Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Proportionalventil ansteuern mit Arduino Mega


von Achim K. (akku92)


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Hallo Miteinander,

ich bin neu in dem Thema Microcontroller, also verzeiht mir ungeschickte 
Formulierungen oder Unwissen ;)

Für ein Projekt möchte ich ein Proportionalventil(Pneumatik) mit einem 
Arduion Mega ansteuern. Das Datasheet für das Ventil ist als Datei 
angehängt.

Mir geht es hauptsächlich um den Schaltplan, wie ich das Ventil an den 
Arduino anzuschließen habe (Stromversorgung etc.) und ob ich dafür noch 
zusätzliche elektronische Komponenten brauche.

Aus einem anderen Beitrag in diesem Forum habe ich zusätzlich die 
Information, dass ein Proportionalventil besser mit Strom angesteuert 
wird, da die Ventilstellung sonst von der Temperatur abhängig sei.
Temperaturunabhängigkeit ist für meinen Anwendungsfall wichtig.

Wie funktioniert die Steuerung mit Strom und wie müsste der
Arduino-Code dazu aussehen?


Vielen Dank für eure Hilfe.

[Edit Mod: Titelrechtschreibung korrigiert]

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Achim K. schrieb:
> ... und ob ich dafür noch zusätzliche elektronische Komponenten brauche.

Ja, brauchst du. Der Arduino gibt nur wenige Milliampere her, d.h. du 
brauchst einen Stromtreiber und eine Stromversorgung dafür.

Das Datenblatt ist aus elektrischer Sicht allerdings ein schlechter 
Witz, keine Angabe zum Spulenwiderstand, keine Angabe zur Induktivität - 
falls ich nichts übersehen habe.

von Stefan F. (Gast)


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Du musst die Spule des Ventils mit 70 bis 180 mA ansteuern. Soweit ich 
das Datenblatt verstehe, genügt dazu eine Spannung von 24 Volt.

Also besorgst du dir ein Motor-Treiber Shield für 24 Volt und mindestens 
180 mA. Dann nutzt du einen PWM Timer, um die Stromstärke zu modulieren.

Programmierbeispiele für Motoren findest du massenweise im Netz. Mit 
deinem Ventil wird es ebenso gehe, nur dass du da nicht zwischen 
Vorwärts und Rückwärts unterscheiden musst.

von Joe F. (easylife)


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Wolfgang schrieb:
> Das Datenblatt ist aus elektrischer Sicht allerdings ein schlechter
> Witz

Es steht drin, dass man das Teil mit 12-24V ansteuern soll, und dass es 
ca. 4W verbraucht. Ob bei 12 oder 24V steht da leider nicht, ich würde 
mal vom schlimmsten Fall ausgehen, 4W an 12V, wären dann also ca. 0.35A.

Mit einem 1A Treiber liegt man dann wohl richtig.

von Wolfgang (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Ob bei 12 oder 24V steht da leider nicht, ich würde
> mal vom schlimmsten Fall ausgehen, 4W an 12V, wären dann also ca. 0.35A.

Ob 12 oder 24V ist bei einem Stromtreiber ziemlich egal, weil man

von Joe F. (easylife)


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Achim K. schrieb:
> Aus einem anderen Beitrag in diesem Forum habe ich zusätzlich die
> Information, dass ein Proportionalventil besser mit Strom angesteuert
> wird, da die Ventilstellung sonst von der Temperatur abhängig sei.
> Temperaturunabhängigkeit ist für meinen Anwendungsfall wichtig.

Das ist richtig. Das Magnetfeld und damit die Kraft ist proportional zur 
Stromstärke in der Spule.
Der Spulenwiderstand hingegen ist temperaturabhängig.

> Wie funktioniert die Steuerung mit Strom

Indem man den Strom, der durch die Spule fließt misst (über einen 
Shunt-Widerstand), integriert und die PWM an der gemessenen Strommenge 
einstellt.

Oder man stellt die Spannung so ein, dass der gewünschte Strom fließt 
(regelbare Konstantstromquelle, auch KSQ genannt).

> und wie müsste der Arduino-Code dazu aussehen?

Gibt's da echt keine fertige Library für copy&paste? Tssss...

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Sorry, falsche Taste ...

Joe F. schrieb:
> Ob bei 12 oder 24V steht da leider nicht, ich würde
> mal vom schlimmsten Fall ausgehen, 4W an 12V, wären dann also ca. 0.35A

Ob 12 oder 24V ist bei einem Stromtreiber ziemlich egal, weil der 
Treiber die Spannung an der Spule bestimmt.

