Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM512 Identifikation, Reparatur


von Thomas K. (thokle)


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Hallo! Ich bin Elektriker (Energie und Gebäudetechnik) und gerade dabei, 
in die Welt der Elektronik einzusteigen.

Ich habe sehr günstig (15€) ein Hameg HM512 ersteigert, allerdings bin 
ich mir nicht ganz sicher welches Modell es genau ist, es geht wohl vom 
HM512-1 bis HM512-8. Kennt jemand zufällig genau mein Modell?

Des Weiteren funktioniert der Kanal 1 leider gar nicht, egal wie sehr 
ich mich bemühe, ich bekomme nur Kanal 2 auf den Bildschirm.

Deutet dies vielleicht auf ein bekanntes, evtl. einfach zu lösendes 
Problem hin?

Wo würde man mit einer Fehlersuche starten? Ich denke, wenn man das 
genaue Modell kennt könnte man auch einen Schaltplan finden?

Für Ideen und Hinweise bin ich sehr dankbar,

Thomas

von hinz (Gast)


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Das müsste das -7 sein.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Das müsste das -7 sein.

Vielen Dank! ich mach mich mal auf die Suche!

Gerade habe ich gemerkt, wenn ich den "Invert 1" Knopf halb durchdrücke 
erscheint die 2. Linie! Verschwindet allerdings direkt, wenn man 
entweder ganz durchdrückt oder loslässt...

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Gerade habe ich gemerkt, wenn ich den "Invert 1" Knopf halb durchdrücke
> erscheint die 2. Linie! Verschwindet allerdings direkt, wenn man
> entweder ganz durchdrückt oder loslässt...

Altes Hameg-Problem, Schalter putzen ist angesagt.

von hinz (Gast)


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Kann aber auch ein defekter BF480 im Y-VV sein.

von Thomas K. (thokle)


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Ich habe einen Schaltplan des Vorverstärkers gefunden, der mit meinem 
Modell übereinstimmt (512/7 Z 01 laut Platine), ich kann den BF480 
darauf nicht finden.. ich werde morgen versuchen die im Schaltplan 
angegebenen Spannungen zu messen.

Ist mit Schalter putzen gemeint dass man die Schalter mechanisch 
reinigen soll? Wie macht man sowas? Mit ner Zahnbürste? :)

Danke für eure Antworten

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Ich habe einen Schaltplan des Vorverstärkers gefunden, der mit meinem
> Modell übereinstimmt (512/7 Z 01 laut Platine), ich kann den BF480
> darauf nicht finden..

War nur aus dunkler Erinnerung.

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Ist mit Schalter putzen gemeint dass man die Schalter mechanisch
> reinigen soll? Wie macht man sowas? Mit ner Zahnbürste? :)

Kontaktspray z.B. Kontakt 60, und anschließend wieder rausspülen.

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas K. schrieb:
> Ist mit Schalter putzen gemeint dass man die Schalter mechanisch
> reinigen soll? Wie macht man sowas? Mit ner Zahnbürste? :)

Nimm bitte Tuner 600. Erspart jegliche Nacharbeit.

Kontakt 60 dringt in das Isolationsmaterial der  Low-Voltage-Kontakte 
ein, und selbst mit "Ausspülen" ist das langfristig nur Murks.

von hinz (Gast)


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Andrew T. schrieb:

> Nimm bitte Tuner 600. Erspart jegliche Nacharbeit.

Und löst die Oxid/Sulfid-Schichten nicht.


> Kontakt 60 dringt in das Isolationsmaterial der  Low-Voltage-Kontakte
> ein, und selbst mit "Ausspülen" ist das langfristig nur Murks.

Man muss es nur richtig machen.

von Andrew T. (marsufant)


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hinz schrieb:
> Und löst die Oxid/Sulfid-Schichten nicht.

Da ich das und auch andere Kollegen schon erfolgreich in "alten" Hamegs 
mit Tuner 600 genutzt haben:

Du irrst (leider).


Kontakt 60 ist schlicht für Grobelektriker.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Also bitte nicht dieses blau-grüne Zeugs nehmen. Optimal ist 
Isopropylalkohol aus der Apotheke (wobei man heute sicher gleich 
verhaftet wird, wenn man das kaufen will).
Ich habe auch gute Erfolge mit WD-40 gehabt, will aber hier keine 
Diskussion vom Zaun brechen. Tuner WL ist auch brauchbar.

von hinz (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Und löst die Oxid/Sulfid-Schichten nicht.
>
> Da ich das und auch andere Kollegen schon erfolgreich in "alten" Hamegs
> mit Tuner 600 genutzt haben:
>
> Du irrst (leider).
>
> Kontakt 60 ist schlicht für Grobelektriker.

