Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehrere Spannungen aus 24V erzeugen


von Andrew (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

in der Vergangenheit bin ich eigentlich immer mit 5V für meine Projekte 
ausgekommen, aber diesmal führt scheinbar kein Weg dran vorbei.

Ich muss aus einer Eingangsspannung von 24V folgendes erzeugen:

 5V   (ca. 500mA, 750mA Peak)
 3.3V (ca. 50mA)
 12V  (ca. 30mA)

Jetzt frage ich mich, wie man hier am besten vorgeht...
Macht man aus den 24V erstmal 12 und daraus dann wiederum die 5V und die 
3.3V? Oder wandelt man gleich von 24V auf alle drei Spannungen?

Wie würdet ihr das machen?

Danke schonmal,

Andi

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Von 24 nach 12V mit Schaltregler.
Von 24 nach 5V mit Schaltregler.
Von  5V nach 3,3V mit einem LM1117.

Es sei denn du brauchst auf der 3.3V Leitung mehr als 800mA, dann wūrde 
ich auch dafür einen Schaltregler benutzen.

von Harald (Gast)


Lesenswert?

Ich unterstütze Stefanus Ansatz, versuche doch mit dem gleichen 
Schaltregler-Typ für beide Wandlungen auszukommen. Evtl. sogar mit der 
gleichen Spule und den gleichen Kondensatoren. TPS54202 könnte passen.

von Genie (Gast)


Lesenswert?

Nimm einen Haufen Dioden und schalte die alle in Reihe. Irgendwo 
zwischen den Dioden kannst du dann deine Spannungen abgreifen.

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

> Von 24 nach 12V mit Schaltregler.
> Von 24 nach 5V mit Schaltregler.
Ein guter Arzt würde genauso handeln.
> Von  5V nach 3,3V mit einem LM1117.
Hier reicht ein popliger LP 2985-3,3. Der hat ggü. dem LM den Vorteil, 
dass es auch mit Keramikkondensatoren auf den 3,3 V keine Schwingungen 
nebst Heißlaufen geben kann.

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

Hallo

aus den 24V alle 3 Spannungen einzeln über eigene DCDC Wandler eventuell 
sogar seperate DCDC Wandler für die jeweiligen Baugruppen (Platine)- so 
macht es "überall" in Fahrzeugen mit 24V Bordnetz - zumindest im 
Stadtbahnbereich  ist das ganz sicher so, es würde mich aber wundern 
wenn es sonst anders gemacht werden würde.

Ich gehe mal von einen System aus wo nicht auf die mWh geachtet werden 
muss und die Energiequelle (24V System) genug Reserven 
(Fahrzeugbordnetz) hat bzw. letztendlich aus den Stromnetz oder einen 
Generator versorgt wird.

Es muss ja nicht immer der Wandler von Traco und oder Swissmade sein - 
im Hobbyumfeld kann mit ruhigen gewissen auch auf weniger hochpreisige 
Hersteller ausweichen, wenn No Name ausreicht gibt "unendlich" es sehr 
Preiswerte  Module (Boards) in der Bucht.

Einzig bei empfindlichen Audio- und HF Anwendungen können DCDC Wandler 
problematisch werden (aber machbar ist es dort auch, nur ob von Aufwand 
dann immer Sinnvoll ist die andere Frage).

Die Spannungen und Stromstärken klingen aber nach irgendwas Digitalen 
und nicht irgendwelchen Verstärkern die wenige mV hoch linear und "super 
sauber" Verstärken müssen,

Jemand

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Schafft ein Sperrwandler locker, den auf die 5V auslegen und die 12V als 
Hilfswicklung abgreifen, kann man auch als 7V-Ergänzung auf die 
5V-Wicklung aufsetzen. Die 3,3V würde ich ebenfalls linear aus den 5V 
erzeugen, für die geringe Last braucht man keinen großen Aufwand 
treiben.

von Karl K. (karl2go)


Lesenswert?

Harald schrieb:
> TPS54202

Mit 28V Vin max. Das ist aber knapp bemessen...

Ben B. schrieb:
> Schafft ein Sperrwandler locker, den auf die 5V auslegen und die 12V als
> Hilfswicklung abgreifen

Und muss wieder mit extra gewickelten Trafos rumhampeln, während man mit 
zwei LM2594 ganz bequem Drosseln aus der Kiste greifen kann.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Jo, weil das Wickeln eines solchen "Trafos" auf eine Drossel auch so ein 
riesen Problem darstellt. Selbst wenn man mit eher konservativen 
1V/Windung rangeht ist das bei dem bißchen Leistung in ein paar Minuten 
erledigt.

von Harald (Gast)


Lesenswert?

Karl K. schrieb:
> Mit 28V Vin max. Das ist aber knapp bemessen...

Ja, da hast du Recht, hat mir auch schon manchmal den Einsatz dieses 
schönen Reglers verhagelt. Weiß auch nicht, wie die bei TI auf diesen 
unschönen Grenzwert kommen, 24V+Toleranz ist ja nicht gerade selten. 
Aber vielleicht passt es bei ihm.

Ansonsten vielleicht MCP16331

von Pfennigfuchser (Gast)


Lesenswert?