Bei 20°C mag das mit den 0.35A wohl hin kommen. Bei der maximalen 
Spulentemperatur - die wieder nicht angegeben ist - werden 12V an der 
Spule gerade noch ausreichen (s. NOTE "A" im Datenblatt).

Die Angabe 24V kann man also getrost ignorieren.
Eine höhere Spannung bräuchte man nur für dynamische Ansteuerung.

von Joe F. (easylife)


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Wolfgang schrieb:
> Ob 12 oder 24V ist bei einem Stromtreiber ziemlich egal, weil der
> Treiber die Spannung an der Spule bestimmt.

Trotzdem musst du ja in etwa wissen, wie stark der Strom max. sein muss.
Vielleicht sind es auch 4W an 24V, man weiss es nicht.
Daher, lieber mit genügend Luft nach oben planen.

von Harald W. (wilhelms)


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Achim K. schrieb:

> Temperaturunabhängigkeit ist für meinen Anwendungsfall wichtig.

An welche Präzision bei der Druckregelung hast Du denn gedacht?
Wenn Du 1% o.ä. anstrebst, brauchst Du sowieso einen Druckmesser,
der in die Regelung einbezogen wird. Dann ist es ziemlich egal,
wie das Ventil angesteuert wird.

von Sebastian S. (amateur)


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Egal ob Arduino oder Himbeere, der benötigte Strom ist weit ab von den 
Möglichkeiten dieser Teile.
Es wird eine steuerbare Stromquelle benötigt, die wenigstens 200 mA 
liefern kann.

Da das Manual unvollständig ist, ist konkretes hierzu nicht zu sagen.
Man hat sich nicht die Arbeit gemacht, den Spulenwiderstand oder die 
Arbeitsspannung zu spezifizieren;-)

Ein klarer Fall für all jene, die eine funktionstüchtige Glaskugel 
haben.

Übrigens: Dein späteres Netzteil muss ebenfalls den Rechner plus das 
Ventil versorgen können. Meist läuft das auf mehrere Spannungen hinaus.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Stefanus F. schrieb:
> Also besorgst du dir ein Motor-Treiber Shield für 24 Volt und mindestens
> 180 mA. Dann nutzt du einen PWM Timer, um die Stromstärke zu modulieren.

Leider steht im Datenblatt nichts über PWM und Indukivität. Daher ist es 
ein wenig Pokerspiel, ob das Ventil mit PWM ordenlich funktioniert und 
wenn ja, welche Frequenz erforderlich ist.

Auf der sicheren Seite wäre man mit
- einer linearen Stromquelle (mit entsprechender Verlustleistung)
- ein Schaltregler als Stromquelle (mit Filter am Ausgang)
Dann braucht man allerding immer noch einen analogen oder PWM-Ausgang - 
je nachdem, wie die Stromquelle angesteuert wird.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich sehe hier bereits, dass die Genauigkeitsfanatiker angefangen haben 
zu spekulieren!

Allzu hohe Genauigkeiten sind aus prinzipiellen Gründen, in einer 
pneumatischen Umgebung nicht drinnen. Die Steuerkurve, im Datenblatt, 
ist dabei nur ein Anfang. Der Arbeitsdruck wird üblicherweise über einen 
2-Punkt-Regler gesteuert und ist somit alles andere als stabil. Die 
Lufttemperatur ist ebenfalls jenseits von Gut und Böse. Irgendjemand 
komprimiert und entspannt diese ständig.

Soll das Ganze also genau werden, so muss auch die Umgebung entsprechend 
werden.

Wegen der Elastizität von Luft ist auch keine allzu hohe 
Regelgeschwindigkeit zu erwarten.

Beitrag #5832612 wurde vom Autor gelöscht.
von Achim K. (akku92)


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Harald W. schrieb:
> Achim K. schrieb:
>
>> Temperaturunabhängigkeit ist für meinen Anwendungsfall wichtig.
>
> An welche Präzision bei der Druckregelung hast Du denn gedacht?
> Wenn Du 1% o.ä. anstrebst, brauchst Du sowieso einen Druckmesser,
> der in die Regelung einbezogen wird. Dann ist es ziemlich egal,
> wie das Ventil angesteuert wird.

Hallo Harald,

Danke für deine Antwort.
Also 1% Genauigkeit brauch ich nicht, es wäre ausreichend, wenn ich
unterschiedliche "Druckstufen" (von 0-3 bar, in 0.5 Schritten)
realisieren könnte.

Wäre also auch eine andere Ansteuerung (z.B. Spannung) denkbar?
Funktioniert das ganze über ein Relais, oder kann ich damit nur On/Off
schalten?

Ein Druckmesser ist eine gute Idee, an sowas habe ich auch schon
gedacht. Eine Druckmessung schadet bei meiner Anwendung eh nicht.

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