Soll er Tuner 600 probieren, schaden kanns ja nicht. Ich hab damit in 
der Hinsicht keine guten Erfahrungen gemacht.

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Optimal ist
> Isopropylalkohol aus der Apotheke (wobei man heute sicher gleich
> verhaftet wird, wenn man das kaufen will).

Ach wo, das gibts noch problemlos. Ich könnte sogar eine PZN posten.
Aber wirksamer als Tuner 600 (gibts übrigens in der Apotheke als 
Wundbenzin) ist das nicht.

von Ralph B. (rberres)


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hinz schrieb:
> Kontaktspray z.B. Kontakt 60, und anschließend wieder rausspülen.

Es ist fast die sicherste Methode seine Schalter mittelfristig zu 
zerstören.

Marsufant hat schon recht. Tunerspray ist da schonender.

Ich glaube aber nicht das das Problem an dem Schalter liegt.

Ich glaube eher das einer der beiden Fets defekt ist. Eventuell auch der 
CA3086.

Bei diesem Fehlerbild würde ich mit einen Voltmeter erst mal die beiden 
Ausgangsspannungen Ey11 und EY12 des Vorverstärkers messen.

Diese müssen ohne Eingangssignal mit etwa 7V beide gleich groß sein. 
Wenn nicht ist Fehlersuche im Vorverstärker angesagt.

Wenn man die beiden Ausgangsanschlüsse miteinander verbindet, müsste 
eine horizontale Linie erscheinen. Wenn nicht liegt der Fehler in der 
nachfolgende Stufe.

Ralph Berres

von hinz (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Kontaktspray z.B. Kontakt 60, und anschließend wieder rausspülen.
>
> Es ist fast die sicherste Methode seine Schalter mittelfristig zu
> zerstören.

Kann ich nicht bestätigen, das passiert nur wenn man nicht gleich wieder 
gut spült.

Wenn das "agressive" Kontaktspray drin bleibt ist der Tod des Schalters 
natürlich sicher.

von 2 Cent (Gast)


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hinz schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>
>> Nimm bitte Tuner 600. Erspart jegliche Nacharbeit.
>
> Und löst die Oxid/Sulfid-Schichten nicht.
Die reiben sich im Betrieb mechanisch frei, das nennt sich 
Selbstreinigung. Jahrelang funktioniert(e) das genau so, bis dann 
irgendwann die oxydation schneller stattfand als die Selbstreinigung.

>> Kontakt 60 dringt in das Isolationsmaterial der  Low-Voltage-Kontakte
>> ein, und selbst mit "Ausspülen" ist das langfristig nur Murks.
>
> Man muss es nur richtig machen.
Und reinigen bis zur perfekten Sauberkeit ist auch Murks: die 
Reibflächen werden aufgescheuert, verschleissen, und oxydieren dann 
sofort; dabei entstehen Halbleiterübergänge. Kann man in vielen alten 
Audio-geräten (speziell den K60-geschädigten) wunderbar hören, selbst 
eine Helene Fischer (soll keine Beleidigung, sondern eine Aufwertung 
sein) klingt dann herrlich nach deathmetal :D


Ausserdem bekommt man K60 durch spülen niemals wieder aus den kapillaren 
Bereichen (zB Nieten) heraus. Im Kleinsignalbereich: "Einmal K60, immer 
K60", die Geräte werden süchtig nach dem Zeug.


Mein Tipp:
Beitrag "Re: Potentiometertyp"
ff

von thokle (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Bei diesem Fehlerbild würde ich mit einen Voltmeter erst mal die beiden
> Ausgangsspannungen Ey11 und EY12 des Vorverstärkers messen.
>
> Diese müssen ohne Eingangssignal mit etwa 7V beide gleich groß sein.
> Wenn nicht ist Fehlersuche im Vorverstärker angesagt.

Tatsächlich, am fuktionierenden Kanal 2 sind beide 7,4 Volt, am Kanal 1 
6V und 10.5V.
Ich werde versuchen näheres herauszufinden.

