heisst Universal Current (Erfindung von Eltako) und heisst wohl in
> der Tat, dass beides gehen soll, also sowohl AC als auch DC, wenn ich
> das richtig verstanden habe.

Ja, das hast Du richtig verstanden.

> Und wenn da 8..230V steht, dann müssten doch 12V DC mehr als ausreichend
> sein? Verstehe ich nicht, warum es dann nicht geht.

Das Eltako ER12-100 besitzt einen Weitbereichseingang, das von Dir 
angegebene R12-100 aber nicht. Welche Steuerspannung ist denn auf dem 
Relais aufgedruckt?

von Teo D. (teoderix)


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"230V, Steuerspannungsart 1 AC, Frequenz der Steuerspannung 1 50 ..."
http://www.elektrotools.de/products_pdf.php?pID=228159

von HildeK (Gast)


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Als Ansteuerleistung steht dort 1.9W, bei 12V wären das 160mA - mehr 
kann ich dem Datenblatt nicht entnehmen.
Der BC547 kann aber nur 100mA ...

von Falk B. (falk)


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HildeK schrieb:
> Das verlange ich auch nicht.
> Gefühlt predigt man hier täglich, das bipol. Ts mit Strom angesteuert
> werden und du redest von Basisspannung.
> Denk mal drüber nach, wohin das bei Anfängern führt ...

Wenn man von den Leuten, incl. dir, nicht mal mehr erwarten kann, EINEN 
einfachen Satz bis zu Ende zu lesen UND zu verstehen, dann können wir 
den Laden hier dicht machen. :-(

Beitrag "Re: Mosfet (Buzz11) zur Steuerung eines 12V-Relais"

"Bipolartransistoren brauchen nur ca. 0,7V zwischen Basis und Emitter 
und einen Basiswiderstand."

von Teo D. (teoderix)


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Falk B. schrieb:
> Wenn man von den Leuten, incl. dir, nicht mal mehr erwarten kann, EINEN
> einfachen Satz bis zu Ende zu lesen UND zu verstehen, dann können wir
> den Laden hier dicht machen. :-(

Ja, irgendwie ist HildeK in letzter Zeit, nicht mehr HildeK.
Unsicher, ständig Entschuldigungen etc.
Chronischer Schlafmangel? (Kenn ich von mir, ist wie 2-3promille Alk)

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Vielleicht nützt diese Weiterbildungsmöglichkeit hier:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201291.htm

MfG

von Teo D. (teoderix)


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Teo D. schrieb:
> "230V, Steuerspannungsart 1 AC, Frequenz der Steuerspannung 1 50 ..."
> http://www.elektrotools.de/products_pdf.php?pID=228159

Das sche... Ding braucht 230V~ zum ansteuern!!!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Markus S. (max4mikro)


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Teo D. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> "230V, Steuerspannungsart 1 AC, Frequenz der Steuerspannung 1 50 ..."
>> http://www.elektrotools.de/products_pdf.php?pID=228159
>
> Das sche... Ding braucht 230V~ zum ansteuern!!!

Du hast recht Theo! Dieses Relay schaltet mit 230V - 230V!

Da muss man erst mal drauf kommen... Macht aber durchaus Sinn, denn 
genau deswegen habe ich es hinzugezogen:

Die Relays des von mir verwendeten 8 Channel Solid State Relays Moduls 
dürfen maximal 2A schalten - ich möchte aber einen Heizlüfter als 
Notaggregat hinzuschalten können, der bis zu 13A ziehen kann - deswegen 
das Eltako-Relais, welches 16A schalten kann. Abgesichert ist das Ganze 
durch einen eigenen Schutz mit 16A, so dass von daher nichts passieren 
sollte.

Uff... Jetzt muss ich erstmal darüber schlafen. Morgen dann zwar kein 
Schaltplan, denn das wird für mein Projekt nicht mehr nötig sein, aber 
trotzdem eine kurze Zusammenfassung, damit die Mitarbeit aller nicht 
umsonst war bzw. andere hoffentlich meine Fehler nicht wiederholen... 
Gute Nacht erstmal!

LG Markus

: Bearbeitet durch User
von Markus S. (max4mikro)


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Zusammenfassung:

Als Ziel hatte ich angegeben, ein 230V Relay mit 12V Steuerspannung 
ausgehend von einem GPIO mit 3,3V eines Raspberry Pi steuern zu wollen - 
so hatte ich das angekündigt und so war das dann auch diskutiert worden.