Für die 12V / 30mA würde ich einen schnöden 7812 im TO220 oder D²PAK 
nehmen. Der ist so billig und trivial, und wird nur ca. 20° wärmer.

Wenn die 12 Volt nicht besonders genau sein müssen, sogar nur ein 
Spannungsteiler und ein NPN als Emitterfolger.

Ansonsten Schaltregler für die 5V und daraus noch ein Linearregler für 
die 3,3V.

von Schlumpf (Gast)


Lesenswert?

Was ist dir wichtig?
Kosten? Platz? Verluste?

Pauschal lässt sich das nicht beantworten.
Aber ein guter Kompromiss wurde ja schon genannt

von Noti (Gast)


Lesenswert?

Berücksichtige auch die Sequenz der Spannungen bzw. spiele Szenarien 
durch (Einschalten, Ausschalten, Unterbruch, Defekt...): manchmal 
ergeben dann vorteilhafte Aufbauweisen.

Ein weiterer Punkt sind sonstige Eingangsschaltungen (Schutzschaltungen, 
Puffer...). Es kann Sinn machen diese einmal zu machen (5V? 12V?) und 
daraus die anderen Spannungen generieren.

Generell aufpassen: wenn mehrere Wandler zum Einsatz kommen entweder 
synchronisieren oder die Schaltfrequenz weit genug auseinander legen. 
Gerade bei modernen Wandlern mit variabler Frequenz / Stromsparmodus 
aufpassen.

Ohne genaue Applikation wird ein Ratschlag schwierig: muss es auf 
Effizienz, Bauraum, Kosten getrimmt sein? Anforderungen an Genauigkeit, 
Rippel, galvanische Trennung? Soll ein Schaltungsteil schon laufen und 
andere aktivieren? Je mehr du uns wissen lässt, desto besser können wir 
dir helfen.

Ein erster Schuss von mir: 3,3V aus 5V per LDO, 12V aus 5V per kleinem 
Booster (z.B. LT1615), 5V wie bisher...

von Genie (Gast)


Lesenswert?

Schlumpf schrieb:
> aber ein guter Kompromiss
> wurde ja schon genannt

Genau:

Genie schrieb:
> Nimm einen Haufen Dioden und schalte die alle in Reihe.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Von 24 nach 12V mit Schaltregler.

Schaltregler bei 30mA, wenn das Ding sowieso 3 Watt verbraucht ?

Du tut es ein Linearregler, oder eine Z-Diode mit Vorwiderstand.

Stefanus F. schrieb:
> Von  5V nach 3,3V mit einem LM1117.

Für 50mA ? Bei den 85 Milliwatt tut es ein TO92 oder SMD.

> Es sei denn du brauchst auf der 3.3V Leitung mehr als 800mA,

Nein, braucht er nicht, er schrieb dahinter wie viel er braucht, lesen 
lernen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Hier mein konservativer, nicht-innovativer Senf:-)

LM2596T o.ä. Schaltregler von 24 auf 5V
Linearer Regler (LDO) von 5 auf 3.3V
Step High Schaltregler von 5 auf 12V.

Bei einigermaßen konstanten Lasten könnte man auch vom 5V Regler über 
eine Hilfswicklung oder Anzapfung der Spule 12V abgreifen.
Das wurde früher mal in einer Flugzeugelektronik so gemacht.

von Genie (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
>Das wurde
> früher mal in einer Flugzeugelektronik so gemacht.

737MAX?

von EK13 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?


von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Du tut es ein Linearregler, oder eine Z-Diode mit Vorwiderstand.

Ja, bei so wenig mA tut es auch ein Linearregler gut.

Eine Zenerdiode geht auch, regelt die Spannung aber nicht so genau und 
Lastabhängig. Da kommt es auf den konkreten Anwendungsfall an, ob das 
reicht.

>> Von  5V nach 3,3V mit einem LM1117.
> Für 50mA ? Bei den 85 Milliwatt tut es ein TO92 oder SMD.

Den LM1117 gibt es auch als SMD Version. Ich habe ihn empfohlen, weil er 
für diesen Anwendungsfall ausreicht und billig ist (bei Aliexpress 28 
Cent für 10 Stück).

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Genie schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>>Das wurde
>> früher mal in einer Flugzeugelektronik so gemacht.
>
> 737MAX?

Schon um 1977 herum in der Spannungsversorgung eines UKW Flugfunkgerätes 
der Firma ARC/Cessna. Es wurden 5V für den PLL-Synthesizer und den 
Frontplatten Anzeigen benötigst, nebst Hilfspannung für die 9V 
Analogbaugruppen. Diese Schaltung funktionierte 100% zuverlässig und war 
für damalige Verhältnisse zeitgemäß und effektiv.

Es erschließt sich wirklich kein Zusammenhang mit dem jüngsten 737MAX 
Geschehen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Für die 5V ein TSR 1-2450, die 12V bzw. 3,3V mit Linearregler (360mW 
bzw. 85mW Verlust).

von Harald (Gast)


Lesenswert?

Schön, dass der TE sich so „lebhaft“ an der Diskussion beteiligt.

Falls er doch noch mitliest, die Module von Recom sind auch schön 
günstig:
R-78E50-10 für 3,40€ brutto.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.