Vielen Dank für alle Antworten

von Max P. (hilfsarbeiter)


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Thomas K. schrieb:
> Kennt jemand zufällig genau mein Modell?

Vielleicht steht innen auf einer Platine o.ä. eine genaue 
Typenbezeichnung.

von Thomas K. (thokle)


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Ja, habs gefunden :)

von hinz (Gast)


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thokle schrieb:
> Tatsächlich, am fuktionierenden Kanal 2 sind beide 7,4 Volt, am Kanal 1
> 6V und 10.5V.
> Ich werde versuchen näheres herauszufinden.

Zum Glück gibts ja genügend Messpunkte im Schaltplan.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> thokle schrieb:
>> Tatsächlich, am fuktionierenden Kanal 2 sind beide 7,4 Volt, am Kanal 1
>> 6V und 10.5V.
>> Ich werde versuchen näheres herauszufinden.
>
> Zum Glück gibts ja genügend Messpunkte im Schaltplan.


Allerdings! Ich bin noch ein bisschen am zweifeln ob ich die Röhre 
ausbauen soll um von oben komplett an das Vorverstärker Board 
ranzukommen.. oder ob ich es lieber lassen soll und mich mit einem Kanal 
zufrieden gebe

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Ich bin noch ein bisschen am zweifeln ob ich die Röhre
> ausbauen soll um von oben komplett an das Vorverstärker Board
> ranzukommen..

Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das nötig sein soll.



> oder ob ich es lieber lassen soll und mich mit einem Kanal
> zufrieden gebe

Ein zweiter Kanal ist schon was nützliches.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das nötig sein soll.

Nun, ich komme nicht um die Ecke um z.B. die hinteren Pins des IC's zu 
messen.

Ich habe bereits die FET's aus den Fassungen gezogen und im anderen 
Kanal probiert, daran liegts nicht..

Die Spannungen die ich an den Messpunkten die ich erreiche messen kann, 
stimmen leider allesamt nicht mit dem Schaltplan überein, leider werde 
ich nicht schlau daraus.

Ich vermute ich muss mangels Erfahrung aufgeben. Bin halt mehr 
Elektriker als Elektroniker ;)

von 2 Cent (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Die Spannungen die ich an den Messpunkten die ich erreiche messen kann,
> stimmen leider allesamt nicht mit dem Schaltplan überein, leider werde
> ich nicht schlau daraus.

Hmmm. Du könntest deine Messergebnisse posten, vielleicht wird ein 
anderer hier schlau draus.

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Ich habe bereits die FET's aus den Fassungen gezogen und im anderen
> Kanal probiert, daran liegts nicht..

Die CA3086 sind doch bestimmt auch gesockelt?

Und du hast die FETs hoffentlich wieder an ihren ursprünglichen Platz 
zurückgesteckt?


Ansonsten trage die Messwerte im Schaltplan ein und poste den dann.


> Ich vermute ich muss mangels Erfahrung aufgeben.

Alle haben mal klein angefangen.


> Bin halt mehr Elektriker als Elektroniker ;)

Das treiben wir dir schon noch aus. ;-)

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Die CA3086 sind doch bestimmt auch gesockelt?

Daran liegts! Habe die beiden getauscht, nun funktioniert Kanal 1...

Muss nur noch einen Ersatz finden :)
Vielen Dank!

> Das treiben wir dir schon noch aus. ;-)

Ich hoffe nicht, damit verdiene ich meine Bröchen :)

von 2 Cent (Gast)


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Ich staune. Der hinz machts schonwieder ohne!
Sauber!

von Ralph B. (rberres)


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Thomas K. schrieb:
>> Die CA3086 sind doch bestimmt auch gesockelt?
>
> Daran liegts! Habe die beiden getauscht, nun funktioniert Kanal 1...

Na also!!

Thomas K. schrieb:
> Muss nur noch einen Ersatz finden :)

Siehe z.B.

https://www.ebay.de/itm/CA3086-CA-3086-NPN-transistor-Arrays/362606186042?epid=19021626482&hash=item546d034e3a:g:RGoAAOSwVc5bVw8G

oder https://www.musikding.de/CA3086



in dem IC sind 5 einzelne Transistoren drin

Notfalls kann man sich einen IC Sockel nehmen und da 5 BC546 reinlöten.