Mein Ansatz, hierzu einen Mosfet des Typs Buzz11 zu verwenden, wurde 
kritisiert und andere (bessere) Lösungen vorgeschlagen.

Leider stimmte jedoch schon meine Prämisse nicht: Das von mir 
eingesetzte 230V-Relay von Eltako mit der Typenbezeichnung R12-100/16A 
hat nicht 12V DC sondern 230V AC als Steuerspannung.

Nun freue ich mich zwar, dass ich damit auch gleich die Lösung meines 
Problems habe, denn nun kann ich das oben genannte Eltako R12-100/16A 
über einen Solid State Relay steuern, der mit einer Steuerspannung von 
5V DC die benötigten 230V AC (max. 2A) schalten kann, um auf diese Weise 
dann einen Endverbraucher mit 230V AC zu steuern, der unter Maximallast 
bis zu 13A zieht (nämlich den Gewächshaus-Heizlüfter Phoenix von 
BioGreen).

Leider werde ich nun nicht lernen, wie ich das ursprünglich anvisierte 
Problem lösen kann, ein 12V Relay qua Raspberry Pi elegant zu steuern - 
aber demnächst werde ich daran gehen, ein Projekt mit 12V-PC-Lüftern 
anzugehen, und da wird mir die Diskussion dieses threads sicherlich 
helfen, zumal grundlegende Hinweise gegeben wurden, die ich mir dann 
sorgfältig durchlesen werde.

In diesem Sinne: Vielen Dank an alle, die mitgewirkt haben - mir habt 
Ihr sehr geholfen und ich bin mir sicher, dass auch die Diskussion um 
die 12V-Steuerung nicht umsonst gewesen sein wird.

LG Markus

von Schlauberger (Gast)


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Wenn du unbedingt mit einem MOSFET, statt mit einem bipolaren Transistor 
das Relais ansteuern möchtest, dann kann ich dir diese beiden Logik 
Level N-Kanal MOSFETS empfehlen. Die schalten auch schon bei einer 
Gatespannung von nur 3,3 Volt:

IRLML2502
IRF3708

von Schlauberger (Gast)


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Das Relais darf natürlich keine 230 Volt Steuerspannung benötigen, 
sondern nur die von dir ursprünglich geforderten 12 Volt DC (Source an 
Masse und Drain ans Relais und vom Relais an + 12V).

von MaWin (Gast)


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Markus S. schrieb:
> Leider werde ich nun nicht lernen, wie ich das ursprünglich anvisierte
> Problem lösen kann, ein 12V Relay qua Raspberry Pi elegant zu steuern

Die https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern 
Seite wie man es RICHTIG macht wurde genannt.

Für die von dir gefundene Schwachsinnsseite 
http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11 sollte man einen 
Fremdcancel erlauben.

Markus S. schrieb:
> Das von mir eingesetzte 230V-Relay von Eltako mit der Typenbezeichnung
> R12-100/16A hat nicht 12V DC sondern 230V AC als Steuerspannung.

Hättest du gleich am Anfang hingeschrieben WELCHES Relais du verwendest, 
hätte man sich 100 Beiträge sparen können. Es ist DEINE Faulheit als 
Fragender.

> nun kann ich das oben genannte Eltako R12-100/16A
> über einen Solid State Relay steuern, der mit einer Steuerspannung von
> 5V DC die benötigten 230V AC (max. 2A) schalten

Ein rPi liefert keine 5V.

> um auf diese Weise
> dann einen Endverbraucher mit 230V AC zu steuern, der unter Maximallast
> bis zu 13A zieht (nämlich den Gewächshaus-Heizlüfter Phoenix von
> BioGreen).

Da so ein Heizlüfter vermutlich eine Übertemperatursicherung hat, wäre 
das ok. Heizungen müssen immer gegen Ausfall der Regelung geschützt 
werden.

Sonst ragt das Phoenix eines Tages aus der Asche.