Is dann allerdings nicht so temperaturstabil. Das heist die Nulllage 
driftet etwas.

Aber man bekommt diese ICs ja noch sogar recht preiswert. Deswegen würde 
ich eines bestellen und gut ist.

Hinterher einen Abgleich nicht vergessen ( falls notwendig ) um einen 
Sprung der Horizontallinie beim invertieren des Kanals bzw einstellen 
der Empfindlichkeit mit dem Feinregler zu vermeiden.

Ralph Berres

von hinz (Gast)


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Es sollte auch mit einem CA3046 funktionieren.

von Thomas K. (thokle)


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Hmm es gibt einen deutschen eBay Händler der diesen Artikel verkauft, 
für €8,50 inkl Versand pro Stück, oder für 2$ für 5 Stk inkl Versand aus 
China, dann allerdings 40-50 Tage Lieferzeit!

Denke ich werde trotz dem Preisunterschied den aus Deutschland nehmen, 
dann hab ich ihn vermutlich schon nächste Woche.

Ralph B. schrieb:
> Hinterher einen Abgleich nicht vergessen ( falls notwendig ) um einen
> Sprung der Horizontallinie beim invertieren des Kanals bzw einstellen
> der Empfindlichkeit mit dem Feinregler zu vermeiden.

Gibt es dafür eine "richtige" Vorgehensweise? Ich habe leider nicht viel 
Ahnung davon..

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Denke ich werde trotz dem Preisunterschied den aus Deutschland nehmen,
> dann hab ich ihn vermutlich schon nächste Woche.

Und du bekommst ehr keine Fälschung.


> Ralph B. schrieb:
>> Hinterher einen Abgleich nicht vergessen ( falls notwendig ) um einen
>> Sprung der Horizontallinie beim invertieren des Kanals bzw einstellen
>> der Empfindlichkeit mit dem Feinregler zu vermeiden.
>
> Gibt es dafür eine "richtige" Vorgehensweise? Ich habe leider nicht viel
> Ahnung davon..

Der Abgleich des Y-Preamp ist kein Hexenwerk, erfordert vor allem keine 
speziellen Geräte.

Aber jetzt besorg dir erstmal den IC.

von Thomas K. (thokle)


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Ich habe noch einen Shop gefunden, der ihn verkauft:

https://www.eggemann-elektronik.de/ca-3086-5xnpn-trans-array.html

Hab ihn mir jetzt bestellt und werde dann berichten.

von Thomas K. (thokle)


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Habe den CA3086 heute erhalten und eingebaut. Funktioniert einwandfrei!
Vielen Dank an Eggemann-Elektronik für die schnelle Lieferung.

Wie läuft das mit dem Y Abgleich?

Was hat es mit der Spannung auf sich, die man im Bild sehen kann? Sie 
wird angezeigt, sobald ich einen Tastkopf anschließe. Vss ist ca 30mV. 
Wenn ich den Tastkopf entferne, ist sie nicht mehr zu sehen.

Danke nochmal, tolles Forum!

von Thomas S. (Gast)


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Nimm mal den Testausgang - Rechteck mit 0,2V zur Hilfe.

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:

> Wie läuft das mit dem Y Abgleich?

Bsorg dir zunächst Werkzeug zum Drehen der Potis, insbesondere für das 
Blancepoti (kleines Loch in der Frontplatte).


> Was hat es mit der Spannung auf sich, die man im Bild sehen kann? Sie
> wird angezeigt, sobald ich einen Tastkopf anschließe. Vss ist ca 30mV.
> Wenn ich den Tastkopf entferne, ist sie nicht mehr zu sehen.

Das ist ein Gruß von deinem Brötchengeber, dem Niederspannungsnetz. So 
ein Oszi ist ziemlich hochohmig und empfindlich, ein prima Empfänger 
eben.

von hinz (Gast)


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Das sind die drei relevanten Potis.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Bsorg dir zunächst Werkzeug zum Drehen der Potis, insbesondere für das
> Blancepoti (kleines Loch in der Frontplatte).

Hab ich.

hinz schrieb:
> Das ist ein Gruß von deinem Brötchengeber, dem Niederspannungsnetz. So
> ein Oszi ist ziemlich hochohmig und empfindlich, ein prima Empfänger
> eben.

d.H. die Messleitung arbeitet in dem Fall wie eine Antenne?

von hinz (Gast)


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Zunächst den Eingang kurzschließen (Wahlschalter auf GND) und den 
kleinen blauen Knopf im Empfindlichkeitswahlschalter auf Rechtsanschlag. 
Den Wahlschalter auf mittlere Empfindlichkeit und Y-Pos. Knopf auf Mitte 
stellen. Wenn man jetzt den Eingangswahlschalter auf verschiedene 
Empfindlichkeiten schaltet darf die Linie nicht vertikal springen. Wenn 
doch, dann gleicht man das mit dem Balancepoti ab. Mit dem Symmetriepoti 
dann auf gleiche Spannungen  an den beiden Ausgängen des Kanals 
einstellen. Dann Wahlschalter auf DC und passende Empfindlichkeit für 
eine bekannte DC-Spannungquelle (z.B. Batterie) stellen, mit Gain-Adj. 
auf dem Schirm passen einstellen.

ggf die Schritte wiederholen.

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> d.H. die Messleitung arbeitet in dem Fall wie eine Antenne?

Aber sicher doch.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Mit dem Symmetriepoti
> dann auf gleiche Spannungen  an den beiden Ausgängen des Kanals
> einstellen

Meinst du die beiden Ausgänge EY11 und EY12, bzw EY21 und 22? Wenn ja, 
die sind nun alle gleich (7.4V)

hinz schrieb:
> Wenn man jetzt den Eingangswahlschalter auf verschiedene
> Empfindlichkeiten schaltet darf die Linie nicht vertikal springen.

Jep

hinz schrieb:
> Dann Wahlschalter auf DC und passende Empfindlichkeit für
> eine bekannte DC-Spannungquelle (z.B. Batterie) stellen, mit Gain-Adj.
> auf dem Schirm passen einstellen.

3V von der Spannungsquelle, 3 cm auf dem Schirm bei 1V/cm :)

Nun springt die Linie auch nicht mehr hin und her beim Invertieren des 
Kanals, wenn der Eingang auf GND gelegt ist!

Top, vielen Dank für deine Hilfe! Du scheinst dich ja gut mit dem Teil 
auszukennen, hast du selber eines? Oder ähneln die sich alle vom 
Aufbau..

von Thomas K. (thokle)


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Thomas S. schrieb:
> Nimm mal den Testausgang - Rechteck mit 0,2V zur Hilfe.

Bekomme ein sauberes Bild, zumindest würde ich es so beurteilen :)

von hinz (Gast)


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Gratulation, du hast erfolgreich repariert und abgeglichen.


Thomas K. schrieb:
> Du scheinst dich ja gut mit dem Teil
> auszukennen, hast du selber eines? Oder ähneln die sich alle vom
> Aufbau..

Beides.

von Thomas K. (thokle)


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hinz schrieb:
> Gratulation, du hast erfolgreich repariert und abgeglichen.

Gutes Gefühl! Wäre ohne deine Hilfe nicht möglich gewesen.

Kann es sein, dass die Frequenz des Rechteckausgangs etwas höher als 
1kHz ist? Bei 0.1ms/cm ist eine Periode etwas kürzer (etwa 2mm) als die 
volle Breite (10cm)
Oder ist das einfach die nicht 100% Messgenauigkeit des Oszilloskops?

von hinz (Gast)


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Thomas K. schrieb:

> Kann es sein, dass die Frequenz des Rechteckausgangs etwas höher als
> 1kHz ist? Bei 0.1ms/cm ist eine Periode etwas kürzer (etwa 2mm) als die
> volle Breite (10cm)
> Oder ist das einfach die nicht 100% Messgenauigkeit des Oszilloskops?

Ein Oszi ist kein Präzisionsmessgerät. Und ob der Testoszillator beim 
512-7 quarzgenau ist weiß ich gar nicht. Ich würde da nicht an der 
Zeitbasis drehen.

von Andrew T. (marsufant)


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hinz schrieb:
> Und ob der Testoszillator beim
> 512-7 quarzgenau ist weiß ich gar nicht.

Der Testoszillator ist nicht quarzgenau, auch die Amplitude ist nicht 
immer verläßlich.

Der Oszillator dient primär zum sauberen Abgleich der Tastköpfe. D.h. 
Flankensteilheit am Oszillator ist bzw. war das Kriterium.
Die Frotnplattenaufschrift "Cal." ist in diesem Sinne zu verstehen.