Aber das Ding HAT schon eine Temperaturregelung, was soll da dein 
nutzloser rPi ?

von Markus S. (max4mikro)


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@MaWin: Danke für Deine kritischen Bemerkungen! Ich möchte doch ein paar 
Dinge konstruktiv kommentieren, um sie nicht so im Raum stehen zu 
lassen:

MaWin schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Leider werde ich nun nicht lernen, wie ich das ursprünglich anvisierte
>> Problem lösen kann, ein 12V Relay qua Raspberry Pi elegant zu steuern
>
> Die https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern
> Seite wie man es RICHTIG macht wurde genannt.
Das freut mich auch sehr - ich lese solche Seiten; sonst wäre ich nie so 
weit wie ich jetzt bin, auch wenn das nicht bedeutet, dass ich alles 
verstanden hätte bzw. sofort in der Lage wäre umzusetzen.

> Für die von dir gefundene Schwachsinnsseite
> http://www.digipool.info/m/index.php/MOSFET_BUZ11 sollte man einen
> Fremdcancel erlauben.
Deswegen bin ich froh, dass es hier so aufmerksame und hilfsbereite 
Fachleute gibt - als Laie ist das schwer einzuschätzen, was gerade noch 
geht oder bereits fahrlässig ist.

> Markus S. schrieb:
>> Das von mir eingesetzte 230V-Relay von Eltako mit der Typenbezeichnung
>> R12-100/16A hat nicht 12V DC sondern 230V AC als Steuerspannung.
>
> Hättest du gleich am Anfang hingeschrieben WELCHES Relais du verwendest,
> hätte man sich 100 Beiträge sparen können. Es ist DEINE Faulheit als
> Fragender.
Ok, das muss ich mir anhören, bin selbst schuld, dass das so gekommen 
ist; aber der Hintergrund ist ein anderer, und nur bedingt meine 
Faulheit: 1.) Weder die von mir gefundenen Datasheets zum Relay (und ich 
habe Duzende geöffnet und danach gesucht) noch die Aufschrift auf dem 
Relay war für mich verständlich: Ich habe an keiner Stelle etwas von 
Steuerspannung gefunden. Es gibt lediglich den Aufdruck 230V AC neben 
einem Rechteck mit einer Diagonale darin - dass das vermutlich das 
Zeichen für Steuerspannung ist, das habe ich erst jetzt gelernt 
(gelernt? ich vermute es jetzt mal), aber eigentlich ist es eine (wie 
ich finde) schlampige Praxis der Leute, die diese Elemente herstellen, 
und zwar die Datenblätter ebenso wie die Geräte, wenn das nicht 
eindeutig zu verstehen ist, denn glaube mir: ich hätte es gerne selbst 
verstanden, ohne bei anderen als Bittsteller auftreten zu müssen. 2.) 
Ich habe es aber vor allem deswegen nicht hingeschrieben, weil ich immer 
wieder erlebe, wie dann gleich Bevormundung stattfindet: 230V ist des 
Teufels! Das ist am Ende äußerst kontraproduktiv, jedenfalls an den 
Stellen, wo es dann doch stattfindet.

>> nun kann ich das oben genannte Eltako R12-100/16A
>> über einen Solid State Relay steuern, der mit einer Steuerspannung von
>> 5V DC die benötigten 230V AC (max. 2A) schalten
>
> Ein rPi liefert keine 5V.
An dieser Stelle war ich ungenau bzw. habe in der Tat einen Fehler 
begangen: Ich steuere meine Relais alle mit 5V - nur beim Versuchsaufbau 
habe ich dann dummerweise den GPIO direkt vom RPI abgegriffen und nicht 
von meinem Port-Expander, der mit 5V arbeitet. Das war dumm, sorry.

> Da so ein Heizlüfter vermutlich eine Übertemperatursicherung hat, wäre
> das ok. Heizungen müssen immer gegen Ausfall der Regelung geschützt
> werden.
>
> Sonst ragt das Phoenix eines Tages aus der Asche.
>
> Aber das Ding HAT schon eine Temperaturregelung, was soll da dein
> nutzloser rPi ?
Der RPI steuert nicht nur das Notfallaggregat, sondern eine ganze Reihe 
von anderen Verbrauchern und Sensoren. Deswegen ist es mir persönlich 
lieber, der Heizlüfter ist in dieses System eingebunden - ggf. kann ich 
ihn dann immer noch herausnehmen und an eine normale Steckdose hängen, 
sollte sich das als vernünftiger erweisen, aber im Moment betrachte ich 
ihn jedenfalls als Komponente eines Gesamtkonzeptes.