Wenn die Amplitude/Frequenz paßt, umso besser. Aber dieser Osz. ist halt 
nicht für die Amplitudenkalibration gedacht.

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas K. schrieb:
> Bei 0.1ms/cm ist eine Periode etwas kürzer (etwa 2mm) als die
> volle Breite (10cm)

Schau mal ins Handbuch. Da sind 3% Toleranz angegeben die das Oszi haben 
darf.
2mm auf 10 cm sind deutlich innerhalb dieser Toleranz.

von hinz (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Thomas K. schrieb:
>> Bei 0.1ms/cm ist eine Periode etwas kürzer (etwa 2mm) als die
>> volle Breite (10cm)
>
> Schau mal ins Handbuch. Da sind 3% Toleranz angegeben die das Oszi haben
> darf.
> 2mm auf 10 cm sind deutlich innerhalb dieser Toleranz.

Wenn der Testoszillator nicht quarzgenau ist, dann kann man damit auch 
nicht messen ob das Oszi innerhalb der Toleranz liegt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das Testsignal in meinem HM203-6 liegt bei etwa 1070Hz, aber der Pegel 
stimmt sehr genau. Mit einer genauen externen Referenz kann man den auch 
mal abgleichen.

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das Testsignal in meinem HM203-6 liegt bei etwa 1070Hz, aber der
> Pegel
> stimmt sehr genau. Mit einer genauen externen Referenz kann man den auch
> mal abgleichen.

Der Pegel hat sogar ein Poti dafür, die Frequenz ist bei keinem meiner 
Hamegs einstellbar (gerade nachgesehen).

von 2 Cent (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Nimm mal den Testausgang - Rechteck mit 0,2V zur Hilfe.
>
> Bekomme ein sauberes Bild, zumindest würde ich es so beurteilen :)
Der Pegel des oberen Kanals ist anscheinend viel zu klein, das solltest 
du nochmals testen.

Hinweis, bevor du loslegst und am gaintrimmer optimierst: An der 
Frontplatte sind Bedienpotis, afair Anschlag einrastbar in 
Gegenuhrzeigersinn. Oder ich bin gerade etwas verwirrt, wars der 
Linksanschlag? LOL egal; Wenns zweimal knackt, dann war es einmal zuviel 
:D

last not least, Glückwunsch! Der zweite Kanal wird dir unschätzbare 
Dienste erweisen.

von Thomas K. (thokle)


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Hier nochmal bessere Bilder, auch mit Einstellungen:

https://imgur.com/a/L0tZUEd

Ich denke es ist i.O.?

von 2 Cent (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> https://imgur.com/a/L0tZUEd
>
> Ich denke es ist i.O.?
Bin zwar kein Freund von einem Hoster welcher mir mit Gewalt 
Cookies-forever aufzwingen will, aber dein Bildchen sieht prima aus :D
Die 15 Euronen (+x) haste gut Angelegt!

von Thomas K. (thokle)


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Tut mir leid wegen imgur.
Habe noch 15€ für zwei günstige Tastköpfe ausgegeben und 7€ für den 
defekten IC,ich  denke für €37  insgesamt immer noch ein guter Deal!

von 2 Cent (Gast)


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OT
Thomas K. schrieb:
> Tut mir leid wegen imgur.
Null problemo, du hast das sicherlich gut gemeint :D

> Habe noch 15€ für zwei günstige Tastköpfe ausgegeben und 7€ für den
> defekten IC,ich  denke für €37  insgesamt immer noch ein guter Deal!
Absolut!
Mich hat dein Tastkopf (im Bild deines Eröffnungsposts) schwer 
beeindruckt:D
Am Ende sind die Dinger Verschleissteile; Kabelbruch:=Totalschaden.

Ein letzter Tipp von mir (der Thread ist jetzt wohl solved): Falls das 
umschaltbare (und genau das nehme ich an) 1/1-1/10-Tastköpfe sind: 
bastell dir eine Lösung um den Umschalter (=böse) mechanisch 
festzuklemmen. (zB einen Ring aus hartem Schrumpfschlauch)
Das erspart dir (und der Eingangsstufe deines Scopes) den einen oder 
anderen Her(t)zkasper :D


hinz schrieb:
>> Bin halt mehr Elektriker als Elektroniker ;)
>
> Das treiben wir dir schon noch aus. ;-)
Darauf Prost!

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