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Markus S. schrieb:
> Es gibt lediglich den Aufdruck 230V AC neben
> einem Rechteck mit einer Diagonale darin - dass das vermutlich das
> Zeichen für Steuerspannung ist,

Im Schaltzeichen für Relais stellt dieses ominöse Rechteck die 
Steuerspule dar. Für Jeden, der sich damit ein wenig auskennt, ist das 
eindeutig: 230V-Steuerspannung!

Markus S. schrieb:
> Die Relays des von mir verwendeten 8 Channel Solid State Relays Moduls
> dürfen maximal 2A schalten

Hier wiederum vollig unkonkrete Daten.
Viele SSRs benötigen einen relativ hohen Mindesthaltestrom und können 
manche Kleinlasten - wie z.B dein Relais - nicht zverlässig schalten!

von Harald W. (wilhelms)


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Route 6. schrieb:

> Viele SSRs benötigen einen relativ hohen Mindesthaltestrom und können
> manche Kleinlasten - wie z.B dein Relais - nicht zverlässig schalten!

Wenn man unbedingt ein SSR verwenden will, kann man damit ja auch
die 230V-Last direkt schalten. Man sollte natürlich auch dessen
Nachteile kennen und beachten.

von Teo D. (teoderix)


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Markus S. schrieb:
> Weder die von mir gefundenen Datasheets zum Relay (und ich
> habe Duzende geöffnet und danach gesucht)

Dito, war nicht einfach zu finden. :)

Markus S. schrieb:
> aber eigentlich ist es eine (wie
> ich finde) schlampige Praxis der Leute, die diese Elemente herstellen,
> und zwar die Datenblätter ebenso wie die Geräte

Schlampig, nein. Ist halt von Fachleuten für Fachleute, VIEL Marketing 
und Eigenbrötelei. Die wirklichen Dablas, das wie hier sind eher 
Werbebroschüren, gibt es meist nur direkt vom Hersteller und das nur 
selten für den Endverbraucher (Am Tel. mit Höflichkeit u. etwas Scharm 
geht Vieles!).
Was dein Relais angeht, dürfte das seit 10-15J obsolet sein. Kein 
Wunder, das man erstmal nur die neue Variante von GOOGLE vorgesetzt 
bekommt.

Du bist weder Lern- noch Beratungs-Resistent und bemühst dich. Das 
dürfte 90% der sich hier rumtreibenden Spezialisten, schon mal 
glücklich machen. :)
Der Rest tritt nur aus Gewohnheit nach, oder hat nur nen schlechten Tag.


Route 6. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Die Relays des von mir verwendeten 8 Channel Solid State Relays Moduls
>> dürfen maximal 2A schalten
>
> Hier wiederum vollig unkonkrete Daten.
> Viele SSRs benötigen einen relativ hohen Mindesthaltestrom und können
> manche Kleinlasten - wie z.B dein Relais - nicht zverlässig schalten!

Und woher soll das der TO WISSEN?
Hätte es nicht ausgereicht, Ihn darauf freundlich aufmerksam zu 
machen?!
Er ist doch gerade erst dabei zu lernen, das es in der Technik (meist) 
auch um kleinste Details geht.

von Route_66 H. (route_66)


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Teo D. schrieb:
> Er ist doch gerade erst dabei zu lernen, das es in der Technik (meist)
> auch um kleinste Details geht.

Genau deshalb wies ich ihn darauf hin, dass das Verschweigen von Details 
wieder Probleme bringen kann.
Nach der mehrfachen Frage nach dem von ihm verwendeten Relaistyp sollte 
er doch hellhörig geworden sein?

von Joachim B. (jar)


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Markus S. schrieb:
> @MaWin:
>> Ein rPi liefert keine 5V.
> An dieser Stelle war ich ungenau bzw. habe in der Tat einen Fehler
> begangen

hatte ich doch schon geschrieben!

Joachim B. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Ich entnehme Deiner Antwort, dass die Anleitung, die ich befolgt habe,
>> offenbar nicht besonders seriös ist, wenn sie so grundlegende Dinge
>> nicht beachtet...
>
> wer hat was nicht beachtet?
>
> Deine Anleitung gilt für einen Arduino der in dem Beispiel 5V am Port
> ausgibt und pro Port auch bis 40mA liefern kann!
>
> Du nimmst einen PI der nur 3,3V am GPIO ausgeben kann und dazu auch
> nicht soviel Strom wie ein AVR.

von Markus S. (max4mikro)


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Route 6. schrieb:
> Markus S. schrieb:
>> Die Relays des von mir verwendeten 8 Channel Solid State Relays Moduls
>> dürfen maximal 2A schalten
>
> Hier wiederum vollig unkonkrete Daten.
> Viele SSRs benötigen einen relativ hohen Mindesthaltestrom und können
> manche Kleinlasten - wie z.B dein Relais - nicht zverlässig schalten!

Das Modul stammt von SainSmart und weist folgende Daten auf: Load 
voltage range: 75 to 264VAC (50/60Hz). Load current: 0.1 to 2 AMP. Power 
supply: 5VDC / 160mA (all channel ON). Input control signal voltage: 0V 
- 0.5V Low stage (SSR is OFF), 0.5V - 2.5V (unknown state). 2.5V - 20V 
High state (SSR is ON).
SSR Spec: Manufacturer: OMRON; Part number: G3MB-202P, 5V version; 
Isolation: Phototriac; Zero cross: Yes; Rated output load: 2A at 100 to 
240VAC. 50/60Hz). Load type: General purpose.

Damit schalte ich das Eltako Relay R12-100 230V AC/16A zumindest an 
einem Anschluss ohne Probleme; allerdings habe ich jetzt bei einem 
zweiten Modul desselben Typs sehr wohl Probleme, da es dort zwar an- 
aber nicht mehr abgeschaltet wird. Hm... Wohl doch nicht "General 
purpose"?

von Andrew T. (marsufant)


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Markus S. schrieb:
> Leider stimmte jedoch schon meine Prämisse nicht: Das von mir
> eingesetzte 230V-Relay von Eltako mit der Typenbezeichnung R12-100/16A
> hat nicht 12V DC sondern 230V AC als Steuerspannung.

Nebenbemerkung:
Es gibt diese Relais auch mit 12V DC Spulenspannung (und andere 
Spannugen ebenfalls), bei 12V DC mußt Du dann mit ca. 160 mA Spulenstrom 
rechnen.

Konkret z.B. dieser Typ:
Beitrag "[V] Eltako R12-100"

von Joachim B. (jar)


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Markus S. schrieb:
> allerdings habe ich jetzt bei einem
> zweiten Modul desselben Typs sehr wohl Probleme, da es dort zwar an-
> aber nicht mehr abgeschaltet wird. Hm... Wohl doch nicht "General
> purpose"?

wo ist dein Schaltbild, soll das hier eine Ratestunde werden?

mal Arduino, mal PI für mich steht endgültig fest ein Troll!

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Markus S. schrieb:
> SSR Spec: Manufacturer: OMRON; Part number: G3MB-202P, 5V version;
> Isolation: Phototriac; Zero cross: Yes; Rated output load: 2A at 100 to
> 240VAC. 50/60Hz). Load type: General purpose.

Diese SSRs werden vom Hersteller mit 10 mA Mindeststrom angegeben.
Dein Relais braucht eine vom Hersteller angegebene Steuerleistung von 
1,9 VA.
Das macht nach Adam Riese einen Strom von ca. 8,3 mA!

Es funktioniert also nicht (zumindest nicht zuverlässig).

Lösung: Du wolltes doch schon im ersten Entwurf eine Kontrolle.
Schalt deiner Relaisspule eine kleine Glühlampe von vielleich 15 W 
paralell.
Das macht das Kraut nicht fett bei deinem Heizlüfter...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Markus S. schrieb:
> Load current: 0.1 to 2 AMP

Das passt nicht zur Stromaufnahme der Relaisspule. Mag das SSR überhaupt 
die Spannungsspitzen beim Abschalten der Spule?

von Andrew T. (marsufant)


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Andreas S. schrieb:
> Das passt nicht zur Stromaufnahme der Relaisspule. Mag das SSR überhaupt
> die Spannungsspitzen beim Abschalten der Spule?

Diese Eltako haben beim Abschalten keine Spannungsspitze.

Es liegt an deren Aufbau.

Gilt sowohl für die DC- als auch die AC-spulen Version

Das mit der Stromaufnahme ist derweil korrekt erkannt: Das SSR schaltet 
die AC-Eltako nicht zuverlässig.

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